Der Ostflügel des Wohnheims im ersten Stock ist den Jungen vorbehalten. Neben den Einzelzimmer gibt es einige größere Zimmer, die Platz für bis zu 4 Personen haben. Eines von ihnen ist das Zimmer mit der Nummer 207. Nach einem schmalen Gang, der bestimmt oftmals mit Schuhen oder ähnlichem vollgestellt wird, erreicht man das große Zimmer, welches um die 25m² umfasst. An den Wänden gegenüber der Fensterfront sind tiefe Einbauschränke angebracht, die unter den Bewohnern dieses Zimmer aufgeteilt werden. In der Mitte des Raumes hat ein runder Hochflorteppich seinen Platz gefunden. Auf diesem steht ein formähnlicher, niedriger Tisch, um welchen man sich gerne mit den Mitbewohnern oder aber auch Freunden versammelt. Da der Raum nur über zwei größere Schreibtische mit Stauraum verfügt, wird oftmals auch der runde Tisch für Hausaufgaben, dem Verfassen eines Briefes an die Familie oder Ähnlichem verwendet. Zwei neu hergestellte Stockbetten bieten Platz für 4 schlafende Persönlichkeiten - auch die Zuteilung der Betten liegt in der Verantwortung der Bewohner. Neben dem Fenster sind außerdem die Inselkarte an der Wand, sowie ein Kalender angebracht, um den Schülern den Alltag etwas zu erleichtern. Je nach Bewohner werden die Wände mit verschiedenen Postern, Bilder oder sogar Wandregalen verziert.
Nachdem sich Cyril am Ende ihres abendlichen Mahls von seinem Kumpel (@Damian) und dessen Klon (@Ciarán) verabschiedet hatte, schlich er zusammen mit seinem liebsten und dessen besten Freund leise durch die Gänge. Die Meisten schienen schon zu schlafen, selten war aus dem ein oder anderen Zimmer ein tuscheln zu hören. Das hatte aber auch seine gute Seite, denn so stellte niemand Fragen, warum sie noch unterwegs waren – auch wenn er das von den anderen Jungs auf dem Gang nicht erwarten würde. Zumindest der Großteil war in dieser Hinsicht anständig, es wurde nicht gepetzt. Nachdem der Rotschopf die Tür leise geöffnet hatte und hineinschlich, folgte ihm der Größere und erblickte ihren anderen Zimmerkammeraden. Deswegen bemühte sich Lyall also, keine lauten Geräusche zu machen. So gut es ging tat Cyril es seinem Schatz gleich. Bei der Frage, ob er nicht bei diesem im Bett schlafen würde grinste er verschmitzt und nickte. Der Kuss wurde erwidert, jedoch nicht, ohne Lyall dabei leicht festzuhalten - damit dieser Moment noch etwas länger anhielt. „Hätten wir doch nur ein Zweierzimmer“, gab er mit einem Blick zu Yuu und dem Anderen wehleidig von sich. Die nackte Haut des Rotschopfes bestärkte ihn noch einmal in der Aussage und sein Blick klebte kurz am durchtrainierten Oberkörper seines Freundes, ehe er ebenfalls mit dem Ausziehen begann. Bis auf die Boxershorts die er anbehielt, faltete Cyril seine Klamotten ordentlich zusammen und kletterte auf die erste Sprosse des Hochbettes. Oben auf dem Bett wurde der Stapel Kleidung abgelegt und nach einem T-Shirt geangelt, welches den Tag unter der Bettdecke verbrachte. Dieses Shirt zog er noch schnell über, bevor der Schwarzhaarige zu seinem Freund unter die Decke kroch. Den Gute-Nacht-Kuss noch erwidernd war er auch schon eingeschlafen und konnte die romantisch-kitschige Traumwelt mit seinem Liebsten genießen.
