Das Krankenzimmer ist in seiner Ausstattung zwar nur sehr schlicht gehalten, dennoch können die Ärzte hier beinahe alles finden, was zu Untersuchungen und Behandlungen erkrankter oder verletzter Schüler benötigt wird, denn die Schränke sind gut befüllt. In einer elektronischen Datenbank, auf die die Ärzte jederzeit Zugriff haben, können sie auf Daten der Schüler, wie Blutbilder, Testergebnisse und Krankheitsgeschichten jederzeit zurückgreifen. Neben dem Bett, das sich zu Untersuchungen und Akutfällen direkt gegenüber dem Schreibtisch befindet gibt es in einer hinteren Ecke noch zwei weitere, die von einem Vorhang abgedeckt werden. Es kann mitunter auch vorkommen, dass erkrankte Schüler hier für ein paar Nächte untergebracht werden, um ein besseres Auge auf sie haben zu können und um Ansteckungen zu vermeiden.
Amelié schien damit einverstanden zu sein, dass die Schwarzhaarige den nächsten Patient übernehmen wollte. Als Lavinia dann endlich im Krankenbett lag, erzählte Damien, sein Begleiter, einiges über seinen momentanen Zustand. Die Griechin kannte Lavinia ja schon etwas und sie wusste, dass er ein etwas anderer Typ Person war. Da wunderte es sie nicht, dass das mit dem keine Luft kriegen daher kam, dass Damien sich mit ihm einen Scherz erlaubt hatte. „Alles klar, danke. Ich schreibe dir, sobald ich fertig mit den Untersuchungen bin“, verabschiedete sie Damien und nahm seine Nummer entgegen.
Danach wandte sie sich ihrem Patienten. Dieser schien ins Traumland gefallen zu sein. Zuerst misste sie seinen Blutdruck. Doch dieser war im normalen Bereich. Sie machte sich zum Schreibtisch, um sich seine Werte zu notieren. Dort angekommen hörte sie Lavinia. Er war also endlich aufgewacht. „Damian war so nett, dich hierher zu bringen. Er meinte du hast keine Luft mehr bekommen und bist dann einfach umgekippt. Wie geht es dir jetzt? Hast du irgendwo Schmerzen?“, fragte sie ihn anschließend. Natürlich hätte es ja auch sein können, dass er einfach zu viel Alkohol getrunken hatte und es ihm deshalb nicht so gut ging. Doch ob er davon am nächsten Tag ohnmächtig werden könnte, bezweifelte die Griechin. Da der Patient ja die Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hatte, nahm Chloe eine Diagnostikleuchte zur Hand. Sie wollte sehen, ob er durch den Aufprall am Kopf Verletzungen erlitten hatte. Die Schwarzhaarige ging zu Lavinia hin, deckte sein rechtes Auge mit ihrer Handfläche ab und zeigte auf ihre Nase. „Bitte hier hinsehen“, sagte sie zu ihm und anschließend leuchtete sie ihm einige Male kurz ins Auge. Danach drehte sie den Spieß um und verdeckte mit ihrer Handfläche das linke Auge und wiederholte diesen Vorgang. „Gut, also so wie es aussieht hast du nichts am Kopf. Hast du gestern Alkohol oder Drogen zu dir genommen?“, fragte die Griechin Lavinia gleich anschließend. Sie glaubte zwar nicht, dass er Drogen zu sich genommen hatte, aber sie musste fragen. Vielleicht war aber Lavinia auch einfach nur dehydriert. Deshalb schenkte sie ihm ein Glas Wasser ein und reichte ihm dieses. „Hier, trink mal ein bisschen Wasser“, sagte sie, als sie ihm das Glas überreichte.
