Den ganzen Nachmittag haben fleißige Schülerinnen und Schüler der Shima no Koji Oberschule damit verbracht, aus der sonst recht tristen Sporthalle einen atemberaubenden Ballsaal zu zaubern: Betritt vom reichlich mit Fackeln beleuchteten Sportplatz aus die Sporthalle durch die große Doppel-, oder durch eine der Nebentüren, so fällt sofort auf, dass Sportunterricht am heutigen Abend wohl nicht an der Tagesordnung steht. Jegliche Utensilien vom Sportunterricht wurden verräumt, stattdessen entfaltet sich ein riesiger Saal mit einer erhöhten Bühne am Ende der Sporthalle. An der Decke schweben vereinzelnte glitzernde Luftballone, die Wände sind mit unzähligen Girlanden und Lichterketten dekoriert worden. Im vorderen Bereich des Ballsaals sind elegant dekorierte, runde Stehtische angebracht, die bereits mit Sekt- und Weinflaschen, sowie Gläsern und Blumen gedeckt sind. Gegenüber dieser Tische am Rande der Sporthalle gibt es eine Bar zur Selbstbedienung, bei der man sich an weiteren analkoholischen und alkoholischen Getränke bedienen kann. In der hinteren Hälfte des Saals befindet sich die große Freifläche zum Tanzen, die erhöhte Bühne, sowie der heiß begehrte DJ-Pult der Schule. Je nach Programmpunkt werden die Lichtverhältnisse dazu angepasst, man kann sich jedoch sicher sein, dass der Ballsaal wohl über den Ballabend hinweg wohl stets etwas abgedunkelt sein wird. Ohne dies würde die gigantische Discokugel über der Tanzfläche ja gar nicht zur Geltung kommen!
In meiner Hose regte sich was. Geschickt fischte ich nach meinem Handy. Blueberry hatte sich die Ehre gegeben und mir zurückgeschrieben. Auch jetzt noch machte er seine Arbeit und sicherte die Umgebung des Lagerfeuers. Er hielt anscheinend nichts von Brandleichen. Diesen Fetisch konnte ich ihm also nicht in die Schuhe schieben. Da er sowieso demnächst zu mir stoßen wurde, sparte ich mir eine weitere SMS. Mein Handy legte ich jetzt allerdings auf den kleinen Stehtisch ab und ließ meinen Blick noch einmal durch die Halle schweifen. Wirklich unglaublich, wenn man bedachte wie das Ding normalerweise aussah. Die Discokugel war jeden Zen wert gewesen, der darin investiert wurde. Beste Entscheidung. Der vertraute Geruch von Avon stieg mir in die Nase, bevor ich seine Stimme hören konnte. Das war einer der Vorteile einen solchen Riechkolben zu besitzen. Bei seiner Wortwahl wurde ich allerdings hellhörig und wusste bereits, dass er mit irgendeinem schrägen Zeug um die Ecke kam. Und mein Verdacht bestätigte sich. Die Rose in Klarsichtfolie vor mich haltend und die Frage noch im Raum stehend, konnte ich nicht anders als breit zu Grinsen. Meine Hand schloss sich bereits um den Stängel der Rose. »Was ist das bitte für eine überflüssige Frage?! Natürlich, Honey.« Ich widerstand dem Drang ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken, schließlich waren Kinder anwesend. Und als Heimleiter war ich noch immer die Respektsperson Nummer 1. So zumindest hätte ich es gerne, aber die Bälger kannten keine Gnade, nicht einmal vor dem Alter. »Heftig oder?«, entgegnete ich und legte die Rose meines Traummannes ebenfalls auf den Tisch. Anscheinend hatte er nicht nur für mich Blumen mitgebracht, eine Augenbraue zuckte nach oben. Ich ließ es allerdings unkommentiert. Avon hatte mit ganz anderen Ängsten zu kämpfen, als einer wütenden Bachelorette. »Komm schon, das ist ein Ball. Sicher gibt's da auch noch was anderes. Und wenn deinem feinen Gaumen nichts von all dem zusagt, musst du eben Wasser trinken.«, beantwortete ich seine Frage. Er konnte nur hoffen, dass das Bier schnell genug weg war, denn so ein Schlückchen Bier in Avons Getränk zu mischen, stand auf alle Fälle auf meiner To-Do-List. Innerlich konnte ich mir das teuflische Lachen nicht verkneifen. Weiterhin meiner teuflischen Lache lauschend, riss mich eine weitere Stimme aus meinem triumphalen Szenario mit dem Meermann. Mein Blick huschte zum Störenfried, der sich als Madara herausstellte. Der gleich noch einen drauf setzte. Ich war für einen kurzen Moment zu perplex um gleich etwas zu erwidern. Wie sagte man so schön: stille Wasser sind tief. Vermutlich hatte er sich diesen Spruch Zeit seines Lebens für den passenden Moment aufbewahrt. »Hallöchen. Warum sich mit Frauen rumschlagen, wenn es mit dem männlichen Geschlecht viel besser läuft? Na, Interesse?«, erwiderte ich, nachdem ich meine Stimme wieder gefunden hatte. Die Frage nach den Getränken beantwortete ich mit einer Handgeste. Die Ecke mit den Getränken konnte man gar nicht übersehen, aber ich konnte Madara verstehen, er war eben geblendet von unserer Andersartigkeit. Meine Aufmerksamkeit wurde aber anderwärtig gebraucht. Riley hatte mir ebenfalls auf meine Nachricht geantwortete. Probleme mit seiner Karre, konnte ich mir vorstellen. »Riley kommt demnächst.«, ließ ich verlauten, ehe ich mein Handy wieder aus der Hand legte. Schließlich wollte ich nicht als Kommunikationskrüppel dastehen.
