Der Ostflügel des Wohnheims im ersten Stock ist den Jungen vorbehalten. Neben den Einzelzimmer gibt es einige größere Zimmer, die Platz für bis zu 4 Personen haben. Eines von ihnen ist das Zimmer mit der Nummer 204. Nach einem schmalen Gang, der bestimmt oftmals mit Schuhen oder ähnlichem vollgestellt wird, erreicht man das große Zimmer, welches um die 25m² umfasst. An den Wänden gegenüber der Fensterfront sind tiefe Einbauschränke angebracht, die unter den Bewohnern dieses Zimmer aufgeteilt werden. In der Mitte des Raumes hat ein runder Hochflorteppich seinen Platz gefunden. Auf diesem steht ein formähnlicher, niedriger Tisch, um welchen man sich gerne mit den Mitbewohnern oder aber auch Freunden versammelt. Da der Raum nur über zwei größere Schreibtische mit Stauraum verfügt, wird oftmals auch der runde Tisch für Hausaufgaben, dem Verfassen eines Briefes an die Familie oder Ähnlichem verwendet. Zwei neu hergestellte Stockbetten bieten Platz für 4 schlafende Persönlichkeiten - auch die Zuteilung der Betten liegt in der Verantwortung der Bewohner. Neben dem Fenster sind außerdem die Inselkarte an der Wand, sowie ein Kalender angebracht, um den Schülern den Alltag etwas zu erleichtern. Je nach Bewohner werden die Wände mit verschiedenen Postern, Bilder oder sogar Wandregalen verziert.
In meinem Kopf drehte sich und pochte alles. Irgendwo in mir, sagte jemand, dass ich mich auf meine Atmung konzentrieren musste, doch dem konnte ich gerade auf keinen Fall nach kommen. Durch meinen Sturz vom Bett hatte ich Damian auf geweckt, welcher mich vom Bett aus ziemlich zufrieden schauend ansah, nachdem er mir eröffnet hatte, dass ich ziemlich geschickt gewesen war letzte Nacht. Meine Atmung ging also viel zu schnell, es grenzte schon sehr an eine Hyperventilation. “Ge-Geschickt...?“ Meine Stimme war brüchig und klang überhaupt nicht nach mir selber. Vor meinem inneren Auge taten sich Bilder auf, die ich mir niemals ausmalen wollte. Wobei war ich geschickt gewesen? Hatte es etwa damit zu tun, dass ich halb nackt war? Das ergab für mich alles keinen Sinn. Plötzlich meldete sich eine weitere Stimme zu Wort. Ciarán steckte seinen Kopf über die Bettkante raus und sah zu mir runter. Man habe uns im ganzen Haus gehört. Helena hat es das Herz gebrochen. Das nächste Mal sollen wir leiser sein. Okay, jetzt war ich Hyperventilieren. Wie Matthew dann auch noch wach wurde und etwas sagte, bekam ich nur am Rande mit. Er verließ dann nämlich auch schon das Zimmer. Das war auch überhaupt nicht so wichtig, denn ich bekam gerade keine Luft mehr. Wie sollte ich das meiner Mama erklären? Oh Gott..., wenn sie das erfährt... Ich sah ihr enttäuschtes Gesicht direkt vor mir und wie sie traurig den Kopf schüttelt und sich dann für immer von mir abwenden wird. Sie würde mir dies niemals verzeihen. Wie sollte ich mir die letzte Nacht selber verzeihen? Irgendetwas hatte ich mit Damian getan und ich war dabei sehr geschickt gewesen und wir beide waren dabei zu laut und jeder wusste darüber Bescheid. Nur ich erinnerte mich an nichts. Mein Brustkorb hob und senkte sich heftig, als ich versuchte genug Sauerstoff in meine Lungen zubringen. “Ich... Ich...“ Mühsam stand ich vom Boden auf und versuchte Worte zwischen meinen kurzen und schnellen Atemzügen rauszubringen. “Keine Luft“ Die Angst nun zu ersticken, musste mir im Gesicht stehen. Ich schwankte zum Fenster und riss es auf, in der Hoffnung dadurch besser Atmen zu können. Doch dies brachte keine Besserung. Ich atmete immer noch viel zu schnell, als die Tür wieder aufging und ein fremder Junge mit roten Haaren hereinkam. Mit auf gerissenen Augen sah ich ihn an und hörte noch wie er fragte, was hier abläuft, als mir schwarz vor den Augen wurde, der Boden, auf dem ich stand, anfing zu schwanken und ich mich versuchte irgendwo festzuhalten.
