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Shima no Koji :: Die Stadt :: Stadtzentrum :: Yashidori

Yashidori 16 [Bardera, Tristam]
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Leviathan

Leviathan

Zen 136

Charakterbogen
Aufenthaltsort: Zimmer 205
Aktuelles Outfit: Offenes, grau kariertes Hemd über weißem T-Shirt, knielange Jeasshorts, weiße Sneakersocken
Leviathan

Leviathan
BeitragThema: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 5 EmptyDo 20 Sep 2012 - 17:08
das Eingangsposting lautete :

Yashidori 16



















Ausstattung


Neubau-Einfamilienhaus mit 122m², kleinem Garten & Garage

EG →
× Eingangsbereich    10m² | Schuhregal | Kleiderhaken | Großer Spiegel | Schirmständer | Wandbild | Kleine Kommode
× Wohnküche    25m² | Küchenzeile aus Holztheken | ohne Geschirrspüler | ansonsten voll ausgestattet | Spüle | Ober-& Unterschränke | Ausziehbare, gemütliche Couch mit Zierkissen | Simpler Couchtisch | Einzelner Ohrensessel | Teppich | mittelgroßer Flachbildfernseher | Esstisch mit 4 Stühlen |  Plattenspieler | Ventilator
× Bad & WC    15m² | Doppel-Waschbecken |  Wäschekorb | Waschmaschine| Mehrere Spiegel | Badezimmerschränke mit viel Stauraum | Duschkabine | Toilette |

OG →
× Zimmer 1    18m² | Kleines Doppelbett (160x200cm) | Wandboards | Schreibtisch mit einfachem Stuhl |  Kleiderschrank | Kleine 2er Couch | Kleiner Beistelltisch | Ventilator | Bücherregal  
× Zimmer 2    15m² | Einzelbett (120x200) | Wandregal | Schreibtisch mit Stauraum | Drehsessel | Standcomputer mit großem Bildschirm | Mülleimer | | Bücherregal | Kleiderschrank | Klimaanlage
× Zimmer 3    20m² | Kingsize-Einzelbett (140x200) | Niedriges Sideboard mit Stauraum | Großer, flauschiger Teppich mit Glastisch|  | Schreibtisch mit Drehsessel und Regal f. Stauraum | Kleiderständer | Mülleimer

× Garten    15m² | Bäume | Blumenbeet | Wäscheleine | Runder Gartentisch mit 4 Stühlen
× Garage    nur Stellplatz für KFZ und Zubehör  

Ursprünglich und erst vor zwei Jahren als Einfamilienhaus gebaut hat das Haus Yashidori 16 eine eher unspektakuläre Besiedlungsgeschichte. Dadurch, dass die Familie, die es erbauen ließ nach sage und schreibe 4 Monaten wieder ausgezogen ist und es für einen langen Zeitraum leer stand und kaum genutzt wurde, befindet es sich in einem hervorragenden Zustand. Auf den ersten Blick lässt nichts darauf schließen, dass es wirklich einmal bewohnt war.
Gestrichen in hellen Farben strahlt diese Unterkunft schon von Weitem einladende Behaglichkeit aus, die auch nach dem Eintreten über die kleine, durch Stufen zu erreichende Veranda aufrecht erhalten bleibt. Gegenüber der Eingangstüre befindet sich eine große, schwere Schiebetüre, über die man die Garage erreichen kann, die mit einem Fahrzeug von der anderen Seite aus angesteuert wird. Im Erdgeschoss befinden sich hinter edlen Holztüren alle gemeinschaftlich nutzbaren Räumlichkeiten, hierzu zählen die geräumige Wohnküche, das Badezimmer, sowie eine kleine Abstellkammer für Haushaltsgeräte, Putzmittel und ähnliches. Über eine Treppe im Vorraum gelangt man in die Galerie des Obergeschosses, die zugleich Flur und Verbindung zu allen 3 Zimmern ist, die zu Zeiten der ersten Bewohnung allesamt als Schlafzimmer, zwei davon wahrscheinlich als Kinderzimmer für Jugendliche genutzt worden sind.






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Julia

Julia Bardera

Zen 63

Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
Julia Bardera

Julia
BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 5 EmptyMo 10 Feb 2020 - 3:11
In dem Moment wo Mathéo es sagte, war auch Julia klar, wie die Becher genau ins Hochbeet implementiert werden sollten. So überschwänglich wie der Rothaarige es ankündigte, so überschwänglich Ohrfeigte sich die Blondine für ihren Mangel an Kompetenz. Von all den Sachen, die offensichtlich gewesen waren, kam sie einfach nicht auf so eine Lösung? Die Schultern der Bardera bekamen einen kleinen Dämpfer verpasst, sanken ein paar Zentimeter. Ihr Blick wandte sich ab von Mathéo und suchte ihre Reflektion in einer der Scheiben, ehe sie ihre Augen zurücknavigierte.
Dementsprechend fixierte sich ihr Blick wieder auf den Rothaarigen und seine Tätigkeit. Beinahe schon mit schülerhaftem Engagement folgte sie seinen Bewegungen. Wie er die Schaufel bewegte, die Erde aushob, wo er die Erde ablegte. Auch die nachfolgenden Schritte, vom Becher bis zum festdrücken der Erde, alles fand den Weg in Julias Arbeitsgedächtnis. Das war ihr Lernmodus, ihre versteckte Perfektionistin. Abläufe einprägen war eine ihrer Stärken. Selbst wenn sie am Ende nicht die gleiche Motorik aufbringen konnte. Übung gehörte halt, entgegen aller Übernatürlichkeit, immer noch dazu.  Wenigstens ging ihr Humor dabei nicht verloren.
„Ach, so soll das gemacht werden…“, kommentierte sie das ganze letzten Endes etwas Sprachlos. Sie hätte ja gerne einen frechen Kommentar abgegeben, aber der musste wohl warten. Immerhin war sie noch nicht in der Position angelangt, wo sie sich mit Gartenarbeit auskannte. Der Tag würde, so viel war klar, heute auch noch nicht kommen. Speziell bei den Erläuterungen mit dem Bier, hatte sie nichts weiter zu sagen. Nur ein simples „Verstanden“ fand einen Weg ihre Kehle empor.

Nun war sie wohl an der Reihe. Die Dämonin schluckte kurz, musste allerdings feststellen, dass eine Intuitive Erwartung ihrerseits gar nicht eintrat. Die blauen Augen wandten sich dem Tristam zu, welcher ihr die Schaufel entgegenhielt. Aber…genau das war der Punkt. Einen Augenblick zögernd, schaute die Bardera an seinem Körper herunter auf seine Hand. Es war wonach es Aussah…die alltäglichen Dominanzspielchen waren zurück. Mit ihrem Eintritt in den Garten hatte Julia die heimische Verteidigung hinter sich gelassen und ihre Flanken unbeobachtet. Ein Fehler, welcher gleich Schamlos ausgenutzt wurde. Aber wie darauf Kontern. Es wäre untypisch dem Feind einen Sieg zu schenken, wenn man zurückschlagen konnte. Da bewegten sich ihre Beine allerdings schon auf den Rothaarigen zu. Einzig und allein ihr Pokerface bewahrte sie vor dem öffentlichen Eingestehen dieses Sachverhaltes. Mit einem „Danke“, nahm sie die Schaufel langsam und freundlich entgegen, ehe sie sich zurück zu ihrem Beet bewegte. Das Feuer wurde nicht erwidert, Funkstille, strategischer Rückzug. Der Abend war immerhin noch jung.
„Gut, dann wollen wir mal.“, und der Boden wich einer Kralle aus lackiertem Metall. Es war sicherlich ein faszinierendes Schauspiel, wie Julia sehr akribisch die Erde an die Seite drückte und den Becher peinlich präzise Mittig im Beet platzierte. „Jetzt noch festdrücken…“, kommentierte sie ihren Schritt ungewollt laut und zirkelte mit ihren Fingern um den Bescher herum. Als würde die Blondine etwas sehr Wertvolles berühren, massierte sie quasi die Erde in einen festen Zustand. Die Füllung aus dem Rest der Bierflasche war dabei nur ein Detail, wurde aber beinahe so eingeschenkt, als wolle sie gleich daraus trinken. Irgendwie wollte es immer noch nicht in ihren Kopf hineingehen…warum das gute Bier? Ein kleiner Seufzer folgte, dann zog sie ihre Handschuhe aus und stellte die leere Flasche auf die Veranda des Hauses.

„Nun…“, begann Julia auf den plötzlichen Einwurf Mathéos und büßte damit erneut ein wenig an Schlagkräftigkeit ein, „…das bisschen Bier ist noch verkraftbar!“. Sie verschränkte ihre Arme unter der Brust und pushte diese damit unterbewusst. „Aber denke ja nicht daran, den ganzen Kasten hier im Garten zu versenken! Am Ende spricht sich das noch bei den Schnecken rum und es kommen noch mehr!“, leicht grinsend bewegte sie sich mit dieser Antwort auf den Tristam zu. „Und ich bin kein Nachbarschaftlicher Mensch, wenn sich die Nachbarn nicht am Bier beteiligen.“, setzte die Direktorin mit ernstem Ton den Schlussstrich unter das Thema.