Der Arzt musste nach dem schnellen Crashkurs in Sachen „Vorträge“ noch schnell nach Hause und seine eigenen Sachen anziehen. Er wäre zwar auch so hingegangen und hätte den Ball vermutlich in seiner Standardkleidung elegant überstanden, aber was tat man nicht alles für die Gang? Ein bisschen mehr auffallen, dürfte heute also schon drin sein. Außerdem drängte ihn der alte Wolf schon zunehmend per SMS, dass er endlich seinen Hintern dorthin bewegen würde. „Ja, ist ja gut.“, meckerte der Brite ins Nichts. Er war doch schon auf dem Weg! Was konnte er denn dafür, dass sich ihm gerade dezent ein paar Probleme in den Weg stellten? Richtig! Absolut nichts! Dementsprechend leicht gestresst kam auch er letzten Endes durch das Tor der heiligen Halle marschiert. Die Fackeln auf dem Weg hierhin waren schon ein echt schöner Anblick. Auch wenn sich der Doktor fragte, ob man damit keine Ufos zu Fehllandungen hinreißen wollte. Außerirdische an einem Mittsommerball wären doch die Partykracher! Falls es sie überhaupt gab, versteht sich. Wenigstens würden die Flammen großartige Reflektionen auf seiner Sonnenbrille abgeben. Ja, die hatte er selbst zu dieser Tageszeit noch auf der Nase sitzen. Es war eine Sache der Ehre und des Selbstrespektes, auch hier seiner Linie treu zu bleiben. Da brauchte sich der Engländer auch nicht wundern, teilweise von anderen als Vampir abgestempelt zu werden. Aber was kümmerte es ihn? Hatte doch was als Nachtwandler bekannt zu sein, dann brach zumindest nachts keiner ins Schulgebäude ein. Mussten ja Angst haben, dass der Weißkittel gerade seine eigene Blutbank leerte. Oder so ähnlich zumindest.
Kaum schweifte sein Blick durch das innere der Halle und musterte dabei schon ein paar Schüler in ihren feinsten Garderoben, fiel sein Blick auf den in der Nachricht angepriesenen Stehtisch. Aber was in aller Welt machte Madara da? Nachdenklich und mit einem -zum Glück – verborgenen heben seine Augenbraue, setzten sich die Beine von Riley in Bewegung. Eine lässige Begrüßung in Form einer Handgeste folgte @Serah gegenüber, auch wenn die Rosahaarige wohl eher mit ihrem Handy beschäftigt war. Der Doc wusste zwar nicht viel über die junge Dame, aber höflich sein konnte nie Schaden. Zumindest bei ihm und seinem Vampir-Image. Auch die anderen im Saal bekamen ein leichtes Nicken des Blondschopfes geschenkt, dann war er auch schon am Zielort angekommen. „Und da ist er auch schon! Hat nen‘ bisschen gedauert.“, warf er einfach in die Runde und knüpfte direkt an Vince's Kommentar an. Wie auf Bestellung, gab es was geileres? Avon sowie das Weißhaar bekamen einen Klopfer auf die Schulter, aber auch der Neuling wurde längst nicht verschont. „Mein Anlasser wollte nicht so, wie ich es wollte. Gibt langsam den Geist auf.“. Und wenn man einmal versucht hatte mit einem Blitz die Batterie des Wagens zu treffen, ohne dass diese anfing zu schmelzen. Dabei noch den Schlüssel im Zündschloss herumdrehen musste, damit überhaupt etwas funktionierte, der konnte Riley in dem Moment echt gut nachvollziehen. Keine elegante Aktion, auf jeden Fall. Glücklicherweise hatte seine Kleidung keine Flecken bekommen. „Aber wie ich sehe habt ihr euch schon einen Ersatz gesucht, eh?“, sein blick glitt verstohlen zu Madara hinüber. Seiner Lieblings-Schläferzelle. Seine Freundlichkeit war ihm immer noch unheimlich. Wahrscheinlich war er auch deswegen einer der Wenigen, welche sich davon nicht großartig beeindrucken ließen. „Was treibt dich so früh her, Madara? Ich dachte du tauchst mit dem Rest der Lehrertruppe auf. Du weißt schon: Yakuza gegen Mafia und dann haben wir einen Showdown hier im Ballsall.“, der Brillenträger grinste unweigerlich, während seine Hände die Bewegung von Revolverhelden imitierten. Gerade jetzt fehlte ihm eigentlich noch so ein schwarzer Hut, den er sich vor das Gesicht schieben konnte. Mh…
Karina
Karina Aurelia Jansson
141 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Die Haare sind fast ganz unten mit einer Schleife zusammengebunden. Am Oberkörper ist ein schwarzes Jackett mit weißer Bluse darunter. Am Hals sitzt ein Halsband mit einer grünen Brosche, fein säuberlich in den Kragen eingearbeitet. Die Beine verdeckt ein schwarzer und leicht kürzerer Bleistiftrock, sowie eine Strumpfhose. An den Füßen finden sich zwei schwarze Schuhe mit Absatz wieder. (Siehe Signatur)
