Der Ostflügel des Wohnheims im ersten Stock ist den Jungen vorbehalten. Neben den Einzelzimmer gibt es einige größere Zimmer, die Platz für bis zu 4 Personen haben. Eines von ihnen ist das Zimmer mit der Nummer 204. Nach einem schmalen Gang, der bestimmt oftmals mit Schuhen oder ähnlichem vollgestellt wird, erreicht man das große Zimmer, welches um die 25m² umfasst. An den Wänden gegenüber der Fensterfront sind tiefe Einbauschränke angebracht, die unter den Bewohnern dieses Zimmer aufgeteilt werden. In der Mitte des Raumes hat ein runder Hochflorteppich seinen Platz gefunden. Auf diesem steht ein formähnlicher, niedriger Tisch, um welchen man sich gerne mit den Mitbewohnern oder aber auch Freunden versammelt. Da der Raum nur über zwei größere Schreibtische mit Stauraum verfügt, wird oftmals auch der runde Tisch für Hausaufgaben, dem Verfassen eines Briefes an die Familie oder Ähnlichem verwendet. Zwei neu hergestellte Stockbetten bieten Platz für 4 schlafende Persönlichkeiten - auch die Zuteilung der Betten liegt in der Verantwortung der Bewohner. Neben dem Fenster sind außerdem die Inselkarte an der Wand, sowie ein Kalender angebracht, um den Schülern den Alltag etwas zu erleichtern. Je nach Bewohner werden die Wände mit verschiedenen Postern, Bilder oder sogar Wandregalen verziert.
„Also, das ist ja wohl eindeutig besser, als was die meisten Jungs hier im Wohnheim tragen.“ Entgegnete ich ihr, als sie meinte, dass mein Outfit schon irgendwie gehen würde. Denn 99% der Zeit trugen die männlichen Bewohner hier irgendwelche Jogginghosen und die restliche 1% hatten ihre Schuluniform an. Argwöhnisch sah ich Emily an als sie auf mich zu trat und ihre Hand über meinen Cardigan strich. Ohne darüber nachzudenken schob ich ihre Hand weg und brachte, in dem ich einen Schritt zur Seite machte, Abstand zwischen uns. Auch wenn reine Gewohnheit von mir war, so mochte ich es nicht, einfach berührt zu werden. Obwohl mir Emily´s Berührung nun keinen Schauer der Anwiderung durch den Körper gejagt hatte. Vielleicht weil ich wusste, dass sie sich regelmäßig die Hände wusch. Trotzdem musste sie mich nicht einfach Anfassen, als wären wir irgendein Liebespaar. „Sag mal, ist in deinem hübschen Köpfchen nichts drin?“, skeptisch sah ich sie an. Ich hatte ihr doch deutlich klar gemacht, dass ich nicht auf den Ball gehen würde. „Oder bist du so arrogant und es dir egal, was ich sage?“ Ich tippte ja selber eher auf Zweiteres, aber man konnte ja nie wissen und bei Emily erst Recht nicht. „Ohne einen qualitativ hochwertigen Anzug werde ich auf keinen Ball gehen.“ Und damit stand meine Meinung fest und daran würde sich auch nichts mehr ändern. Meine Mama pflegte immer zusagen, es sei besser gar keinen Eindruck zu machen, als einen Schlechten und dem Stimmte ich voll und ganz zu. „Wie wäre es, wenn du dich auch umziehen gehst? Könnte unbequem werden in dem Kleid und den Schuhen.“ Ich ließ meinen Blick erneut über sie gleiten. Natürlich wäre es eine Schande, wenn man das schöne Kleid nicht ausführen würde, aber wenn sie nicht alleine auf den Ball geht, dann blieb ihr nur diese Option übrig. Ich wollte mich gerade zur Tür umdrehen, doch da fiel mit etwas an meinem Bett auf. Als änderte ich meinen Plan und ging mit wenigen Schritten auf mein Bett zu und strich dort ordentlich die Falte glatt, welche sich in meiner Bettdecke gebildet hatte. Ordnung war mein ganzes Leben. Ich könnte niemals das Zimmer verlassen, mit dem Wissen, dass hier irgendetwas nicht an seinem richtigen Fleck war. Nachdem ich also meine Decke wieder in seinen richtigen Zustand gebracht hatte, drehte ich mich wieder zu der Blondiene um, welche sich nun hoffentlich entschieden hatte, was sie wollte. Vielsagend sah ich sie an und wartete auf sie.
