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Shima no Koji :: Die Stadt :: Stadtzentrum :: Yashidori

Yashidori 16 [Bardera, Tristam]
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Leviathan

Leviathan

Zen 136

Charakterbogen
Aufenthaltsort: Zimmer 205
Aktuelles Outfit: Offenes, grau kariertes Hemd über weißem T-Shirt, knielange Jeasshorts, weiße Sneakersocken
Leviathan

Leviathan
BeitragThema: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 2 EmptyDo 20 Sep 2012 - 17:08
das Eingangsposting lautete :

Yashidori 16



















Ausstattung


Neubau-Einfamilienhaus mit 122m², kleinem Garten & Garage

EG →
× Eingangsbereich    10m² | Schuhregal | Kleiderhaken | Großer Spiegel | Schirmständer | Wandbild | Kleine Kommode
× Wohnküche    25m² | Küchenzeile aus Holztheken | ohne Geschirrspüler | ansonsten voll ausgestattet | Spüle | Ober-& Unterschränke | Ausziehbare, gemütliche Couch mit Zierkissen | Simpler Couchtisch | Einzelner Ohrensessel | Teppich | mittelgroßer Flachbildfernseher | Esstisch mit 4 Stühlen |  Plattenspieler | Ventilator
× Bad & WC    15m² | Doppel-Waschbecken |  Wäschekorb | Waschmaschine| Mehrere Spiegel | Badezimmerschränke mit viel Stauraum | Duschkabine | Toilette |

OG →
× Zimmer 1    18m² | Kleines Doppelbett (160x200cm) | Wandboards | Schreibtisch mit einfachem Stuhl |  Kleiderschrank | Kleine 2er Couch | Kleiner Beistelltisch | Ventilator | Bücherregal  
× Zimmer 2    15m² | Einzelbett (120x200) | Wandregal | Schreibtisch mit Stauraum | Drehsessel | Standcomputer mit großem Bildschirm | Mülleimer | | Bücherregal | Kleiderschrank | Klimaanlage
× Zimmer 3    20m² | Kingsize-Einzelbett (140x200) | Niedriges Sideboard mit Stauraum | Großer, flauschiger Teppich mit Glastisch|  | Schreibtisch mit Drehsessel und Regal f. Stauraum | Kleiderständer | Mülleimer

× Garten    15m² | Bäume | Blumenbeet | Wäscheleine | Runder Gartentisch mit 4 Stühlen
× Garage    nur Stellplatz für KFZ und Zubehör  

Ursprünglich und erst vor zwei Jahren als Einfamilienhaus gebaut hat das Haus Yashidori 16 eine eher unspektakuläre Besiedlungsgeschichte. Dadurch, dass die Familie, die es erbauen ließ nach sage und schreibe 4 Monaten wieder ausgezogen ist und es für einen langen Zeitraum leer stand und kaum genutzt wurde, befindet es sich in einem hervorragenden Zustand. Auf den ersten Blick lässt nichts darauf schließen, dass es wirklich einmal bewohnt war.
Gestrichen in hellen Farben strahlt diese Unterkunft schon von Weitem einladende Behaglichkeit aus, die auch nach dem Eintreten über die kleine, durch Stufen zu erreichende Veranda aufrecht erhalten bleibt. Gegenüber der Eingangstüre befindet sich eine große, schwere Schiebetüre, über die man die Garage erreichen kann, die mit einem Fahrzeug von der anderen Seite aus angesteuert wird. Im Erdgeschoss befinden sich hinter edlen Holztüren alle gemeinschaftlich nutzbaren Räumlichkeiten, hierzu zählen die geräumige Wohnküche, das Badezimmer, sowie eine kleine Abstellkammer für Haushaltsgeräte, Putzmittel und ähnliches. Über eine Treppe im Vorraum gelangt man in die Galerie des Obergeschosses, die zugleich Flur und Verbindung zu allen 3 Zimmern ist, die zu Zeiten der ersten Bewohnung allesamt als Schlafzimmer, zwei davon wahrscheinlich als Kinderzimmer für Jugendliche genutzt worden sind.






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Julia

Julia Bardera

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Julia Bardera

Julia
BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 2 EmptyFr 20 Sep 2019 - 20:31

Da stand sie nun, die Dämonin. Mitten in einem Schlafzimmer das ihr zu einer Hälfte vertraut, aber auch zur anderen total fremd war. Sie hatte bereits ein paar Schranktüren geöffnet und Schubladen überprüft, nur um herauszufinden, dass das Umzugsunternehmen eine wirklich seltsame Vorstellung gehabt haben musste. Nicht, dass es jetzt eine totale Überraschung war. Nein, die Klamotten waren alle fein säuberlich getrennt im größeren Abteil aufgehängt. Da waren alle ihre Jacketts und Blusen fein säuberlich auf der linken Seite eingeräumt. Auch ihre Röcke konnte sie in einem Fach daneben finden. Auf den ersten Blick alles so, wie sie es zuhause auch gemacht hätte. Der Unterschied lag in der zweiten Hälfte, rechts gelegen. Dort befanden sich auch Sakkos, aber nicht in einer femininen Form zugeschnitten, wie ihre es waren. „Mh, interessant.“, murmelte sie leise und gab zu, dass sie schon etwas interessiert war zu welchen Anlässen er diese denn tragen würde. Ein Schüler hier auf Isola war nun nicht jeden Tag zu irgendwelchen Sachen eingeladen. Aber gut, das würde sie vielleicht noch früh genug herausfinden. Zumindest machte die vorhandene Trennung eine Verlagerung der Sachen in ein anderes Zimmer leichter. Jetzt blieb nur noch…
Julia hielt kurz inne, bevor sie sich an einer Kommode zu schaffen machte, in welcher man ganz eindeutig die Kleider für den Unterleib vermuten würde. Eine Vermutung die sich intuitiv bestätigte, als sie die Schubladen nach ihren Sachen überprüfte. Volltreffer, zumindest in zwei der vier Behälter. „Achja…“, seufzte sie leicht stoßartig aus und hörte nur, wie sich ebenfalls jemand die Treppe hochschleifte. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ein stolzer Gang die Stufen hinauf hörte sich allein von dem Ton des Auftretens anders an.
Und besonders falsch lag sie nicht, weil schon kurz danach ein leichtes Klopfen zu vernehmen war. Wobei der Rothaarige auch als Geist durchgehen konnte, so wie er gerade umherschlich. Er kam ja nicht einmal ins Zimmer hinein. Nein, stattdessen redeten sie durch ein Holzbrett miteinander. Aber was der Blondine am meisten von allen Dingen aufstieß, war der letzte Satz. „Dann musst du mich hier nicht so lange aushalten.“, sagte er. Das triefte ja geradezu vor Demut, zumindest im ersten Moment.

Zwei Schritte, mehr brauchte es nicht, bis die Direktorin ihre Finger an der Tür hatte und letzten Endes dafür sorgte, dass sie sich komplett öffnete. Und sie ließ es auch nicht zu, dass man sie wieder zuziehen würde. Ihre Hand hatte sich dominant auf mittlerer Türhöhe am Rand verewigt, während sie ihm einen kurzen und durchaus musternden Blick schenkte. Kleine Angewohnheit von ihr, je kleiner man sich machte, umso größer wurde die Dämonin. Mit dem Unterschied, dass sie hier nicht darauf aus war dem Tristam seine Entscheidung nun zu versüßen. Ganz im Gegenteil. Sie sah es nicht ein, wenn beide dafür gezahlt hatten, dass einer das Feld räumte. Kam gar nicht in die Tüte!
„Den letzten Satz will ich mal überhört haben.“, deutete sie mit einem strengen Unterton an und versuchte damit eigentlich zu signalisieren, dass er sich nicht so anstellen sollte. Indirekt war sie einfach nur darüber empört, was er ihr eigentlich damit unterstellte. „Wenn ich dich nicht ertragen könnte, dann hätte ich den Vorschlag nicht gemacht.“, fuhr sie mit einer eindeutig sanfteren Stimme fort. Ihre Haltung blieb allerdings unverändert.
„Ja, es ist eine blöde Situation…“, fing sie an und ließ nun ihre Hand am Türrahmen hinabschleifen, „…aber du wirst keine Wunder vollbringen, indem du dich morgen Zwangsweise ausquartierst.“. Sie fokussierte ihn mit ihren blauen Augen. „Wenn es nämlich nur darum geht, dass kriege ich in einer Stunde hin. Da musst du nicht bis morgen warten.“. Etwas was eigentlich auch zu erwarten war. Ein Anruf bei @Vincent und die Sache wäre geregelt. Und wenn nicht, dann würde sie dem alten Wolf Feuer unterm Hintern machen. Dann würde er wohl einfach schnell ein Zimmer arrangieren, ehe er sich weiterhin dem Stress der Direktorin aussetzte. „Aber darum geht es mir offensichtlich nicht. Wenn ich mich entscheiden könnte, zwischen einem Wohnheim und nur einem Mitbewohner, der noch dazu drei Viertel des Tages nicht da ist, was wäre da wohl meine Antwort?“. Es war offensichtlich eine rhetorische Frage, aber ihr Lächeln sollte da wohl ebenfalls zu einer bestimmten Entscheidung hindeuten.
„Denke auch einfach mal ein bisschen langfristiger. Mit wem ist es leichter sich zu arrangieren? In einem Familiengroßen Haus mit einer Person, oder in einem Zimmer mit vier weiteren?“, wieder eine eigentlich rhetorische Frage. Immerhin hatte sie das Haus des Tristams gesehen und konnte sich ausmalen, dass es zwar einsam war, aber dennoch den Wunsch nach Ruhe ausstrahlte. Sie war der Meinung, dass sie den Tristam da schon relativ gut kannte. Was wohl, neben seiner Vergangenheit, der einzige Bereich war. „Und vergiss nicht, dass es hier zumindest immer etwas zu essen gibt. Ich koche immer für alle im Haus.“. Und da sie ihr Essen nicht schlecht fand, war es für doe Bardera durchaus ein solides Argument.
„Ein verhasster Mann brachte einem kleinen Mädchen außerdem mal bei, dass es besser ist auch in schwierigen Situationen seinen Egoismus nicht zu verlieren.“, sie verschränkte die Arme und bemühte sich dabei einen wohltuenden Klang in ihren Worten zu erzeugen. Sie war keine Frau die in solchen Situationen lange hysterisch herumläuft und sich um die Betroffenen kümmert, als wären sie überpflegebedürftig. Empathie, ja. Mitleid? Kriegt man immer geschenkt.
„Also denk drüber nach, ich lass mich heute mal offensichtlich Ausnutzen.“, und ihre wohltuende und leicht ratsame Stimme verhallte im Schlafzimmer. Die Entscheidung lag bei ihm, jetzt zumindest. Auch wenn sie sich gut denken konnte, warum Mathéo seine Aussage so hingestellt hatte, das er weichen würde. Aber diese Probleme waren reine Sache des Auftretens. So lange Julia alles logisch Begründete, konnte ihr keiner etwas. Und sie hatte schon früher Leute effizienter zum Schweigen gebracht. Auch sie konnte „gemein“ sein.