„Danke für’s Fahren.~“, kam es leicht melodisch zwischen den Lippen der Dämonin hervor, als sie sich in Form von Geld beim Taxifahrer bedankte. Wer auch immer von ihr erwartet hätte, dass sie den Weg von ihrem Zuhause am Strand bis hierher zu Fuß absolvieren sollte, war ein wahrer Teufel. Dabei wollte sich die Blondine das Geschehen hier um keinen Preis in der Welt entgehen lassen. Wann sonst hatte man mal die Chance einen Teil der Schülerschaft ungehemmt und aufgedreht zu erleben? So wie sie es mitbekommen hatte, gab es ja auch einen Bandauftritt am Anfang. Nur leider, das würde sie aber nie zugeben, hatte sich die Namensliste von deren Mitgliedern schon wieder aus ihrem Gedächtnis verzogen. Langsamen Schrittes also, legte Karina den Weg vom Eingang der Schule, zum Gelände des Sportplatzes zurück. Allein die Fackeln versprühten eine gewisse Sorte von Insel-Feeling. Wer auch immer sich das Ambiente ausgedacht hatte, der verstand ein bisschen etwas von Dekorationen, so viel war sicher. Böse Zungen konnten nun zwar behaupten, dass es sich hier um ein fortgeschrittenes Opferritual handelte, aber soweit würde die Sukkubus nicht gehen. Sie würde sich erstmal auf das Hormonfestival freuen, welches sich ihren Sinnen dort bieten würde. Vorausgesetzt es hinderte sie niemand daran. Einen kurzen Moment lang blieb die Dämonin allerdings noch an einer der hiesigen Feuerquellen am Eingang stehen. Sie entnahm ein Stück der Flamme und ließ es ein paar Sekunden lang fröhlich auf ihrer Handfläche tanzen, ehe sie es letzten Endes wieder zurückgleiten ließ. Ein bisschen spielen wird ja wohl erlaubt sein. „Achja~“, seufzte sie tiefenentspannt und bewegte sich in die Halle. Ein Glück, dass man bei ihrem aktuellen Aufzug die Schuhe kaum erkennen konnte. Kaum hatte sie die Türschwelle zum Innenraum hinter sich gelassen, blieb selbst sie erstmal erstaunt stehen. Ihre smaragdgrünen Augen bewunderten dieses echt gut gestaltete Stück Raum vor sich. „Da haben sich die Kleinen aber Mühe gegeben.“, lobte ihre Wenigkeit die Arbeit der Kinder, ehe sie dann weiter in die Halle hineinschritt. Bereits jetzt konnte sie die Gruppe des Unheils an einem Stehtisch erspähen. Jeder von ihnen in seinem Element. Auch wenn die Pistolen-Geste des Blondschopfes sie etwas stutzig machte. Naja, er war halt schon immer ein Trottel. Ein kompetenter Mensch, aber trotzdem ein Trottel.
So weit es also die Hüften der Lehrerin erlaubten, bewegte sie sich auf den Tisch der Männer zu. Ihre Lippen das wohl freundlichste Lächeln der Welt tragend. Dabei näherte sie sich natürlich niemand geringerem als Avon vom Rücken her. Vincent ließ es sich ja mal wie immer nicht nehmen, sich so zu positionieren, dass er den Eingang gut sehen konnte. Er hatte sie vermutlich auch schon längst auf dem Schirm. Madara und Riley aber vermutlich noch nicht. „Hier ist aber nicht das Feuer…~“, hauchte es plötzlich von hinten in das Ohr von Avon hinein. Ihre Finger dabei wie Spinnenbeine seinen Rücken emporwandernd. Ehe sie dem Nix zur Begrüßung einen Wangenkuss aufdrückte. Ängste vor Körperkontakt, sie doch nicht. „Auch dir einen schönen Abend, Vincent. Wie geht es unserem heutigen Star der Rede?~“. Wobei sie mit Absicht ihren Finger genau auf diese Wunde legte. Er kam ja nicht mal zum Proben seiner Rede bei ihr vorbei. Was in ihren Augen für pure Improvisation sprach. Fehlten noch die anderen beiden. Ab hier war es ihr wirklich egal, wie das aufgenommen wurde. Riley, der gerade wohl mit was neuem Ansetzen wollte, wurde ebenfalls mit einem Kuss und einem fiesen Grinsen behelligt. Eine Sache, die er wohl einfach hinnahm und sich nicht weiter drum kümmerte. Aber auch Madara sollte nicht ungeschoren davonkommen. Ehe er sich versah, wurde auch er liebevoll und freundlich begrüßt. Gerade ihn, den Distanzierten Lehrer, würde sie damit doch am meisten necken können. „Auch dir einen schönen Abend.“, floss die letzte Begrüßung in die Runde, dann waren die Objektiven Dinge gefragt. „Ihr habt euch ganz schön herausgeputzt. Gibt es eine Dame, die ihr heute Abend beeindrucken wollt? Oder sind die Getränke dann billiger?“. Ihre smaragdgrünen Augen suchten dabei die Gesichter der Männer nach möglichen Indizien ab. So ein bisschen Tratsch für Morgen abgreifen würde ja wohl noch drin sein, oder?
