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Shima no Koji :: Die Schule :: Ausserhalb

Dōjō - Übungshalle (Kampf)
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Zen 178

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BeitragThema: Dōjō - Übungshalle (Kampf) Dōjō - Übungshalle (Kampf) - Seite 29 EmptyFr 5 Aug 2011 - 14:12
das Eingangsposting lautete :

Das Dōjō





Das Dōjō wird sowohl für den Kampfunterricht als auch für die Kampf AG gebraucht. Man kann sie aber durchaus auch als Meditationshalle verwenden. Das Dōjō ist ein grosser Raum, das ziemlich dank der unzähligen Fenster gut beleuchtet wird. Das ganze Haus ist aus Holz gebaut und deshalb sind jegliche Feuerspielchen oder gar Rauchen strengstens verboten. In der ersten Hälfte ist der Boden ebenfalls aus weichem Holz, in der zweiten Hälfte befinden sich Matten für Anfänger der Kampfkunst. Neben dem Dojo befindet sich ein kleiner Umkleideraum für Mädchen und Jungen. Gutes Training hat keine Zeit für visuelle Ablenkungen!


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BeitragThema: Re: Dōjō - Übungshalle (Kampf) Dōjō - Übungshalle (Kampf) - Seite 29 EmptyMi 23 Dez 2020 - 12:11
Mittag, ca. 12 Uhr
mit @Deirdre

Er hätte es nie offen zugegeben und sein stilles Interesse auch nie geäußert, um Deirdre unter Druck zu setzen. Doch wenn Raphael behauptet hätte, er wäre nicht am Können seiner Kollegin interessiert, wäre es eine eiskalte Lüge gewesen. Umso fröhlicher stimmte es ihn, dass die Pinkhaarige trotz ihres angeschlagenen Zustandes aktiv am Training teilnehmen wollte.
Dass sie dieses Training auch heil überstehen würde, dafür würde er schon sorgen. Mit einem aufmerksamen Auge, welches stets auf sie gerichtet sein würde. Diesem Auge fiel auch auf, dass sich die Erzieherin vor ihm aufbaute, wie ein Erdmännchen, welches vor seinem Bau Ausschau nach Feinden und Gefahren hielt. Natürlich wirkte sie dadurch schon ein Stückchen weniger.. zerbrechlich. Aber es würde leider nicht dafür reichen, dass sich Raphael seiner Sorgen entledigen konnte. Trotzdem, er wollte Deirdre nicht den Spaß nehmen und auch nicht den strengen Arzt spielen, der ihr verbieten würde sich am Training zu beteiligen.
"Na dann, auf gehts!" Raphael versuchte sein Arztsein voerst in einen Karton zu packen und diesen Karton in einen tiefen Schrank zu stecken. Der Sportler musste er. Der Typ, der sich voll und ganz auf sein Training konzentrieren konnte.
"Ach, Ausfallschritte hören sich gut an. Eine gute Übung für die Standfestigkeit und die Beine." prompt tat es Raphael seiner Kollegin gleich und ging in eine passende Ausgangsposition für die Übung. Dann, wie er es bereits viele hunderte Male getan hatte, ging er einen großen Schritt nach vorn, beugte die Knie so weit es möglich war und hielt sich in dieser Stellung so lang es der Körper gutheißen konnte. Dann wechselte er das Bein, mit welchem er nach vorne trat. Und eine Wiederholung. Und noch eine. Noch eine, noch eine.. bis Raphael spüren konnte, wie die Muskeln in seinen Beinen langsam wach wurden und anfingen zu pochen. Auch der kräftige Herzschlag, der gegen seinen Brustkorb klopfte, verriet ihm, dass dieser Teil seines Körpers erstmal genug aufgewärmt war und der Kreislauf sich langsam auf ein Training gefasst machte.
Während der Übung kroch der Doktor in Raphael doch hin und wieder aus seinem Karton und ließ einen kurzen Blick zur Seite huschen. Er erwartete nicht, dass Deirdre vor seinen Augen kollabieren würde. Doch er wollte einfach vorsichtig sein. Und gewappnet, für den Fall, dass doch etwas sein sollte.
Vielleicht machte er sich auch einfach zu viele Gedanken um das Wohl der jungen Frau. Sie war doch wohl eigenständig und ihrer eigenen Kräfte bewusst genug, sodass sie merkte, wenn es zu viel wurde. Und rechtzeitig aufhören konnte. Oder?
Raphael ging zurück in einen sicheren Stand, schüttelte die Beine aus und legte die Stirn in Falten, als er über eine geeignete Übung für die Arme nachdachte.
"Keine Liegestütze, hm? Mal sehen.." unglücklicherweise stach Dee mit den Liegestützen eine seiner liebsten Übungen aus. Doch er würde sich schon etwas einfallen lassen. "Wie wäre es mit.. Armkreisen? Ich komme mir dabei zwar immer ein bisschen komisch vor, aber.." der Arzt ließ die Schultern zucken, ehe er die Arme auf die passende Höhe hob ".. wer könnte sich hier schon über uns lustig machen?" mit einem leisen Kichern begann Raphael seine Arme kreisen zu lassen. Gleichmäßig und schwungvoll.
Seine Schultern gaben ihm direkt zu spüren, dass es schon ein kleines Weilchen her war, seitdem er das letzte Mal trainiert hatte. Sie waren steif. Ebenso die Arme. Sie wurden bereits nach wenigen kreisenden Bewegungen ungewohnt schwer. Vielleicht bildete sich das sein eh schon schlechtes Gewissen auch nur ein.
Doch Umzug und die Planung hatten nun mal ein wenig Zeit in Anspruch genommen. Jetzt, wo er auf der Insel angekommen war, würde er wieder mehr Zeit finden, um sich zu verausgaben. Nachdem er sich eingerichtet und zurechtgefunden hatte, versteht sich.
Nach Minuten des schweigenden Kreisens ließ Raphael die Arme wieder an seine Seiten fallen. Er nahm sich einen Moment, um durchzuatmen, strich das Shirt gerade und warf Deirdre einen kurzen Blick zu. Noch sah sie so aus, als könne sie dem Training folgen. So eine Erkältung konnte aber auch nervig sein. Nicht nur fühlte man sich elend, der Körper machte einem auch oft genug klar, dass es gerade einfach nicht so ging wie gewohnt.
"Also.. reicht dir das erstmal? Oder musst du dich noch ein bisschen warm machen?" bereit nach seinem Schwert zu greifen und den ersten Schritt in Richtung Training zu gehen, nahm sich Raphael noch einen Moment und wartete geduldig die Antwort seiner Kollegin ab.


