Ursprünglich und erst vor zwei Jahren als Einfamilienhaus gebaut hat das Haus Yashidori 16 eine eher unspektakuläre Besiedlungsgeschichte. Dadurch, dass die Familie, die es erbauen ließ nach sage und schreibe 4 Monaten wieder ausgezogen ist und es für einen langen Zeitraum leer stand und kaum genutzt wurde, befindet es sich in einem hervorragenden Zustand. Auf den ersten Blick lässt nichts darauf schließen, dass es wirklich einmal bewohnt war. Gestrichen in hellen Farben strahlt diese Unterkunft schon von Weitem einladende Behaglichkeit aus, die auch nach dem Eintreten über die kleine, durch Stufen zu erreichende Veranda aufrecht erhalten bleibt. Gegenüber der Eingangstüre befindet sich eine große, schwere Schiebetüre, über die man die Garage erreichen kann, die mit einem Fahrzeug von der anderen Seite aus angesteuert wird. Im Erdgeschoss befinden sich hinter edlen Holztüren alle gemeinschaftlich nutzbaren Räumlichkeiten, hierzu zählen die geräumige Wohnküche, das Badezimmer, sowie eine kleine Abstellkammer für Haushaltsgeräte, Putzmittel und ähnliches. Über eine Treppe im Vorraum gelangt man in die Galerie des Obergeschosses, die zugleich Flur und Verbindung zu allen 3 Zimmern ist, die zu Zeiten der ersten Bewohnung allesamt als Schlafzimmer, zwei davon wahrscheinlich als Kinderzimmer für Jugendliche genutzt worden sind.
Leviathan Intuition hatte ihn nicht im Stich gelassen. Natürlich hatte Julia keine Ahnung von Heidis abrupten Aufbruch. „Das dachte ich mir.“, erwiderte er ruhig und stieß sich etwas von der Anrichte ab, um Julia auf dem Weg in die Küche zu folgen, die sich sogleich aber nochmal umdrehte, weshalb der Engel fast gegen sie prellte, im letzten Moment aber vor ihr zum Stehen kam. „Ja… ja.“ Er selbst hätte diese Worte vermutlich nie in den Mund genommen. Heidi war ihm wichtig. Das klang so absurd, die beiden waren bis zum Schluss halbwegs erfolgreich darin, die gegenseitige übertriebene Abneigung weiterzuspielen, die es bei ihrem ersten Aufeinandertreffen sicher gegeben hat. Aber das war Schnee von gestern und Leviathan hatte den zerstreuten Vampir irgendwie in sein Herz geschlossen. Er blickte Jul in die Augen, presste Ober- und Unterlippe aufeinander und zuckte leicht mit erhobenen Schultern. Es war zu spät, das Mädchen aufzuhalten und er musste nun irgendwie damit klarkommen. So wie bei Kaede oder Cruel.
„Ist gut.“, antwortete er auf die Verkündung des Abendessens und stand abermals etwas teilnahmslos hinter Julia, während diese sich bereits dazu aufmachte, erste Tomaten für den Salat zu schneiden. „Ich … weiß es nicht.“, sagte er leise, während er eine Glasschüssel aus eine der vielen Schränke hervorkramte. „Es gibt bestimmt noch andere Leute, die sie mehr vermissen werden als ich.“, versuchte er schulterzuckend und so trocken wie möglich rüberzubringen. Und das war auch sicher keine Lüge, er kannte einige, die mit Sky mehr zu tun gehabt hatten als er selbst. Trotzdem war seine Reaktion unnatürlich gespielt. Er stellte die Schüssel auf der Arbeitsfläche ab und suchte in der Küche nach Zwiebeln, was etwas Zeit in Anspruch nahm. In der Küche in Juls alter Wohnung hätte der Engel alles sofort gefunden. Oft genug hatte er sich daraus bedient. Als seine Suche dann aber doch mit Erfolg gekrönt war und er sich wieder zu Jul drehte, um ihr die Zwiebel zu reichen, verharrte er kurz in seiner Bewegung und beobachtete die Direktorin, die mit ihren Gedanken wohl ganz wo anders zu sein schien als beim … Tomatensalat. Mit verfinsterter Mine stierte sie auf das Brett vor sich, in der das Messer fast schon bedrohlich steckte. „Eh… ich mach das.“, sagte er leise, duckte sich leicht verängstigt und zog das Brett samt Messer und Tomaten vorsichtig in seine Richtung auf der Arbeitsfläche. Es war nun Leviathan, der sich um die Zubereitung des Salates kümmerte, der kurz zusammenzuckte, als Jul ihm vorschlug, doch da weiter zu machen, wo sie aufgehört hatten. Er biss sich auf die Unterlippe und sagte vorerst nichts, als er noch damit beschäftigt war, den Salat in der Schüssel mit Essig und Öl zu vermengen. Nach getaner Arbeit stellte er die Schüssel mit einem etwas zu heftigen Aufprall auf den Esstisch, wagte es aber zunächst nicht, sich zu setzen. Mit leicht vorgebeugter Haltung stützte er sich mit den Handflächen auf der Stuhllehne ab und fixierte mit seinen Blicken das vitaminreiche Abendessen vor sich. „Vielleicht sollten wir es wie sie machen.“, begann der Engel schließlich, wandte seinen Blick jedoch nicht vom Esstisch ab. Ob er mit „sie“ nun Heidi allein oder alle anderen, die dieselbe Entscheidung getroffen hatten meinte, blieb frei zu interpretieren. Anhand seiner tiefen Stimmlage und der Pause, die nach diesem Vorschlag einsetzte, war dem Jungen deutlich anzumerken, dass es sich um keine Idee handelte, die ihn momentan wie ein Geistesblitz getroffen hatte. Er legte seine Stirn in Falten, ehe er weitersprach. „Wir könnten weggehen. Aufs Festland. Irgendwo hin, wo es viele Menschen gibt. Wo wir nicht auffallen. Wir könnten normal leben, ohne jeden Tag Angst haben zu müssen, dass wieder jemand unserer Freunde in naher Zukunft abgeschlachtet werden würde.“ Wieder machte er eine Pause und diesmal suchte er standhaft den Blick seiner Ziehmutter. Gab ihr zu verstehen, dass er noch nicht fertig war. Er wollte ihr klar machen, dass es ihm bei seinem Vorschlag auch um sie ging. „Du könntest an einer normalen Schule normale Menschen unterrichten. Und müsstest deine Seele nicht mehr an die scheiß Insel verkaufen. Denk doch mal nach. Was gibt sie dir zurück, für all das, was du aufopferst? Du musst auch mal an dich denken, nicht immer an die anderen. Was haben wir noch davon, hier zu bleiben?“, fragte er sie mit insistierender Tongebung und durchbohrenden Blicken. Ja, es war ein Gedanke, der ihn schon seit längerer Zeit immer wieder im Kopf herum spukte. Auch er war sich nicht mehr sicher, hier wirklich seinen Platz für die nächsten Jahre gefunden zu haben. All das Leid, dass die Inselbewohner mit sich tragen müssen – wie lange würde er dem noch standhaft bleiben können? Wie lange würde Jul das noch durchdrücken können? Es war eine von vielen Schwierigkeiten, die dem Engel Sorgen bereiteten. Neben seinen fast schon lächerlichen Problemen mit einer Art Liebeskummer oder zumindest verletztem Stolz hatte es aber durchaus am meisten Gewicht. Vielleicht war es auch der Grund für seine mutmaßlichen Wahnvorstellungen. Dass seine Psyche nicht mehr wusste, wie sie damit umgehen sollte.