Nachdem sich die Langhaarige ihre Handschuhe übergestreift hatte, war sie mehr als nur bereit um auf den Ball zu gehen. Und gerade als es losging, vibrierte das Handy in ihrer Tasche. Anscheinend wollten alle vor dem Ball noch ein kurzes Statement setzen. Aber man konnte es den Leuten wohl nicht verdenken, immerhin fand heute DAS Ereignis statt. Eigentlich sollte Luana nicht nach ihrem Handy fischen, aber die Neugierde war leider zu groß. Die Rosahaarige öffnete die SMS von Ryder und wäre der Weißhaarige irgendwo in Reichweite, hätte er genauso wie Cyril vorhin, einen Schlag gegen die Schulter bekommen. Die Jungs waren anscheinend alle hormongesteuert, darüber konnte sie nur den Kopf schütteln. Schnell tippte sie eine Antwort und steckte ihr Handy wieder in die Tasche. [b]»Jetzt kann’s losgehen.«, verkündete die Langhaarige und war mit einem Schlag wieder aufgeregt. Und um noch eines draufzusetzen, bot ihr Ciarán den Arm an. So wie es sich gehörte. Machte ihren Herzschlag nur noch normaler, sondern ließ ihren Puls geradewegs in die Höhe schnellen. Das war doch wirklich zum Mäuse melken. Und dass sich ihre moralische Unterstützung, mit blöden Kommentaren, in den Hintergrund stellte, machte es auch nicht gerade besser. Auch wenn sie seine Geste mehr als schätzte.
Am Ort des Geschehens angekommen, fühlte es sich schon etwas besser an. Zwar schlug ihr Herz immer noch ein wenig schneller, aber es war auszuhalten. Schon von außen konnte man erkennen, dass die Umdekorierung der Sporthalle ein voller Erfolg geworden war. »Wirklich unglaublich.«, staunte die Rosahaarige nicht schlecht. Erst nachdem sie beinahe am Eingang angekommen waren, erkannte sie ihren besten Freund. Luana grinste in sich hinein. Das Outfit stand ihm noch immer gut und passte perfekt zu dem Schwarzhaarigen, der mittlerweile ebenfalls zu ihnen aufgeschlossen hatte. Vorbei war es mit nachdackeln. Luana ließ gerne Cyril den Vortritt was die Begrüßung anbelangte, schließlich hatten sie sich schon ein paar Stunden nicht gesehen. Das war eine harte Bilanz und sie waren wohl knapp davor gewesen erste Entzugserscheinungen vorzuweisen. In der Zwischenzeit löste sich die Meerjungfrau kurz von Ciarán und begrüßte in Mädchenmanier Isalija mit einer Umarmung. Das Katzenmädchen sah heute wirklich umwerfend aus. Das Kleid stand ihr wie eine Eins, was sie ihr auch gleich mitteilte. Nach dem Rumgeknutsche der Beiden Wölfe, war nun auch die Zeit der Meerjungfrau gekommen und sie konnte Lyall begrüßen. »Hey, gut siehst du aus. Ich freu mich schon auf den Auftritt.«, gab die Meerjungfrau während der Umarmung bekannt. Es war doch wirklich ein kleines Highlight, wenn die Band spielte. So viele offizielle Gelegenheiten hatte es bislang noch nicht gegeben.