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BeitragThema: Re: Dōjō - Übungshalle (Kampf) Dōjō - Übungshalle (Kampf) - Seite 29 EmptyMo 28 Dez 2020 - 17:21
Mittags, ca. 12 Uhr
mit Raphael


Es hörte sich so an, als hätte Raphael keine Einwände gegen den guten, alten Ausfallschritt, denn er tat es Deirdre direkt gleich und wiederholte die offenbar bekannte Übung parallel zur Rosahaarigen einige (viele) Male. Es war eben eine Standardübung, die selbst diejenigen mit einem unterdurchschnittlichen Körpergefühl hinbekamen, solange die Muskulatur in den Waden und Oberschenkeln mitspielte.
Im Gegensatz zu ihr, schien Raphael unbeeindruckt von der ersten Einheit zu sein. Nicht, dass Deirdre der Ausfallschritt den Schweiß auf die Stirn getrieben hätte, doch die dezent beschleunigte Atmung und die rosigen Wangen sprachen für sich. Sie war heute nicht in Bestform. Aber weiter im Trainingsprogramm; sie wollte jetzt nicht vor Raphael oder irgendwem einknicken.
Der etwas überraschende Vorschlag des Schwarzhaarigen brachte Deirdre zum Schmunzeln. An und für sich waren Armkreise gar nicht so abwegig oder verkehrt, doch an das letzte Mal, als sie diese Übung bewusst über einen längeren Zeitraum ausgeführt hatte, musste Jahre her sein. Allerdings gab ihr die einfache Übung auch einen Moment, um ein wenig herunterzufahren und sich zu sammeln, bevor der eigentliche Hauptteil kam. Denn ausreichend aufgewärmt fühlte sie sich bereits.
Auf Raphaels abschließende Bemerkung hin, musste sie ebenfalls kichern, bevor sie mit dem linken Arm begann und ihn in gleichmäßigen Zügen kreisen ließ. „Nur wir beide über den jeweils anderen. Aber damit kann ich leben“, erwiderte sie amüsiert. Weniger amüsant war die Tatsache, dass ihre Schultern mit beinahe jeder Drehung ein leises, unzufriedenes Knacken von sich gaben. Also rächte sich das Vernachlässigen des Armtrainings womöglich doch irgendwann. Soweit wollte Deirdre es besser nicht kommen lassen, weshalb sie den Kreisbewegungen mit besonderer Sorgfalt nachging und dabei nicht einmal bemerkte, wie sie schweigend über mehrere Minuten mit Raphael im Dojo stand und mit den Armen herumfuchtelte. Erst als Raphael die Übung für beendet erklärte, verließ Deirdre die Zone, in die sie sich begeben hatte und kehrte ins Hier und Jetzt zurück.
Räuspernd strich sie ebenfalls ihr Oberteil zurecht und fuhr sich mit massierenden Bewegungen über die beanspruchten Oberarme. „Ich denke ich wäre soweit. Diese letzte Übung übrigens … wird vollkommen unterbewertet. Das tat wirklich gut“, gab sie zu und katapultierte die anfängliche Skepsis über Raphaels Armkreise aus dem Fenster. Mit federnden Schritten schnappte sie sich Neamhain, das sie wie gehabt an ihrem Körper befestigte, und ging schließlich in die Mitte der Halle. Dort nahm sie sich einen Augenblick, um durchzuatmen, bevor es losgehen konnte.

Aus irgendeinem Grund verspürte Deirdre einen Anschwung von Nervosität. Lampenfieber? Sie wollte ihren neuen Kollegen beeindrucken, von sich überzeugen. Vor allem davon überzeugen, dass ihr die Erkältung nichts anhatte. Außerdem trainierte sie normalerweise alleine oder mit Jack, den sie jedoch schon seit geraumer Zeit kannte. Dennoch zog Deirdre die Klinge, die scheinbar ungeduldig auf diesen Moment gewartet hatte, mit einer flüssigen Bewegung aus der Scheide. In den Augen der Erzieher glühte die Klinge fast vor Tatendrang, doch für Raphael musste Neamhain wohl aussehen, wie ein schönes und wertiges, aber stinkgewöhnliches Schwert. „Eigentlich heißt es ja Ladies First, aber ich lasse dir heute ausnahmsweise den Vortritt, einverstanden?“ Lächelnd hielt sie die Klinge in Raphaels Richtung, sodass die Spitze leicht an ihm vorbeizeigte. Nicht, dass das Geschlecht unter Schwertkämpfern irgendeine Rolle spielte. Aber die Bemerkung war ohnehin nur scherzhaft gemeint.
Nun war Deirdre wirklich gespannt auf Raphaels Vorgehen und seine Technik, aber auch auf seine und die Eigenarten seiner Waffe. Ob sein Schwert ebenso eine Art Persönlichkeit besaß, wie Neamhain? Oder war es für Raphael letztlich doch nur etwas mehr als ein Mittel zum Zweck? Neugierig und teils sogar aufgeregt beäugte sie den Dunkelhaarigen aufmerksam.