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Julia Bardera
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Vielleicht würden andere sie mehr vermissen, vielleicht auch nicht. Es fiel Julia schwer dazu eine Aussage zu treffen, die nicht vollgespickt mit Vermutungen und Spekulationen waren. Noch dazu, weil das ein Gebiet war, in welchem sie theoretisch nur Fehler machen konnte. Natürlich hätte sie dem Teenager auch sagen können, dass er sich nicht unter Wert verkaufen sollte. Aber wozu? Welchen Mehrwert hätte diese Aktion in diesem Moment? Gedanken über Gedanken. Der Kopf der Dämonin hatte seit heute Mittag keine wirklich klare Minute mehr gehabt. Totales Chaos herrschte und plötzlich war da … Stille. Den Blick auf das Messer gerichtet, welches gerade im Holz des Brettes zum Stillstand gekommen war, blieb nichts außer Wut, Hass und Trauer. Selbst als Levi das schneiden der restlichen Tomaten übernahm brauchte er schon ein bisschen Zeit um den eisernen Griff der Dämonin zu lösen, welcher das Messer umschlossen hatte. Nur langsam lösten sich die Finger vom Küchenwerkzeug, dann aber hatte Leviathan freie Bahn in seinen Handlungen. Julia hingegen stand einen Moment lang nur da. Immer noch war ihr Blick auf die Stelle fixiert, wo vorhin das Brett gestanden hatte. Erst nachdem das erneute Geräusch von einem schneidenden Messer zu hören war, schien die Direktorin wieder aufzuwachen. Langsam drehte sie ihren Kopf zur Seite und begutachtete ihren Schützling bei seiner neuen Arbeit, ehe sie sich langsam umdrehte, Schüsseln holte und einfach an den Tisch setzte. Seitlich zum Tisch gerichtet und mit überschlagenen Beinen gab sie ein elegantes, aber auch beschäftigtes Bild ab. Aber es war auch schwer Julia mit einem anderen Antlitz zu sehen. Lediglich Ihre linke Hand, welche ihren leicht geneigten Kopf stützte, während die Finger ihre Schläfe massierten, schafften ein paar Gegenätze dazu.
Genervt, gelangweilt und müde blickten ihre saphirblauen Augen zur Küchenzeile und erst als der Nephilim die Schale auf den Tisch knallte, erhob sich langsam ihr Kopf und wandte sich dem Antlitz des Teenagers zu. „Wie sie?“, erklang fragend ihre Stimme und ließ die Dämonin wieder aus dem Sog der Trägheit erwachen. Wie lange würde es noch dauern, bis sie erschöpft war? Sie wusste es nicht. Aber die Idee ihres Schützlings klang in ihren Augen wenig solide. Den Ort zu wechseln würde im Endeffekt nur bedeuten vor seinen Problemen davonzurennen. Levi würde es damit eventuell sogar besser gehen … aber sie? Man kann das Problem nicht abhängen, wenn man selbst das Problem ist. Ein unumstößlicher Fakt, den sie einfach nicht ignorieren konnte, so gern sie es auch tun wollte. „Und dann?“, forderte Julia ihn auf weiter zu sprechen und lauschte seiner weiteren Ausführung. Sie spürte wie währenddessen ein Gefühl der Kälte ihre Wirbelsäule emporwanderte und sich letzten Endes in ihrem Kopf einnistete. Der erwartungsvolle Blick und die leicht gestutzten Mundwinkel wechselten sich eine Sekunde lang mit einem pur gelangweilten Gesichtsausdruck ab, bevor der Normalzustand wieder zurückkehrte. An einer normalen Schule unterrichten? Wie normale Leute leben? Sie ließ die linke Hand von ihrem Kopf sinken und lächelte nur müde. „An einer normalen Schule unterrichten und normal leben …“, wiederholte sie die Idee ihres Schützlings und atmete einmal schwer aus. „Es klingt wirklich gut … aber es verschiebt die Probleme nur weiter nach hinten.“, ihr Oberkörper neigte sich leicht gedreht nach vorne und näher zu Leviathan hin, „Selbst, wenn wir dann weg sind, hier geht es weiter. Die Zeit steht nicht still, nur weil wir nicht da sind.“. Und es würde früher oder später auch wieder zu ihnen aufschließen. Es gab kein entrinnen davor, nicht in dieser Welt oder in einer anderen. „Außerdem vergisst du, dass auch deine Präsenz andere in Gefahr bringen kann. Ich erinnere dich an den Vorfall vor 11 Jahren. Du bist ein Nephilim, vergiss das nicht.“, setzte sie ihre Erklärung leicht nachdenklich fort. Was würde passieren, wenn ein anderer Engel wieder spitzkriegen würde das Levi noch am Leben war? Man würde ihn suchen, finden und töten. Und sie vermutlich gleich mit, wenn man schon einmal dabei war. Mal ganz davon abgesehen, dass Julia sowieso nicht stumpf danebengestanden und zugesehen hätte. „Und selbst wenn ich wirklich wöllte … hier bin ich am Besten aufgehoben. Du weißt ja …“, sie stockte als ihr Kopf realisierte, was er eigentlich gerade sagen wollte. Woher auch immer diese kalten und herzlosen Wörter kamen, sie wollte sie auf jeden Fall loswerden. Aber bevor sie den Satz neu formulieren konnte, zuckte sie unter plötzlichen Kopfschmerzen zusammen und hielt sich schlagartig die Stirn. Setzte jedoch im gleichen Moment noch einmal neu an. „Du … musst wissen, dass erst … eine richtige Kenntnis deiner Talente ein verlasen der Insel wirklich möglich macht. Es bringt nichts…“, und als ihr Haupt sich wieder erhob und die Schmerzen verschwanden, atmete Julia ein zweites Mal erleichtert aus. „Sonst hätte ich es dir schon viel früher ans Herz gelegt.“. Auch, wenn dieser Vorschlag bedeutet hätte, dass er alleine losziehen hätte müssen. Aber das musste sie ihm ja jetzt nicht sagen. Erstmal war es viel wichtiger die Kontrolle zu behalten. Also ganz ruhig bleiben und konzentrieren…
