Lyall, 22.06.2015, nachts
mit Isalija & Fenice, kurz mit Karina
dann mit Cyril & Miyako

,,Frischfleisch ist immer gut!", grinste der rote Wolf freudig. So breit, dass man seine Reißzähne gesehen hätte, wären seine animalischen Merkmale nicht aktuell unterdrückt. Züge kannte er, ja, gefahren was er persönlich aber noch nie mit einem. Wie das wohl war? Er kannte bislang nur Boote, Busse und Autos, weil es eben solche auf der Insel gab, über ein Boot war er auch erst hierher gekommen - aber da es auf Isola keine Züge gab, da würde er wohl in naher Zukunft auch nicht die Gelegenheit bekommen mit einem zu fahren. Denn plante er nicht, in der kommenden Zeit die Insel zu verlassen. Und wenn, mit seinem Schatz, aber auch das wäre unwahrscheinlich, weil sie sicherlich bei @Vincent beliben würden. Sich von diesem zu trennen würde ihnen sicher enorm schwer fallen. Aber wollte er jetzt auch nicht über soetwas ernstes nachdenken, dies ließ der Sekt im Blut gerade sowieso nicht zu, sondern lauschte gespannt den Worten von Fenice. Leicht gluckste er: ,,Jaaa, und so ein Event gab es hier schon ewig nicht mehr, zumindest nicht, seit ich hier bin. . . wenn ich es richtig gehört habe, dann war zuletzt vor zehn Jahren so ein Ball. Da wäre es echt schade gewesen, wärst Du schon schlafen gegangen. Und so konntest Du Isa und mich schon heute kennenlernen! Auch schön!" Freudig brummte er bei dem Gedanken, eine neue Freundin gefunden zu haben.
Bei dem erwiderten Kompliment über die Augenfarbe lächelte der Rotschopf dankbar, bevor sein Blick begeistert wurde: ,,Oh, die Sonnenklasse? Zwar bin ich in der Mond, aber Isa geht in die Sonnen, da kennt Ihr Euch ja schon! Oh und meine beste Freundin, @Luana, sie ist auch in der Sonnenklasse, sie ist auch echt lieb und klug, Du wirst Dich sicher super mit ihr verstehen! Ist schwer, es nicht zu tun, weil sie echt klasse ist!", schwärmte er ein wenig von der Rosahaarigen vor, welche er wirklich lieb hatte. Jedoch schwank seine Schmärmerei um, zu seinem Freund, nachdem er von diesem berichtet hatte. Wo Fenice meinte, dieser würde nett wirken, woraufhin der Wolf ein schon fast - schnurrendes? - Geräusch von sich gab. ,,Jaaaah, dass ist er~" Würde man Herzen sehen, wenn man sie mental aussprach, wäre ihm gerade eines aus dem Mund geschwebt. Isa währenddessen verstand die Frage wohl falsch und dachte, mit "er wirkt nett" wäre Lyall gemeint, nicht dessen Herzenswolf, weshalb sie gleich in hohen Tönen von dem Rotschopf sprach. Dies ließ ihn lächeln und das Mädchen drücken: ,,Awww, aber ohne Deine Tarri wäre der Auftritt nur halb so schön gewesen! Und das wäre sooo cool, hätte wer gefilmt. . . aber da bin ich mir sicher!"

Matthew und Saiyana schauten kurz vorbei, dann ging es auch schon im Dreiertrupp weiter, mit dem Thema, was waren sie für wesen. Nachdem die Katze gesprochen hatte, erzählte er, nachdem er sein Rippchen abgenagt hatte: ,,Ich bin ein Werwolf! Wobei die Meisten eher Kuschelwolf zu mir sagen! Dadurch hab ich bessere Sinne und kann mich in einen Wolf verwandeln. Da kann ich dann alles, was ein Wolf so kann. Oh und ich kann wohl Andere zu Werwölfen machen, ok, ob ich das immer noch kann, weiß ich nicht. Weiiiil, ich hab meinen Freund damals ausversehen zu einem gemacht, indem ich ihm Blut von mir tranfo. . . transfffor. . . ehhhh. . . Blut von mir gegeben habe, weil er verletzt war und hoffte, er heilt so besser. Aber dann wurde er auch zu einem Wolf, was ich aber auch schön finde, so sind wir noch verbundener. Aaaber ich weiß nicht, ob ich das immer noch kann, weil ich gehört habe, es gibt nur bestimmte Wölfe, die Andere verwandeln können und das nur begrenzt. Aber da jeder Werwolf sich im Stamm unterscheidet, kann es bei mir anders sein." Kurz überlegte er nach diesem unaufhinderlichen Redeschwall. ,,Zumindest meinte Paps das mal!" Und dieser war super schlau!

