Erst vor kurzem und im Zuge der Einführung neuer Unterrichtsfächer wurde das Labor für Naturwissenschaften an der Shima no Koji Oberschule eingerichtet. Hier haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, naturwissenschaftliche Phänomene mittels Experimenten hautnah zu erleben. Anstelle eines Pultes hat hier jeder die Möglichkeit alleine oder in einer Zweiergruppe an einem Arbeitstisch zu hantieren. Jeder der Tische verfügt über einen Gas- und Stromanschluss, sowie über eine eigene Spüle. Für allfälligen Theorieunterricht kommen den Schülern pro Tisch zwei Hocker zustatten. Dem Lehrkörper steht ein eigener Arbeitstisch mit selbigen Anschlüssen und eigenem Abzug an der Stelle, wo sich normalerweise der Lehrerpult befindet, zur Verfügung. Von hier aus kann er - wenn auch nur durch eine durchsichtige Schutzscheibe - stets ein Auge auf die Unterfangen seiner Schüler haben. Von diesem Arbeitsplatz aus hat man ferner die Kontrolle über alle Zugänge und kann zur Not schnell einschreiten. Die Wände sind verziert mit diversen Postern, auf denen u.a. das Periodensystem zu finden ist. Im hinteren Bereich des Raumes finden sich ferner diverse Schränke, in denen Utensilien wie Mikroskope und ähnliches gelagert werden. Der große Sicherheitsschrank mit den Chemikalien jedoch befindet sich auf der Seite des Lehrertisches und ist in der Regel verschlossen, bis die Lehrkraft ihn mit einem eigenen Schlüssel öffnet. Außerdem hat der Lehrende die Möglichkeit, sein Wissen auf einer Magnettafel hinter seinem Arbeitsbereich niederzuschreiben.
Tristan Kober und die anwesenden Schüler (Fenice, Matthew, Miyako, Benedict, River, Nathan)
Was gibt das denn jetzt, schoss es Kober aus den Sinnen, als er erkannte, wie Miyako den Saal blitzartig verlies und das Wort 'Krankenzimmer' von sich gab. Etwas musste Kober ja schon schmunzeln, während er vor sich hin stammelte: "Für wie dumm hält die mich eigentlich?". Auf die andere Gruppe blickend erkannte er, dass kräftig gearbeitet wurde und man fleißig war. Im Gegenteil zu Benedict und Fenice, welche gerade jedoch ebenfalls von Miyakos Verhalten sehr überrumpelt wurden. Er ging zur Zweiergruppe hin und sagte schließlich: "Macht einfach mal weiter bis ihr nicht mehr weiterwisst. Ihr findet sicherlich auch zu zweit gute Ideen.", und er grinste fröhlich die beiden an. Dann ging er langsam zur zweiten Gruppe und setzte sich mit einem Stuhl zu dieser in die Runde. "Also, was haben wir denn jetzt schon alles gesammelt?", sprach der Magier sehr interessiert über die Ergebnisse der Gruppe. Er wollte mal hören, was schon alles geschafft wurde. Immerhin schienen hier die leistungsstärkeren Schülerinnen und Schüler in der Gruppe zu sein.
Im Grunde hatte ich mich gerade erst zu Fenice gesetzt und ihr meine Überlegungen mitgeteilt - der Rothaarige, der sich als Matt vorgestellt hatte steuerte natürlich auch etwas bei - als unser Lehrer sie auch schon der anderen Gruppe zuteilte, auch wenn ich das etwas merkwürdig fand, weil sie es immerhin war, die unsere Gruppe zusammen gerufen hatte. Matt hatte jedenfalls erwähnt, dass wir uns noch gar nicht kannten, weshalb ich nervös mit den Händen rang. "Tut-tut mir leid, ich hab vergessen mich vorzustellen. I-i-ich bin River, aber du kannst auch einfach nur Riff sagen. Das ist kürzer. Und hübscher." Allerdings beseitigte das nicht das Problem, dass Fenice gerade mit allem, was wir zusammen getragen hatten in eine andere Gruppe gesetzt wurde. "Ähm..." Einen Moment schaute ich gedankenlos auf mein Heft, ehe ich es aufschlug und grob noch einmal alles aufschrieb, was Fenice notiert hatte. Ich hatte nicht so eine hübsche Schrift wie sie und hatte wahrscheinlich in jedem Wort einen Fehler, aber ich hatte alles nochmals zusammen gekriegt, was wir gesagt hatten. Ich war auch just in dem Moment fertig geworden, in dem unser Lehrer sich zu uns setzte, weil ich nicht gerade schnell schrieb. Überrascht, weil er wieder bei uns war, hob ich den Kopf von dem Heft und schaute etwas verunsichert auf die Notizen. "Nicht so viel, glaube ich.", antwortete ich und schob das Heft so hin, dass er sehen konnte, was ich geschrieben hatte. Dann sah ich zu Matt. "Fällt dir noch irgendwas ein?"