„Also? Wo geht es weiter?“
, wollte die Direktorin wissen und schaute sich im Garten einmal gründlich um. Es war unnötig zu sagen, dass sie keine Ahnung von den Plänen des Tristams hatte. Aber Zeit zum Antworten wollte sie ihm nicht einräumen. „Achja…Mathéo? Ehe ich es vergesse.“, hauchte sie etwas sensibler als sonst in seine Richtung und nahm sich die Freiheit, eine seiner Hände in die Ihren zu nehmen, ihre blauen Augen kurz sein Gesicht fixierend. Es war schon etwas nahe, kann man sagen. Fast so, als wollte sie ihm die Krawatte binden. Langsam, aber dennoch bestimmend legte sie ihm dabei die Schaufel von vorhin in die Handfläche, ehe sie wieder von ihm abließ und langsam ihre Finger von seiner Haut gleiten ließ. „Dein Gartenzepter.~“, kommentierte sie mit einem schelmischen Unterton, welcher erst jetzt zum Vorschein kam und grinste. Gegenangriff der Gruppe Julia hatte begonnen. Egal wie schwach er auch war, niemand gab seinen Stolz kampflos her! Außerdem hatte er damit Angefangen. Wenn er schon ihre Handlungen kontrollierte, dann könnte sie ihn so vielleicht etwas aus der Bahn werfen. Ob es klappen würde, nun, dass sollte sich gleich herausstellen. Damit hatte er sicherlich nicht gerechnet. Das Grinsen wurde zu einem Lächeln und sie ging ein Schritt seitlich von ihm weiter in den Garten hinein, wo sie erstmal stehen blieb und die Pflanzen beobachtete.


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Matheo

Mathéo Tristam

Zen 309

Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Mathéo Tristam

Matheo
BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 5 EmptySo 16 Feb 2020 - 16:32

Julias Worte als nachbarschaftlicher Dämon - und was die Schnecken anbelangte – stießen Mathéo sichtlich ins Grübeln. Der Gedanke war alles andere als unlogisch. Angeblich besaßen Schnecken einen herausragenden Geruchssinn. Sie würden das Bier also über weite Distanz wahrnehmen können … also auch die Schnecken bei den Nachbarn im Garten. Und wenn diese selbst keine Bierfallen besaßen, dann war es doch vorstellbar, dass Mathéo alle Schnecken im Viertel zu sich in den Garten einlud. Am Ende würde es keinen Unterschied mehr machen, ob die Schnecken nun in den Bechern ertranken oder nicht. Auf ihrem Weg dorthin würden sie eine Schneise der Verwüstung ziehen. Vielleicht wären die Becher sogar so schnell so voll, dass gar keine mehr darin ertrinken konnte und sich die übrigen derweil am Gemüse vergriffen. Mathéo spürte, wie sein Gemüt pochte, die Temperatur in seinem Kopf stieg und er eine gewisse Art von Panik entwickelte. Als würde jede Sekunde zählen, zögerte er mit sich, die Becher sofort wieder herauszureißen.

Julias Frage, wie es nun weiterging, fand zwar den Weg zu seinen Ohren, doch erreichte nicht seinen Verstand, blieb irgendwo auf halbem Wege liegen. Erst als der Tristam seinen Namen hörte, horchte er plötzlich auf, schaute fragend zu Julia. Der plötzliche Klang ihrer Stimme führte zunehmend zu einer inneren Verwirrung, sodass Mathéo sie nur stutzenden Blickes auf ihn zuschreiten sah, ohne zu verarbeiten, was passierte, ohne zu fragen, warum es passierte. Als sie ihn auf einmal seine Hand nahm, huschte ein kribbelnder Schauer von seinen Fingern den Arm hinauf über die Schultern und breitete sich über seinen Oberkörper aus. Beinahe hätte man es als Schock bezeichnen können; nicht weil ihn die Nähe mal wieder nervös machte, sondern weil sein verwirrter Verstand einfach nicht darauf vorbereitet war. Entsprechend unschlüssig schaute er Julia an, die mit ihrem sicheren Ausdruck das genaue Gegenteil darstellte. Doch selbst als sie noch näher kam, rannten ihm nicht tausend wirre Vermutungen die Birne ein. Mathéo stand nur da und wusste nicht, was los war, hatte er sich doch eben noch Sorgen um die Schneckenfallen gemacht. Nun aber stand Julia plötzlich ganz nah bei ihm, hatte seine Hand gefasst und … legte ihm die Gartenschaufel in die Hand. Ohne die Visage zu ändern, neigte sich sein Kopf langsam nach unten, wo seine Augen das Übergabeobjekt fanden. Äh?
»Mein … Gartenzepter …?« Ein, zwei Sekunden brauchte er noch, um den Zusammenhang zwischen Zepter und Schaufel zu verstehen. Dann fiel ihm die Ratlosigkeit und jüngste Verwirrung wie ein loses Schuppenkleid vom Leib. Sein Bewusstsein hatte wieder zu hundert Prozent in die Realität zurückgefunden. »Oh, ah, ja, klar, danke«, überspielte er erfolglos seinen verpeilten Moment. Dabei schaute er verlegen drein und lachte sachte über sich selbst.
Während sein Gesicht augenscheinlich eine Niederlage eingestand, räumten seine Gedanken mit den jüngsten Erinnerungen auf, die ihm nur nebenher zugeflogen waren, während er noch in einer Welt zwischen Schneckenfallen und Julia festgehangen hatte. In dem Moment wurde ihm auch klar, dass Julia ihn hatte necken wollen und nun sicherlich dachte, dass sie einen Sieg davongetragen hatte. Dabei lag der Grund in seinem perplexen Verhalten ganz woanders … Na ja … Er würde es dabei belassen; immerhin konnte er nicht vorhersagen, dass es nicht trotzdem funktioniert hätte. Immun war er noch lange nicht gegen Julias Schabernack. Besonders wenn sie ihre Wärme und Nähe ins Spiel brachte, wurde seine Abwehrmauer schnell weich wie Lehm im Angesicht des heißen Ofens. Dann war es nach freiem Willen formbar, wie die grazilen Finger der Direktorin es wollten. Die Überlegung hatte Potential zum Missverständnis, dachte sich Mathéo noch zuletzt.

»So, also, was als nächstes …«, schwang Mathéo mit neuem Elan das von Julia geforderte Thema an. »Ich wollte noch das kleine Bäumchen da drüben umsetzen«, meinte er und deutete dabei auf besagten, braunen Pflanzenstiel, der erst über wenige Äste, gar Blätter verfügte. Weiterhin erklärte Mathéo, wie er das anstellen wollte und ging dabei zurück zum Schuppen, wo er Schaufel und Spaten holte. Zuerst wollte er großzügige Stiche mit dem Spaten machen und sich dann an das Wurzelgeflecht des Baumes annähern. Da die Pflanze noch jung war, hatte sie sich unterirdisch kaum ausbreiten können. Das war jedoch kein Grund, die nötige Sorgfalt vermissen zu lassen.
Als Mathéo das Wurzelgebiet zuversichtlich abgesteckt hatte, griff er zur Schaufel. Mit dieser wollte er nun unter das Gestrüpp kommen. Julia durfte ihm an der Stelle dabei helfen, indem sie den dürren Stamm griff und langsam daran zog. Zusammen würden sie so das Bäumchen seiner alten Heimat entreißen können, ohne etwas auszureißen und auch keine Schaufel einzubüßen. Soweit Mathéo gelesen hatte, musste man bei Schaufeln und Spaten gut aufpassen, insofern man keine Titanium-Versionen besaß.  
Ohne große Probleme schafften es die beiden, ihr Vorhaben mit Erfolg zu krönen. Auch das einsetzen in das vorbereitete Loch verlief ohne Schwierigkeiten. Einzig als Mathéo im alten Loch noch kurz mit dem Spaten die Erde lockern wollte, stieß er unverhofft auf etwas festes. Klang nach Eisen auf Eisen. Vorsichtig legte er den Spaten beiseite und schob mit den Handschuhen die Erde beiseite, bis sich ihm die Oberseite eines kleinen Kästchens zeigte. Plötzlich fühlte sich die Gartenarbeit wie eine Schatzsuche an. Es fehlten nur die Karte und der Piratenhut. Die Augenklappe besaß er bereits. Das erinnerte ihn auch daran, dass er sich schon immer gefragt hatte, ob die anderen in der Schule ihn heimlich Pirat nannten oder so. Zumindest wurde er noch nie öffentlich damit angesprochen. Hm.
Zurück bei der kleinen Kiste, die eher eine Schatulle war, musste Mathéo enttäuscht feststellen, dass sie von einem Schloss gesichert war. Natürlich stellte dieses kein ernstes Hindernis für ihn dar, trotzdem fühlte er sich in seinem Schatzjägerabenteuer ausgebremst. Vor allem aber weil die Uhr in seiner Hosentasche plötzlich zu bimmeln begann, verzog sich seine Miene.
»Oh? Schon so spät?«, murmelte er und kramte die Uhr hervor. »Zeit zum Fertigmachen, Julia. Der Ball geht bald los.«
Wie schnell die Zeit doch immer wieder verflog, wenn man was zu tun hatte. Gärten waren wirkliche Zeitschlucker. »Am Besten du gehst schon mal vor, brauchst sicher länger mit Schminke und so einem Frauenzeug«, meinte er frech und wedelte etwas mit der von erde besudelten Hand herum. »Ich schaufle eben noch das Loch zu und mache mich auch fertig, okay?« Sein Blick schwenkte nun wieder zu der kleinen Schatulle. »Und um unseren kleinen Gartenschatz kümmern wir uns morgen. Der läuft schon nicht weg.« Wobei man auf Isola nie sicher sein konnte, ob es nicht auch Schatzkisten mit Beinen gab.




Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 5 PY8debn
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Julia

Julia Bardera

Zen 63

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Julia Bardera

Julia
BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 5 EmptyMo 17 Feb 2020 - 0:40
Den Triumph in ihrem inneren auskostend, feierte die Direktorin ihre Aktion. Ein gelungenes Comeback für sie! Ihre Armee war wieder im Gefecht, um es mit der immer noch überlegenden Streitmacht des Tristams aufzunehmen! Doch sie hatte den Moralvorteil! Die nächsten Kämpfe würden es sicherlich entscheiden! Wenn es denn dazu kommen würde, aber das tat es nicht. Die Nachfolgende Tätigkeit im Garten ließ keine Möglichkeit eines Angriffes aufkommen, weil es eine großteilig kooperative Aufgabe war. Ein cleverer Weg der Bardera den Fahrtwind zu nehmen. Immerhin sabotierte sich die Dämonin ungern selbst. Ruhig und friedlich beendeten die beiden Hobbygärtner dementsprechend ihre Arbeit, ehe sie das fertige Produkt bewundern konnten. Nun, für ihre wenigen Talente im Bereich des grünen, war es sicherlich akzeptabel. Aber, Julia wusste schon jetzt, dass sie selbstverständlich an ihren Fertigkeiten arbeiten würde.

Wie viel Zeit die beiden allerdings bei der letzten Aufgabe verbraucht hatten, fiel letzten Endes nur dem Tristam auf. Julia hatte ihr Telefon im Haus gelassen, da verwunderte es nicht, dass sie nicht annähernd die Zeit im Blick behalten hatte. „Was?!“, äußerte sich die Verwunderung der Bardera etwas panisch. Und dabei hatte sie so viel zu tun, wenn es um das Umziehen ging! Beinahe schon hektisch bewegte sich die Blondine zu Mathéo und linste auf das Display. Leider änderte sich an dieser Realität, selbst durch die Blicke der blauen Augen, nichts. Ein Glück, dass der Alarm des Telefons noch eine große Toleranz bot. Das erkannte man daran, dass der Spruch des Rothaarigen noch genügend Empörung bei der Dämonin auslöste. „Frauenzeugs, mh?“, kam es ein wenig gereizt zwischen ihren Lippen hervor. Als ob er großartig Ahnung davon hätte! Mit einem stichelnden Blick bohrten sich die Augen in sein freches Antlitz, als würden sie versuchen unter seinem Gesicht nach der Wahrheit zu graben. Damit stand es Zwei zu Eins für den Tristam. Die Überraschungsschlacht der Mathéo-Brigaden bescherte dem Kontrahenten einen weiteren Sieg. Denn die Reaktion der Bardera war buchstäblich nicht vorhanden. Gut, dass die Schatulle noch extra mit erwähnt wurde. Das nahm ihr die Idee sich dafür auch noch zu Rechtfertigen.
„Ja, es ist wohl das beste, deinen Fund erst morgen zu bewundern.“, erwiderte sie und ließ ihre Gesichtszüge wieder weicher werden. Morgen hieß, in diesem Fall wohl, am Abend. Immerhin ging der Ball bis in die frühen Morgenstunden. Da war eine genauere Inspektion wohl auch erst nach einem erholsamen Schlaf angesagt.
„Aber das sollte ja kein Problem für dich darstellen.~“, ließ sie verlauten und übte sich in einem seichten Grinsen und leicht schelmigen Unterton, „Immerhin bist du das Warten ja gewohnt, nicht wahr?“. Die namentliche Erwähnung des Wortes „Frauensachen“ blieb dabei außen vor. Diese Blöße würde sich Julia nicht geben! Ohne ein weiteres Wort danach zu verlieren, begab sie sich auch zurück ins Haus. Kein weiterer Blick wollte zurückgeworfen werden. Die Rache würde irgendwann folgen, sie würde sich sowieso immer daran erinnern. Aber das, so schloss sich die Geschichte ab, war ja nur Frauenzeugs.

Kaum hatte Julia ihre Arbeitsklamotten abgelegt und sich schon innerlich auf die nun folgende Prozedur eingerichtet, fand auch sie schon ihren üblichen Weg in die Duschkabine hinein. Beinahe schon fröhlich sprudelte das warme Wasser auf die Dämonin hinab. Nur in vereinzelten Pausen fügte sich der ganzen Magie noch Shampoo hinzu. Gut auszusehen ist eine Sache, gut zu riechen eine ganz andere. Wobei Julia nicht die Absicht hatte von ihrem Standardparfüm abzuweichen. Der Duft war sowieso immer der letzte Schliff. Dementsprechend widmete sie sich auch erstmal den stilistischen Aufgaben. Kaum waren Haare und Körper sauber, wurde die blonde Mähne der Bardera mit äußerster Sorgfalt geföhnt. Eine Prozedur, die durchaus Zeit in Anspruch nahm. Auf der anderen Seite kam auch noch die ganze Sache mit dem Make-Up hinzu. Julias Lieblingsinstrument, wenn es um das Verbergen von Augenringen ging. Heute hatte sie aber – zum Glück – keine.
Dementsprechend zügig bereitete die Dämonin ihren Lidstrich und Lidschatten vor. Auch an den Wimpern gab es chirurgische Feinarbeiten zu erledigen, ehe sie sich mit dem Ergebnis zufriedengab. Lippenstift konnte sie auch noch später auftragen, der würde sonst nur die ganze Kleidung verschmieren. Wenn sie es so darstellte…wann benutzte sie überhaupt mal Lippenstift? Ein kurzer Moment des Grübelns setzte ein, in welcher Julia sich weiter im Spiegel ansah. Minuten vergingen, während ihre blauen Augen das Spiegelbild ihrer selbst abtasteten. Plötzlich, Wut machte sich breit und zog alles andere an negativen Gefühlen gleich mit sich empor. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, aber dann...

Ihre Augen wandten sich ab…das Gefühl ebbte ab. „Zeit für das Kleid.“, versuchte Julia sich selbst zu beruhigen und ging, mit einem Handtuch bedeckt, in ihr Schlafzimmer. Langsam und vorsichtig legte sich das rote Gewand auf Julias Haut, nachdem sie die nötigen Vorbereitungen dafür getroffen hatte. Ein Klebe-BH sollte obenrum für nötige Stabilität sorgen, während schwarz anderweitig einen guten Kontrast widerspiegelte. Aus dem Flur waren ebenfalls Schritte zu hören, die Direktorin ging also davon aus, dass der Hobby-Gärtner seinen Teil der Arbeit schon erledigt hatte, wenn er nicht sogar schon aus der Dusche kam. „Der letzte Schliff…“, murmelte sie etwas leise und befestigte links – sowie rechts am Ohr ein Paar silberner Ohrringe, welche lang und schmal hinabhingen. Natürlich, so verlangte es der Anspruch der Dämonin, mit steinernem Einsatz. Aber so lange kein Edelsteinkenner auf dem Ball war, würde sie wohl auch keine Probleme damit bekommen. Letzten Endes schlüpfte sie noch in ihre dazu passenden, dunkelroten Schuhe und stolzierte damit noch einmal zurück ins Bad. Das Haar wurde noch schnell fixiert, der leicht rote Lippenstift aufgetragen, dann war alles perfekt.

Selbstsicher und ohne eine Unsicherheit im Gang erkennen zu lassen, trat sie hinaus in den oberen Flur. Bevor sie allerdings ihr Ziel, Mathéos Tür, ansteuern konnte. Holte sich die Direktorin noch die kleine Tasche, welche zum Kleid passte, aus ihrem Zimmer hinaus. Ihr Geld, Hausschlüssel und Telefon fanden darin Platz. Immerhin lieferte das Kleid keine Taschen, wo sie dieses hätte verstecken können.
Dementsprechend folgte ein für Julia ungewohnt seichtes Klopfen am Holz des Tristams, ehe sich eine ruhige Stimme zu Wort meldete: „Mathéo? Ich bin jetzt fertig, wie sieht es bei dir aus?“. Wobei sie sich bei dieser Frage, aus unerfindlichen Gründen, irgendwie als sehr dumm empfand. Irgendwie war das nicht die Wortwahl, welche sie unbedingt nun wählen wollte. Auf der anderen Seite fiel der Bardera nichts besseres ein. „Ich meine, soll ich unten warten, oder bist du schon bereit zur Abreise?“. Ob es diese Berichtigung besser machte? Sie bezweifelte es. Stattdessen machte sich Julia einfach die Mühe still und brav vor der Tür zu warten, ihre Hände die längliche Handtasche umschließend und vor Ihrer Hüfte platziert. Eine passive Haltung, welche Julia eher zierlich dastehen ließ. Kannte man sie doch sonst nur mit breiten Gesten, oder verschränkten Armen. Ein eifriger Drehbuchautor hätte sie vermutlich noch von einem Bein auf das andere Wippen lassen, um die Nervosität darzustellen. Aber das war es nicht. Es war lediglich ein frischer Wind im Buch der posierenden Dämonin. Apropos Wind: Das Parfüm war das gleiche. Nur, um es erwähnt zu haben.