Etwas perplex über die Tatsache, dass er mich einfach so zur Seite schob war ich kurz davor mir die Augen zu reiben, nur um sicher zu gehen, dass Lavinia wirklich echt war. Wieso schob er mich einfach so zur Seite? Wieso? MICH? So langsam ging mir sein ewiger putzfimmel doch auf die Nerven und ich fragte mich wie er überhaupt hier sein und die Luft atmen konnte. War die Luft für seine klinisch desinfizierten Lungen nicht doch ein wenig zu dreckig? Vielleicht war er deshalb so komisch. Er wusste das er bald sterben würde, da sich der Staub in seinen Lungen sammelte und ihn das psychisch kaputt machte, dass er diese nicht reinigen konnte. Dieser Gedanke war einfach lächerlich, brachte mich aber dazu ihm nicht direkt eine Ohrfeige zu verpassen für sein dämliches Verhalten. Wenn er sterben würde, würde es jedenfalls erklären, warum er so abweisend war. Manche reagierten ja so wenn man sterben würde, damit die anderen dann nicht so leiden. Auch das empfand ich als schwachsinnig, aber ich sterbe ja auch nicht. „Jaja blabla!“, über seine Frage ob in meinem Hirn nichts drin sei oder ob ich einfach nur so arrogant sei, sah ich ihn genervt an. Was er dachte er denn? Natürlich war es mir egal ob er dahin wollte oder nicht. Ich wollte dahin…aber halt nicht alleine und da er der einzige in der Nähe war und ich ihn etwas kannte, musste er halt dran glauben. Aber so wie es aussah wurde daraus nichts. Die Zeit Schritt weiter voran und er war weiterhin damit beschäftigt alles auf Vordermann zu bringen. Selbst jetzt stürmte er noch zum Bett und strich sein Bett glatt, damit auch ja alles ordentlich aussah. Wieder verdrehte ich die Augen. Wie konnte man nur so…langweilig sein? Ein bisschen Unordnung war doch spannend. Aber das war wohl etwas was in seinem Leben bislang gefehlt hat. Spannung. Ich sah nochmal zur Uhrzeit und dann zum Kohlkopf namens Lavinia. Der Ball würde in Naher Zukunft zu Ende sein und alle würden sich zum Mittsommerfeuer begeben. Da ich sowieso kein großer Fan von Feuer war konnte ich die ganze Sache auch gleich abblasen. Ich sah an mir herunter und war tatsächlich etwas traurig, dass ich das schöne Kleid niemandem zeigen konnte. Außer Lavinia. Hat sich aber nicht gelohnt. „Na gut, dann ziehe ich mir halt auch was Anderes an.“, meine Stimme klang viel leiser als zuvor. Das arme Kleid. Niemand würde dein anmutiges schönes blutrot sehen können. „Gut, komm mit. Ich weiß ja nicht was dir so vorschwebt.“, ich ging aus dem Zimmer und machte mich auf den Weg zu meinem. Das Zimmer würde wahrscheinlich ordentlich sein, aber nicht so penibel geputzt sein wie es die Putzfee hier gerne hätte.
Das erste, was mir auffiel, als ich das Zimmer betrat, war die Tatsache, dass jemand in Damians Bett lag, der nicht blond war. Etwas unschlüssig, was ich machen sollte, betrachtete ich die Person einen Augenblick im Schein der Deckenlampe und erkannte kurz darauf auch, um wen es sich da eigentlich handelte. Amüsiert hob ich also nochmals das Handy, schoss ein Foto und ging dann zurück zum Lichtschalter, um das Zimmer zu verdunkeln. Anschließend kletterte ich einfach auf das Bett über das von Damian - offenbar war es ja egal wer in wessen Bett lag - und zupfte das Ladekabel aus der Steckdose, um mein eigenes anzuschließen. Als nächstes Schrieb ich Dae noch eine Letzte SMS und rollte mich dann in der Decke ein, um zu schlafen. Endlich.
Matthew
Matthew Mason
98 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 204 Aktuelles Outfit: Knielange Bluejeans, schwarzes T-Shirt und dunkle Sneakers
Nachdem der Rothaarige nun Sai zu ihrem Zimmer gebracht hatte, machte er sich auf den Weg in sein eigenes Zimmer. Hier und dort hörte er noch private Partys, die wahrscheinlich noch die ganze Nacht gehen würden. Für ihn war das kein Problem, denn er war so müde, dass er wahrscheinlich auch am Boden schlafen könnte. Heute hatte der Engländer einfach sehr viel erlebt. Aber das schönste an diesem Abend war eindeutig, dass Saiyana sagte, dass sie ihn auch liebte. Sein Herz fing wieder zu rasen an. Er konnte es immer noch nicht glauben. Hätte er dies doch nur eher gewusst, dann hätte er natürlich ihr viel eher gesagt, aber gut, dies konnte der Rothaarige auch nicht mehr ändern. Jetzt hatte er sich ja mehr oder weniger getraut und war einfach nur glücklich darüber.