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Matheo

Mathéo Tristam

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Mathéo Tristam

Matheo
BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 2 EmptyFr 20 Sep 2019 - 23:50

Direkt Julias erster Satz verriet schon, was alles noch folgen würde. Mathéo brauchte eigentlich gar nicht hinhören. Er wusste, dass er nun erklärt bekommen würde, warum sein Vorschlag und seine Begründung nicht nur unnötig, sondern auch enttäuschend waren.
Und ja, es lief ab wie vorhin bei der Analyse vorm Haus. Julia ratterte Argument nach Argument herab und ließ Mathéo leicht erstaunt und vor allem stumm stehen. Sein Versuch, rücksichtsvoll und umsichtig zu sein, war total nach hinten losgegangen. Zudem fühlte sich Mathéo als hätte er sich in ein Gebiet begeben, in dem er keinerlei Erfahrung hatte und es nur logisch war, dass er es vermasselte. Dabei fiel es ihm doch sonst so leicht, ein smartes, rücksichtsvolles Verhalten an den Tag zu legen, umsichtig alle Details zu beachten und die bestmögliche Lösung daraus zu ziehen. Warum also stieß er sich hier so hart den Kopf an einer Kante, die sogar mit einem dicken Warnschild markiert wurde? Mathéo seufzte.

Geduldig hörte er Julia zu, ließ dabei nicht von ihr ab, sondern schaute ihr respektvoll in die Augen. Ein zwischenzeitliches Nicken unterließ er, da er nicht so tun wollte, als lausche er einer Geschichte oder als würden sie hier etwas erörtern.
Eigentlich wartete er nur darauf, dass sie ihm sagte, wie dumm und kindisch sein Vorschlag war; dass sie ihn mit einem gezielten Tritt aus ihrer Liga beförderte und zurück auf den Boden der Tatsachen schickte. Doch selbst am Ende sprach sie es nicht explizit an. Für Mathéos Verständnis konnte er es durchweg zwischen den Zeilen lesen - ob er es sich nun einbildete oder nicht. Nur wortwörtlich ausgesprochen wurde es nicht. Julia wählte ihre Worte sehr geschickt.

Dass sie ihn auch innerhalb einer Stunde ausquartieren konnte, wenn sie wollte, traf ihn schon ziemlich hart - wie mit einer Buchenlatte. Da machte sie ihm bewusst, wer hier an dem längeren Hebel saß, wenn es drauf ankam. Doch soweit würde es Julia nicht kommen lassen, das stellte sie ebenfalls klar.
Und trotzdem fiel es ihm so schwer, Worte  wie ‚langfristig‘ zu akzeptieren. Es fühlte sich so falsch an, es aus Julias Mund zu hören, wo sie doch eben mit ungewollter Mitbewohnerschaft überrascht worden war.  So hatte er sie nicht eingeschätzt, wenn auch er nie erwartet hatte, dass sie eine eiskalte und herzlose Frau war, die ihre Schüler auf die Straße setzte. Ihre Schüler ... Ob es wohl nur das war? Weil er ihr Schüler war? Mathéo schüttelte innerlich den Kopf. Er fing schon wieder an, zu viel nachzudenken. Das musste er jetzt sofort abschalten, ehe er noch mehr dumme Ideen produzierte und mit diesen Julia zur Weißglut brachte. Wo ihre Schmerzgrenze bei solchen Dingen war, wusste er nicht; und ehrlich gesagt wollte er es heute auch nicht extra herausfinden. Also wieder auf die alten, Tristam‘schen Tugenden konzentrieren. Einfach wieder der Alte sein … der alte Mathéo hatte es bisher immerhin ganz gut mit Julia hinbekommen. Er würde es auch sicher in diesem Szenario hinbekommen.

Julias abschließende Argumente und Ausführungen waren zwar nochmal ein Schlag vor den Kopf, aber Mathéo konnte nun wenigstens darüber grinsen. Sie hatte ja Recht; und zugegebenermaßen … Mathéo freute sich insgeheim darüber, dass sie für ihn kochen würde. Er würde es sich nachher nochmal auf der Zunge zergehen lassen, wenn er alleine war.
»Du hast vollkommen Recht«, waren seine ersten Worte, nachdem Julia sich abschließend zum Ausnutzen preisgegeben hatte. Da musste man zwar aufpassen, dass die eigenen Gedanken nicht in die falsche Richtung abdrifteten, aber so oder so weckte es seinen Humor. Vor allem aber hatten ihn ihre Worte wieder an sein eigenes Selbstbewusstsein erinnert.
»Tut mir leid für den Unsinn, den ich eben gebrabbelt hatte. Ich bin die Sache falsch angegangen und war dabei wohl einfach noch total durch den Wind  wegen der ganzen Sache gerade. Aber jetzt ist alles wieder gut, danke.« Er lächelte sie selbstbewusst an; doch nur kurz, denn schnell wurde es ihm etwas peinlich und er schaute lieber wieder woanders hin, bevor er rot anlief.

»Ich nehme an, unsere Sachen sind alle hier in den Schränken verteilt?« Julia bestätigte ihm dies. »Dann zeig mir nur eben, wo meine Sachen sind und ich kralle sie mir schon mal. Mein Plan war zumindest, dass eines der Zimmer hier oben als Gästezimmer eingerichtet wurde.« Damit er für Fälle wie Isalija besser vorbereitet war. »Das schnappe ich mir einfach und mache daraus mein eigenes Schlafzimmer. Was du an Schränken hier dann nicht brauchst, nehme ich mit.«
Gesagt - getan. Julia wies ihn kurz in alles ein, wonach er verlangt hatte und schon konnte sich der Tristam ans Werk machen. Alle seine Sachen brauchte er nur mit den Fingern kurz antippen, damit sie sich in Staub auflösten und seinen Schritten wie eine treue Ameisenhorde folgten. Danach waren nur noch die Schränke dran.
Am Ende wirkte der Raum plötzlich etwas leer, obwohl nur ein kleiner Schrank verschwunden war. Wenn man die restlichen Schränke passend verschob, sollte diese Lücke aber nicht mehr auffallen. »Wenn du Hilfe beim Verrücken brauchst, kann ich dir gleich zur Hand gehen. Ich schau mir nur eben mein neues Zimmer an und richte mich kurz ein.«

Tatsächlich war es schon der Raum nebenan, der sich als Gästezimmer offenbarte. Der Raum war kaum kleiner als Julias. In Wirklichkeit waren sie sogar gleich groß. Hier fand sich im übrigen auch das Bett aus seinem vorherigen Haus wieder. Also konnte jeder auf seiner vertrauten Matratze schlafen. Das war doch schon mal ein Vorteil. Ansonsten fand sich ein großer Schrank im Raum wieder, der mit Schiebetüren geöffnet wurden konnte. An einer anderen Wand fand Mathéo Platz für den gemopsten Schrank.
Als nächstes mussten nur noch seine Klamotten einsortiert werden. Dafür nahm er sich einen imaginären Stab und stellte sich möglichst mittig in den Raum. Wie ein Dirigent schwang er sein luftiges Instrument und orderte seine staubkerngroßen Gefährten in mehreren Reihen durch die Gegend. Wie kleine Lemminge wanderten sie gehorsam ihre Wege entlang, erklommen die diversen Fächer in den Schränken und ließen sich zu etlichen Stoffbergen nieder. Erst als auch das letzte Korn an seinem Platz war, schnippste Mathéo abschließend mit den Fingern und nacheinander puffte es in den Schränken. Alle Staubberge materialisierten sich wieder zu den Kleidern, die sie vorher mal waren. Shirts lagen übereinander und nebeneinander. Anzüge hingen an Kleiderbügel - Hoden ebenso. Sogar seine Krawatten waren sorgfältig in ihrem eigenen, flachen Schubfach eingereiht worden.
»Sehr schön«, lobte er sich leise selbst und bemerkte jetzt erst Julia, die im Türrahmen stand.
»Oh«, zuckte er überrascht und ließ seinen unsichtbaren Taktstock fallen. »Schon fertig bei dir drüben oder brauchst du noch Hilfe?«




Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 2 PY8debn
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Julia

Julia Bardera

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Julia Bardera

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BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 2 EmptySa 21 Sep 2019 - 19:34

Ja, es dauerte anscheinend nicht lange, bis der Tristam sich langsam wieder aus seinem kleinen Sumpf zog und wieder zur alten Größe zurückfand. Das, was sie auch erreichen wollte. Anscheinend hatten ihre Aussagen wohl die richtigen Impulse gesetzt, wenn sie auch nicht die nötige Feinfühligkeit an den Tag gelegt hatten. Aber so war es halt. Nicht alles konnte man den Leuten mit sanfter Stimme und einem Lebkuchenherz vermitteln. Nein, manchmal brauchte man es geradewegs ins Gesicht. Wobei der Grad der Härte von dem Level der Freundschaft abhing. Aber das war ein anders Thema, über welches die Dämonin jetzt nicht vertieft nachdenken wollte.

Dementsprechend nickte sie auch leicht zufrieden, als ihre der Tristam bestätigte, wie recht sie doch hatte. Zufrieden hoben sich ihre Mundwinkel etwas nach oben. Sie kicherte sogar kurz, eine kleine Sekunde lang, als er sich mit seinem Blick abwendete. Es ging doch! Wunderbar.
„Ich habe nie etwas gehört. Oder war da etwas?“, untermalte sie das Argument des Tristams mit fragendem Ton und tat das Ganze damit in eine Schublade des ungeschehenen. Sie wäre die letzte, welche ihn regelmäßig daran erinnern würde, was er an jenem Tag für einen „Unsinn“ von sich gegeben hatte. Wobei es ja nicht einmal Unsinn war. Sowas hatte sie nicht nötig, auch wenn manche Leute sich so etwas gerne in der Hinterhand behielten.

Aber nun gab es wichtigeres zu tun. Die Flammen des Dämons waren neu entfacht und die Direktorin konnte nicht anders als zu nicken, als er plötzlich die frage stellte, ob ihre Sachen überall vermischt sein würden. Nicht, dass es sie stören würde alles umzuräumen. Sie war die letzte welche sich dafür schämen würde ihre Kleidung zu offenbaren.
„Klingt nach einem guten Plan.“, deute sie an und zeigte nacheinander auf die betroffenen Schubladen, ohne sich dabei einen Kommentar zu seiner Kleidung zu Schulden kommen zu lassen. Alles unnötige Sachen im Moment, vielleicht später, aber nicht jetzt. „Sie haben es wirklich so eingeräumt, als gäbe es ein ständiges Wechselspiel. In der Kommode hier ist jede zweite Schublade von dir. Im Schrank sollte es die komplette rechte Schrankhälfte sein.“, sie zuckte kurz ahnungslos mit den Schultern. „Weiter bin ich auch noch nicht gekommen. Ich denke aber, du kannst den einen Schrank hier ohne Probleme mitnehmen.“, sie fixierte ihn einen kurzen Moment mit ihrem Blick, dann schaute sie erneut zur Kommode. „Die kannst du auch haben, ich räume alle meine Sachen einfach in den Schrank dort. Sollte kein Problem sein, denke ich.“. Auch wenn sie sich nocht nicht ganz sicher war, wie lange das Umräumen dauern sollte. Da sie ihre Sachen einfach schnell aus besagtem Schrank legte, auf welchen der Tristam sein Augenmerk gelegt hatte. Es war übrigens auch das einzige Möbelstück, welches er haben wollte. Vermutlich würden sich im Gästezimmer ebenfalls ein paar Behälter für Kleidung befinden. Davon war auszugehen, wenn hier großteilig auch nur ihre Möbel vertreten waren.