Die nächsten Stunden verflogen förmlich, während sich Lyall mit den zwei Mädchen unterhielt. Mit beiden aß. Etwas Sekt trank. Erst das Klingeln seines Handys nahm ihn da heraus, wo er die Nachricht von seinem Schatz entdeckte. Und dort nur vage vernahm, wie spät es schon war. Danke, Sekt. Schnell schrieb er seinem Herzenswolf zurück, wenige Momente kam dieser auch schon herbei, zusammen mit einem Mädchen, welches vorhin schon bei Cyril gewesen war. Dessen Geruch nahm seine Nase gleich ein, vernahm er die Wärme von diesem, als sich Arme um ihn legten. Dies wurde gleich erwidert und mit einem wohligen Brummen begleitet, wo gleich noch ein Küsschen folgte. Lyall selbst riebt die Nase mit geschlossenen Augen und seligem Lächeln an die Wange seines Schatzes, während er noch ein: ,,Hiii~", hauchte. Dann wurde er schon entführt. Was er zu gerne geschehen ließ. Mit der freien Hand schnappte er sich jene der Rothaarigen, welche er freudig ansah, während er mitgezogen wurde: ,,Komm! - Oh! Ich bin übrigens Lyall, freut mich! Du bist neu hier, oder? Deinen Geruch kenne ich nämlich noch nicht!" Und er kannte hier jeden Geruch! Ob man wollte oder nicht. Oder diesen Satz als sehr ungehobelt empfand. Er war eben ein Wolf, da war er so! Besonders angetrunken.
Wo sie gerade weiter abseits gehen wollten, da kam ihnen ein vertrautes Gesicht entgegen, was die lavendelfarbenen Augen freudig leuchten ließen. ,,Kariiiiiii... eehhh - Miss Jansson!", begrüßte er die Blondine freudig. Dadurch, dass Cyril sie schon als potenzielle Partnerin für Vincent sahen, sprachen beide über sie immer als "Karina", was sich eingebürgert hatte, doch war ihm noch mittendrin eingefallen, dass war nicht richtig so. Freudig lächelnd, wie ein Kind, welches man vor die Teletubbies gesetzt hatte, hörte er ruhig zu, ohne die genaue Bedeutung der Wörter zu verstehen. Fühlte er sich aber auch nicht anngesprochen, stattdessen nam er das Kompliment gern auf. ,,Sie sehen auch toll aus! Wie so eine Königin in den Spielen, die Cy immer spielt!" Kompliment des Jahres. Nachdem es weiterging, warf er schon das nächste Kompliment um sich, doch dieses Mal ging jenes an das Mädchen im Bunde. Näher beim Feuer sah er dann erst genau, wie ihre Haare waren und besonders für ihn, die genaue Färbung. ,,Ohhh!", entkam es ihm dort. ,,Du bist ja richtig hübsch! Und guck mal!" Sich vorsichtig eine ihrer Haarsträhnend nehmend, hielt er sich diese an seine orangenen Haare. Welche sich. . . nicht so ähneln, aber irgendwie zusammen doch cool aussahen. ,,Wir haben ähnliche Haarfarben! Wir könnten Geschwister sein!" Zu viel Alkohol, dass er nicht mehr richtig Farben sah, ahoi. ,,Findest Du nicht auch?" Breit grinsend und vollkommen happy mit allem, blickte er in die lilanen Augen, welche er so sehr liebte.

