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Shima no Koji :: Die Stadt :: Stadtzentrum :: Barádori

Blackbird-Kneipe
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Leviathan

Leviathan

Zen 136

Charakterbogen
Aufenthaltsort: Zimmer 205
Aktuelles Outfit: Offenes, grau kariertes Hemd über weißem T-Shirt, knielange Jeasshorts, weiße Sneakersocken
Leviathan

Leviathan
BeitragThema: Blackbird-Kneipe Blackbird-Kneipe - Seite 4 EmptySo 26 Apr 2015 - 19:30
das Eingangsposting lautete :

Die Blackbird-Kneipe




Eine gemütliche, kultige Bar inmitten des Nachtlebens, geführt von einem etwas älterem, kantigen Mann mit schwarzem Haar und dichtem Bart. Er selbst steht oft an der Bar, ebenso wie seine Tochter, welche mit ihren 21 Jahren durchaus weiß, sich hier durch zu setzen. Das Publikum ist gemischt, Abends gibt es ihr einige Speisen, doch sobald es Nacht wird drängt die Musik bis hinaus auf die Straßen. Entweder man nimmt an den Tischen Platz, oder direkt an der Bar. Die Cocktails sind angeblich die besten in der Stadt, vor allem die junge Tochter des Geschäftsführer mixt hier die köstlichsten. Und nicht nur deswegen strömen die Gäste ausgerechnet ihretwegen her...
Dennoch ist hier jeder Willkommen, wenngleich diese Insel durchaus Lebewesen beherbergt, die hier das ein oder andere mal deutlich über ihr Limit hinaus getrunken haben.

Getränkekarte

Spoiler:


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Anonymous

BeitragThema: Re: Blackbird-Kneipe Blackbird-Kneipe - Seite 4 EmptySa 20 Apr 2019 - 19:03
Nachdem sich noch eine weitere Gemeinsamkeit zwischen den beiden herausstellte, staunte Jacob nicht schlecht. Kochen und Musik machen zählen zwar nicht zu den selteneren Hobbys, dennoch überraschte es ihn, diese direkt bei seiner neuen Bekannten anzutreffen. Mit der Tatsache, dass sie gerne schwimmt enthüllte die Griechin auch direkt ihre Rasse – sie ist eine Nixe. Noch nie in seinem Leben hat er einen lebendigen Vertreter dieser Rasse angetroffen. Eine tote junge Frau mit Fischschwanz, das hat er schon einmal gesehen. Doch mit der konnte man sich ja schlecht unterhalten. Nachdem sie ihre Nummern ausgetauscht haben, verstaute Jacob sein Telefon wieder sicher in der Jackentasche und machte es sich auf dem Stuhl wieder etwas bequem. Zumindest so bequem, wie es auf einem Holzstuhl eben möglich war. Sie saßen nun schon einige Stunden hier, ohne einmal aufgestanden zu sein und so langsam meldete sich der schmerzende Rücken des jungen Mannes zu Wort -  gefolgt von einem kleinen, aber deutlichen Verlangen nach Nikotin.

„Daran zweifel ich nicht, ist trotzdem etwas schade.“ Der Gedanke, dass Riley mit einem der Schüler überfordert sein könnte, wirkte für ihn nach dem heutigen Tag ziemlich absurd. Also musste man sich auch keine Sorgen machen. Viel mehr Sorgen machte er sich da um sich selbst und seinen Rückweg. Da kam ihm der Vorschlag Chloes ziemlich gelegen – austrinken, bezahlen und gehen. Klingt eigentlich ziemlich simpel. Das Austrinken des Glases gestaltete sich ziemlich einfach, das rufen nach der Bedienung ebenso. Nur beim Raussuchen des Geldes gab es ein paar kleine Schwierigkeiten – mindestens dreimal griff der Vampir in seinem Portmonee daneben und hatte entweder einen viel zu kleinen, oder einen viel zu großen Schein in der Hand. Dämlicher Alkohol. Nach den gescheiterten Anläufen gelang es ihm dann aber irgendwann, seine und Rileys Schulden zu begleichen. „Na dann wollen wir mal. Soll ich dich noch nach Hause bringen, oder möchtest du lieber alleine gehen?“ Er kannte es von Mary, dass Frauen nachts nicht gerne alleine durch die Straßen irren. Ob dies bei der Nixe auch der Fall sein würde, konnte er nicht einschätzen, weshalb er ihr die Wahl ließ. Wie groß konnte der Umweg schon werden? Frische Luft konnte ja nicht schaden und ein Strand bei Nacht hatte gewiss seinen ganz eigenen Reiz. Nachdem die Geldbörse endlich ihren Weg zurück in die Jackentasche gefunden hat, stand ihr Besitzer langsam auf und zog sich den Mantel über. Mit einem prüfenden Griff in die Taschen vergewisserte er sich noch einmal, nichts vergessen zu haben. „Schönen Abend noch“, rief er der Bedienung zu und machte sich schließlich auf den Weg aus dem Lokal.

Draußen angekommen schlug ihm eine kühle, aber angenehme Nachtluft entgegen. Am Himmel waren nur vereinzelte Wolken, sodass der Mond die Straßen an den Ecken erleuchtete, wo keine Laterne stand – vielleicht kam es ihm aber auch nur durch seine Vampirsinne so hell vor. Chloe würde sich schon zu Wort melden, bevor sie durch die Dunkelheit läuft. Endlich seinem Drang nachgebend, angelte der Blutsauger die Zigarettenschachtel und ein Feuerzeug aus seiner Jackentasche. „Rauchst du auch?“, fragte er in Richtung der Nixe und hielt ihr die geöffnete Schachtel hin, man wollte ja nicht unhöflich sein. Nachdem einer der Glimmstängel schließlich den Weg in seinen Mund fand und alles wieder verstaut war, machte sich der Vampir auf den Weg.

Tbc: Am Strand | Wohnblock | Wohnung 2 - Chloe Cordalis


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Anonymous

BeitragThema: Re: Blackbird-Kneipe Blackbird-Kneipe - Seite 4 EmptyDi 23 Apr 2019 - 13:42
Jacob fand es trotzdem schade, dass Riley nicht hier war. Die beiden hatten wohl eine wirklich gute Verbindung zueinander. Jedenfalls kam es für die Griechin so rüber. Auch wenn sie sich nicht lange kannten, hatte sie das Gefühl, dass Jacob und Riley eine gute Freundschaft zueinander hatten. Aber gut, Riley war ja auch eine sehr offene und freundliche Person, da konnte man schon ziemlich schnell neue Freundschaften schließen. Doch auch Jacob selbst schien sehr freundlich und offen für neue Bekanntschaften zu sein. Ob es daran auch lag, dass sich die drei so gut verstanden? Es wäre auf jeden Fall eine Option gewesen. Die Schwarzhaarige war ja auch gern kommunikativ unterwegs und somit konnten sich die drei sicher gut verstehen. Ob dies eines Tages wirklich zu einer richtigen Freundschaft werden würde, oder sie sich als Arbeitskollegen verstehen würden, wusste sie noch nicht. Aber egal was sie für eine Beziehung haben würden, sie würden sicher alle Freude haben.