Schon während der Engel seine glorreichen Ideen präsentierte war der Direktorin anzusehen, wie viel sie davon hielt: Nämlich nichts. Ihr gelangweilter Gesichtsausdruck, den sie zwar kurz, dafür aber sehr ausgeprägt verdeutlicht hatte gaben dem Jungen für den Bruchteil einer Sekunde das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Wut fing an, in Leviathan hochzusteigen, er ließ sich wortlos und mit geschlossenen Augen auf einen Stuhl fallen. Dass es aber überhaupt nicht in der Absicht der Direktorin lag, ihren Schützling zu verärgern, machte sich sogleich anhand ihrer Ansprache deutlich. Als der Nakamura die Augen wieder öffnete, blieb sein Blick vorerst bei der großen Schüssel mit dem Tomatensalat hängen. Mit ruhiger Stimme brachte sie dem Jungen ein Gegenargument nach dem anderen. Mit jedem traf es Levi härter und er sank mehr und mehr auf seinem Stuhl zusammen, vergrub die Hände tief in seinen Hosentaschen. Sie hatte ja Recht, es wäre nicht nur äußerst egoistisch, die Insel sich selbst zu überlassen, sondern obendrein auch ziemlich dämlich. Als sie schließlich die Geschichte von vor 11 Jahren auspackte, musste der Schwarzhaarige deutlich schlucken und erst jetzt wagte er es, ihr wieder in die Augen zu sehen. Auch die Körpersprache beider Parteien taten ihr Restliches: Die vollends überzeugte und überlegene Jul, aufgerichtet und leicht zu ihrem Schützling gelehnt. Im Gegenzug der infantile Engel, der fast schon mit der Lehne des Stuhls eins werden kann, so tief war er mittlerweile darauf gesunken. „Ja... stimmt.“ Es fiel ihm sichtlich schwer, ihr recht zu geben, nachdem er so überzeugt vom großen Leben geträumt hatte. Vom normalen Leben. Es war jedoch etwas, das beide wahrscheinlich nie haben werden können. Wahrscheinlich war es bald mal an der Zeit, sich damit abzufinden … Man konnte dem Schüler deutlich anmerken, wie unangenehm ihm die Gesprächswendung war. Mit einem Ruck richtete er sich auf seinem Stuhl wieder auf und befüllte eine der kleinen Schüsseln mit dem Salat. In der Hoffnung, dass das für ein bisschen Ablenkung sorgen würde. Statt wirklich davon zu essen, stocherte er jedoch nur halbherzig darin rum. Zumindest so lange, bis Julia weitersprach und kurz darauf anfing, sich etwas verschroben zu benehmen. „Hm?“, fragend hob Levi den Kopf in Julias Richtung und legte ihn schief, als sie mitten im Satz abrupt stoppte. „Was?“, harkte er noch einmal nach und sah erwartungsvoll in ihre Richtung. Die Gabel, die der Engel kurz zuvor noch in der Hand gehalten hatte, fiel zu Tisch und zwei Tomatenscheiben verteilten sich ebenfalls darauf, als die Direktorin ruckartig zusammenzuckte und sich angestrengt an die Stirn fasste. „Was ist? Tut dir was weh?“, fragte er hektisch, stemmte sich mit den Handflächen an der Tischkante ab und beugte sich besorgt zu ihr. Es war seltsam, sie so zu sehen. War jemand hier, der ihr Schaden zufügte? Zögernd fuhr der Engel mit seiner Hand zu ihrem Kopf, als könnte seine Heilkraft ihm gerade irgendwie von Nutzen sein, hielt jedoch mitten in der Bewegung inne, als Jul sich sichtlich zusammenreißen musste, um wieder weiterzusprechen. Seine Braue wanderte nach oben und er befand sich nach wie vor in derselben, ihr zugewandten Position, nur seine Hand ließ er langsam sinken. „Ja, ich weiß. Darum geh‘ ich ja noch zur Schule, nicht?“ Dass seine Fähigkeiten noch stark ausbaufähig waren, war dem Engel nicht fremd. Jul hatte es ihm immer und immer wieder ans Herz gelegt und scheinbar war es eine der Voraussetzungen, die es zu erfüllen hatte, wenn er tatsächlich irgendwann einmal der Insel den Rücken kehren würde. „Was ist mit deinem Kopf? Hast du dich überarbeitet?“
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Diese unglaublichen Kopfschmerzen waren einfach nur schrecklich! Wenigstens hielt sich Leviathan noch zurück und störte so die Konzentration nicht, welche Julia dringend brauchte, um das Ganze wieder einigermaßen ins Lot zu bringen. Nur wie lange ging das schon so? Drei Monate waren es, oder? Ja, so um den dreh herum. Seit dem Angriff eben. „Ja, ich habe mich nur ein bisschen zu sehr verausgabt die Tage.“, tat sie es ab und zwang ihren Lippen ein leichtes Lächeln auf. Alles andere wäre von der Reaktion her eh zu überzogen gewesen. Aber die Dämonin hatte auch nicht vor ihre Aussetzer nun zum allgemeinen Gesprächsthema zu machen. Um ehrlich zu sein war sie weit davon entfernt. Eigentlich das Gegenteilige von dem, was sie heute eigentlich tun wollte. Aber es war mal wieder das vorherrschende Argument Levi den Vortritt zu lassen.
Nur Mühselig stand sie auf und ging einmal kurz zur Spüle, wo sie einen Lappen aus seinem gewohnten Habitat entfernte und dem Nephilim hinhielt, während die Blondine sich wieder auf ihren Stuhl fallen ließ. Dass es kein normales hinsetzen war, konnte man an dem leichten ausatmen erkennen, was sich zwischen ihren Lippen hervorpresste. Als wäre es allein schon eine riesige Last gewesen mit ihren Gliedmaßen gegen die Schwerkraft anzukämpfen. Was es – zumindest in ihren Augen - zweifelsohne war. „Und es freut mich, dass du zumindest diesen Teil der Schule als positiv empfindest.“, sie schien amüsiert, wenn auch leicht müde bei der Aussage. Aber das Kompliment nicht mitzunehmen würde Julia nicht einmal im Traum einfallen. So direkt hörte man es eben selten aus seinem Mund heraus. „Dann habe ich wohl nicht ganz so schlechte Arbeit geleistet, mh?“, richtete sich der Blick dezent glücklich zu ihm, während sie sich selbst am Tomatensalat bediente. Sie verzichtete allerdings auf das Herumstochern, fest in der Hoffnung ein Energieschub zu bekommen, der ihre barrieretechnischen Probleme vollends lösen würde. Aber die Lüge kaufte sie sich selbst nach der ersten Sekunde schon nicht mehr ab. „Also, Levi.“, sie unterbrach ihren Satz für eine kurze Nahrungszufuhr, „Das waren sicher nicht alle Baustellen.“. Immerhin waren sich die Beiden Wesen da ziemlich ähnlich. Vergraben der Problematiken war quasi deren Spezialgebiet. Obgleich sie damit sehr differenziert umgingen. Welcher von ihnen Beiden effektiver, die Antwort ist schon klar ersichtlich, wenn man sich die Fakten anschaute. Immerhin war es noch nicht Levi, der nahe eines Nervenzusammenbruchs stand. Oder Persönlichkeitswechsel? Wie auch immer man das nennen sollte, es war auf jeden Fall nicht gut. „Ist da nicht noch etwas anderes?“, hakte sie so warm und einfühlsam wie möglich nach, während ihr wieder ganz andere Emotionen in den Kopf schossen. Die zwar ihre Lippen weiter lächeln ließ, aber ihre Augen dieses Schauspiel nicht teilten. Ganz zu schweigen davon, dass sich Julia dezent beschissen fühlte und eigentlich hoffte, dass es eben nicht mehr so viel war und jeder von ihnen ins Bett gehen konnte. Da klopfte etwas an die Haustür ihres Geistes und sie war nicht bereit es reinzulassen. Durfte es nicht reinlassen. Sie … fühlte sich als ob dies die Lösung ihres Problems sein könnte. Aber ob sie es bis dahin schaffte? Fraglich.