Montag, 22. Juni 2015
mit Miyako, Lyall und Karina

Das Lob seiner neuen Lieblingsbekanntschaft ging runter wie Öl und entlockte dem Schwarzhaarigen ein breites Grinsen. Ein neuer Verbündeter für kommende Schandtaten war hiermit wohl gefunden, sehr zum Leidwesen seiner Mitmenschen – insbesondere seines Vaters (@Vincent), welcher sich bei Miyako ja auch alles andere als beliebt gemacht hat. Doch damit sollte er mittlerweile eigentlich gut klarkommen, immerhin wäre sie nicht die erste Schülerin, die den Heimleiter nicht ausstehen konnte. Augen auf bei der Berufswahl, Paps. Er war nur froh, dass sie keine weiteren Fragen zu der Losnummer stellte und das Gesehene einfach wortlos hinnahm. Hoffentlich blieb das den Rest des Abends so, denn langsam aber sicher legten sich seine Hirnzellen nach und nach zum Schlafen hin. Ob er die Verleumdung im Halbschlaf noch so gut hinbekam? Für den Tanz mussten sie aber noch reichen! Eine tolle Tätigkeit, die bei seiner Begleitung keinen so großen Anklang zu finden schien. „Oooch, warum nicht? Hier kennt dich eh niemand. Und die, die noch da sind, sind wahrscheinlich zu besoffen, um sich morgen noch zu erinnern“, versuchte er, ihr Mut zu machen. Oder dafür zu sorgen, dass er und Lyall nicht die einzigen Tanzenden bleiben würden. Wer wusste schon, was er genau damit beabsichtigte? Er selbst wusste es jedenfalls nicht.
Dass Miyako auf dem Weg kurz verloren ging, bekam der Werwolf gar nicht mit. Zu sehr waren die Augen auf sein Ziel fixiert und spätestens nach dem Kuss war es das eh mit dem Denken. Die gehauchte Begrüßung brachte ihn jedoch schneller wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, als geplant. So süß ein betrunkener Lyall auch war, umso mehr brannte der starke Alkoholgeruch in seiner Nase. „Scheiße, wie viel Sekt hast du denn weggeatmet?“, fragte er lachend. Wenn man genau hinhörte, konnte man einen kleinen, fast vorwurfsvoll klingenden Unterton vernehmen, der von den anderen Stimmen um ihn herum nicht vollends verschluckt werden konnte. Denn ein kleines bisschen stinkig war er auf seinen Freund ja doch - immerhin hatten sie nicht viel von dem versprochenen, romantischen Balldate. Stattdessen verloren sie sich viel zu früh aus den Augen und niemand hatte sich die Mühe gemacht, den Anderen zu suchen. Vielleicht trug er ja auch selbst etwas Schuld daran. Doch er wollte ja nicht die Stimmung vermiesen, so schluckte er die unschönen aufkeimenden Gedanken wieder herunter und trat mit seinem Freund etwas aus der Menge hervor.
Ohne, dass Cyril es bemerkt hatte, hatten sie noch eine weitere Person im Schlepptau. Klar, Miyako war ja von Anfang an dabei gewesen – doch erst jetzt merkte er, dass sie von Lyall kurzerhand geschnappt und entführt wurde. Ein teuflisches Grinsen in ihre Richtung ließ seine Gedanken vielleicht schon vermuten, allerdings wurden sie unterbrochen, ehe er sie doch noch zu einem Tanz nötigen konnte. Und wieder war diese Unterbrechung alles andere als erfreulich. Was wollten die ganzen Erwachsenen dauernd von ihm?! Doch allein die Begrüßung seiner Mutter in Spe ließ das wütende Funkeln der violetten Augen im Sande verlaufen, spätestens nach der Ankündigung, nicht lange zu bleiben, war er wieder milde gestimmt und sah etwas fragend zu ihr hinunter. War ja klar, dass sie auf das Gespräch von vorhin hinauswollte. Doch zu seiner Überraschung gab es keine weitere Standpauke, lediglich eine kleine Bitte. Klang trotzdem etwas nach Zurechtweisung, doch wenigstens hatte sie es schön verpackt, sodass er gefügig nickte - zwar mit einem leichten Grummeln, doch er hatte nicht vor, ihr zu Widersprechen. Immerhin war sie eine der wenigen Personen, auf die Vincent vielleicht hörte. Und wenn sie Schadensbegrenzung betreiben wollte, war das doch gar nicht so schlecht. Ja, vielleicht war er ihr sogar dankbar. Aber das musste man der Blonden ja nicht auf die Nase binden, sodass er sein: „Danke“, erst etwas verspätet bei ihrem Kompliment preisgab. Zumal sein Freund es gerade übernahm, die Lehrerin mit Komplimenten zu überschütten. Zu sehr musste man ihrem Ego ja nicht schmeicheln.

Erst, nachdem sich der erneut ungebetene Besuch verzogen hatte, schien Lyall überhaupt nachzuschauen, was er da eigentlich angeschleppt hatte. Und das, was er mit dem armen Mädchen anstellte, war einfach zu gut. „Klar, abgesehen von ihrem Outfit seht ihr euch sehr ähnlich“, stimmte er dem Rotschopf lachend zu, doch natürlich nicht, ohne Miyako erneut provokant anzugrinsen. „So, du entschuldigst uns. Es sei denn, du bist dir doch nicht zu fein, dich mit uns zusammen zu blamieren.“ Die kleinen Sticheleien nahm sie ihm hoffentlich nicht übel, doch irgendwie musste er ihr Ego ja anstacheln, sodass sie doch noch das Tanzbein schwang. Wenn nicht, lieferten sie ihr nun eben eine tolle Show. Und darauf wollte er niemanden mehr lange warten lassen, sodass er eine Hand an die Taille seines Angebeteten legte – ja, so viel Anstand, sie nicht auf seinem Hintern zu parken hatte er zu diesem Zeitpunkt doch noch. Bereits wenige Sekunden später tanzten sie eng umschlungen zu einer zugegebenermaßen etwas fragwürdigen Melodie, doch diese blendete er innerhalb der nächsten Minuten sowieso komplett aus. Ebenso, wie alles andere, was um sie passierte. Für den Augenblick gab es nur noch sie zwei, den sternenklaren Nachthimmel und das Gras unter ihren Füßen. Verliebt sah er in die Augen des Kleineren, immer darauf bedacht, einige dem Alkohol geschuldeten Patzer auszubügeln, sodass sie sich nicht gegenseitig auf den Füßen herumtraten. Und auch, wenn sie vermutlich ewig so weiter getanzt hätten, stoppte er irgendwann. Immerhin wollte er das vom Alkohol vernebelte Hirn des Rothaarigen nicht zu sehr überfordern. Und ein Kuss war ohnehin viel schöner, wenn man sich dabei nicht noch auf etwas anderes konzentrieren konnte. „Ich liebe dich“, flüsterte er danach noch sanft lächelnd, ehe er die Verschmelzung endlich löste und sich nach ihrer eben noch dagewesenen Begleitung umsah.
Ein schlechtes Gewissen hatte er schon irgendwie, Miyako einfach so stehen gelassen zu haben. Doch sie wusste ja, worauf sie sich eingelassen hatte. Schien ja nicht allzu schlimm gewesen zu sein. Nun hieß es aber, sich wieder auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren. Zumindest kurzzeitig. „Ich muss nochmal kurz in den Ballsaal, nach den Gewinnen der Tombola schauen. Wäre schade, wenn das Los verfällt. Bunkern wir noch etwas Alkohol und verziehen uns danach auf unser Zimmer? Die Anderen müssten hier noch irgendwo unterwegs sein, also stören wir niemanden.“ Und können ohne Unterbrechung weiter trinken, doch das sollte ja wohl klar sein. Er hoffte nur, dass es Miyako nicht abschreckte, dass er sie direkt mit auf ihr Zimmer einlud. Doch angesichts der Umstände sollte das für sie kein großes Thema sein. Immerhin war mehr als offensichtlich, dass ihr hier niemand an die Wäsche wollte. Für seine anderen Zimmerkameraden konnte er allerdings nicht sprechen.