Wirklich, er wollte zurückschreiben. Auf Ophaniel und auf Ryders SMS, aber nachdem er auf dem Weg zur Schule gleich mal direkt in eine Straßenlaterne spaziert ist, wurde bereits der erste Satz an den kleinen Engel abgebrochen. Das Smartphone jedoch immer noch in den Händen haltend schlenderte der Schwarzhaarige weiter, tippte wieder ein paar Worte ... aber irgendwie kam er nicht so recht weiter. Je näher er sich dem Sportplatz der Schule näherte, umso mehr wurde er abgelenkt. Die zugegeben sehr gelungene Dekoration und Beleuchtung des Schuldgebäudes war ihm voll schnuppe, aber seit wann gab es so viel hübsche Mädchen auf der Shima no Koji Oberschule? Jede einzelne, die Levi über den Weg lief hatte sich voll ins Zeug geworfen. Gab es etwa was zu gewinnen? Das Grinsen des Engels wurde breiter und breiter und sein Kopf schnellte immer hastiger von links nach rechts, sodass er gar nicht bemerkte, dass er beim Eintreten in die Sporthalle direkt in die nächste Straßenlaterne spazierte. "WOAH", zuckte der Engel zusammen, als er seinen Kopf geradeaus richtete, um festzustellen, dass es keine Straßenlaterne war, sondern "das Teufelsmädchen!", in die er gerade rein gerannt war. "Eh, ich meine sorry.", entschuldigte sich der Nephilim bei @Serah, die auch schwer beschäftigt an ihrem Handy herum gefummelt hatte. Serah war noch nicht lange auf der Schule, vielleicht ein paar Monate, aber diese Hörner hatten sich in Levis Gehirn eingebrannt. Irgendwann musste er sie fragen, was es damit auf sich hat. Aber nicht heute und nicht jetzt! Denn sogleich konnte er den Fruchtzwerg und sein Balldate lokalisieren. Sie standen nur unweit von Serah entfernt. "Trink das nicht!" Natürlich hatte er von ihrem Gespräch nichts mitbekommen, weshalb er gleich mal vom Schlimmsten ausging und den kleinen Engel vorsichtig auf den Hinterkopf klapste. Wobei, wahrscheinlich würde Opha total abgehen, bei ihm würde sicher schon ein oder zwei Schlücke reichen um... nein, Levi. Kopfschüttelnd griff er nach dem Bier, nippte kurz daran und gab es dann nicht mehr zurück. Nicht böswillig jedoch, denn erst jetzt musterte er die beiden Jungs, verzog dann sein Gesicht zu einem positiven Nicken. Mike hatte sich in ein ähnliches Outfit wie Levi gedrängt, allerdings trug er eine Krawatte und war alles in allem etwas dunkler unterwegs. Während man Ophaniel wahrscheinlich schon aus 100m Entfernung erkennen würde. "Schick", meinte er bestätigend zu beiden, tätschelte kurz den Kopf des wesentlich Kleineren und nippte ein weiteres Mal am Bier, während er sich etwas im Ballraum umsah. Ob @Julia Bardera schon da war? Würde sie ihren Schützling in der Aufmachung überhaupt erkennen? "He, wenn der Gefängniswärter wieder eine elendslange Rede hält, verziehen wir uns, oke?"
Mit zugegebenermaßen ziemlich neugierigen Blicken beäugte Mike die Ballbesucher, die langsam nacheinander eintrudelten. Bei den Mädels hatte er ausgefallene Kleider erwartet, doch bei den Herren überraschte ihn die farbenfrohe Garderobe. Mit einem kleinen Funken Unsicherheit zupfte er an seinem schwarzen Hemd. Andererseits war es vielleicht gar nicht schlecht nicht das Zentrum der Aufmerksamkeit zu sein und mit der Diskokugel zu konkurrieren. Umso unbemerkter konnte man Unfug treiben. Mit einer knappen Geste schaffte er es noch den Heimleiter zu grüßen, bevor er beinahe von einem mintfarbenen Blitz umgeworfen wurde. Grinsend wuschelte er dem kleineren durchs Haar und musterte das eigenwillige Outfit. „Na, Zwerg“, begrüßte er den Jungen gut gelaunt. Der Kleine konnte mit seiner schier unermüdlichen Energie wirklich, wirklich anstrengend sein. Aber irgendwie hatte Mike ihn und seine Naivität ins Herz geschlossen. „Für wen haben wir uns denn heute so hübsch gemacht?“, neckte er ihn und bückte sich etwas, um das grüne Schleifchen an Ophaniels Hals aus Spaß zu lösen. Die Fragen des Engels musste er verneinen. „Ich warte hier selbst auf Levi. Aber der kommt bestimmt gleich. Muss sich noch die Haare machen und schminken“, grinste er und nahm einen Schluck vom Bier, das Ophaniel kurz darauf kommentierte. Mike war selbst kein großer Bier-Fan. Aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. „Das ist Bier. Willst du mal probieren?“, flüsterte er und hielt dem Jüngeren die Flasche hin. Nein, er wäre nicht wirklich so verantwortungslos und ließe einen Zehnjährigen unbeaufsichtigt Alkohol konsumieren. Aber ein Schluck, einfach der Reaktion des Knirpses wegen, schadete doch niemandem.
Leider kam ihm da ein anderer Engel zuvor. Er hielt Ophaniel nicht nur von der Kostprobe ab, sondern entwendete gleich die ganze Flasche. „Man, wehe du bist den ganzen Abend so ein Spielverderber!“, schmollte Mike, während er Levis Aufzug begutachtete. „Ernsthaft? Die Leute denken noch, dass wir uns abgesprochen haben“, grinste er schief und zog an einem von Levis Hosenträgern. Wenigstens hatte Mike sich für eine Krawatte und ein schwarzes Hemd entschieden. Somit konnte man sie zumindest nicht des perfekten Partnerlooks beschuldigen. „Dem alten Mann traue ich das weniger zu als der Direktorin“, gab Mike zu. Der Werwolf-Senior machte nicht den Eindruck, als wollte er sie mit einer langen Rede quälen. „Wollen wir schon reingehen und einen guten Platz belagern?“, fragte er die kleine Truppe, bevor er Levi das Bier wieder abnahm, um einen Schluck zu trinken. „Oder willst du noch auf dein Date warten?“, wandte Mike grinsend an Ophaniel.