Nachdem ich die Ärztin mit meiner Frage auf mich aufmerksam gemacht hatte, erklärte sie mir, dass Damian mich hier hergebracht hatte. Ungläubig sah ich sie an. Wieso sollte Damian so nett sein? Bisher hat er immer alles getan, um mein Leben zu erschweren. Dunkel fing ich an mich daran zu erinnern wie ich heute Morgen aufgewacht war, und zwar nicht in meinem, sondern in Damians Bett. Ich erinnerte mich deutlich daran wie ich keine Luft mehr bekam und deswegen das Fenster aufmachte. “Ja, Kopfschmerzen und ein bisschen Übelkeit.“ Beantworte ich dann ihre Frage und kam ihre Ansage nach, auf ihre Nase zu schauen, während sie mir mit einer Lampe erst in mein linkes und dann in mein rechtes Auge leuchtet. Das Licht war viel zu grell und ich widerstand dem Drang meine Augen zusammenzukneifen. Als sie mir sagte, dass mein Kopf wohl gesund sei nickte ich, so als wüsste ich dies schon längst. “Das heute früh war nur eine Panikattacke. Hatte ich schon etwas, also keine große Sache.“ Die letzte Panikattacke war zwar schon lange her gewesen und eigentlich hatte ich diese auch gut im Griff, aber der heutige Morgen war deutlich anders gewesen. Bei der nächsten Frage runzelte ich meine Stirn und brauchte etwas länger für eine Antwort. Zwar erinnerte ich mich dann das Geschehen nach dem Aufwachen, aber wie ich in das Bett gekommen bin oder was ich die Stunden davor gemacht hatte... Da wo sich eigentlich die Erinnerung befinden sollte, war alles schwarz. “Ich weiß es nicht...? Ich erinnere mich nicht mehr an gestern Abend.“ Ich sah Chloe etwas verzweifelt an. “Ich hatte nicht vor zum Ball zu gehen und wollte die Zeit nutzen, im Wohnheim mal etwas zu putzen. Das muss so gegen 20 Uhr gewesen sein.“ Ich durchforstete meinen Kopf nach weiteren Erinnerungen. “Irgendwann kam Emily dann und wir unterhielten uns.“ Ihr schönes rotes Kleid konnte ich noch deutlich vor mir sehen. “Aber ab dann... Ich habe keine Ahnung, wirklich.“ Ich sollte Emily eine Nachricht schicken, sie wird mehr wissen. Gerade wollte ich nach meiner Hosentasche greifen, um mein Handy raus zu holen, als ich merkte, dass ich nur meine Unterhose trug. Das hieß, Damian hatte mich halbnackt durch das Wohnheim getragen. Schlimmer konnte es ja einfach gar nicht mehr werden. Wenigstens lag ich in dem Bett der Krankenstation und nicht sonst wo. Mit Arzt- und Krankenzimmern verband ich immer Sauberkeit und Sterilität. Auch wenn das Wohnheim ansonsten sehr viele Mängel aufwies, ging ich davon aus, dass die Betten hier nach jedem Patienten frisch bezogen werden. “Ehm... darf ich dann gehen? Ich würde gerne duschen und mir was anziehen und so...“ Außerdem wollte ich wirklich gerne mit @Emily Shields reden.
Chloe horchte auf, als Lavinia sagte, dass er Kopfschmerzen und ein bisschen Übelkeit hätte. Die Griechin wusste genau, welche Medikamente sie ihm nach der Untersuchung verabreichen wollte. Das in der Früh schien wohl eine Panikattacke gewesen zu sein. Sollte die Schwarzhaarige ihm noch etwas zur Beruhigung vielleicht geben? Zuvor wollte sie aber noch Lavinia zuhören, was er weiterhin zu sagen hatte.
Er erklärte ihr, dass er sich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt noch an alles erinnern konnte und danach war alles schwarz. Dies klang sehr besorgniserregend für Chloe. Vielleicht hatte er sich irgendwie am Kopf weh getan und so einen Gedächtnisverlust erlitten. Oder jemand hatte mit K.O. Tropfen hantiert und es hatte ihn erwischt. Natürlich wollte die Schwarzhaarige ihm keine Angst machen. Doch vielleicht hatte auch jemand einfach nur eine spezielle Fähigkeit eingesetzt, die so etwas bewirken konnte. Die Nixe hatte mit den Monaten gelernt, dass im Prinzip alles auf dieser Insel möglich war. Lavinia wurde auch langsam wohl ungeduldig. Er wollte sich jetzt schon auf den Weg machen. „Du kannst gleich gehen, aber zuvor…“, fing sie an zu sprechen und stand auf. Die Schwarzhaarige machte sich auf zum Medikamentenschrank und holte drei verschiedene Packungen heraus. „…nimmst du mir bitte von allen drei Tabletten jeweils eine. Die helfen dir gegen die Kopfschmerzen, die Übelkeit und helfen dir auch heute mal ein wenig ruhiger zu bleiben“, erklärte sie ihm und hielt ihm den Inhalt verpackt hin. Er konnte sich nun selbst jeweils eine Tablette herausnehmen. Immerhin kannte Chloe Lavinia schon ein bisschen. Danach hielt sie ihm noch das Wasser hin, damit er es damit herunterschlucken konnte. Nachdem die Behandlung abgeschlossen war, wandte sie sich nochmals dem Schüler zu. „Hier, meine Telefonnummer. Wenn es dir heute im Laufe des Tages schlechter gehen sollte, oder wenn sonst noch etwas ist, dann kannst du mich jederzeit kontaktieren“, sagte sie noch zu ihm und hielt ihm ein Zettel mit Chloes Nummer hin. „Indem Fall wünsche ich dir noch eine gute Besserung“, sagte sie noch und beendete damit ihre Behandlung.
