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Shima no Koji :: Das Wohnheim :: 1. Stock :: Ostflügel

Zimmer Nr. 205 [Viererzimmer] - Leviathan, Arata, Rio, Tai
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Leviathan

Leviathan

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Aufenthaltsort: Zimmer 205
Aktuelles Outfit: Offenes, grau kariertes Hemd über weißem T-Shirt, knielange Jeasshorts, weiße Sneakersocken
Leviathan

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das Eingangsposting lautete :

Zimmer Nr. 205







Der Ostflügel des Wohnheims im ersten Stock ist den Jungen vorbehalten. Neben den Einzelzimmer gibt es einige größere Zimmer, die Platz für bis zu 4 Personen haben. Eines von ihnen ist das Zimmer mit der Nummer 205.  
Nach einem schmalen Gang, der bestimmt oftmals mit Schuhen oder ähnlichem vollgestellt wird, erreicht man das große Zimmer, welches um die 25m² umfasst. An den Wänden gegenüber der Fensterfront sind tiefe Einbauschränke angebracht, die unter den Bewohnern dieses Zimmer aufgeteilt werden. In der Mitte des Raumes hat ein runder Hochflorteppich seinen Platz gefunden. Auf diesem steht ein formähnlicher, niedriger Tisch, um welchen man sich gerne mit den Mitbewohnern oder aber auch Freunden versammelt. Da der Raum nur über zwei größere Schreibtische mit Stauraum verfügt, wird oftmals auch der runde Tisch für Hausaufgaben, dem Verfassen eines Briefes an die Familie oder Ähnlichem verwendet. Zwei neu hergestellte Stockbetten bieten Platz für 4 schlafende Persönlichkeiten - auch die Zuteilung der Betten liegt in der Verantwortung der Bewohner. Neben dem Fenster sind außerdem die Inselkarte an der Wand, sowie ein Kalender angebracht, um den Schülern den Alltag etwas zu erleichtern. Je nach Bewohner werden die Wände mit verschiedenen Postern, Bilder oder sogar Wandregalen verziert.


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Julia

Julia Bardera

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Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
Julia Bardera

Julia
Mit Leviathan


Ein Grummeln machte sich bei der Bardera bemerkbar, als sie sehr direkt und schroff auf ihre fehlende Präsenz beim Ball hingewiesen wurde. Kurz senkte sich der Blick der blauen Augen, was ein sporadischer Anflug von Reue sein wollte, bevor sie wieder den Blickkontakt zu ihrem Schützling aufbaute. „Das freut mich, wenn du wenigstens mit deinen Freunden etwas anstellen konntest.“, rettete sie sich und ihr schlechtes Gewissen mit einer freundlich-sanften Tonlage auf eine nicht ganz so schlimme Position. Sie wusste trotzdem, dass es heute Abend wieder auf sie zurückkommen würde. Vorerst allerdings konnte sich die Dämonin eine leicht erhobene Augenbraue einfach nicht verkneifen, als sie mit ansehen musste wie der Engel eine fast schon widerwärtig abgestanden Flasche unter seinem Bett herausholte. An dieser Oberfläche könnten Historiker wohl die Überreste aus Jahrhunderten herauslesen, so lange lag sie da bestimmt schon. Gott! Wie konnte man nur in so einer Unordnung leben! Gleichzeitig gruselte es Julia vor der Versuchung einen Blick unter die hiesige Matratze zu werfen und sie widerstand der Versuchung … vorerst.
Stattdessen kam sie mit der Thematik der SMS auf den jungen Mann zu, der auch spontan eine dieser verdächtigen Hustenanfälle bekam. Erwartungsvoll ruhten ihre Augen auf Levi, dessen Rehabilitation sich etwas in die Länge zog. Aber umso länger er sie hier warten ließ, umso ungeduldiger wurde die Direktorin auch. „Also?“, hängte sie noch eine dritte Aufforderung hinten an und wartete noch ein bisschen, ihre offene Haltung der Arme immer noch beibehaltend.  Innerlich zählte sie die Sekunden, bis der Schwarzhaarige endlich mal einen Geistesblitz bekam. Stattdessen beschränkte sie sich neben einer erneuten Hervorhebung der Geste auf nur die nötigsten Antworten. Ganz nach dem Motto: Willst du mehr wissen, dann komm her und lass dich drücken. Erinnerte zwar meistens immer nur an alte Omas, aber Julia war eben mit geringen Ansprüchen gesegnet. Auf der anderen Seite – und ja das Argument kam oft – es war Levi.

„Ja, ich kenne Frau Jansson, ich habe sie schließlich eingestellt.“, war die beinahe schon kritische Antwort der Direktorin auf seine Frage. Blieb jedoch kurz still, als ihr Schützling die Frage noch einmal expliziter Wiederholte. „Nun, also …“, begann sie ihre Antwort zu formulieren und wollte auch gerade wieder ihre Arme sinken lassen, da zog sie ein schwarzhaariger Engel schnurstracks in Richtung des Bettes. Total überrumpelt schaffte es Julia noch ein abruptes „Hey!“ aufzubringen, war angesichts der Spontanität aber Machtlos irgendetwas anderes zu tun. Zum Glück schalteten ihre Reflexe rechtzeitig, so dass sie nicht mit dem Gesicht gegen die Wand hinter dem Bett knallte. In letzter Sekunde schaffte die Blondine eine Drehung, damit ihr Rücken die ganze Geschwindigkeit elegant, wenn auch nicht sanft, abfederte.
„Sag mal, geht’s noch?!“, blickte sie leicht gereizt zu ihrem Schützling hinüber und richtete sich dabei schnell wieder den Rock, welcher aufgrund der Herrschenden Fliehkräfte ein bisschen zu weit nach oben gerutscht war. Wenn das einer gesehen hätte … jaja. „Also …“, räusperte sich Julia wieder und machte es sich nun einfach an der Wand des Zimmers gemütlich, nachdem sie es auch hinbekommen hatte ihre Beine zu überschlagen. „Ja, ich kenne sie einigermaßen gut. Aber nicht besser oder schlechter als andere Kollegen.“, formulierte sie die finale Antwort und seufzte leicht genervt. „Wieso? Ist etwas passiert, oder hast du etwas angestellt?“, was wohlgemerkt die ersten und immer natürlichsten Fragen einer Mutter oder Ziehmutter sein sollten. Wenn das Kind schon von selbst ankommt: Was hat es angestellt? Und bei Levi war dieses vorgehen ja nicht einmal unberechtigt. Obwohl sich Julia die frage stellte, warum er sich dann selbst dem Risiko aussetzt direkt eine auf den Deckel zu bekommen. Sonst war er ja eher … flüchtiger Natur. Nachdenklich streifte ihr Blick den ihres Schützlings und ruhte schließlich wie ein Stilles Wasser auf der Oberfläche seines Gesichts. So lange bis selbst ihr in der Kleidung eindeutig zu warm wurde, und sie sich kurz rekelte um das Jackett loszuwerden und sich den Kragenknopf ihrer Bluse zu öffnen. Das sollte ihm Zeit zum Nachdenken geben, so die Theorie. „Also?“, fragte sie ein letztes Mal, dann kehrte Stille von ihrer Seite aus ein.