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BeitragThema: Re: Dōjō - Übungshalle (Kampf) Dōjō - Übungshalle (Kampf) - Seite 29 EmptyMi 30 Dez 2020 - 18:40
"Nur wir beide.."
Ja, da hatte sie recht. Die Beiden waren in dem nicht gerade kleinen Dojo völlig allein. Niemand, der sie beobachten, oder sich über ihre Aufwärmübungen amüsieren könnte.
Nicht, dass Raphael sich darüber Gedanken machen würde. Er war es ja nicht anders gewohnt. Training unter Leuten war nun mal das, was er kennengelernt hatte. Trotzdem war so ein wenig Ruhe mal ganz angenehm.
Vor allem dann, wenn man sich erst einmal ans regelmäßige Training gewöhnen wollte.. und eine neue Bekanntschaft besser kennenlernen wollte.
Den dies war der eigentliche Grund, warum sie hierhergekommen waren. Um den jeweils anderen besser kennenzulernen. Sein Können, in dem Hobby, welches sie sich teilten.
Aufmerksam beobachtete Raphael, wie sich Deirdre ihr Oberteil zurechtzupfte. Er sah direkt, dass ihr die Übung, die eigentlich nur zum Warmmachen der Muskulatur gedacht war, mehr zu schaffen machte, als gedacht. Aber sie stand sicher auf ihren Füßen.. und das gesunde Rot, welches mittlerweile auf ihren Wangen lag, ließ sie eigentlich doch ganz munter aussehen.
Im passenden Rahmen war so ein wenig Sport eben eine gute Medizin.
"Dann solltest du sie wohl in dein nächstes Training mit einbringen." mit einem charmanten Lächeln nickte er seiner jungen Kollegin zu, bevor er seine Schultern ein letztes Mal rotieren ließ. Ein leises Knacken ging durch seine obere Körperhälfte.
Dann durfte er mit einem gewissen Hauch von Vorfreude feststellen, dass die sympathische Dame mit den pinken Haaren bereit war, alles zu geben.
Und mit alles war das gemeint, was ihr Körper in ihrem angeschlagenen Zustand zuließ. Doch in seiner nicht geringen Neugier war Raphael mit allem zufrieden, was Dee aufbringen konnte. Besser als gar nichts.
Der Arzt folgte seiner neuen Bekanntschaft zur Wand, wo sich die Beiden ihre Waffen schnappten. Das Gewicht der Waffe hatte sofort eine beruhigende Wirkung auf das Gemüt des neusten Mitglieds des Ärzteteams. Als würde er durch das weiche Fell seines treuen Hundes streichen. Entsprechend dieser Wirkung ließ Raphael zwei Finger über die Scheide seines langjährigen Begleiters streichen.
"Einverstanden." er war wieder auf die weite Trainingsfläche der Halle getreten. Ohne zu zögern, legte Raphael seine Hand an den Griff seiner Klinge, bereit sie zu zücken. Doch zuvor ließ er sich von der Bewegung, mit der sein Gegenüber ihr Schwert aus der Scheide zog, von seinem Vorhaben ablenken.
So flüssig, als hätte sie es jahrelang geübt.
..Was wohl daran lag, dass sie es über Jahre hinweg trainiert und perfektioniert hatte.
Auch wenn es nur eine Kleinigkeit war, fand Raphael, dass man bereits beim Ziehen der Waffe erkennen konnte, wie bewandert jemand im Umgang damit war.
"Hoffentlich gefällt dir meine kleine.. Vorstellung." ein kurzes, verhaltenes Schmunzeln. Dann zog auch Raphael seine Klinge. Mit einem Schwung, in einer fließenden Bewegung.
Behutsam legte er die Hülle seines Schwertes auf dem Boden ab, ehe er den blanken Stahl langsam aber bestimmt an der Klinge seines Gegenübers entlang führte.
Seine Füße schoben sich langsam über den Boden der Halle zu einem breiten, aber sicheren und festen Stand. Den Rücken gerade, die Arme gestreckt und die Klinge fest im Griff, hob Raphael das Schwert langsam über den Kopf.
"Bereit?" mit einem ungewohnt schmutzigen Grinsen ließ der Arzt die Augenbrauen zucken, bevor er, ohne eine Antwort abzuwarten, Bamboo auf Deirdre zurasen ließ.


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BeitragThema: Re: Dōjō - Übungshalle (Kampf) Dōjō - Übungshalle (Kampf) - Seite 29 EmptyMo 18 Jan 2021 - 17:15
Mittags, ca. 12 Uhr
mit Raphael