Eifrig nickte ich als mit die Ärztin drei unterschiedliche Medikamente in die Hand drückte und erklärte, dass er diese noch nehmen solle, bevor er geht. Ich sah mir die Schachteln an und kannte tatsächlich jede davon. Gegen Übelkeit und Kopfschmerzen waren das gängige Arzneimittel, die wohl jeder kannte, die Tablette zur Beruhigung... nunja, die kannte ich halt auch schon. Auch wenn ich etwas skeptisch war wegen der Tablette zur Beruhigung, ich nahm sie einfach nicht gerne, danach fühlte mich immer etwas zugelassen für mein Empfinden, holte ich mir aus allen Verpackungen je eine raus und schluckte sie zusammen mit dem Wasser, welches mit Chloe hinhielt, runter. Danach gab ich ihr die Medikamentenschachteln wieder. “Dankeschön, Miss Cordalis. Falls noch etwas sein sollte, werde ich mich auf jeden Fall melden, aber ich denke mit den Tabletten sollte es erst Mal gut sein.“ Ich lächelte ihr höflich zu, nahm den Zettel, auf den ihre Telefonnummer notiert war und stand dann von dem Bett auf. Zögernd blieb ich zuerst stehen, immerhin hatte ich nicht plötzlich mehr Kleidung an, als noch vor ein paar Minuten. “Ich leihe mir mal die Decke aus, damit ich mich etwas bedecken kann... Ich bringe sie dann auch wieder!“ Versicherte ich ihr ernsthaft und schlang dann die Decke von dem Krankenbett über meine Schultern und hielt sie vor meinem Körper akribisch fest. So das man nur noch meinen Kopf sehen konnte. “Noch mal vielen Dank und einen schönen Tag noch“ Ich bedankte mich ein zweites Mal bei ihr und ging dann Richtung Tür. Auf dem Weg dorthin erhaschte ich einen Blick auf die Uhr, welche mir verkündete, dass es schon nach 13 Uhr war. Wie lange war ich bewusstlos gewesen...?
Nachdem die Ärztin Lavinia die Medikamentenschachtel hinhielt, damit er sich selbst eine Tablette jeweils herausnehmen konnte, nahm Lavinia diese entgegen und befolgte die Anweisungen der Schwarzhaarigen. Der Grund, warum sie ihm nicht gleich die Tabletten heraus gab und ihm in die Hand gab, war, dass er eine sehr eigene Person war und Chloe wusste dies. Deshalb hatte sie bei ihm angefangen dies so zu machen. Immerhin lieh er sich immer wieder mal das Desinfektionsmittel des Krankenzimmers aus. Seither sind die Kosten für das Desinfektionsmittel gestiegen, aber es war wenigstens für die Ärztin schön mitanzusehen, dass wenigstens eine Person sehr stark auf ihre Hygiene achtete. Manchmal ein wenig übertrieben, aber trotzdem schön. Lavinia befolgte die Anweisungen brav. Wahrscheinlich auch deshalb, weil er es wohl eilig hatte. Gut, dies verstand Chloe aber auch, da er einen Gedächtnisverlust am Vorabend erlitten hatte, wollte er sicher herausfinden, was passiert war. Sie ließ ihn auch mit der Decke gehen, denn die Schwarzhaarige wusste ja, dass Lavinia sowieso wieder kommen würde und ihr die Decke bringen würde. Vielleicht sogar gewaschen. Falls er diese nicht vorbei bringen würde, könnte sie ja immer noch einen Erzieher bitten, diese ihr zu bringen.