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Leviathan

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Reumütig hob der Engel die Brauen, presste Ober- und Unterlippe aufeinander und warf der Direktorin einen entschuldigenden Gesichtsausdruck entgegen, nachdem diese sich über die grobe Art, wie ihr Schützling sie auf sein Bett katapultierte, beklagt hatte. Scheinbar wurde sie von der Aktion zu sehr überrumpelt. Ernsthaft Sorgen, dass sich eine Bardera dabei den Kopf anschlagen und sich unhaltbar verletzten würde musste man im Normalfall eher nicht haben, zu schnell und ausgebildet sind ihre Reflexe. Lange nahm sie es dem unruhigen Geist nicht übel und lehnte sich schließlich gegen die Wand an seinem Bett, nachdem sie ihren Rock wieder in Form gebracht hatte. Ups. Ein weiteres Mal erklärte sie, dass sie Frau Jansson kannte, jedoch wohl kein freundschaftliches Verhältnis oder ähnliches zu ihr hatte. „Okay.“, sagte Levi nur, während es in seinem Kopf nur so ratterte. Er versuchte sich, Worte zurechtzulegen, die auch aus Juls Warte glaubwürdig sein würden, was sich als nicht ganz so unkompliziertes Unterfangen herausstellte. Natürlich nahm die Direktorin sofort an, dass der Engel selbst der Problemverursacher war, woraufhin dieser sichtlich genervt die Augen überdrehte. War es überhaupt möglich, mit ihr so ein Gespräch zu führen? Ohne dass er gleich mal in den Kreis der Verdächtigen geraten würde? Sichtlich ungeduldig hakte Julia wieder nach. „Naja…“, begann er leise nuschelnd, zog dann die Beine auf das Bett, um sich nun im Schneidersitz darauf und im rechten Winkel so Julia zu positionieren, sodass sie Blickkontakt halten konnten. Wenn sie es denn wollten, Levis Blicke jedenfalls wanderten unsicher in alle Richtungen. Sogar nach links, direkt in die Wand hinein, als würde sich da weiß Gott was abspielen. Irgendwie beruhigte ihm die weiße Wand dann aber doch, sodass er sie weiterhin fixierte, ehe er fortfuhr. „Sie ist gestern zu mir gekommen, als ich ein bisschen abseits des Feuers gammelte. Also allein. Zuerst war ich genervt, weil ich nicht wollte, dass mir eine Lehrerin ausgerechnet am Ballabend auf die Eier geht. Reicht ja schon im und nach dem Unterricht“, brabbelte er darauf los und merkte erst nach wenigen Augenblicken Stille, dass es vielleicht in Anbetracht der Tatsache, dass er das gerade einer auch unterrichtenden Direktorin erklärte, nicht ganz so klug gewählte Worte waren. „Also, dich ausgenommen halt.“, stellte der Engel sofort mit eindeutiger Handbewegung klar. Jul nahm er aus, aber dass er auf Lehrer an einem Ballabend keinen Bock hatte – dazu stand er natürlich nach wie vor. Welcher der Schüler war auch heiß auf sowas? „Und ich wollte, dass sie geht, aber das hat sie nicht getan. Und irgendwie … dann hatte sie so … Augen …“, fuhr der Schwarzhaarige fort und spätestens jetzt würde man wohl merken, dass er keine Ahnung hatte, wie er das Erlebte in Worte fassen sollte. Er rang sichtlich nach Worten. „ … also, weiß nicht. So andere Augen und plötzlich war alles anders und ich habe mich gefühlt., als hätte ich keine Kontrolle über meinen Körper.“ Was sie jetzt hoffentlich nicht als jugendlichen, leichtsinnigen Sexualtrieb abstempeln würde. Um zu zeigen, wie ernst es ihm ist, suchte Levi nun endlich den direkten Blickkontakt zu seiner Ziehmutter und gab sich alle Mühe der Welt, ihm so lange als möglich aufrecht zu erhalten. „… und dann habe ich sie berührt und alles …“ Als allzu detailgetreu wollte sich der Engel dann doch nicht zeigen und ließ mit seinen Worten viel Raum zur Spekulation offen. „… und komische Sachen gesagt, die ich normal nie sagen würde. Bis mich eine SMS von Mike, der das wohl auch beobachtet hat, aus diesem komischen Zustand herausgerissen hat, zu dem ich dann auch geflüchtet bin.“ Ob Jul ihm einigermaßen folgen konnte? Und verstand, worauf er hinauswollte? „Ich glaub, die Alte hat mich verhext oder so …“, nuschelte er in seinen nicht vorhandenen Bart und blickte nun wieder etwas an sich herab. „Was ist, wenn sie das wieder tut und das dann …“, seine Stimme wurde immer leiser, als er seinen Kopf nur minimal und langsam anhob, mit seinen Augen dann aber doch wieder zu Jul aufblickte. „… anders endet?“ Es war mittlerweile viel Zeit vergangen, seit sich der Nephilim das letzte Mal Jul anvertraut hatte. Und vermutlich gab es Einschneidenderes, über das er unbedingt mit jemanden sprechen musste. Aber sich diese Sorgen von der Seele zu sprechen war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, das zumindest redete sich der Schwarzhaarige ein. Außerdem ging es ja wohl um etwas Ernstes und etwas, mit dem er unmittelbar wieder konfrontiert werden könnte. Oh Gott, was wenn er morgen schon Unterricht bei der Hexe haben würde? „ …. Kann ich bitte nur noch von dir unterrichtet werden.“, sprach er seine wirren Gedanken laut aus und grübelte angestrengt und nervös weiter.




Zimmer Nr. 205 [Viererzimmer] - Leviathan, Arata, Rio, Tai - Seite 9 Levi-t13
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Julia

Julia Bardera

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Julia Bardera

Julia
Mit Leviathan

Julia ignorierte das genervte Schauspiel ihres Schützlings einfach mal gekonnt, damit sie nicht gleich wieder einen Riegel vor seine anscheinend so wichtige Aussprache mit ihr schob. Lediglich der Gedanke, er könne sich durchaus mal mehr am Riemen reißen, wanderte am innerlichen mütterlichen Ermahnungszentrum vorbei und verschwand dann in der Schublade „Später“, ohne die Ausfahrt „Es aussprechen“ zu nehmen. Generell wunderte sie sich sowieso, dass der Schwarzhaarige so lange mit den richtigen Worten zu kämpfen schien, was sie mit ihrem Konsequenten nachhaken eigentlich nur überwinden wollte. Und es schien ja auch zu klappen. Auch, wenn ihr Schützling ein bisschen brauchte, um in die Gänge zu kommen.
Allerdings wäre es ein Wunder gewesen, wenn Julia selbst nun bei seinem ersten Kommentar begeistert in die Hände klatschen würde. Die Beziehung zwischen den beiden machte das Ganze nicht weniger problematisch, konnte auch die Dämonin ein stilles Seufzen nicht unterdrücken. Man hörte es zwar nicht, konnte aber eindeutig am erhöhten heben ihres Brustkorbes – was aufgrund weiblicher Zusätze umso mehr auffiel - und ihren kurz skeptischen Blicken merken, was nun gerade in der Blondine vor sich gehen würde. Aber sie sagte nichts, mahnte sich innerlich zur Zurückhaltung und nickte stattdessen nur leicht. Gott, wann hatte sie sich das letzte Mal wirklich so reglementiert? Blieb nur zu hoffen das es sich am Ende auch wirklich bezahlt machte und er jetzt keinen Unsinn verzapfte. Dabei lag ihr bei dem Spruch mit den Augen schon der sarkastische Spruch regelrecht auf der Zunge, wenn sie es selbst nicht besser wissen würde.
 
Bereits als ihr Schützling erwähnte keine Körperkontrolle zu haben war für die Blondine schon einmal klar, dass es sich um einen externen Einfluss handeln musste. Der Blick des Jungen vor ihr war so eindringlich wie er nur selten war. Sie erinnerte sich an die letzte Aussprache zwischen ihnen beiden, da war es eine ähnliche Mimik gewesen. „Okay.“, bestätigte Julia erneut mit einem Nicken ihre präsente Aufmerksamkeit und versuchte ein unterstützendes Lächeln zustande zu bringen. Aber momentan war sie viel zu sehr mit der Rekonstruktion des Ereignisses in Verbindung mit ihrem eigenen Wissen beschäftigt.
„Es klingt zumindest nicht unglaubwürdig.“, erteilte sie dem Nephilim seine Absolution und stufte damit seine Sorgen als legitim ab. „Nur ein Privatunterricht wird wohl kaum machbar sein. Auch wenn das bestimmt sehr reizend wäre.“, und vor allem sehr anstrengend für Levi. Ob er sich mal Gedanken darüber gemacht hat was passiert, wenn die ungebrochene Aufmerksamkeit des Lehrers auf seinem Antlitz lag? Wohl kaum, vermutete sie, aber das war ja auch nicht das Thema. „Wie dem auch sei…“, setzte sie wieder an und sah schräg zum Schwarzhaarigen hinüber, der nun ganz direkt einige Momente lang in das stille Meer ihrer saphirblauen Augen sehen konnte. Die Anspannung war ihr eindeutig anzusehen, immerhin wandelte sie gerade auf einem Grad zwischen Vertrauen und Pflicht. Auf beiden Seiten der Medaille, wohlgemerkt. Einen Moment lang folgte trotz des implizierten Themenwechsels nichts weiter. Sie musste sich entscheiden, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte und zum ersten Mal fand sie sich im Zwiespalt zwischen Beruf und Privatleben wieder. War sie nun eine Direktorin, die hier mit ihrem Schüler sprach, oder war es doch eher eine Mutter-Sohn-Beziehung; wenn auch letzteres eher speziell war? Oder vielleicht sollte es ein Mittelding sein? Die Geschäftsfrau wusste wie spendabel der Engel mit Infos war … ob das so eine gute Idee war?
 