out.: Ihr dürft nach Lust und Laune selber entscheiden, ob Lavi es schafft sich fest zu halten oder halt einfach hinfällt oder sonst was passiert :D
Nicht zu lachen, stellte sich als schwieriger heraus als Damian zuvor genommen hatte. Ciarán war aufgrund des Gesprächs ebenfalls wach geworden und war bereits auf den Zug aufgestiegen. Man verstand sich beinahe blind, selbst wenn man nicht die Fähigkeit besaß Gedanken zu lesen. Der Brocode erledigte das. Wobei Helena mit ins Spiel zu bringen, hätte jetzt auch nicht sein müssen. Aber die Blondine vertrug zum Glück ein wenig Spaß. Und außerdem war es eine ziemlich gute Story wert, die er ihr später sicher erzählen würde. Immerhin hatte er ihre Zeit in der letzten SMS für sich beansprucht und eigentlich sollte er sich bereits auf den Weg in den Speisesaal machen. Das Frühstück gab es auch nicht den ganzen Tag, außer man machte heute mal eine Ausnahme, was das Mischwesen allerdings bezweifelte. Matthew wohnte der Unterhaltung auch für einen kurzen Augenblick bei. Er schien es jedenfalls ziemlich eilig zu haben, dass Zimmer zu verlassen. Ob es an der irreführenden Unterhaltung lag? Möglich, aber er glaubte nicht daran. Matthew war schließlich auch nicht allzu gut auf den kleinen, grünen Kaktus zu sprechen. Das Gestotter des besagten Kohlkopfs riss den Blondschopf kurz aus seiner Überlegung. Er schien wohl wirklich sehr schockiert zu sein, dass ihm beinahe die Luft zum Atmen weg blieb. Der Gedanke, dass er mit seinen Worten doch etwas zu weit gegangen war, machte sich in ihm breit. Ein wenig Mitleid hatte er mit dem halbnackten Jungen dann doch. Und die Worte der anderen Anwesenden machten den Umstand seiner Hyperventilation ebenfalls nicht besser. Allerdings wusste das Mischwesen in diesem Moment auch gar nicht, was er dagegen unternehmen sollte. Lavi hatte ja sicher Erfahrung damit und wusste wie er sich wieder zur Ruhe bringen konnte, hoffte der Blondschopf zumindest. Allerdings wurde seine Aufmerksamkeit ein weiteres Mal gefordert. Ein rothaariger Typ betrat das Zimmer. Damian hatte den Kerl hier noch nicht gesehen. Skeptisch zog er eine Augenbraue nach oben, als sich der Spinatkopf vom Boden aufrappelte und mit den gestammelten Worten "Keine Luft" zum Fenster bemühte. Also jetzt war die Kacke doch am Dampfen. Aus Damians Scherz schien wohl Ernst zu werden. Nicht ganz so schnell schwang er die Beine aus dem Bett. Und gerade als er ansetzen wollte, dem Rothaarigen zu antworten, war Lavi beim Fenster und versuchte so Luft zu schnappen. Allerdings konnte der Blondschopf seine goldene Irden nicht von Lavi nehmen, der gefährlich schwankte und letztendlich dem Boden gefährlich nahe kam. Damian war zwar groß, aber kein D-Zug, daher war er auch zu langsam um den Grünhaarigen noch aufzufangen und nur ins Leere griff. Ein erneuter dumpfer Schlag erfüllte das Zimmer. Kurz blickte sich der Blondschopf nach den anderen beiden Personen um, ehe er kurzen Prozess machte und sich Lavi auf die Arme packte. »Äh, sorry wegen dem Start hier. Ich bring Lavi mal ins Krankenzimmer. Wir sehen uns später.«, gab der Italiener ziemlich gefasst von sich, als er mit dem Grünhaarigen das Zimmer verließ.