Erstes Indiz dafür war ihr Arm, welcher den vorhergehenden Befehl des Essens nur noch schwerlich ausführte, während ihre saphirblauen Seelenspiegel langsam wieder an Klarheit und Empathie gewannen. Aber der Schatten verblieb, suchte sich seine anderen Wege. Was Julia nämlich nicht bemerkte, war die schattenartige Aura, welche sie kurz umgab und dann plötzlich wieder verschwand. Die Kälte krabbelte aus ihrem Hinterkopf einmal durch den ganzen Körper und ... verschwand dann wieder. Oder sie versteckte sich, lauerte wieder auf den richtigen Moment. Es war ein regelrechter Krieg, den sie gerade an diesem Tisch führte. Geradezu konzentriert schaute sie auf ihren Schützling und heftete sich gedanklich geradezu an seine Gesichtszüge. Besonders die Vergangenheit half ihr dabei, den Druck magisch abzubauen. Spaziergänge am Strand, die gemeinsamen Wochenenden … das fangen des Glühwürmchens zum ergattern eines Wunsches und das anschließende Abendessen. Sie schmunzelte und das schleichende Gefühl schien sich weiter zurückzuziehen … vorerst. Aber es war wohl nur ein vorübergehender Sieg. Es war wohl an der Zeit, reinen Tisch zu machen. Julia konnte es in diesem Moment auch nicht mehr verantworten, alles zu verstecken. Wer wusste schon, wie viel Zeit ihr noch blieb? Es könnte ihn in Gefahr bringen … und das wollte sie unter keinen Umständen riskieren. „Levi, ich muss dir was sagen …“, grätschte sie ungeachtet vielleicht andauernder Aussagen einfach rein und vergewisserte sich seiner Aufmerksamkeit…
„Danke.“ Ordnungsgemäß wischte der Engel den Klecks weg, den er kurz zuvor mit der fallenden Gabel auf der Tischplatte verursacht hatte, jedoch nicht, ohne sich zuvor noch das kleine Tomatenstück, das noch an der Gabel klebte, in den Mund zu schieben. Nur mit leichter Beugung des Oberkörpers warf er den Fetzen hohen Bogens wieder zurück und kassierte 100 Punkte, als er tatsächlich direkt in die Spüle getroffen hatte. „Du solltest echt mal einen Gang zurückschalten.“, war etwas, das die Direktorin von ihrem Schützling öfter zu hören bekam, als ihr wohl lieb war. Sein Gedanke, mit Jul die Insel zu verlassen kam ja jetzt auch nicht von irgendwo. Seinen Blick durchdringend an sie gerichtet schöpfte er sich den Rest des Tomatensalates in seiner Schüssel langsam in den Mund und konnte eine erneute Sauerei vermeiden. Auf ihre Aussage hin, sie habe wohl alles richtig gemacht nickte der Junge mit vollem Mund, schenkte ihr aber dennoch ein warmes Lächeln zurück. „Ja?“, fragte auch der Engel in einer seiner Essenspausen und atmete angestrengt aus, als Jul weiter bohrte. Sie hatte Recht, es waren nicht alle Baustellen, aber der Wunsch danach, die Insel hinter sich zu lassen und ein normales Leben zu begrüßen war mit Sicherheit die Baustelle mit dem meisten Gewicht. Eigentlich hatte er nicht mehr damit gerechnet, dass sie noch weiter nachhaken würde – was sollte er ihr jetzt sagen? Dass er sich regelmäßig mit Ryder die Birne wegkippte, um seinen Wahnvorstellungen zu entkommen? Mit verengten Lidern beobachtete der Nephilim seine Ziehmutter genau und nach wie vor schien etwas mit ihr nicht zu stimmen. Etwas, von dem sie behauptete, es wäre lediglich Überarbeitung. Um sie nicht noch weiter mit seinen kräftezerrenden und wohl ernstzunehmenden Problemen zu beeinträchtigen, entschied sich Leviathan im Stillen bereits, ihr einfach von seinem nicht vorhandenen Erfolg beim anderen Geschlecht und von seinem Herzeleid betreffend Kaede zu erzählen. Das war ein stumpfsinniges Thema, das in die Grundproblematik eines pubertären Jungen gut reinpasste und nicht etwas, das sie noch mehr überfordern würde. Und irgendwo stimmte es ja auch. Der Blick des Nakamuras glitt kurz zum Fenster, durch das der Mond völlig unverfroren schien. Wann war es überhaupt so spät geworden? Wahrscheinlich wäre es besser, einem der Erzieher Bescheid zu geben, dass er heute später ins Wohnheim zurückkehren würde … oder gar nicht, wenn er sich über Nacht bei Jul einnisten würde. Prinzipiell ein Problem, wenn der Name Julia dabei aber fiel, war es immer für alle okay. „Naja..“, begann der Engel nach einer längeren Pause und wollte gerade von den beinahe lächerlichen Besorgnissen anfangen zu erzählen, als er den besorgniserregenden Schatten um Jul herum wahrnahm und abrupt von seinem Stuhl sprang. „W-w..as.. was ist das?!“, fragte er mit aufgeregt laut, aber mit zittriger Stimme und deutete mit ebenso zittrigem Finger auf die Stelle über Julias Kopf. The fuck, was geschah hier eigentlich gerade? Konnte nicht einfach mal alles normal verlaufen ohne dass man Angst und Bange haben muss, dass ein Dämon sich in die Gehirne anderer einnistet, man von einem Werwolf aufgeschlitzt wird oder von einer vollbusigen Lehrerin manipuliert und erregt wird? „Ja, d-das glaube ich auch!“, sagte er vorwurfsvoller als es eigentlich hätte klingen sollen und machte dabei einen Schritt nach hinten.