Montag, 22. Juni 2015 mit Luana, Ciarán, Isalija und Lyall – Vincent & Co.
Die zwei Turteltauben hatten sich den Weg über nicht von ihm stören lassen, wobei Cyril auch bezweifelte, dass sie seine Anwesenheit nach ein paar Metern überhaupt noch bemerkt haben. Zumindest Blondie war zu sehr mit der Meerjungfrau, seinen Gedanken und ihrem Dekolleté beschäftigt gewesen. Was man ihm bei dem Kleid keinesfalls verübeln konnte. Kurz vor dem Eintreffen schickte er seinem Paps noch die vereinbarte Nachricht und beorderte ihn nach draußen zur Schlüsselübergabe. Ungesehen holte er die Blumen für seinen Schatz heraus, steckte den Schlüssel in seine Hosentasche und folgte seinen Freunden, damit sie sich nicht fragend zu ihm umdrehten. Schnell hatte er wieder zu ihnen aufgeschlossen und freute sich schon auf den irritierten Blick, wenn sie ihn auf einmal mit dem Strauß sahen. Doch den würde er wahrscheinlich gar nicht mitbekommen, denn genau in dem Moment entdeckte er seinen Schatz am Eingang stehen. Verdammt sah er heute heiß aus. Also, Lyall sah immer heiß aus, keine Frage. Aber heute hatte er sich wirklich viel Mühe gegeben. Da war es ja fast schon schade, dass er ihn schnell wieder von den hübschen Klamotten befreien wollte – natürlich nur, wenn gerade keiner hinsah. Schnellen Schrittes ging er zu ihm hinüber, betrachtete seine Lieblingsblumen lächelnd und murmelte ein leises „Hi“, bevor er sich an ihn schmiegte und den Rotschopf zur Begrüßung innig küsste. Für die Anderen musste es eine halbe Ewigkeit dauern, bis er sich wieder von seinen Lippen löste und ein minimaler Abstand zwischen den beiden Wölfen entstand. „Hatten wohl den gleichen Gedanken, was?“, fragte er ihn selig lächelnd, während sie die Sträuße austauschten. Erst jetzt bemerkte er die Katze neben seinem Schatz und grinste sie etwas verlegen an. „Abend Isa. Hab dich gar nicht bemerkt, sorry. Schon aufgeregt?“ Immerhin hatten sie heute einen ihrer wenigen großen Auftritte. Da hatten sicher alle Muffensausen. Nachdem Luana auch knuddeln konnte, wanderte sein Blick in den Ballsaal. Die Deko war wirklich hübsch, da hatten sie sich ziemliche Mühe gegeben. Blieb nur zu hoffen, dass sie auch bis zum Ende des Abends so blieb. Nach kurzem Suchen hatte er dann auch seinen Vater samt Chaostruppe entdeckt. Eigentlich wollte er sich ungern dazu stellen, doch er musste dem alten Wolf vor seiner Rede wenigstens noch kurz gut zureden. Unauffällig beugte er sich zu Lyalls Ohr und flüsterte seinem Schatz leise etwas zu: „Ich geh kurz zu Paps rüber und wünsch ihm viel Glück, bin sofort wieder da.“ Die Anderen würden ihn so schnell sicher nicht vermissen, weshalb er sich von seinem Herzenswolf noch einen kurzen Kuss klaute und auf die Gruppe Erwachsene zusteuerte. Die Gang seines Vaters war bereits versammelt, ebenso wie ein Lehrer und eine Frau, die er noch immer nicht richtig einschätzen konnte. Bei ihnen am Tisch eingetroffen blickte er kurz in die Runde und begrüßte alle mit einem knappen: „Hallo“, ehe er näher an seinen Vater heran trat. Viele Schüler waren ja zum Glück noch nicht da.