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Matheo

Mathéo Tristam

Zen 309

Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Mathéo Tristam

Matheo
BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 5 EmptyMo 17 Feb 2020 - 18:55

Für einen kurzen Moment hatte Mathéo überlegt, ob der Kommentar mit dem Frauenzeugs die falsche Wahl war. Julia zeigte sich ziemlich angegriffen davon, verdeutlichte dies mit einem gereizten und scharf gewürzten Ton auf der Zunge. Ihr Blick war ebenso eindeutig, glich dabei einem frisch geschliffenen Messer, welches ihn wie ein weiches Stück Butter erstach. Da fiel es dem Tristam alles andere als leicht, sein freches Grinsen aufrechtzuerhalten. Doch er schaffte es. Nur ob er es ein zweites Mal wagen würde, sollte künftig besser überlegt sein.
Julia versuchte es anschließend mit einer eigenen Spitze, um wenigstens etwas zurückschlagen zu können. Zumindest glaubte das Mathéo, verstand es jedoch nicht. Er fühlte sich kein bisschen davon beeindruckt, sondern sah stattdessen eine neue Vorlage für seinen inneren Schelm. Diesen hatte er eigentlich vorübergehend in Ketten legen wollen, doch ehe er sich versah, hatte sich das Rumpelstilzchen bereits befreit und stürmte auf sein Opfer zu.
»Aber erst seit dem ich mit dir zusammen wohne«, gab es als Antwort auf Julias Frage. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, so was zu sagen? Sie hatte doch ahnen müssen, dass er sich nicht zurückhalten konnte. Oder … wollte sie das? Nein, das machte auch keinen Sinn. Das glich ja sonst beinahe einem masochistischen Verhalten. Und auf die Probe stellen wollte sie ihn sicher auch nicht. Seit wann wurde denn sein gutes Benehmen geprüft? Das wäre mal was ganz Neues. Nein. Vermutlich war es nur ein Verzweiflungsakt der Bardera gewesen, der mit so viel Risiko beladen war, dass das Schiff nur sinken konnte.
Mathéo spürte, wie ihm die Zunge verbrannte, so weit lehnte er sich in den Ofen des Scharlatans. Doch Julia verzichtete darauf, ihn hinein zu schubsen. Sie nahm ihre klare Niederlage, steckte sie sich in die Tasche und stolzierte davon. Nur ein paar Sekunden später hatte sie das Haus über die Terrasse betreten und war aus dem Sichtfeld des Tristams verschwunden. »Puh«, war das abschließende Wort des Tristams. Zusätzlich rieb er sich ein Mal über die Stirn, um den imaginären Schweiß abzuwischen. Dann packte er wieder die Schaufel füllte das zurückgelassene Erdloch.

Mathéo hatte die Schatulle mit in sein Schlafzimmer genommen, wo er es auf der Kommode abstellte. Erde und Dreck hatte er bereits abgewischt, dennoch war es fern von jeglichem Glanz. Gleichzeitig sah es nicht so alt aus, wie man von einem Piratenschatz vermutete. Mathéo glaubte, dass es nur wenige Jahre unter der Erde gelegen hatte – wenn überhaupt. Vielleicht nicht mal ein ganzes. Vielleicht war es ein Überbleibsel des Vorgängers. In dem Moment fragte sich der Tristam, wer wohl vor ihnen in dem Haus gelebt und was die Person gemacht hatte. Wohlmöglich war es sogar eine kleine Familie gewesen. Die Zimmer hätten es hergegeben. Seltsam war die Vorstellung schon: Kinder liefen durch den Flur, tobten auf dem Bett ihrer Eltern oder warfen ihre Spielsachen durchs Kinderzimmer. Derweil saßen nebenan die Schöpfer und lachten auf der Couch bei einer unterhaltsamen Komödie im Fernsehen. Die Vorstellung passte absolut nicht zu den momentanen Bewohnern des Hauses. Also hoffte Mathéo, auch wenn es keinen Sinn ergab, dass das Haus keine Familie gewohnt war.

Kaum hatte er begonnen, sich die Hose über den Hintern zu ziehen, hörte er die Tür des Badezimmers sowie Julias Schritte zurück zu ihrem Schlafzimmer. Das bedeutete, dass das Bad nun frei war. Mathéo legte plötzlich ein beachtliches Tempo hin, auch den Rest seiner Sachen loszuwerden, bis er nur noch in Boxershorts dastand und sich darüber ärgerte, dass er nicht seine dämonischen Kräfte genutzt hatte, um dem Problem binnen einer Sekunde Herr zu werden. Stattdessen hatte er die menschlichere Variante gewählt. Also jene, welche Julia standardmäßig verwendete. Nicht dass er sich nun fragte, wie das wohl aussah, doch seine Neugier war dennoch geweckt. Es ging seiner willkürlichen Fantasie wohl mehr um die Darstellerin statt um die Technik und die Ausführungen. Wobei … Ausführen waren schon wichtig. Wie man den Stoff über … []i[Argh!/i] Mathéo schüttelte den Kopf. Die Gedanken wieder verbannend öffnete er die Tür zum Flur und flüchtete eiligen Schrittes ins Badezimmer. Das warme Duschwasser sollte ihn läutern.
Allerdings stellte sich schnell heraus, dass dies gar nicht so leicht war. Kaum hatte Mathéo das Bad betreten, kamen ihm verschiedene Düfte entgegen, die ihn allesamt an Julia erinnerten. Selbst der Geruch ihres Shampoos unter der Dusche war verwirrend. Wie sollte er denn da von seinen dummen Gedanken runterkommen? Grausame Welt.
Zum Glück war seine Reinigungsarbeit schnell getan. Der Körper war schnell abgeschrubbt und die Haare noch schneller gelüftet und getrocknet. Da war das Richten der Frisur schon das aufwendigste, weil es jedes Mal eine anstrengende Arbeit war, die langen Haare so zu formen und zu legen, wie er es wollte. Galant wollte er wirken – wie das Premiumgeschenk eines Adelshauses. Also schön die Haare nach hinten, damit er Gefahr lief, als Mafiosi abgestempelt zu werden. Zusammen mit der Augenklappe ging das tatsächlich sehr schnell. Doch Mathéo fiel dies nicht auf. Er nickte sich zufrieden im Spiegel zu und griff zum Abschluss zur Creme. Es würde ein langer Abend werden, da musste man sich entsprechend vorbereiten.

Zurück in seinem Zimmer war Mathéo in Gedanken schon angezogen. Was noch fehlte, war die Realität, die mit dem Imaginären gleichziehen musste. Dass er den Anzug am Vormittag bereits anprobiert hatte, kam ihm nun entgegen. Damals hatte er alles per Zaubertrick zurück in den Schrank verbannt. Nun konnte er es einfach umgedreht machen. Ein Fingerschnipsen und der nötige dämonische Impuls reichten, damit die Stoffwolke aus dem Kleiderschrank herausschwebte und sich zielsicher um den Körper des Tristams versammelte. Im zweiten Moment verdichtete sich das Ungetüm schon zu Hemd, Hose, Wese, Jackett, … Rekordzeit. Während Julia auf der anderen Seite der Wand sicher ihre Zeit brauchte, alles anzulegen, brauchte Mathéo nur wenige Sekunden; und sah danach so aus, als hätte er den halben Tag dafür verbraucht. Es war halt einfach vorteilhaft, ein Tristam zu sein. Der Dämon sollte sich ihm zeigen, der von sich behauptete, praktischere Fähigkeiten zu besitzen. Mathéo konnte sich nichts anderes vorstellen, was in wirklich allen Lebenslagen ein nützliches Werkzeug darstellte. Selbstsicher grinsend nickte er seinem Spiegelbild wieder zu. Fast hätte er zu sich selbst gesagt, wie gut er aussah, so euphorisch hatte sich sein Gemüt entwickelt.
Während sich in ihm die Vorfreude breitmachte, Julia in ihrem Kleid wiederzusehen, griff Mathéo zu dem kleinen Parfümfläschchen auf seiner Kommode. Auf einen kleinen Spritzer verzichtete auch er nicht. Zudem wusste er, dass Julia selbst einen Duft trug – vermutlich derselbe wie sonst auch; sie mochte ihn einfach zu sehr. Es würde der Bardera also sicher nicht missfallen, wenn auch er sich mit einem Parfüm kleidete.

