Das Büro der Heimleitung. Wenn man den Raum betritt, so findet man vor sich direkt einen Tisch, welcher von einer Sofalandschaft und einem niederen Tisch umringt ist und für Besprechungen aller Art genutzt werden kann. Oft trifft man hier auch auf Eltern, die sich über das Wohnheim und die Schule erkundigen möchten. Dahinter befindet sich der Arbeitsplatz des Heimleiters bestehend aus einem Schreibtisch - welcher einen sehr edlen Stuhl beherbergt, der sicher schon einige Jährchen auf dem Buckel hat - und Regalen welche die Akten der Heimbewohner, sowie deren Zimmernummern beinhalten. Seinen Schlüssel für sein Zimmer kann man hier ebenfalls abholen. Doch Vorsicht! Wer die Hausordnung bricht, könnte hier ganz schnell auch zu weniger angenehmen Dingen sitzen.
Julia
Julia Bardera
63 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
Es war ein sonderbares Schauspiel. Obwohl es das nicht im Entferntesten auf den Punkt traf. Julia fühlte sich im wahrsten Sinne des Wortes irgendwie, als würde sie nur ein Stück Möbel sein. Nein, als wäre sie eine Ansage am Bahnhof, welche die nötigsten infos an die Fahrgäste weitergab, jedoch wohl größtenteils nur dafür geschätzt wurde. Denn so, wie die Jugendlichen gerade an ihr vorbeiredeten und sich schon wieder an die Gurgel gehen wollten. Auch, wenn das wohl sehr stark übertrieben dargestellt ist. Musste sich die Blondine wirklich gerade zusammenreißen. Auch ein Lehrkörper musste sich nicht alles gefallen lassen. Wenn man einmal von dem Fakt absah, das sie gerade nicht einmal wegen einem schulischen Anliegen hier war. Dementsprechend ruhig saß die Direktorin nun auf dem Sofa und beobachtete die beiden Streithähne Namens Karik und Leviathan mit messerwerfenden Augen. Das Mädchen im Zimmer mal ganz ausgeschlossen. War es denn so schwer sich einmal im Leben zu benehmen? Wohl eher nicht, da wurden einfach so Avancen ausgetauscht als wäre das hier ein Hotelzimmer! Auch sie versuchte die Dämonin mit beinahe todesruhigen Blicken endlich mal auf die Schiene der Aufmerksamkeit zu bringen. Es war allgegenwärtig, je stiller Julia wurde, umso schlimmer war es im Grunde. Einmal schluckte die Bardera noch leise, dann erhob sie ihre feminine Stimme in einem beinahe schon todesruhigen Ton. Ihre Lippen ein lächeln zierend, dem wohl nur der Tod gerade Konkurrenz machen konnte. „Ihr könntet eure Streitigkeiten, Avancen, oder anderen Dinge auch draußen klären. Hier geht es jetzt erst einmal nur um eure Zimmer. Nicht mehr und nicht weniger.“. Sie legte einen Stift auf den aufgeschlagenen Ordner und lehnte sich danach wieder zurück in ihrem Sitzplatz, die Beine elegant überschlagen und nun erneut die Runde musternd. Hoffentlich war das nun einprägsam genug.
Ihr Blick wandte sich nun zu Leviathan und sie wollte auch gerade etwas von sich geben. Was seine weitere Arbeit betraf. Da öffnete sich auf einmal die Tür. Natürlich mit einem kräftigen, doppelten Klopfen. Also war es nicht gerade überraschend für die Blondine. Aber momentan war es schwer der Direktorin nicht gegen den Strich zu gehen. Aber da stand er, Mathéo und präsentierte sich in einer Art und Weise, wie es Julia im Moment nicht mal eine Regung in ihrer Mimik abverlangte. Sie wechselte lediglich zwischen ihrem Schützling und der Tür hin und her, bevor sie dann kurz und leicht nickte. Auf ihm Ruhte trotzdem der Blick eines Sensenmannes, der gerade bereit war jede Seele hier im Raum an den Teufel höchstselbst zu verkaufen. Wenn man das bei einem Blick in ihre blauen, saphirfarbenen Augen denn so werten wollte. „Dann setzten sie sich.“, kam es beinahe schon fordernd zwischen ihren Lippen hervor, während sich die Tür ohne eine Hand erneut schloss. Nun wandte sich der Kopf der Direktorin wieder der Gruppe zu. „Dazu werde ich später kommen.“, schob sie den Tristam etwas weiter auf als es erneut zu einer Unterbrechung kam. Sie überging Lia in diesem Moment. „Nehmt euch den Stift und tragt euch in die Namensfelder unter den Zimmern in diesem Formular vor euch ein. Dann gibt es die Schlüssel“, betonte sie nun erstaunlich fröhlich, während ihre Hand noch einmal auf den Tisch vor ihr zeigte. „Danach wird euch Leviathan, egal was sie von ihm halten, zu den Zimmern begleiten. Keine Widerrede!“.