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Die Reaktion, die Levi an den Tag legte, ließ nur wenig Interpretationsmöglichkeiten zu. Julia hatte zwar keinen Spiegel hier, aber es war verdammt offensichtlich, dass er etwas gesehen hatte, was er eigentlich nicht sehen sollte. So weit war es mittlerweile also schon gekommen. Die Lage war also ernster, als es ihr die ganze Zeit den Anschein machte. War ja auch irgendwie zu erwarten. Innerlich komplimentierte sie sich selbst dafür, sich so gekonnt manipuliert und ausgetrickst zu haben. Würde sie nun lachen, hätte die Dämonin wohl diesen nervösen Unterton dabei. Diese unverkennbare Stimmlage, wenn der Bösewicht kurz davor war seinem Ende entgegenzutreten. Mit dem Unterschied, dass sie nicht der Antagonist dieser Geschichte war, geschweige denn dessen Rolle einnehmen wollte. Ihre blauen Augen richteten sich auf ihren Schützling. Anscheinend aber war sie das, der unglückliche Gegenspieler in einer Geschichte, wo selbst die einem vertrautesten Personen abstand von einem nahmen, wenn es augenscheinlich zu fiel wurde. Ob sie es ihm anrechnen sollte, dass er nur einen Schritt zurück gemacht hatte, anstatt die Küche vollends zu verlassen? Dezent gekränkt senkte sich der Kopf der Direktorin wieder und blickte einen kurzen Moment auf die weiße Schale mit dem Tomatensalat. Am liebsten hätte sie das Ding einfach genommen und vom Tisch gepfeffert. Wohlwissend wie sinnlos und unnötig diese Aktion war. Aber die Direktorin fühlte sich so zerfressen, so wütend. Aber sie sollte die Zeit nutzen, die ihr noch blieb.
Als wäre sie gerade in einem Verhörraum, legte Julia beide Arme links und rechts neben ihrer Schüssel auf den Tisch, die Handflächen gerade auf der Platte aufliegend und ihren Blick starr auf den Nephilim gerichtet, der immer noch leicht zitterte. Schluss mit dem ganzen Herumgetanze, es war Zeit für Fakten. „Bevor ich wieder hierher zurückkam, nach Isola.“, sie pausierte nochmal kurz um sich seiner Aufmerksamkeit sicher zu sein, „Da war mir klar, dass ich dir so nicht unter die Augen treten konnte. Was heißt konnte, ich wollte es nicht. Was die Jahre abseits meines Zuhauses aus mir gemacht haben, ist bei weitem nicht das, was man eine ideale Bezugsperson nennen sollte. Oder einen Freund, oder Bekannten, oder was auch immer du für ein Wort einsetzen willst.“. Und das war nur die Kurzfassung. Es hatte einige Tage gedauert, bis sie sich wirklich dazu entschlossen hatte diesen wirklich drastischen Schritt zu unternehmen „Ich hatte Angst dich so hart zu verschrecken, dass es vermutlich einen unumgänglichen Schock ausgelöst hätte, der alles schon zu diesem Zeitpunkt beendet hätte. Nur …“, sie seufzte und schmunzelte danach, „Die Mühe hätte ich mir ja wohl sparen können, am Ende ist es ja auf’s Gleiche hinausgekommen.“. Ihre Stimme gewann an Form, dennoch behielt sie diesen bitteren Unterton. Diesen Beigeschmack des Scheiterns, der Julia an sich jetzt gerade sehr deutlich durch den Kopf ging. Und … wenn man ehrlich war, das war passiert. Sie hatte versagt, in mehr als nur einer Hinsicht. Sich in dem Punkt anzulügen machte nun wirklich keinen Sinn. „Ich meine, sieh dich doch an. Auf Abstand, dein Körper so angespannt als würdest du, wie eine in die Ecke gedrängtes Tier, gleich Reißaus nehmen.“, ein kurzes schnauben unterbrach den Redefluss, „Aber wie dem auch sei. Ich versiegelte diesen herzlosen, diesen kalten Teil von mir. Nicht nur einmal, sondern sieben Mal. In kauf nehmend, dass meine Kraft mit dieser Maßnahme auch verschwindet.“. Der Klang ihrer Worte wurde von einem Mal bestimmter. „Der Kampf vor drei Monaten hat diese Barrieren allerdings stark geschwächt.“, sie stand nun auf und bewegte sich weiter von ihm weg, sich mit ihrer Hüfte an die Küchenzeile lehnend. „Bis sie jetzt wohl endgültig brechen…“, und das taten sie. Julia spürte wie sich eine Barriere bereits vollständig auflöste. Bereits jetzt konnte man den Effekt leicht in ihrer Körperhaltung sehen. „Und ich weiß nicht was dann aus mir wird …“, sie stockte, „… ich weiß es nicht ... und ich habe Angst.“. Ein Gefühl, das sie sonst immer nur leicht entfernt wahrgenommen hatte. Aber jetzt war es da, als wäre es nie wirklich weg gewesen. Wie ein Ungeheuer das sich aus dem Keller befreite, das Erdgeschoss emporhievte und jetzt an der Tür des Schlafzimmers kratzte, bis es endlich begriffen hatte, dass es lediglich langsam die Türklinke runterdrücken musste. Und am anderen Ende stand sie, vollkommen unfähig zu Handeln. Es gab kein Fenster, kein Schloss. Julia war verdammt zu warten und sich dem zu ergeben, was gleich durch die Tür kommen würde. Sie sagte auch nichts mehr, sondern blickte still in die Augen ihres Schützlings…
Es ging alles so schnell, als nicht mehr die Banalitäten des pubertierenden Engels im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit standen, sondern plötzlich etwas ganz anderes. Die skurrile Aura um Jul herum schwand zwar langsam wieder, nicht aber ihr andersartiger Wesenszug. Innerlich schämte sich der Nephilim gerade in Grund und Boden, wie feige und ängstlich er seiner engsten Vertrauten eigentlich gegenüberstand und wie er vor ihr sogar zurückgewichen ist. Das beschissene Gefühl bohrte sich ebenso immer tiefer in seine Magengrube, als Jul voll vernunftgerecht sitzen blieb, ihre Hände auf den Tisch legte und gerade drauf und dran war, einen Seelenstriptease hinzulegen. Irgendwo inmitten dieses Zusammenspiels aus ihrer Mimik und Gestik glaubte Leviathan den Hauch einer gekränkten Gemütsrichtung zu erkennen. Bestimmt ging es nicht spurlos an ihr vorbei, wie sich ihr Schützling geradewegs von ihr zu entfernen drohte.