»So …«, murmelte der Tristam, während er sich ein letztes Mal im Spiegel beobachten wollte. Es fehlten eigentlich nur noch die Schuhe, welche bereits vor dem Schrank standen und mit den Spitzen in seine Richtung zeigten. Schwarz glänzend wie frisch lackiert machten sie gleichzeitig einen unscheinbaren wie prägnanten Eindruck. Was Mathéo besonders an den Schuhen gefiel, war die eingearbeitete rote Linie unter der Sohle. Solange er keinen Handstand auf dem Ball machte, würde niemand diese Linien sehen, doch er wusste, dass es sie gab und sie gefielen ihm. Alle Schuhe dieser Marke besaßen dieses Erkennungsmerkmal, weshalb die meisten seiner Anzugsschuhe auch von dieser stammten. Es passte einfach zu seinen Haaren, dachte er sich außerdem und musste dabei grinsen.
»Oh«, stutzte er plötzlich, als ihm auffiel, dass er noch die Parfümflasche in der Hand hielt. Mitnehmen wollte er sie natürlich nicht, also zurück damit auf die Kommode. Doch als er sie erfolgreich abgestellt hatte, fiel sein Blick wieder auf die Schatulle, den kleinen Piratenschatz aus dem Garten. Irgendwie lockte sie ihn ja schon, narrte ihn förmlich. Er wollte gerne wissen, was darin enthalten war. Allerdings hatte er Julia gesagt, sie würden es sich am nächsten Tag erst anschauen. Ob sie böse wäre, wenn ich …? Mathéo spürte plötzlich eine innere Unschlüssigkeit, an deren Eintreten er sich gar nicht erinnern konnte. Sie war einfach da gewesen – wie von Zauberhand. Und ebenso zauberhaft klammerte sie sich immer fester an ihn. Aus ihrem Schatten heraus stieg ein Drang empor, die Neugierde zu stillen. So unsicher er war, ob er es tun sollte, so sicher wurde er sich, dass er es tun wollte. Lauter und kräftiger wurde die fremde Stimme in seinem Kopf, ruhig einen kurzen Blick ins Innere zu werfen. Julia würde es ihm schon nicht übelnehmen. Bestimmt war auch sie neugierig. »Bestimmt.« Bestimmt wollte auch sie Gewissheit. »Hmm …« Dem Tristam wurde gar nicht bewusst, wie unbewusst seine Finger sich plötzlich bewegten. Die Spitzen waren kurz vor dem Schloss und der Zauber seines dämonischen Blutes begann zu wallen, sich unter den Fingernägeln zu konzentrieren … als plötzlich … Klopf, klopf.

Julias Stimme erklang und zerrte seinen Kopf aus dem illusionierenden Nebel. Schon fertig? Stimmt. Als wäre bereits so viel Zeit vergangen, dass ein Vergessen gerechtfertigt war, erinnerte sich Mathéo schlagartig ihr ursprüngliches Vorhaben: Fertigmachen und ab zum Ball. Mathéo war fertig, also konnte er seinen Status bestätigen. Erneut fragte Julia nach, die ihre Frage genauer definierte und Mathéo damit ein Schmunzeln auf die Lippen zauberte. Die nervösen Schwingungen waren sogar durch die Tür hindurch zu spüren.

Klack!

Den Kopf aus den Wolken gestreckt, waren seine Finger noch in der Illusion geblieben und hatten eigenwillig den Zauber auf das Schloss der Schatulle übergesetzt. Klackend sprang es auf, verlor sich sogar zu einem staubigen Haufen. Ohne weitere Zuwendung sprang der Deckel auf und ein frisches wie gieriges Leuchten riss den Blick des Tristams herum. Er hatte gar keine Chance mehr, auf Julias Frage zu antworten, da spürte er einen Sog, der an seinem Anzug riss, an seiner Haut, seinem Fleisch, seinem Geist …
Ein lauter Knall ertönte – tief und stumpf. Es war, als hätte jemand die Kommode kurz hochgeworfen und wie einen Amboss niedergedroschen. Die Vibration des Gebäudes durfte auch Julia gespürt haben; und auch den Rauch, der unter der Tür durchsickerte, ließ arges vermuten. Im Inneren lagen die Kleider des Tristams auf einem Berg. In dessen Mitte … hockte … eine Katze.

Rot war ihr kurzes Fell, lang die Schnurrhaare. Am Kopf sträubten sich die Strähnen, man erkannte ihn sofort. Die Augen besaßen verschiedene Farben und eigentlich sogar verschiedene Pupillen, doch unterschieden sich die dämonische und die katzenartige kaum. An seiner rechten Pfote funkelte matt ein schwarzes Armband, dessen magische Aura nun langsam abebbte.
»Miau?«, krächzte das kleine Tier verwirrt. Mathéo wusste nicht recht, was mit ihm passiert war. Plötzlich war alles so groß. Die Kommode so hoch, das Bett so breit, dass er gefühlte zwanzig Mal drauf passte. Und seine Stimme … seit wann …




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BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 5 EmptyDi 18 Feb 2020 - 12:36
Als hätte sich die Nervosität Julias in ein eigenes Lebewesen verwandelt, nahmen die Züge des Schicksals ihren weiteren Ablauf. Ein Rumpeln hörte die Bardera plötzlich aus dem Zimmer des Tristams und stellte sich etwas näher an die Tür heran. „Mathéo, alles in Ordnung?“, fragte sie unsicher durch die Tür hindurch und erwartete eine Antwort. Aber es kam nichts, keinen einzigen Laut vernahm die Dämonin von der anderen Seite. Lediglich eine stark magische Vibration, die beinahe auch an ihren eigenen Barrieren nagte und sich durch das Haus arbeitete. Sicherlich würde man das in der Nachbarschaft gespürt haben. „Mathéo?!“, kam es nun schon etwas schockiert zwischen ihren Lippen hervor, aber sie wartete auch nicht weiter ab. Spätestens, als kleine Anzeichen von Rauch unter dem Türschlitz hindurchsickerten, war es klar. Etwas musste passiert sein.
Mit einem Ruck, auf den bestimmt führende Einsatzkommandos neidisch gewesen wären, schob sie das Hindernis zwischen sich und dem Schlafzimmer des Tristams zur Seite. Ein schneller prüfender Blick glitt durch den Raum, an dessen Boden sich noch vereinzelt etwas magische Rückstände sammelten. Was war hier los? Die blauen Augen der Direktorin suchten auf Augenhöhe nach dem Tristam, fanden aber nichts. Einzig und allein die offene Schatulle von vorhin war registriert, aber noch nicht beachtet worden. Erst als sich ihr Blick auf den Boden fokussierte, sah Julia den Haufen Kleidung am Boden, der wohl sein Anzug zu sein schien. Allerdings fehlte auch hier vom Besitzer jede Spur. „Was zum…“, plapperte sie komplett perplex aus, ohne großartig darüber nachzudenken. Mit so etwas hatte selbst sie nicht gerechnet. Was um alles in der Welt war hier gerade passiert? Aber dann, als hätte ihr Gemüt es die ersten Sekunden komplett ausgeblendet, sah sie ihn: Mathéo. Oder zumindest was von ihm übrig war.

„Was um alles in der Welt?!“, ergriff der Schock nun noch stärker den Besitz von Julias sonst so ruhiger Stimme, während die rote Katze, mit der Heterochromie in den Augen, ihre gesamte Geisteskapazität in Beschlag nahm. Das war nicht…? Das konnte nicht…? Oder...doch? Fast schon aus Reflex heraus nährte sich die Blondine mit langsamen Schritten, bevor sie sich vorsichtig in die Hocke bewegte. Ungeachtet dessen, welche Einblicke sie dabei ermöglichte, oder zuließ. Wie ein Kleinkind, was zum allerersten Mal in einem Meeresmuseum durch den Unterwassertunnel wanderte, betrachtete sie das rote Etwas inmitten des Kleiderhaufens. Eines war klar, so hatte sich die Direktorin den Ball nicht vorgestellt. Aber großartig daran denken konnte sie gerade sowieso nicht.
„M-Mathéo?!“, war das einzige Wort, was sie in ihrer Fassungslosigkeit gerade noch zustande brachte. Die restlichen Worte fehlten zwar trotzdem, aber es war wohl jedem klar, was genau Julia wissen wollte. Auch wenn sie selbst ganz genau wusste, dass es wenig Spielraum in der ganzen Geschichte gab. So fasziniert wie ihre blauen Seelenspiegel den roten Kater vor sich anstarrten, umso mehr manifestierte sich der innerliche Protest gegen diesen Zustand. Ein Seufzer entwich ihrer Kehle, mit dem die Dämonin allen Frust und Verzweiflung gleichzeitig Einhalt gebieten wollte. Ein kurzer Moment der Stille folgte, ehe die Bardera wieder das Wort erhob: „Kannst…kannst du mich verstehen?“, was im Endeffekt eine wirklich wichtige Frage war.
In diesem Falle griff Julias Instinkt, welcher den Schaden einschätzen wollte. Wenn er sie nicht verstand und nichts weiter als eine simple Katze geworden war, dann war die Problematik größer, als wenn noch ein richtiger Mathéo dort drin war. Innerlich allerdings nagte dieses Ereignis immer noch an ihrem Gemüt. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Warum? Warum jetzt? Erneut seufzte die Blondine. Jetzt, so empfand sie, hätte sie gerne was zu trinken gehabt. Das Chaos musste ihr Kopf erst einmal richten, wenn er denn die Zeit dazu hatte. Sie fragte sich in diesem Dilemma ja noch nicht mal nach den genauen Umständen, so wie es die eifrige Audienz vielleicht schon längst getan hätte. Es galt eben das Gesetz, wie es überall der Fall war: Wenn man selbst in der Situation steckt, handelte man immer anders. Julia war dort keine Ausnahme...zumindest nicht diese Julia.