Zum allerersten Mal wieder offensichtlich seufzend neigte sich die Dämonin langsam nach vorne, ihre Hände auf den Schoß legend und kurz einen Blick ihre Beine hinunterwerfend. Sie musste sich entscheiden … und das schnell. „Mh …“, die Blondine drehte ihren Kopf wieder zu dem jungen Mann neben ihr und nahm wieder ihre gefasste Haltung an, „Ich versichere dir, dass es nicht mehr vorkommen wird.“. Was natürlich implizierte, dass sie schon im Gange war etwas dagegen zu unternehmen. Nur was genau, dass wusste sie nicht. Sie könnte Levi und Frau Jansson miteinander konfrontieren, dann konnte es die Lehrerin selbst erklären und ersparte ihr selbst die ganze Arbeit, aber so einfach wollte es sich die Bardera auch nicht machen. Alles was sie tat war ihren hilfesuchenden Schützling zu vertrösten und nichts weiter zu tun. Keine unglaublich gute Methode, wenn man doch Vertrauen aufbauen und nicht verschwenden wollte. Aber selbst sie konnte sich keinen reim darauf machen, was genau die Ex-Agentin von ihrem Schützling wollte.
 
„Ich … werde dir jetzt etwas sagen, was normalerweise keiner wissen soll.“, fing sie plötzlich an und verlangte schon in ihrer Stimme das indirekte Einverständnis zur absoluten Schweigepflicht, „Aber du musst Stillschweigen bewahren … versprich mir das.“. Und davon hing wirklich eine ganze Menge ab, nicht nur sein eigenes Seelenheil, sondern womöglich auch die Chance der Insel vor zukünftigen Angriffen geschützt zu sein. Klar, auf die Idee einen Verräter in den eigenen reihen zu haben sind die Schüler nach dem März dieses Jahres noch nicht gekommen, aber Julia rechnete hart damit eine undichte Stelle zu haben. Besonders nach diesem so überraschenden Einmarsch des alten Feindes, der praktisch aus dem Nichts kam.
„Zum ersten ist Frau Jansson ist eine Sukkubus, deswegen fühltest du dich so zu ihr hingezogen. Es war ihre Magie, die sie in diesem Moment wohl auf dich angewendet hat.“, sie machte eine kleine Pause und vergewisserte sich Leviathans geistiger Anwesenheit für das was jetzt noch folgen würde. Nervige Zwischenfragen, was denn nun ein Sukkubus war, wurden nicht toleriert. So viel rassenkundespezifisches Wissen hatte der Schwarzhaarige sicherlich noch im Kopf. Nicht zuletzt, weil diese Gattung vermutlich irgendwann mal der feuchte Traum eines jeden Teenagers war, wenn auch nur aus Gründen der Pubertät. Irgendwie so, war ja auch egal. „Und zum Zweiten ist sie eine Ex-Agentin, die neben dem Lehrerberuf auch ein Auge auf alle wirft um Probleme aufzudecken.“, sie seufzte, „Es ist ja sicherlich nichts Neues, dass wir viele Härtefälle haben und die Angriffe machen es nicht leichter. Aber manche vergraben es so tief, dass man dort normalerweise nicht drankommt. Sie findet raus was es ist und wir handeln dann, um es zu beheben. Also etwas Gutes, eigentlich. Nur hat sie sich bei dir wohl unglaublich schlecht angestellt.“. Ob es eine gute Idee war, ihm das erzählt zu haben? Der Mutter-Beruf Zwiespalt trieb sie gerade in den Wahnsinn. „Und außerdem habe ich eine Verantwortung für euch alle … damit dir und den anderen nichts passiert, brauche ich eben Hilfe.“, ein tiefer Atemzug folgte, „Das wie dieses Jahr darf sich nicht wiederholen … und es nagt an mir jede Nacht, jeden Abend.“. Ihr Blick wurde etwas betrübter, während der Körper trotzdem weiter die aufrechte Haltung beibehielt.

„Ich versichere dir, dass sie keine Hexe ist und dir auch nicht schaden wollte.“, führte sie weiter aus und neigte sich leicht in die Richtung von Levi, um nach seiner Hand zu greifen. Ein warmes Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen. „Bevor ich jemanden in deine Nähe lasse, der dir aktiv Schaden zufügt, sterbe ich. Das weißt du … oder?“, kurz drückte sie seine Handfläche etwas fester zusammen, „Aber ich kann nicht alles alleine machen, auch wenn es vielleicht so wirkt … und … auch wenn du sonst immer um mein Verständnis kämpfen musst, dieses Mal bitte ich um deines…“. Ihre Stimme hatte etwas leicht Flehendes, besorgtes, aber auch verzweifeltes in sich. Was sich besonders dann verdeutlichte, als ihre Schultern noch mehr als vorher absanken und sie – quasi leicht von unten herauf, auch wenn es durch das hinüberlehnen zustande kam – zu ihm hoch Blickte. Kurz dachte sie darüber nach sich selbst auch noch mehr zu öffnen, entschied sich aber dagegen. Das reichte, es ging um ihn, nicht um sie.


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Leviathan

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Dass die Direktorin ihrem Schützling alsbald klar machte, dass sie ihm seine Geschichte wohl abkaufen würde beruhigte den Engel zwar gewissermaßen,  ließ ihn aber nicht weniger nervös rumzappeln, so gut es ihm im Schneidersitz neben Jul eben möglich war. Ihre Erklärung bezüglich des Privatunterrichts winkte er mit einer schnellen Handbewegung ab, auch um ihr zu zeigen, dass es momentan wichtigeres gab, über das sie sprechen mussten. Die Gute ließ sich mit ihrer Reaktion auf die Hexengeschichte jedoch nicht wenig Zeit, sie schien etwas mit sich zu ringen, wirkte sogar leicht angespannt. „Ja?“, hinterfragte Levi ungeduldig, als Jul mehrmals zu einem Satz ansetzte, der dann aber doch nicht so schnell kam. Etwas verdutzt beobachtete sie der Schwarzhaarige bei den für sie ungewöhnlichen Gesten. Dass ihr einmal im Leben die Emotionskontrolle entglitt musste sein Gesagtes einen gewissen Einfluss auf sie gehabt haben. Wahrscheinlich wusste sie bereits von Frau Janssons Hexenfähigkeiten und versuchte sich im Kopf gerade Wörter zurechtzulegen.  Je gespannter der Nephilim auf ihre Antwort wurde, desto näher neigte sich sein Kopf zu Julia, die sich echt arschviel Zeit ließ, bis endlich wieder ein paar Silben über ihre Lippen glitten. Die Levi dann doch etwas aus der Bahn warfen. „Ja, toll, wie gütig“, entgegnete er ihr zynisch. War es als Leiterin der Schule sowieso nicht ihre Aufgabe für ihre Küken zu sorgen? Sofort verspürte der Schwarzhaarige den starken Drang danach, einfach aufzustehen und Julia alleine in seinem Zimmer sitzen zu lassen. Wenn er nicht gewusst hätte, dass da noch was kommen würde, hätte er das bestimmt auch getan.