Ach, shit, man, dachte sich Benedict sofort, als der Lehrer seine Hoffnung auf einen ruhigen, lethargischen Unterricht aufs neue zerstörte. Es half nichts, dass er in keiner Vierergruppe war, es half nicht mal was, dass selbst eine Dreiergruppe nicht klappte. Nein. Er durfte sogar in einem Zweierteam schuften. Und zu allem Überfluss arbeitete er mit einem Mädchen zusammen. Schlimmer ging’s wohl kaum.
Wie schon zuvor tat sich Benedict nun schwerer, einfach einen auf ignorant und rebellisch zu tun. Es fühlte sich beschissen an, dass das Mädel darunter litt, wenn er nichts tat. Ihm ging es immerhin nicht darum, sie zu strafen, sondern nur nicht zu tun, was der beknackte Lehrer da vorne von ihm verlangte. Da sich nun aber beides miteinander biss … was tun? Einfach nichts? Benedict biss sich genervt auf die Unterlippe, während er für einen kurzen Augenblick nachdachte, dann aber just frustriert Luft durch den Mund ausstieß und gut hörbar seufzte. »Na gut!«, fauchte er zu sich selbst und schaute danach erst zögerlich zu dem Mädchen mit den auffallenden Haaren. »Dann lass uns die beschissene Aufgabe halt machen, man.« An dieser Stelle wurde Benedict erneut bewusst, dass er gar nicht mal wusste, worum es eigentlich ging. Bei der Aufgabenstellung hatte er quasi gepennt; und einzig anhand den Ideen von Feni konnte er sich nichts zusammenreimen. Also … »Aber vorher … ähm, sag mal … wie war noch gleich die Aufgabe?« Verlegen kratzte er sich am Nacken und wandte seinen Blick leicht zur Seite. Er wollte nicht sehen, wie sie ihn genervt anblickte. War schon kacke genug, so einen peinlichen Moment erleben zu müssen; da konnte er sich sparen, von anderen offensichtlich beurteilt zu werden. »Irgendwas mit Sinnen oder so?«, murmelte er dann noch hinterher, weil es ihm eben durch den Kopf schoss.
Matthew
Matthew Mason
98 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 204 Aktuelles Outfit: Knielange Bluejeans, schwarzes T-Shirt und dunkle Sneakers
Nachdem sich der Rothaarige vorgestellt hatte, stellten sich die beiden anderen auch vor. Die Rothaarige meinte, dass sie sich auf dem Ball kurz gesehen hatten. Matthew musste kurz überlegen und merkte dann, dass das kurz vor dem Tanz mit Sai war. Ihr Name war Fenice? Jedenfalls glaubte der Engländer dies, doch zum Fragen kam er gar nicht mehr, denn der Lehrer tauchte schon auf und trennte die Gruppe. Das rothaarige Mädchen musste die Gruppe wechseln, obwohl sie die Gruppe gebildet hatte. Irgendwie traurig, aber machen konnte Matthew da jetzt auch nichts mehr, denn sie war schon weg. Anschließend wandte sich der Engländer wieder der Gruppe zu. Das andere Mädchen stellte sich mit River vor. „Hallo Riff, du kannst mich gern Matt nennen“, grüßte er das Mädchen freundlich. Sie schien genauso schüchtern zu sein, wie Saiyana. Vielleicht könnten die beiden ja Freundinnen werden? Aber da gehörte eindeutig mehr dazu als nur die Schüchternheit. Vielleicht könnte er ja etwas über Riff herausfinden, oder er würde sich einfach mal mit Sai zu ihr im Speisesaal setzen. Doch dies würde dann die Zeit zeigen. Ganz plötzlich, wie ein Pfeil, sprang das freche Mädchen von der anderen Gruppe hinaus aus dem Raum. Jetzt hatte es Fenice wahrscheinlich in der anderen Gruppe ein wenig leichter. Aber was das brünette Mädchen getrieben hatte, wusste er nicht. Vielleicht hatte sie ja keine Lust mehr auf den Unterricht oder so. Wie aus dem Nichts kam dann Herr Kober zu der Gruppe und wollte die Fortschritte sehen. Der Fortschritt war wahrscheinlich mäßig und Riff zeigte dem Lehrer ihr Heft, indem sie eine MindMap erstellt hatte. Das Gespräch mit der Telepathie von zuvor ging komplett unter, weshalb sich Matthew nun nochmals zu Wort meldete. „Also, um das Thema der Telepathie nochmals hervorzubringen. Ich glaub, dass das als eine Art sechster Sinn fungieren kann, weil es ja eher eine außersinnliche Wahrnehmung darstellt. Ich glaub auch, dass das Hellsehen eine dieser Arten ist, wobei ich mir hier nicht sicher bin“, fing er an zu sprechen. Vielleicht würde Herr Kober ihnen ja bei den sechsten Sinnen noch weiterhelfen? Der Rothaarige hoffte es jedenfalls, da er sonst auch nicht so viel Ahnung mehr von dem Thema hatte. Matthew sah zu dem Lehrer und wartete seine Reaktion ab.