Die Morgenröte war schon so fortgeschritten, dass der Rothaarige heute Nacht kein Licht brauchen würde zum Einschlafen. Was wahrscheinlich für seine Zimmergenossen eine Erleichterung sein würde. Er hatte sich aber ein Nachtlicht gekauft, das er neben seinem Bett am Boden leuchten lassen konnte. Es war ein praktisches kleines Ding, da es mit Solarenergie funktionstüchtig war. Somit war es immer in der Nacht einsatzbereit. Als der Engländer das Zimmer erreicht hatte, öffnete dieser vorsichtig die Tür. Er hörte Schnarchgeräusche, also war mindestens eine Person schon am Schlafen. Vorsichtig und leise bewegte sich Matthew durch das Zimmer und ging zu seinem Kleiderschrank, aus dem er dann seine Schlafsachen herausholte. Zähneputzen würde er auf morgen verschieben, war zwar nicht unbedingt hygienisch, aber er war einfach zu müde dazu. Nachdem er sich umgezogen hatte, ging er in sein Bett und bemerkte nicht einmal, dass @Ciarán sich in dem Zimmer befand, obwohl er eigentlich hier nicht wohnte. Sofort schlief der Rothaarige ein.
Eigentlich wollte der Blondschopf seinen Schutzengel noch bis vor die Zimmertür begleiten, jedoch entschied man sich kurzerhand, sich direkt bei der Kreuzung zu den jeweiligen Trakt zu verabschieden. Mit ein wenig Kitsch, Umarmung und Küssen war die Verabschiedung dann auch erledigt und Damian marschierte, wohlgemerkt ohne sein Jackett, den Jungentrakt bis zu seinem Zimmer. Während des Gehens fischte er nach seinem Handy, da es vorhin irgendwann vibriert hatte. Ciarán hatte ihm bereits vor einer Weile geschrieben und zwar gleich zwei Nachrichten. Anscheinend war sein Zwilling in sein Zimmer und in sein Bett geflüchtet, zumindest wenn er die Nachricht korrekt entschlüsselte. War Kiri besoffen? Ging das überhaupt? Die SMS entpuppte sich als Großteils seltsam. Darüber mussten sie unbedingt noch sprechen. Als er jedoch die zweite SMS seines Zwillings öffnete, viel ihm beinahe die Kinnlade runter. Sein Bett war besetzt. Entsetzt und zum gleichen Teil auch amüsiert, betrachtete er das Bild im Anhang. Lavi lag tatsächlich vor sich hin schnarchend in seinem Bett. Entweder er war total hinüber gewesen oder, es gab eigentlich kein oder. Irgendetwas musste da vorgefallen sein. Der Kaktus legte sich nicht freiwillig in ein fremdes Bett. Die ganzen Bakterien, der Dreck. Ein breites Grinsen legte sich auf seine Lippen. Er musste Ciarán später auch noch danken. Immerhin gab es ein Beweisfoto, sollte der Grünhaarige alles abstreiten wollen. Noch immer grinsend betrat der Riese nun auch endlich sein Zimmer. Jetzt konnte er sich sogar selbst ein Bild davon machen. Es war kein Fake von Kiri gewesen. Tatsächlich lag der Giftzwerg in seinem Bett und Kiri darüber. Sobald Lavi aufwachte war die Kacke garantiert mächtig am Dampfen. Allerdings ließ es sich das Mischwesen nicht nehmen, eine solche Chance beim Schopfe zu packen. Nachdem er sich aus seinen restlichen Klamotten geschält hatte, sein Pyjama perfekt saß, schlüpfte er neben Lavi in sein Bett. Immerhin war es sein Bett. Für die Beweisaufnahme machte Damian ebenfalls noch ein Bild von sich und seinem kleinen, grünen Kaktus, bevor er sich noch einmal erhob um das Licht auszuschalten. Im Halbdunkel fand sich der Weg zurück zum Bett ziemlich gut. Mit einem leisen Seufzen bettete er seinen Kopf auf das Kissen, zog die Decke soweit hinauf wie es eben ging und schloss seine Augen. Er war sich ziemlich sicher, dass er nicht genügend Schlaf abgekommen würde, aber die Zeit, die ihm blieb, wollte er nutzen.