Nachdem Chloe dem Vampir den Vorschlag brachte, dass sie Zahlen könnten und nach Hause gehen könnte, schien es eine gute Idee zu sein, Jacob bezahlte danach schon mal seinen und Rileys Teil der Rechnung. Danach wandte sich die Kellnerin an Chloe, die ihre Geldtasche hervorholte und der Kellnerin das Geld entgegen hielt. Als beide bezahlt hatten, fragte der Vampir, ob er sie nach Hause bringen sollte, oder ob die Griechin allein gehen wollte. Die Schwarzhaarige fragte sich, ob sie den Weg überhaupt nach Hause allein schaffte, denn sie war ja noch nie nachts unterwegs gewesen. Wenn sie sich verlaufen würde, was wäre dann? Irgendwo klingeln und hoffen, dass man ihr weiter helfen würde und das noch zu dieser Uhrzeit? „Ich würde mich freuen, wenn du mich nach Hause begleitest“, sagte sie vorsichtig, denn Chloe wusste ja, dass er ins Wohnheim musste und somit einen langen Weg noch vor sich hatte. Es wäre ihr schon lieber, wenn Jacob sie begleiten würde, jedoch würde sie es auch verstehen, wenn er das nun doch nicht mehr machen wollte.

Die Griechin packte ihre Sachen zusammen und verließ gemeinsam mit Jacob die Kneipe.  Als sie draußen waren, war es schon kühl geworden. Chloe sah zu Jacob und sah, wie er eine Zigarettenschachtel und ein Feuerzeug herausholte, danach fragte er sie, ob sie rauchen würde und hielt ihr die Schachtel hin. „Nein, danke. Ich bin Nichtraucher“, sagte sie zu ihm mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht. „Danke, dass du mich nach Hause begleitest. Ehrlich gesagt, habe ich keine Angst vor der Dunkelheit, sondern eher davor, dass ich mich verlaufen könnte“, sagte sie ein wenig peinlich berührt zu ihm. Danach lief sie mit Jacob in die Richtung ihres Zuhauses.

Tbc: Wohnung 2


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BeitragThema: Re: Blackbird-Kneipe Blackbird-Kneipe - Seite 4 EmptySa 10 Apr 2021 - 20:41
Abends, ca. 21 Uhr
mit Jack, Julia, Raphael und Vincent


cf: Dojo

Der Weg vom Dojo zu ihrer Wohnung war ein einziges verschwommenes Etwas. Vage konnte Deirdre sich an einen Zwischenstopp im Krankenzimmer erinnern — zumindest hatte es ausgesehen wie das Krankenzimmer, sicher war sie sich da aber nicht. Dort musste sie oder jemand anders Raphael wohl ihre Anschrift im Wohnheim mitgeteilt haben, denn ehe sie sich versah, erwachte Deirdre in ihrem Bett, und zwar ganz allein. Von Raphael war keine Spur, eine Notiz oder eine SMS hatte er ebenfalls nicht hinterlassen. Dementsprechend musste Deirdre die jüngsten Ereignisse auf eigene Faust irgendwie zusammenpuzzeln.
Dabei wurde ihr immer mulmiger zu Mute, je länger sie darüber nachdachte, was vorgefallen war. Sie war nach dem kleinen Trainingskampf einfach aus den Latschen gekippt und hatte sich von ihrem neuen Kollegen nicht nur bis zum Krankenzimmer tragen lassen, nein, sondern bis ganz nach Hause in ihr Bettchen. Das war an Peinlichkeit einfach nicht zu übertreffen! Die Frage, wie sie Raphael das nächste Mal unter die Augen treten und die ganze Sache ansprechen sollte, beschäftigte sie noch den halben Nachmittag über, bevor ihr Körper sich erneut die Auszeit nahm, die er dringend brauchte.
Als sie wieder aufwachte, nach wie vor beschämt, aber dafür deutlich munterer, kam ihr ein Einfall, der unüberlegter nicht hätte sein können. Dann wiederum würde es ihr nichts bringen weiter in ihrer Wohnung herumzusitzen und darüber nachzugrübeln, wie sie bei ihrer nächsten Begegnung im Erdboden versinken wollen würde. Sie müsste stattdessen einfach in die Initiative gehen und das am besten in einem Setting, das von ihrem peinlichen Ohnmachtsanfall ablenkte. Überzeugt von ihrer Genialität schmunzelte Deirdre in sich hinein, während sie in die Tasten ihres Handys haute. Die Nachrichten waren schnell geschrieben — einige schneller, bei anderen wählte sie ihre Worte allerdings deutlich sorgfältiger, wie es sich gehörte.
Ob es eine gute Idee war einen Trinkabend zu organisieren, wenn man am selben Tag einen Schwächeanfall erlitten hatte? Deirdre schob diese Frage und ihre Bedenken in eine verwinkelte Ecke ihres Gehirns und machte sich langsam daran sich für den Abend herzurichten. Noch war überhaupt nicht klar, ob all ihre Kollegen zu so einer spontanen Aktion bereit wären, doch sie war da eigentlich ganz zuversichtlich. Was sollten sie sonst an einem Mittwochabend auf Isola geplant haben, außer mit einem Snack vor dem Fernseher zu lümmeln und vor Mitternacht ins Bett zu gehen? Gut, vielleicht sollte sie ihr eigenes Standard-Abendprogramm nicht auf alle anderen übertragen, aber es fiel ihr schon schwer sich vorzustellen, dass jemand wichtigere Termine wahrzunehmen hatte als eine Willkommensparty für einen frischgebackenen Kollegen.

Etwas früher als vereinbart, erreichte Deirdre den vereinbarten Treffpunkt. Da die Temperaturen immer noch angenehm warm waren, trug sie lediglich ein legeres Sommerkleid mit einem feinen, hellen Blumenmuster und dazu bequeme Sandalen. Dazu trug sie eine kleine Handtasche bei sich, die ihr Outfit abrundete. Alles im allem fühlte sie sich zwar nicht overdressed für den Abend, man konnte allerdings durchaus sehen, dass sie sich sowohl mit der Wahl der Klamotten als auch mit ihrem Make-Up Mühe gegeben hatte. Ein wenig musste sie den mittelprächtigen ersten Eindruck bei Raphael ja wieder wettmachen.
Während sie vor der Kneipe wartete, huschte ihr Blick aufs Handy. Glücklicherweise hatten alle den Plänen zugesagt, sogar Julia, von der Deirdre noch am ehesten eine Absage erwartet hätte. Hatte sie vielleicht sogar insgeheim gehofft, dass ihre Chefin es so spontan nicht hätte einrichten können? Zu einem ganz kleinen Prozentteil vielleicht… immerhin war sie mit der Direktorin mittlerweile zwar beim kollegialen Du, aber als Freundinnen würde Deirdre sie dann doch nicht bezeichnen. Aber wer wusste schon, was der Abend brachte? Womöglich lernte nicht nur Raphael das Kollegium besser kennen, sondern auch die alteingesessenen Kollegen sich gegenseitig. Deirdre steckte ihr Handy wieder weg, nachdem sie sich mithilfe der Frontkamera noch einmal schnell die Haare gerichtet hatte. Ein wenig nervös war sie schon, obwohl sie alle Beteiligten mehr oder weniger gut kannte. Das konnte sie zwar gut verbergen, aber zugeben musste sie es trotzdem. Wenn der Abend in Hose ging, ginge es schließlich auf ihre Kappe. Sie sah sich in dieser Situation gewissermaßen als Gastgeberin und dieser Rolle wollte die junge Frau unbedingt gerecht werden.