Tristan Kober und die anwesenden Schüler (Fenice, Matthew, Miyako, Benedict, River, Nathan)
Gerade als ein Schüler ihm die Arbeit, die sie geleistet hatten zeigen wollte, wurden die Gedankengänge des Lehrers durch das Klingelzeichen unterbrochen. Die Stunde war fertig... und Tristan nicht zu wirklich viel gekommen. Der Magier legte die Notizen des Jungen beiseite und lief mit einem flüchtigen "Danke dir!" nach vorne. Dort legte er die kopierten Arbeitsblätter hin und sprach in die Runde: "Jeder von euch nimmt sich bitte beim verlassen des Saals eines dieser Blätter weg. Es wird eure Hausaufgabe sein, euch über das Thema mit Hilfe des Materials weiter zu belesen und danach Aufgabe 1 und 2. Aufgabe 3 besprechen wir dann im Unterricht. Sie wird besonders für jene wichtig sein, die nicht nur Mensch in sich tragen!". Danach klappte er seine Tasche zu und machte eine Handgeste, dass die Schüler jetzt den Raum verlassen können. Niemand sollte doch ohne seine Aufsicht im Fachsaal bleiben, nicht wahr?
Nachdem der Rothaarige seine Gedanken zum sechsten Sinn erklärt hatte, kam wie aus dem Nichts eine Nachricht über die Lautsprecher herein. Zuerst dachte Matthew, dass es sich um einen Falschparker handeln würde, oder ein Lehrer irgendwo schnell gebraucht wurde. Aber das Schicksaal meinte es wohl gut mit dem Engländer. Immerhin verkündete die Stimme, dass heute Hitzefrei war. So etwas hatte Matt noch nie erlebt. Er wär am liebsten von seinem Sitz aufgesprungen, die Hände in die Höhe geworfen und hätte Juhuu geschrien. Aber sie waren in einem Klassenzimmer, darum ließ er dies lieber bleiben und lächelte nur zufrieden. Herr Kober legte auf dem Pult noch irgendwelche Zettel hin und verlangte von allen, dass sie sich ein Zettel nehmen sollten, wenn sie den Raum verlassen würden. Er gab den Schülern auch Hausaufgaben. Na toll, nicht das auch noch. Endlich gab es mal Hitzefrei und dann das… Demotiviert packte der Rothaarige seine Sachen zusammen. Die Mindmap, die Riff gemacht hatte, war doch sehr hilfreich. „Darf ich noch kurz deine Mindmap abfotografieren?“, fragte Matthew und holte sogleich noch sein Handy heraus. Als Riff ihm die Mindmap hinhielt, machte er noch schnell ein Foto davon. „Vielen Dank, die Mindmap ist sicherlich hilfreich für die Aufgaben“, sagte der Rothaarige und lächelte sie freundlich an. Gerade als Matthew gehen wollte, fiel ihm ein, dass die beiden ja eigentlich ein Team waren. Er drehte sich nochmals zu der Schwarzhaarigen um, holte ein Stift und einen Zettel heraus. „Ich schreib dir hier meine Nummer auf, falls du möchtest, dass wir die Aufgaben zusammen machen sollen. Ich werde die eh erst am letzten Abend vor der Abgabe machen“, sagte der Engländer noch und übergab ihr den Zettel. Danach verließ er den Raum
Der Unterricht hatte nicht mehr so lange gedauert und der zweite Block fiel sogar aus. Einerseits fand ich das ein wenig schade, weil ich gerne was lernte und es so viel gab, was ich nicht wussten. Allein dieser eine Unterrichtsblock hatte mir aufgezeigt wie lückenhaft mein Wissen ist. Nicht einmal die fünf Sinne eines Menschen hatte ich aufzählen können. Als die Klingel den Unterricht beendet hatte, hatte ich Matt noch die MindMap abfotografieren lassen - hoffentlich störten ihn meine Rechtschreibfehler nicht, auch wenn ich sie selbst nicht sah - und hatte mir sogar seine Handynummer gegeben, damit wir die Hausaufgaben zusammen erledigen konnten. Das Angebot würde ich auf jeden Fall annehmen, weil ich nicht glaubte, dass ich in der Lage wäre die Aufgaben ganz allein korrekt zu bearbeiten. Und ich wollte nicht ständig Yoshi um Hilfe bitten. Glücklicherweise hatte Matt erst gegen Abend vor die Hausaufgaben zu machen, was mir sehr gelegen kam. Denn als ich die Klasse verließ, um mich auf den Weg zum Wohnheim zu machen, sah ich, dass Yoshi mir eine Nachricht geschrieben hatte. Begeistert lächelnd tippte ich eine Antwort - dankte dem Erfinder der Autokorrektur etwa zehntausend Mal im Geiste - und beeilte mich dann den Weg hinter mich zu bringen.