Ich drückte mich an den Körper, meine Finger fuhren über die sanfte Haut vom Gesicht, strichen durch die Haare. Mein Atem ging schnell, mein Herz schlug in einem kräftigen Takt gegen meine Brust. Sanft fuhr ich mit meiner Hand über den Hals, die Schulter, am Arm herunter und dann fanden sie ihren Weg unter das Shirt. Die warme Haut dort lud zum Verweilen ein und so zeichnete ich mit meinen Fingerspitzen Kreise auf den Bauch. Stattdessen ging ich nun mit meinen Lippen auf Wanderschaft. Federleicht hauchte ich Küsse in die Halskuhle, setzte meinen weg am Hals hinauf fort, verteilte Liebkosungen dem Kinn entlang und...
Zögerlich öffnete ich meine Augen und schloss sie gleich wieder, als ich viel zu helles Licht wahrnahm. Das erste was ich spürte als ich aus meinem Traum, welcher schon wieder vergessen war, an diesem neuen Morgen erwachte, waren schreckliche Kopfschmerzen, so als würde jemand mit einem Hammer unermüdlich auf meinen Kopf einschlagen. Erneut versuchte ich meine Augen zu öffnen. Langsam hoben sich meine Lieder, das Sonnenlicht brannte und ich grummelte etwas Unverständliches. Ich wollte mein Gesicht ins Kopfkissen drücken, doch bei dieser Bewegung stieß ich mit meinem Kinn gegen etwas Hartes. Ruckartig riss ich meine Augen auf und was ich sah, versetzte mich in eine Art Schockzustand. Blonde Haare, geschlossene Augen, leicht geöffnete Lippen. Direkt vor mir. Ich spürte einen Körper direkt an meinem. Meine rechte Hand lag auf warmer Haut. Schwer schluckte ich, erinnerte mich selber daran weiterzuatmen. Ich lag neben Damian. Böse Zungen würden wahrscheinlich behaupten, dass ich sogar an ihm gekuschelt lag. Als mein Kopf dies alles Stück für Stück realisierte, sprang ich wie von einer Tarantel gestochen auf. Zu mindestens war dies mein Plan, doch das Bett direkt über uns vereitelte dies. Ich stieß unsanft mit dem Lattenrost zusammen, zischend entwich meinen Lippen ein Fluch und als Nächstes landete ich mit meinem Oberkörper auf dem Boden, während meine Beine noch irgendwo im Bett lagen. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich nichts anhatte. Nichts bis aus meine Boxershorts. “Was um alles in der Welt ist letzte Nacht passiert...?“ Den aktuell erinnerte ich mich nur daran, wie ich Emily gestern Abend im Wohnheim getroffen hatte, aber danach...?
Gerade noch war der Blondschopf im Traumland gewesen und hatte mit seiner Angebeteten sein Bett geteilt, als er von einem dumpfen Schlag wach wurde. Gerade noch konnte er einen grünen Haarschopf erkennen, der gen Boden segelte. Noch ein wenig verschlafen, lehnte sich Damian über den Bettrand und betrachtete die am Boden liegende Gestalt. Zumindest befand sich Lavi halb auf dem Boden, halb im Bett. Seine Beine befanden sich immer noch im Bett und erst jetzt realisierte er das Gewicht, welches sich auf seinem Körper befand. Ein Grinsen konnte er sich natürlich nicht verkneifen, immerhin sah man nicht alle Tage einen Kaktus aus dem Bett fallen. Zumal das dumpfe Geräusch vorhin darauf schließen ließ, dass sich Lavi seinen Kopf angestoßen hatte und, dass da oben anscheinend nicht sehr viel vorhanden war. Vielleicht tickte er deshalb nicht ganz so normal. Es konnte eine Erklärung sein. Es jetzt allerdings anzusprechen, war sicher keine allzu gute Idee. »Letzte Nacht ist eine ganze Menge passiert, mein Hübscher.