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BeitragThema: Re: Blackbird-Kneipe Blackbird-Kneipe - Seite 4 EmptySo 11 Apr 2021 - 14:39
Abends, ca. 21 Uhr
mit Deirdre, Jack, Julia und Vincent

cf: Dojo

Nachdem sich Raphael für einen Moment noch dem Krankenzimmer gewidmet hatte, in dem er lediglich ein paar organisatorische Dinge in die Hand nahm, entschied er sich dafür den Rest des Tages ein wenig Ruhe nachzuholen, die ihm am Tag seiner Ankunft gefehlt hatte.
Kaum war er daheim, war er alle Kleider vom Leib, sprang unter die erfrischende, kalte Dusche und schlüpfte anschließend in ein bequemes Ich-gammel-zu-Hause-rum-Outfit. Er hatte heute nichts mehr vor und die nötigen Besorgungen für dne Haushalt konnte er auch morgen noch erledigen. Ganz in Ruhe. Der heutige Tag war schon aufregend genug gewesen.
Erst der kleine unerwartete "Überfall" von seiner Kollegin, Deirdre, die er jedoch schnell versorgt hatte. Doch leider war die Geschichte damit noch nicht zu Ende gewesen. Spontan hatten sich er und Deirdre zu einem kleine Sparring verabredet, was nun, im Nachhinein, einfach keine gute Idee gewesen war. Er hätte es vorher wissen müssen. Aber sie hatte so munter gewirkt. Und auch während des Kampfes kaum eine Miene verzogen. Bis sie plötzlich in sich zusammengefallen war.
Was war er nur für ein Arzt? Ließ sich von seinen angeschlagenen Patienten zum nächstgelegenen Dojo schleppen, nur um sie dann mit dem Schwert zu attackieren.
Er hatte nicht gut genug darüber nachgedacht. Aber er hatte solche Lust gehabt, mal wieder ausgiebig zu trainieren. Und es hatte ja Spaß gemacht. Ungemein. Bis Deirdre nun mal die Kräfte verlassen hatten. Aber es war nicht ihre Schuld. Wenn überhaupt war es seine. Er hätte als Arzt ein Machtwort sprechen sollen. Ruhe und Erholung. Dass war es, was sie brauchte.
Mit einem Seufzen ließ sich der Tiermensch auf die Couch im Wohnzimmer fallen. Mit einem leeren, ziellosen Blick an die Decke verdrängte er die Selbstvorwürfe, die in ihm aufkommen wollten. Jetzt wusste er es besser. Für das nächste Mal wusste er Bescheid.
Und solange es Deirdre am Ende des Tages wieder gut ging, war es wohl halb so wild.
Wo er gerade schon mit den Gedanken bei seiner Kollegin war.. hätte er ihr vielleicht eine Nachricht hinterlassen sollen? Einen Zettel? Irgendetwas? Jetzt war es zu spät. Oder vielleicht doch nicht? Er könnte..
Mit einem Blick auf sein Handy verwarf Raphael den Gedankengang wieder. Akku leer. Mal wieder..
Wieso war das Ding eigentlich immer dann leer, wenn er es brauchte?
Mit einem erneuten Seufzen kramte er das Ladekabel hervor, ließ den Stecker in einer Steckdose verschwinden und steckte das Kabel in die dazugehörige Öffnung am Handy.
Der ziellose Blick traf nun den Display, der nach einem Aufblinken das Laden des Akkus verkündete.
Es würde ihr gut gehen. Und morgen würde er ihr eine Nachricht schreiben, in der er ihr alles erklären würde. Vielleicht hatte sie sich bis dahin auch alles schon von selbst zusammen gereimt. Vielleicht würde sie ihm auch persönlich über den Weg laufen.
Das wäre ganz schön. Deirdre war die erste Person auf der Insel, die er ein bisschen besser kennengelernt hatte. Die erste Kollegin, die nun kein gesichtsloser Name mehr war.
Und sie war ihm sehr sympathisch. Nett, charmant und nicht auf den Kopf gefallen. Und ihr Lachen war ihm aus irgendeinem Grund im Kopf hängengeblieben. Hell und heiter. Dazu dieses hübsche Lächeln..
Als er das Schmunzeln bemerkte, was sich langsam auf seinem Gesicht breit machen wollte, schlug er sich sämtliche Gedanken um seine pink haarige Kollegin aus dem Kopf.
Wieso hatte er solche Gedanken?
Er hatte sie gerade erst kennengelernt. Er kannte sie noch nicht einmal so richtig. Gerade mal ein paar Stunden. Und sie war einfach nur nett gewesen. Außerdem hatte er gerade ganz andere Dinge zu tun. Die Insel mit ihren Leuten kennenlernen. Den Rest vom Personal, so wie die Schüler. Einen geregelten Tagesablauf etablieren. Und andere Gedanken verarbeiten.. Der bislang ziellose Blick wanderte nun recht zielstrebig zu dem Rucksack, aus dessen Tasche die Spitze seiner Mütze ragte. Das Gesicht eines jungen Mädchens zuckte durch seinen Kopf. Die Handflächen wurden nass und kalt, sein Magen ließ ein leises Krampfen von sich.
Nicht jetzt. Nicht heute.
Einen Moment lang verharrte der junge Arzt in dieser Position. Er lauschte in die Stille des Raumes hinein. Dann, wie ein nasser Sack, ließ er sich ins Sofa fallen. Mit dem Gesicht mitten in eines der Kissen.
Warum konnte nicht alles leicht sein? Wieso musste es immer irgendwelchen Kram geben, der einem Kopfschmerzen bereitete? Wieso.. konnte nicht alles.. schön sein..
Er hatte es gar nicht bemerkt, so schnell und plötzlich hatte ihn die Erschöpfung eingeholt. Nach wenigen Atemzügen glitt der Panda-Mann langsam aber sicher ins Land der Träume.

Bis..