17. März 2015
Die sanften Küsse seines wundervollen Freundes machten die grellen Sonnenstrahlen erträglich. Müde blinzelten die violetten Augen einige Male, bis sie sich an das helle Licht gewöhnten. Belohnt wurde er damit mit einem Blick in das Gesicht seines Traummannes, was ihm sofort ein Lächeln entlockte. „Morgen, Hübscher~“ Mit einem zufriedenen Nicken ging er auf die Tatsache ein, dass noch genug Zeit zum kuscheln blieb und machte sich sofort daran, diese voll auszukosten. Kam schließlich nicht jeden Tag vor, dass sie noch etwas liegen bleiben konnten. So rutschte er noch einmal etwas dichter an den Rotschopf heran und schloss die Augen für eine Weile. Bevor Cyril wieder einschlafen konnte, löste er sich schweren Herzens aus Lyalls Armen und richtete sich langsam auf. Yuu schien schon verschwunden zu sein und ihr anderer Zimmergenosse war noch immer im Land der Träume. Hätte man den Schwarzhaarigen nicht so süß geweckt, würde er jetzt wahrscheinlich auch noch schlafen. Während Lyall den Langschläfer versorgte, gähnte Cy noch einmal ausgiebig und streckte sich kurz, bevor er laaangsam unter der Bettdecke hervor kroch. Was war es darunter auch immer so schön warm und die Außenwelt so kalt und trostlos. Nagut, das war vielleicht übertrieben. Vor dem Aufstehen zog er sich noch ein paar Socken über, tat es seinem Schatz schließlich gleich und suchte ein paar Klamotten für den heutigen Tag heraus. „Wir können uns aus dem Speisesaal ja schnell ein paar Brötchen klauen und mitnehmen, falls das Duschen etwas länger dauert.“ Wer weiß, vielleicht waren sie zu sehr damit beschäftigt, sich zu waschen und vergaßen dabei die Zeit. Hand in Hand machten sich die zwei Wölfe schließlich auf den Weg zum kühlen Nass aus dem Hahn.
Das Bett war sehr bequem und Oliver schlief letzte Nacht auch sehr schnell ein. Es schien schon fast schon so zu sein, als ob er den ganzen Vormittag verschlafen würde. Ob dies daran lag, dass das Bett so bequem war? Möglich wäre es schon. Da der Amerikaner kein FTF am Dienstag hatte, hatte er sich auch keinen Wecker gestellt, was das Ausschlafen natürlich erleichterte, oder vielleicht doch nicht? Jemand stupste den Braunhaarigen an und sagte dann anschließend, dass wenn er zum FTF müssen würde, dann sollte er langsam aufstehen und wenn nicht, dann sollte er einfach weiter schlafen. Oliver machte ein Auge auf, damit er sich das Gesicht einprägen konnte, welches ihn aus seinem heiligen Schlaf weckte. Es war ein rotorangehaariger Junge, den Oliver nicht kannte. Wahrscheinlich einer seiner Mitbewohner. Oliver machte das offene Auge wieder zu und drehte sich um. Gleich daraufhin versank er wieder in einen tiefen Schlaf.
Nach einiger Zeit wachte der Amerikaner im Zimmer auf. Es schien wohl schon etwas später zu sein, da der rotorangehaarige Junge nicht mehr im Zimmer war. Also ging er davon aus, dass er FTF heute wohl haben würde und deshalb auch nicht mehr hier war. Ausgeschlafen streckte sich Oli zuerst einmal im Bett richtig, sodass auch sein Rücken ein wenig knackste. Es war ein angenehmes Knacksen, das auch zu seiner morgendlichen Routine gehörte, denn sonst würde er sich den ganzen Tag unwohl fühlen. Anschließend stand er auf und zog sich eine Jeans und ein helloranges T-Shirt an. Was er wohl heute noch so tun könnte? Auf jeden Fall könnte er nun etwas frühstücken. Ihm kam auch gerade noch in den Sinn, dass er ja mit Ciarán zusammen die Hausaufgaben machen könnte. Oliver machte sich auf den Weg zum Speisesaal und währenddessen schrieb er noch Ciarán eine SMS. Vielleicht würden die beiden das ja heute gemeinsam erledigen und dann hätte der Braunhaarige etwas zu tun.