„Bereit.“ Schmunzelnd wartete sie auf den ersten Hieb ihres Kontrahenten. Auch, wenn das Ganze nur eine Übung und zum reinen Vergnügen war, konnte sie Raphael ansehen, dass er ihre kleine Einheit mit einer gewissen Ernsthaftigkeit betrachtete. So ging es Deirdre auch. Und vermutlich jedem Schwertkämpfer, der sich seit Jahren mit der Kunst beschäftigt. Ein Trainingskampf war schließlich immer noch ein Kampf und die Schwertschneiden scharf und gefährlich.
Trotzdem war ihr klar, dass es hier nicht um Leben und Tod ging und beide jederzeit die Notbremse ziehen konnten, wenn es zu heikel wurde. Entsprechend zierte ein leichtes Lächeln die Mundwinkel der Erzieherin, als sie Raphaels Schwerthieb ein kleines Stück über ihrem Kopf mit ihrer eigenen Klinge parierte. Ihre Arme knickten dabei ein wenig ein und sie musste einmal tief Luft holen, bevor sie Raphaels Nodachi mit einem schwungvollen Stoß zurückdrängen konnte. Das Geräusch, wie Stahl auf Stahl traf, entlockte Deirdre kurz ein breiteres Lächeln.
Mit Neamhain wieder vor sich positioniert, suchte sie kurz Raphaels Blick. Verspürte er die selbe Euphorie wie sie? Doch für einen Austausch war jetzt nicht der richtige Moment; das mussten sie auf nach dem Kampf vertagen. Nun war sie an der Reihe. Mit flinker Fußarbeit brachte sie etwas Abstand zwischen sich und Raphael, sodass weder sein Nodachi sie ohne Weiteres erwischen konnte noch ihr Katana ihn. Diesen Abstand für einige Sekunden aufrechterhaltend, schenkte sie dem Schwarzhaarigen ein vages Schmunzeln.
Dann schnellte ihr Schwertarm nach vorn, die Klingenspitze kam zwei Armlängen vor Raphaels Brust zum Halt … und überwand den letzten Meter schließlich, in dem sie sich streckte wie ein elastisches, messerscharfes Band. Es war ein frontaler Angriff, der leicht zu parieren war, doch Deirdre war an erster Stelle gespannt auf Raphaels Reaktion auf ihren kleinen Zaubertrick, den sie normalerweise für eine Weile unter Verschluss hielt. Würde er sie wegen der Prise Magie für eine Schummlerin halten? Die Meinungen und Ansichten, was Neamhains magische Beschaffenheit betraf, waren selbst innerhalb Deirdres Gemeinschaft sehr gespalten. Einige sagten, man sabotiere damit einen fairen Schwertkampf, andere hielten es für einen berechtigten Bonus. Deirdre selbst verzichtete in Trainingskämpfen eigentlich auf die Fähigkeit ihrer Klinge, jedoch konnte sie es sich dieses eine Mal nicht nehmen lassen. Wenn Raphael nicht jetzt eine kleine Überraschung gönnen, wann dann?


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BeitragThema: Re: Dōjō - Übungshalle (Kampf) Dōjō - Übungshalle (Kampf) - Seite 29 EmptyFr 29 Jan 2021 - 22:45
Mittags, ca. 12 Uhr
mit Deirdre


Raphael war eines klar: dies war nur ein kleiner Übungskampf zwischen Kollegen. Um ein wenig das Können des jeweils anderen zu erfahren, um eventuell einen Trainingspartner für die Zukunft zu finden und um sich vielleicht ein wenig besser kennenzulernen. Denn es gab nur wenige Dinge, die so ehrlich waren, wie ein Kampf zwischen zwei Menschen. Nur war in diesem Fall nicht der Tod des Gegenübers das Ziel.
Trotzdem hielt sich der junge Arzt nur dezent zurück. Er bedachte den Zustand seiner Kollegin, doch der Ehrgeiz trieb in an, sie auch nicht zu unterschätzen oder zu schonen.
Auf der einen Seite wollte er ihr Ruhe und Genesung wünschen, auf der anderen wollte er sie schwitzen und keuchen sehen. Widersprüche, die Raphael jedoch nicht zögern ließen. Weder beim Ausholen mit der Klinge, noch beim Ausführen des ersten Hiebes.
Ein angeregtes Kribbeln machte sich in seiner Magengegend breit, als die beiden Klingen aufeinander trafen und das eiserne Klirren die leeren Weiten des Dojos erfüllte.
Deirdre hatte überraschend schnell reagiert, dafür dass sie vor ein paar Stunden noch wie ein dünner Schluck Wasser im Krankenzimmer gestanden hatte. Aber sie war wohl einfach wirklich gut. Und den Rest erledigten die Medikamente.
Ohne es zu merken, erwiderte Raphael das breite Lächeln seines Gegenübers mit einem kurzen Schmunzeln.
Da war es wieder. Dieses Kribbeln. Dieses heiße Gefühl, welches sich in seinem Körper breit machte. Das Feuer der Leidenschaft.
Bereits nach dem ersten Schlag merkte Raphael, wie sehr er solche Situationen vermisst hatte. Wie sehr er sich ein regelmäßiges Training zurückgewünscht hatte. Nun hatte er die Gelegenheit dazu, und er musste sie voll auskosten.
Doch ehe er auf die Parade der pink haarige Dame reagieren konnte, ging diese in die Offensive über. Doch zuerst brachte sie Abstand zwischen sich und die Klinge des Panda-Mannes. Dann, und Raphael war im ersten Moment mehr als nur verwundert über diese Attacke, stach sie mit der Spitze ihrer Klinge auf ihn zu. Doch ihm war sofort klar, dass die Länge ihrer Waffe nicht ausreichen würde, als dass sie ihn treffen würde. Und eigentlich müsste dies auch Deirdre klar gewesen sein.. jedoch wusste Raphael nicht, dass alles zum Plan der jungen Lady gehörte.
Die Klinge streckte sich, als wäre sie aus Gummi. Wie ein gieriger Arm streckte sie sich nach seiner Brust.
Raphael, der mit jedem Manöver, aber nicht mit solch einem Trick gerechnet hatte, starrte mit geweiteten Augen auf die Klinge, eher er sich besann und den Griff um seine Klinge festigte. Mit einem schnellen Schlag lenkte er die gestreckte Klinge von ihrem eigentlichen Weg.
Mit einem Satz brachte er mehrere Armlängen zwischen sich und das Hexenschwert. Unwissend, wie weit sich die Klinge noch strecken konnte. Ein wenig unsicherer versuchte Raphael mit einem Lächeln einen möglichst gelassenen Eindruck zu erwecken "Was war das denn?" sein Blick huschte abwechselnd zwischen Schwert und Besitzerin hin und her, wobei er beim Anblick der Klinge immer wieder seine eigene Vernunft in Frage stellte. Hatte er sich das gerade vielleicht nur eingebildet? Oder war das ganze tatsächlich ein Trick gewesen? Magie?
Seine Stirn legte sich in Falten, seine Miene wurde ernst. Doch er war nicht sauer. Ganz im Gegenteil. Dieser kleine Auftritt hatte ihn noch neugieriger werden lassen. Was hatte diese Frau noch so zu bieten?
In diesem Moment wurde ihm klar, dass er noch gar nicht wusste, was Deirdre eigentlich genau war. Vielleicht war sie eine Zauberin, die ihre Waffe mit irgendeiner magischen Fähigkeit belegt hatte. In ihrer Welt, auf so einer Insel, war wohl alles möglich.
Doch er hatte keine Zeit weitere Gedanken an diese Überlegung zu verschwenden. Der Kampf war, trotz dieser kleinen Überraschung, noch nicht vorbei.
Und jetzt, wo Raphael wusste, was ihn zu erwarten hatte, wusste er auch was er zu tun hatte. Wenn sich das Schwert strecken konnte, musste er Deirdre einfach weiter auf die Pelle rücken. Bis sich ihrer kleiner Trick als nutzlos herausstellen würde.
Doch.. was, wenn sie noch mehr auf Lager hatte? Doch auch dafür war keine Zeit. Er musste agieren, bevor Deirdre es tat.
Er legte sein Nodachi an die Hüfte, lockerte den Griff und ging in die Hocke, ehe er mit einem Satz wieder in Richtung Deirdre sprang. Er zog die Klinge erneut über den Kopf, doch diesmal sollte es nur eine Finte sein. Würde sie auf seinen angetäuschten Schlag reagieren, würde er ruckartig zu einem Hieb von der Seite wechseln. So schnell wie sein Körper es zulassen würde und hoffentlich schnell genug, dass sie nichts tun konnte. Leider besaß Raphael in so einer bunten Welt voller magischer Kreaturen nur sehr überschaubare Fähigkeiten, die ihm in so einem Szenario nur bedingt helfen würden. Doch er hatte auch nicht vor, auf übernatürliche Kräfte zurückzugreifen. Er würde Deirdre auch so in die Knie zwingen.