Ein Geräusch riss ihn aus dem Schlaf. Völlig desorientiert und zerzaust starrte er in das grelle Licht, welches durch das Fenster in sein Wohnzimmer schien. Sonnenuntergang. Oder Aufgang?
Wie lang hatte er geschlafen? Wie spät war es?
Ein hektischer Blick auf sein Handy, welches sich mittlerweile wieder bei einem gesunden Akkustand von 100% befand und er atmete erleichtert auf.
Ächzend und mit knackenden Knochen schob sich Raphael vom Sofa in Richtung Kühlschrank, wo er den Inhalt eines Saftkartons innerhalb weniger Züge leerte. Ein schlurfender Gang zurück zum Sofa, ein erneuter Blick aufs Handy, einfach aus Gewohnheit.. was war das?
Eine Nachricht. Von Deirdre.
Mit dem Wischen der Fingerspitze über den Display ploppte die Nachricht auf. Die bernsteinfarbenen Augen huschten über jedes getippte Wort. Offenbar ging es ihr wieder gut. Medikation und erholsamer Schlaf (den ihr Körper ihr wohl aufgezwungen hatte) hatten ihre volle Wirkung entfalten können.
Erleichtert ließ sich der Spanier wieder in das weiche Sofa fallen. Nun musste er eigentlich kein schlechtes Gewissen mehr haben, dass er sie einfach so allein gelassen hatte. Wobei eine Notiz von ihm wahrscheinlich trotzdem nett gewesen wäre..
Egal. Er konnte es jetzt sowieso nicht mehr ändern. Er würde ihr beim nächsten Treffen erklären, was passiert war. Sollte sie es nicht schon von selbst wissen. Und besagtes nächstes Treffen sollte nicht allzu lang auf sich warten lassen.
Denn die sympathische Erzieherin hatte einen kleinen Plan ausgeheckt. Wie genau dieser Plan aussah, wollte sie jedoch nicht verraten. Schlau, denn so war die Neugier des Arztes erst recht geweckt.
Mit einer kurzgehaltenen Antwort gab er ihr eine Zusage. Natürlich würde er an ihrer bislang noch mysteriösen Abendgestaltung teilnehmen. Gerade weil die Stichworte "Kollegen" und "kennenzulernen" fielen. Von diesen "Kollegen" kannte er bislang niemanden, außer Deirdre.
Und irgendwann musste man sich ja mal im Kollegium bekannt machen. Wieso also nicht heute?
Er hätte den Rest des Tages wahrscheinlich damit verbracht, auf dem Sofa vor sich hin zu vegetieren und irgendwann ins Bett zu rollen, um den fehlenden Schlaf noch weiter nachzuholen. Spannung pur..
21:30 sollte es losgehen. Er hatte also noch ein wenig Zeit, um sich fertig zu machen. Wobei das fertig machen recht unspektakulär ausfiel. Natürlich wollte man einen guten Eindruck hinterlassen. Also wählte Raphael eines seiner schickeren Sommerhemden. Leicht genug, damit die Hitze ihn nicht erdrücken würde. Eine kurze Jeans-Shorts, mit der man sich durchaus auch bei einem schicken ersten Treffen mit Kollegen blicken lassen konnte.Und ein Paar handelsüblicher Slipper. Natürlich durfte die Mütze auch nicht fehlen. Auch wenn die Erinnerungen schmerzten.. er konnte sie nicht einfach so achtlos in der Wohnung zurücklassen.
Vor dem Spiegel versuchte er noch irgendwie seine durch das Nickerchen verwüstete Frisur in Ordnung zu bringen. Vergebens. Es war doch immer das Gleiche. Doch solange man ihn nicht mit einem Landstreicher verwechseln würde, wäre es wohl schon in Ordnung.
10 Minuten vor der vereinbarten Zeit zog Raphael die Tür hinter sich ins Schloss. Dadurch, dass die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand, war es angenehm warm geworden. Keine Hitze, die einen wie eine feste Wand begrüßte, sobald man das Haus verließ. Das perfekte Wetter für einen Spaziergang in die Stadt.
Mit einem leicht aufgeregten Gefühl in der Bauchgegend machte sich der Arzt auf den Weg zu den Koordinaten, die ihm zuvor von Deirdre zugeschickt worden waren. Er war äußerst neugierig, was seine Kollegin geplant hatte. Vielleicht auch ein wenig nervös. Wieso wusste er nicht genau. Wahrscheinlich lag es an der Ungewissheit, was genau Deirdre geplant hatte. Wer ihn erwarten würde. Und wie viele Leute es sein mussten.
Er hatte ja kein Problem mit neuen Leuten klarzukommen, aber ein ganzer Haufen davon konnte erschlagend wirken. Viele neugierige Augen, die einen unablässig beäugten.
Wahrscheinlich malte er es sich einfach dramatischer, als es sein würde. Vielleicht war der Rest des Kollegiums genauso entspannt wie Deirdre.
Mit einem schnellen Blick aufs Handy erkundigte sich Raphael, wie nah er seinem Ziel schon war. Nur noch die Straße entlang und einmal abbiegen. Dann würde die "Blackbird-Kneipe" erreichen. Ein munteres Zusammenkommen bei einem Bier? Oder zielloses Besaufen das Ziel? Letzteres konnte Raphael eigentlich nicht gutheißen. Selbst, wenn man es unter dem Vorhaben eines Kennenlernens tarnen wollte. Aber Deirdre wirkt nicht wie der Typ Mensch, der sich achtlos mit Alkohol zu kippte. Zumindest auf den Eindruck, den er bislang von ihr erhaschen konnte..
21:32 Uhr. Er würde sich einen kleinen Moment verspäten. Was wohl nicht weiter schlimm war, außer alle warteten nur noch auf ihn. Vielleicht sollte er sich doch ein wenig sputen.
Mit flotten Schritten bog er um die Ecke, doch der Anblick eines rosafarbenen Haarschopfes, der in grünen Haarspitzen sein Ende fand, ließ das Tempo aus dem Gang des jungen Mannes wieder verschwinden.
"Guten Abend, junge Frau." nicht mit Absicht, hatte er sich seiner Kollegin so leise genähert, dass sie sich nicht nach ihm umgedreht hatte "Haben Sie auch so eine ominöse Einladung zu einer besonders exklusiven Veranstaltung erhalten?"


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Julia

Julia Bardera

Zen 63

Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
Julia Bardera

Julia
BeitragThema: Re: Blackbird-Kneipe Blackbird-Kneipe - Seite 4 EmptyMi 14 Apr 2021 - 16:06
24.06.2015, Abend
mit @Deirdre, @Raphael, @Vincent, @Bernardo, @Jack Wilson

cf: Die Stadt | Yashidori | Yashidori 16

Julia schob mit dem verlassen der Haustüre auch alle ihre anderen Gedanken einfach beiseite. Es war sowieso schon merkwürdig genug, dass sie sich einfach so dafür entschieden hatte der Einladung zuzustimmen. Was sich ungefähr auf einer Ebene mit der Einladung selbst bewegte. Deirdre war bei Gott kein unbekanntes Gesicht, aber solche – sie wusste nicht, wie es anderes Ausgedrückt werden sollte – Nettigkeiten? Normalerweise hatte die Dämonin immer das Gefühl gehabt auf einer höheren Ebene herumzuschweben. Diese feine Trennlinie zwischen der Chefetage und den Angestellten … und natürlich ihre Persönlichkeit. Zwei Faktoren, die man ja nicht unterschätzen sollte. Wenn – und das musste hier klar betont werden – Julia damit überhaupt recht hatte. Sie wusste es nicht genau und nachfragen würde sie garantiert auch nicht. Wie dem auch sei.
Mit ihrer gewohnten Garderobe schritt sie langsam auf das Ende des Yashidori-Viertels zu. Eine ungewohnte Perspektive, verließ die Dämonin diese Straße normalerweise nur mit ihrem motorisierten Untersatz. Dieses Mal jedoch trugen ihre Beine den elegant geformten Körper über diese Grenze hinaus. Sie hatte bereits zwei Gläser Wein getrunken und ihr Gefühl sagte ihr, dass es nicht die Letzten sein würden. Von daher verzichtete sie aus eigenem Interesse darauf, um am Ende keine ungewollten Dellen an ihrem Schätzchen wiederzufinden. Ein Horrorszenario! Vielleicht sogar ein Weltuntergang.
Den Weg durch die Stadt meisternd, wanderte immer mal wieder ein Blick auf die Uhr an ihrem Handgelenk, ob sie nicht doch ein klein wenig zu spät war. Gerade in diesem Moment passierte der Sekundenzeiger die 21:29 Uhr-Marke. Eine Minute also noch … das war unmöglich. Sie war noch zu weit entfernt, als dass ihre Beine sie schnell genug dorthin befördern würden. Leicht gestresst beschleunigte Julia ihren Gang ein wenig, bevor sie endlich den Anfang vom Barádori-Viertel erreichte. Jetzt musste sie nur noch zur Kneipe; und das schnell. Die Zeit war ein wahrlich penibler Gegenspieler, wenn man das mal so sagen durfte. War man aber ganz genau, so konnte sich die Dämonin ihre Verspätung selbst in die Schuhe schieben. Viel zu spät hatte sie mit den Vorbereitungen begonnen und ihre fixen Fertigkeiten im Bereich Make-up und Kleiderwahl waren diesem Defizit chancenlos unterlegen.