Ich war offensichtlich nicht der Einzige, der von dem heiteren Start in den Morgen aufgeweckt worden ist. Kurz nach meinen Anmerkungen meldete sich auch der rothaarige Matthew zu Wort, der wohl irgendwann ins Zimmer gekommen war, als ich bereits geschlafen hatte. Allerdings blieb er nicht sehr lange, was die Vermutung nahe legte, dass er es etwas eilig hatte. Vielleicht hatte er ja ein Date. Während ich jedenfalls in dem fremden Bett lag, horchte ich weiter den Geräuschen und hörte, wie der Grünhaarige hörbar schneller atmete. Etwas besorgt sah ich wieder über den Rand des Bettes. Er verkündete gerade, dass er keine Luft bekam und lief zum Fenster, das er aufriss. Keine Sekunde später wurde die Tür wieder aufgerissen und ein weiterer Rotschopf trat ein - dabei dachte ich immer, rote Haare seien selten. Das schien Lavi offenkundig den Rest zu geben. Damian versuchte noch sich todestmutig zu ihm zu werfen, um ihn aufzufangen, war aber leider nicht schnell genug. "Verdammt.", murmelte ich, als ich den Grünhaarigen da liegen sah. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben soll." Ich verzog den Mund. "Brauchst du Hilfe?" Mein goldäugiger Zwilling antwortete mit einem Kopfschütteln, woraufhin ich ihm etwas besorgt hinterher sah. Lavi verstand offenbar keinen Spaß. Entweder das oder er fand die Vorstellung mit Damian intim zu werden so furchtbar. Mich plagten noch immer Gewissensbisse, als die Tür hinter Dae zufiel, der sich nicht einmal die Mühe gemacht hatte sich etwas anzuziehen. Mutiger Mann. Aber ich war auch froh, dass er ihn allein trug. Ich hatte nicht so viele Möglichkeiten zu helfen. Jetzt fiel mein Blick jedenfalls auf den neuen Rotschopf. "Hi. Ich bin Ciarán. Mein Zwilling war Damian und der Brokkoli ist Lavinia.", begrüßte ich ihn und stellte gleich einmal alle vor. "Eigentlich gehöre ich aber nicht in das Zimmer hier, keine Sorge." Während ich sprach, zog ich mein Ladekabel aus der Steckdose und zog es samt Handy zu mir herüber, ehe ich auf die Leiter stieg und versuchte das Bettzeug wieder in Ordnung zu bringen. "Ich hab leider keine Ahnung welches der Betten das freie Bett ist, aber ich glaube... es ist das da.", hob ich an und deutete auf das Bett über dem von Matthew. Ausschlussverfahren. Wahrscheinlich hatte ich in dem von Lavinia gelegen. Also gab ich mir doppelt Mühe das Bett wieder in Ordnung zu bringen, damit er nicht nochmal umkippte, wenn er die Leiter hoch stieg. So ein Sturz von der Leiter würde er wohl nicht ohne Verletzung überstehen. Anschließend stieg ich gab hinab, verzichtete aber darauf dem Rotschopf die Hand zu reichen. "Ich lass dich mal allein, damit du... deine Bindung zu dem Zimmer herstellen kannst." Oder was auch immer andere Leute so am Tag ihrer Ankunft so machten. Privatsphäre war jedenfalls immer gut. "Man sieht sich." Anschließend verließ ich das Zimmer, blieb im Flur aber nochmal stehen, um mein Handy zu checken. Es hatte zwischendurch eine SMS angekündigt. Ich lächelte in mich hinein, als ich Luanas Namen sah und ihre Worte las und nahm mir noch die Zeit ihr eine Antwort zu schreiben, ehe ich mich auf den Weg in mein Zimmer machte, um nachzusehen, ob noch alles ganz geblieben war.#