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Matheo

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BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 5 EmptyDo 20 Feb 2020 - 0:00
Plötzlich ging die Tür auf und Julia trat ins Zimmer. Mathéo hatte vor lauter Schock ganz vergessen, dass sie ja im Flur gewartet hatte. Sicher waren ihr die Geräusche und Erscheinungen nicht unbemerkt geblieben. Es war sogar gut so, dass sie hereinkam, denn dann konnte sie Mathéo bestätigen, was mit ihm passiert war. Andernfalls wollte er an seinem Bewusstsein zweifeln oder gar hoffen, ein Ziegelstein hätte ihn am Kopf getroffen und nun fantasierte er dumme Sachen. Eine Katze sein, war zum Beispiel so etwas. Doch leider erkannte Mathéo an der Reaktion der Bardera, dass er nicht träumte – insofern sie nicht zu seinem Traum dazugehörte. Für einen Engel war sie passend gekleidet, wenn auch dieser Gott sicher die Hände vors Gesicht schlagen würde, weil Julia so viel Haut zeigte und dies alles andere als mit den Sitten der Kirche vereinbar war. Kurze Rede – weniger Sinn: Mathéo wusste nicht, was er nun tun sollte.
Während auch Julia ihre Zeit beanspruchte, um mit der Situation klarzukommen, schaute sich der Mathéo-Kater etwas um. Die Schatulle kam ihm wieder in den Sinn und sofort wusste er, wer schuld war an der Misere. Es musste der Inhalt gewesen sein, der …
Julias Stimme lenkte ihn ab. Die Blondine hatte sich zu ihm hinabgehockt. Zweifelnd sprach sie seinen Namen aus und hoffte wohl mehr, dass die Katze ihr dies nicht bestätigen würde. Unglücklicherweise für sie reagierte Mathéo jedoch eindeutig darauf und schaute hinauf in ihre großen, blauen Augen. Fast schon beängstigend; doch auf eine gewisse Weise waren sie auch noch vereinnahmender. Diese Emotion, die in ihnen wallte, hatte er bisher noch nicht sehen dürfen.
»Kannst … kannst du mich verstehen?«
Mathéo blinzelte ein Mal kurz als Zeichen seiner Rückkehr aus seinem ersten Tagtraum als Katze, nickte dann aber sofort und maunzte zur Bestätigung. Es wäre so viel einfacher, wenn er noch die menschliche Sprache beherrschen würde. Dann könnte er Julia zuerst ausdrücken, wie schockiert er selbst war, dass er wirklich Mathéo war und dass sie irgendwas unternehmen mussten. Doch dem war nicht so. Mathéo konnte nur maunzen und miauen, fauchen sicherlich auch … und schnurren? Doch ehe er sich auch darüber in seinen Gedanken verlor, schaute er wieder hinauf in Julias Augen, die ihm beim zweiten Versuch an etwas ganz besonderes erinnerten.

Augen!

Plötzlich tapsten die roten Pfoten an den kleinen Kopf und legten sich zögerlich auf das ungleiche Augenpaar. Sowohl die rote als auch die grüne Iris war hinter dem Fell verschwunden. Zwar kannte Julia dieses Geheimnis bereits, doch das änderte nichts daran, dass er sie reflexartig zu verstecken versuchte. Seine bisherige Augenklappe war zu groß geworden bzw. er zu klein. Ein Ersatz musste also her; und das sollte auch nicht schwer werden. Mathéo musste nur hoffen, dass seine dämonischen Fähigkeiten nicht zusammen mit seiner menschlichen Figur verschwunden waren. Die Pfoten wieder vom Kopf nehmend steckte er diesen sofort in den Kleiderberg unter sich. Hastiges Graben war zu sehen und das Rascheln der Stoffe zu hören. Es dauerte nicht lange, da zerrte Mathéo mit seinen spitzen Zähnen seine Augenklappe heraus. Danach legte er eine Pfote darauf und schloss die Augen. Ein seichter, magischer Impuls erfasste seine winzige Figur und plötzlich schrumpfte die Augenklappe auf Katzengröße. Purrrrfekt!, dachte er sich zufrieden; stellte jedoch sofort fest, wie die Katzengestalt ihn bereits beeinflusste. Auf der anderen Seite wurde schnell deutlich, dass er sich noch nicht an seinen neuen Körper gewöhnt hatte. Natürlich hatte er das auch nicht vor, aber vorerst war er eben eine Katze – ob er es wollte oder nicht. Wann er wieder seine ursprüngliche Form zurückbekam, das konnte Sekunden, Minuten … das konnte aber auch Stunden und Tage dauern. Im schlimmsten Fall … nein, daran wollte er nicht denken.
Beim Versuch, sich die Augenklappe aufzusetzen, sprang ihm das gute Stück sofort erst mal von den Pfoten. Der zweite große Schock des Tages machte ihm klar, dass er keine Finger mehr besaß, keine Daumen an seinen Pfoten fand. Die Teile waren total ungeeignet dazu, sich eine Augenklappe aufzusetzen. Absetzen könnte klappen, doch aufsetzen. Mathéo schaute für eine Katze bedröppelt zu Boden, ehe ihm eine Sekunde später einfiel, dass Julia ja da war. Sofort schnellte seine Stupsnase wieder hinauf und ein forderndes Maunzen erklang. Gleichzeitig versuchte er, ihr die Augenklappe mit den Pfoten hinzuhalten. Eventuell sah das ziemlich niedlich aus, doch gerade war keine Zeit zum Dahinschmelzen. Ein haariges Dämonenleben stand auf dem Spiel. Und gab es da nicht auch noch diesen Ball? Der Ball!
Während er die Pfoten ausstreckte, fiel ihm das Arm- … äh … Pfotenband auf der rechten Seite auf. So was hatte er vorher nicht getragen und wenn doch, sollte es ihm nun zu groß sein. Es war allerdings zusammen mit ihm geschrumpft. Das konnte nur bedeuten, dass es mit dem Zauber oder dem Fluch in Verbindung stand. Vielleicht war es sogar das, was in der Schatulle gelegen hatte. Ein ziemlich schreckhaftes Teil war es auf alle Fälle, denn es hatte blindlings den ersten angegriffen, der ihr Zuhause öffnen wollte.




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BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 5 EmptyDo 20 Feb 2020 - 12:34
So viel zum Thema eines ruhigen Ballabends. Der Schock saß tief und der zweite Schock war schon auf dem Weg, als Julia feststellen musste wie kommunikativ verkrüppelt der Tristam in seiner neuen Form war. Sich nicht verständigen zu können, außer mit Gesten und Katzengeräuschen, kam einer immensen Benachteiligung gleich. Wie sollte sie denn dabei irgendwas verstehen? Was, wenn er was hatte, wenn es ihm nicht gut ging, wenn….wenn die Magie noch Nebeneffekte hatte? Die blauen Augen der Bardera starrten wie fixiert auf den roten Kater, welcher von seiner äußeren Erscheinung her relativ ruhig wirkte. Das ihn ganz andere Sorgen plagten, dass realisierte die Dämonin gerade nicht.
Erst mit dem spürbaren Aufkommen von weiterer Magie, holte es die Blondine wieder zurück in das Hier und Jetzt. Der Kater hatte seine Augenklappe in alter Mathéo-Manier geschrumpft und an seine Größe angepasst. Hätte Julia nun einen etwas weniger verpeilten Moment, wäre die Frage, ob er jetzt keine anderen Sorgen hatte, sicherlich prompt über ihre Lippen gekommen. Aber was sollte er auch gerade anderes tun? Seine Kräfte waren diesem Fluch nicht gewachsen. Selbst ihre eigenen Kräfte würden nicht ausreichen, zumindest nicht im aktuellen Zustand. Aber ihre ganzen Barrieren wollte sie auch nicht öffnen. Viel zu groß war das Risiko, dass dabei etwas schief ging. Nein, es musste einen anderen Weg geben!