Nachdem Oliver seine Sachen in das Zimmer gebracht hatte, überlegte er, was er nun tun könnte. Er war müde, doch jetzt schlafen gehen wollte er eigentlich auch nicht. Deswegen überlegte er stark darüber nach wohin er nun gehen könnte. Vielleicht mal die Stadt erforschen? Oder weiterhin im Wohnheim die Gegend sich anschauen? Irgendwie fand er die Idee mit der Stadt gar nicht so schlecht, weil er sich ja auch noch nicht so in der Stadt selbst auskannte. Also wieso nicht? Somit könnte er wieder etwas auf seiner Entdeckungstour abhacken. Somit machte er sich ziemlich gleich darauf auf den Weg die Stadt zu erforschen. Was es dort wohl für Geschäfte geben würde? Sicherlich würde es eine ganz berühmte Fast-Food-Kette geben. Da war er sich sicher, denn in Amerika gab es dieses Geschäft in jeder Ecke. Deshalb ging er auch davon aus, dass dies auch hier auf der Insel so sein würde. Ob er richtig liegen würde, würde in einigen Minuten sehen.
Abend:
Nachdem Oliver in der Stadt war und diese erkundet hatte, wusste er, dass auch die Fast-Food-Kette hier auf der Insel Fuß gefasst hatte. So wie es auch von außen aussah, wurde das Geschäft gut besucht. Kein Wunder, denn viele Leute mochten es. Auch Oli ging ab und zu dorthin und nahm sich ein Menü, wenn er darauf Lust hatte. Doch heute Abend wollte er sich doch etwas gesünder ernähren. Deswegen ging er nach der Erkundung wieder zurück zum Wohnheim. Dort angekommen, ging er direkt zum Speisesaal und aß dort. Es waren jetzt nicht so viele Personen da. Vielleicht waren einige auch in der Stadt und waren irgendwo essen. Immerhin gab es dort ja genug Orte, an denen man gutes Essen bekam. Nachdem der Braunhaarige fertig mit dem Essen war, wurde er schon ein wenig müde. Er hatte heute jetzt nicht all zu viel gemacht, aber doch einiges erlebt. Deshalb ging er in sein Zimmer nach dem Essen und holte sich sein Duschzeug. Danach duschte er kurz und richtete sich fürs Bett. Nachdem er wieder in seinem Zimmer war, ging er ins Bett. Er sah sich noch, bevor er schlafen ging, einige Videos an und fiel dann in das Land der Träume.
Oliver hatte heute Nacht ein eher leichter Schlaf. Trotzdem, dass keine Schule heute war, war der Amerikaner doch recht früh für seine Verhältnisse schon wach. Er hatte es schon seit einer Woche gemerkt, dass er einen leichten Schlaf hatte und so früher wach wurde. Warum wusste er aber nicht. Er fand es selbst komisch, da er sonst immer die Person war, die am längsten schlief, auch daheim in Amerika war dies so. Aber er nahm es als gegeben hin und stand deswegen auf. Es schien so, als ob seine Mitbewohner noch schliefen, weshalb er seine Duschsachen und Anziehsachen nahm und Richtung Dusche ging. Als er mit Duschen fertig war und sich umgezogen hatte, ging er wieder ins Zimmer zurück mit seinen Sachen. Er verräumte seine sieben Sachen und bemerkte, dass ein Mitbewohner wach war. Es war Cyril.
Der Braunhaarige kannte seinen Mitbewohner nicht wirklich gut. Vielleicht war es auch deshalb, weil Oli versuchte allen, so weit wie es ging, aus dem Weg zu gehen. Er wollte niemanden erschrecken oder nochmals das erlebte wieder neu erleben müssen. Vor so etwas hatte er einfach viel zu sehr Angst. Doch auch er hatte einige neue Freunde am ersten Tag auf der Insel bekommen, also wieso konnte er nicht seinen Mitbewohner auch als Freund gewinnen? Oliver nahm seinen ganzen Mut zusammen. „Guten Morgen Cyril. Ich würde gerne in der Stadt frühstücken gehen, kommst du mit?“, fragte er seinen Mitbewohner leise, damit er die anderen nicht aufweckte. Als der Mitbewohner einverstanden war der Amerikaner schon einmal glücklich. Die erste Hürde war schon hinter ihm. Nun musste er sich nur noch beim Cafe Morges gut mit ihm unterhalten. Ob dies gut gehen würde? Der Amerikaner würde es wohl dort dann sehen.