Glücklicherweise war der Weg nicht mehr sonderlich weit. Nicht einmal drei Minuten später bog Julia auf die Straße ein, in welcher sich auch die Blackbird-Kneipe befand. Konnte jedoch noch keinen ihrer Kollegen erkennen. Ob sie schon zu spät war? Mit einem Blick auf ihr Telefon gerichtet, wo die Minutenzahl von 32 gerade auf 33 wechselte, war eigentlich nicht damit zu rechnen. Oder konnte es sein das … nein, da waren sie. Erleichtert steckte die Dämonin ihr Handy in die Jackett-Tasche und folgte dem Gehweg die letzten Meter zu Deirdre, die sie dort mit einer ihr noch fremden Person stehen sah. Mit ihrem schwarzen Jackett und der – an den oberen Knöpfen geöffneten Bluse, was mal für außergeschäftliche Sachen sprach – sowie einem etwas kürzeren Rock bekleidet, nährte sie sich den Beiden. Dabei einen Gang an den Tag legend, der sowohl grazil war, als auch eine gehörige Portion Selbstbewusstsein an den Tag legte. Untermalt wurde das ganze vom ikonischen Klackern ihrer Absätze, welches bei so manchen Schülern wohl schon zum Auslösen von posttraumatischen Fluchtreflexen ausreichen würde. Gut, dass man hier keine der Bengel anwesend hatte.
„Guten Abend, Deirdre.“, folgte eine formale Begrüßung als die Absatzgeräusche neben den beiden Erwachsenen zum Stillstand gekommen waren. Die traditionell ausgestreckte Hand durfte dabei natürlich auch nicht fehlen. Wenn sie auch über die Aufmachung sehr überrascht war. Ein Kleid mit Blumenmuster. Wenn die beiden so nebeneinanderstanden, konnte der Kontrast nicht deutlicher sein. „Tut mir leid für die Verspätung. Ich hatte die Zeit einen Augenblick falsch im Blick gehabt und es dann nicht mehr aufholen können.“, und ein beschwichtigendes Lächeln präsentierte sich der Erzieherin. Vielleicht reichte das ja schon, um den strengen Eindruck am Anfang ein bisschen zu revidieren. Falls es die zwei offenen Knöpfe der Bluse nicht schon von selbst taten. Aber wer beobachtete sie schon so genau, dass einem das so auf die Schnelle in den Blick sprang. „Und sie müssen dann wohl Herr Osbourne sein.“, wechselte sie den Adressaten und hielt auch ihm die Hand hin, „Julia Bardera, sehr erfreut.“.


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Vincent

Vincent

Zen 189
Vincent

Vincent
BeitragThema: Re: Blackbird-Kneipe Blackbird-Kneipe - Seite 4 EmptyMi 14 Apr 2021 - 22:27
Vincent, Mittwoch 24.06.2015 [Abend]
mit @Deirdre, @Raphael, @Julia Bardera, @Jack Wilson und @Bernardo

cf: Das Wohnheim | Parterre | Ostflügel | Das Büro der Heimleitung

Schneller als die Polizei erlaubte, war ich bei meiner Wohnung angelangt. Schließlich wollte ich - für die ersten paar nüchternen Minuten - einen guten Eindruck hinterlassen und nicht wie der letzte Penner aus der Gosse auftauchen. Beinahe in Rekordgeschwindigkeit war ich wieder ausgebereit und keine Minute zu spät. Allerdings ließ ich mich von der Uhrzeit nicht weiter stressen. Meistens begannen solche Feiern sowieso nicht pünktlich. In den meisten Fällen widerstrebte es mir zwar, auch nur eine Minute zu spät zu kommen, aber Dees Einladung war eben doch kurzfristig gewesen. Das war auch die perfekte Ausrede, wenn man mich wegen meiner Unpünktlichkeit rügen wollte. Ich überlegte noch einen kurzen Moment, ob ich mir noch vorher ein paar Gläser hinter die Binden kippen sollte, entschied mich dann aber doch dagegen. Meine Blase war nicht mehr die Jüngste und ständig auf dem Klo zu hängen, war nicht erstrebenswert. Und so langsam wurde die Zeit auch knapp, daher machte ich mich ohne weitere Umschweife und Überlegungen auf den Weg zur besagten Kneipe.

Während des Wegs machte ich mir meine Gedanken, wer noch alles erscheinen würde. Raphael und Deirdre mal ausgenommen. Die zwei waren schließlich die Hauptakteure des heutigen Abends. Ich war bereits einmal ganz kurz davor gewesen mir mein Handy zu schnappen und den laufenden Meter anzurufen, um meine Neugierde zu stillen. Allerdings konnte ich meine Neugierde zügeln und beließ es diesmal dabei mich überraschen zu lassen. Das ganze Kollegium war sicher so kurzfristig nicht zur Verfügung. Meine Spekulationen gingen jedenfalls so weit, dass ich sogar Julia auf dem Schirm hatte, es aber so schnell es auch gekommen war wieder fallen ließ. Sowas war einfach nicht ihr Stil. Julias Stil war eher mehr Berufliches von Privatem zu trennen. Ganz genau. Kurz nickend setzte ich meinen Weg fort und schnupperte diskret, ob ich einen bekannten Geruch wahrnehmen konnte. Meine Nase war heute wohl schon außer Dienst, da ich keinen bekannten Geruch erfassen konnte. Es lagen zu viele Gerüche in der Luft, auch solche die man lieber nicht riechen wollte. Ich beließ es also wirklich dabei, mich überraschen zu lassen.

Die Handyuhr verriet mir, dass ich nicht pünktlich aber auch nicht allzu spät am Zielort eintreffen würde. Konnte ich mit meinem Gewissen gerade noch so vereinbaren. Ich sollte zum nächsten Treffen mit Cyril mal zu spät kommen. Ob sich der Pappenheimer wohl Sorgen machen würde? Vermutlich nicht. Schließlich war er der Meister darin, mich warten zu lassen. Und da fiel mir die SMS von Julia auch wieder ein. Genervt stöhnte ich, was mir bereits einen Seitenblick einhandelte, mich aber nicht davon abhielt einfach weiterzugehen und mich meinem Zielort weiter zu nähern. Nur ein wirklich orientierungsloses Geschöpf würde sich jetzt noch verlaufen. Und meine Nase verriet mir, dass ich nicht der Erste war.
Ich war erstaunt darüber, welcher Geruch mir in die Nase stieg. Julia. Zum Glück war ich mit niemanden eine Wette eingegangen, diese hätte ich haushoch verloren. Das letzte Stück legte ich recht schnell zurück und war bereits bei der kleinen Gruppe vor der Kneipe angekommen. Die Vorstellungsgrunde konnte also beginnen. »Guten Abend.«, sprach ich in die Runde und grüßte die Partymeute mit erhobener Hand. Raphael war auch kein kleines Pflänzchen, wie ich feststellen konnte. Wirkte auf den ersten Blick recht sympathisch. Ich war also in guter Gesellschaft - bislang. Es war noch nicht klar, ob wir die einzigen Partywütigen waren oder nicht.. »Wir sind aber noch nicht vollzählig oder?«, wandte ich mich an Deirdre. Sie, als Organisatorin, musste meine Frage spielend beantworten können. Meine Manieren nicht vergessend richtete ich mein Augenmerk auf Raphael. »Vincent, freut mich.«, stellte ich mich vor, während ich ihm meine Hand entgegenstreckte.