Jin hatte das Gefühl, in irgendeine merkwürdige Situation hineinzuplatzen. Und der Anblick, der sich ihm bot, verstärkte dieses Gefühl nur noch mehr. Jin musterte jeden einzelnen der drei Kerle mit einem Blick, in dem eine Mischung aus Verwirrung und Genervtheit lag. Der Typ der am Boden lag, der mit den grünen Haaren, sprang auf, faselte irgendetwas von "Luft"und riss das Fenster auf, bevor er der Länge nach auf den Boden krachte. Der Typ der mit ihm im Bett gelegen hatte, ein Blondschopf, war aus dem Bett gehechtet und hatte versucht, den Sturz abzufangen. Doch er war ein bisschen zu lahmarschig gewesen. Was ihn jedoch nicht davon abhielt, sich den Bewusstlosen(?) zu schnappen und ihn ins Krankenzimmer zu schaffen. Jin machte einen kleinen Schritt zur Seite und ließ den Blonden an ihm vorbeirauschen, seinen Freund im Anschlag. Er machte sich jedoch nicht die Mühe, den Beiden hinterherzusehen. Die Turteltäubchen würden schon zurecht kommen. Stattdessen ließ Jin seinen Blick erwartungsvoll auf den hinterbliebenen Typen wandern. Auch so ein blonder Schönling. Genau wie der andere. Jin schwieg, während er sich und die anderen beiden abwesenden Kumpanen vorstellte. Ciarán, Damian und Lavinia.. was für komische Namen. Gerade letzterer klang wie der von einem Weib. Nun, er hat sich auch gerade ein bisschen wie eines aufgeführt. Mit einem kurzen Schmunzeln wandte Jin sich von der Tür ab und ließ sie ungehindert ins Schloss fallen "Huh." das war alles, was er der Reihe von Worten entgegenwarf. Jin dachte nicht darüber nach sich vorzustellen. Dafür hatte er gerade nicht den Nerv. Die ganze Marschiererei war viel zu anstrengend gewesen. Sein Blick folgte stattdessen der Hand des Typen, der sich als Ciarán vorgestellt hatte. Sie zeigte auf ein freies Bett. Genauer gesagt dem oberen Bett des anderen Doppelstockbettes. Sehr gut, dann musste Jin sich kein leidiges Gequietsche von oben anhören. Jedoch wusste Ciarán nicht genau, ob dies wirklich Jins Bett sein würde. Er nahm es nur an. Scheinbar war er eigentlich in einem anderen Zimmer. Der Ballabend hatte wohl die Zimmerordnung ein wenig durcheinander gebracht. Doch seine Vermutung hielt den Rotschopf nicht davon ab, seine Reisetasche auf das freie Bett zu feuern und den Rucksack gleich daneben abzusetzen. Mit einem Fuß auf der zweiten Stufe der Leiter kramte Jin in der vorderen Tasche seines Rucksacks rum, als sich Ciarán verabschiedete. "Yo, yo.. man sieht sich." oder vielleicht auch nicht. Schließlich wusste Jin nicht, wie viele Schüler diese Schule hatte und wie wahrscheinlich es war, dass man sich mal wieder über den Weg lief. War ihm aber auch eigentlich egal. Er war nicht hier, um neue Freunde zu finden. Viel wichtiger war gerade, diese verdammten Kippen zu finden! Irgendwo musste Jin doch noch ein.. ah, ja! Perfekt. Mit einem triumphierenden Lächeln auf den Lippen zog er die rot-weiße Schachtel aus dem Rucksack. Er hatte sie auf dem Weg hierher erst angebrochen. Also war sie quasi noch so gut wie neu. Es wäre eine Katastrophe gewesen, wenn Jin sie verloren hätte. Wer wusste schon, wie gut man hier Nachschub bekommen konnte. Gerade mit den ganzen Lehrern und Erziehern, die das bestimmt überhaupt nicht gutheißen konnten.. Arschgeigen. Jin schnappte sich seinen Schlüssel und machte sich auf in Richtung Tür. Kurz dachte er darüber nach, ob er seinen Kram nicht doch lieber mitnehmen sollte. Aber wenn sich jemand an seinen Sachen vergreifen sollte, würde er das schon mitbekommen. Und derjenige würde ihn dann schneller kennenlernen, als ihm lieb war. Jin zog die Tür hinter sich ins Schloss, schob die Zigarettenschachtel in die Gesäßtasche seiner Jeans und machte sich pfeifend und mit dem Schlüssel klimpernd auf die Suche nach einem passenden Örtchen für ein kleines Kippenpäuschen.