Leise murrend rollte sich Cyril im Schlaf zusammen und kuschelte sich noch etwas mehr in die Bettdecke. Zwar gab sich @Lyall größte Mühe, seinen Schatz beim Aufstehen nicht zu wecken, doch die verdächtig kälter werdende Bettseite entlarvte ihn jedes Mal. Es reichte zwar nicht, um den Schwarzschopf aufzuwecken, doch ließ es ihn etwas unruhiger werden - wie immer, wenn er ohne seine bessere Hälfte schlafen musste. Und spätestens als die Tür zum zweiten Mal auf und zu gemacht wurde, war es mit den schönen Träumen vorbei. Ein entnervtes Schnauben war aus dem Deckenberg zu vernehmen, wenig später lugten ein paar schwarze Haarsträhnen darunter hervor, gefolgt von einem Arm. Etwas unkoordiniert angelte er nach seiner Brille und sah erst einmal auf sein Handy, um die Uhrzeit zu checken. Viel zu früh, wie erwartet. Lustlos legte er die Brille neben dem Kopfkissen ab und schloss die Augen wieder. So früh in den Ferien aufstehen, das taten doch nur Verrückte – und heiße, rote Wölfe, die mit einer Nixe zum Schwimmen wollten. Außerdem wollte er sich heute mit der Dangernudel erst etwas später treffen. Vielleicht waren ihm ja doch noch ein, zwei Stündchen vergönnt. Fehlanzeige. Es waren gerade mal ein paar Minuten vergangen, da wurde die Zimmertür erneut aufgerissen. Genau in dem Moment, in dem Cy gerade wieder ins Land der Träume verschwunden war. Toll. Nun würde er nie erfahren, warum Lyall ihn zu einer nächtlichen Bootsfahrt ausführen wollte. Eine Bootsfahrt für jemanden, der nicht mal schwimmen konnte. Und das auch noch bei Nacht, wo man nur erahnen konnte, in welcher Richtung das Ufer lag. Da halfen auch die Kerzen nichts mehr, so stockfinster wie es war. Vielleicht war er doch ganz froh darüber, diesen Traum nicht geträumt zu haben. Noch etwas verschlafen blinzelte er in die Richtung seines Mittbewohners, der gerade seine Klamotten verstaute. Wenigstens ließ der fast Fremde sie nicht auf dem Boden rumliegen. Vielleicht war aber gerade das der Grund, warum er mit dem Jungen so gut wie nie ein Wort gewechselt hatte – er konnte sich immerhin nicht über seine Unordnung beschweren. Meist war Cy auch zu sehr mit seinem Schatz beschäftigt, oder die zwei redeten mit Yuu. Aber von allein hatte sich der Braunhaarige auch nie eingeklinkt, wahrscheinlich hatte er einfach keine Lust auf Gesellschaft. Und das würde er nur zu gern akzeptieren. Zumindest im Augenblick. Gähnend schob er die Decke beiseite und setzte die verhasste Brille wieder auf die Nase, um sich auf dem Weg ins Bad nicht alle Knochen zu brechen. Ein weiterer Blick auf die Uhrzeit ließ ihn innerlich aufstöhnen, doch es half ja nichts. Jetzt wieder einzuschlafen schien ziemlich unmöglich zu sein, zumal sein liebstes Kuscheltier ja auch schon lange auf den Beinen war. Also Augen zu und durch. Noch etwas träge setzte er sich auf und wurde zugleich von Oliver zum Frühstück eingeladen. Sich einen weiteren Gähner verkneifend nickte der Werwolf, war eigentlich keine schlechte Idee. „Klingt super, muss nur noch kurz ins Bad.“ Ein Frühstück in der Stadt war meist vielversprechender als das, was es in der Cafeteria gab. Vorher musste er aber definitiv unter die Dusche springen und zumindest die Zähne putzen. Also stand er auf und kramte ein paar Klamotten aus dem Schrank, als ihm etwas einfiel: „@Damian würde dann noch mit dazu kommen, wollte mich heut eigentlich mit ihm treffen. Zumindest, wenn‘s okay ist?“ Da es keinen Einwand gab, zückte Cy sogleich sein Handy und beorderte die Dangernudel schon einmal zum Café. „Kannst ruhig schon vorgehen, wenn ich dir zu lange brauche.“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich und schlenderte gemütlich in Richtung Badezimmer, danach würde er sich auf den Weg zum Schlemmern machen.