Etwas, das normalerweise niemand wissen sollte klang natürlich schon verlockend. Auf jeden Fall hatte die Direktorin nun die volle Aufmerksamkeit des Jungen, der sich mit seinen Handflächen an den Knien abstützte, immer noch leicht zu Julia geneigt saß und sie mit seinen neugierigen Blicken fast durchbohrte. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ihm das folgende „Versprochen.“ über die Lippen kam und er mit Zeige- und Mittelfinger ein Peace-Zeichen deutete. Levi war zwar die Tratschtante schlechthin, was vor allem aber der Tatsache zuzuschreiben war, dass er einfach gern und viel, viel mehr als andere wahrscheinlich, redete. Böse Absichten sind dahinter aber nie zu erwarten und wenn man ihn um Stillschweigen bat oder er 1 und 1 zusammenzählen konnte (wozu er tatsächlich manchmal in der Lage war), dann war es ihm auch möglich, zu schweigen wie ein Grab. So wie am Vorabend, als er bei @Ivy voll ins Schwarze getroffen hatte und sofort voll den Durchblick hatte, dass sie auf @Mikhail stand und so. Und trotzdem kein Wort gesagt hatte! Stattdessen … Der Gedanke an Ivy und gestriger Abend traf den Engel wie eine Faust in die Magengrube und er wandte seinen Blick kurz von Jul ab. Sie hatte voll das Geheimnis auszuplaudern und er machte sich Gedanken um einen Kuss, den es vielleicht so nie gegeben hat. Glücklicherweise erhielt die Direktorin prompt die volle Aufmerksamkeit zurück, nachdem sie ihrem Schützling erklärte, bei Frau Jansson handle es sich um eine Succubus. Succubus. Ja, es dämmerte. Langsam. Aber nicht vom Rassenkundeunterricht. „Ich fühl mich nicht zu ihr hingezogen!“, verteidigte er sich fast schon panisch und etwas zu laut. Ob die im Nachbarszimmer das jetzt gehört hatten? „Ja, genau, Magie.“, stimmte Levi einfach mit Jul ein und nickte dabei heftig mit seinem Kopf.  Das sollte schon klargestellt werden, dass er selbst da keinen Einfluss darauf hatte und sie auch ganz sicher nicht geil fand oder so. Hätte das Ereignis am Vorabend nie stattgefunden, würde das vermutlich anders aussehen, denn Karina Jansson war eine durchaus ansehnliche Frau, vor allem mit viel Holz vor der Hütte, das ihn unweigerlich an Kaede erinnerte.
Was danach folgte, nahm der Engel nur sehr langsam ins Bewusstsein auf. Frau Jansson. Eine Ex-Agentin. Die sich in die Köpfe der Kinder einnistet, um ihren Sorgen auf den Grund zu gehen. Nachdem sie sie auf sie scharf gemacht hat. Was zur Hölle? Dass sie sich als Undercover-Psychologin unter die Schüler- und Lehrerschaft mischte, machte es für den Engel jetzt nicht unbedingt besser. Lange Zeit stierte er einfach nur in Julias Gesicht und versuchte, das von ihr Gesagte zu verdauen. Sie hatte natürlich Recht, es war einfach zu viel passiert im letzten Jahr. Zu viel, als das Kinder und Jugendliche das ohne weitere Folgen einfach so verkraften konnten. Es hatte schon einen Sinn, jemanden einzustellen, der sich um die Einbalsamierung der zerstörten Seelen kümmerte. Ein intelligenter Schachzug eigentlich, denn die Betroffenen hatten in der Regel nicht mal wirklich eine Chance, sich dagegen zu wehren.  Wenn sie es denn überhaupt mitbekamen.

Weiterhin schwieg der Engel und betrachtete Julias trüben Blick, seit sie das Thema auch auf die schrecklichen Ereignisse gelenkt hatte. Er nickte nur leicht, als sie ihm versicherte, dass Karina ihm nicht schaden wollte. Die folgenden Worte, die sie mit einem warmen Lächeln über die Lippen brachte, während sie nach seiner Hand gegriffen hatte, ließ jegliche Restbeherrschung in Leviathan schwinden. Krampfhaft versuchte er das Zucken in seinem Körper zu unterdrücken, doch schaffte es nicht, eine einzelne Träne aufzuhalten, die sich in seinem Auge gebildet hatte, den Weg nach draußen aber nicht fand.  So direkt hatte Julia ihm noch nie gesagt, was sie für den Jungen alles in Kauf nehmen würde. Er schaffte es nicht, seine gerührte Überwältigung zu verstecken. Es war ihm deutlich anzusehen. Auch Levi drückte kurz die Hand der Direktorin, ehe er ihren Blicken auswich und sich hastig vom Bett erhob, sich dabei wie so häufig den Kopf stieß, dann aber so tat, als wäre nichts geschehen. Nun stand er vor dem Bett, drehte ihr den Rücken, vermehrt aber seine Seite zu und gab sich alle Mühe der Welt, sein Gesicht vor ihr zu verstecken, obwohl es dafür sowieso schon zu spät war. Während er dann sprach versuchte er, so beschäftigt wie möglich zu wirken, als hätte es einen anderen Grund, warum auf er aufgestanden war und wischte mit seinem Zeigefinger über eine verschmutzte Stelle an der Wand. „Kannst du ihr sagen, dass sie das bei mir nicht machen soll? Dass ich dafür eh dich habe?“, fragte er Julia und wischte sich mit der freien Hand über sein Auge, um der einzelnen Träne den Garaus zu machen. „Bitte. Und dafür erzähle ich den anderen nichts davon.“




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Julia

Julia Bardera

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Julia Bardera

Julia
Mit Leviathan

Anscheinend trafen ihre Worte direkt ins Schwarze. Zumindest interpretierte – oder besser gesagt hoffte – es die Direktorin so, weil ihr Schützling auf einmal ganz still wurde. So liebevoll wie es ihr in dem Moment gerade möglich war, versuchte sie ihren Blick aufrecht zu erhalten, ihn regelrecht mit ihren Blicken einzufangen. Lediglich der leichte Gegendruck in ihrer Hand, ließ sie kurz den Fokus wechseln. Aber statt irgendetwas zu sagen, saß sie nur da … und beobachtete was passierte. Das Schauspiel in der Mimik des sonst so frechen, vorlauten Jungen war überwältigend. Schwankte es zwischen Schmerz, Ergriffenheit und Frust. So gut wie sie im Lesen anderer Menschen war, so schwierig fiel es ihr in diesem Kontext. Es konnte alles sein … was es umso verwunderlicher machte. So aufgewühlt hatte sie ihn erst einmal erlebt und das war schon sehr lange her. Dennoch entschied sie sich zu schweigen, nichts zu sagen und einfach nur da zu sein. Selbst als sie eindeutig erkannte, wie wässerig seine Augen wurden, blieb sie stillschweigend dort sitzen.
Julia in einer so passiven Rolle zu sehen war sicherlich ungewohnt, aber das zeigte im Gegenzug auch wie sehr sich die Dämonin zurücknehmen konnte, wenn es um etwas wirklich Wichtiges ging. In diesem Fall: Um ihren Ziehsohn. Jedes Wort war ihrer Meinung nach zu viel in diesem Moment und die spontane Fluchtreaktion des Teenagers bekräftigte sie nur noch mehr in dieser Annahme. Den Reflex ihrer Hand, den Kopf des stürmischen Jungen zu schützen, konnte sie trotzdem nicht überwinden. Auch wenn das stumpfe Geräusch von einem Kopf auf Holz dieses Vorhabens ganz eindeutig als Fehlschlag betitelte. Aber keinen Mucks gab der Nephilim von sich, stand einfach nur dort und hatte den Blick von ihr abgewendet. Innerlich wurde Julia in dem Moment klar, wie einsam ihr Schützling eigentlich tief in seinem inneren war, trotz seiner immerwährenden Geselligkeit. Und außerdem fiel der Dämonin dabei auf, wie ähnlich sich die Beiden doch waren…
 