Mit schnellen Schritten war ich zurück zu meinem Zimmer geeilt und Gott war endlich mal auf meiner Seite, denn auf dem Weg dorthin traf ich keinen anderen Bewohner des Wohnheims. Auch als ich die Tür zum Zimmer öffnete und dann feststellte, dass ich alleine war, wollte ich zum Dank auf die Knie gehen und beten. Aber da ich nun mal immer noch nicht mehr trug, als meine Unterhose und der Boden wann auch immer das letzte Mal geputzt wurde, ließ ich das bleiben. Die Decke aus dem Krankenzimmer legte ich ordentlich gefaltet auf meinem Bett zusammen- immerhin hatte nur ich sie berührt, sie war also noch sauber- und ging dann zu meinem Kleiderschrank rüber. Ich zog mir meinen Bademantel über und nahm mir dann frische Klamotten raus. Bevor ich dann aber weiter ins Gemeinschaftsbad der Jungs ging, nahm ich mir mein Handy und fing an @Emily Shields eine Nachricht zu schicken. Es war eindeutig klar, dass wir uns heute noch treffen mussten und das an einem neutralen Ort. Ich sah kurz auf die Uhrzeit. Ich tippte genaue Uhr und Ortsangaben. Nachdem ich auf den Senden- Button gedrückt hatte, gab ich noch schnell die Nummer der Ärztin als neuen Kontakt ein und dann machte ich mich endlich auf ins Badezimmer. Gott sie Dank befand ich sich auch dort aktuell niemand. Immerhin war es schon fast Nachmittags, es sollten also schon alle längst aufgestanden sein. Ich duschte ausgiebig. Sehr ausgiebig. Meinen Körper schäumte ich nicht nur ein Mal, sondern gleich dreimal mit meinem Duschgel ein und genau das Gleiche tat ich mit meinen Haaren und dem Schampoo. Immerhin hatte ich keine Ahnung mehr, was gestern Abend passiert war und es könnte einfach alles gewesen sein. Obwohl mir bei dem Gedanken daran, mein Puls auf über 120 ging, so merkte ich jetzt jedoch, dass ich deutlich ruhiger dabei blieb. Die Tablette schien also anzufangen zu wirken. Meine Zähne putzte ich genauso gründlich und nachdem ich mir dann meine blaue Stoffhose, welch über den Knöcheln aufhörte, ein weißes, enger anliegendes Shirt und die dunkelblauen Loafers angezogen hatte, fühlte ich mich schon tausendmal besser als noch vor wenigen Stunden. Ich föhnte mir noch meine Haare trocken und ging dann wieder zurück in mein Zimmer. Ein erneuter Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich noch etwas Zeit hatte, bis ich wieder losmusste, also fing ich an, in diesem Raum Ordnung reinzubringen.
Nachdem er endlich in seinem Zimmer angekommen war, stand die Müdigkeit in sein Gesicht geschrieben. Den letzten beiden Tagen hatte er viel erlebt und jetzt war er einfach nur noch müde. Vielleicht lag es aber auch daran, dass der Tag doch anstrengender war, als er zuvor angenommen hatte. Immerhin war es an diesem Tag doch sehr heiß und das Klima im Bambuswald schien irgendwie anders gewesen zu sein, was auf den Schatten zurückzuführen war, den die Bambusse hinterlassen hatten. Aber gut, jetzt war er endlich in seinem Zimmer und er konnte tun und lassen was er wollte, da sich noch niemand seiner Zimmergenossen dort aufhielt. Gut so, denn nun konnte er sich einfach im Zimmer umziehen, ohne dass sich jemand beschweren konnte. Danach nahm er seine Zahnbürste und Zahncreme und ging damit ins Gemeinschaftsbad, um sich die Zähne zu putzen. Als er mit allem fertig war, ging er wieder in das Zimmer und verräumte alles. Danach legte er sich in sein Bett und sah sein Handy an. Sollte er Saiyana noch kurz eine SMS schreiben? Vielleicht würde er sie aber aufwecken? Egal, trotzdem tippte er eine Nachricht in sein Handy und sendete diese ab auf die Gefahr hin, dass er sie aufweckte. Danach steckte er sein Handy an das Ladekabel an machte sein Nachtlicht an. Anschließend kuschelte er mit seinem Pandakuscheltier und schlief langsam ein.