Vorsichtig ins Zimmer blickend, ob jemand da war, betrat Lyall jenes, mit der Feststellung, es war leer. Sehr gut. Denn so konnte er sich umziehen, ohne dass sein Schatz es sah - immerhin sollte seine Kluft überraschen und dann konnte er noch die Blumen etwas bewässern, bevor es wirklich los ging. ,,Okay!", strahlte er vor sich hin, bevor er sich drantat, sich für den Abend herzurichten. Als aller erstes ging er ins Bad, wo er sich ordentlich duschte, der Sand runter und er wollte frisch sein für den Abend. Danach ging es zurück auf das Zimmer, wo er sich daran gab, sich umzuziehen. ,,Okay, Lu hat mir erklärt, wie das muss", murmelte er und versuchte sein bestes, nicht ausversehen was kaputt zu machen oder falsch anzulegen. Und es war schon einiges, sein Aufzug war wirklich extravagant. Einige würden sicher den Kopf schütteln, weil es vielleicht dezent übertrieben war oder war oder sehr warm wirkte. Aber es gefiel ihm sehr. Er fasste sich schwer damit, wirklich aufwendiges zu tragen, da es ihn oft einengte - so als Buschkind - und er keinen wirklichen Modegeschmack besaß. Doch mit diesem Anzug, damit fühlte er sich wohl. Und er hoffte, dieser würde seinem Freund genauso zusagen, wie ihm selbst. Was er wohl trug. . .? Lyall konnte kaum erwarten, es zu sehen.
Es erforderte einige Minuten - gut zwanzig - da war der Rotschopf fertig eingekleidet. So froh darüber, dass er eine Ansteckfliege hatte und keine, die man selbst binden musste. Daran wäre er nun wirklich gescheitert, maßlos. Doch alles saß, was ihn sehr froh stimmte. Die inzwischen getrockneten Haare - ein Hoch auf die brühende Hitze, die durchs offene Fenster hindurch kam -, kämmte er ordentlich und band sie hinten mit einem schwarzen Band zusammen. Sich im Spiegel betrachtend war er zufrieden, hatte aber das Gefühl, dass etwas fehlte. Kurz grübelte er, dann fiel es ihm mit Geschnupper ein. Er griff nach einer Flasche Duftwasser, welches dezent für seine Nase war, sein Freund aber liebte und tupfte sich damit ein wenig ein, doch noch genügend Eigengeruch sollte bleiben! Anschließend atmete er tief durch bevor er mit einem vorfreudigen Lächeln die Blumen bei sich nahm und das Zimmer verließ, dabei vor sich hinsummend.
Der Amerikaner schien die Ruhe in Person zu sein. Immer wieder begegnetem ihm Mädchen und auch Jungeb, die es wohl sehr eilig hatten. Die Panik sah man in einigen Gesichtern auch verteilt.War ja auch kein Wunder, immerhin würde der Ball bald starten und viele hatten wohl ein Date. Da verstand der Schwarzhaarige schon, dass sie viele beeilten, um pünktlich fertig zu sein. Aber das war kein Grund für Oliver sich zu beeilen. Immerhin hatte er kein Date und konnte immer dort aufkreutzen, wann er wollte. Das war doch sehr angenehm für ihn. Nun fühlte er sich auch nicht mehr schlecht, dass er kein Date für den Ball hatte. Er konnte sich jetzt alle Zeit der Welt nehmen und würde dies auch tun, wenn er im Zimmer angekommen war.
Nach mehreren Minuten des Laufens, erreichte Oli dann doch das Zimmer. Nachdem er aufgeschlossen hatte, merkte er, dass sich eigentlich niemand im Zimmer befand. Umso besser für den Amerikaner. Nun konnte er immer noch ruhig sich um sein Outfit kümmern. Zuerst wollte er aber eine Abkühlung. Immerhin war es sehr heiß draußen und er merkte richtig, wie sein Körper immer noch der Temperatur von draußen angepasst war. Mit dieser Entscheidung packte der Schwarzhaarige seine Duschsachen zusammen und ging kurz ins Gemeinschaftsbad der Jungen. Dort freute er sich auch schon richtig auf seine Dusche. Nachdem er sich und seinen Körper abgekühlt hatte, zog er kurz Kleidung über und machte sich dann auf den Weg ins Zimmer. Wieder im Zimmer angekommen, zog er seinen Anzug heraus. Krawatte würde er sicher keine brauchen. Die schwarzen Schuhe, die dazu passten, waren auch in einem guten Zustand. Somit stand für ihn das Outfit fest, das er heute auf den Ball anziehen wollte. Er zog sich um und richtete sich dann noch die Haare. Jedenfalls versuchte er es. Als er dachte, dass er akzeptabel aussah, machte er sich auf den Weg zum Ballsaal.