„Ich verspreche, dass ich mich darum kümmern werde.“, sprach sie etwas leiser und erhob sich – ohne Kopfschmerzen zu provozieren – aus dem Bett des Schwarzhaarigen und machte einen Schritt auf den sichtlich getretenen Teenager. Bevor sie sich einfach die Freiheit nahm ihn an sich zu ziehen und direkt mit ihren Armen zu umschließen, ihren Kopf dabei linkseitig seines rechten Ohrs auf der Schulter ablegend. „Weißt du …“, begann sie mit leicht bedrückter Stimme, „… Worte können nicht beschreiben, wie wichtig du mir bist.“. Und das war nicht einmal wirklich gelogen. So vielseitig, so vielschichtig wie die Bindung war, welche Julia für ihren Schützling empfand, genauso war ihre Zuneigung für ihn, wenn nicht sogar noch größer. „Und …“, kam es leicht zitternd zwischen ihren Lippen hervor, ehe sie einmal kurz schluckte damit sich ihre Stimme normalisierte. „… und ich weiß, wie die letzten Monate auf dir lasten, wie sie dich hinabziehen. Du bist ein starker Junge, Levi, schon immer gewesen. Egal was passierte, selbst als ich weg war hast du deinen Weg gefunden…“. Und er hatte diesen Weg auch bis jetzt gut beschritten. Ja, er war ein Trunkenbold und manchmal ziemlich unorganisiert … aber er war nicht dumm. Er hatte das Zeug dazu es weit zu bringen, sich seine eigene Zukunft zu schaffen. „Aber du musst aufwachen, Levi. Verschließe dich nicht vor anderen … sei nicht wie ich, werde kein emotionaler Krüppel der nur die Lippen leicht hochziehen kann.“. Und das eben war einfach viel zu alarmierend gewesen. Die Fähigkeit sich zu öffnen sollte er behalten, um jeden Preis! Er sollte kein Stein … kein distanziertes und kühles Wesen mit einer freundlichen Fassade werden. Trauer übermannte sie, gemischt mit Selbstmitleid und Enttäuschung über sich selbst. Vielleicht hätte sie früher etwas tun sollen … aber sie wusste nicht wie.
Langsam löste sich die Blondine wieder aus der engen Umarmung, damit ihre blauen Augen in sein Gesicht sehen konnten. Man hatte es nicht gehört, aber ihr Gesicht liefen tatsächlich kleine transparente Kügelchen hinunter. Auch wenn ihr Gesicht diese Trauer in einen ziemlich skurrilen Kontrast setzte. Die Direktorin weinen zu sehen … oder zum Weinen zu bringen, dass hatte bis jetzt noch niemand geschafft. Aber es zeigte umso besser, wie kaputt Julia wirklich war. Das sie massive Fehler hatte, nicht alles konnte und vor allem … nicht unfehlbar war. Es war die Last dieser Arbeit, dieser Insel, aber die Dämonin stemmte es so gut sie konnte. Aber was sie noch mehr wollte als das, war ihren Schützling dabei nicht zu verlieren. „Bitte, Levi.“


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Juls Reaktion in Form von Worten ließ lange auf sich warten. Sie hatte die ganze letzte Zeit über, seit sie ihm reinen Wein eingeschenkt hatte, geschwiegen. Lange waren aber auch keine Worte zwischen Leviathan und Julia notwendig gewesen. Die Blicke, die sie ausgetauscht hatten, sprachen Bände. Die Träne des Engels, bevor er aus der doch etwas unangenehmen Situation geflüchtet war und seither mit dem Rücken zu Julia vor dem Bett stand, übrigens auch.

Selbstverständlich konnte sie ihm diese Bitte nicht unterschlagen und der Engel war sich zudem sicher, dass es auch in ihrem Interesse war, wenn er sich ihr gegenüber öffnen würde, nicht aber einer dahergelaufenen Ex-Agentin, die sich als Pseudopsychologin unter die Lehrerschaft gemischt hatte. Wesentlich eleganter und wohl auch weniger unter Druck raffte sich die Direktorin ebenfalls vom Bett hoch, fackelte nicht lange und suchte die Nähe zu ihrem Schützling.
Eine Umarmung von Julia war das normalste auf der Welt und trotzdem musste der Nephilim etwas verdutzt blinzeln, ehe er die Lider aufeinanderpresste und einen seiner Arme um Juls Körper legte. Ihr damit behutsam über die Schulterblätter strich, während sie weitersprach. Würde nun einer seiner Mitbewohner oder ein Erzieher herbeischneien, würde man bestimmt schnell falsche Schlüsse ziehen. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, in dem man die Dame in den Fängen des Engels als Direktorin identifizieren würde. Ihr familiärer Umgang miteinander war den meisten nicht fremd.
„Du bist mir genauso wichtig.“, versicherte er mit leicht gedämpfter Stimme. Auch Leviathan hatte seinen Kopf etwas in die Richtung des ihren auf seiner Schulter geneigt und sein Gesicht in den Tiefen ihrer blonden Haarpracht vergraben, die Augen weiterhin geschlossen. Viel würde ihm jetzt sowieso nicht entgehen. Keiner der beiden machte Anstalten, sich aus der vertrauten und doch sehr innigen Positur zu lösen. Stattdessen ließ Jul ihren Worten freien Lauf, wenn auch mit äußerst zittriger Stimmlage. Der Engel verharrte weiterhin, auch sein Arm ruhte nun reglos auf dem Rücken der Frau. Er wusste, dass gleich noch ein „Aber“ folgen würde und sollte recht behalten.
Es waren nicht unbedingt die Worte, die den Engel unmittelbar betrafen, die ihm so aus der Bahn brachten. Julia kannte ihn und er kannte Julia. Er war sich eigentlich sicher, dass sie seinen fast schon kritischen Gemütszustand in den letzten Monaten registriert hatte. Vielleicht war sie über seine Gräueltaten in der abgefuckten Bar und so jetzt nicht so im Bilde, aber selbstverständlich war ihr nicht entgangen, mit welchen Lasten der Engel zu kämpfen hatte. Das alles war keine Überraschung. Jul selbst, die sich als emotionaler Krüppel betitelte hingegen schon. Sichtlich überfordert mit dem, was er soeben gehört hatte, schaffte es Leviathan lange nicht, die passenden Worte über die Lippen zu bringen. Anstelle dessen nahm er seinen zweiten Arm, der sich nun ebenfalls um Juls Körper schlang und drückte sie vielleicht etwas zu fest, gefolgt von einem kaum hörbaren Schluchzen in ihren Haaren.  Als sie sich nach einer gefühlten Ewigkeit, in der bei beiden wohl die ein oder andere Träne gefallen war, dann aber doch aus der engen Umarmung löste, gab es Levi den Rest. Durch seine feuchten Augen betrachtete er ihre, die … nicht weniger nass waren. Noch nie hatte der Nephilim die Direktorin weinen gesehen. Von klein auf nicht, auch wenn sie vor allem damals allen Grund dazu gehabt hatte. „Reiß dich zusammen, es bringt jetzt weder dir noch ihr was, wenn du…“, versuchte er sich selbst zu beruhigen und seinen Tränenfluss zum Stoppen zu zwingen, scheiterte aber dann doch. Es war kein bitterliches Weinkonzert, das die beiden sich gegenseitig gaben, aber man merkte deutlich, dass – so war es zumindest bei Leviathan – sie mit allen Mitteln versuchten, dagegen anzukämpfen. Hin und wieder schaffte die ein oder andere Träne dann aber doch ihren prophezeiten Weg über seine Wange. „Mach ich nicht.“, versuchte er ihr angesichts des gefolgten Schluchzens in einer ungewohnt hohen Tonlage zu versichern. Immer wieder wurde Levi von dem Wort getroffen. Immer wieder schleuderte sein Unterbewusstsein ihm das Wort um die Ohren und mit jedem Mal wurde der Einschlag schmerzhafter. Emotionaler Krüppel, emotionaler Krüppel, emotionaler Krüppel. Der Engel klopfte sich mit dem rechten Handballen zwei Mal gegen die Schläfe, als könnte er seinen Gedanken damit den Garaus machen. Ein drittes Mal wagte er es nicht, Julia wäre sowieso dazwischen gegangen. Stattdessen nahm er einen tiefen Atemzug, griff nach seinem T-Shirt und zog es so weit nach oben, dass er sich mit dem Stoff sein salzig-feuchtes Gesicht abwischen konnte. Er war sich sicher, Julias Bitte war gleichzeitig ein Hilferuf. Und jetzt lag es an Leviathan, diesen Hilferuf auch entgegen zu nehmen. Ohne sich aber selbst zu öffnen, würde die Direktorin das Gespräch immer wieder in seine Richtung lenken. Er brauchte also einen Plan. „Können wir vielleicht…“, begann der Engel zwar leise aber doch kontrollierter als zuvor. Seine Arme hingen schlaff neben seinem Körper, mit einer Hand fummelte er sichtlich nervös am Saum seines Tank-Tops herum. „…zu dir fahren?“, fragte er sie und blinzelte etwas unsicher zwischen ihr und der Wand hin und her. So wie er Jul kannte, würde sie sofort verstehen, worauf er hinauswollte. Ihrer Bitte so schnell wie möglich nachkommen. Aber ein Publikum wollte er dabei nicht haben. Und es war nur eine Frage der Zeit, bis Arata oder Ophaniel ihren Weg zurück auf das Zimmer finden würden. Für seinen Plan bräuchte er zudem etwas mehr als eine halbe Stunde oder Stunde und die Direktorin wollte die Nacht sicher nicht im Wohnheim verbringen. „Ich könnte auch wieder was Essbares vertragen.“ Damit und mit der Handbewegung, in der er über seinen Bauch streichelte, versuchte der Schwarzhaarige die Stimmung wieder ein wenig aufzulockern. Wenn er daran dachte, jetzt etwas zwischen die Zähne zu bekommen, bekam er zwar eher einen Brechreiz, aber egal.