Als nun der Patient aus der Tür draußen war, fing Chloe noch an alles zu versorgen. Sie wollte ja kein Chaos hinterlassen. Danach fielen ihr die Worte von Damian ein, dass sie ihm doch ne kurze SMS schreiben sollte, was jetzt mit ihm ist. Die Griechin nahm ihr Handy zur Hand und schrieb Damian eine kurze SMS, damit er wusste, dass es ihm soweit gut ging. Sie wollte nicht noch mehr ins Detail gehen, da Damian sicher kein Angehöriger von Lavinia war, aber sie verstand, dass er sich dennoch über den Zustand von Lavinia sorgen gemacht hatte.
Schlussendlich war jetzt nun alles erledigt und die Griechin wandte sich kurz zu Amélie zu. „Ich geh dann mal wieder. Wenn was ist, da auf dem Zettel dort steht meine Handynummer“, sagte sie zu ihr lächelnd und ging anschließend wieder mit ihren Sachen aus der Tür heraus. Wenn sie jetzt die Schicht hatte, dann würde Chloe sicher nicht nein sagen und auch da bleiben. Nein, nein. Sie wollte viel lieber an den Strand gehen und ihr Nixendasein leben. Dies hatte sie schon lange nicht mehr getan. Heute hatte sie sonst wohl frei und der Tag war super schön, also wieso nicht jetzt?
Ob die Sonne sie verspottete? So hell, so stechend, wie diese vom Himmel schien. Und dank des Sommers verdunkelte sich die große Kuppel kein Stück. Es blieb hell, so verdammt hell. Hätte Phenix einen Blick auf ihre Uhr geworfen, wäre sie von der fortgeschrittenen Zeit wohl ziemlich überrascht gewesen. Im Moment allerdings stand sie der etwas schief lächelnden Schülerin mit der beschissenen Blume gegenüber. Nix hatte das Bedürfnis den Leitern nen hübschen Brief zu schicken mit einer nicht ganz so hübschen Beschwerde. Wenn es nach ihr ginge wären alle Schüler zu gewohnter Uhrzeit am Morgen zur Schule erschienen. Lange schlafen konnte sie sowieso nicht. Da konnte Taboo noch so lange herumnörgeln oder versuchen ihr schöne Träume zu schenken, um sie dazu zu bringen, im Bett liegen zu bleiben. Meist vor fünf Uhr erwachte die rothaarige Lehrerin, auch wenn sie dann mit zwei lächerlichen Stunden sich irgendwie durch den Tag schleppte. Aber das war schon okay, solange sie nicht zu lang zum Träumen verurteilt war. „Nichts da, wir gehen zum Arzt. Danach will ich dich erst wieder zum Unterricht sehen.“ Es war klar, dass ‚nicht sehen‘ so viel wie ‚im Bett liegen‘ hieß und nicht draußen mit Freunden herumlaufen. Für sie war das zumindest klar, für die Kleine hoffte sie das einfach mal.