Mittwoch, 24. Juni 2015
Ohne sein kleines Nachtlicht, hätte der Rothaarige wahrscheinlich die Nacht nicht überlebt. Nur gut, dass er so etwas hatte. Es schien auch die anderen nie wirklich zu stören, jedenfalls hatte sich bis jetzt noch nie jemand seiner Mitbewohner bei ihm beschwert. Falls es aber doch einmal soweit kommen sollte, musste sich Matthew wohl oder übel überwinden und sich selbst erklären. Vielleicht würde dann das Verständnis eher da sein. Aber dies war jetzt nicht das Problem. Momentan war eher das Problem, dass der Magen des Engländers einfach während seines Schlafs anfing zu knurren. Da er am Vortag nicht so viel gegessen hatte, beschwerte sich jetzt sein Magen laut genug. Matthew öffnete seine Augen und merkte, dass es noch recht dunkel war. Es schien wohl viel zu früh am Morgen zu sein. Er drehte sich um und versuchte noch eine Runde zu schlafen, aber sein Magen schien nun auch noch durch die Nerven an sein Gehirn zu melden, dass es höchste Zeit für etwas essbares war. Widerwillig stand der Magier nun auf. Er bewegte sich leise durch das Zimmer, denn er wollte die anderen so früh nicht wecken. Er nahm seine Sachen und verließ das Zimmer, um kurz im Bad zu duschen und sich die Schuluniform anzuziehen. Danach gab er leise seine Sachen wieder zurück ins Zimmer, nahm sein Handy und gab diese in seine Hosentasche. Danach zog er sich noch die entsprechenden Schuhe an und machte sich auf die Suche der Nahrungsquelle.
Der Weg zurück zum Wohnheim gestaltete sich nicht mehr ganz so beschwerlich wie am Hinweg. Zumal einiges an Ballast abgefallen war. Es waren keine 7 vollen Flaschen mehr zu tragen. Trotzdem war es noch warm genug, um ins Schwitzen zu kommen, was den Blondschopf missfiel. Der einzige Trost war Helena an seiner Seite. Den Weg über unterhielten sich die Beiden über alles Mögliche, was eben gerade in den Sinn kam. Körperkontakt durfte natürlich auch nicht fehlen und davon hatten die Beiden nicht zu knapp. Ein paar neidische Blicke konnte Damian hin und wieder auf sich spüren. Er konnte es dem männlichen Geschlecht nicht verübeln, wenn eine blonde leicht bekleidete Schönheit an einem vorbei stolzierte. Entweder war sich Helena der Blicke ebenfalls bewusst oder ignorierte sie gekonnt.
Im Wohnheim angekommen, verabschiedete sich der Blondschopf nach ein wenig Geschmuse, Gekuschel und viel zu viel Kitsch von seiner Freundin. Es hatte beinahe etwas von einer theatralischen Abschiedsszene, als würde man sich nie wiedersehen. Er war sich ziemlich sicher, dass er sie morgen ebenfalls zu Gesicht bekommen würde. Spätestens beim Mittagessen in der Schule oder so. Allerdings wäre er einem früheren Treffen nicht abgeneigt. Wenn die Sehnsucht zu groß wurde, konnte er ihr immer noch schreiben und ihr somit auf die Nerven gehen. Das war der perfekte Plan.