Blackbird-Kneipe - Seite 4 Vincen10
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Jack Wilson

Jack Wilson

Zen 160

Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: Eine knielange weite Jeans, ein dunkles T-Shirt und dunkle Sneakers
Jack Wilson

Jack Wilson
BeitragThema: Re: Blackbird-Kneipe Blackbird-Kneipe - Seite 4 EmptyDo 15 Apr 2021 - 23:03
24. Juni 2015, Abends
mit @Deirdre, @Raphael, @Julia Bardera, @Vincent & @Bernardo
 
cf: Zimmer Nr. 105
 
Nachdem Jack seine Arbeit erledigt hatte, machte er sich auf in sein Zimmer. Nun konnte er endlich ein wenig Ruhe haben. Immerhin hatte er heute doch einiges getan. Als er in seinem Zimmer angekommen war, legte er sich erst einmal auf sein Bett. Ein kleines Nickerchen konnte ja nicht schaden. Jack war sehr froh darum, dass es kühl war. Die Hitze war ja heute wirklich schon sehr unerträglich gewesen. So konnte er sich jetzt sicherlich gut erholen. Er schlief recht schnell ein. Wahrscheinlich hätte er die ganze Nacht durchgeschlafen, wenn nicht sein Handy plötzlich Geräusche machte. Der Dämon machte seine Augen auf, gähnte und streckte sich erst einmal. Danach griff er nach seinem Handy. Als er es anmachte, machte er automatisch kurz die Augen wieder zu. Es war einfach viel zu hell. Furchtbar mit diesen Handys! Als er sich dann an das Licht vom Handy gewöhnt hatte, konnte er endlich nachschauen, wer ihm eine Nachricht geschrieben hatte. Es war Dee? Verwirrt las er ihre SMS und freute sich aber auch sogleich schon. Eine Party. Da war Jack sicher dabei! Doch der Blonde musste sich vorher noch herausputzen. Auf so eine Party würde er sicher nicht verschwitzt und in normalen Klamotten hingehen. Nachdem er Dee eine Antwort geschrieben hatte, ging er auch schon in Richtung Dusche. Als er mit dem Duschen fertig war, zog er sich auch schon um. Er zog sich nur eine schwarze Hose und ein weißes kurzärmliges Hemd an. Ziemlich klassisch. Er hatte aber nicht wirklich etwas anderes. Für so eine Party war er nicht so vorbereitet. Aber gut, irgendwann würde er seine Garderobe sicher schon noch aufstocken. Nur nicht heute. Als er dann auf die Uhr sah, sah Jack, dass er schon wieder zu spät war. Naja, wenigstens konnte er seinem Ruf alle Ehre machen. Er nahm seine Geldtasche und gab sie in die hintere Hosentasche. Sein Handy gab er dann in die fordere Hosentasche und dann machte sich der Blonde auch schon auf den Weg.
 
Als er bei der Kneipe angekommen war, gab es eine kleine Versammlung von Leuten, die er zum größten Teil schon kannte. Die Direktorin war auch da. Ob das gut ausgehen würde? Jack hoffte es sehr, aber sicher war er sich trotzdem nicht. „Hallo. Tut mir leid für die Verspätung, ich hab wirklich versucht pünktlich zu sein“, sagte er mit einem entschuldigendem Lächeln in die Runde. Es war ja kein Geheimnis, dass er es mit der Pünktlichkeit nicht so hatte, aber trotzdem hatte er es versucht. Sein Blick glitt zu dem Neuen in der Gruppe, den er noch nicht kannte. „Hallo, ich bin Jack. Freut mich dich kennenzulernen“, stellte er sich vor und hielt ihm die Hand zur Begrüßung hin. Dass jemand neues zum Personal dazu kommen würde, wusste Jack gar nicht. Aber gut, es war öfters so, dass er etwas nicht mitbekam, was aber auch nicht unbedingt schlimm war.




Blackbird-Kneipe - Seite 4 Jack_s10
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Bernardo

Bernardo

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Aktuelles Outfit: Winterevent: Siehe Signatur
Bernardo

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BeitragThema: Re: Blackbird-Kneipe Blackbird-Kneipe - Seite 4 EmptyFr 16 Apr 2021 - 21:02
24.06.2015, Abend
mit @Deirdre, @Raphael, @Vincent, @Julia Bardera, @Jack Wilson


cf: Wiedereinstieg (kommt von daheim im Bambuswald)


Für gewöhnlich fiel es schwer, dem alten Mann eine überraschte Reaktion zu entlocken. Doch wenn man es schaffte, dann entfachte man sofort ein neugieriges Feuer in ihm. So war es auch, als er nach Arbeit und Training frisch aus der Dusche stieg und gerade noch mitbekam, wie der leuchtende Geist einer Mitteilung sein Smartphone verließ. Es hatte sich um eine Nachricht seiner Kollegin Deirdre gehandelt. Eine von mehreren, wenn man sein Kollegium durch seine Augen betrachtete. Viel junges Geblüm, welches sich noch in der Welt zurechtfinden musste. Für Bernardo unterschieden sie sich kaum von der Schülerschaft. Den einzigen Unterschied konnte man in der fachlichen Bildung ausmachen. Was die Lebenserfahrung allerdings anging, war vom jüngsten der ersten Klasse bis zur Direktorin höchstpersönlich nur eine marginale Differenz auszumachen. Doch das musste für den ehemaligen Erzengel kein negatives Zeugnis sein. Ganz im Gegenteil. Isola und seine besondere Schule wusste den weißhaarigen Mann zu unterhalten und mit frischen Eindrücken am Leben zu halten. Ein wenig schade war es daher schon, dass er sich bisher so sehr aus den Zwischenmenschlichkeiten seines Kollegium herausgehalten hatte. Irgendwie war ihm die Zurückgezogenheit in den Nacken gerutscht und hatte sich dort festgekrallt. Im Hinterwald lebend fiel es ihm schwer, an etwas anderes zu denken als die Abgeschiedenheit. Fast als würde außerhalb der Waldgrenze eine Pandemie herrschen, hatte Bernardo sich in erster Linie mit sich selbst und eigenbrötlerischen Aktivitäten beschäftigt. Nun aber schien damit Schluss zu sein - zumindest vorerst.
Deirdre, die junge Kollegin, hatte ihn zu einer geselligen Zusammenkunft mit weiteren Kollegen eingeladen. Ein neues Gesicht galt es zu begrüßen, dessen Name Bernardo bereits aufgeschnappt, allerdings noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Nicht nur weil nichts wichtiges mehr anstand, sondern auch weil ihn das Interesse an der Gesellschaft fasste, antwortete er Deirdre mit einer Zusage.

Glücklicherweise hatte er das Gros der Körperpflege bereits hinter sich gebracht, sodass er nicht mehr viel Vorbereitung vor sich hatte. Nichtsdestotrotz hieß es nun, sich herzurichten. Die Haare wurden nach hinten geworfen, sodass das Gesicht von Strähnen befreit wurde. Über die Fuße wurde eine schwarze Hose mit seinem geliebten, ebenfalls schwarzen, Karomuster gezogen. Obenrum gab es ein lockeres Leinenhemd in beinahe unschuldigem Weiß, wenn da nicht der hauchzarte Beigeton mitschwingen würde, was dem Kleidungsstück einen mehr natürlichen Flair verlieh, statt es mit einem künstlich strahlenden Weiß zu verstellen. Fairer und umweltschonender Anbau waren etwas, was leider noch zu wenige Menschen der momentanen Epoche schätzen gelernt hatte, Bernardo jedoch dafür stand. Und die Zeit, sich mit der aufwendigen Suche nach hoher Qualität und moralisch vertretbarer Herstellung zu beschäftigen, besaß er.

Am Ende sollte es so kommen, wie er Deirdre bereits in seiner Nachricht angekündigt hatte: Er würde zu spät erscheinen. Damit war gemeint, dass die allgemeine Planung der Frau darauf hinauszielte, ihre Gäste zeitiger zu begrüßen, als Bernardo im Stande war, es zu gewährleisten. Doch das sollte keinem Kummer bereiten; weder ihm noch den wartenden Kollegen. Es hätte ihn auch nicht gestört, wenn sie bereits in der Kneipe gesessen hätten. Als Bernardo jedoch aus seinem Bus ausstieg und eine Häuserecke hinter sich brachte, erkannte er eine bunte Traube vor dem Lokal. Viele bekannte, wenn auch nicht vertraute Gesichter reihten sich aneinander. Sogar Julia war zugegen, von der er noch weniger erwartet hätte, bei so einem Event beizuwohnen als er selbst. Vielleicht hatte sie sich Ähnliches vorgenommen wie er; und es würde ihr schwerer fallen aufgrund ihrer Position. Bernardo wollte gespannt sein. Der Abend würde ihm sicher viele Farben verschiedenster Herzen bieten.