Mit Ivy an ihrer Seite ging – oder besser gesagt sie schob die andere dahin – Richtung Wohnheim und Krankenzimmer. Mit der Schülerin betrat sie das kühlere Haus und lief hinauf zum gesuchten Ort. „Da wären wir“, meinte sie und betrat den Ostflügel. Sie klatschte sich wieder ein kühles Lächeln ins Gesicht, dass selbst Taboo ihr abgenommen hätte. Eben jener schien in ihrem Kopf ein Nickerchen zu halten. ‚Faulpelz‘, rief sie ihm zu. Ein schrecktes Kreischen ließ zwar ihre Ohren bimmeln, ersetzte ihr künstliches Grinsen aber durch ein ehrliches. ‚Altaaaa! Schrei nicht so!‘ Nix öffnete die Türe zum Krankenzimmer. ‚Dann verpenn nicht den Tag‘, erwiderte sie innerlich glucksend. "Ist der Doc da?", fragte sie.[/b]
-> von der Stadt zum Wohnheim (Paterre/Ostflügel/Krankenzimmer)
Es war ein ziemlicher nerviger Weg gewesen. Eigentlich wollte sie nur in Ruhe einen Spaziergang machen und danach sich hinlegen und einfach nur schlafen, stattdessen wurde sie von Phenix durch die Gegend gescheucht. Immer mehr hatte Ivy den Eindruck, dass sie wirklich eine Lehrerin war und ihre nächste Aussage bestätigte das nun auch noch. Unterricht. Was sollte das denn bitte bedeuten? Es war doch noch früh am Abend und eigentlich wollte sie noch bei Levi und Mike vorbeischauen, einfach nur, um zu gucken wie es ihnen so geht, doch stattdessen musste sie nun zum Arzt. Ihre Laune verschlechterte sich immer mehr auf dem Weg, doch ihr Kater wurde immer besser. Also nicht, dass man es falsch verstehen würde: Sie hatte immer noch echt Kopfschmerzen, doch so langsam bekam sie ein leichtes Hungergefühl und wenn sie so auf die Uhr guckte war es ja auch kein Wunder! Dennoch versuchte sie Phenix freundlich anzulächeln. Vielen Dank, dass Sie mich begleitet haben, den Rest schaff ich nun auch alleine! sagte sie lächelnd und sah dann ebenfalls ins Krankenzimmer. Es war niemand da. Keiner da, dann haben wir wohl Pech gehabt! sagte sie und innerlich hüpfte sie vor Freude in die Luft. Sie hatte es versucht, der Wille war da, doch kein Arzt weit und breit! Während sie sich umsah und langsam in das Krankenzimmer eintrat, holte sie ihr Handy heraus. Ach da hatte @Mikhail ihr geschrieben und sie hatte es gar nicht mitbekommen! Ein wenig musste sie schmunzeln über die SMS und tippte schnell eine zurück. Sie hatte eh das Gefühl, dass Phenix sie nicht einfach gehen lassen würde, was sie immer mehr nervte. Dann konnte sie sich nun auch mit ihrem Handy beschäftigen. Sie hat sogar eine ziemlich lange SMS geschrieben und sich dabei viel Zeit gelassen, denn sie wollte die Zeit hier nur totschlagen. Nach einer Weile seufzte sie und sah freundlich lächelnd zu Phenix. Da kommt wohl niemand mehr, dann muss ich wohl morgen vorm Unterricht nochmal kommen! Schlug sie vor und wartete ab, was sie nun sagen würde.
Nach wieder einiger Wartezeit, sah Ivy einen Zettel, wo Nummern drauf standen. Es waren die Nummern der Ärzte. Sie seufzte, eigentlich wollte sie ja sich davor drücken, doch es war wohl besser es einfach hinter sich zu bringen. So konnte sie so oder so unmöglich im Unterricht auftauchen und dann konnte sie morgens wenigstens länger schlafen, als wenn sie erst noch vor dem Unterricht zum Arzt musste. Schnell tippte sie eine SMS an @Chloe Cordalis , denn der Name klang schön, also war sie hoffentlich nett zu ihr. Hoffentlich müssten sie nun nicht mehr so lange warten.
Nachdem Chloe die Nachricht gelesen hatte, machte sie sich sofort auf den Weg. Die Nachricht klang sehr verwirrend. Wie konnte nur eine Blume aus dem Kopf einer Person wachsen? Ob das Mädchen ihr die Geschichte überhaupt erzählen würde? Trotzdem blieb die Griechin gespannt auf das Aussehen und die Geschichte, die sich dahinter verbarg.
Als sie endlich angekommen war, war doch ein wenig Zeit vergangen. Sie konnte leider nicht schneller sein, da der Strand einfach weiter weg war. „Tut mir leid, dass ich erst jetzt da bin“, sagte sie, als sie das Krankenzimmer betrat. Als sie sich umsah, entdeckte sie sofort Ivy. Gut, es war ja auch nicht schwer sie zu erkennen, da ihr wirklich eine Blume aus dem Kopf gewachsen war. Im Raum war noch eine Lehrerin, die Chloe nur flüchtig kannte. Es war Nix. „Hallo Nix“, begrüßte Chloe die Lehrerin mit einem freundlichen Lächeln. Nachdem die Griechin die Tür hinter sich verschlossen hatte, ging sie zu Ivy hin. „Also dir wächst die Blume aus dem Kopf. Wie ist das denn passiert?“, fragte die Schwarzhaarige. Sie glaubte aber nicht, dass sie darauf eine wirkliche Antwort bekommen würde. Wer wusste schon, ob sie jemand verärgert hatte und dieser einen Zauberspruch ausgesprochen hatte? Oder dass sie eventuell einen Trank brauen wollte und dieser schief gelaufen war? Aber gut, man konnte doch einmal nachfragen.