24.06.2015 Der Morgen kam viel zu früh und er hatte keine Lust auf Schule. Bei seiner Null-Bock-Einstellung kam ihm die Nachricht von Mike wieder in den Sinn. Schnell öffnete er noch im Bett liegend den Chatverlauf mit Mike. Er wollte ihn zum Schwänzen animieren. Ob er dem nachgeben sollte? Damian tippte eine Nachricht an Mike, ehe er sich ohne Rücksicht auf Verluste aus dem Bett wuselte, sich seine Sachen schnappte und ins Gemeinschaftsbad schlenderte. Vielleicht sollte er sich später auch noch einmal bei Lavi entschuldigen. Immerhin war er gestern im Krankenzimmer gelandet, als sich Chloe allerdings per SMS bei ihm gemeldet hatte, dass alles soweit okay war, war er doch erleichtert gewesen. Er wollte wirklich nicht schuld daran sein, wenn er einen noch größeren Schaden hatte, als ohnehin schon. Nachdem auch sein Aufenthalt im Gemeinschaftsbad beendet war, begab er sich ohne Umschweife in sein Zimmer, wobei es verlockend genug war, Helena einen kleinen Besuch abzustatten. Das verschob er auf ein anderes Mal. Sein Handy blinkte. Eine Nachricht von Lyall im Gruppenchat. Mit großen Augen las er sich die Nachricht mehr als einmal durch. Neue Klassen. Wie abartig einfach so damit um die Ecke zu kommen und das Schlimmste daran war, dass er jetzt nicht mehr mit Helena in einer Klasse saß, zumindest konnte er sie in der Liste seiner Klasse nicht entdecken. Lichtblick waren allerdings Cy und Mike. Gott sei Dank. Etwas genervt tippte er ein paar Nachrichten. Vielleicht war schwänzen doch keine so schlechte Idee. Der Blondschopf schnappte sich seine Umhängetasche und verließ in seiner Schuluniform das Zimmer.
[ 23.06 ; Nachts ] Nachdem Nathan meinte, dass er sich wohl auch aufs Ohr hauen würde, lief Luana noch etwas mit ihm mit. Nach einer Weile trennten sich die Wege der beiden aber auch wieder und Nathan verabschiedete sich mit einem knappen Nicken. Danach lief er wieder alleine herum. Seine Augen musterten die Zimmernummern, während er nach seinem neuen Schlafplatz suchte. Als er die Nummer '204' endlich entdeckte, seufzte er leise. Etwas Schlaf würde sicher guttun. Wäre gut wenn ich heute auch wirklich mal durchschlafen kann, schoss ihn in den Kopf, während er leise die Tür öffnete. Er wusste nicht, ob jemand schon am Schlafen war und wollte auch keinen unnötigen Stress mit seinen neuen Zimmergenossen anfangen. Also ging er schweigend auf sein Bett zu und setzte sich. Nachdem er sich schließlich bettfertig gemacht hatte, legte er sich auch schon hin und versuchte wieder etwas Schlaf nachzuholen.
[ 24.06 ; Morgens ] Knurrend zog der junge Mann die Decke weiter über den Kopf, als sein verdammter Wecker ertönte. Es dauerte ein Moment, bis er sich endlich regte und den Wecker ausschaltete. Sein Schlaf war in Ordnung gewesen. Einer seiner 'kleinen Albträume' hatte ihn unsanft aus den Schlaf geholt. Zum Glück hatte er keinen großen Laut von sich gegeben, denn er erklären wollte er das sicher niemandem. Zumindest noch nicht. Langsam setzte er sich auf und öffnete seinen Mund um ein verschlafenes Gähnen ertönen zu lassen. Er hatte auf jeden Fall schlimmere Nächte gehabt. Also was soll's. Er brauchte einige Minuten bis er sich zwang das warme Bett zu verlassen. Schweigend machte er sich fertig für seinen zweiten Tag auf dieser Schule. Nachdem er seine Schuluniform angezogen hatte, war er auch schon bereit das Zimmer zu verlassen. Mal sehen was der Tag so bringt. Er griff nach einer Umhängetasche und warf sie sich über die Schulter, ehe er endlich das Zimmer verließ.