Tbc: ? Wenns ok ist.




Zimmer Nr. 205 [Viererzimmer] - Leviathan, Arata, Rio, Tai - Seite 9 Levi-t13
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Julia

Julia Bardera

Zen 63

Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
Julia Bardera

Julia
So fest wie Leviathan sie an sich drückte, mussten die Worte wohl etwas in ihm getroffen haben. Etwas Unschönes, Verletzendes. Sie spürte wie sich der Nephilim mit seinem Gesicht in ihrer Schulter und Frisur grub. Als wäre sein Gesicht auf der Suche nach Schutz, Geborgenheit. Beides Dinge, die Julia ihm im Moment geben - aber nicht garantieren konnte. Bei dem Versuch ein präzises Wort für diese Situation zu finden, würde man wohl kläglich scheitern. Aber das musste man auch nicht. Es reichte, wenn Beide auch so verstanden was gerade passierte. So kam es auch, dass Julia ihm langsam immer wieder über den Rücken strich, während ihre Wenigkeit von der Kraft des jungen Mannes beinahe zerdrückt würde. Aber was sollte sie tun? Dagegen ankämpfen? Sich zurückstoßen und wieder Distanz aufbauen? Es machte alles irgendwie keinen Sinn und der Kopf der Direktorin war gerade sowieso etwas … leer. Viel zu sehr war sie damit beschäftigt ihre Tränen zu stoppen, die ihr ohne Schluchzen, aber dennoch sichtbar, die Wangen hinunterliefen.
Es fühlte sich merkwürdig an die Sensation auf der Haut zu spüren, die Feuchtigkeit in den Augenlidern aufkommen zu lassen. Selbst dieser leicht verschwommene Blick wirkte für Julia so fremd, als hätte sie noch nie im Leben eine einzige Träne vergossen. Was nicht stimmte, aber schon sehr, sehr lange her war. Vermutlich überraschte sie deswegen die Reaktion des Engels, als sie sich endlich aus der gegenseitigen Umarmung lösten und in die Augen blickten. Wie versteinert beobachtete die Dämonin die einzelnen Kugeln aus Wasser, die unnachgiebig die Wangen ihres Schützlings hinabwanderten, während sein Gesicht genau dies vehement zu verhindern versuchte. Und ihr Blick ließ sich davon auch nicht abschütteln. Als würden ihre Bewegungen eine Dokumentation drehen, tasteten ihre saphirblauen Seelenspiegel jeden einzelnen Millimeter der leicht erröteten Augen ab. Suchten nach einem Funken aus Zweifel oder Unsicherheit. Finden taten sie jedoch nichts. Das sonst so scharfsinnige und gefürchtete Talent andere Leute zu durchleuchten versagte auf ganzer Linie. Sie konnte es in diesem Moment nicht … nein, sie wollte es nicht. Julia wollte, sofern sie nicht richtig lag, die Wahrheit gar nicht erkennen.

Vielleicht nickte sie deswegen so selbstverständlich, als Leviathan ihr die Bitte einfach so mit einem Satz erfüllte. Aber eine verbale Bestätigung, dass sie dies auch so aufgenommen hatte, blieb aus. Stattdessen beobachtete sie nur weiter die Szenerie vor sich. Sie tat nichts als der Engel einfach nur weiter dort stand. Auch nicht, als er sich mit seinem Oberteil die Tränen wegwischte, schaute die Blondine ihn einfach nur an. Ihre Lippen öffneten sich leicht, schlossen sich aber genauso schnell wieder. Lediglich davor, als Levi sich zweimal kräftig gegen den Kopf haute, zuckten ihre Arme nach oben. Aber auch sie ergaben sich letzten Endes der Schwerkraft und sanken antriebslos gen Boden. Stattdessen wurde mehr Wasser vergossen. Weil sie sich ihrem Egoismus hingegeben hatte, zugelassen hatte das sie weinte, verletzte sich gerade die Person, welche ihr am Meisten bedeutete, selbst. Sie hatte etwas geschafft, aber trotzdem massiv versagt.
Ihr Blick wandte sich sehr lange von seinem Gesicht ab. Beschämt, enttäuscht und zutiefst gekränkt schaute Julia empor an die Decke, schaffte es jedoch wieder einen Blickkontakt aufzubauen, als der Nephilim erneut das Gespräch suchte. „Ja…“, sprach sie zögerlich und leise flüsternd, „Ja … das können wir.“. Etwas unschlüssig unterbrach Julia ihre Schockstarre und holte sich ihr Jackett, welches noch auf dem Bett ihres Jungen sein Dasein fristete. Seinen Kommentar bezüglich des Essens nur mit einem leichten Nicken erwidernd. Etwas zum Essen wäre bestimmt nicht schlecht. Allem voran, weil die Direktorin heute fast gar nichts zu sich genommen hatte. Natürlich war es aber auch besser das vertraute Gespräch in den eigenen vier Wänden weiterzuführen. Die Wahrscheinlichkeit hier nun gestört zu werden war doch sehr hoch. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit erneut mit ihrem Job konfrontiert zu werden.
„Dann lass uns mal los …“, läuterte sie noch immer etwas abwesend zum Aufbruch und zog sich wieder vernünftig an. Schon wenige Sekunden später hatte die Dämonin wieder das Erscheinungsbild von vor dem Treffen. Mit einem Taschentuch wischte sie sich die nassen Wangen noch einmal trocken und stellte sich umgehend an die Tür, bevor sie Beide dann den Raum verließen.

Der Weg zum Auto war erfüllt mit Schweigen. Einzig und allein das klackern von Julias Absätzen konnte man im Gang vernehmen, aber auch sie hatten etwas erweichtes an sich. Entgegen ihrem sonst immer strengen und selbstbewussten Takt, wirkten sie eher gemächlich, müde, erschöpft. Wäre die Direktorin nicht so geübt mit ihren Stelzen gewesen, hätte man auch jeden Moment damit rechnen müssen, dass sie umknickt. Glücklicherweise jedoch tat sie das nicht und schon bald befanden sich beide vor dem Wagen, um die letzte Reise des Tages anzutreten.

Tbc: Stadt | Yashidori | Yashidori 16


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Leviathan

Leviathan

Zen 136

Charakterbogen
Aufenthaltsort: Zimmer 205
Aktuelles Outfit: Offenes, grau kariertes Hemd über weißem T-Shirt, knielange Jeasshorts, weiße Sneakersocken
Leviathan

Leviathan
24. Juni 2015, frühe Nacht

cf: Vor dem Wohnheim

Unausgespieltes
Nachdem Leviathan sich von Caiwen, Ivy und Vivian verabschiedet hatte, zog er sich in das Gemeinschaftsbad zurück, wo er reichlich Zeit damit verbrachte der Körperhygiene nachzugehen und seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Er fühlte sich danach wie neu geboren und wollte Ivy einen kurzen Besuch abstatten, die jedoch nicht auf ihrem Zimmer anzutreffen war, weshalb sich der Engel wieder in seine eigenen vier Wände zurückzog, mit Jul telefonierte und seine Zeit mit sinnbefreiten Handygames vergeudete.