Hand in Hand mit seinem Schatz ging es dann daran, den Plan in die Tat umzusetzen. Als er in der Turnhalle jedoch seinen Preis sah, fiel ihm die Kinnlade runter. Was sollte er denn damit?! Das Entsetzen war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben, dicht gefolgt von der Frage, wie zur Hölle er das schwere Teil ins Wohnheim bekommen sollte? Es fiel ihm jedoch leicht, dafür das richtige Opferlamm zu finden und mit einem fetten Grinsen sah er zur Dame der Runde. Immerhin trug sie ja auch keine Klamotten, die sie sich versauen konnte. Und seinem betrunkenen Schatz konnte er das ja schlecht antun. „Hilfst du mir tragen? Ich müsste noch etwas Sekt auf dem Zimmer haben, dann sparen wir uns zumindest das. Der Getränkekühler ist ja immer dabei“, forderte er sie auf. Und es war nicht zu überhören, wie cool (hehe) er ihre Fähigkeiten fand.
Da Cyril ohnehin keine Widerrede duldete, trug er kurzerhand mit Miyakos vereinten Kräften das fette Teil aus der Halle, nickte seinem Paps zum Abschied noch kurz zu und machte sich auf den Weg zum Wohnheim. Wie froh der alte Wolf nun sein musste, dass ihm niemand das Auto vollkotzte, konnte er sich nur ausmalen. Doch ein zufriedenes Grinsen seinerseits war locker drin. Hoffentlich hatte Karina ihren Job gut gemacht und am nächsten Morgen erwartete sie keine Standpauke… er konnte nur hoffen.

Tbc: Zimmer Nr. 207 [Viererzimmer] - Lyall, Cyril, Oliver über Ballsaal

Mit Cyril und Lyall, kurz mit Karina

Ich war eigentlich ganz zufrieden damit, für den Tanz der beiden zurückgelassen zu werden. Dadurch konnte ich genüsslich hin und wieder an meinem Bier nippen und den Blick schweifen lassen. Obwohl diese komische Trommeltänze nun begonnen hatten, kam es mir fast so vor, als wäre es hier schon leerer als vor ein paar Stunden - sicherlich war es vielen schon zu spät und sie hatten sich nach Hause verabschiedet. Warmduscher.
Plötzlich spürte ich jedoch, wie meine kalte Hand von dem Rothaarigen ergriffen und ich sogleich mitgezogen wurde. Perplex starrte ich ihn an, schaute zu Cyril, dann wieder zu dem Jungen, welcher sich gerade als Lyall vorstellte und überaus.. redefreudig schien. Das war dann wohl nichts mit meiner stillen Zuschauerposition. „Äähh...“, gab ich überaus klug von mir und musste erstmal meine Gedanken sammeln. Was hatte er gesagt? „Mein.. Geruch? ... Bist du ein Hund?“ Meine Worte waren halb als Spaß gemeint, doch die andere Hälfte ließ Platz für die eventuelle Wahrheit - vielleicht war er ja echt einer, immerhin war das hier die Schule für Freaks. „Ich bin Miyako“, fügte ich noch murmelnd hinzu und musste zugeben, dass ich von seiner absolut offenen und zu 100% positiven Einstellung mehr als überrumpelt war. Da konnte ich ihm ja kaum mit reinem Gewissen irgendeine Gemeinheit an den Kopf werfen, das kam sogar mir zu böse vor. Außerdem fiel mir gerade auch nichts ein, was ich auszusetzen hatte. Irgendwie fühlte es sich gut an, nicht zurückgelassen zu werden.