„Jetzt müssen wir nur noch…“, begann sie zu sprechen und hörte auch im Satz wieder auf. Der Schrank dematerialisierte sich direkt vor ihren Augen, während die Kleidung sich ebenfalls…verwandelte. Zugegeben, die Bardera staunte nicht schlecht. Es war das erste Mal, dass sie so etwas gesehen hatte und just in dem Moment, erinnerte sie sich an die grüne Akte zurück, sowie an den Schlüsselbund. Sie grinste innerlich, während sie der Staubsammlung beim hinauswandern zuschaute. „Tue das, ich komme hier schon zurecht.“, bestätigte sie dem Rothaarigen noch beim Verlassen des Raumes und fand sich nun alleine im Schlafzimmer vor, ihrem Schlafzimmer.
Ein Seufzer folgte. Schränke verrücken…sie hasste es jetzt schon. Aber gut, es gab schlimmer Hürden in ihrem Leben. Morgens aufstehen war mitunter eine davon, aber nur inoffiziell. „Dann mal los.“, sprach sie zu sich selbst und schaute sich kurz in ihrem Raum um. Wenn sie den Scharnk einfahc ein bisschen weiter nach links schob, würde es ihr schon genügen. Ihr Schlafzimmer war sowieso nie das großartig gemütlichste gewesen. Weswegen Julia sich auch einfach an eine Seite stellte und den Schrank zu drücken versuchte…und wieder…und wieder…und wieder. So lange, bis sie über den Fakt nicht hinwegkam, dass sie im Moment einfach zu schwach dafür war. „Mh.“, äußerte sich ihr Unmut kurz, bevor sie es erstmal sein ließ. Darum konnte sie sich später noch kümmern.

Stattdessen begab sich die Dämonin ins Nachbarzimmer, wo Mathéo gerade wild mit seinen Armen gestikulierte. Wie ein Dirigent befehligte er die zu Staub gewordenen Sachen, die sich nun innerhalb von Sekunden wieder in ihre ursprüngliche Form zurückverwandelten. Ein schönes Schauspiel, zeugten sie doch von präziser Nutzung seiner Fähigkeiten. Es bestätigte das Bild in Julias Kopf, welches sich dort über den Tristam abzeichnete. Aber sie sagte nichts, lehnte sich lediglich seitlich an den Türrahmen, verschränkte die Arme und wartete. So lange, bis die Vorstellung beendet war und ihre Wenigkeit bemerkt wurde.
„So direkt nicht, nein.“, gab sie eine vage Auskunft und schmunzelte. „Obwohl ich deine Dienste natürlich gerne in Anspruch nehme.“, der unschuldige Ton in ihrer Stimme sollte dabei aber schon eigentlich alles sagen. „Zumindest, wenn es dir nichts aus macht meinen Schrank einen Meter weiter nach hinten zu schieben.“, ihre Blicke gingen an Mathéo vorbei und auf die Möbel hinter ihm, während sie sich vom Türrahmen abstieß und nun wieder normal dort stand.
„Und sagen wir es mal so: Deine Methode hat mich schon dezent überzeugt.“, wobei das „dezent“ natürlich extra hervorgehoben wurde. Lieber er sorgte dafür, als dass sie ihre Barrieren öffnete und den Schrank in der Mitte zum Zerbrechen brachte. Musste nicht passieren, aber konnte. Verbunden mit dem Gefühl, welches sich beim öffnen der Barriere in ihr ausbreitete, war es das eindeutig nicht wert.

Aber es musste ja auch nicht so kommen. So schnell wie die Blondine ihre Anfrage gestellt hatte, so schnell ist es auch erledigt gewesen. Innerhalb von Sekunden, ohne krach, ohne Schweiß. Simpel und Direkt. Das gefiel ihr. „Es wundert mich, dass du noch kein eigenes Umzugsunternehmen besitzt.“, kommentierte sie seine Leistung und ein leichtes Grinsen flog über ihre Lippen. „Und damit wäre das größte Problem eigentlich schon geklärt…“, sie tippte kurz nachdenklich mit ihrem erhobenen Zeigefinger gegen ihre Unterlippe, „…dann fehlt ja nur noch ein Zeitplan für das Badezimmer, ich würde natürlich immer etwas länger brauchen. Die Teilung des Kühlschrankes natürlich. Am Besten noch eine Sitzplatzreservierung für das Sofa und eine Einteilung der Fernsehzeiten…“, und da konnte sie sich selbst nicht mehr ernst nehmen. Ihr Grinsen war nun kaum zu übersehen und je nachdem wie die Reaktion des Rothaarigen ausfiel würde es breiter werden. Vielmehr hätte sie die Reaktion des Tristams interessiert, den sie eigentlich damit kurz schockieren wollte. Da konnte er sich jetzt schon einmal drauf einstellen. Mit Julia würde es definitiv nicht langweilig werden, wenn sie auch keine Komödiantin war. Aber innerhalb der vier Wände war die Direktorin recht lebhaft. Ja fast schon normal.
„Nur Spaß.“, rückte sie sicherheitshalber noch mit der Sprache heraus. „Für mich ist nur der leere Kühlschrank ein Problem. Eines, um das ich mich vermutlich gleich kümmere.“. Der nachdenkliche Ton verriet bereits ihre Mentale auseinandersetzung mit dem Thema. Als ob sie tatsächlich gerade ein imaginäres Kochbuch vor Augen hatte. „Also? Irgendwelche wünsche? Oder willst du auch mit?“, fragte sie und wartete kurz ab, wie die Antwort ausfiel. Natürlich hatte auch sie hinter der Frage eine solide Taktik. Ihren neuen Mitbewohner miteinzubeziehen half der Situation auf Dauer mehr, als die ganze Zeit sichtbare Grenzen zu ziehen. Mal ganz abgesehen davon, dass es mit der Zeit beiden auf den Geist gehen würde. Da waren sich alle Lebewesen wohl irgendwie gleich. Einzige Ausnahme hier bildete ihr Wagen, der war eine Grenze. Aber dieser stand ja auch zum Glück nie zur Debatte.  


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Matheo

Mathéo Tristam

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Mathéo Tristam

Matheo
BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 2 EmptyMo 23 Sep 2019 - 1:10

Der unschuldige Ton in ihren Worten klang beinahe verspielt, was Mathéo fast eine seichte Röte auf die Wangen gezaubert hätte, doch der Tristam ließ sich davon nicht länger als einen Wimpernschlag lang irritieren. Ein wenig überrascht war er dann aber doch, als Julia ihn daarum bat, ihren Schrank zu verrücken. Zwar hatte er es ihr vorhin angeboten, doch bei einer Dämonin erwartete niemand, dass ihr ein Schrank zu schwer war. Und Mathéo glaubte kaum, dass sie einer physisch derart schwachen Blutlinie angehörte; seine Erinnerung wollte etwas anderes wissen. Außerdem hatte er noch nie davon gehört, dass es humanoide Dämonen gab, die tatsächlich nur über die Stärke eines einfachen Menschen verfügten. Mathéo munkelte kurz in Gedanken. Wollte sie ihn etwa locken? Das konnte nicht sein. Julia würde keine Schwäche vortäuschen; zu welchem Zweck? Die schwache Frau spielen, damit der werte Herr sich als der starke Mann profilieren konnte? Den Beschützerinstinkt in ihm wecken? Das machte doch keinen Sinn. Zudem schätzte er Julia als eine sehr stolze Frau ein. Vermutlich war es ihr sogar schwergefallen, ihn um diesen Gefallen zu bitten und damit zu implizieren, dass sie zu schwach war, um ihre Möbel zu verrücken. Vertraute sie ihm etwa so sehr, dass ihr ihre Schwächen in seiner Gegenwart nicht peinlich waren? Oder dachte er mal wieder zu viel nach und überschritt dabei die Grenzen der Sinnhaftigkeit? Mathéo seufzte innerlich; behielt äußerlich ein einfaches Grinsen aufrecht und nickte.
»Klar!«, antwortete er mit kräftiger Stimme, fast als wolle er tatsächlich die Chance nutzen, um sich zu profilieren.
Als sie dann noch ihr kleines Lob aussprach, wurde dem Tristam doch noch warm im Gesicht. Blut schoss durch die Adern und er musste sich sofort verlegen über den Hinterkopf fahren - woher diese Gestik wohl stammte. »Ach«, wedelte er ab, war im selben Moment aber sehr stolz, Eindruck bei ihr geschunden zu haben. Er würde es sich merken und in Zukunft verstärkt darauf achten, ihr Interesse mit seinen Fähigkeiten zu beflügeln.

Zusammen mit seiner Mitbewohnerin - seltsames Gefühl beim Aussprechen dieses Wortes, wenn auch nur gedanklich - kehrte Mathéo zurück in das andere Schlafzimmer, wo besagter Schrank auf ihn wartete. Der Tristam ließ keine Zeit verstreichen und legte sogleich seine Hand flach an die Wand des Möbelstücks. Es sah nicht danach aus, als wolle sich gleich jemand etwas verschieben. Weder schien er den Schwerpunkt des Schrankes zu beachten noch die Schwerfälligkeit des Reibungswiderstandes. Doch Mathéo wäre nicht der Dämon, der er war, wenn er nicht speziell letzteres auf ein Minimum herunterschraubte. Als nächstes sorgte er für eine hohe Haftung seiner Hand auf der Oberfläche der Schrankwand, sodass er ohne festen Griff und mit butterweicher Leichtigkeit den Schrank einen Meter verschieben konnte.

Mathéo stutzte erst, als Julia ihre scherzhafte Verwunderung ausdrückte, dass er noch kein eigenes Umzugsunternehmen besaß. Tatsächlich wären seine Fähigkeiten wohl in nahezu jedem Berufszweig von großem Nutzen. Doch es lag auf der Hand, dass sich ein Dämonen-Klan nicht auf Umzugstätigkeiten fokussieren würde. Wer Macht besaß, der wollte diese auch angemessen nutzen. Also hatten sich die Tristams für die Herstellung eines Produkts entschieden, welches seit Anbeginn der Menschheit schon Symbol für Macht war: Waffen.
Der Tristam hätte sogar noch etwas zu Julias Scherz gesagt, doch die Direktorin hatte ihm keine Zeit zum Antworten gelassen. Nach kurzer Pause begann sie direkt mit dem nächsten Thema, um welches sie sich kümmern mussten. Doch auch hier musste Mathéo stutzen. Seine Augen weiteten sich fast von selbst, drückten sein Erstaunen unmissverständlich aus. Als Julia von einem Badezimmerplan sprach, konnte er es ja noch verstehen. Er wusste zwar nicht, wann Julias Arbeit begann, aber sicherlich würden sie ungefähr zur selben Zeit zur Schule aufbrechen müssen. Auch die Erwähnung der Teilung des Kühlschranks war nachvollziehbar. Mathéo hatte selbst schon dran gedacht, als er durch die Küche gestiefelt war. Doch als Julia meinte, sie müssen Sitzplatzreservierungen für das Sofa einführen und dazu Fernsehzeiten festlegen, wurde Mathéo die Sache ganz und gar suspekt. Von dem überraschten Ausdruck in seinem Gesicht war schnell nichts mehr zu sehen. Stattdessen beäugte er sie misstrauisch durch leicht zusammengekniffene Augen und mit versetzt hochgezogenen Brauen. Zum Glück schien Julia ihr Grinsen nicht mehr im Zaum halten zu können, was Mathéo zeigte, dass sie nur gespaßt hatte. Innerlich durchatmend, musste auch er lächeln, sagte aber erst mal nichts zu.