 
Irgendwann fingen die abartig verpixelten Zombies auf dem viel zu kleinen Bildschirm aber doch an, dem Schüler auf die Nerven zu gehen, der, nachdem er noch schnell die Uhrzeit checkte, sein Smartphone genervt in die letzte Ecke seines Betts gepfeffert hatte. Eigentlich hatte er auf ein wenig Unterhaltung von Arata, der treulosen Tomate gehofft, der sich aber einfach nicht blicken ließ und wahrscheinlich gerade die Zeit seines Lebens mit der Venus von Isola feierte. „Pff.“, meinte er genervt zu sich selbst, ehe er sich von seinem Bett erhob und etwas ziellos in der Mitte des Zimmers auf dem Teppich stand.  Eigentlich hätte er sich ja an den Schreibtisch setzen können, um die Hausaufgaben für den nächsten Tag zu erledigen.
Aber eigentlich war er auch immer noch ein Knallkopf, den nun mal ganz andere Sachen beschäftigten als die Gruppenarbeit oder etwaige Hausaufgaben, von denen er sowieso nicht wusste, was für welche bis zu welchen Zeitpunkt zu erledigen waren.
Das Telefonat mit Jul war gut gewesen, es hatte sich anders angefühlt als ihr kühles Auftreten am Morgen; fast schon hatte ihre Stimme wie gewohnt geklungen. Dennoch schien es den Nephilim nach wie vor keine Ruhe zu lassen. Nicht nur, dass man am Telefon schnell mal jemanden – und Levi sowieso – etwas vorgaukeln konnte. Nein. Jul war in dieser Nacht und wohl gerade in diesem Moment dabei, mit ein paar Kollegen einen über den Durst zu trinken. Mit Kollegen. Jul. Trinken. Merkt ihr selber, oder?

Der Entschluss war recht schnell gefasst und der Plan äußerst gut durchdacht.
Aus den Tiefen von Ophaniels, Aratas und seinem eigenen Kleiderschrank kramte der Nephilim allerlei nützliches Zeug, von dem er nicht einmal wusste, dass es existierte. Auf jeden Fall sollten ihm diese Errungenschaften eine wesentliche Unterstützung bei seinen Wandlungskünsten sein.
Nach einer gefühlten Ewigkeit stand er zwar nach wie vor orientierungslos im Zimmer, diesmal dafür voll in Schale geworfen: Die schwarze Jeans mit Rissen über dem Kniebereich sowie das ebenso dunkle T-Shirt würden dem Engel zwar sicher gut zuspielen, um sich im Dunkeln nicht allzu schnell erkennen zu geben, die blond gelockte Perücke, der Fake-Schnurrbart sowie die gläserlose Brille mit schwarzem, rundem Rahmen aber passten nicht so ganz in das Bild, das man vom Nephilim im Regelfall kannte. „Top, Levi. Top.“, sprach er sich selbst Mut zu, während er sein Handy wieder zurückholte und die Frontkamera einschaltete, um die weißen, vereinzelten Strähnen sorgfältig unter die Perücke zu drücken, was gar nicht mal so einfach war, da sie einfach immer wieder raus rutschen wollte. Nach getaner Arbeit entfernte er aus @Arata Itô Versteck unter seinem Bett eine Glasflasche, die ohnehin nur noch zur Hälfte mit Alkohol gefüllt war und dem armen Kerl wahrscheinlich sowieso nichts mehr nutzen würde. Schließlich klopfte sich der Engel auf die Brust und stiefelte zur Zimmertür, die er nur sehr zögerlich öffnete und seinen Kopf vorsichtig nach draußen streckte. Nicht, dass er geradewegs @Jack Wilson oder @Deirdre oder weiß Gott wem in die Arme laufen würde. Den Notausstieg durch das Fenster hatte er bewusst nicht gewählt, da er den Verlust seines Bartes oder der Perücke durch eine kleine Flugstunde keinesfalls in Kauf nehmen wollte. Nachdem er ein paar Sekunden wartete, in denen er keine Schritte oder Stimmen, die eindeutig einer erwachsenen Person zuzuordnen waren, schlüpfte er nach draußen und gab sich dabei die größte Mühe, wie eine Gazelle über den Boden zu tänzeln, um nicht den leisesten Ton von sich zu geben.

tbc: Westflur




Zimmer Nr. 205 [Viererzimmer] - Leviathan, Arata, Rio, Tai - Seite 9 Levi-t13
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Vivian

Vivian Edwards

Zen 93

Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: Siehe Signatur
Vivian Edwards

Vivian
24.06.2015, Nacht
mit @Arata Itô, @Leviathan

cf: Das Wohnheim | Obergeschoss | Westflügel | Westflur

So aufgedreht wie Arata sich gab, sprang diese Freude zum Teil auf Vivian über und entzündete eine wahre Kette an Funken, die die Hoffnung auf eine Erlernbarkeit der Romantik nicht als unmöglich erschienen ließen. Sie hatte mit all ihren Aussagen so ziemlich das erreicht, was sie erreichen wollte. Sie verstand zwar nicht den Zusammenhang zwischen „Ich verbringe den Abend bei dir“ und „Ich finde es toll, dass du bei mir schlafen willst.“, aber das musste die Engelin ja auch nicht. Zwar war es gemäß der Wohnheim-Regeln verboten in anderen Zimmern zu nächtigen … andererseits ging es hier ja um ein Anliegen, welches ihr wirklich wichtig war. Ähnlich wie es sich mit ihrer Waffe verhielt, die immer unter ihrem Bett aufbewahrt wurde. Als sie jedoch – getragen von ihrem anfänglichen Erfolg – auf das Geschenk zu sprechen kam, verwirrte sie der Weißhaarige in mehr als nur einer Art und Weise. Mit einem leicht schräg geneigten Blick ruhten die türkis-blauen Augen auf ihm und der Hand, die er sich gerade herzlichst amüsiert ins Gesicht schlug. War er jetzt froh darüber, oder hatte sie was absolut Dummes gesagt? Verunsichert durch diese nicht zweifelsfrei zuordnungsbare Aktion verblieb die junge Frau kurz still und wartete einfach ab. Natürlich dabei mehrere Male ihren eigenen Plan hinterfragend, den sie am Ende nicht mehr ganz so toll fand. Vielleicht sollte sie …okay, nein. Er hatte es großartig genannt. Sowas sagte man nur, wenn einem etwas zusagte. So die sprachliche Definition dieses Wortes. Die letzten Zweifel räumte ihr Freund allerdings mit der folgenden Umarmung, sowie dem Kuss auf die Stirn aus.
Also sie gab ihm in der Öffentlichkeit einen leichten und schnellen Kuss auf den Mund und er ihr auf die Stirn? Machte Sinn. Immerhin war er ja größer als sie … und sich die ganze Zeit hinunter zu bücken war sicherlich ziemlich umständlich. Vivian wollte alles, aber keine Umstände bereiten. Sie sollte sich demnächst also bei der Begrüßung auf eine Treppenstufe oder sowas stellen, damit er besser an ihr Gesicht herankam. Niemand sollte behaupten sie würde sich keine Gedanken machen. Auch ihre Hände machten sich daran ihn leicht zu umarmen. Nicht zu doll, nicht zu leicht, versteht sich. Zwar spürte sie nichts von dem, was sie da bei ihm machte, aber das war egal. Er konnte es vernehmen und darauf kam es doch schließlich an, oder? Nur blieb sie nicht an irgendetwas hängen bei ihm hängen. Selbst wenn, hätte es sie wohl kaum merklich verunsichert. Stattdessen riss sich der junge Mann einfach aus ihrem liebevollen Umhang heraus und blickte ihr sichtlich rot angelaufen entgegen. Sie hingegen wirkte im Gegenzug – wenn man das Lächeln und ihre minimale Röte ausnahm – wie vorher.
 