Sie verschränkte erneut ihre Arme vor der Brust und schaute nun Mathéo ins Gesicht. Ein Blick wie er musternder nicht sein konnte, durchstreifte den jungen Mann gegenüber. Sie verbarg ihn nicht, dachte nicht einmal daran. Leviathan hasste Papierkram, aber hier konnte sie das gleich schon einmal ausspielen. Er wollte helfen und zwei Leute, welche durch die Gänge stolzierten, brauchte die Dämonin gerade nicht. „Sie können mir bei der Bearbeitung der Karteien und Akten helfen. Sofern das in ihrem Interessenbereich liegt.“, sie schaute freundlich und mit geschärften Augen. Immerhin war er, immer noch, ein Freund ihres Schützlings. Allerdings sollte man die kleinen Unterschiede sehen. Denn als sie mit diesem Satz fertig war, kam dieses kleine, subtile Grinsen einer Hyäne wieder zum Vorschein. Mal sehen wie lange er seine noble Art aufrechterhalten konnte. Julia gab es zwar nicht zu, aber sie fand es amüsant. Allerdings bei weitem nicht so unterhaltsam, dass sie sich darüber äußerlich freuen würde. Vorsorglich verschwand eine Hand der Bardera innerhalb ihres Jacketts. Nur um einen Moment später mit einem edlen Füllfederhalter wieder zum Vorschein zu kommen. Er ruhte in ihrer Hand wie ein Artefakt. Aber sie neigte sich nicht nach vorne, um ihn Mathéo zu überreichen. Jeglich ihre Hand streckte sich nach vorne. Es war die angesammelte Aggression, welche sie gerade wie eine kalkulierende Managerin wirken ließ, ihre Art, ihre Sprechweise, ihre Adressierungen, ihre Körperhaltung. Allzeit bereit jeden der hier anwesenden zu feuern, wenn er nicht das tat, was sie von ihnen verlangte. Immerhin machte sich die Arbeit nicht von selbst. Aber ob ihr Gegenüber das Angebot annahm, das würde sie wissen, wenn er das Schreibgerät annahm. Er würde es brauchen, so oder so. Denn in einem alten Haus, war eben alles noch aus Papier. Ihr Laptop, so schien es im ersten Moment, war nur reine Dekoration.
Süß, eine Katze namens Leviathan. Mir war natürlich klar, das er in wirklichkeit gemeint war und er einfach etwas auf die Spitznamen eingegangen ist. Vielleicht ist er ja auch ein Gestaltenwandler der sich in eine Katze verwandeln kann, dann wäre das sogar keine wahre Lüge. Es wird mir schrecklich viel spaß machen dort weiter mitzuspielen, so grinste ich ihn einfach nur amüsiert an. Eigentlich wollte ich weiter drauf eingehen wärend ich als einziger noch im Raum stand. Doch dann sah ich die Direktorin und irgendwie sah ich etwas in den Augen, was mir einen Schauer über den Rücken jagdte und mich verstummen ließ.
So schnell waren die Neckereien gelöst oder zumindest auf später vertagt. Er glaubte in ihren Augen und der gesamten Art eine Wut, die ihn einschüchterte.
Das Mädchen schien mich wirklich zu mögen, sie zwinkerte mir zu und machte ein knutschmund, jetzt ging es mir dann doch schon bischen zu schnell. Sie schien es echt zu mögen wenn man sie anrämpelt, vorlieben gibt es, die gibts eigentlich gar nicht! Ich werde mich irgend wann anders mit ihr wohl nochmal Treffen! So viel steht schon einmal fest. Darauf hin kam schon die nächste Gestalt durch die eingangstüre und ich merkte das dies wohl gerade schon viel zu lange dauerte. Kurz begrüßte ich ihn mit den einfachen Worten "Grüße dich!" da ich sowieso noch stand auch wenn mich nochmal das Mädchen drauf aufmerksam machte das ich mich hinsetzen kann. Was schon fast wieder lustig klingt, da ich ja mein gesamtes Gepäck noch am Manne hatte.
So ging ich zum Tisch und schob mir die Liste her, viele Zimmernummern und ich hatte keine Ahung was mich bei welcher Nummer erwartet daher war es für mich ein einfaches Glücksspiel. Ich schrieb mich einfach in einer zufälligen Zeile ein, die 203 als Karik. Drehte mich um und ging aus dem Raum. "Ich finde den Weg schon selber keine Sorge" rief ich noch in den Raum. "Ich muss jetzt aber wirklich langsam mein Gepäck los werden, bevor mir noch die Arme ausfallen, wir sehen uns alle nochmal im Leben!" so nutze ich noch die von dem neuen Eindringling geöffnete Türe und huschte noch durch, bevor die Türe wieder zufällt.
Außerhalb nutze ich meine Schatzsuchermagie und verstärkte meine Augen und suchte die Gegend nach Wegsschildern ab, nach Schritten und anderen Hinweisen die mir vielleicht einen Helfen den Weg richtigen Weg zu folgen.