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BeitragThema: Re: Dōjō - Übungshalle (Kampf) Dōjō - Übungshalle (Kampf) - Seite 29 EmptyMi 10 Feb 2021 - 20:42
Mittags, ca. 12 Uhr
mit Raphael


Das Überraschungsmanöver war ihr voll und ganz gelungen! Sie hatte Raphael zwar nicht physisch ins Stolpern gebracht, doch sein Gesichtsausdruck sprach eine klare Sprache. Und diese sagte ihr, dass er nicht mit dem Ass in ihrem Ärmel gerechnet hatte. Deirdre nutzte den Augenblick der Verwunderung ihres Gegenübers, lockerte den festen Griff um ihre Klinge und brachte sie dazu, innerhalb weniger Sekunden zurück zu ihrer ursprünglichen Form zurückzukehren. „Neamhain ist… etwas anders, als andere Schwerter“, schmunzelte Deirdre sichtlich vergnügt über den Effekt, den die Fähigkeit ihres Katanas auf Raphael zu haben schien. Gleichzeitig bedeutete dies zwar auch, dass sie in einem Kampf gegen ihn niemals wieder das Überraschungsmoment auf ihrer Seite haben würde, doch mit dieser Aussicht konnte sie sich sehr wohl arrangieren. Zu einem ernsthaften Kampf würde es höchstwahrscheinlich sowieso nicht kommen und wieso die Enthüllung ihres kleinen magischen Vorteils auf ein andermal verschieben?
Für eine längere Plaudereinheit schien Raphael allerdings nicht in Stimmung zu sein. Verdenken konnte sie es ihm nicht, schließlich waren sie immer noch mitten in einem Trainingskampf, magische Fähigkeiten hin oder her. Bevor sie ein weiteres Mal die Initiative ergreifen konnte, wechselte der Dunkelhaarige seine Haltung und kam mit Elan und erhobenem Schwert auf sie zu. Erneut ein sehr frontaler Angriff. Entweder war das schlicht und ergreifend sein Kampfstil oder er versuchte sie auf eine falsche Fährte zu führen. Die Entscheidung den von oben auf sie einprasselnden Hieb abzublocken oder auf eine Attacke von der Seite zu spekulieren, musste im Bruchteil einer Sekunde getroffen und ausgeführt werden. Deirdres Reflexe waren durch das langjährige Training ähnlich gut geschult wie ihr Einschätzungsvermögen, weshalb sie zwar andeutete Neamhain über ihren Kopf zu heben, die Bewegung allerdings über ihren Scheitel hinweg fortsetzte und die Klinge somit an ihre angreifbare Seite wandern ließ.
Der Versuch hätte eine Fehleinschätzung auf ganzer Linie sein können, doch das folgende Aufeinanderprallen von Stahl auf Stahl bewies das Gegenteil. Deirdres Mundwinkel zuckte siegessicher nach oben. Anschließend müsste sie nur noch eine Drehung vollführen, Raphael mithilfe seines eigenen Momentums und Körpergewichts hoffentlich nach vorn stolpern lassen und ihm im letzten Schritt die Klinge an die Nase halten. Ein simpler Plan, den Deirdre mit ihrem agilen Stil besonders gegen kräftige und offensive Gegner gern verwendete, und der praktisch narrensicher war.
Umso ärgerlicher war es, dass sie nicht mehr in den Genuss kommen würde zu erfahren, ob er auch Raphael auf die Bretter geschickt hätte. Es war ein Kitzeln in der Nase… wässrige Augen und letztlich ein erschreckend lautes Niesen, das Deirdre aus der Konzentration riss und ihren ganzen Körper förmlich zum Beben brachte. Vollkommen verdutzt, als könne sie nicht ansatzweise fassen, was eben passiert war, schüttelte sie den Kopf und blinzelte Raphael bloß mit großen, grünen Augen an. Ihre freie Hand bedeckte prompt die untere Hälfte ihres Gesichts. „Ähm… ich glaub ich bräuchte e-ein Taschentuch“, nuschelte sie peinlich berührt in ihre Handfläche hinein und spürte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg. Die Selbstsicherheit wich in Sekundenbruchteilen zugunsten von Scham, der ihr fast den Boden unter den Füßen wegzog. Eben hatte sie noch mit den spektakulären Fähigkeiten ihres seltenen Katanas geprahlt und nun musste sie sich wegen einer juckenden und laufenden Nase geschlagen geben, noch bevor das Duell richtig in Fahrt gekommen war. Es würde sie nicht wundern, wäre Raphael die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben, weshalb sie direkten Augenkontakt vermied und lediglich leicht bedröppelt vor sich hin blinzelte. Verdammt sei diese Erkältung!