Das einzige, was von dem ganzen noch immer ein wichtiges Thema für die Direktorin war, war der Kühlschrank. Dieser musste gefüllt werden - und zwar schleunigst. Dem wollte Mathéo nichts entgegensetzen und nickte sofort. Danach wollte sie sich nach seinen Wünschen erkunden, bot ihm sogar an, sie zu begleiten.
»Hm«, murmelte der Tristam erst nachdenklich. Kleinigkeiten, die er für seinen speziellen Genuss brauchte, hatte er noch im Gepäck. Tee, Gewürze, Dinge die lange haltbar waren, hatte er von seiner letzten Bleibe mitgebracht. Ebenso der Wein lag verstaut in einer speziellen Kiste. Das erinnerte ihn auch daran, dass er seinen kleinen Weinschrank aufbauen musste, in dem er die Flaschen mit der passenden Temperatur lagern konnte. Außerdem war da noch das Klavier, was verspätet kommen sollte. Mathéos letzter Stand war, dass im Wohnzimmer genug Platz war dafür neben dem Üblichen wie Anbauwänden, Sofa und Levis Objekt größter Begierde: dem Fernseher. Oder hatten die Möbelpacker den Weinschrank schon in der Küche aufgebaut? Mathéo war er nicht aufgefallen. Dann vielleicht in der Speisekammer? Das wäre möglich …

Dann fiel ihm aber noch etwas anderes ein. Ohne zu seinen alten fehlerhaften Gedanken zurückzukehren, fragte sich Mathéo, ob es gut war, dass er uns Julia zusammen einkaufen gingen. Natürlich war jedem selbst überlassen, was er in seiner Freizeit tat, doch wirkte es nicht seltsam, wenn die Direktorin mit einem ihrer Schüler Butter und Eier kaufte? Also ganz normale Dinge für den Haushalt. Das könnte ungünstige Fragen aufwerfen.
Mathéo musterte Julia kurz. Sie hatte ihm von sich aus angeboten, mitzukommen, also musste sie doch selbst darüber nachgedacht haben und das Risiko als ausreichend gering eingeschätzt haben, oder? Mathéo wollte sich nicht wieder zu viele unnötige Gedanken machen. Er würde auf Julias Einschätzungsvermögen vertrauen.
Mathéo tippte sich mit dem Zeigefinger am Kinn, während er weiter darüber nachdachte, welche Einkaufswünsche er hatte. »Hm. Nur das Übliche: Brot, Butter und so weiter. Für heute Abend bin ich eher ratlos. Gibt es typische Gerichte für den ersten Abend nach einem Umzug? Gehört hab‘ ich noch von keinen.« Sich plötzlich auszudenken, was es zu essen geben sollte, war immer ein Graus für den Tristam. Die Möglichkeiten waren einfach viel zu reich. »Aber mir wäre wohl etwas … einfacheres lieber. Also kein mehrgängiges Menü und auch kein bunt gefüllter Teller. Vielleicht Pasta?« Er hoffte, Julia damit nicht zu enttäuschen, lächelte daher etwas verlegen.




Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 2 PY8debn
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Julia Bardera

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Julia Bardera

Julia
BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 2 EmptyMo 23 Sep 2019 - 20:00

Der Blick in den ersten Sekunden ihrer absolut unnötigen Aufzählung waren im Grunde genommen die besten. Zumindest bis der Rothaarige den Braten gerochen hatte und sich, so schien es, relativ schnell wieder fing. Schade, wie sie persönlich fand. Den Spaß hätte sie gerne noch bis zum Ende ausgereizt. Aber vielleicht war es auch einfach zu viel des Guten gewesen. Man sollte es ja bekanntlich nicht übertreiben. Die Dämonin würde sich also erstmal ein bisschen zurückhalten und die Sache etwas ruhiger Ausspielen. Einkaufen war dort genau die richtige Lösung, wie sie fand. Man musste dabei ja nicht 24/7 reden. Jeder holte seine Sachen, welche er brauchte und am Ende wurde es eingeräumt. Nicht mehr und nicht weniger, ein paar Konflikte in der absoluten Praxis mit einberechnet.
Die nachdenkliche Reaktion ihres neuen Mitbewohners aber, ließ auch die Blondine kurz innehalten. Hatte sie irgendetwas übersehen? Irgendetwas nicht beachtet? Ein bisschen fragen sahen ihre blauen Augen auf die Gesichtszüge des Tristams. Gedankenlesen konnte sie, leider, noch nicht. Es konnte also gut sein das ihm etwas einfiel, was sie noch gar nicht auf dem Schirm hatte. Außerdem waren noch nicht alle Räume von ihr besichtigt worden. Hatte er etwa noch etwas von seiner alten Wohnung mitgenommen? Julia selbst hatte nämlich vorher alles aufgebraucht, was den leeren Kühlschrank ziemlich gut erklärte. Der Wein von ihr musste sicherlich in einer der Schubladen sein. Apropro Wein…wenn auch nur eine Flasche vom Barolo fehlen würde. Es würde Leichen geben, das schwor sie sich gerade schon. Andererseits hatte sich die Direktorin noch nicht so genau umgeschaut, vielleicht hatte sie also etwas übersehen? Mh, es war schwer zu sagen.

Aber die folgende Antwort von Mathéo machte durchaus Sinn. Grundbedürfnisse sollten abgedeckt sein. Vielleicht sogar noch ein paar Brötchen zum Aufbacken, sollte man sich die Muße ersparen wollen zum Bäcker zu gehen. Manchmal hatte nämlich auch die Bardera keine Lust großartig das Haus zu verlassen. Allem voran, weil es unnötig Zeit kostete. Am Wochenende vielleicht, aber in der Woche? Eher nicht.
Die Überlegung mit einem typischen Umzugsgericht ließ die Dämonin hingegen leicht schmunzeln. Bestimmt gab es in der Welt irgendwo eine Tradition dafür. Nur hatten sie und er Tristam wohl keine Veranlagung gehabt daraus einen Brauch zu machen. Die Dämonin konnte sich auch besseres Vorstellen als jeden Umzug mit einem bestimmten Gericht zu feiern. „Pasta klingt in jedem Falle nach einer Idee.“, setzte sie an und bewegte sich schon einmal zur Tür des Raumes, bevor sie isch umdrehte und Mathéo erneut ansah. „Ich habe auch keine Lust, jetzt noch zwei Stunden am Herd zu stehen.“, was wohl Statement genug war um alles bisherige in einem Satz zusammenzufassen. Der Dämon würde es sicherlich nachvollziehen können. Sie hätte sich auch mit Fast-Food zufriedengegeben. Aber das erzählte sie lieber keinem. Nicht, dass ihr Image noch darunter leiden würde. Auch wenn sich der Dämon in ihren Augen ein bisschen zu sehr von seiner Verlegenheit packen ließ. Was sie aber nicht störte. Ganz im Gegenteil. Es amüsierte die DIrektorin, wo man wieder dieses kleine bisschen Dominanz durchscheinen sah. Levi war ständiges Opfer davon. Auch, wenn er es wohl nie mitbekam.
„Ich dachte an eine Tomatensoße mit Flusskrebsen zu den Nudeln.“, griff sie die Idee dann einfach wieder auf, während sie was für sie eine echt gute Idee war. Sie kamen meist gegen Ende des Kochens mit in die Soße und gaben ein bisschen was zum Kauen. Außerdem schmeckten sie nicht stark heraus, setzten lediglich ein paar Akzente. Allerdings waren diese Tiere auch nicht jedermanns Sache. Nicht jeder hatte eine Vorliebe für die Speisen des Meeres. Beim Tristam war sie sich auch nicht so sicher, wie er dazu stand. Aber so ein Gericht wurde in den Restaurants auch nicht unbedingt angeboten. Zu simpel war es, um einen großartig hohen Preis zu rechtfertigen. Aber wem erzählte sie das? Es wusste ja sowieso jeder.  „Es sei denn, du magst keine Flusskrebse. Dann eben ein bisschen Gemüse.“. Mehr simpel ging in ihren Augen schon gar nicht. Lediglich ein Topf Reis hätte weniger Fürsorge gebraucht. Aber auch nur, wenn man kein Laie war. „Aber weitere Vorschläge bleiben dir bis zum Supermarkt ja auch noch offen.“, grinste sie und wartete nur darauf, dass sich Mathéo auch in Bewegung setzte.

Der Weg nach draußen war im nächsten Zuge aber sehr schnell erledigt. Beide befanden sich draußen und Julia schloss ordnungsgemäß die Tür hinter den beiden ab. Bereits jetzt konnte man das Blinken der Richtungsindikatoren sehen. Ihr Auto stand ja immer noch am Straßenrand. Gleich ein Statement für die Nachbarn setzen, wenn man es denn so werten konnte. Aber Julia bezweifelte eh, dass sie am nächsten Tag mit Brot und Salz vor der Tür stehen würden. Womit sie allerdings rechnete waren Kinder, die ihre Finger an die Seitenscheiben ihres Wagens pressen würden. Brrr! Bei dem Gedanken fuhr es ihr kurz kalt den Rücken runter. Gut, dass dieses Haus einen Platz für ein Fahrzeug hatte, wo ein Tor davor war. Ihr Schatz war also erstmal in Sicherheit.
„Auf geht’s“, kommentierte sie wortkarg und setzte sich nach Verlassen des Grundstückes direkt ins Auto. Aber erst als der Rothaarige mit eingestiegen war, startete sie auch den Motor des Wagens. Die Musik sprang natürlich auch direkt an. Auch wenn wohl die wenigsten etwas mit Tom Petty and the Heartbreakers anfangen konnten. Das in dem Moment allerdings „The Appartment Song“ lief, entlockte sogar der Direktorin ein kleines Lachen. „Ironie.“, sagte sie leicht grinsend und fuhr los.

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BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 2 EmptyDi 24 Sep 2019 - 1:09
Mathéo war noch immer etwas überrascht und angetan zugleich von Julias euphorischem Auftreten. Ganz am Anfang war auch sie schockiert gewesen von dem Betrug, doch dann hatte sie sich scheinbar sehr schnell damit abgefunden und das Beste daraus gemacht. Wobei man eher sagen musste, dass es eher den Eindruck machte, sie hätte den Umstand akzeptiert, ohne dabei einen Gedanken daran zu verschwenden, diesen wieder zu ändern. Oder irrte sich Mathéo?

Auf ihren Vorschlag mit den Flusskrebsen hatte der Tristam nichts anderes als ein Kopfnicken und bestätigende Worte zu erwidern. Er war zwar kein Fan des gesamten Angebots, welches die Tiefen des Meeres und die Seichte der Flüsse in petto hatten, doch vieles davon aß er sehr gerne. Dazu gehörten auch die Flusskrebse und ihre Verwandten. Auf dem Weg zum Auto dachte er trotzdem noch über Alternativen nach, beließ es allerdings dabei, Julias Vorschlag zu favorisieren.