Das Grinsen des elfenähnlichen Jungen der kurz zuvor noch damit beschäftigt war, den Engel zu provozieren, machte es nicht besser. Es machte es aber auch nicht schlechter, da der Elfenjunge sich zumindest im Moment auf keine weiteren, vertiefenden Streitigkeiten einlassen wollte – so schien es zumindest. Emotionslos starrte der Engel sein Gegenüber an. Innerlich seufzte er jedoch beruhigt. In Zeiten und unter Umständen wie diesen hatte der Schüler nur wenig Lust sich mit jemanden auf Zank oder gar eine Prügelei einzulassen. „Der sieht zwar aus wie ein Mäuschen aber ich kenn ihn ja nicht.“ Die taube Mimik des Engels hielt jedoch nicht lange an. Es war vorhersehbar gewesen, dass Julia der Faden reissen würde und das tat er sogleich. Von der Seite spürte Leviathan einen Blick, wie er todbringender nicht sein hätte können. Wie der Kopf eines Roboters drehte sich jener des Engels zu seiner Vertrauensperson, als diese begann in einer seelenruhigen Tonlage zu sprechen. Die spannungsgeladene Eruption um sie herum musste man sich dazu denken – was zumindest für Leviathan kein besonders großes Problem darstellte. Mit einem fügsamen Lächeln, wie es sanftmütiger nicht hätte sein können und einem bloßen Nicken antwortete er der Blondine. Es hatte vor vielen Jahren auch oft funktioniert, sie mit einem Engelsblick zu bombardieren – vielleicht nützte es auch heute noch etwas. Ein Klopfen an die Tür riss wohl alle Anwesenden etwas aus den Gedanken – zumindest war dies bei Leviathan der Fall. „Matti!“ Tatsächlich. Der hatte sich einfach selbstständig gemacht und für seinen Freund mitgedacht. Und weil Mathéo nicht so scheiße wie der Elfenjunge – eigentlich gar nicht scheiße – war, hatte der Engel sich dazu entschieden, den Groll gegen Mathéo, den er aufgrund seiner penetranten Vorgehensweise bei Jul gehegt hatte, nun aufzulösen. Stattdessen grinste er sogar über beide Ohren. „Natürlich will ich dich dabei haben!“, meinte er fast schon übertrieben. Er könnte ja zur Not auch die ganzen lahmen Arbeiten übernehmen oder Koffer schleppen und Levi somit ein bisschen Luft lassen. Nachdem Matti eingetreten war, schien sich die Tür ein zweites Mal wie von Geisterhand zu schließen. Levi jedoch konnte eins uns eins zusammenzählen. Diesmal zumindest! Blöd aber auch, dass der weibliche Neuzugang den Engel nochmal mit seinem Vornamen ansprach um sich zu versichern, dass es sich dabei tatsächlich um seinen Namen handelte. Leviathan selbst hatte aber nicht viel Lust, das zu bestätigen und setzte wieder seine emotionslose und leicht genervte Mimik auf. „Ich trag dir auch sicher keinen Koffer rauf.“, meinte er nur mit hochgezogener Braue und musterte sie kurz. Sie war zwar, so schien es zumindest, neu auf der Insel aber als Bewohnerin dieses Heimes gehörte sie wohl oder übel auch der paranormalen Masse an und hatte bestimmt keine Probleme damit, ihr eigenes Gepäck nach oben zu befördern. „Ich schau nur nach, ob alles da ist. Hat die Frau Direktorin doch gesagt.“, erklärte er ihr nochmal während er auf Julia zeigte. Die Hand zwar geballt, der Daumen jedoch ausgestreckt. Noch einmal erinnerte die Frau, die den sonst recht gefassten Mathéo wohl den Kopf verdreht hatte an die Zimmerliste und erwähnte beiläufig, dass ein gewisser Leviathan sehr wohl mit auf das Zimmer kommen würde – ob gewollt oder nicht spielte dabei keine Rolle. Endlich schien auch der Elfenjunge verstanden zu haben, worum es ging und trug sich willkürlich in die Liste ein. Levi bemühte sich, seinen Kopf unauffällig zum Ordner zu strecken um den Namen des Jungen herauszufinden. Was nicht sonderlich gut klappte und nun wahrscheinlich auch jeder mitbekommen würde. Karik. Oder so. Wenn er es richtig gelesen hatte. Der Typ, dessen Namen jedenfalls mit K begann zögerte nicht länger und machte sich mitsamt seines Plunders vom Acker. Verließ das Büro und wollte sein Gepäck los werden. „Bis spä~ter!“, trillerte der Engel den Jungen hinterher. Er musste ja immerhin nochmal nach den Rechten sehen. Irgendwie gefiel Levi der Job. „Jul, ich trag mich später in die Liste ein, ja? Ich will mit Kazuya Kouya in ein Zimmer. Mal schauen, wann der eintrudelt.“, teilte er der blonden Direktorin mit und griff schließlich zu einem am Tisch liegenden Klemmbrett, das wohl für seine Tätigkeit gedacht war. Zumindest waren auf dem Papier Häkchen zum Ankreuzen, Zimmernummern und Ähnliches gedruckt. Seelenruhig blieb der Nephilim auf der Couch neben Julia sitzen. Wartete, bis sich auch das Mädchen ein Zimmer ausgesucht hatte. Und wartete auch die nächsten Personen, die den Raum betraten ab, da er keine Lust hatte, immer wieder ins Büro zurückkehren zu müssen. Lag bestimmt auch in Mattis Interesse. „Ich mach mich dann mal auf und check die ersten Zimmer ab und geh was essen und dann komm ich wieder, wenn das in Ordnung ist?“, plapperte der Engel zwischendrein und linste zu Jul, wartet ihre Reaktion ab und verließ kurz darauf das Büro. Allerdings nicht, ohne dabei Matti, der sich auf dem Sessel gegenüber von Jul befand, durch die Haare zu wuschen. Vielleicht würden ein paar homoerotische Handlungen ihn wieder normalisieren. Vielleicht auch nicht.