„Wie geht es dir? Hast du sonst noch irgendwelche Beschwerden bekommen, seit du die Blume auf dem Kopf hast?“, fragte die Griechin erst einmal. Sie musste ja wissen mit was es sie hier zu tun hatte. Während Ivy ihr antwortete, ging Chloe zum Arzttisch und legte das Stethoskop um ihre Schultern. Auf jeden Fall wusste die Ärztin jetzt schon, dass sie wahrscheinlich ihre Fähigkeit einsetzen musste, um Ivy komplett zu heilen. Aber zuvor musste sie auch Ivy darauf vorbereiten. Trotzdem wartete sie zuerst einmal ab, was Ivy zu ihre Fragen sagen würde, denn erst dann wusste sie wie es weitergehen würde.
Ivy hatte die SMS abgeschickt und es dauerte nicht wirklich lange, da schneite Chloe auch schon in das Krankenzimmer herein. Schnell packte Ivy ihr Handy weg und sah zu ihr. Guten Tag, Frau Chordalis. begrüßte sie diese. Sie hatte sich schon auf die Liege gesetzt und wackelte nun etwas nervös mit den Beinen. Ich hoffe wir haben Sie nicht gestört, aber ich dachte die Blume muss wohl bis morgen zum Unterricht weg sein. sagte sie weiterhin und sah dann zu Boden. Natürlich fragte die Ärztin nach, wie es überhaupt dazu gekommen war. Sie zögerte. Was hatte Levi wohl der Ärztin gesagt? War es überhaupt die gleiche Ärztin gewesen? Sie wollte auf jeden Fall niemanden irgendwie in die Pfanne hauen und sich selber in Schwierigkeiten wollte sie auch nicht bringen. Alsoooo wie soll ich das sagen... versuchte sie die Situation etwas heraus zu zögern. Wie sollte sie das erklären? Uff. Eigentlich hatte sie ja schon gehofft, einfach ins Bett zu gehen und vielleicht mit einer Schere ihre Blume abzuknipsen oder so etwas, damit sie erst gar nicht mit einem Arzt darüber reden müsste. Naja ich hab so ein Kräuterschnaps probiert und danach wuchs die Blume auf meinem Kopf. Sie sah zu Frau Chordalis und hoffte einfach, dass sie nicht weiter nachfragen würde. Sie wollte echt überhaupt nicht darüber reden, wie sie in den Kräutergarten eingedrungen waren und da alles mit Wasser verwüstet haben. Hoffentlich würde das einfach niemals herauskommen. Also ich hab keine Beschwerden, nur von meinem Kater. Etwas peinlich berührt kratzte sie sich am Hinterkopf und lächelte die Ärztin etwas unbeholfen an. Sie können mir doch helfen oder? Muss ich jetzt für immer die Blume auf dem Kopf tragen? Bin ich vergiftet worden? Oder tut es weh, wenn sie mir die Blume entfernen? Ihre Unruhe wuchs und am liebsten hätte sie @Leviathan verflucht, dass er ihr so eine Angst gemacht hatte und dann einfach nicht mehr geantwortet hatte. Nun machte sie sich doch große Sorgen und hatte Angst davor, wie Frau Chordalis ihr gleich die Blume entfernen würde. Kurz sah sie noch einmal auf ihr Handy. Keine Nachricht von Levi. So ein Schmock. Kurz verengte sie die Augen zu kleinen Schlitzen, doch lächelte die Ärztin wieder freundlich an. Dauert das lange? Sie legte den Kopf schief und hoffte einfach nur auf das Beste.