Ophaniel,22.06.2015, abends mit Leviathan & Mikhail
Freudig strahlend blickte der Blondschopf zu Mike hinauf und genoss es, dass seine Haare durchwuschelt wurden. Auf die Frage hin gab er begeistert von sich: ,,Natürlich für mein Date!" Was erst seit wenigen Stunden stand er und er das Outfit bereits seit gestern im Schrank hatte, aber ok! Wer bei dem Knirps nach Logik suchte, sollte lange beschäftigt sein. Dieser befasste sich erstmals damit, die gelöste Schleife zu fangen, bevor sich die ganze Schnürung am Hemd deswegen löste. ,,Mha, Mike!", schmollte der Tropf und band schnell die Schleife neu. Wie kompliziert. Doch guckte er noch fragend zu dem Brünetten hinauf, welcher meine, Levi müsste sich noch schminken: ,,Achso? Ich glaube, Smokey-Eyes würden zu ihm passen!" Er verbrachte zu viel Zeit mit den Mädels. Definitiv. War er selbst schon in Kleidchen und Schminke verendet gewesen, sehr zu deren Vergnügen. Tatsächlich wollte der Werwolf dem Wicht dazu anstacheln, vom Bier zu probieren und die Naivität in Person meinte: ,,Oki!", trotz dessen, dass dieses Zeug so müffelte. Gerade wollte er nach der Flasche greifen, da vernahm er einen sanften Klaps auf dem Hinterkopf. Wurde die Stimme der Vernunft gerade personifiziert? Eher weniger, Levi tauchte neben ihm auf - dafür, dass er Ophaniel vom Alkohol geschützt hatte, bekam er sicher von Vivian und Miss Bardera eine Ehrenmedallie. Der Kopf schwang herum und die blauen Augen fixierten den großen Engel, welche daraufhin sofort strahlten. ,,Leviiii!", kam es glücklich und schon fanden sich die Ärmchen um den Bauch des Größeren wieder. Auf das Kompliment wurde auch fröhlich gegluckst, dann betrachtete er, wie sich beide über ihre Garderobe unterhielten. Wo er erst jetzt realisierte, beide trugen ähnliche Kleidung. ,,Hätte ich das gewusst, hätte ich mir auch soetwas angezogen", wurde geschmollt. Das wäre es echt gewesen.
Verdutzt blickte der Kleine, bei dem Begriff "Gefängniswärter" und kam erst nicht ganz hinter, wer gemeint war. Aber da es um die Rede ging, würden sie wohl den Heimleiter meinen. Mit dieser Schlussfolgerung war Ophaniel zufrieden und nickte für sich selbst, bis er wieder aufblickte. ,,Aber wenn wir gehen und etwas wichtiges gesagt wird? Und wir es verpassen?", fragte er erst, fügte aber dann hinzu: ,,Ich bleibe dann hier und hör weiter zu, dann kann ich Euch später sagen, wenn etwas wichtig war!" Die Augen waren auf die Flasche fokussiert, welche zwischen beiden hin und her ging. ,,Darf ich jetzt auch mal probieren? Oder später?" Wenn beide es immer tranken, musste es ja schmecken. Oder? ,,Ah - ja! Geht schonmal vor, ich warte hier auf sie!", nickte der kleine Engel schließlich und winkte beiden demonstrativ, ehe er sich auf den Fersen umdrehte, jedoch auf der Stelle stehen blieb, sich dafür aber nun im Raum nach seinem Balldate umblickend.
Oliver lief die Gänge entlang, um zum Ball zu gelangen. Sichtlich nervöse Jungs liefen hektisch umher. Wahrscheinlich war der Schwarzhaarige einer der wenigen ohne ein Date. Naja, was solls. War jetzt auch nicht weiter schlimm. Da fiel ihm ein, dass er ja ein Buch hätte mitnehmen können. Dann wäre ihm sicher nicht so schnell langweilig geworden. Aber gut, dann musste er sich wohl mit den anderen unterhalten, um die Langeweile nicht über sich kommen zu lassen. Oli seufzte ein wenig. Er war einfach nicht die Person, die viel redete und heute hatte er eindeutig sein Pensum schon mit Vivian erreicht. Trotzdem hatte er den anderen beiden versprochen mit ihnen zusammen heute auf dem Ball abzuhängen, da konnte er sich nicht davor drücken. Außerdem wusste der Amerikaner auch nicht genau, was heute Nacht im Zimmer abging. Vielleicht würde er einfach auch die Nacht draußen irgendwo unter einem Baum verbringen. Wäre jetzt zwar nicht sehr angenehm, aber besser als Geräusche zu hören, die er nicht hören wollte.
Kurz darauf kam er beim Ballsaal an. Sein Blick schweifte über die Leute, die schon hier waren. Mike war auch hier. Umso besser, denn mit ihm konnte sich der Amerikaner immer gut unterhalten. Sonst sah er Gesichter, die er kannte, aber nicht wirklich was mit ihnen zu tun hat. Was Oliver aber nicht weiter schlimm fand. (@Serah) Der Schwarzhaarige sah ein Mädchen ganz alleine. Wahrscheinlich wurde sie abserviert. Ob sie ein guter Gesprächspartner werden würde? Oli war sich nicht sicher, aber er wollte es einmal versuchen. Sonst hätte er immer noch die Möglichkeit sich jemand neues zu suchen. Er ging zu ihr hinüber. „Hi, ich bin Oliver und du?“, fragte er und wusste nicht, ob es komisch rüberkommen würde. Aber was solls. Wenn sie nicht mit ihm reden wollte, dann würde sie es ihm sicher sagen. Dann konnte er immer noch verschwinden.