tbc: Wird editiert
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Mathéo machte keinerlei Anstalten oder Protest, als sie seine Frage fürs erste aufschob. Sicher war er mitten in ihrem Vorhaben ins Zimmer geplatzt. Nur ein Narr würde nun für sich die Dame beanspruchen, weil er nicht wusste, dass sie wichtigeres in jenem Moment zu tun hatte. Also wartete Mathéo stumm und nickte ihr nur gehörig zu, ohne dabei den Blick von ihren reizenden Zügen zu nehmen. Der Dämon drehte nicht mal von ihr ab, als ein Mädchen ihn von der Seite indirekt ansprach und gerne seinen Namen wissen wollte. Dabei war offensichtlich, dass Julia noch einiges zu sagen hatte, weshalb Mathéo nur den Zeigefinger an die Lippen legte und mit einem leisen »Psshhht« deutlich machte, dass sie ruhig sein sollte. Seinen Namen konnte er ihr auch noch später auf die Nase binden. Jetzt aber war sein Name vollkommen unwichtig. Wichtig war nur, dass Julia nicht gestört wurde. Mathéos Augen folgten dem grazilen Finger Julias, taten sich jedoch schwer, von ihm abzulassen und das Blatt zu inspizieren, auf welches die neckende Spitze zeigte. Wie es wohl war, von dieser Spitze niedergedrückt zu werden? Er musste sich besinnen, kniff die Augen kurz zu, nur um sie im nächsten Moment auf die Akte vor sich zu fokussieren. Am Ende der Erklärung glitt sein Blick zu Levi, dem seine Aufgabe zugeteilt wurde, die Zimmer zu inspizieren, welche den Schülern zugeteilt wurden. Julia nutzte sogar zwei süße Machtworte, um Levi die Hoffnung auf Protest zu nehmen. Mathéo musste grinsen, als er sich ihren Ton auf der Zunge zergehen ließ.
Während Mathéo das kindische Gezanke der beiden Jungen ausblendete, blickte er wieder tief in die beiden Seelenspiegel der Direktorin. Er ahnte es. Endlich war der Moment gekommen, auf den er gewartet hatte. Julia schloss die Arme vor der Brust zusammen, versteckte ihre reizvollen Waffen, von denen sicher jeder Mann gerne ein Mal im Leben kosten würde und blickte ihn an. Ihn. Sie blickte nur ihn, den rothaarigen Tristam mit der Augenklappe an. Mathéos Herz schlug stärker – nicht schneller aber kräftiger. Mathéo war so glücklich, dass sie ihn nicht auch hinaus auf die Gänge schickte, weg von ihr. Stattdessen wollte sie ihn nah bei sich behalten, um Zeit mit ihm zu verbringen, ihnen kennen lernen zu können und dem mysteriösen Gefühl auf die Spur zu kommen, welches wie eine magnetische Kraft an ihnen beiden zerrte. Sie musste dasselbe spüren wie er – ganz eindeutig. Und eigentlich war dies ein Moment, um Freudensprünge zu machen, doch Mathéo bedankte sich in Gedanken bei seinem alten Lehrmeister daheim in Newcastle, der ihm die gehobenen Umgangsformen beigebracht hatte wie das Wahren und Halten der eigenen Haltung. Ohne ihn wäre er wohl nun nicht in der Lage, sein augenscheinlich gelassenes, sympathisches Lächeln aufrecht zu erhalten, während sein Innerstes allmählich vom Chaos überwältigt wurde. Wie von Zauberhand jedoch erfuhr der Tristam eine überraschend beruhigende Welle, als Julia ihre verschränkten Arme löste und mit einer Hand sogar hinter ihr Jackett schlüpfte. Wie gerne wäre der Tristam ihr gefolgt, doch musste er sich gedulden. Nur seine Augen folgten ihren Fingern, bis sie im Ungewissen verschwanden. So lauerte der Blick des Dämons erwartungsvoll, womit ihre Hand wohl zurückkehren würde. Es war ein schwarzer Füllfederhalter, der mit schmalen Akzenten versehen war. Er machte einen leicht edlen Eindruck, konnte Mathéo aber nicht täuschen, der die Güte eines Materials mit bloßem Augenkontakt einschätzen konnte. Für eine Frau ihres Kalibers war er deutlich zu schäbig. Das würde er ihr sicher nicht sagen, sollte sie Gefühle für ihn hegen; daher bestand auch die Chance, dass sie ihn schon seit langer Zeit nah bei sich trug. Mathéo würde alles dafür geben, diesen Füllfederhalter als Andenken an diesen Tag zu erhalten. Und wie es das Schicksal wollte, würde er seinen Wunsch erfüllt bekommen. Sie mochte ihn ihm zwar nicht hinüberreichen, doch legte sie ihn ungeschützt auf ihrer offenen Handfläche aus; signalisierte ihm eindeutig, dass er ihn sich nehmen konnte.