Vielleicht war es auch Glück, dass Arata sich so vergriffen hatte, denn kurz darauf kam Leviathan um die Ecke. Auch wenn sich der Dunkelhaarige verkleidet hatte, konnte sie ganz eindeutig seine Stimme zuordnen. Auch seine Gesichtszüge schienen immer noch markant genug hervor, um ihn an allein diesem Merkmal eindeutig zuzuordnen. Es war sowieso ziemlich merkwürdig, wenn Levi und Arata zusammen in einem Raum waren. Von einem auf den anderen Moment war sie nur noch die Beobachterin eines Szenarios, dessen Vielzahl an Ereignissen sie so gar nicht erfassen konnte. Lediglich die einzelnen Reaktionen Aratas gaben ihr das Gefühl – wenn auch nur minimal – ein Teil dieser Welt zu sein, in sie eindringen zu dürfen. Dennoch: Wie die Beiden miteinander redeten, gestikulierten … einfach alles. Vivian wünschte sich irgendwann auch so mit dem Weißhaarigen umgehen zu können. Denn selbst wenn sie den Ursprung dahinter nicht kannte, war es doch eine Umgangsform geprägt von absoluter Nähe. Eine Nähe, die sie auch bieten wollte, aber definitiv wusste es nicht zu können. Die Unterscheidung zwischen einem „Bro“ und dem Status als Freundin fand in ihren Gedanken nicht statt, waren beides doch absolut unbekannte Konzepte für sie. Der Auftritt des Nakamura machte sie also, im wahrsten Sinne des Wortes, sprachlos. Nur ihr Lächeln und der sanfte Blick waren Beweis dafür, dass sich Vivian noch im Hier und Jetzt befand. Als Levi dann wieder verschwand, entfernte sich auch dieses leichte Gefühl der Deplatzierung und wich wieder ihrer lieblichen und ruhigen Freude.

„Nein, ich bedauere, Arata.“, musste sie ihrem Freund auf dem Weg zum Zimmer einen leichten Dämpfer verpassen. Was sich, so empfand es die junge Frau, nicht wirklich gut anfühlte und auch an ihrem Lächeln zeigte. Es würde kleiner, wenn auch nur minimal. Trotzdem: Er hatte – und ja, das war ihr aufgefallen – auf seine Zigaretten verzichtet. Da konnte sie doch ebenfalls einen Schritt machen, oder nicht? Neues ausprobieren, ins Ungewisse wandern. So hatte sie es versprochen, so sollte es sein. „Ich würde es aber mit dem größten Vergnügen ausprobieren, wenn du erlaubst.“, sprach sie noch vor der Tür des Zimmers aus, dann wartete sie ehrfürchtig und brav auf Einlass in die Welt des Aratas.
Ihren Blick aufmerksam in die Räumlichkeiten gerichtet, nahm sie schon beim Betreten jedes einzelne Detail genau unter die Lupe. Die herumliegenden Sachen, den anderen Geruch. Die generelle Ordnung des Zimmers war Dimensionen entfernt von ihrem eigenen. Es war … und das wird man wohl öfter feststellen: Ein Unterschied wie Schwarz und Weiß. Es zu kritisieren, oder irgendwie negativ zu konnotieren, das fiel Vivian nicht mal im Traum ein. Stattdessen trat sie ruhig und mit einem „Ich danke vielmals.“ In seinen Raum ein und stellte sich brav so hin, dass man die Tür ganz elegant wieder schließen konnte. Dort verweilte die blonde Frau auch sogleich, weil sie nicht wusste, wie ihre Bewegungsfreiheiten hier in seinem Zimmer waren. Weswegen ihre türkis-blauen Augen nach seinem Blick suchten, um sich dieser Ungewissheit zu entledigen. „Ist es mir erlaubt einen Sitzplatz in deinem Zimmer zu nehmen?“, formulierte sie sanft ihre erste Frage und verblieb mit gefalteten Händen in der Nähe des Eingangs. Den Eindruck vermittelnd, dass sie auch jederzeit wieder gehen könnte, sollte er es wünschen. Eigentlich war sie nur verunsichert, was sie jetzt genau tun sollte. Sich einfach auf sein Bett setzen? Irgendwo herumlaufen und sich Dinge anschauen? Das, was jedes normale Mädchen vielleicht getan hätte, blieb hier vollständig aus. Ihre Hemmschwelle war einfach noch zu hoch. Vielleicht etwas, wozu Alkohol ganz gut wäre.


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Arata

Arata

Zen 103

Charakterbogen
Aufenthaltsort: Terrasse
Aktuelles Outfit: Oversized T-shirt in weiß,
Arata

Arata
24.Juni 2015, Nachts
Mit @Vivian Edwards

cf: Westflur


Als die beiden Verliebten das gemeinsame Zimmer von Leviathan, Luca und Arata betraten fand man ein typisches Jungen Chaos vor. Die Klamotten stapelten sich an allen Ecken. Voran natürlich an Leviathans, wie auch an Aratas Bett. Dort konnte man direkt auch den Urquell des Chaos festmachen. Natürlich konnte der weißhaarige Schüler nur für sich sprechen, aber dadurch das beide Jungen sich eben schon so lange kannten, glichen sie sich in Punkto Ordnung schon wie ein Ei dem anderen. Schön war anders, das sei mal gesagt worden und Arata spurtete kurz hinein und schob mal eben die einen oder anderen Klamotten entweder unter das eine oder unter das andere Bett. Auch fanden in einer blitzschnellen Bewegung zig Socken ihren Platz im Kleiderschrank, nach dem Arata diese dort hinein geworfen hat. Und zu jeder Überraschung gut, nutzte er seine Krallen – seine besondere Fähigkeit eben diese muskelfaserähnlichen Tentakel aus seinem unteren Rücken zu beschwören und sie nach belieben zu bewegen. Auf den einen oder anderen würde dies ein amüsierendes Spektakel darbieten, aber es nutzte dem Zweck in dieses Zimmer eine gewisse Ordnung zu bringen. Zum Schluss des ganzen Ordnungswahns, öffnete er noch das Zimmer und fuhr sich mit dem Tentakel über die Stirn, während ein anderer das Handtuch von seinem Nacken nahm und er sich dieses reichte. „Ok, dann haben wir das auch mal erledigt.“, bestätigte er seinen Einsatz, Ordnung zu schaffen und ließ sich auf seinem Bett nieder.

Das Vivian natürlich da stand hatte er für einen kurzen Moment vergessen. Aber dann fing er sich und wollte das Gespräch bezüglich des Alkohol noch einmal aufgreifen. „OH! Dann bin ich der erste – MOMENT MAL!“ Kurz realisierte er, was das eigentlich bedeutete. Er griff kurz die Fakten auf: Vivian ist ein Engel, sowohl als auch, das heißt ja, dass sie tehoretisch schon mal als Person am Leben war. Hatte sie damals noch keinen Alkohol getrunken? Das heißt dann im Umkehrschluss, dass Arata sie in die Welt des Trinkens einführen kann. Was für ein Erfolg im Leben! Er räusperte sich kurz und nahm dann eine ordentliche Haltung ein. „Ok, dann werde ich dich heute in die Welt des Alkohols führen! Das wird witzig!“, sagte er und lachte los. Das eine gewisse Nachtruhe vorherrschte, störte ihn gerade wenig.
„Natürlich. Ehm, setz dich einfach hin wohin du magst. Wenn du es gemütlich magst, dann schnapp dir ein paar von den tausend Kissen von meinem Bett und leg sie dir an die Wand, dann können wir uns dort anlehnen und den Abend starten“, sagte er und zeugte auf das Bett. Anschließend ging er zu seinem Schrank und nahm dort seine Kopfhörer heraus und schnappte sich die CDs und den Walkman, während er sich zu ihr begegebn würde.




Zimmer Nr. 205 [Viererzimmer] - Leviathan, Arata, Rio, Tai - Seite 9 Ara_si10
thank you, phanicchi <3


Balloutfit
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