Als ihre ersten begreiflichen Worte fielen, beobachtete der Schwarzhaarige die Direktorin eingehend und spitzte seine Ohren zudem peinlichst genau. Nachdem sie ihn damit versichert hatte, dass es sich nach wie vor um seine Jul handelte, die starr wie ein Eisblock am Küchentisch saß, fasste sich auch Levi wieder ein Herz und setzte sich hin, nachdem Jul ihre Stimme das erste Mal wieder sinken ließ und eine kurze Sprechpause einleitete. Es war schon schlimm genug, den Hauch eines Fluchtweges überhaupt ins Auge gefasst zu haben. Er versuchte, ihr einen entschuldigenden Blick hinzuwerfen, war sich aber nicht sicher, ob sie seine Anspielung richtig auffassen würde, zumal sie alsbald mit ihrer Erklärung fortfuhr. Der Engel schluckte laut und konnte es nicht vermeiden, dass die Schuldgefühle langsam aber sicher ins Unermessliche stiegen. Er hatte ihre Rückkehr nach Isola nie genau hinterfragt. Es war ihm nicht wichtig, was zuvor geschehen war. Was sie in Kauf genommen haben musste, oder was sie erlebt hatte. Nach ihrer Rückkehr war es zunächst wichtig, die beleidigte Leberwurst zu spielen. Bis er es irgendwann einfach nicht mehr geschafft hatte und die Freude darüber, dass er Jul in seinem Leben zurück hatte einfach überwog. Bei weitem überwog. So sehr überwog, dass ihm alles andere sowieso nicht interessiert hatte. „Das war nur, weil..“ Mühsam versuchte der Engel die passenden Worte zu finden. „..ich dachte, irgendetwas hätte dich in Besitz genommen oder so.“, was nicht sehr glaubhaft klang entsprach jedoch der vollen Wahrheit. Schließlich folgte die komplette Aufschlüsselung und eine Kurzfassung über Juls Leben und Persönlichkeit, weggesperrt in Barrieren. Die nun drauf und dran waren, sich aufzulösen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Levi die neuen Informationen verarbeiten konnte. Das zu verdauen, würde noch viel mehr Zeit in Anspruch nehmen. Mit gesenktem Haupt saß er breitbeinig auf seinem Stuhl, die Arme hingen lasch zwischen seinen Beinen nach unten und ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein, schabte er ununterbrochen mit seinen Fingernägeln der Haut über seinem Handknochen entlang. Sein Blick glitt zwar gen Boden, doch seine Augen starrten ins Nichts. Erst das letzte Wort, das Jul über die Lippen brachte, als sie sich schon längst von Levi wegbewegt und an die Küchenzeile gelehnt hatte, brachte den Jungen zurück auf den Boden der Tatsachen. Sein Kopf bewegte sich wieder nach oben und er suchte den Blickkontakt zu Jul.
Angst. Etwas, das beide in diesem Moment miteinander teilten. Bedrückt sah er der Direktorin in die Augen, während ihm tausend Sachen durch den Kopf gingen. Wie sollte er jetzt reagieren? Versuchen, sie aufzubauen? Sie so gut es geht unterstützen? Ist er dazu überhaupt im Stande? Zugeben, dass auch er Angst hat? Er nicht weiß, ob er Jul verlieren würde? „Aber.. du bist doch noch nach wie vor du, oder…?“, brach er fast schon jämmerlich hervor und erhob sich von seinem Stuhl, um sich im nächsten Moment unmittelbar neben Jul gegen das Küchenmobiliar zu lehnen, wobei sich die Schultern der beiden berührten. Es tat gerade gut, sie so an seiner Seite zu wissen. „Auch wenn etwas bricht..“, begann er langsam, den Kopf zu ihr geneigt und ihre Blicke suchend. „Du bleibst doch trotzdem noch Jul und wir teilen dieselben Erinnerungen … oder?“, fragte Levi und ermahnte sich selbst dabei, nicht nur auf die Beziehung zwischen ihr und ihm einzugehen. „Vielleicht ist es sogar gut, dass sie sich auflösen … ich kann mir nicht vorstellen, dass es gut ist etwas auf ewig verdrängen zu wollen, das einfach zu einem gehört. Du bist doch stark, Jul. Eigentlich bist du die stärkste Person, die ich kenne. Du hast es so lange geschafft, diese Mauern aufrecht zu halten. Du wirst es auch schaffen, ihr Brechen hinauszuzögern und es nur nach und nach zum Einsturz bringen zu lassen. In kleinen Schritten … dich wieder neu kennenzulernen. Du darfst Angst vor dir selbst haben, solange du dich noch nicht kennst.“, versuchte er so sachlich wie möglich rüber zu bringen. Dann ging er Juls Blicken aber doch aus dem Weg, stierte gen Boden und murmelte kaum verständlich mit leicht verzogener und spitzer Schnute: „Ob warm oder kalt, du wirst trotzdem meine Jul bleiben.“
Julia
Julia Bardera
63 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
Es war sowieso schon unerwartet, dass sich Levi nach seiner spontanen Fluchtreaktion wieder auf sie zu bewegte. Um ehrlich zu sein hatte die Dämonin mit allem gerechnet, aber nicht damit. Warum sollte er auch? Sie war dafür verantwortlich die Sicherheit zu gewährleisten. Wenn sie das nicht mehr konnte, dann war sie obsolet, überflüssig, ein Klotz am Bein der Anderen. Dieser bittere Geschmack der Niederlage breitete sich selbst nach dem Eingeständnis in ihren Gedanken aus. Zusammen mit dem verzweifelten klammern eines Nephilims, dessen einzige Sorge es zu sein schien, ob sie danach noch ganz die Alte war. „Ich weiß es nicht …“, äußerte sie ihre Unwissenheit und versuchte die Kälte in ihrem Rückgrat wieder dorthin zu verbannen, wo sie herkam. „Die Erinnerungen werden wohl nicht verschwinden.“, aber sie könnten anders interpretiert werden. Wer wusste schon, ob sie dem Ganzen am Ende nicht komplett abgeneigt gegenüberstand. Wobei … dieser Gedankengang kam ihr in diesen Umständen doch sehr befremdlich vor. Immerhin war die Sache mit Levi schon präsent, bevor alles ins Negative ausartete. Aber gänzlich ausschließen durfte man es nicht. Es wäre töricht, von so einer blümchenhaften Fantasie auszugehen. Simpel darauf zu vertrauen, dass alles seinen simplen und schönen Weg gehen würde. Nein, so leichtgläubig war sie nicht. Oder war es vielleicht doch Naiv, nicht davon auszugehen? Sie wusste es nicht.
Julia stand einfach nur da, als ihr Schützling sich letzten Endes zu ihr bewegte und schaute erst zu ihm, als seine Schulter die ihre berührte. Wie ein Kontaktpunkt, der sie wieder in das Hier und Jetzt zurückholte. „Mh …“, bestätigte sie die Ankunft seiner Taktik und wollte zuerst komplett dagegen steuern, unterließ es dann aber. Bei diesem Tempo wie die Barrieren rissen, war es unwahrscheinlich einen langsamen Anlauf zu wagen, um sich Schritt für Schritt daran zu gewöhnen. Es würde heute, oder spätestens morgen Abend passieren. Alles auf einmal, ohne irgendeine Schonfrist oder Schutzschicht. „Einen Versuch ist es wert.“, äußerte sie sich schließlich und mühte sich ihrem Schützling ein Lächeln zu schenken. Zum Glück war sie eine exzellente Pokerspielerin. Was trotzdem sehr besorgniserregend war. Immerhin war es kein wirklicher Erfolg auch seine Liebsten perfekt anlügen zu können. Zumindest nicht für die Direktorin. Obgleich es Julia bei ihrem Vater sehr geholfen hatte. In einem Punkt hatte er immerhin Recht behalten. Sie würde ihn übertreffen … aber die Art und Weise hatte sich der alte Mann wohl auch gänzlich anders vorgestellt. Aber das lag nun auch schon weit ab in der Vergangenheit… moment. Was hatte der schwarzhaarige Engel da gerade gesagt? Ihre Augen suchten den Blickkontakt, fanden aber nur das gesenkte Haupt des Nephilims wieder. „Ich kann mich nicht erinnern, dass du eine Besitzurkunde für mich hast.“, neckte sie den etwas beschämt dreinblickenden Jungen neben sich. Das sie kurz darauf kurz lachte, war eher dem darauffolgenden Kopfkino zu verschulden. „Und egal wie sehr ich mich auch winde, es führt kein Weg daran vorbei, dass es auf meiner Seite genauso aussieht. Egal wie frech, lieb, oder anstrengend du bist.“. Wobei er immer anstrengend war. Nur dieses Mal, so ehrlich war die Dämonin, konnte er ihr diese Rolle zuschieben. Immerhin hatte man es nicht alle Tage, dass man sich mal um seinen Vormund kümmern musste. Aber dafür, dass es das erste Mal war, schlug sich der heranwachsende Teenager ganz wacker.