«, antwortete der Blondschopf und wackelte mit seinen Augenbrauen. Lavi konnte sich zusammenreimen was er wollte. Damian war nicht gewillt, ohne Gegenleistung, reinen Wein einzuschenken. Hoffentlich konnte er den Scherz noch eine Weile weiterführen. Immerhin bot sich eine solche Gelegenheit nur alle heiligen Zeiten. In seinem Kopf wurde das hämische Lachen immer lauter und lauter, bis er sich zur Ruhe ermahnen musste. »Du warst sehr geschickt.«, führte er weiter aus, ehe er sich die Hand zum Gähnen vor den Mund hielt. Womit er sehr geschickt war, ließ er fürs erste offen. Es konnte alles möglich sein, vielleicht war der kleine Giftzwerg ja mit ein wenig Fantasie gesegnet. Ohne auf eine Reaktion zu warten, fischte er nach seinem Handy. Eine SMS an Helena war das Ziel. Er wollte heute, zur Feier des unterrichtsfreien Tages, unbedingt ein wenig Zeit mit ihr verbringen. Es dauerte auch nicht lange, da war die SMS an Helena bereits verschickt und Damian hatte sich noch immer kein Stück aus dem Bett bewegt. Es gab noch eine Menge zu tun, bevor er sich seiner Freundin präsentieren konnte, allerdings wollte er die Situation mit Lavi noch ein paar Momente auskosten. Vermutlich wurden bald nicht nur die Mitbewohner wach, sondern das ganze Wohnheim. Lavi war alles andere als leise, wenn er sich aufregte und Damian war sich zu 100% sicher, dass in ihm bereits ein Sturm brodelte. Vielleicht flogen sogar die Fäuste. Der Italiener war darauf gefasst. Sollte es von Nöten sein, konnte der Italiener auch handgreiflich werden. Nur schwer konnte sich der Blondschopf ein Lachen verkneifen. Er würde einen Zen für die Gedanken des Giftzwergs geben.
Ich hatte das Gefühl gerade erst 2 Minuten geschlafen zu haben, als mich ein Poltern aus dem Schlaf riss. Noch nicht gewillt den kostbaren Zustand der Bewusstlosigkeit loszulassen, drückte ich mein Gesicht murrend in das Kissen, auf dem ich lag. Dann hörte ich allerdings Stimmen und spitze unweigerlich die Ohren. Jemand war sehr geschickt? Neugierig geworden stützte ich mich auf den Ellenbogen ab und robbte herüber zum Bettrand, an dem ich vorbei und hinab sah. Damian streckte, wie ich, den Kopf aus dem Bett und sah hinab auf seinen Mitbewohner. Mein Mundwinkel hob sich, als ich begriff, dass sich Damian offenbar nichts daraus gemacht hatte, dass sein Bett belegt war. "Alter, Dae. Ich hab kaum ein Auge zugetan wegen euch zwei.", neckte ich, wohl wissend, dass nichts passiert war. "Man hat euch sicher im ganzen Haus gehört. Und ich wette, Helena hat es das Herz gebrochen." Sie würde mit Sicherheit vor Heiterkeit lachen, davon war ich überzeugt. Amüsiert von dem Gedanken zog ich mein Handy herüber und machte noch ein Bild von dem Anblick, der sich mir bot. Mach ein Foto, sonst ist es nicht passiert, hieß es ja so schön. Auch wenn mir der Grünhaarige ein bisschen leid tat. Wenn Damian ihn allerdings so neckte, würde es sich immer lohnen einzusteigen und hatte sicher auch irgendwo seine Berechtigung. "Ich hoffe, ihr seid beim nächsten Mal ein bisschen leiser." So langsam verzog sich allerdings auch der letzte Rest Schlaf aus meinem müden Kopf und ich gähnte herzlich, während ich begann mich zu fragen, in wessen Bett ich hier eigentlich lag und ob es bemitleidenswert war, dass ich die Nacht allein verbracht hatte, obwohl nicht einmal Damian das getan hatte - auch wenn es nicht mit Helena war. Anschließend schüttelte ich langsam den Kopf und ließ mich zurück ins Kissen sinken.