Draußen fiel auch Mathéo auf, dass Julias Auto immer noch an der Straße stand; dabei besaß das Haus einen eigenen Parkplatz. Mathéo selbst hätte damit nicht viel anfangen können. Tatsächlich hatte der Dämon geplant, den Parkplatz umzugestalten, insofern ihn nicht der spontane Einfall überkam, sich ein Gefährt anzuschaffen. Nur die Notwendigkeit darin sah er noch nicht. Bei Julia hatte er das Gefühl, dass sie ihren Sportwagen nur des Vergnügens wegen besaß und nicht, weil sie ihn unbedingt brauchte. Schnell von einem Punkt zum nächsten kommen zu können, war sicherlich vorteilhaft, doch musste es extra ein solches Gefährt sein? Mathéo bezweifelte dies. Dagegen fände er ein deutlich älteres Model viel reizvoller. Aber da schienen sich die beiden Dämonen wohl zu unterscheiden: Julia stand auf die neueren Modelle und Mathéo auf die älteren. Ob man das auch auf andere Bereiche übertragen konnte? Der Tristam dachte kurz nach, sinnierte fantasievoll und ausschweifend. Neue Modelle waren ebenso junge Modelle. Junge Modelle in der Welt der Lebenden waren junge Wesen … junge Erwachsene? Julia selbst war noch kein altes Modell, absolut nicht; doch vielleicht bevorzugte sie für sich noch jüngere Modelle? Mathéo merkte, wie ihm wieder warm im Gesicht wurde, meinte aber, dass er keinen seltsamen Eindruck machte - noch nicht. Auf der anderen Seite war er mit seiner Vorliebe für alte Modelle. Würde man das analog zu Julia betrachten, würde das bedeuten, dass Mathéo auch eine Schwäche für ältere Wesen hatte: Also Frauen mit einem höheren Alter als seines. Hm.
Es klang schräg in seinem Kopf, so etwas zu denken. Aber vermutlich lag das an dem regen menschlichen Umfeld, welches er in der Vergangenheit gepflegt hatte. Da war es Gang und Gebe, wenn der Kerl gleich alt oder älter war als das Mädel. Umgedreht war selten. Was waren nun Julia und Mathéo im Vergleich? Sie war älter, er war jünger. Sie stand auf jüngere, er auf ältere. Und schon stieg dem Tristam wieder die Röte ins Gesicht, während er Julias Auto umkreiste und vor der Beifahrertür stehengeblieben war.
Kleine Handabdrücke waren auf der Fensterscheibe zu sehen. Mussten von Kindern stammen, die sich an die Scheibe gepresst hatten. Neugierige, kleine Bälger, die von dem ungewöhnlichen Wagen angezogen worden waren. Julia würde künftig gut dran tun, ihren Wagen auf dem Grundstück auf dem Parkplatz zu verstecken und das Tor davor zu schließen. Aber vielleicht merkte er sich dies auch einfach mal. Mit einem schnellen Tippen seiner Fingerspitze auf der Glasscheibe rutschten die Flecken sogleich von der glatten Oberfläche hinab, als würde man sie wegwischen. Schon besser, dachte er sich und musste etwas schmunzeln. Es half, denn es lenkte ihn von seinen Gedanken davor ab und so entspannte sich auch wieder die Farbe in seinem Gesicht, bevor er einstieg.

Er saß nicht zum ersten Mal in ihrem Wagen, doch es fühlte sich dieses Mal noch seltsamer an - noch erstiger. Musste an den Umständen liegen. Letztes Mal ging es vom Wohnheim zu ihr nach Hause. Dieses Mal geht es von ihrem gemeinsamen Haus zum Supermarkt und wieder zurück. Man könnte auch sagen, Mathéo hatte einen signifikanten Fortschritt gemacht, wenn man sich nur diese beiden Sätze vorlas.
Was die Musik anbelangte, hatte Mathéo diese erst nur unbewusst wahrgenommen. Erst als Julia von Ironie sprach, schaute er fragend zu ihr, dann aber zur Anzeige in der Mittelkonsole, auf welche sie deutete. Tom Petty and the Heartbreakers. Der Name klang nicht nach etwas, was er Julia zugetraut hätte. Der Titel des Songs erklärte dann aber schnell, worauf ihr knapper Kommentar bezogen war. Sofort musste auch er grinsen.


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BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 2 EmptyFr 4 Okt 2019 - 23:28

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Sie musste ein kleines Lachen ausstoßen, als ihr der Tristam den Versuch unterstellte, dass sie letzten Endes noch ohne ihn abhauen würde. „Ja, bestimmt. Du hast mich durchschaut.“, kommentierte sie den Umstand und schüttelte leicht grinsend den Kopf um ihre Aussage für sich zu untermauern. Als ob sie das tun würde. Gut, vielleicht wäre es mal eine lustige Sache gewesen es wirklich auszuprobieren. Eben weil der Tristam ja genau wusste wo er sie wiederfinden würde. Aber letzten Endes erschien es der Bardera dann einfach zu unnötig. Den Stress und die vielleicht daraus entstehende Anspannung wollte sie sich nicht antun. Eine unnötige Belastung am Anfang. Besonders, weil sich die beiden nicht so gut kannten, als dass man es wirklich als Spaß interpretieren würde. Eine Sache auf die die Blondine wohl nun öfters stoßen würde. Nicht nur von ihrer - sondern auch von Mathéos Seite aus.
„Ich würde ganz simpel sagen, wir teilen die Einkäufe auf. Die Idee, das jeder abwechselnd zahlt ist gar nicht mal so schlecht.“, holte sie sich selbst mit einer knappen Antwort aus ihren Gedanken zurück und ging zusammen mit dem Rothaarigen zum Wagen, mit welchem sie letzten Endes auch das Gelände verließen.

Trotzdem ließ sie der Gedanke auf dem Weg zurück zum Haus nicht in Ruhe. Es war schon ungewohnt genug einen Beifahrer zu haben. So etwas hatte sie schon eine Ewigkeit nicht mehr gehabt. Wobei es wohl eher daran lag, dass die Direktorin es nicht gewohnt war andere Leute mitzunehmen. Leute aus dem Kollegium hatte Julia nie wirklich mitgenommen, warum auch? Jeder schien sein eigenes Leben zu leben. Sie pflegte zwar eine gute Bindung zu ihren Kollegen, aber keine Freundschaft. Eine Sache, die sie vielleicht mal ändern sollte. Andererseits….ach, sie wusste es selbst nicht so genau. Die Chef-Position war immer undankbar, also war es schon irgendwie gut so.
Und wo sie gerade beim zwischenmenschlichen war, kam ihr die Antwort des Dämons an der Kasse wieder in den Sinn. Ein Grinsen breitete sich unwillkürlich in Julias Gesicht aus und ersetzte die unterschwellig eingekehrte Neutralität, welche vorher dort geherrscht hatte. Die Dämonin würde es nie öffentlich sagen, aber sie mochte es auch mal Gegenwind zu bekommen. Dabei war das keine dominante Tendenz, oder der Drang jemanden unbedingt zu unterjochen. Nein, das erklärte nicht ihre Sympathie dafür. Sie mochte es, wenn man sich auf einer Ebene begegnete. Die Ablehnung des Rothaarigen vorhin wertete Julia als solches.

„Und hier endet die Reise.“, kündigte sie letzten Endes an, bevor sie nach links einlenkte und schräg auf der Straße zum stehen kam. Ohne den Motor abzustellen ging sie zum Tor, welches die Einfahrt versperrte und öffnete es. Kurz danach befand sie sich bereits wieder im Auto. Die letzten Meter in die Einfahrt hinein waren da sicherlich nicht erwähnenswert. Man könnte sagen, der Gedanke mit den Kinderhänden hatte ihr kurz vor dem Ziel den finalen Stoß verpasst. Außerdem lies sich so der Einkauf besser ausladen. So oder so ein Gewinn.
Jetzt begann erst die eigentliche Arbeit. Julia hatte es in ihrer alten Wohnung gehasst, die ganzen Sachen immer mehrere Treppen hoch zu schleppen. Hier war es ja zum Glück nur ein Aufgang bis zur Haustür. Eine wirklich angenehme Erleichterung. „So, dann wollen wir uns mal an die Arbeit machen, nicht wahr?“. sie legte einen fragenden Unterton in ihre Stimme, während sie den Zündschlüssel entfernte und sich mit einem auffordernden Lächeln aus dem Sitz bewegte. Die Blondine drehte sich allerdings noch einmal nach dem Aussteigen herum und schaute gebeugt zum Tristam in den Innenraum. „Wer sich nicht beeilt, wird eingeschlossen.“, fügte sie frech hinzu und schloss dann die Tür, um vorne zum Einkauf zu gehen. Gut, dass sie vorne immer ein paar Tüten hatte. Darunter auch welche von der Sorte, welche die Sachen kalt hielt. Wenn man das beim Einräumen schon alles packte, so konnte man es – wie jetzt – in einem Gang erledigen. Zumindest, wenn man zu zweit war.  
Zumindest der Weg in das innere des Hauses fühlte sich nun schon um einiges besser an, als vorher. Nicht mehr so geladen. Man konnte es mit einer ruhigen Seeoberfläche vergleichen, welche gerade symbolisch für das Gemüt der Dämonin stehen sollte. Sie war eigentlich sogar ganz glücklich. „Stolper nicht über die Stufen.“, gab sie schon etwas frech von sich, während auch sie sich den kurzen Weg nach oben erarbeitete. Ironischerweise war es mit ihrem Schuhwerk sogar wahrscheinlicher zu stolpern. Aber die Blondine war es ja schon gewohnt. Umknicken? Sie? Niemals! Okay, vielleicht doch manchmal, aber da hat es nie jemand gesehen.
„Ich würde sagen, dass ich nach dem einräumen gleich mit dem Kochen anfange.“, schlug sie in der Küche vor und legte ihre Tüten auf einer Arbeitsplatte ab. Wäre wohl das Beste. Es war nicht zu spät am Abend und ihr Magen hatte definitiv schon das Gefühl vernachlässigt zu sein. Allerdings, dazu ermahnte sich die Blondine gerade selbst, wohnte sie auch nicht mehr alleine. „Aber ich kann auch etwas später anfangen.“, schlug sie genau deswegen gleich im Anschluss vor, „Ich muss ohnehin noch einen Anruf tätigen, von daher wäre es wirklich nicht so schlimm noch ein bisschen Zeit vergehen zu lassen.“. Ihre Hüfte fand am Rand der Küchenzeile einen guten Platz zum Anlehnen, während ihre blauen Augen erwartungsvoll auf dem Rothaarigen verweilten. Beinahe wäre sie verlockt gewesen mehr zu diesem Anruf zu sagen, auch wenn er rein beruflich war. Sie schmunzelte innerlich ein bisschen. Bei Levi kam ihr so ein Gedanke nie. Vielleicht auch deswegen, weil der Nephilim erstmal sein eigenes Leben auf die Reihe kriegen musste, bevor er sich um andere sorgte.
„Ich wollte sowieso noch nach dem Arbeitszimmer schauen. Da sind sicherlich auch ein paar Sachen durcheinander.“, und ein leichtes Seufzen kam in Verbindung mit einer gleichwertigen Handgeste zum Vorschein. Sie war sich sicher, dass auch der Tristam zuhause wenigstens eine kleine Menge Papierkram gehabt haben musste. Und wo sollte es sonst Platz gefunden haben, wenn nicht dort?