Bevor ich jedoch herausfinden konnte, wie der Rothaarige sich das Tanzen zu dritt vorstellte, wurden wir von einer Blondine unterbrochen, welche natürlich auch in einem super fancy Kleid rumlief, dass es schon fast lächerlich aussah. Ich hob meine Augenbrauen leicht, als ich sie betrachtete - sie war eindeutig ein Dämon. Aber dafür irgendwie... nett? Wobei ihr Gerede auch dazu dienen könnte, Leute in Sicherheit zu wiegen, bevor sie zuschlug und sie ... auffraß, oder so. Wobei ich auch leicht pädophile Vibes von ihr bekam; gut für die beiden Jungs hier, dass sie sich hatten. Die Frau zumindest war mir irgendwie nicht geheuer, wobei ich bei einem Dämon vielleicht eher sowas wie Verbundenheit empfinden sollte - aber das war bei der Bardera oder Serah ja auch nicht vorhanden gewesen. Nach ein bisschen Blabla verabschiedete sie sich auch schon wieder, was Lyall scheinbar als Einladung sah, einen weiteren Plapperanfall zu kriegen. Ganz begeistert starrte er mich an und gab mir nebenbei ein Kompliment, welches möglicherweise ein leichtes Rosa auf meine Wangen jagte, was man dank des Feuers hoffentlich nicht wirklich bemerken konnte. Ich wusste zwar, dass ich nicht scheiße aussah, aber es war immer etwas anderes, es von anderen zu hören. Als er meine Haarsträhne in seine Hand nahm und an sein eigenes Haar hielt musste ich unweigerlich lachen; dieser Typ war so komplett anders, als andere Personen - sicherlich auch dank des Alkohols - und seine Persönlichkeit entwaffnete mich komplett. „Okay Brüderchen, alles klar, willkommen in der Familie!“, gab ich kichernd von mir und es kam mir gar nicht mehr in den Sinn, mich irgendwie gegen seine überwältigende Persönlichkeit zu wehren - stattdessen würde ich einfach mitmachen!
Ich schenkte Cyril ein zufriedenes Nicken, als er sich für die beiden zum tanzen entschuldigte, hing jedoch auch ein „Niemals.“ mit einem Grinsen dran. Zu dieser komischen Musik wollte ich wirklich nicht tanzen, erst Recht nicht alleine. Denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass die beiden mit mir zusammen tanzen wollten; sie lächzten doch nur so danach, sich aneinanderschmiegen zu können! Die beiden Jungs entfernten sich wieder etwas um nun endlich etwas Zweisamkeit zu haben, was mich in der gleichen Position zurückließ wie noch vor 5 Minuten. Aber irgendwie fühlte ich mich viel glücklicher gerade, als wäre ich high von der Lyall-Droge. Es war, als hätte ich durch ihn die Erlaubnis, gerade einfach glücklich und albern zu sein, anstatt angespannt und mich mit blöden Erwachsenen rumzuschlagen. Was für eine komische Wirkung dieser Kerl auf mich hatte, den ich überhaupt nicht kannte. Aber ganz bestimmt lag es auch am Alkohol, der sich langsam aber sicher in mir angehäuft hatte. Nach ein paar Minuten des sinnlosen Rumstehens, beschloss ich, mich an die zwei Turteltäubchen anzuschleichen. Etwas geduckt kam ich hinter Cyrils Rücken langsam näher, ganz langsam, immer näher. Als ich direkt hinter ihm stand verkündete er gerade seine Liebe für den Rotschopf, als ich mit meinem Kopf hinter seinem Rücken aufploppte und „Ich liebe dich auch, Lyall~“ neckend neben Cyrils Ohr säuselte, gefolgt von einem bescheuerten Kichern. Gut, der Alkohol war definitiv mit daran Schuld!

Als die beiden fertig getanzt hatten ging es endlich weiter im Text, wo ich nicht mehr von der Seite aus irgendwo zugucken musste. Gut, hatte ich vorher auch nicht gemusst, aber egal. Ich stimmte zu, in dem Ballsaal nach Cyrils Preis zu schauen - durfte nicht vergessen, nachzufragen, warum der Heimleiter ihm das Los gegeben hatte - und danach ins Heim zu verschwinden. Dass wir dabei in das Zimmer der beiden gingen war mir sowieso egal, immerhin hatten die beiden sich gegenseitig, um etwas anzugrabschen. Außerdem musste ich so nicht alleine herumirren und hoffen, zurück zum Wohnheim zu finden.
Cyril und Lyall gingen Hand in Hand zum Ballsaal, während ich kurzerhand neben Lyall aufschloss und ebenso seine andere Hand mit meiner griff, sodass wir eine kurze Personenkette bildeten. Das hatte er nun davon, so offen zu sein! Auf dem Weg trank ich mein Bier noch schnell aus, welches dann im Ballsaal auf irgendeinem der Stehtische einfach von mir abgestellt wurde. War definitiv besser, als die Flasche draußen irgendwo auf dem Gras einfach fallen zu lassen. Cyrils Preis stellte sich als relativ... seltsam heraus. Ein Brustschutz? Und ich sollte ihm tragen helfen? Etwas grummelnd stimmte ich zu, aber nur mit einer Bedingung: „Dafür krieg ich 60% des Alkohols!“ Auch fürs Kühlen; die beiden konnten sich dann die restlichen 40% teilen. Wahrscheinlich war es für mich sogar leichter, das Teil zu tragen, als für Cyril, da ich viel Sport machte und Muskeln besaß, plus meiner natürlichen Stärke als Dämon. Der Schwarzhaarige jedoch wirkte beim Tragen nicht sonderlich fit, sodass er einem schon fast leid tun konnte.