Der Schwarzhaarige gähnte den ganzen Weg immer wieder. Ja, er war sichtlich müde. Hoffentlich würde er heute Nacht durchschlafen können ohne Störungen. Ob dies überhaupt bei seinen Mitbewohnern möglich war? Er hatte ja schon einiges miterlebt, aber er hoffte trotzdem, dass diese Nacht ruhig verlaufen würde. Hoffen konnte man ja noch, oder? Oliver kam an einigen Zimmern vorbei und hörte daraus lautes Gelächter und Partystimmung. Nicht mal während der Ruhezeit konnten die anderen ruhig sein, sondern mussten so einen Lärm veranstalten? Warum waren sie dann nicht draußen, dort wäre es nicht so tragisch, wenn sie lauter wären. Aber gut, dagegen konnte der Amerikaner nun auch nicht wirklich etwas machen. Er musste es wohl oder übel akzeptieren.
Als Oli dann endlich an seinem Zimmer angekommen war, versuchte er leise zu sein. Jedenfalls, so gut es eben ging. Doch es schien eh niemand im Zimmer zu sein, weshalb er einfach mal das ganze Licht im Zimmer anmachte. Tatsächlich, es war noch niemand hier. War er vielleicht zu früh gegangen? Nein, es war wirklich schon sehr spät und die anderen hatten sicher noch etwas zu tun. Oliver zog sich nun im Zimmer um und versorgte seine Kleidung ordentlich. Danach machte er das Licht aus und begab sich ins Bett. Er war wirklich müde und wollte wirklich einschlafen. Doch es gestaltete sich ein wenig schwierig, denn im Zimmer nebenan schien es wohl eine Party zu geben. Es war wohl das Zimmer von @Mikhail, welches so laut war. Naja, sie hatten eben noch Spaß im Zimmer. Oli nahm sein Kissen und drückte es gegen seinen Kopf, um die Lautstärke von nebenan ein wenig zu dämpfen. Es hatte sogar funktioniert. Der Amerikaner konnte nach einigen Minuten endlich einschlafen.
Der Weg zum Wohnheim gestaltete sich wesentlich anstrengender, als er sich das vorgestellt hatte. Warum war ein olles Bruststück nur so verdammt schwer? Er hätte es seinem Vater einfach vors Auto legen sollen. Musste urkomisch aussehen, wie ein Schwächling, ein taffes Mädel und ein taumelnder Rotschopf mit einem riesigen Haufen Metall durch die Straßen zogen. Doch zum Glück war es so spät, dass sie ohnehin niemand mehr sah. Und die, die es taten, hatten den gleichen Weg wie sie selbst vor sich und waren zum Großteil damit beschäftigt, nicht auf die Nase zu fallen. Hachja, Alkohol. Davon hatte sein Herzenswolf auch etwas zu viel gehabt, was den Weg nicht gerade einfacher gestaltete. Wenigstens hatte er sich selbst brav bei ihm eingehakt, sodass Cyril ihn ganz gut vor möglichen Stürzen bewahren konnte. Zum Glück blieb es aber nur bei der Vorsichtsmaßnahme und er musste nie den Ritter mit glänzender Rüstung in der Hand spielen. Dennoch nutzte er die Nähe, um dem Rotschopf ab und an einen Kuss auf die Wange zu drücken. „Hoffentlich pennt noch niemand bei uns“, sprach er seine größte Befürchtung aus. Immerhin hatten sie noch etwas geplant, sonst würde Miyako sie vermutlich nicht begleiten. Sie konnte sich bestimmt besseres vorstellen und leise ins Zimmer schleichen konnte sie bei sich selbst genau so gut. Doch da müssten sie sich wohl oder übel überraschen lassen. Der Weg verlief ohne weitere, schlimmere Zwischenfälle. Klar, ab und an ist man gestolpert und hat eine super Tanzeinlage hingelegt, um den viel zu schweren Gewinn vor einem Sturz zu bewahren. Doch alles in Allem kamen sie unbeschadet an.