Seine Augen zählten nacheinander das Kollegium ab. Zuerst war da selbstverständlich die Organisatorin, die sich auffällig herausgeputzt hatte. Julia schien dagegen von ihren Traditionen nicht losgekommen zu sein. Auch Raphael, Herr Osbourne, als neues Licht im flackernden Kollegium war bereits da und machte einen frischen Eindruck. Des Weiteren waren noch Wilson und Tunstell anwesend. Aufregende Gesichter sicherlich für die Schülerschaft. Einer von beiden schaffte es sogar, ihn zu überragen. Wenn der Engel an seine damalige Zeit als Dozent zurückdachte und wie es meist auf Treffen mit seinen Kollegen ablief, dann fühlte er sich stets wie der Berg in einer hügeligen Landschaft. Es gab Höhen und Tiefen, doch alle konnte er am Besten überblicken. Hier hatte er jedoch jemanden neben sich, mit dem er die Luft teilen konnte. Leider nur etwas schmächtig der Gute. Für seine Größe sollte er noch etwas mehr Gewicht antrainieren.
»Ich grüße euch«, kündigte er sich schließlich an, als er auf die Gruppe zuging. »Wie vermutet scheine ich der letzte heute Abend zu sein, hm?« Seine Frage schien zwar an Deirdre gewandt, doch einer Antwort benötigte es nicht. Stattdessen machte er einen Schritt auf Raphael zu und reichte ihm ihm seine Bärenpranke. »Willkommen auf Isola. Bernardo Gavri-El mein Name. Ich hoffe, du konntest dich bereits etwas einleben.«




Blackbird-Kneipe - Seite 4 0QWKEni

Winterevent-Outfit:
Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart.
Also voll der Holzfäller-Look.
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BeitragThema: Re: Blackbird-Kneipe Blackbird-Kneipe - Seite 4 EmptySa 17 Apr 2021 - 21:26
Abends, ca. 21:30 Uhr
mit Raphael, Julia, Vincent, Jack und Bernardo


Sie stand bereits seit guten zehn Minuten vor der Kneipe und schaute abwechselnd von einer Seitenstraße zur anderen. Es wunderte sie eigentlich, dass sie von niemanden darauf angesprochen wurde, ob sie sich womöglich verlaufen hatte oder von ihrer Verabredung sitzengelassen wurde. Im Gegenteil, sie machte sich überhaupt keine Sorgen von ihren Kollegen versetzt zu werden. Schließlich hatten sie alle noch binnen der letzten Stunden zugesagt. Und sie konnte es sich einfach nicht vorstellen, dass jemand wie Julia bei solch einer spontanen Verabredung noch spontaner absagen würde. Eigentlich traute sie es keinen ihrer Kollegen zu sie kurz vor knapp mit einer Ausrede zu vertrösten.
Nein, Deirdre war einfach nur Deirdre und in ihrem Eifer (und zugegebenermaßen ihrer Nervosität) entsprechend zu früh vor Ort.
Zum Glück musste sie nicht mehr lange vor der Bar herumstehen wie bestellt und nicht abgeholt. Mit einer klitzekleinen Verspätung, die Deirdre nicht einmal als Verspätung registrierte — sie hatte seit einigen Minuten nicht mehr auf ihr Handy geschaut — erreichte Raphael als erster der Eingeladenen die Kneipe. Ausgerechnet die eine Person, bei der Deirdre nicht gehofft hatte, dass sie als erste aufkreuzen würde. Gut, mit Ausnahme von Bernardo vielleicht. Mit dem Lehrer hätte sich die zweisame Wartezeit sicherlich noch eine Spur unangenehmer gestaltet.

Wie man es auch drehen und wenden mochte, sie fühlte sich unbehaglich. Hoffentlich konnte man ihr weder den Ohnmachtsanfall von heute Mittag ansehen noch die Bemühungen den etwas fahlen Teint mit Make-Up kaschieren zu wollen. „Oh… hey!“ Erschrocken hatte er sie nicht. Die Schritte hatte Deirdre bereits gehört, doch sie hatte gedacht es wäre einfach irgendein Passant gewesen und sich entsprechend erst umgedreht, als sie Raphaels Stimme hörte. Da ihr Kopf sowieso schon rauchte — Was, wenn die Party als Reinfall endete? Was, wenn sich niemand amüsierte und nur peinliche Stille herrschte? Was, wenn ihr keine Gesprächsthemen einfielen? — fühlte sie sich durch Raphaels fast schon poetische Begrüßung etwas vor den Kopf gestoßen. Eine elegante Antwort fiel ihr aus dem Stehgreif nicht ein, sodass sie ihn für einen Augenblick nur ratlos anschauen konnte. „Ähm… so ein Zufall, oder?“ Sie lachte anschließend kurz auf und war im nächsten Moment erleichtert das Klackern von bekannten Absätzen zu hören.

Sie war noch nie so froh gewesen Julia zu sehen. „Hallo, dir auch einen guten Abend!“, platzte es fröhlich aus ihr heraus. Deirdre räusperte sich und zügelte ihre Heiterkeit ein wenig. Sie wollte keinen überdrehten Eindruck machen. Sobald sich die Aufregung etwas legte und alle miteinander ins Gespräch kamen, würde sie hoffentlich von selbst zu ihrem gewohnten munteren, aber nicht aufgekratzten Selbst zurückkehren. „Ach, auf die Minute kommt es nicht an. Schön, dass du es überhaupt so spontan geschafft hast.“ Julia verhalten zulächelnd überließ sie damit Raphael das Spielfeld. Er war schließlich der Ehrengast des Abends, ob er wollte oder nicht.

Vincent und Jack (überraschend pünktlich; sie hatte in der nächsten halben Stunde nicht mit ihm gerechnet) stießen sehr bald auch dazu. Die Gesichter der beiden zu sehen, lockerte Deirdres Stimmung schlagartig ein gutes Stück auf, da sie zu ihnen nicht nur eine oberflächliche, berufliche Beziehung hatte. „Johnny… für deine Verhältnisse bist du pünktlich auf die Minute. Welchen Hexenpakt bist du dafür eingegangen?“, neckte sie ihn grinsend nachdem sie sich neben ihn gestellt hatte und stupste seine Schulter an. Anschließend wandte sie sich an Vincent, den sie zuvor mit einem freundlichen „Hey“ begrüßt hatte. Bei ihm traute sie sich, obwohl sie ebenfalls befreundet waren, ähnliche Späße noch nicht. Sie ging die Teilnehmer, die fest zugesagt hatten, im Kopf durch, bevor sie ihm antwortete. „Bernardo fehlt noch. Von den anderen hab ich keine Zusage bekommen, aber vielleicht stoßen sie ja spontan noch dazu“, informierte sie Vincent (und damit im Grunde auch alle anderen).
Nur unwesentlich später traf der letzte im Bunde ein. Von allen Anwesenden war Deirdre über dessen Zusage am meisten verwundert gewesen. Sie hatte ehrlich gesagt nicht einmal mit einer Antwort auf die SMS gerechnet. Aber vielleicht schätzte sie den Lehrer auch falsch ein. Es war immerhin schwer jemanden richtig einzuschätzen, wenn man kaum Kontakt zu ihm hatte. „Abend! Der letzte, der fest zugesagt hat, ja. Aber wir warten noch nicht lange“, lächelte sie und atmete anschließend (beinahe erleichtert) aus. So weit, so gut.