Matthew
Matthew Mason
98 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 204 Aktuelles Outfit: Knielange Bluejeans, schwarzes T-Shirt und dunkle Sneakers
Der Engländer schlief tief und fest, als er ganz plötzlich in der Ferne Stimmen vernahm. War es etwa schon Zeit aufzustehen? Matthew war einfach viel zu müde. Er wollte viel lieber noch länger schlafen. Deshalb drehte er sich um und versuchte weiterzuschlafen. Doch es war schon zu spät. Sein Gehirn kam langsam in die Gänge und die Stimmen wurden immer lauter. Der Engländer musste nun wohl oder übel langsam aufwachen. Gähnend setzte er sich in seinem Bett auf und sah zu seinen zwei Mitbewohnern und… Ciáran? Was machte er denn hier? Verwirrt blickte er die drei an. Sollte er wirklich nachfragen? Lavi hing so halb im Bett und halb nicht. Das erstaunliche, es war nicht einmal sein Bett. Der Rothaarige entschied für sich, vielleicht jetzt nicht nachzufragen. Wenn er dies machen würde, dann würde sich Lavi sicher fürchterlich aufregen. Matthew griff zuerst mal nach seinem Handy und sah, dass @Saiyana Sylfaena ihm geschrieben hatte. Der Rothaarige lächelte sanft und antwortete ihr sogleich. Nun könnte er gut in den Tag starten. „Guten Morgen, ihr zwei Turteltäubchen und Ciáran. Ich würde ja nachfragen, was passiert war, aber ich muss gleich los“, sagte er entschuldigend zu den Anwesenden. Währenddessen packte er sich sein Duschzeug und Kleidung für den Tag ein und ging danach kurz duschen. Als er wieder da war, verräumte er seine Sachen, nahm sein Handy und auch seine Geldtasche und gab beides in die Hosentaschen. „Bis dann, man sieht sich heute bestimmt noch“, sagte er zu ihnen und machte sich sogleich auf den Weg zum Speisesaal.
Es war ein verdammter Krampf gewesen, den beschissenen Weg vom Hafen zur Schule zu finden. Man hatte mir zwar irgendwann mal eine Wegbeschreibung zukommen lassen, aber.. als hätte ich die noch im Kopf gehabt. Dementsprechend genervt war ich auch, als ich das verdammte Sekretariat betrat. Mir war gleich aufgefallen, dass die Schule überraschend leer gewesen war. Ich wurde aufgeklärt. Scheinbar war gestern irgendein Ball oder so gewesen, weshalb der heutige Tag schulfrei war. Nice.. auch wenn ich mich ein wenig ärgerte, dass ich nicht gestern schon hier aufgeschlagen bin. So eine kleine Party zum Einstieg ins neue Schülerleben wäre doch was Feines gewesen. Außerdem wäre dies eine gute Gelegenheit gewesen, mich direkt ein wenig bekanntzumachen und klarzustellen, dass es hier ab heute ein wenig anders laufen würde. Ich war zwar nach Isola gekommen, um meine Kräfte unter Kontrolle zu bringen, doch war das kein Grund dafür, nicht mein altes Verhalten weiterzuführen. Ich war schließlich keine Pussy, die den Schwanz einzieht, wenn die Lehrer und Erzieher einem ans Bein pissen. Galt auch für die Schüler. Wenn einer von denen meinte, er müsste mich blöd angucken, weil ich irgendwie der Neue war, würde der mich schon kennenlernen. Nach einem weiteren Marsch vom Schulgebäude zum Wohnheim, war meine Laune mittlerweile fast schon im Keller. Die ganze Latscherei mit meinem Gepäck und bei dem Wetter.. wieso haben die das beschissene Wohnheim nicht an die Schule gebaut? Ganze zwei Kippen kostete es mich, bevor ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Ich checkte die Nummer, die auf einem Anhänger stand, der an meinem Schlüssel baumelte. Zimmer Nr. 204. Hoffentlich kein Viererzimmer.. ich kann es nicht leiden, wenn mir drei andere Kerle ins Ohr schnarchen, wenn ich versuche zu pennen. Nach kurzer Suche, die mich zuerst ins nächste Stockwerk führte, stand ich vor der Tür, deren Nummer mit der auf dem Anhänger übereinstimmte. Kurz bevor ich vor der Tür angekommen war, hatte ein rothaariger Kerl das Zimmer verlassen und aus dem Inneren des Zimmers konnte ich deutlich ein paar Stimmen hören.. also kein Einzelzimmer. Wäre wahrscheinlich zu viel Luxus für diesen Saftladen gewesen. Mit einem entnervten Seufzen griff ich nach der Klinke und stieß die Tür ohne zu zögern auf. Und ich fand ein äußerst skuriles Bild vor. Ein Kerl, der halbnackt vor einem Bett lag, ein anderer, Blondschopf, der sich aus dem selben Bett lehnte. Ein Dritter, der es sich im oberen Bett gemütlich gemacht hatte, beobachtete das Ganze. Mein genervter Blick wurde mit einem Hauch Verwirrung gemischt, als ich erst den Kerl am Boden musterte, dann die anderen beiden Typen. "Yo.. was läuft'n hier ab?" mehr fiel mir in diesem Moment nicht ein.