tbc.: Zimmer Nr. 207 [Viererzimmer] - Lyall, Cyril, Oliver, Yuu

Mit Ivy, Mike und Levi

Auf dem Weg zum Mittsommerfeuer, begutachtete Lydia erst einmal ihren Glückbringer für Gesundheit. Er hatte sehr schöne Verzierungen und machte als Deko sicher etwas her. Aber ob dieser wirklich für die Gesundheit da war? Die Irin war ein wenig skeptisch, ob Glücksbringer überhaupt funktionierten. Vielleicht wenn man ganz fest daran glauben würde? Sie war sich unsicher, aber sie war glücklich, dass sie etwas gewonnen hatte. Dies hob ihre Stimmung gewaltig. Mit einem Lächeln im Gesicht, hörte sie zu, was Levi zu sagen hatte.
Ihm schien wohl sein Preis nicht so zu gefallen. Warum verstand jetzt die Schwarzhaarige nicht unbedingt, aber er wollte sogar mit Ivy tauschen. Gleich darauf schien sich Mike an zu beschweren, denn Leviathan war ja sein Date und er dachte sie würden diesen teilen. Lydia lächelte in die Runde. Es waren wohl alle etwas angetrunken. Moment mal, hatte die Irin als einzige etwa keinen Schluck vom Hochprozentigen getrunken? Dies würde wohl alles erklären. Jetzt war auch Arata mit dem Alkohol verschwunden. Somit konnte sie diesen hochprozentigen Alkohol wohl momentan nicht mehr probieren. Naja, egal, war vielleicht sowieso besser für die Wölfin.

Ein Mädchen hatte wohl Mike angerempelt und gab sogar ihm die Schuld. Was für ein unhöfliches Mädchen. Auch ihr Geruch sagte der Irin, dass sie nicht wirklich eine gute Person war. Lydia beobachtete die Situation immerhin wollte sie nicht, dass es hier eskalierte. Und wer wusste, ob dies noch geschehen könnte, immerhin schien das Mädchen sehr aufgebracht zu sein. Aber sie verschwand ohne weitere Worte wieder. „Alles okay Mike?“, fragte die Wölfin fürsorglich, nachdem das Mädchen verschwunden war.

Leviathan schien die Musik oder besser gesagt das Getrommel gut zu gefallen. Irgendwie konnte man Leviathan und Ivy nicht mehr ernst nehmen mit diesen Blumen auf den Köpfen. Ob diese wohl irgendwann wieder weggehen würden? Vielleicht müssten die beiden ja auch in Zukunft immer einen Hut anziehen, um die Blumen zu verstecken. Lydia fing an zu schmunzeln. Die gesamte Situation zuvor war einfach richtig lustig. Aber nun tanzen? Das wäre sicher eine ganz schlechte Idee, immerhin konnte die Irin überhaupt nicht tanzen. Lydia genoss nun die Musik.

<- Kräutergarten

mit (Arata) Levi, Mike und Lydia

Es war ja so klar, dass Ivy nicht den Hauptgewinn ziehen würde, doch das sie deshalb so enttäuscht war, hatte sie nicht mit gerechnet. Sie lief hinter den anderen her und ihr Blümchen hing deprimiert von ihrem Kopf. Immer hin hatte Levi auch nicht den Hauptgewinn gemacht, sonst würde er jetzt wahrscheinlich die ganze Zeit nur damit rumprahlen. Ein Glücksbringer für Sicherheit? Wahrscheinlich bin ich jetzt sicher vor Hauptgewinnen! grummelte sie vor sich hin und sah dann zu Mike, der sie entschuldigend ansah und sie musste grinsen. Wie konnte man denn in so einer Gesellschaft überhaupt lange grummelig bleiben? Du schuldest mir jetzt aber was! sagte sie erwartungsvoll und versuchte immer wieder Levis Hand auszuweichen, denn sie wollte gar nicht mit ihm tauschen. Zwar hätte sie gerne ein Dinner mit Mike, doch fragen traute sie sich sowieso nicht.
Ich fände es wirklich romantisch, wenn ihr beide gehen würdet! Stellt euch doch mal vor, wie ihr gemeinsam aus einer Cola trinkt. Wie süüß! sie kicherte und man merkte ihr an, wie sie sich zusammen reißen musste normal zu reden. Sie hatte sich nämlich aus dem Ballsaal auch noch eine Flasche Sekt mitgenommen und trank immer mal wieder einen kleinen Schluck davon.
Willst du nicht auch einen Schluck? Fragte sie an Lydia gewandt und hielt ihr lächelnd die Sektflasche hin.
Wenn du allerdings nicht mit Mike hingehen willst, dann komm ich mit! Essen ist immer gut und gratis sogar noch besser! Sie grinste Levi an und verstaute sicher ihren Glücksbringer. So langweilig sie ihn am Anfang fand, doch nun freute sie sich doch über ihren Preis. Vielleicht würde er ihr ja wirklich Glück bringen? Sicher ist sicher!
Es sah nicht danach aus, als würde Mike tanzen wollen und irgendwie klangen die Trommelschläge zwar rhythmisch gut, aber zum tanzen hatte sie eigentlich andere Musik erwartet. Boah ich will sehen, wie Levi trommelt! sagte sie und stieß Levi mit ihrem Ellbogen in die Seite.
Ihr Kleid war immer noch nass gewesen und klebte unangenehm an ihrem Körper, doch durch die Wärme des Feuers merkte sie eigentlich kaum noch, dass sie nass war.