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BeitragThema: Re: Blackbird-Kneipe Blackbird-Kneipe - Seite 4 EmptyMo 19 Apr 2021 - 21:02
Abends, ca. 21 Uhr
mit Deirdre, Jack, Julia und Vincent

Das warme Lächeln auf den Lippen des Spaniers verschwand für einen Moment, als die Reaktion auf seine Begrüßung eher bedeckt ausfiel.
Er hatte keinen Freudenschrei oder eine herzliche Umarmung erwartet, aber.. das?
War Deirdre vielleicht doch noch nicht wieder so fit, wie sie sich fühlte? Oder wollte sein Sorgenkopf ihm das gerade nur wieder einreden? Vielleicht war sie auch gerade nur in Gedanken gewesen und hatte ihn noch nicht erwartet.
"Ja, da sagst du was." das Lächeln kehrte zurück, wenn auch nicht so breit wie zuvor.
Nein, es ging ihr bestimmt gut. Wie sie sagte, hatten Ruhe und Medikamente sicherlich ihre Wirkung entfalten können.
Raphael löste den Blickkontakt und ließ seine Augen wandern. Ein kurzer genauer Blick über die Erscheinung seiner Kollegin, um ganz sicher zu gehen.
Die fehlende Blässe war schonmal ein gutes Zeichen. Von der schwächelnden Deirdre gab es tatsächlich im Moment keine Spur mehr. Ganz im Gegenteil. Es war lediglich die merkwürdige Reaktion ihrerseits gewesen, die Raphael stutzig werden lassen hatte. Aber, wenn man die vorangegangene Ereignisse mit in Betracht zog..
Aber nein, er war nicht im Dienst. Kein Grund sich zu viele Gedanken zu machen.
Deirdre sah fit aus. Sie sah gut aus. Sehr gut sogar.
Raphaels Blick driftete für einen Moment ab, über das schicke Kleid, welches sie für den Abend gewählt hatte, ehe er sich besann und mit einem Räuspern und einem Griff nach der Mütze seine Aufmerksamkeit wieder auf die grünen Augen seines Gegenübers richtete.
Noch ehe unangenehme Stille eintreten konnte oder Raphael ein weiteres Wort verlieren konnte, wurde die Zweisamkeit von einem regelmäßigen, immer lauter werdenden Klacken unterbrochen. Und bei der näherkommenden Person sollte es sich um keinen Passanten handeln, der einfach nur seines Weges ging.
Eine blonde Frau, schlank, in schicker, schlichter Montur und hohen Schuhen, die Quell des vorangegangenen Klackens waren.
Raphael wusste nicht genau was es war, aber etwas an dieser Frau ließ ihn erahnen, dass sie eine Respektsperson sein musste. Vielleicht ihr selbstbewusster Gang? Oder der furchtlose und direkte Augenkontakt?
"Herr Osbourne. Oder Raphael. Wie Sie wollen. Die Freude ist ganz meinerseits." mit einem charmanten Lächeln ergriff er die Hand der Dame.
Julia Badera. Dieser Name ließ ein kleines Glöckchen in seinem Hinterkopf klingeln. Sie wirkte nicht nur wichtig. Sie war wichtig. Nur ihre konkrete Position wollte ihm im Moment einfach nicht einfallen.
"Wir warten noch nicht so lang. Ich bin auch gerade erst eingetrudelt." während er immer noch damit beschäftigt war in seinem Gedächtnis nach einer passenden Verbindung zum Namen der Dame zu suchen, ließ er das Lächeln auf seinen Lippen noch einmal aufhellen, bevor sich eine weitere Person zu ihrem erlesenen Kreis gesellte.
Und dieser Mann, der sich dem abendlichen Vorhaben anschließen sollte, war ein wahrer Koloss. Noch nie hatte Raphael einen Mann gesehen, der ihn derartig übettrumpfte. In Spanien waren die Menschen nicht sonderlich groß. Und unter seinen Freunden hatte es nie einen Riesen gegeben. Verdammt, er war bislang immer der Größte gewesen.
"Hallo." Raphael legte seine (in diesem Fall) kleine Hand in die seines Gegenübers "Raphael. Freut mich auch." lächelnd sah er zu dem Mann hinauf, der ihn mit mehr als einem Kopf überragte. Diesmal war da kein helles Glöckchen, welches an seinem Gedächtnis kitzelte.
Kaum hatten sich ihre Hände gelöst, stieß ein weiteres Augenpaar zu ihrer (mittlerweile) kleinen Gruppe. Kein weiteres Gigant, neben dem sich Raphael wie ein eingelaufenes T-Shirt fühlen musste. Um genau zu sein, war dieser Mann kleiner als er. Jack, so hieß er. Auch Jack bekam die Begrüßung, die seine beiden Vorgänger erhalten hatten. Ein nettes Lächeln und einen festen Händedruck "Raphael. Freut mich sehr, Jack. Mach dir keine Sorgen wegen der Pünktlichkeit. bis auf Deirdre waren wir alle ein wenig spät dran."
Wieder lösten sich Hände voneinander. Und zu seiner Überraschung musste Raphael feststellen, dass Deirdre, die bislang ein wenig schweigsamer war als sonst (zumindest wenn er ihre heutigen Begegnungen in Betracht zog), Jack mit einem kleinen Seitenhieb begrüßte. Einem Seitenhieb, den man sich wohl nur unter guten Kollegen oder Freunden gönnen würde. sie hatte sogar einen Spitznamen für ihn.
Im Gegensatz zu Raphael war Deirdre aber auch nicht erst seit gestern auf der Insel.
Die Frage vom Koloss namens Vincent wurde umgehend von Deridre beantwortet. Sie warteten noch auf einen Mann namens Bernardo.. wieder kein Klingeln. Vom Rest des Kollegiums hatte sie keine feste Zusage erhalten. Nun, mit einer Gruppe von sechs Leuten konnte man auch schon einen guten Abend verbringen.
Und besagte Anzahl wurde erreicht, als ein weiterer Schatten die sinkende Sonne verdunkelte. Ein weiterer Titan, wenn auch nicht ganz so groß wie Vincent.
"Danke, danke. Raphael, freut mich." mit einem Schmunzeln ließ Raphael sein Händchen in der Pranke des Mannes verschwinden "Ich fühle mich zumindest schon ganz wohl dafür, dass ich gestern erst angekommen bin. Gib mir ein paar Tage und ich fühle mich wie zu Hause. Dann kenne ich auch die wichtigsten Wege auswendig. Ich habe ja nette Kollegen, die mir alles zeigen." bislang war es nur Deirdre gewesen, die ihm das Dojo präsentiert hatte. Aber auch der Rest wäre sicherlich hilfsbereit genug, um ihm ein paar nette und interessante Orte zu zeigen.
Mit der Ankunft von Bernardo Gavri-El (woher der Gute wohl stammen mag?), waren sie nun vollständig. Zumindest waren diejenigen anwesen, die eine Zusage abgegeben hatten. "Dann.. wollen wir reingehen?" mit einem prüfenden Blick in die Runde erkundigte sich der Arzt nach der Bereitschaft, diesen Abend endlich starten zu lassen. Es war natürlich Deirdre, die sich das Ganze ausgedacht hatte, aber sie würde ihm schon nicht sauer sein, wenn er in diesem Fall die Initiative ergreifen würde.


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