Mathéo musste grinsen – wie ein Fuchs, der wusste, wie er seine Gans bekam. »Vielen Dank«, kündigte er seine Dankbarkeit an und griff selbst hinter seine Lederjacke. Nicht viel länger als Julia zuvor brauchte er und zog einen roten Füllfederhalter hervor. Er besaß eine gerade, zylinderförmige Figur von schmaler Natur. Das Muster seines Mantels bestand aus einem karierten Muster verschiedener Schwarztöne. Das Ende der Kuppe wurde zu beiden Seiten von einem silbernen Ring abgeschlossen. Die Klemme am Kopf war selbst sehr schmal und verschwand fast schon aus der Aufmerksamkeit des Betrachters. Im Kopfende der Kuppe war eine raue, goldfarbene Oberfläche eingelassen. Genauso sah das untere Ende des Federhalters aus. Zog man die Kuppe ab, würde man eine kunstvoll affektierte Federspitze sehen können, deren Kern silbern war und deren Spitze wie Flanke aus Gold bestand. Im Metall war zudem das symbolisierte M des Tristams eingearbeitet. Doch diese Spitze sah man nun noch nicht, denn Mathéo ließ ihn ungeöffnet. »Ich würde euren gerne als Andenken behalten, deshalb biete ich euch zum Tausch einen eigenen an.« Während Mathéo seine Hand samt Federhalter ausstreckte, um ihre zu erreichen, blickte er auf seinen mit goldenem Schwung geschriebenen Namen auf der Außenseite des Federhalters. Was man nicht sah, war die gegenüberliegende Seite, auf welcher seine Telefonnummer eingraviert war. Mathéo legte seinen Federhalter neben dem von Julia auf ihrer Hand ab und ließ es sich dabei nicht nehmen, die weiche Haut ihrer Handfläche zu fühlen. Ein Kribbeln fuhr seine Ärmel hinauf. Doch durfte er keinen Verdacht schöpfen, so hob er seine Finger widerwillig wieder an und hatte dabei den schwarzen Federhalter der Direktorin im Griff. Innerlich seufzend und jammernd zugleich – lehnte er sich wieder zurück. »Ich denke, die Arbeit sollte mir liegen. Ich habe Vater nicht selten in seinem CEO-Büro daheim ausgeholfen. Mit Aktenstapeln kenne ich mich gut aus.« Er lächelte sachte mit den Gedanken zurück in den alten Tagen, wo er sich immer wieder aufgeregt hatte, wenn sein alter Mann ihn damit ärgern wollte, dass es zur Ausbildung gehörte, Akten bekämpfen zu können. Der Feind besaß verschiedene Gestalten.
Eigentlich war der Moment so schön, dass er hätte ewig währen können. Doch natürlich gab es immer jemanden, der sich zur Aufgabe gemacht hatte, anderen Leuten in die Suppe zu spucken. In Mathéos Fall hieß der Kellner Levi, welcher sich zu ihm beugte und mit viel Anlauf in seine Suppe rotzte, in dem er dem Rotschopf ohne Ankündigung die Frisur zerzauste. Ein grimmiger Blick folgte, der Levi eindeutig mitteilte, dass das gerade absolut nicht cool war, was er gemacht hatte. Aber zum Glück würde der Engel gleich verschwinden. Zumindest kündigte er seinen Abgang an. Die beiden Flattermänner würden dann auch verschwinden und schon war er mit Julia alleine. Nur sie zwei.
Lia`s Blick wanderte auf die Direktorin als diese, etwas im Unterton aggressiv meinte einfach eintragen und schon hätte man sein Zimmer. Ihr Blick glitt dann ebenfalls, auf das Formular welches im Ordner eingeheftet war.Als sie sich eintragen wollte, kam der Elfenjunge näher trug sich ein und verschwand sie winkte ihm leicht hinter her. Dann sah sie den Jungen an welcher wohl Leviathan hieß, "du musst mir ja auch nicht helfen nun entschuldige mich bitte." Dann glitt ihre Hand langsam zum Füller der Direktorin und sie schrieb sich in Zimmer 103 ein.Dann nahm sie ihren Schlüssel für das Zimmer an, sich und schaute die Direktorin entschuldigend an und stand auf, von der eleganten Couch.Sie blickte noch einmal kurz durch die Runde, bevor sie ihren Koffer und Tasche wieder aufhob und diese aufsetzte. Dann machte sie eine Verbeugung "entschuldigt mich nun, ich werde mein Zimmer beziehen." Sie lief langsam auf die Tür zu und dachte noch etwas nach wie wohl das neue Zimmer ist. Dann öffnete sie diese Tür und ging hinaus wieder in den Flur und machte die Tür leise wieder zu, nun stand sie im Flur und überprüfte die Schilder und lief Richtung Mädchentrakt hinfort ins Unbekannte Zimmer.