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BeitragThema: Re: Dōjō - Übungshalle (Kampf) Dōjō - Übungshalle (Kampf) - Seite 29 EmptyDi 23 März 2021 - 22:34
zur Mittagszeit
mit Deirdre

..etwas anders, als andere Schwerter.
Eine freche Untertreibung. Raphael hatte in seiner ganzen Lebzeit noch nie ein Schwert gesehen, welches wendig wie eine Schlange auf seinen Gegner zu geschossen kam. Frei von jeglicher Starre und Härte des geschmiedeten Stahls.
So, als hätte es einen eigenen Kopf. Ein eigenes Bewusstsein.
Doch Raphael war seit ein paar Jahren bewusst, dass es in dieser Welt Dinge gab, die man nicht so erwarten würde. Und auf einer Insel, auf der es nur so vor mystischen Wesen wimmelte, war ein Schlangenschwert wohl noch eine der weniger großen Kuriositäten.
Dennoch traf Raphael dieser Moment völlig unerwartet. Wie eine Finte, die er seinem Kontrahenten niemals zugetraut hätte. Und diese Überraschung, die dem jungen Arzt sichtlich ins Gesicht geschrieben war, ließ ihn zurückweichen. Doch nicht aus Angst. Es war Vorsicht.
Vorsicht, gepaart mit einer gesunden Portion Neugier.
Was war Neamhain? Und was war Deirdre?
Doch diese Fragen mussten warten. Bis die Beiden ihr kleines freundschaftlichen Sparing beendet hatten.
Und auch wenn Raphael durch das plötzliche Manöver seines Gegenübers überrascht worden war, verlor er nicht den Fokus.
Sein Blick ruhig auf der Pinkhaarigen und ihrer magischen Waffe ruhen, während sein Kopf arbeitete.
Er musste an sie heran gelangen, um ihr den Reichweitenvorteil zu nehmen.
Ein angetäuschter offensiver Schlag von oben, um sie in die Verteidigung zu locken. Und sollte sie sich darauf einlassen, würde er mit einem Hieb auf die ungeschützte Flanke antworten.
Doch leider war das Einschätzungsvermögen und Voraussicht Deirdres besser als erwartet. Oder ihre Reflexe wurden durch ihren angeschlagenen Gesundheitszustand nicht so stark eingeschränkt, wie es bei gewöhnlichen Leuten der Fall war. Sie reagierte nicht wie erwartet und führte ihr Schwert mit einer Sicherheit und Geschwindigkeit über ihr Haupt, dass Raphael klar wurde, dass sie sein Täuschungsmanöver erwartet hatte.
Das Aufeinandertreffen der Klingen brach die angespannte Stille in der Halle.
Auch wenn sein Angriff nicht den gewünschten Ausgang hatte, konnte Raphael nicht anders, als das aufzuckende Lächeln seines Gegners mit einem kurzen Schmunzeln zu beantworten.
Sie war schlau. Und gekonnt. Genau das, was er gesucht hatte. Jemanden, mit dem man trainieren konnte. Der sich nicht zurückhielt und selbst unter eingeschränkten Zuständen alles gab. Sie, Deirdre, war wirklich..
Das Schmunzeln erstarrte, als er etwas bemerkte. Das selbstbewusste Lächeln auf den Lippen der Dame verschwand, ihr Blick wurde ungenau und..
Wieder wurde Raphael von einem unerwarteten Moment überwältigt. Doch diesmal war es kein schlangenartiges Schwert. Auch kein heißer Feuerball, der der Handfläche seiner Kollegin entsprang. Es war.. nur ein Niesen. Ein bloßes Niesen.
Mit einem Blick, der einer Mischung aus Verwirrtheit und Überraschung entsprungen war, hielt Raphael sich selbst mit einem sicheren Stand davon ab, mit dem ganzen Tempo und Kraft, die er aufgebracht hatte, an Deirdre vorbeizurauschen.
Und als die Situation langsam in seinen Kopf sickerte und bei seinem Denkapparat angekommen war, konnte er nicht anders, als sich ein Kichern zu verkneifen. Der verunsicherte Blick Deirdres machte ihm klar, dass es ihr furchtbar unangenehm war. Weshalb sich der Arzt so schnell fing, wie es sein Körper zu ließ. Und der hilfsbereite Part in ihm trieb ihn dazu an, seine Zeit lieber mit der Suche nach einem Taschentuch zu verschwenden, als das arme Mädchen auszulachen.
Ein fixer Griff in die kleine Tasche an seinem Rucksack und schon hielt er Deirdre ein weißes Schnäuztuch unter die tropfende Nase "Hier."
Mit einem Mal sprang das unangenehme Gefühl, welches sich in Deirdre breit machen musste, auf ihn über. Und er hatte gelacht.. sein erster Instinkt war ein Kichern gewesen. Nicht gerade sehr nett.
Aber es war so ein skurriler und überraschender Moment gewesen..
Dennoch, er hätte sich vielleicht ein wenig zusammenreißen sollen.
Räuspernd wandte er sich ab, als Deirdre das Tuch an die Nase setzte und sich vom nervigen Schleim befreite.
"Vielleicht sollten wir es dann für heute erstmal sein lassen." mit einem vorsichtigen Lächeln sah er zu seiner Kollegin. Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee gewesen, sich direkt am selben Tag, an dem sie wegen körperlichen Leiden zu ihm gekommen war, für ein kleines Training zu verabreden. Auch wenn sie nicht aus dem letzten Loch pfiff, fit war etwas anderes. "Also.. Am besten wäre es wohl, wenn wir das Ganze auf ein andermal verschieben. Wenn du wirklich wieder gesund bist. Wie klingt das?"
Hoffentlich war es ihr nicht allzu unangenehm. Und hoffentlich machte sie sich nun keinen Kopf. Es war ja nicht so, als wolle er nicht mit ihr trainieren..