Leise, ganz leise öffnete Cyril die Zimmertür. Auch, wenn er sich das bei dem Lärm von Nebenan vermutlich schenken konnte. Seine Wolfsnase soll ihn jedoch nicht getäuscht haben, denn ein kurzer Blick in eines der Betten bestätigte seine Vermutung. Oliver war bereits zurück, hatte den Kopf unters Kissen gesteckt und schlief bereits. Oder nicht? So genau war das nicht auszumachen, doch er wollte nicht riskieren, ihn aufzuwecken. So drehte er sich kurz zu den anderen um, legte einen Finger auf seine Lippen, um ihnen zu zeigen, dass sie leise sein sollten und betrat das Zimmer. Ganz vorsichtig – nagut, so vorsichtig wie es bei dem riesen Teil eben ging – stellten sie den Brustschutz auf dem Boden ab und lehnten ihn vor die Wand. Morgen war noch genug Zeit, sich ein geeignetes Plätzchen dafür auszusuchen. Vielleicht schob er es ja auch nur unter sein Bett, worauf er Lyall vorerst parkte. Nicht, dass er doch noch umkippte. Wo sie bereits beim nächsten Thema angelangt waren. Der Schwarzschopf kam seiner neuen Freundin etwas näher und flüsterte ihr ein Angebot ins Ohr: „Willst du lieber hierbleiben? Nicht, dass du von den grünen Wänden noch Albträume bekommst.“ Gepaart mit einem frechen grinsen deutete er auf das untere Bett. „Wir teilen uns eins und du bekommst das Andere. Es sei denn, du willst unbedingt kuscheln. Ich stoße dich nicht von der Bettkante“, fügte er seinem Angebot noch großzügig hinzu und begann sogleich, sich und seinem Schatz ein paar Klamotten zum Schlafen zu suchen. Für das Mädchen kramte er vorsichtshalber ein Shirt und eine Trainingshose mit heraus, sollte sie wirklich auf sein Angebot eingehen, und drückte es ihr einfach in die Hand. Dann begann er, ganz ungeniert, sich umzuziehen. Natürlich mit dem Rücken zu ihrem Besuch, aber sollte sie doch mehr sehen als gewollt, war ihm das auch egal. Er wollte einfach nur noch zu seinem Schatz ins Bett, dem er natürlich beim Umziehen helfen würde, sollte es nötig sein.
Hab ich das ganze hier vor ein paar Stunden kommen sehen? Hätte Vergangenheits-Miyako auf dem blöden Schiff damit gerechnet, dass sie am quasi gleichen Tag noch mit zwei mehr oder weniger betrunkenen Kerlen durch die Dunkelheit laufen und einen fucking Brustschutz mitschleppen würde? Nein. Nein, damit hatte sicherlich niemand gerechnet. Wahrscheinlich hatte ich es damit sogar noch am leichtesten, da ich ziemlich fit war, aber das bedeutete noch lange nicht, dass es nicht nervig war. Wobei Cyril gleichzeitig auch noch den Babysitter für Lyall spielen musste, was auch nicht besonders lustig aussah, wenn man zeitgleich etwas schweres und total unhandliches tragen musste. Beneiden tat ich ihn dafür nicht, weswegen ich einfach mal die Klappe hielt und nicht laut rummeckerte. Was würde der Schwarzhaarige überhaupt mit dem Brustschutz anfangen? Konnte er ihn überhaupt tragen? Gab es hier Kampfunterricht? Ich war so verwirrt von allem und hatte noch so viele Fragen offen - vielleicht gab es ja in der Schule irgendwo ein Heftchen mit allen wichtigen Informationen, die einem ja sonst keiner zu geben schien.