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BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 2 EmptyFr 11 Okt 2019 - 0:40

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Mathéo überlegte, ob er es darauf ankommen lassen sollte, als Julia ihm damit drohte, in ihm Auto einzuschließen. Immerhin konnte er die Durchlässigkeit der Tür so weit verändern, dass er hindurchsteigen konnte, als wäre es nur Wasser. Dichtemanipulation war ein Leichtes für ihn. Allerdings könnte es passieren, dass Julia vor Schock in Ohnmacht fiel, wenn sie ihr geliebtes Auto wabern sah. Kaum hatte die Blondine ihren Kopf wieder aus dem Auto gezogen, musste Mathéo hinterhältig kichern - möglichst leise. Nicht dass sie noch dachte, er würde versuchen wollen, sie ohnmächtig zu schocken. Das wäre eher etwas, was sich Levi in den Kopf setzte. Ob er es schon mal geschafft hatte? So richtig wusste Mathéo noch nicht, wie verschieden sich Levi verhielt, wenn Julia dabei war und wenn nicht. Er hatte die beiden zwar schon mehr als ein Mal zusammen erlebt, doch Levi hatte nie ein signifikant anderes Verhalten gezeigt. Es könnte also einerseits sein, dass es da gar nichts zu unterscheiden gab; andererseits war es möglich, dass sich Levi diese andere Seite aufsparte, wenn er und Julia allein waren. Der letzte Gedanke klang fast schon romantisch, wenn man nicht daran dachte, dass die beiden ein Mutter-Sohn-Verhältnis pflegten. Gleichzeitig fragte sich der Tristam, ob Levi Julia jemals mit unanständigen Hintergedanken angeschaut hatte. Mathéo selbst konnte sich da jedenfalls nicht rausreden. Aber er würde auch dazu stehen. Er würde es nur niemandem erzählen. Erst zuletzt, als sie sich zurück ins Auto gebeugt hatte, musste Mathéo Gedanken und Augen unter Kontrolle halten.

Der Dämon schnappte sich den zweiten Teil des Einkaufs und folgte Julia die Treppen hinauf zum Eingang. Dabei blieb sein Blick natürlich an etwas heften, was auf Augenhöhe vor ihm hin und her wippte. Erst als Julia ihn mit einem frechen Spruch aus der Faszination riss, schaute er überrascht auf. Lange hielt dieser Ausdruck jedoch nicht durch, denn schnell formte sich ein fragender: Wollte sie ihn jetzt bemuttern? Mathéo war sich unsicher, ob sie nur frech sein wollte oder ob sie ihn wie eine Mutter belehren wollte. So was konnte sie mit Levi machen - aber nicht mit ihm. Mathéo plusterte sich daher etwas auf, ohne damit Aufsehen zu erregen und stolzierte Julia entschlossen hinterher ins Haus. In dem Moment konnte sie ihm auch nicht mehr mit ihrem wackelnden Hintern aus der Fassung bringen.

Zusammen mit Julia stellte er die Einkäufe auf einer der Arbeitsplatten ab. Sein Blick huschte nochmal flüchtig über die Waren, als die Blondine bereits davon sprach, im Anschluss mit dem Kochen beginnen zu wollen. Mathéo sagte erstmal nichts dazu, wartete lieber ab, und hatte damit die richtige Wahl getroffen. Julia sprach recht schnell weiter und änderte sogar ihr jüngstes Vorhaben. Gegen eine Verschiebung des Essens hatte der Tristam nichts, was er sie auch wissen ließ. Als sie dann einen Anruf erwähnte, den sie noch tätigen musste, wollten Mathéos Beine ihn schon aus der Küche führen, damit sie ihre Ruhe hatte. Doch dann meinte sie, dass sie selbst noch nach dem Arbeitszimmer schauen wollte. Da wurde ihm klar, dass sie beides miteinander verbinden wollte. Er müsste also nicht aus der Küche verschwinden.
»Mach das«, gab er ihr quasi die Genehmigung dazu, im Arbeitszimmer zu telefonieren. Er würde selber auch noch dort vorbeischauen müssen. Immerhin lag es nahe, dass auch seine Unterlagen dorthin verfrachten wurden. Jetzt aber konnte er sich erstmal um andere Dinge kümmern.
»Ich räume solange die Einkäufe ein«, schlug er vor, um die Zeit zu vertreiben, bis die Köchin zurück war und sich ihrer Hauptaufgabe widmen konnte. Mathéo war gespannt, wie es schmecken würde.

Als Julia sich dann auf den Weg ins obere Geschoss machte, sah Mathéo ihr noch kurz mit verträumtem Blick nach. Das gleißende Licht, welches durch die großen Fenster in den weiten Flur geworfen wurde, bedeckte Julia wie die weißen, flatternden Vorhänge eines Ballsaals. Der Schatten, den sie warf, zeigte sich nur in den unterbrochenen Sonnenstrahle, in denen wiederum die wenigen Staubpartikel wie funkelnde Sterne herumschwirrten. Möbel und Kisten zu rangieren wirbelte halt einiges auf. Das konnte man kaum vermeiden.
Mathéo seufzte.
Er wandte sich wieder den Einkäufen auf der Arbeitsplatte zu und leerte als erstes die Beutel. Wichtig war, einen Überblick zu gewinnen, damit er entscheiden konnte, was wo hingehörte. Beispielsweise gruppierte er Julias Sachen, öffnete den Kühlschrank und suchte ihr ein angemessenes Fach. Sie würde es sicherlich verstehen. Beschriftungen waren überflüssig. Dasselbe tat er als nächstes mit den allgemeinen Dingen, wobei er versuchte, diese nach Kategorien einzuteilen. Als er als letztes seine eigenen Dinge in sein Fach räumen wollte, war die Arbeitsplatte nahezu leer. Da fiel ihm wieder auf, wie wenig Individualität er beim Einkaufen preisgegeben hatte. Sah wirklich traurig und einsam aus sein Fach. Fast wollte er meinen, sein Pudding flehte ihn an, mit zu Julias Pudding gestellt zu werden, damit er nicht alleine im Dunkeln stehen musste. Doch Mathéo war kaltherzig und schloss die Kühlschranktür wieder, sah zu, wie das Licht im Inneren verschwand und ebenso die jämmerlichen Schreie seines Puddings abrupt verklangen.

»Was nun?«, murmelte er zu sich selbst.

Mathéo warf den Kopf nach oben, starrte die Decke an, als wolle er seinen Röntgenblick einsetzen und bis ins Arbeitszimmer blicken. Doch nichts tat sich. Die Decke veränderte weder Farbe noch Form noch Gutherzigkeit seinem Wunsch gegenüber. Stattdessen zeigte sie ihm die kalte Schulter, wie er es selbst zuvor mit seinem Pudding gemacht hatte.

Dann kam ihm ein Gedanke. Zurück ging es für ihn in den Flur, dann nahm er die Treppe hinauf, um schließlich die Tür zu seinem Schlafzimmer zu öffnen. Einige Kisten standen noch herum und genau diese riss er nun auch auf. In der dritten wurde er schließlich fündig und kramte eine zylindrische, schwarze Form heraus, die sich schnell als Lautsprecher entpuppte. Für den handlichen Tragekomfort besaß sie sogar einen flexiblen Henkel. Mathéo hatte sich gedacht, dass etwas Musik in der Stille helfen würde. Doch nun, wo er hier stand und auf sein Bett schaute, überkam ihn der zwingende Drang, sich fallen zu lassen.
Nur kurz ...
Beinahe lautlos sprangen Decke und Kissen auf, als sich die Form des Tristams auf sie warf. Den Kopf steckte er mit der Nase voraus in den kuscheligen Bezug und wollte sich sofort dazu überreden, doch länger liegen zu bleiben, wäre da nicht ein kleines Hindernis gewesen. Etwas kitzelte ihn, kitzelte ihn unaufhörlich an der Nase, sodass er nicht anders konnte, als den Kopf zu drehen. So konnte er den aufkeimenden Nießer noch vereiteln. Als hätte er jedoch nichts daraus gelernt, drehte er die Nase wieder zurück ins Kissen und spürte sofort, was ihn eben gestört hatte. Danach stemmte er die Hände in die Matratze und drückte sich ab. »Eh«, war das einzige, was er murmelte, als er ein langes Haar auf seinem Kissen wiederfand. Ohne es weiter zu betrachten, warf er es vom Bett und legte seinen Kopf wieder ab. Dieses Mal schwebte sein Blick über die Decke hinweg und fand auf diesem Weg ein zweites, deutlich kürzeres Haar. Es war sogar zu kurz vor sein eigenes. Also wem … »Hm. Richtig hartnäckig diese Dinger«, meinte er verschlafend und warf auch das Katzenhaar vom Bett.

Etwas später hatte er es endlich geschafft, sich wieder aufzuraffen. Zurück in der Küche stellte er den Lautsprecher neben dem Kühlschrank ab und aktivierte diesen. Als nächstes war das Smartphone dran, auf dem er mit schnellen Wischbewegungen die gewünschte Playlist auswählte. Ein Interpret aus seiner englischen Heimt war es, dessen Stimme nun erklang. Man nannte seinesgleichen heutzutage Singer-Songwriter. Seine Texte waren schwelgend und philosophisch, das Tempo allerdings nicht allzu langsam und einschläfernd. Er besaß einen ganz eigenen Pepp und setzte diesen auch in seinem willkürlichen Takt um. Dabei wirkte es jedoch nicht chaotisch, sondern je länger man ihm zuhörte, desto melodischer und vereinnahmender empfand Mathéo es. Sicher wieder eine Frage des individuellen Geschmacks. Als Gesellschaft zu einer Tasse Tee auf der Veranda passte seine Musik jedoch sehr gut. Apropos!
Der Gedanke mit dem Tee brachte ihn auf eine Idee. Warum nur davon schwelgen, wenn er sich auch einen machen konnte? Also begab sich Mathéo wieder auf die Suche nach der richtigen Kiste, in der sich sein Teesortiment befand. Dabei stieß er sogar auf welche von Julia, die er schnell wieder verschloss. Als er dann endlich die richtige gefunden hatte, brauchte er nicht lange, um sich eine Teemischung auszusuchen. Er hatte Lust auf schwarzen Tee, also nahm er sich eine solche. Hauptbestandteil dieser - als Ostriesentee bezeichneten - war Assamtee, der aus einer Region Indiens stammte; also ein Ort, den man als Engländer gut kennen sollte, insofern man nicht vollkommen resistent gegenüber Geschichte war.
Außerdem nahm sich Mathéo zwei weißgraue Tütchen. In diese füllte er die verschiedenen Teesorten. Wie es Filtertüten für Kaffee gab, gab es auch diese Teebeutel, in denen man die Blätter je nach Bedarf einfüllen und dann mit heißem Wasser übergießen konnte. Dadurch konnte sich das Aroma bestens im Wasser verbreiten, ohne aber dass eins der Blätter später im Mund landete. Die Qualität war angeblich sehr hoch, wobei Mathéo bisher wenig Vergleichsmaterial hatte.
Für den Fall, dass Julia auch einen Tee wollte, füllte er ihr auch einen Teebeutel. Danach ging er zum Wasserkocher und befüllte diesen unter dem Wasserhahn.




Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 2 PY8debn
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BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 2 EmptySa 12 Okt 2019 - 0:36
„Gut, dann gehe ich mal.“, bestätigte sie dem Tristam mit einem kleinen Nicken und verschwendete auch keine Zeit damit noch weiter irgendwelchen Kleinigkeiten nachzueifern. Sie hatte ein ziemlich aufgabenorientiertes Leben. Selbst wenn sie einen kurzen Moment vor spontanen Ereignissen stand, so war ihre Reaktion darauf eher mit einer To-Do-Liste vergleichbar. Man hatte es am Anfang mit Mathéo merken können, als er ihr die unschöne Nachricht des gemeinsamen Hauskaufs unterbreitete. Wie schnell sie wieder ruhig wurde, weil sie genau wusste, was sie zu tun hatte. Die ungeplanten Momente bekam man bei der Direktorin meistens gar nicht mit. Meistens verstand es Julia die Begebenheiten wie einen anfangs gehegten Gedanken wirken zu lassen. Nicht immer ein Vorteil, aber in ihrem alten Umfeld hatte es einen ungemeinen Vorteil bedeutet, immer solide und schlüssig zu erscheinen. Je Selbstsicherer das eigene Auftreten, desto gefügiger der Kontrahent. Meistens ging diese Gleichung auch auf. Nur manchmal musste sie auch Beweisen das da mehr war als ihr eiserner Wille, nämlich Fakten.
Kurz schüttelte sie den Kopf, als ihre Hand das Geländer der Treppe berührte und die Füße der Dämonin sie nach oben in den ersten Stock trugen. Einen Blick zurück würde der Tristam vergebens suchen. Die Direktorin stellte sich bereits auf das nahende Telefonat mit Vincent ein. Sie hatte den beiden Schülern ja bereits angedroht, dass sei bei unzureichender Leistung ein Telefonat führen würde. Nun, die Drohung an sich hatte keine Früchte getragen. Deswegen ließ die Blondine nun Taten folgen. Innerhalb weniger Schritte hatte sie sich zum Arbeitszimmer vorgearbeitet. Sanft öffnete sie die Tür. Nur, um danach leise im inneren des Zimmers mit weißen Wänden zu verschwinden. Bereits jetzt sah sie die Unterschiede zu vorhin. Während in ihrer alten Wohnung die Regale teilweise bis ins Wohnzimmer führten und wo sie ihre ganzen Ordner, Akten und Dokumente drin stapelte. Bereits bei einem ersten Überfliegen der ganzen Sachen konnte sie die Dinge des Tristams ausmachen. Gut, die Möbelpacker hatten sicherlich auch einen Karton nach dem anderen ausgeräumt. Da war es verständlich, wenn sich ihre ganzen Sachen überall in gewissen Blöcken wiederfinden würden. Aber das änderte nichts daran, dass Julia so viel Zeit mit ihrer Arbeit verbrachte, dass sie schon fast jede Beschriftung im Schlaf aufsagen konnte. Ein Fakt den sie ungern selbst überprüfen wollte. Immerhin hallten ihr bei dem Gedanken die Worte Leviathans im Kopf herum, warum sie denn nicht einmal an einem Sonntag frei hatte.
Nein, sie hatte nie frei. Ihr Handy war immer an, sie war immer erreichbar. Eine Krankheit die so tief in der Bardera verankert war, wie das dämonische in ihren Adern floss. So ähnlich würde es die Direktorin wohl ausdrücken, wenn sie sich denn selbst beurteilen musste. Aber jeder hatte eben seine Gründe, oder?

Mit ein paar Zügigen Schritten arbeiteten sich ihre Beine an den Regalen entlang, bis sie an ihrem Schreibtisch ankam. Davor stand ihr eigener Stuhl. Einer von der Sorte, welcher sich immer so wunderschön mit dem Rücken mitbewegte. Er hatte durchaus das Potential eines Chefsessels, allerdings war es der Blondine eher an seinem Sitzkomfort gelegen. Auch ihr Gesäß sollte weich behütet sein, wenn sei schon mehrere Stunden dort sitzen sollte. Nur dieses Mal ging der Stuhl leider leer aus. Mit einem zielstrebigen Blick flogen die blauen Augen einmal kurz die Akten durch, welche sich auf der Tischplatte wiederfanden und geradezu automatisch nach einem dort liegenden Heft. Kaum aufgeschlagen sah sie bereits das Bild vom Heimleiter und die Nummer darunter. Schnell prägte sich Julias Kopf die Zahlenfolge ein, dann folgte das Tippen auf einem Telefon und die Anrufsequenz begann. Jetzt würde man von außen nur noch das Reden einer Direktorin hören und das leise klackern ihrer Absätze auf dem Fußboden des Arbeitszimmers. Dann blieben sie vereinzelt stehen, drehten sich auf der Stelle und gingen wieder zurück zum Schreibtisch. Stille kehrte nur wenige Sekunden nachher ein, bevor sich ihre Schritte wieder der Tür näherten und sie schließlich den Raum verließ. Ein leicht feminines Seufzen war zu hören, dann bewegten sich ihre Füße in Richtung ihres Schlafzimmers, wo sie ganz simple und unkonventionell ihr Jackett aufs Bett legte und nun vielmehr ihre weiße Bluse zum Vorschein kam. Rasch öffnete sie die oberen Knöpfe ihrer Bluse, damit der Kragen sich von ihrem Hals entfernte und ihre Brust etwas mehr Platz zum Atmen hatte. Danach machte sich die Geschäftsfrau wieder auf den Weg nach unten.

Auch hier hörte man wieder das leise Klackern ihrer Absätze, die sich die Treppe hinunterarbeiteten. Sie ohne Jackett zu sehen und etwas weniger steif, war bestimmt auch eine Sache für sich. Allerdings hatte der Tristam, mit ihrer rosa Bluse und der Hose, schon einmal das Vergnügen gehabt. Jetzt gab es halt die etwas lockere Büro-Version von ihr.
„Da bin ich wieder.“, kündigte die Dämonin sich an und hatte weder bemerkt das Mathéo auch oben gewesen war, noch, dass er die Sachen eingeräumt hatte. Das Gespräch mit dem Wolf hatte schon so seine Zeit gedauert, das musste sie zugeben. Gut, erzieherische Maßnahmen waren auch nicht immer so einfach, wenn man sie mit dem Heim abstimmen musste. Außerdem hatte sie noch ein anschließendes Telefonat mit einer neuen Lehrkraft zu erledigen. Normales Erkundigen wie der erste Tag so lief, auch wenn sie sich bei diesem Gespräch leicht analysiert fühlte. Vermutlich war das aber auch nur eine Einbildung von ihr.
„Wie ich sehe, hast du die Einkäufe schon eingeräumt.“, stellte sie mit einem kurzen Blick nun endlich fest und ließ es sich nicht nehmen, einmal kurz in den Kühlschrank zu schauen. „Dann lass mich noch einmal drüber schauen.“, sie schaute kurz die einzelnen Ebenen durch und begab sich ebenfalls kurz in die Hocke um auch unten eventuell etwas zu entdecken. Sah aber alles ordentlich getrennt aus. Gut, der Tristam hatte sich anscheinend seine Gedanken gemacht. Das ihre Hüfte nebenbei leicht zur Musik wackelte, bleib hier ein subtiles Detail für den eifrigen Betrachter. Niemand sollte sagen, dass sie nicht auch mit anderen Beschallungen gut klarkam. „Gefällt mir. Sehr gut.“, äußerte sie sich zufrieden und schloss die Tür des Kühlschranks.
Dann schenkte sie die Aufmerksamkeit ihrer blauen Augen dem Tristam und spendierte ihm ein seichtes Lächeln. Was mittlerweile schon so oft vorkam, dass man es in den heimischen Wänden durchaus als Standard interpretieren konnte. Nur, wenn sie es ablegte, schien irgendetwas falsch zu sein. In Wirklichkeit wirkte ihr Lächeln in vielen Momenten eher flüchtig, willkürlich. Ja gerade schon ein wenig spontan. Fast so, als ob sie es nicht so ganz ernst meinen würde. Eine Fassade vielleicht. Aber die Wahrheit war nicht ganz so einfach. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass sie sich nicht richtig ausdrücken konnte. Emotional, versteht sich. Verbal war nie ihr Problem gewesen.

„Ich habe oben im Übrigen schon einmal etwas umhergeschaut. Es scheint, als ob man unsere beiden Sachen gemischt in die Regale eingeräumt hat.“, griff sie ein anderes Thema auf und lehnte sich dabei wieder ungewohnt lässig an die Arbeitsplatte an. So, dass sie Mathéo auch gut betrachten konnte und nicht unhöflich seitlich zum Rothaarigen stand. „Nicht, dass es mich stört. Es hat seine eigene Ordnung, an die man sich sicherlich gewöhnen muss.“, fuhr sie fort und hob dabei ihre Hand mit einer abwinkenden Geste, die ihre Konformität damit ausdrücken sollte. Ihr fiel auch nicht ein wo man das Ganze sonst hätte hintun sollen. So war es sicherlich eindeutig besser. So zumindest ihre Gedankenwelt. „Umräumen macht in meinen Augen auf jeden Fall nicht sehr viel Sinn. Hier gibt es immerhin kein zweites Arbeitszimmer.“, setzte die Blondine nach und blieb dabei allerdings dieses Mal sehr sachlich. In ihrem Gesicht konnte man dieses Mal auch kein Lächeln erkennen. Lediglich ihre Finger bewegten sich subtil im Rhythmus der Musik aus dem Lautsprecher. „Aber schau es dir lieber selbst an.“, ergänzte sie und ließ ein amüsiertes Kichern zwischen ihren Lippen entweichen.
„Immerhin ist es ja nicht so, als ob drei Viertel davon nicht sowieso zu meinen Sachen gehören.“. Julia seufzte und stieß sich mit der Hüfte von der Kante der Arbeitsplatte ab. Simpel gedacht hörte sich das Ganze natürlich wie eine Art Angeberei an. Tat es ja meistens, wenn Einer „mehr“ hatte als der Andere. Sie meinte es aber eher in einem belastenden, negativ behauchten Kontext. Stimmte ja auch. Nicht jeder konnte sich damit Rühmen seine ganzen Regale gefüllt zu haben. Hätte sie vor vier Jahren ein Social-Media Profil gehabt, so würde da wohl stehen, dass die Dämonin mit einem Aktenschrank liiert wäre. Nur, um die Intensität mal darzustellen.  

„So, und ich denke es ist nun allmählich Zeit zum Kochen.“
, stieß sie im Anschluss an und rieb leicht ihre Hände ineinander. Da war es wieder, das Lächeln. Dieses Mal sogar etwas intensiver als vorher. Essen war halt doch eine Leidenschaft der Bardera, kein Zweifel. Es kehrte Leben in ihre Stimme ein. Fast so, als wäre es ein unbewusster Vorgang. „Und was noch wichtiger ist, wie heißt der Sänger?“, ließ sie mit erwartungsvollem Blick zum Tristam verlauten. Nur, weil sie es vorhin nicht erwähnte, hieß es nicht, dass es sie nicht interessierte. Lediglich den Tee hatte sie vor lauter hin - und her einfach übersehen.