Das sich die Stimmung nach und nach wieder auflockerte, war dann auch nicht mehr großartig verwunderlich. Beide Seiten taten ihr Bestes, um den jeweils anderen wieder auf eine normale Höhe zu ziehen, damit dieser nicht in seinem emotionalen Loch verkümmerte. Und auch wenn die Direktorin ganz deutliche Stimmungsschwankungen zeigte, so war es doch recht normal. Vielleicht sogar mal das Gespräch, was die beiden schon vor langer Zeit hätten führen sollen. Denn so lange, wie es sich zog, wollte anscheinend keiner der beiden einen wirklichen Schlussstrich ziehen. Doch die Zeit drängte. Es wurde immer später und letzten Endes entschied man sich dazu, am morgigen Tag weiter nach einer Lösung zu suchen. Mit der einzigen Ausnahme, dass wohl keiner der Beiden wusste auf welchem Fundament diese Suche fortgeführt werden würde. Die Umstände änderten sich … sehr schnell sogar. Wohlbehalten im oberen Stockwerk angekommen, dauerte es auf jeden Fall nicht mehr lange und man fiel in die Federn.
Der Engel konnte es zwar nicht zweifelsohne behaupten, war sich aber dennoch ziemlich sicher, dass Juls bestätigenden Worte mehr der Zufriedenheit ihres Schützlings dienten, als dass sie großartig der Realität entsprachen. Auch, wenn Jul ihre Rolle gerade sehr gut spielte. Dennoch. Es war zwar ein seltenes Erlebnis, doch hin und wieder war der Engel tatsächlich mit 200% bei der Sache und gerade, wenn es um Julia ging, war es oftmals schwer, ihm etwas vorzumachen. Nichtsdestoweniger erwiderte der Schwarzhaarige das Lächeln der Direktorin und erwischte sich bei dem Gedanken, fast froh über ihre gekünstelte Haltung zu sein. Es war zumindest für den Moment sinnvoll, wenn nicht beide gleich in ein tiefes Loch fallen würden. So spielte ihm auch das beinahe neckische Verhalten, das Jul kurz darauf an den Tag legte, gut zu. „Wart nur ab, die kommt dann noch.“, hatte der Schüler breit grinsend gekontert. „Anstrengend? Ich weiß nicht, von wen du redest.“ Es tat gut, dass sich die Stimmung zwischen all den Fiaskos dann doch etwas auflockerte, auch wenn es – und das wussten beide zu gut – nur zeitlich bedingt war. Sie verbrachten die letzten Stunden des Tages damit, sich einerseits gegenseitig bei Laune zu halten, anderseits schwenkte das Thema aber auch immer wieder zu der zuvor angesprochenen Angelegenheit zurück. So lange, bis es sich fast schon normal anfühlte, darüber zu sprechen. Für Leviathan stand fest, dass er Julia in dieser Nacht nie und nimmer allein und womöglich ihrem Schicksal überlassen würde. Die Sache war ihm außerdem so ernst, dass er darauf bestand, bei ihr im Zimmer zu übernachten um ein Auge auf sie haben zu können, obgleich er in der Vergangenheit eher die Couch präferiert hatte. Es war keine große Sache, außerhalb des Wohnheims zu übernachten, wenn es denn bei der Schuldirektorin war. Ein paar seiner Klamotten fand Levi in ihrem Haus immer noch vor und einem der Gefängniswärter war außerdem schnell Bescheid gesagt. „Weck mich, wenn was ist, oke?“, waren die letzten Worte, die der an Julia gerichtet hatte, bevor er vorgab, auf Bälde eingeschlafen zu sein. In Wahrheit aber dauerte es dann doch knappe 2 Stunden – da war aber auch einfach zu viel, dass sein Kopf erst verarbeiten musste – bis er in den Schlaf fand. Juls Bett war jetzt nicht unbedingt das größte und der Engel hatte sich Mühe gegeben, sich so sehr an einem der Bettränder einzurollen, dass ihr noch genügend Platz in ihrem eigenen Schlafgemach überblieb.
Nächster Morgen
Immerhin hatte der Engel beim Einschlafen guten Willen gezeigt. Am Morgen danach war davon aber nichts mehr zu sehen – stattdessen lag da nun ein Teenager quer, Arme und Beine in alle Richtungen ausgebreitet und eigentlich war es ein Wunder, dass Jul überhaupt noch Luft bekam. Wahrscheinlich war es auch ihr lautes Atmen (oder verzweifeltes Ringen nach Luft?!), das den Engel neben der aufgehenden Sonne und den warmen Strahlen, die durch das Fenster leuchteten aus dem Schlaf rissen. „Huh?“ Verwirrt hob Levi seine Hand an, die kurz zuvor noch irgendwie über Juls Kopf gelegen hatte. Mit schmalen Augen – es war aber auch einfach noch zu früh – beobachtete der Engel das Abbild der noch tief schlafenden Direktorin. Es war so schwer, sich vorzustellen, was ihr heute oder morgen oder wann auch immer noch alles bevorstehen würde. Im Moment wirkte alles so friedlich und … fast schon normal. Bei den Gedanken daran und an den letzten Abend seufzte der Engel kaum hörbar und versuchte sich schließlich so leise als möglich aus dem Bett zu schälen, um die Dämonin nicht zu wecken. Es waren ihr noch keine Reißzähne und auch keine Hörner gewachsen, also war wohl alles noch beim Alten, oder? Bei der Visualisierung seiner Gedanken musste der Schüler unwillkürlich grinsen, ehe er sich in bekleidet in Schlafshirt und Boxershorts auf den Weg nach unten in die Küche machte, wo er sich eine Schale mit Müsli und Milch zusammenmischte und für Jul Kaffee kochte, den sie vermutlich stark benötigen wird. Das Frühstück kippte er sich in Windeseile hinunter, während das schwarze Gold vor sich hin köchelte und der Geruch sich wahrscheinlich schon bis nach oben entfachte. Kurze Zeit später füllte der Engel zwei Tassen damit voll, während er aus einer davon auf seinem Weg zurück nach oben bereits zufrieden schlürfte. Wieder in Juls Zimmer angekommen, lehnte er sich gegen einen der Schränke. Sein Blick war auf sie gerichtet, auch wenn er von ihrem Gesicht aufgrund der hoch gezogenen Decke nicht viel erkennen konnte. Wecken wollte er sie nach wie vor nicht, auch wenn er sich fast sicher war, dass der Kaffeegeruch sie bald aus ihren Träumen reißen würde. In Wahrheit war es aber egal. Sie hatte noch massig Zeit bis zum Unterrichtsbeginn und Levi wollte, dass sie in Ruhe ausschlafen konnte. Seiner Meinung nach alles kein Problem, solange er hier war. Es war wirklich ein seltener Anblick, den der Engel an diesem Morgen bot. Normalerweise würde er noch tief schlafen und sich von Jul wahrscheinlich 20 Minuten vor Unterrichtsbeginn hektisch wecken lassen. Sich dann noch seelenruhig sein Frühstück in die Figur stellen. Mit den Gedanken bei sich und lediglich bei sich sein. Vielleicht auch beim neuen Computerspiel von Ryder oder wie er die paar Zen für die geilen Mc Donalds Burger zusammenkratzen könnte. Normalerweise musste er aber auch keine Angst um seine Ziehmutter und dass ihre sich lösenden Barrieren sie innerlich zerreißen würden, haben. Schlürf …