Wenig berührt von dem niedlichen Schauspiel des roten Katers griffen die Hände der Direktorin nach der Miniaturaugenklappe, setzten sie dem Tier auf das rechte Auge und verbanden die Schnüre am Hinterkopf mit einem kleinen Knoten. Nun war es wohl auch für andere offensichtlich, wer genau da im Körper einer Katze steckte. Zumindest diesen Vorteil brachte die Aktion mit sich.
„Das kann doch nicht wahr sein…“, brachte sie weiterhin ihren Schock zum Ausdruck und stellte sich wieder aufrecht hin. Eine Lösung musste her…und das schnell. Aber sie wusste ja immer noch nicht woher…
Die blauen Augen blieben an der Schatulle hängen, welche sich gerade offen ihren Blicken aussetzen musste. Das war der Ursprung! Ein vorsichtiger Blick wagte sich in den Stauraum des Fundobjektes, doch er war leer. Just in dem Moment wandte sich der Blick hinunter auf den pfotigen Tristam. Das Armband…konnte es sein? Erneut ging die Bardera in die Hocke und berührte mit ihrer Fingerspitze leicht das Objekt an seiner Pfote. „Magisch und zwar Stark.“, kam die schockierende Analyse des Profis ans Licht. „Das ist ein Problem…“, sprach die Direktorin nachdenklich aus und erhob sich wieder. Sie brauchte eine Lösung für das Problem, eine genauere Analyse.
Aber wo sollte sie hin? Jeder der nur Ansatzweise etwas mit der Lösung zu tun haben könnte war auf dem Ball…das ist die Idee! „Komm, wir dürfen keine Zeit verlieren.“, deutete ihre Stimme mit wiedergewonnener Selbstsicherheit an und sie machte sich auf dem Weg zurück in ihr Zimmer. Eigentlich wollte sie ein Taxi nehmen, aber in diesem Moment lag ihr nichts ferner als das. Innerhalb von wenigen Sekunden waren die Schuhe des Kleids abgelegt und durch ein Paar ersetzt worden, welches für Autofahrten geeignet war. „Hoffentlich sind auch alle da.“, kommentierte sie, während ihre Beine die Treppe ins Erdgeschoss hinunterhasteten. Es ging zur Haustür und hinaus ins Freie. Dort wartete sie auf den roten Kater, wenn er nicht schon da war und bewegte sich zum Wagen.
Hätte man Julia einmal in ihrem Leben gesagt, dass sie die Beifahrertür für eine Katze aufmachen würde, dann wäre derjenige vermutlich ausgelacht worden. Aber hier stand sie, im Ballkleid, mit Low-Heels und tat genau das. Es war zum Verrückt werden, wirklich. Sie hätte schon skeptisch werden müssen, als der Tag so unglaublich entspannt anfing. Das Leben hasste sie, das war der ultimative Beweis dafür.

Kaum war der fellige Beifahrer im Wagen, nahm die Direktorin schon auf dem Fahrersitz Platz. Natürlich hatte sie vergessen das Tor der Einfahrt aufzumachen. „Super…“, murrte sie und entfernte sich noch einmal aus dem Wagen. Dann allerdings ging es los. Mit einem Tempo, für dass die Polizei auf Isola sicherlich Fahrverbot verhängen würde, bretterte sie die kleine Landstraße in Richtung Schule hinunter. Ihr Blick war starr auf die Straße gerichtet, für ihre Wenigkeit hatte der Abend alles an Spaß verloren. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Bei einer Schatulle im Garten hätten schon alle Alarmglocken angehen müssen. Leicht knirschten dabei ihre Zähne aufeinander. So viel Anspannung war echt nicht gut für sie. Vor allem aber die Ungewissheit machte sie fertig. Dementsprechend war es auch nicht verwunderlich, dass die Blondine in Rekordzeit beim Zielort ankam. Gut, dass diese Insel keine Blitzer hatte…

tbc: Schule | Außerhalb | Ballsaal [Mit Mathéo Tristam]


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BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 5 EmptySo 19 Jul 2020 - 19:44
Cf: Nach dem Timeskip am 23.06.

Ausgeruht aber dennoch platt öffnete Julia langsam ihre Augen an diesem Morgen. Der Abend gestern war einfach nur absoluter Mist gewesen. Sie hatte weder vom Ball etwas, noch von seinen Annehmlichkeiten. Nein, als Belohnung durfte sie auch noch den Erziehern die Arbeit abnehmen und Neulinge kutschieren. Nichts frustrierte die Dämonin mehr als an einem freien Tag doch arbeiten zu müssen. Vor allem bei dem Hintergrund das sie sich ja so viele freie Tage nahm. Wenn man ihren Verfügbaren Urlaub der letzten Jahre einmal aufsummieren würde, könnte die Direktorin vermutlich ganze Monate zuhause bleiben. Nicht, dass sie das jemals vorgehabt hätte, aber gut.

Etwas mürrisch und zum Teil auch immer noch leicht angesäuert erhob sich die feminine Gestalt und richtete sich auf. Ihre Augen die Umgebung ihres Schlafzimmers erfassend, stellten sich da schon die nächsten Fragen: Was sollte sie heute tun? Wenn nicht wieder ein Anruf kommen würde, der sie zur Taxifahrerin degradierte, hätte sie auch heute wohl frei. Keine Arbeit, keine aufkommenden Sachen. Sie seufzte und rieb sich einmal den Sand aus ihren Augen, ehe ihr Blick träge zum Fenster glitt und die helle Umgebung dort betrachteten. Vermutlich war es gut so, dass sie den Ball früher verlassen und sich ins Bett gelegt hatte. Damit hätte sie zumindest Levi den Abend nicht ruiniert. Aber sie wusste ja auch nicht, was ihr Schützling so großartig dort gemacht hatte. Sicherlich würde sie es spätestens durch die Erzieher erfahren, wenn diese Mal wieder ihre ach so vielen Probleme kundtaten. Dieses Mal allerdings würde Julia sie wohl mit eiskalter Miene und harschen Worten abweisen. Kurz gesagt: Sie hatte die Nase voll. Wobei die Sache gestern nur der Tropfen auf einem heißen Stein war. Das Ganze zog sich ja schon länger, sehr zum Leidwesen ihrer Psyche.
Aber das war ein Thema für andere Momente. Mit einem schnellen Schwung katapultierten sich die Beine der Dämonin an die Bettkante und ließen sie dort nun erstmal sitzen. Beinahe schon Ritualähnlich griff ihre linke Hand auf den Nachttisch und sammelte das Mobiltelefon ein. „Eine neue Nachricht?“, murmelte die Blondine leicht verschlafen und löste langsam die Tastensperre, um an den Inhalt des besagten Textstücks zu gelangen. Zuerst brauchte Julia ein bisschen, dann aber nickte sie nur leise. „Und wie wir das müssen...“, hauchte sie leicht überwältigt von der Bedeutung eines Aufeinandertreffens mit ihrem Schützling und tippte eine Antwort, ehe sie sich vollständig aus dem Bett erhob und in Richtung Bad marschierte. Zu dem gestrigen Vorfall mit der Katze gab es auch noch nichts neues, aber das war ja auch zu erwarten. Dementsprechend schnell hüpfte die Dämonin unter die Dusche, machte sich fertig und bekleidete sich danach so, wie man es von ihr gewohnt war. Auch das Frühstück viel erstaunlich schnell aus und war binnen weniger Minuten erledigt, da bahnte sich schon das nächste Problem an. Was sollte sie denn heute tun? Von Gartenarbeit hatte sie nicht wirklich eine Ahnung und in der Küche wollte sie so früh auch nicht mit dem Kochen anfangen. Allein schon deswegen, weil dafür nicht alles im Haus war…

Und da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen! Einkaufen! Zwar würde das nicht so lange dauern, aber sie könnte es ja in die Länge ziehen. Ein oder zwei Umwege würden sicherlich etwas Zeit schinden. Wenn sie es zu Fuß machte, dann würde sie sowieso etwas länger brauchen. Au0erdem wollte die Direktorin sowieso mal schauen was es in den ganzen Läden so gab. Julia hatte schon früher immer mal das Ziel gehabt sich neu Einzukleiden. Vielleicht wäre das nun der richtige Zeitpunkt dafür. Ein Versuch, so sinnierte sie, konnte ja nicht schaden.

Tbc: Die Stadt | Stadtzentrum | Einkaufsstraße | Auf der Einkaufsstraße


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Leviathan

Leviathan

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Leviathan

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BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 5 EmptySa 19 Sep 2020 - 19:09
cf: Zimmer 205


Die Atmosphäre im Zimmer 205 war äußerst sonderbar. Jene im Auto der Direktorin aber noch sonderbarer.

Es war deutlich, dass etwas Unausgesprochenes im Raum lag. Natürlich war es das, immerhin hatte Jul ihren Schützling gerade erst darum gebeten, sich nicht weiter zu verschließen. Aber beide wussten, dass auch noch etwas anderes in der Luft lag. Etwas, das viel mehr mit der Direktorin als mit dem pubertierenden Schüler zu tun hatte. Etwas, das den Engel massiv überforderte.
Nachdem die beiden wieder einigermaßen zu sich gekommen waren, die Tränen schwächer und seltener kullerten verfielen sie in Aufbruchstimmung. Zum Glück hatte Jul sofort verstanden und willigte ein, mit dem Jungen erst mal zu sich nach Hause zu fahren. Stillschweigend hatte Leviathan die Direktorin dabei beobachtet, wie sie sich wieder zurecht machte. Ihr Jackett überzog und sich mit einem Taschentuch über das Gesicht wischte. Levi hingegen riss sich kein Bein aus, wie sein Erscheinungsbild auf andere wirken könnte, die er sogleich vielleicht im Wohnheim antreffen würde. Es interessierte ihm nicht die Bohne. Des Weiteren war es nach wie vor arschwarm draußen, weshalb er sich auch nicht um einen Pullover oder ähnliches kümmerte. In Socken und Sneaker war er jedoch schnell geschlüpft.
Aber er wusste, wie wichtig es für Jul war, ihre Haltung zu bewahren.
„Warte noch.“
Als sie sich gerade abgewandt hatte und zur Tür stöckelte, ergriff der Schüler ihr schmales Handgelenk, sodass sie ihren Weg nach draußen vorerst pausieren musste. Etwas unbeholfen fummelte er an der Stelle ihres Haares herum, an der er sich selbst wenige Minuten zuvor noch sein Gesicht vergraben hatte. Hier waren einige Stellen durch seine Tränen dunkler gefärbt und vereinzelt standen ihr die feuchten Strähnen in unterschiedliche Richtungen. „So ist’s besser.“, verkündete er nach getaner Arbeit, nickte dabei kurz und stiefelte hinter ihr durch das Wohnheim bis nach draußen vor der Einfahrt zum Gelände, wo sie ihr Auto geparkt hatte. Leviathan machte keine Anstalten, bei seiner Ziehmutter um das Lenken des Fahrzeuges zu betteln. Auch ein Wettrennen „Flügel gegen Auto – wer ist schneller?“ verzichtete er und dass er sich sogleich ohne Aufforderung anschnallte, sobald er mit seinem Hinterteil auf dem ledernen Beifahrersitz Platz genommen hatte war die endgültige Bestätigung, dass etwas nicht stimmte.