Mit Isa und Lyall, kurz mit Cyrill und Miyako, dann nur noch mit Isa

Feni hörte Lyall gespannt zu und sie atmete erschrocken ein, als er behauptete, dass es der erste Ball seit 10 Jahren gewesen war. Ach du meine Güte! Gut dass ich nicht schlafen gegangen bin! rief sie laut und hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. Ich bin echt froh, euch beide kennen gelernt zu haben! Ihr seid wirklich echt nett und richtig lustig! sie kicherte fröhlich und sah dann wieder zu Lyall. Luana? Der Name klang auf jeden Fall schon schön! Und wenn Lyall mit ihr befreundet war, dann war sie sicherlich auch ein nettes Mädchen! Ich hoffe ich freunde mich auch mit Luana an! Sagte sie begeistert und schaute zwischen Isa und Lyall hin und her.

Och man ich hoffe ich bekomme euren nächsten Auftritt mit! Sagte sie etwas enttäuscht, doch ihre Augen wurde groß, als Lyall dann davon berichtete, was er eigentlich war. Sie hatte nicht viele Erfahrungen gehabt mit anderen magischen Wesen, doch sich in eine Katze zu verwandeln klang süß und eher ungefährlich. Ein Werwolf klang allerdings schon etwas gefährlich. Fasziniert sah sie Lyall an und lauschte seine spannenden, aber irgendwie auch sehr verwirrenden Geschichte. Es schien so, als wäre Lyall nicht mehr ganz nüchtern gewesen, weshalb es eigentlich nur noch lustiger mit ihm war. Ein Kuschelwolf klingt auch cool! gab sie zu und wollte weiter erzählen, doch da wurde Lyall von seinem Freund auch schon entführt und ließ Isa und Feni alleine. Sein Freund allerdings hatte auch jemanden ( @Miyako )mitgebracht, doch sie stand mit einigem Abstand zu ihnen. Gerade als, sie sich ihr vorstellen wollte und sie fragen wollte, ob sie sich dazu stellen wollte, wurde sie von Lyall mitgezogen und Isa und Feni blieben wieder alleine zurück.
Fenice ließ einen Stoßseufzer heraus. So schnell kann es also gehen. Sagte sie ein wenig niedergeschlagen, nachdem sich die Gruppe aufgelöst hatte.

Es dauerte nicht lange, da spürte sie, dass die Müdigkeit so langsam sie doch erreichte, doch so schnell wollte sie auf keinen Fall schlafen gehen! Hey Isa! Ich besorg mir etwas zu trinken, wir sehen uns sicherlich später! Du bekommst sicherlich auch bald durst! Also bis dann! Sie winkte ihrer neuen besten Freundin zu und ging dann in die Richtung, in der sie dachte, dass sich der Ballsaal befinden würde.

-> Ballsaal

mit: Leviathan, Mikhail, Lydia und Ivy

~ klick, klack, klick, klack ~
Man könnte mich von Weitem hören, wenn die anwesenden Menschen nicht so laut reden würden und die Musik so intensiv wäre. Dadurch konnten die Ohren eines üblichen Menschen mich nur dann hören, wenn man es wollte. Ich empfand es ein wenig als unangenehm - also das Klick-Klacken der Schuhe auf dem Boden. Dennoch lief ich ruhig, langsam und alleine weiter in Richtung Sportplatz. Ich folgte der Menge, da gab es doch sicher etwas zu sehen.
Die Lichterketten erhellten nicht nur den Sportplatz, sondern auch mein Gemüt. Die Luft war gefüllt mit lockerer Stimmung, Alkoholgeruch und auch Schweiß. Viele feierten ausgiebig, obwohl es schon sehr spät war.
Abseits der Menschenmenge blieb ich stehen und versuchte einen Überblick zu bekommen. Es waren viele da, die ich kannte. Levi musste irgendwo zwischen all den Leuten sich versteckt haben. Zudem erkannte ich einige Werwölfe, die sich auf dem Platz aufhielten. Für einen Moment erschrak ich und musste in mich gehen. "Bitte nicht..."
Ich schloss die Augen, atmete tief den Geruch von Bekanntem und Unbekanntem ein und aus um mich zu besinnen. Nach nur wenigen Sekunden der inneren Ruhe öffnete ich die Augen und setzte ein Lächeln auf. Es gab eine wilde Partynacht! "Kein Grund zur Sorge! Es wird alles gut."
Ich horchte der Musik zu und hatte schon fast den Beat in mir. Aber das Tanzbein schwingen? Im Ernst?
Als ich genau hinschaute, konnte ich Leviathan erkennen. Woran ich ihn als erstes erkannte? Ich hatte ihn brüllen gehört und irgendwo hatte wer eine Bierflasche gehoben - das war doch bestimmt Levi. Ich hatte das Gefühl, die Leute die ihn direkt umgaben zu kennen. Doch bei genauem Betrachten war ich mir doch unsicher und wollte mich nicht in die Menge stürzen. Ob die Leute hier noch lange motiviert waren und Ausdauer haben um noch ewig hier weiter zu feiern?