Der Rothaarige wandelte durch die Gänge der Schule und sah, wie sich die Gänge füllten. Alle wollten wohl nach draußen gehen und einfach eine tolle Zeit haben. Natürlich war das verständlich, immerhin war das Wetter optimal zum Rausgehen und Relaxen. Auch Matthew machte sich Gedanken darüber, was er heute wohl noch unternehmen würde. Doch sicher war er sich nicht. Auf dem Weg ins Wohnheim flog dem Tollpatsch ein Flyer mitten ins Gesicht. Der Engländer erschrak zuerst und als er kapiert hatte, dass es sich hier um ein einfaches Blatt Papier handelte, nahm er es von seinem Gesicht herunter. Einen kurzen Augenblick war er praktisch blind, da die Helligkeit durch die Sonne einfach zu hoch war. Doch danach sah er sich den Flyer genauer an. Dort stand etwas geschrieben von einem Aquapark Namens „Tropical Island“. Neugierig überflog er den Flyer und sofort war Begeisterung in seinem Gesicht zu sehen. Dies wär doch der ideale Ort, um den heutigen Tag zu verbringen. Sofort dachte er an @Saiyana Sylfaena, mit der er gerne den Tag verbracht hätte. Ob sie überhaupt Zeit hatte? Es konnte sicher nicht schaden ihr eine SMS zu senden. Matthew nahm sein Handy aus seiner Hosentasche und schrieb Sai eine Nachricht. Kurz darauf betrat er auch schon das Wohnheim. Viele Schüler waren nicht hier. Vielleicht waren manche sofort danach schon aufgebrochen, um etwas tolles zu erleben. Doch der Rothaarige wollte unbedingt vorher aus seinen Schulklamotten heraus, weshalb er sich zuerst für das Zimmer entschieden hatte. Als er dann sein Zimmer erreichte, war, wie fast immer, keiner seiner Mitbewohner anwesend. Seit den Ball sah er Damian sowieso so gut wie nie und Lavi war zum Glück auch nicht der Typ, der viel im Zimmer war. So konnte sich der Rothaarige nun sich im Zimmer ungeniert umziehen und packte danach seine sieben Sachen für den Aquapark zusammen. Den Flyer wollte er mitnehmen, denn auf diesem war ein kleiner Plan des Parks drauf. Danach machte er sich schon freudig auf den Weg. Ob Saiyana auch dorthin kommen würde?
Froh darüber das Zimmer aktuell alleine für mich zu haben, schloss ich die Tür hinter mir atmete tief durch. Nachdem ich heute die Schule komplett geschwänzt hatte, habe ich die restliche Zeit am Strand verbracht oder besser gesagt, im Meer. Es war lange her, dass ich so lange in meiner Form als Nixe war, aber die Hitze die heute herrschte, war kaum auszuhalten und was gab es da besseres als im Wasser zu sein? Meine Haare waren noch etwas nass und es fühlte sich komisch an auf Beinen zu gehen. Ich sollte eindeutig öfters meine Naturform benutzen, damit es nicht jedes mal so ungewohnt war, wenn ich hin und her wechselte. Wiederum war es auch nicht sehr einfach mir ungesehen meine zwei Beine in meine Schwanzflosse umzuwandeln. Es trieb sich einfach immer irgendwo jemand rum, den man kannte. Heute hatte ich einfach verdammtes Glück gehabt. Am Vormittag waren die meisten im Unterricht und jetzt zum Abend alle beim Essen. Ich legte meine Tasche bei meinem Tisch ab und ging dann zu meiner Seite vom Kleiderschrank rüber, da ich immer noch die Schuluniform trug, welche ich wirklich gerne los werden würde. Schnell wechselte ich meine Kleidung und legte die Uniform ordentlich zurück in den Schrank. Vielleicht würde ich ja morgen zur Schule gehen. Wer weiß. Als nächstes ging ich wieder zu meiner Tasche und holte mein Handy raus. Ich hatte eine Nachricht von meiner Mama und obwohl ich ihr eigentlich immer direkt antwortete, schloss ich den Chat mit ihr und öffnete einen anderen, nur um fest zu stellen, dass @Emily Shields mir immer noch nicht geschrieben hatte. "War es so schwer sich zu entschuldigen?" murmelte ich genervt vor mich hin und tippte dann los. Nach dem ich meine Nachricht abgeschickt hatte, starrte ich noch ein paar Sekunden auf das Display, doch Emilys zuletzt online Anzeige änderte sich nicht.