---->Westflügel/Zimmer 103
Julia
Julia Bardera
63 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
Zum Glück für alle beteiligten, löste sich die Szenerie im Büro langsam aber sicher in Wohlgefallen auf. Der Junge in der schwarzen Jacke und den Flügeln machte sich mit dem Stift ans Werk und das Mädchen folgte kurz danach auch mit ihrer Eintragung in die Liste der Zimmerverteilung. Es war wie ein Stein, welcher der Direktorin vom Herzen fiel und ihren Fortschritt in der Sache wenigstens etwas nach vorne brachte. Immerhin waren somit zwei schon einmal abgehakt und der Rest konnte nun in Angriff genommen werden, welcher hoffentlich etwas schneller von statten gehen würde. Aber so wie das im Moment aussah, war dieser Moment noch in die weite ferne gerückt. Dementsprechend normal hielt sich auch ihr Blick, als sie dort mit verschränkten Armen auf dem Sofa saß und den beiden Gestalten beim verlassen des Raumes zusah. „Einen wunderschönen Aufenthalt wünsche ich.“, warf die Blondine den beiden Schülern noch zu und zierte sich dabei nicht, ihre Freundlichkeit wieder zu Tage zu fördern. Innerlich war sie nämlich, trotz des schwierigen Umgangs, sehr froh darüber. Auch wenn die Dankbarkeit der Gegenseite sich in Grenzen halten würde, falls sie denn überhaupt vorhanden war. Man konnte es ihnen auch wieder nicht verübeln. Levis Kommentar zu den beiden beschmunzelte sie aber dabei mit erstaunlichem Grinsen. Wusste sie doch, das er vor wenigen Momenten ebenfalls mit der Aggression hinterm Zaun gehalten hatte
Was ihre Blicke beim überreichen des Füllers mit Mathéo anstellten, das vermochte die Dämonin nicht wirklich zu sagen. Auch wie genau er ihre Statur begutachtete, ging vollends an ihr vorbei. Denn es bedurfte nicht ihrer Aufmerksamkeit. Natürlich fand sie gefallen an dem Spielchen welches hier am Laufen war, das stand außer Frage. Immerhin war auch er, sollte er ihren auf der Handfläche liegenden Stift nun nehmen, einer ihrer „Angestellten“. Aber ihre Aufmerksamkeit hatte er sich in diesem Sinne noch nicht verdient. Dementsprechend kühl und kalkulierend schauten ihre Augen den Tristam entgegen. Wobei es die ehemalige Managerin verstand, nicht einen Funken von herablassendem Gefühl zu vermitteln, gleichauf aber zu signalisieren, das er wohl nicht ganz auf gleicher Schiene fuhr. Es war subtil, aber präsent. Immerhin konnte sie nun seine Reaktionen studieren. Dementsprechend aufmerksam hingen ihre Blicke an dem Dämon vor ihr, während die Hand dort kalt und strikt präsentiert wurde.
Eine Aktion, welche sich auszahlte. Denn so entging ihr das kleine Grinsen des Tristams nicht und war es auch noch so versteckt. Nur ein Künstler konnte sich wohl nun seine Gedanken ausmalen. Julia hingegen entgegnete diesem mit unbeeindrucktem mustern seiner Gesichtszüge. Das war ihr damals so antrainiert worden und sie behielt es bei. Nicht einmal wechselten ihre blauen, saphirfarbenen Augen das Ziel. Selbst als der Dämon sich selbst in die Jackentasche griff um etwas hervorzuholen, blieb sie eisern. Wie eine Königin die auf ihrem Thron auf eine Darbietung des Bittstellers wartete. Als sich ihr Gegenüber dann erhob und den Stift mit einer Danksagung entgegennehmen wollte, wechselte der Blick von ihm ab auf den Füller, welchen ihr der Rothaarige nun auf die Hand gelegt hatte. „Ich werde über Ihr Angebot nachdenken.“, gab sie zu erkennen und nahm sich so die Freiheit, das nachher noch selbst zu entscheiden. Ihre Augen erkannten natürlich sofort die Beschaffenheit des Objektes, welches sich nun auf ihrer Handfläche ablegte. Die sehr edle Form, die Farbe, zusammen mit anderen ästhetischen Merkmalen. Auch die Art und Weise wie sie das Objekt nach erfolgter Übergabe durch ihre Finger gleiten ließ, sollte von absoluter Professionalität zeugen. Sie gab ungern ihren überreichten Stift aus der Hand. Hatte er doch eine ziemlich markante Geschichte mit ihr zusammen. Seit ihrem Sechzehnten Lebensjahr begleitete er sie. Würde man ein paar Bilder aus der Vergangenheit sehen können, so thronte dieser Füllfederhalter an ihrer Brusttasche. Auch, wenn sie in vor ein paar Jahren durch einen neueren Ersetzt hatte. Was jedoch nichts an der Emotionalen Bindung änderte.