Als Chloe den Raum dann betreten hatte, wurde sie auch schon von der Patientin begrüßt. „Nein, das ist schon in Ordnung. Immerhin scheint dies ein Notfall zu sein. Aber ich hoffe, dass ihr nicht zu lange warten musstet“, antwortete die Griechin sogleich dem Mädchen. Die Blume auf ihrem Kopf war irgendwie faszinierend und eklig zugleich. Noch nie hatte die Ärztin so etwas in ihrem Leben gesehen. Die Schwarzhaarige fragt sich, ob die Blume überhaupt so Photosynthese betreiben konnte. Oder ob die Blume genügend Wasser in Form von Gehirnflüssigkeit abbekommen würde. Doch diese Fragen würden wohl keine Antwort finden, da dies Chloe ansonsten erforschen müsste.
Nachdem Chloe den Hergang des Problems wissen wollte, stammelte Ivy zuerst ein wenig herum, ehe sie erklärte, dass sie einen Kräuterschnaps trank und so die Blume entstand. Einen Kräuterschnaps? Dies schien wohl eher ein Zaubertrank gewesen zu sein, denn durch einen einfachen Kräuterschnaps würde sowas nicht passieren. „War wahrscheinlich statt Kräuterschnaps ein Zaubertrank, denn von einem Schnaps kann das nicht kommen“, erklärte die Griechin das Mädchen zur Sicherheit auf. Vielleicht war das ja ihr erstes Mal und sie wusste dies nicht.
Zum Thema Beschwerden erklärte das Mädchen der Ärztin, dass sie nur einen Kater hatte, aber sonst nichts weiter wäre. Dann brauchte Chloe wohl auch nicht weitere körperliche Untersuchungen tätigen. Ivy schien ein wenig verzweifelt zu sein, was die Heilungschancen und die Schmerzen bei der Behandlung betraf. „Mach dir da keine Sorgen. Ich werde dir die Blume wegnehmen und am Schluss wirst du auch keinen Kater mehr haben. Aber es kann schon schmerzhaft für dich werden“, klärte die Griechin sie auf. „Wir kriegen das aber hin, versprochen“, ergänzte sie anschließend noch und lächelte die Patientin freundlich an. Ob sie dies beruhigte? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Das wusste Chloe nicht, aber was sie wusste, war, dass sie ihr auf jeden Fall helfen würde. Die Dauer interessierte die Patientin noch ein wenig. „Ja, also es wird schon einige Minuten dauern. Wie lange, kann ich dir aber auch nicht sagen. Bevor ich jetzt anfange, will ich dir noch sagen, dass ich mich jetzt sehr stark konzentrieren muss. Ich werde zuerst ein reinigendes Wasser bilden und das sozusagen in deinen Körper leiten. Mit dem Wasser werde ich dich dann von innen her heilen. Egal was kommt, bleib hier sitzen. Ich muss das Ritual beenden, ansonsten kann ich dich nicht heilen. Nach dem Prozess werde ich mich einige Minuten nicht mehr bewegen können. Das ist normal also erschreck dann nicht“, sagte Chloe noch und gab somit die letzten Anweisungen an die Patientin weiter.
Anschließend konnte das Ritual beginnen. Die Griechin konzentrierte sich, versuchte alle Geräusche zu vergessen. Sie hatte auch Erfolg beim Ausblenden der Geräusche. Das reinigende Wasser hatte sich in Form einer Kugel in der Hand von Chloe nach einigen Minuten gebildet. Nun kam das eigentliche Heilen an die Reihe. Die Schwarzhaarige gab das reinigende Wasser auf den Kopf von Ivy und dieses zog anschließend ein. Die Griechin wusste nicht, ob Ivy nun Schmerzen haben würde, oder gar nichts merken würde, aber das war auch nebensächlich. Immerhin musste sie das Mädchen heilen und dies hatte nun gerade die höchste Priorität. Nach weiteren Minuten merkte sie, wie das reinigende Wasser durch den ganzen Körper der Patientin ging und jeglichen Kräuterschnaps eliminierte. Nach weiteren Minuten war dann schlussendlich das Ritual beendet. Chloe konnte sich nicht bewegen und stand einfach da, aber sprechen konnte sie. „So, jetzt sind wir fertig“, sagte sie zu Ivy und sah sich ihren Kopf, so gut sie konnte, an. Es war tatsächlich keine Blume mehr zu sehen. „Jetzt kannst du wohl morgen wieder als normale Schülerin in die Schule“, sagte sie zu dem Mädchen. Das Ritual hatte wie immer viel von der Griechin abverlangt, aber nach einigen Minuten konnte sie sich wieder bewegen.