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BeitragThema: Re: Dōjō - Übungshalle (Kampf) Dōjō - Übungshalle (Kampf) - Seite 29 EmptyFr 26 März 2021 - 19:22
Mittags, ca. 13 Uhr
mit Raphael


Sie nahm es Raphael nicht übel, dass er sich ein Kichern nicht verkneifen konnte. Es war ja auch eine amüsante Situation, fast wie in einer Sitcom. Aber sie war eben noch nie gut darin gewesen ein Niesen zu unterdrücken, schon gar nicht erkältet und im Eifer eines Trainingskampfes. Zumindest hatte sie sich noch wegdrehen und ihre Nase halbwegs bedecken können. Zwar konnte Deirdre sich nicht vorstellen, dass Raphael ihr anderenfalls augenblicklich die Bekanntschaft gekündigt hätte, doch aus Scham hätte sie sich wohl selbst vorübergehend zurückgezogen. „Mmh… danke“, murmelte sie immer noch verlegen, als Raphael ihr ein Taschentuch reichte.
Fix putzte sie sich von Raphael abgewandt die Nase. Dabei hatte sie sich noch nie so sehr eine Geräuschkulisse herbeigesehnt wie jetzt. Konnte nicht spontan eine Marschkapelle am Dojo vorbeistiefeln oder der Feueralarm losgehen? Nachdem die Spuren der Erkältung beseitigt waren, knüllte sie das Papiertaschentuch zusammen und verstaute es erst einmal in ihrer Hosentasche. Wohin auch sonst damit im Dojo? Raphael schenkte sie derweil ein schmales, zustimmendes Lächeln. „Ja… ich glaube ich hab mich heute doch etwas übernommen“, gestand sie sich widerwillig ein.
Zumal ihre verbrannte Hand mittlerweile auch wieder mit einem unangenehmen Ziehen auf sich aufmerksam machte. „Also dann… Fortsetzung folgt, wenn’s mir besser geht“, seufzte sie und verfrachtete Neamhain wieder in die Schwertscheide. Schmunzelnd wandte sie sich dann erneut an Raphael. „Ich möchte schließlich auch nicht, dass du dich zurückhältst, weil ich krank bin. Das wär unfair.“ Egal, wie man es drehte und wendete, als Arzt (und anständige Person) würde Raphael gegen eine angeschlagene Trainingspartnerin nicht alles geben.
Sie ging an den Rand der Halle, um ihre Sachen zu holen, die sie zu Beginn des Übungskampfs dort abgelegt hatte. Als sie sich mit der geschulterten Tasche jedoch wieder aufrichten wollte, wurde ihr auf einmal schwummrig vor Augen, so als wäre sie nach einem Serienmarathon zu schnell von der Couch aufgestanden.
Das akute Schwindelgefühl dauerte nur einen kurzen Moment an, doch vor ihrem inneren Auge tanzten immer noch Pünktchen und Sterne, sodass sie sich leicht schwankend sicherheitshalber an der Wand abstützte und mehrmals stockend durchatmete. „Oh man… irgendwie ist mir gerade etwas schwindelig… haha“, sagte sie eher an sich selbst oder die Wand gerichtet als an Raphael. Die Tatsache, dass sie sich heute am laufenden Band von ihrer schwächsten Seite zeigte, machte sie fast kranker als die Erkältung selbst. Bevor sie sich zusammenreißen und von der Wand entfernen konnte, wurden ihre Knie plötzlich wackelig, sodass ihr ganzer kleiner Körper langsam zusammensackte, wie ein Luftballon, aus dem man die Luft abließ.