Nun folgte endlich die Annahme der ihm angebotenen Arbeit. Er hatte den imaginären Arbeitsvertrag unterschrieben und war somit quasi eingestellt. Das der Dämon das vor der Direktorin noch einmal mit genauerer Erläuterung seiner Entscheidung begründete, schien nicht nötig, fand aber einen klaren Punkt von Anerkennung in ihrem Gesicht, weil sich ein leichtes heben der Mundwinkel, auf ihrem bis jetzt trotzdem präsenten Lächeln, abzeichnete. Wenn er sie dabei nicht belog, konnte sie etwas mit ihm anfangen. So zumindest ihre Einschätzung in dieser Sekunde. Mal sehen, ob er dann auch so kompetent war, wie er sich gab. „Dann hoffe ich, das Ihre Tätigkeit noch irgendwo in Ihnen präsent ist. Sie werden sie wahrscheinlich brauchen, wenn auch nicht zu einhundert Prozent.“. Ein Nicken folgte und ihr Gesicht wandte sich ab von seiner Erscheinung, weil Leviathan das Wort erhob.
Innerhalb einer Sekunde wandelte sich ihr gesamtes Erscheinungsbild. „Ich werde mich darum kümmern. Du kannst dich auf mich verlassen.“, versicherte sie ihm in einer freundlichen und fröhlichen Manier, während ihre Augen ihrem Schützling gerade wieder etwas Wärme entgegenbrachten. Welcher sich auch löblicherweise gleich an die Arbeit machen wollte. Was die Dämonin mehr als nur befürwortete. „Aber du solltest dich beeilen. Immerhin ist die Küche nicht dafür bekannt lange auf Leute zu warten. Du solltest also Gas geben.“, ihr neckisches Grinsen war dabei kaum zu übersehen. Was allerdings wieder verschwand als er seinem Kollegen die Frisur zerstörte. Was der Direktorin selber nur ein kleines amüsiertes Lächeln entlockte. So ein Spielkind, aber er hatte es immerhin geschafft, seinen Kollegen die Rolle verlieren zu lassen. Zumindest in diesem kleinen Moment. Danach fiel die Tür des Büros ins Schloss und ließ die beiden Dämonen für einen kleinen Zeitraum unter sich. Julias Interesse war immerhin schon geweckt, was man nun sehen konnte als sie sich den Füller des Tristams erneut vor Augen führte und genau unter die Lupe nahm. Wie eine Suche nach Fehlern glitten ihre Finger über das Material, prüften nun präzise die Beschaffenheit. Warfen vor allem auch einen Blick auf die Außenseite des Schreibgerätes und landeten schließlich bei der Kappe hängen, welche sie nun grazil und sanft öffnete. Der Blick auf die schöne Feder, ließ ihre Wenigkeit innerlich nicht schlecht staunen. Gut verarbeitet und nicht zu aufdringlich, mochte man meinen. Für einen normalen Menschen wäre das wahrscheinlich schon zu viel gewesen. Sie, welche das elegante Schätzte, empfand es als sehr passend. „Ein sehr schönes Objekt. Elegant und nicht zu aufdringlich zugleich.“, gab sie ihm nun zu erkennen und schloss den Füller wieder, damit die Feder geschützt war. Packte ihn auch vorerst innerhalb ihres Jacketts in die Tasche, vorerst.
Die Dämonin erhob sich nun von ihrem Sitzplatz und stand nun innerhalb weniger Sekunden aufrecht im Raum. „Nun, wenn sie sich mit der Arbeit auskennen, dann brauche ich Ihnen sicherlich nicht mehr viel dazu erzählen, Herr Tristam.“. Ihre Blicke suchten erneut sein Gesicht, während ihr Ton fordernd und bestimmend war. Dennoch ging ihr dabei nie der feminine Unterton verloren. Ob ihre erhöhte Position gewollt war, als sie zu ihm sprach, das überließ sie seiner Fantasie. Tatsache war, sie wollte es so. Auch wenn diese Klärung der Fronten eigentlich unnötig war. „Ich werde Ihnen dennoch das nötigste Zeigen. Die Akten warten sicher schon auf ihren tapferen Retter.“, sie grinste leicht diabolisch und verspielt zugleich. Dabei war das mehr innerlich als äußerlich. Die Dämonin erwartete, trotz seiner Gestiken nicht viel. Ob jemand etwas konnte oder nicht. Das zeigte sich, wenn er machte, nicht wenn er höfliche Umgangsformen beherrschte. „Ich hoffe, Sie kennen sich mit Schüler-Karteien aus.“, hängte sie noch hinten dran, während sie sich leicht an den Schreibtisch anlehnte um ihm bei der Erklärung im Blick zu behalten. Die Arme wie vorhin auch, vor der Brust verschränkt.