Julia
Julia Bardera
63 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
In ihrem Bett zu liegen war schon eine gewisse Art von Komfort. Nicht, dass es ihr Gemüt in irgendeiner Art und Weise beruhigte. Aber es half das unvermeidliche vielleicht ein paar Minuten hinauszuzögern. Dennoch … irgendwie wurde sie trotz dieser herannahenden Gefahr irgendwie müde. Innerhalb weniger Minuten hatte die Direktorin das Reich der Träume erreicht. Was nicht einmal annähernd so schön war wie immer. Normalerweise hatte Julia nie irgendwelche Träume gehabt. Es war mehr ein körperlicher Erholungsprozess als wirklich der Ansatz das am Tag Erlebte zu verarbeiten. Doch dieses Mal war es anders. Als hätte man sie in eine Zeitmaschine gesteckt und direkt in ihre Vergangenheit katapultiert stand sie wieder in ihrem Appartment weit ab von der Insel, welche sie einst ihre Heimat genannt hatte. Aber das war keine Erinnerung, um irgendeine Vergangenheit nachzuerleben, oder in plötzlicher Nostalgie zu versinken. Der Raum war leer, geruchsneutral. Die Fenster waren schwarz und führten ins nichts. Es war das gleiche Gefühl wie am Abend in der Küche. Kälte schlich ihr Rückgrat hinauf und sorgte dafür, dass sich ihre Nackenhaare innerhalb weniger Sekunden so stark aufstellten, dass Julia das ziehen buchstäblich in der Haut spüren konnte. Ein Hauch kühler Luft blies ihr in den Nacken, was auch der Moment war, wo ihre physische Form leicht den Nacken auf dem Kissen erhob, ihr Atem kurz stockte und sich dann alles wieder beruhigte. Schlagartig drehte sie sich in ihrem Traum um, doch da war nichts. Hatte die Dämonin sich das nur eingebildet? Nein, bestimmt nicht. Eine weitere Drehung vollführte sie innerhalb des Raumes, aber ohne einen sichtlichen Erfolg. Plötzlich! Ein Klirren. Eines der Gläser auf den Tischen war heruntergefallen und lag in Scherben am Boden. Ein zweites Glas viel herunter. Nur dieses Mal erschreckte sich die Direktorin nicht, sondern umrundete das seltsame Schauspiel mit einer beinahe schon erschreckenden Neugierde. Es war sehr unwahrscheinlich, dass sie hier einen Traum von irgendwelchen Geistergeschichten hatte. Das wollte ihr Kopf damit sicherlich nicht andeuten. Wieder ein Klirren, dieses Mal aus der Küche … und dann nochmal … und nochmal. Zu dem Zeitpunkt als Julia in die Küche schaute, war bereits das nächste Glas auf den Boden gesegelt. Sechs Gläser … und als die Dämonin in die Schränke ihrer damals so vertrauten Umgebung schaute, dann waren sie alle leer. Aber was sollten dann die … Moment. Besonders als es keine anderen zerbrechlichen Gegenstände mehr gab, konnte es sein das …? Mit einem kurzen Laufschritt kehrte Julia zum Wohnzimmer zurück, wo sie nun die Risse in dem einzigen Stück Glas sah, das in der gesamten Szenerie noch übriggeblieben war. Risse breiteten sich am Fenster auf und die Blondine versuchte dem Ganzen zum Ersten Mal mit ihren Fähigkeiten entgegenzutreten. Etwas, was sie bis zu diesem Zeitpunkt wie in Trance vergessen hatte. Aber … es half nichts. Das Glas zerbarst und die Dunkelheit von außen trat schneller ein, als sie sich davor retten konnte. Wie ein Ozean der sich einfach umschloss, mit sich riss und gegen die Wände drückte. Sie zappelte, versuchte zu schreien, ruderte mit den Armen und dann … machte sie einfach die Augen auf, als wäre nichts gewesen. Aber es hatte sich etwas verändert … sie hatte sich verändert. Und da war … Kaffee?!
Julia richtete sich in ihrem Bett auf und schaute in Richtung der Tür. „Guten Morgen … Levi“, grüßte sie den Nephilim mit einem beinahe schon ungewohnten Lächeln. Sie fühlte sich auch so gut … so kraftvoll. Und genauso schwungvoll erhob sich die Dämonin auch aus ihrem Bett, bevor sie dann, immer noch im Nachthemd, vor Levi stand. „Ich sehe, du hast schon Kaffee gemacht?“, sie strubbelte dem Engel kurz durchs Haar. Sie wirkte weder sonderlich müde, noch unglaublich frustriert. Aber wer mochte es nicht, wenn man andere mit einem Lächeln begrüßte? „Ich mach dann gleich Frühstück, ja?“, kündigte sie an und stellte sich vor den Schrank, in dem ihre Klamotten waren. Schnell und effektiv war sie dabei ihre Standardkleidung für jeden Tag heraussuchend und noch schneller landeten die auf der Bettkante, bevor die Direktorin sich wieder zu ihrem Schützling hinüberbewegte. Ihre blauen Augen so klar und fixiert, dass man jeden Moment meinen können sie würde seinen materiellen Wert in Körperzellen berechnen. Verbunden mit einer Aura, die sich geradezu in seine Seele hineinzubohren versuchte. „Ich schiebe ... nur schnell die Dusche dazwischen.~“, und damit begab sie sich schnurstracks und – mit einem unglaublich attraktiven Display – in Richtung des Badezimmers. "Geh doch schon mal runter, mh?".
Erst nachdem die Tür geschlossen war, formte sich aus dem Lächeln ein breites Grinsen. „Achja~“, seufzte sie leise aus und ließ das Nachthemd zu Boden gleiten. Was wäre denn ein erfolgreicher Tag ohne eine Dusche? Das Anziehen und zurechtmachen dauert ja sowieso nicht so unglaublich lange. Von daher ... ja. in grob 20 Minuten sollte das Frühstück in der Mache sein. Körperpflege dauert eben ein bisschen.