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Matheo

Mathéo Tristam

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Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Mathéo Tristam

Matheo
BeitragThema: Re: Yashidori 16 [Bardera, Tristam] Yashidori 16 [Bardera, Tristam] - Seite 2 EmptySa 12 Okt 2019 - 7:06

Ein Klacken ertönte und Mathéo wusste, dass der Wasserkocher seine Arbeit geleistet hatte. Aus der Kanne stieg bereits der heiße Wasserdampf heraus; kam jedoch nicht weiter als eine Handlänge, ehe er sich abkühlte und mit der Luft im Raum vermischte. Mathéo hielt für einen Moment seine Hand in den feuchten Dampf, spürte dabei nicht nur die Hitze sondern auch die Wassertropfen, die sich sofort an seiner Handfläche sammelten. Danach drehte er diese und sah zu, wie die Feuchtigkeit nun auf seiner Haut verdampfte. Das Wasser köchelte kaum noch, so still war es wieder geworden. Nur marginal konnte man die dumpfen Geräusche von Julias Schuhen im Obergeschoss hören.
Mathéo hatte die Tassen mit den Teebeuteln bereits neben den Kocher platziert und musste nun nur noch eingießen. Vorsichtig achtete er darauf, die Beutel nicht mit einer großen Welle aus der Kanne wegzuschwemmen; immerhin sollten die Blätter dort bleiben, wo sie waren. Als er schließlich fertig war, hörte er schon die Frauenschuhe auf der Treppe. Mit der letzten Stufe stellte der Tristam die Kanne wieder ab und drehte sich langsam zum Kücheneingang um. Just in dem Moment trat Julia zwischen den Türrahmen und begutachtete den rothaarigen Dämon. Aber auch Mathéo ließ seinerseits seinen Blick über seine Mitbewohnerin schweifen. Julia hatte ihr Jacket abgelegt und ihre Bluse aufgeknöpft - nicht ganz, aber ein wenig. Besonders das nun strahlende Weiß an ihrem Oberkörper machte den Unterscheid deutlich. Dass er nun aber sogar ihren Hals entlang nach unten folgen konnte, dabei mehr Haut betrachten konnte als zuvor, fiel ihm ebenso schnell ins Auge. Man konnte auch sagen, er hatte einen Radar für so was; wobei wohl jeder Kerl so ein Gerät besaß. Ob Frau es nun absichtlich oder unabsichtlich tat, ob sie naiv war oder herausfordernd, das tat nichts zur Sache. So oder so merkte es jeder Junge, jeder Knabe, jeder Mann und jeder Greis auf der Stelle, wenn sich eine Frau mit Ausschnitt ihm näherte. Doch Mathéo war nicht so dumm, zu glauben, Julia hatte sich seinetwegen umgezogen. Sicherlich hatte sie es nur gemacht, weil sie vorhatte zu kochen. Flecken brauchte niemand auf dem Jacket. Außerdem konnte man sich freier bewegen, wenn man nur eine Bluse trug. Ja, sie hatte es definitiv nicht für ihn getan. Sollte sie so was jedoch mal vorhaben, dann bitte etwas kürzeres, etwas tieferes und ruhig etwas … durchsichtigeres … »Mh«, Mathéo murmelte kaum hörbar, während er sich nur für einen kurzen Moment seiner schuldigen Gedanken hingab.

»Japp, ich war mal so frei«, antwortete er auf ihre Erkenntnis, dass er die Einkäufe bereits eingeräumt hatte. Dass sie danach allerdings meinte, seine Leistung überprüfen zu wollen, irritierte ihn zuerst. Immerhin ging es nur um das Einräumen eines Kühlschranks. Was konnte man da groß falsch machen? Oder misstraute sie ihm? Es gab sicherlich bessere Dinge, wo man mit Vertrauen sparen konnte; und die Direktorin und der Schüler hatten schon signifikantes Vertrauen miteinander geteilt. Da sollte der Kühlschrank nicht der Rede wert sein, oder? Während er Julia nachschaute, zuckte er nur mit den Schultern, seufzte innerlich und folgte ihr dann einen Schritt. Neugierig war er dann schon, sollte sie etwas umpositionieren wollen.
Mathéo hatte sich an einen der Schränke gelehnt und tippte mit den Fingern auf der Arbeitsplatte. Hätte er dies nicht gemacht, wäre ihm vermutlich nicht aufgefallen, dass auch Julia den Takt des Liedes aufgenommen hatte. Nur … die Augen des Tristams hafteten an Julias Hüfte, die sich im selben Rhythmus bewegte wie seine klackernden Fingerspitzen. Doch bevor ihn wieder irgendwelche Gedanken überkamen oder ihm Farbe ins Gesicht schwappte, schaute er wieder auf und an Julia vorbei in den Kühlschrank.
Ihr Lob nahm er wohlwollend, aber immer noch verwirrt auf. Er hätte nicht gedacht, dass er bei solchen Kleinigkeiten überprüft wurde. Dann auch noch eine Benotung dafür zu erhalten … als würde es Julia schwerfallen, den Job als Lehrerin in der Schule zu lassen und nicht mit nach Hause zu schleppen. Hm.

Kaum war der Kühlschrank geschlossen, erzählte Julia ihm vom Arbeitszimmer oben und dass sie sich dort umgeschaut hatte. Auch dass die Sachen der beiden Mitbewohner gemischt eingeräumt waren teilte sie ihm mit. Mathéo kräuselte kurz die Stirn.
»Na ja, daran gewöhnen müssen wir uns nicht wirklich. Wir können es einfach umräumen, nicht wahr? Ich glaube, es wäre auch praktischer, wenn unser Zeug nicht mixed ist, sondern jeder seinen eigenen Bereich hat. So hat man doch einen besseren Überblick.«
Mathéo sah keinen Grund darin, sich an die neue Ordnung gewöhnen zu müssen. Unabhängig davon, wie lange die beiden noch zusammenwohnen würden, waren sie nicht dazu gezwungen, alles zu mischen. Immerhin lagen ihre Klamotten auch nicht im selben Schrank und ihre Betten und getrennten Zimmern. Dann hätte er sich auch keine Mühe mit dem Kühlschrank machen brauchen, wenn Julia sich lieber an eine vorgegebene Ordnung anpassen wollte. Seltsam irgendwie. Er hätte erwartet, dass sie sowas direkt von selbst änderte oder es zumindest ankündigte. Bisher hatte die Bardera nicht den Eindruck gemacht, große Bereitschaft zu besitzen, sich an andere anzupassen. Sie war eine starke Frau mit einem eisernen Willen. Da erwartete Mathéo, dass sie andere dazu brachte, sich an sie anzupassen. Aber gut, man lernte nie aus. Es gab noch viel, was er über sie herausfinden konnte.
»Ich meine, klar, wir haben nur ein Arbeitszimmer und keine zwei. Aber die Ordnung in diesem einen Zimmer können wir doch jederzeit ändern. Nicht dass wir am Ende noch übereinander stolpern, weil wir von Regal zu Regal laufen.« Mathéo dachte kurz nach. »Wobei wir so was am Besten allgemein vermeiden sollten, dort aufgeregt herumzulaufen.« Er stellte sich kurz vor, wie es aussehen konnte, wenn man übereinander stolperte und dabei Unterlagen durch die Luft warf. Ein Schmunzeln konnte er sich dabei auch nicht verkneifen.

Mathéo durfte im Anschluss noch etwas hören, was es soooo häufig auch nicht gab: ein amüsiertes Kichern. Das kam sogar so überraschend, dass es ihn für einen Augenblick erstarren ließ; ungläubig, ob er träumte oder wachte. Das war wohl wieder ein Teil dieser anderen Seite von Julia.
Doch schnell war der Zauber wieder verflogen, als die Bardera einen Scherz auf eigene Kosten formulierte. Als Direktorin sammelte man sicher einiges an Unterlagen an. Außerdem gesellten sich dazu bestimmt noch weitere Themen. Wer aussah wie eine Geschäftsfrau, der lebte auch so und sammelte hobbymäßig bedrucktes Papier. Mathéo selbst hatte nahezu alles digital verstaut. Er stand nicht so sehr auf Papierlager. Außerdem brauchte er weniger Büromaterial als Julia. Für ihn reichte beinahe nur sein Laptop. Entsprechend würde er ohnehin den geringsten Platz im Arbeitszimmer einnehmen. Mathéo glaubte allerdings auch nicht, dass Julia mit ihrem Überschuss anzugeben versuchte. Er wüsste nicht, wie man darauf stolz sein konnte. Sie mochte eine Workaholic sein, hatte der Tristam den Eindruck, aber dass sie so weit ging und mit dieser Neigung angab, konnte er sich beim besten Willen weder vorstellen noch erklären.
»Ich kann ziemlich gut Dinge verschwinden lassen«, grinste Mathéo frech. »Also wenn du mal nicht mehr weißt, wohin mit dem ganzen Zeug, dann sag ruhig bescheid.« Ein Zwinkern durfte auch noch sein, während er sich seine Arbeit als Reißwolf ausmalte.

Beinahe hatte der Tristam vergessen, warum sie sich überhaupt in der Küche befanden. Sie wollten kochen! Hunger war ein Feind, der auf der einen Seite so mächtig wie kein zweiter war; auf der anderen Seite allerdings so einfach zu besiegen war. Man musste ihm nur genug in den Rachen werfen, bis er nichts mehr erwidern konnte. Doch der Hunger war selten allein. An seiner Seite befand sich meist ein kleiner Gorumet-Kritiker, der alles Essen vorher kontrollierte, ehe er es an den Hunger weiterreichte. Es half also nichts, sich nur allerlei Zeug in den Mund zu werfen, es musste auch noch angemessen schmecken. Aber darum brauchte sich Mathéo nicht sorgen. Er war felsenfest davon überzeugt, dass es heute etwas leckeres zu essen gab.
Julia hatte sich mittlerweile auch wieder auf das eigentliche Vorhaben besonnen und kündigte den Start der Kochsession an. Mathéo nickte ihr zu und wollte schon etwas machen, irgendetwas in die Hand nehmen und zubereiten, doch sofort fiel ihm ein, dass seine Hände leer waren. Stattdessen erinnerte er sich aber an den Tee, den er zubereitet hatte. Ein paar Minuten hatte er nun Zeit, um anständig zu ziehen. Auf seinem Weg hinüber zu den Teetassen hielt Mathéo zwischendrin inne, als Julia ihm eine Frage zuwarf.
»Der Sänger?«, stutzte er kurz, erkannte aber sofort, dass sie von der Musik sprach, die im Hintergrund lief. »Ah, das ist Barns Hollow. Englischer Singer-Songwriter. Hab‘ ich quasi aus der Heimat mitgebracht. Macht auch sehr gute Konzerte. Zwar immer sehr klein, aber auch atmosphärisch. Gefällt‘s dir?« Wobei Mathéo glaubte, die Antwort bereits zu kennen, sonst hätte sie kaum im Takt mit der Hüfte gewackelt.

»Ach, übrigens!«, fiel Mathéo dann aber wieder ein. »Ich hab Tee gemacht - Schwarzer. Wusste nicht, ob du auch eine Tasse willst, deshalb hab ich sichershalber mal zwei gemacht.« Der Tristam schnappte sich die beiden Tassen, aus deren Schlündern noch der heiße Dampf aufstieg. Die Teebeutel hatte er vorher herausgenommen und im Waschbecken versenkt. Wenn sie abgekühlt waren, würde er sich auf die Suche nach dem Mülleimer begeben.
Eine Tasse behielt er selbst in der Hand, die andere stellte er neben Julia ab. »Wenn du magst …« Er nickte zu der dunklen Brühe. »Recht kräftig und herb, viel Assam drin.« Mathéo beobachtete, wie sie sich entschied, dann sprach er weiter. »Falls du bestimmte Vorlieben hast, was Tee angeht, sag sie mir ruhig, dann kümmere ich mich darum, dass wir immer die richtigen Sorten im Haus haben«, grinste er sie an. Erst einen Moment später fiel ihm auf, dass er so klang, als würde er für eine deutlich längere Zeit planen, als es für zwei Personen, die unfreiwillig zusammenwohnten, natürlich wäre.




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