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BeitragThema: Re: Dōjō - Übungshalle (Kampf) Dōjō - Übungshalle (Kampf) - Seite 29 EmptySo 28 März 2021 - 1:03
zur Mittagszeit

mit Deirdre


Deirdre zeigte sich einsichtig. Raphael hatte aber auch nicht damit gerechnet, dass seine Kollegin sich großartig dagegen sträuben würde, wenn man ihr kleines Training auf einen anderen Tag verlegte.
Raphael konnte sich ein kurzes Schmunzeln nicht verkneifen, als Deirdre durchscheinen ließ, dass ihr ein Kampf indem er sich nicht zurückhalten musste, auch lieber wäre. So sehr hatte er sich gar nicht zurückgehalten.
Er hatte aber auch nicht Alles gegeben. Die Gefahr, dass er Deirdre verletzen könnte, war einfach zu groß.
"Beim nächsten Mal geben wir beide alles." mit einem leichten Nicken sah der junge Arzt dem pinken Haarschopf nach, der sich langsam wieder dem Rand der Trainingshalle näherte.
Natürlich hätte er gern weitertrainiert. Nach all der Zeit hatte es sich wirklich gut angefühlt Bamboo mal wieder durch die Luft zu schwingen. Dass Gewicht seines kleinen, stillen Freundes war ihm leider fremd geworden.
In Gedanken versunken glitt das bernsteinfarbene Augenpaar über den glatten, glänzenden Stahl der Waffe.
Gewisse Situationen hatten nun mal verhindert, dass er Zeit in sein Training investieren konnte. Un schöne Dinge, die er hier verarbeiten wollte. Aber wie? Vielleicht würde es ja schon reichen, wenn er sich mit der Arbeit, die ihm damals soviel Freude bereitet hatte, ablenkte. Und wenn dies nicht ausreichen würde? Was dann..?
Seine Hand spannte sich um den Griff der Waffe, sodass die Knöchel weiß hervortraten. Doch ehe alte Gefühle hochkochen konnten, schüttelte Raphael die Gedanken ab. Mit einer flüssigen Bewegung ließ er das Schwert wieder in der Scheide verschwinden.
Er durfte nicht wieder in dieses Loch fallen. Nicht hier. Nicht an dem Ort, an dem er verarbeiten wollte. Und vor allem nicht jetzt. Er hatte andere Dinge..
"Hm?" er hatte nur ihre Stimme vernommen, jedoch nicht die Worte verstanden, die sie ziellos in den Raum gesprochen hatte. Dennoch hatte es gereicht seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Vielleicht gerade, weil er nicht verstanden hatte, was Deirdre gesagt hatte. Doch bevor er nachfragen konnte, realisierte Raphael, was gerade passierte. Und was geschehen würde, wenn er nicht eingreifen würde.
Klappernd ging Bamboo zu Boden, als Raphael mit wenigen weiten Schritten die Distanz zwischen sich und der schwächelnden Deirdre bereits überwunden hatte.
"Hey, hey, hey.." ein Arm glitt unter einen ihrer Arme, während die andere Hand sich stützend gegen ihren Rücken legte "Schön langsam.. langsam.".
Kaum hatte er sich versichert, dass er seine fallende Kollegin sicher im Halt hatte, huschte sein besorgter Blick sofort über das Gesicht der Pinkhaarigen.
"Deirdre?" sie sah plötzlich doch viel blasser aus als zuvor. Und die flackernden Augenlider.. "Deirdre. Hörst du mich?"
Das Training. Dieses verdammte Training. Es war keine gute Idee gewesen.


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Anonymous

BeitragThema: Re: Dōjō - Übungshalle (Kampf) Dōjō - Übungshalle (Kampf) - Seite 29 EmptyDo 1 Apr 2021 - 21:23
Mittags, ca. 13 Uhr
mit Raphael


War sie schon immer so ein zartes Pflänzchen gewesen oder lag heute irgendetwas in der Luft? Im Grunde hatte der Tag einfach schon furchtbar angefangen, mit Ausnahme der netten Begegnung im Krankenzimmer natürlich. Das erheiternde Gespräch und die Tabletten hatten Deirdre dann ein falsches Gefühl von zügiger Besserung gegeben, sodass sie einen Trainingskampf der dringend nötigen Bettruhe vorzog.
Im Nachhinein betrachtet war es eine durch und durch dämliche Idee und sie hätte es eigentlich besser wissen müssen. Die Tatsache, dass sie Raphael nun zur Last fiel, war dabei viel schlimmer als das Schwindelgefühl und die sich allmählich entfernende Realität. Sie hörte dumpf die Stimme ihres Kollegen und spürte, wie er sie stützte, um zu verhindern, dass sie voll und ganz zu Boden rutschte. Wäre er nicht da, um ihren schlaffen Körper zu halten, würde dieser wahrscheinlich einfach in sich zusammensacken, denn die Kraft wich immer mehr aus Deirdres Beinen.
Aus Reflex und aus der Panik heraus klammerte sie sich mit einer Hand an Raphaels Oberteil, während ihre andere Hand immer noch verzweifelt auf der Wand auflag, als könnte sie sich dadurch irgendwie stützen und selbstständig auf den Beinen halten. „Mmh…“, murmelte sie schwach auf Raphaels Frage und merkte kaum, wie ihre Hand nun an der Wand herunterglitt und ihr Arm schließlich nur noch schlapp neben ihrem Körper baumelte. Sie versuchte mit aller Kraft die Augen geöffnet zu lassen und bei Bewusstsein zu bleiben, doch nach einer kurzen Weile fielen ihre Lider unwillkürlich zu. Das letzte, was Deirdre mitbekam, bevor es dunkel um sie herum wurde, war wie ihr Kopf mitsamt dem langen Zopf träge nach vorn kippte und sie jegliche Kraft verließ.

tbc: Blackbird-Kneipe


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