Auf der Fahrt sprach fast niemand etwas. Hin und wieder kommentierte der Engel das Straßengeschehen, aber das war’s auch schon. Umso seliger war er, dass sie nach etwa 10 Minuten die Innenstadt erreichten und vor Juls Haus angekommen waren. Nicht ganz so hibbelig wie sonst erhob sich der Junge aus dem Wagen und stöhnte angestrengt auf, während er die Beifahrertüre hinter sich zuknallte. Er hatte jetzt keine Lust, sich nach Mathéo zu erkundigen und hoffte einfach, dass er nicht da war oder sich die beiden anderweitig abschirmen konnten. Nachdenklich trottete der Engel hinter der Direktorin her, als die beiden das Haus betraten. Im Vorraum zog er sich die Sneakers aus und stand dann etwas hilflos herum – es war ihm deutlich anzusehen, dass er nicht wusste, wohin. Und wo die Luft rein war. Um nicht ganz so blöd rumzustehen lehnte er sich schließlich an die Anrichte im Vorraum und stützte sich mit seinen Händen darauf ab. Sie würde ihn schon hin dirigieren, wo sie ihn haben wollte, so lange entschied er sich einfach zu warten. „Wusstest du, dass Sky Love heute die Insel verlassen hat?“, fragte er wie aus dem Nichts und suchte den Blickkontakt zur Dämonin. Die Nachricht, die Heidi ihm in seinem SMS-Postfach hinterließ, hatte ihn im Auto wie ein Schlag in die Fresse getroffen, aber eigentlich war er sich sicher, dass auch Jul nicht darüber im Bilde war. Ihr war es im letzten Jahr zweifelsohne nicht entgangen, dass die beiden, so komisch ihre Verbindung auch war, eine Art Freundschaft aufgebaut hatten. Trotzdem wartete er Juls Antwort geduldig ab und richtete sich in Gedanken schon seine folgenden Worte zurecht.




Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 5 Levi-t13
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Julia

Julia Bardera

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BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 5 EmptySo 20 Sep 2020 - 13:34
Mit Leviathan

cf: Wohnheim | Obergeschoss | Ostflügel | Zimmer 205

Die bedrückende Stimmung und die stille Fahrt waren mehr als nur ein Symbolbild dafür, wie ernst die Stimmung war. Während Leviathan neben ihr auf dem Beifahrersitz saß und nur vereinzelt ein paar Kommentare abgab, redete Julia kein einziges Wort. Lediglich nickte sie ein paar Mal, oder schaute einfach nur zu ihrem Schützling hinüber, ehe die Straße wieder ihre Aufmerksamkeit forderte. So entspannend wie sie das Autofahren auch empfand, dieses Mal funktionierte es nicht wirklich. Das Radio war aus und das Einzige, was wirklich die Aufmerksamkeit auf sich zog, war der Motor des gelben Sportwagens. Wenn auch nicht lange genug, um einen mit dem gleichmäßigen Schnurren gänzlich zu umgarnen. Denn so schnell wie die beiden eingestiegen waren, so schnell erhoben sich ihre Körper auch wieder aus den Sitzen.
 
Ohne einen Kommentar ließ Julia die Tür des Wagens zufallen und machte sich auf den Weg zur Haustüre. Ihr bestimmender, selbstsicherer Gang war nur bedingt zurückgekehrt, als sie reflexartig den richtigen Schlüssel aus auswählte und sogleich die Tür öffnete. Mathéo war nicht zuhause, dass wusste die Direktorin. Sie hatte ihn nach dem Zwischenfall beim Ball bei Bernardo geparkt. Er kannte sich mit dieser Verwandlung aus und war dementsprechend ihre einzige Hoffnung auf eine Erklärung der Umstände. Aber das dauerte eben, also musste sie sich dort in Geduld üben.
Aber es gab momentan eh wichtigeres. „Nein, das ... wusste ich nicht.“, antwortete die Dämonin etwas überrascht über den plötzlichen Themenwechsel und hielt beim ausziehen Ihres Jacketts kurz inne, "Ich ... hätte es vermutlich erst morgen mitgeteilt bekommen." Nach purer Begeisterung klang das nicht und auch wenn die Direktorin das Umfeld ihres Schützlings grob im Blick hatte. Was genau sich zwischen Sky und ihm abgespielt hatte, das wusste die Blondine schlichtweg nicht. Sie stellte es jedoch auf eine Ebene mit dem Verschwinden von Cruel, da der Name oft in Verbindung mit dem Ihren – und Leviathans natürlich – öfter mal gefallen war. Es konnte also nicht so falsch sein, sie als essentiell zu betiteln. „Das tut mir leid zu hören, Levi.“, und sie machte im Türrahmen der Küche halt und drehte sich zu ihm um, „Wirklich, sie ist ja sehr wichtig für dich.“. Genauso wie Kaede oder jeder andere auf Isola. Wenn man es genau nahm war jeder engere Freund des Nephilims irgendwann verschwunden … oder beim Angriff umgekommen. Dennoch … die jetzige Situation machte es der Direktorin schwer wirklich eine Welle an Anteilnahme zu entfesseln. Falls sie das jemals getan hatte. Alle ihre Antworten, ihre Reaktionen, kamen der Blondine so unglaublich unzureichend vor. So … nicht perfekt. Als ob sie eine Barriere vor sich hatte, die sie einfach nicht durchstoßen konnte.
Und genau deswegen wandte sie sich ab und bewegte sich in die Küche hinein. Der Engel würde schon folgen. Immerhin gab es nicht wirklich einen anderen Ort an dem er jetzt sein konnte … oder wollte. Plus, sie beide hatten ja ein bisschen Hunger. Also wollte Julia dem auch in nichts nachstehen. Auch wenn sie spontan keine Lust darauf hatte hier nun ein richtiges Menü aufzutischen. Ein lustloser Griff zum Kühlschrank offenbarte Tomaten und ihr Tatendrang kombinierte das Ganze dann zu der Idee von Tomatensalat.
 
„Ich mache eine Schüssel Tomatensalat.“, war nun die erste Äußerung nach dem Thema von Sky, die sie einigermaßen neutral über ihre Lippen fließen ließ. Es war … merkwürdig. Nachdem das Schneidebrett, eine Schüssel und das Messer auf der Küchenzeile parat lagen, legte die Dämonin auch schon los. Seufzte allerdings nach dem ersten Teilen des Gemüses deutlich hörbar und suchte Leviathan mit ihren Blicken auf. „Und … wie soll es jetzt weitergehen?“, fragte sie und zerteilte ohne hinzuschauen erneut eine Tomate, „Ich meine, wegen der Geschichte mit Sky.“. Ihre Lippen formten einen leicht bitteren Gesichtsausdruck, bevor sich ihr Kopf wieder zur Arbeitsplatte herumdrehte. „Es ist immer beschissen, wenn wichtige Pfeiler des Lebens einfach verschwinden.“. Und wer wusste das besser als diejenigen, die hier gerade in der Küche standen? Beide hatten damals ihren wichtigsten Anker verloren und sie beide hatten sich irgendwie wieder aufgerafft um weiterzumachen. Der Unterschied – und das war Julias Ansicht – war, dass der Nephilim es eindeutig besser hinbekommen hatte als sie. Denn, was war sie denn? Ein Dämon der einen Großteil seiner eigenen Person versiegelt hatte, damit diese Emotionen fernab von ihr blieben. Dumm nur, wenn diese Barrieren rissen … so wie jetzt. Wer weiß, wie lange ihre Vorrichtungen noch halten würden?
 
Ein plötzlicher Schub von Aggression bahnte sich an, während Julia eine weitere Tomate in kleinere Stückchen zerteilte. Mit einem Schwungvollen Schnitt zerfiel die Rote Kugel in zwei Hälften, aber auch das Messer steckte nun im Schneidebrett. Die Blondine hielt kurz inne und beobachtete die Szenerie und wandte sich einfach von ihrer aktuellen Tätigkeit ab, zurück zum Nephilim. „Also … wollen wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben?“, fragte sie den Salat vergessend einfach nach, als hätten die Beiden eine To-Do-Liste für ihre Probleme. Es war eine merkwürdige Art der Aussprache. Andererseits … was bei Julia und Levi war es nicht?


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