Avon,22.06.2015, abends mit Vincent, Riley, Karina, Madara & Cyril
Ein leichtes Grinsen spiegelte sich auf den Lippen des Blauschopfes wider, wo der werte Herr Heimleiter wundervoll auf seine Frage einging und die Rose annahm. ,,Womit habe ich dieses Glück verdient?" Anschließend blickte er sich um. ,,Wie viele Mülltüten wohl morgen benötigt werden? Am besten gehe ich gar nicht schlafen und fang direkt nach Ende an aufzuräumen", brummelte er etwas. Natürlich freute er sich auf den Ball - aber er wusste genau, dass die werten Schüler nicht drauf achten werden, wo ihr ganzer Müll landet. Morgen würde ein langer Tag werden. Auf den Kommentar zum Wasser hin gab er ein Schnauben von sich: ,,Ich habe fast neunzehn Jahre meines Lebens damit verbracht in Wasser zu leben. Da habe ich jetzt echt kein Interesse daran, es noch zu konsumieren. Nein danke." Das Leben auf dem Land bevorzugte er inzwischen wirklich, auch, wenn er ein Nix war. Alkohol war doch auch Wasser, nur mit Geschmack? Also würde das schon gehen. Bald wurde aus dem romantischen Duo ein Trio, einer der werten Lehrer gesellte sich dazu. Diesem schenkte er ein Nicken zur Begrüßung, ehe er nach der Datingfrage zu Vincent blickte. ,,Schatz, wir wurden ertappt", kam es relativ trocken daher. Publikumseffekt. Kurz zu Madara blickend, sah sich Avon nochmals in der Halle um, inzwischen trudelten einige Gesichter ein. Dabei fiel ihm ein gewisses Kätzchen auf (@Isalija), welcher er zunickte, sollte sie ihn erspähen. Süßes Mädchen - beziehungsweise die Katzenform. Da kam Nostalgie aus. Verbitterte, aber na ja. Nur wenige hatten hier ein friedvolles Leben gehabt, also was soll's. Kurz in Gedanken bekam er nur wage mit, wie Vincent den werten Arzt ankündigte, welcher wie herbeigerufen plötzlich bei ihnen stand. ,,Wenn man vom Teufel spricht", begrüßte Avon ihn mit aller Liebe, die er aufbringen konnte. Und stichelte noch etwas nach: ,,Weißt Du, laufen soll gesund sein." Sicher war der Hausmeister der Einzige, welcher jeden Tag zum Wohnheim latschte und wieder zurück. Er hatte gewiss ein Auto. Aber er war gerne Zufuß unterwegs - dabei abschalten, die Luft genießen und eine rauchen. Sekunde, da beißt sich etwas.
Zusehend, wie Riley Bandenkriege nach Isola bringen wollte, nahm er die zweite, in Klarsichtfolie und mit Schleife verpackte, rote Rose und haute damit sachte gegen den blonden Hinterkopf. ,,Hier, Du Gangster", kommentiere er und überließ die zweite Rose ihm. ,,Damit darfst Du mit Vincent zusammen zu mir in meine Villa ziehen." Die nette Geste so trocken und lächerlich dargestellt, hoffte der Hausmeister dennoch, dass sich über die Blume gefreut wurde. Seine Aufmerksamkeit wurde jedoch schlagartig unterbrochen, als er erstmals einen warmen Atem am Ohr, eine angenehme Berührung an seinem Rücken und eine vertraute Stimme vernahm, ihn förmlich heimsuchte. Er konnte nicht abstreiten, dass dies unerwartet kam, doch wirkte er wie sonst auch wie die Ruhe in Person und verzog augenscheinlich keine Miene. Wenn man jedoch unter seine Hemdärmel blickte, konnte man eine Gänsehaut vernehmen - hallo, immerhin wurde ihm der Rücken bekribbelt. ,,Aber auch heiß", entgegnete er und nickte einmal zu den anderen Herren. Den Wagenkuss zur Begrüßung entgegnete er soweit, dass er Karina kurz die Hand an die Taille legte, die Dame kurz musterte. Und diese sah wirklich verdammt gut aus. Holla die Waldfee. Doch so würde er es natürlich nicht ausdrücken, stattdessen kam es ruhiges: ,,Siehst gut aus." Dann zog er die Hand wieder von ihrer Taille und nahm den Blumenstrauß mit den drei Chyranthemen, welchen er Karina überreichte. ,,Für Dich." Anschließend stützte er sich mit verschränkten Armen auf dem Tisch ab. Langsam wurde es voll. Schließlich bei der Frage von Karina hin, stellte er sich doch wieder auf. ,,Gutes Stichwort", antwortete er bloß und ging vom Trupp weg, in Richtung der Getränke. Er klemmte sich eine Sektflasche unter den Arm, ehe er sich fünf Sektgläser nahm - sechs, als er vernahm, wie der Spross des Alphawolfes zur Truppe kam. Mit dem ganzen Gläsern ging er zurück zum Tisch und wartete darauf, bis ihm jemand half, die Gläser unbeschadet wieder abzustellen. ,,Vincent kann bestimmt eine Abkühlung gebrauchen, bevor es auf die Bühne geht", erklärte er sein Handeln und nickte dann Cyril zur Begrüßung zu.