Nach einem viel zu langen Weg zum Wohnheim hatten wir es auch schlussendlich geschafft und die Sonne war auch schon dabei, wieder fröhlich aufzugehen. Egal wie nervig es gewesen war, dieses blöde Schrottteil zu tragen - ich war froh, nicht alleine den Weg zurück zu meinem neuen Zuhause finden zu müssen. Wäre dies eingetreten würde ich bestimmt noch in 3 Stunden verirrt in irgendeinem Wald rumlaufen. Und egal wie seltsam das alles für eine erste Nacht war, es war um längen besser als voller Langeweile nur auf dem eigenen Zimmer rumzuhocken. Dafür war ich Cyril und Lyall schon irgendwie dankbar. Wir erklommen die Treppen und liefen den Gang des Jungentrakts entlang, aus einem der Zimmer kamen deutlich laute Stimmen und Musik - warum versuchten wir dann überhaupt, leise zu sein?! Mich fragend, was die andere Gruppe an Jugendlichen im lauten Zimmer gerade wohl veranstaltete, blieben wir vor der Tür neben dem lauten Zimmer stehen und Cyril lugte erstmal vorsichtig hinein. Schien so, als wäre irgendwer schon darin - oder Cyril wollte einfach nur so aus keinem bestimmten Grund, dass wir leise waren. Mir war gerade alles egal, solange ich endlich den blöden Metallbrustschutz absetzen konnte, was der Schwarzhaarige und ich auch sogleich im Raum taten. Hätte sicherlich leiser sein können, aber was solls; wir waren endlich angekommen! Mit neugefundener Leichtigkeit streckte ich mich erstmal ausgiebig um auch meinen Rücken von der ganzen Prozedur irgendwie zu erholen, ehe mein Blick auf den schlafenden Kerl im Bett (@Oliver Blake) fiel. Langsam näherte ich mich ihm und beäugte ihn für ein paar Sekunden, ehe ich ganz ungeniert seine Bettdecke anhob und einen Blick darunter warf. Ob hier wohl irgendwer nackt schlief? Ich sollte mir merken, dass das in einem Wohnheim ein No-Go war. Ich ließ wieder von dem Fremden ab und drehte mich zu Cyril und Lyall, wobei meine Aufmerksamkeit eher beim Schwarzhaarigen lag, welcher mir gerade etwas zuflüsterte. Als er anfing Klamotten rauszukramen ließ ich mir seine Worte durch den Kopf gehen, und als ich ein Shirt und eine Hose von ihm bekam zuckte ich nur mit den Schultern und ließ seine Klamotten auf den Boden fallen, um mir mein Tanktop über den Kopf zu ziehen. Gerade war es mir hier sympathischer als das Zimmer, das mir zugeteilt wurde, und wer wusste schon, was gerade in diesem abging. Ganz ungeniert drehte ich mich weder weg, noch versuchte ich irgendwas zu verstecken - und Unterwäsche hatte ich ja eh noch an. Mein Shirt, so wie meine Schuhe, Socken und Hose wurden ausgezogen und einfach auf dem Boden liegengelassen, ehe ich Cyrils T-Shirt anzog und die Hose von ihm ebenfalls einfach auf dem Boden liegen ließ. Rein theoretisch hätte ich mich natürlich in ein freies Bett fallen lassen können und hätte genug Platz zum ausbreiten gehabt ... aber ich entschied mich dazu, mich genau zwischen Cyril und Lyall in ein Bett zu quetschen und dort hinzulegen. Natürlich nur ihnen zuliebe, damit sie bei dem warmen Wetter was zum abkühlen hatten. Mit einem zufriedenen Lächeln schlief ich auch schon viel zu schnell ein, nach diesem viel zu langen Tag.
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Am nächsten Tag erwachte ich scheinbar als erstes von uns dreien - und auch der Typ im anderen Bett schien noch da zu sein. Innerhalb von wenigen Sekunden hatte ich mich schon aufgesetzt, da es doch nicht total bequem war, zu dritt gequetscht in einem Bett zu schlafen. Ich betrachtete Cyril und Lyall wie sie noch friedlich schliefen - und Lyall wie ich ihm scheinbar auf die Schulter gesabbert hatte. Ich unterdrückte ein Lachen und stieg so vorsichtig wie ich konnte aus dem Bett, um die beiden nicht zu wecken, und schlüpfte wieder in meine Klamotten vom Vortag, ließ Cyrils Sachen einfach weiterhin auf dem Boden liegen und war drauf und dran, aus dem Zimmer zu verschwinden. In der letzten Sekunde jedoch überlegte ich es mir noch anders und schnappte mir einen Stift, der irgendwo rumlag, und schrieb eine Nachricht an Cyril - auf Lyalls Stirn: "War lustig mit euch!" Nach der vollbrachten Tat warf ich den Stift einfach irgendwo ins Zimmer und entschwand leise aus dem Zimmer, um duschen zu gehen und irgendetwas zu Essen zwischen die Zähne zu kriegen.