Ich entschied mich für diese Partynacht und schritt los in Richtung Getümmel. Entschlossen lief ich Richtung @Leviathan und dessen Partygäste. Er forderte einen Werwolf zum Tanzen auf, welcher sichtbar keine Lust dazu hatte. "Der, der mit dem Wolf tanzt." dachte ich laut und stand mit einem strahlendem Lächeln vor dem Engel. "Na, dann schwing dein Tanzbein!" forderte ich den Wolf auf und schnappte mir seine (@Mikahil) freie Hand um ihn in meine Richtung zu ziehen, sodass ich unter seinem Arm eine Drehung machen konnte. "So macht man das, Levi!" sprach ich stolz. Ich konnte ein Mädchen erspähen, das ebenfalls die Musik genoss und winkte sie (@Lydia Johnson) zu mir. Sie wirkte aufgeschlossen - ob sie mitmachen würde?

cf: Die Schule | Außerhalb | ♛ Ballsaal ♛

Mit Jacob und Jack

Der Blick von Riley war fast einem Inquisitor gleichzusetzen, wenn es darum ging die Ketzer auf den Scheiterhaufen zu binden. „Na klar saufen die in ihren Zimmern weiter.“, äußerte er sich als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Und das war es auch, für ihn zumindest. Wenn man einen Ball wie diesen vorzeitig mit Alkohol verlässt, dann konnte das nicht viele Hintergründe haben. Es war nun einmal ganz logisches Denken, dass die meisten Aufsichtspersonen hier waren und nicht im Wohnheim. Dort konnte sie dann ganz in Ruhe Gott weiß was anstellen, ohne direkt dafür belangt zu werden. „Ist doch auch Intelligent. Ich meine, du gehst dorthin wo keiner aufpasst und machst dann in aller Ruhe das, wofür dich andere sonst anmeckern würden. „Du bist noch ziemlich gut dran, wenn es nur beim Saufen bleibt.“, führte er die Fachsimpelei weiter fort und folgte dem Schwarzhaarigen weiter durch die Nacht, Jack vermutlich etwas hinter ihnen laufend. „Wir waren, denke ich, alle mal jung genug, um zu wissen was ich noch meine, oder?“, und er hoffte inständigst darauf, dass jetzt keiner den Unwissenden spielte. Wo Jugendliche waren, da waren Hormone. Wo Alkohol und Hormone waren, da waren Gelegenheiten. Einfache Mathematik, ohne Multiplikation und das ganze andere Zeug. Eigentlich war es eher eine Bruchrechnung, wenn er so darüber nachdachte. Denn unterm Strich würde auf jeden Fall das dabei herauskommen, keine Frage.
„Um es also auf den Punkt zu bringen: Wir können nur hoffen, dass Rox Schüssel wenigstens in diesem Punkt Verwendung findet.“, sprach er etwas lauter und mit einem Ton, der das ganze schon wieder sehr stark in Zweifel zog. „Oder aber sie vorher aufgehalten werden. Wer weiß?“. Allein der Gedanke auf der Insel noch so etwas wie ein vorläufiges Elterntraining abhalten zu müssen, nicht zu verwechseln mit den Blicken der Ärzte aus dem Krankenhaus, wären genug Gründe heute Abend noch einmal kurz durch die Zimmer zu laufen. Nur zur Sicherheit, versteht sich. Aber dafür war es eigentlich auch noch zu früh. „Aber bevor das an der Reihe ist, lass uns erstmal ans Feuer schauen.“.

Und das war auch gar nicht so schwer, als die Gruppe von drei Männern am großen Leuchten angekommen war, verschränkte der Arzt nur lässig seine Arme und betrachtete zufrieden und ruhig das vor sich hin lodernde orange-rote Chaos aus Wärme. Natürlich spiegelte sich das ganze echt spektakulär auf den Brillengläsern, aber für diese Ästhetik hatte am heutigen Abend wohl niemand etwas übrig. Und er konnte sich ja auch schlecht selbst betrachten. Womit das schon einmal sehr elegant rausfiel. Aber naja, es gab schlimmeres im Leben. Wie zum Beispiel ein konsequenter Zigarettenmangel. Für einen Raucher wie ihn auf jeden Fall ein Weltuntergang. War also Zeit bei dem lockenden Angebot mal selbst nachzuhaken. Kurz in die falsche Richtung schwenkend, suchten seine Blick also schließlich Jacob auf. „Gibt’s die Zigarette eigentlich bald, oder muss ich dir versprechen, dich auf dem Weg nach Hause beim Wohnheim abzusetzen?“, eine kritische Augenbraue erhob sich über das Gestell seiner Brille, „In dem Falle sind aber mehr als nur eine Zigarette fällig. Sprit und so, ne?“. Ob die versuchte Erpressung funktionierte? Oder noch besser, ob er den Vorschlag annahm und deswegen einen extra Stängel herausspringen ließ? Jack rauchte ja sicherlich eh nicht, also musste er sich keine Gedanken um Konkurrenz machen. „Kannst mir im Zweifelsfall auch seine noch geben.“, haute er noch mit einem kurzen Zeigen zum anderen Erzieher raus und grinste selbstgefällig in die Richtung des Schwarzhaarigen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.