Einerseits war es vollkommen richtig, wie sie sich verhielt. Sie war die Direktorin, war Lehrerin zugleich und er war einer ihrer Schüler, selbst wenn er bereits alt genug war, um mehr zu sein. Es änderte nichts an der Konstellation. Und eben wegen dieser Konstellation führten die beiden Dämonen ein Gespräch, welches von Höflichkeitsformen geprägt war. Vor allem Julias Seite achtete zudem auf eine kühle Aura, die nicht abweisend war, doch Mathéo sanft klarmachte, wo er stand, wo sie sind und wo sie beiden nicht standen. Umso mehr schmerzte es in seinem verdorbenen Dämonenherz, als sie einen vollkommenen Wandel durchflog, nur weil sie Levi etwas sagte, etwas riet, etwas wünschte, ihm Wärme zukommen ließ und ein Lächeln, für welches Mathéo gemordet hätte. Eifersucht machte sich in ihm breit. Nicht nur, dass Mathéo noch grimmig wegen dem Wuscheln war, er war auch erzürnt, weil Levi etwas besaß, was er haben wollte. Ja, Eifersucht. Die Menschen beschrieben dieses Wort sehr trefflich. Und es war ein grässliches Gefühl. Nicht oft zuvor hatte Mathéo es zu spüren bekommen. Immerhin stammte er aus einem wohlhabenden Haus, einem mächtigen Klan, einer intelligenten Sippe. Es hatte selten den Moment gegeben, in dem er einen anderen um etwas beneidete. Neid. Da war dieses andere Wort, welches an ihm kratzte. Es war wohl seinem Vater zu verdanken, dass dieser Mangel an Eifersucht in Mathéos Vergangenheit nicht zu einem arrogant herabblickendem Verhalten geführt hatte. Sein Vater kannte es von seinen Verwandten; wusste, wie ein Tristam werden konnte. Darum tat er das nötigste, seinen Sohn auf dem Boden zu behalten und ihm stattdessen die Harmonie und Ausgeglichenheit anzutrainieren, mit denen man nicht darauf schaute, wie viel besser man war, sondern nur, wie viel man sich unterschied. Niedere Emotionen, wie sie die Menschen pflegten und wie sie sich zu Zwist und Betrug hinreißen ließen, wohnten in der Brust des Dämons nicht inne. Und doch – hatte ihn sein Vater nicht hierauf vorbereiten können. Missmutig wartete Mathéo das Verschwinden des Engels ab und ertappte sich dabei, wie sehr es ihn störte, wie sehr es ihn erzürnte. Innerlich seufzend ließ er den Kopf hängen, tadelte sich selbst und fragte sich, was Vater wohl zu sagen hätte.
Der Dämon atmete tief aber leise durch, klatschte sich innerlich an die Wangen und ermahnte sich, sich nicht dem Rausch hinzugeben. Er würde Julia nicht beeindrucken können, wenn er ihr das Spiel eines Drogenjunkies vorführte. Vor allem nicht das Spiel eines drogensüchtigen Vampirjunkies. Diese Kreaturen waren immerhin meist darauf erpicht, mit verführerischen Bewegungen ihre Opfer einzuvernehmen und willenlos zu machen. So einer war Mathéo nicht. Also zurück zur eigenen Linie. Nicht vom Weg abkommen! Der Tristam schaute überrascht auf, als Julia den Füllfederhalter kommentierte. Wenigstens der gefiel ihr. »Danke«, nickte er mit dem Blick auf dem Stift. »Ein Eigenprodukt.« Dabei dachte er daran, wie gerne er früher an solchen Kleinigkeiten herumbastelte, sich seine eigene Federmappe als kleiner Dämon zusammengeschustert hatte aus den Materialien, welche er in den Laboren und Werkstätten der Firma fand. Mathéo besaß noch einen zweite, der jedoch daheim im Park lag. Auch eine Marotte seines alten Herrn, immer einen Stift zur Hand zu haben. Julia schien es nicht anders anzugehen. Und was wohl hinter ihrem schwarzen Federhalter versteckt lag? Da sie nicht sofort auf den Handel einging, glaubte Mathéo, dass da was sein könnte.
Der Dämon lauschte aufmerksam der Dämonin, führte dabei einen konzentrierten Blick, der teils auf ihren Augen, teils zu ihren Lippen rutschte, um zu beobachten, wie diese von zarter, weicher, anmutiger Haut bezogenen Muskeln sich im Takt der Worte bewegten und eigentlich ganz andere Dinge sagen wollten, ganz andere Bewegungen locken wollten – das zu denken, dabei ertappte sich der Tristam jedenfalls. Zum Glück machte er weder den Eindruck, dass er ihr nicht zuhörte, noch bekam er wirklich nicht mit, was sie sagte. Jedes einzelne Wort war abgespeichert; und als sie ihren Satz mit seinem Namen beendete, antwortete er streng mit deutlicher Entschlossenheit: »Jawohl.« Es war so schwer, die Augen von ihr zu lassen. Das einzige, was ihm half, waren ihre Worte, wodurch mehr und verschiedene Reize aufgenommen wurden und sein Gehirn sich nicht auf einen einzelnen stürzte und diesen am Liebsten aufgesaugt hätte. Dass sie einen schlanken Witz in ihre Formulierung einbaute, entlockte Mathéo ein erleichtertes Grinsen. Es fühlte sich wie ein kleiner Fortschritt an. Ohne etwas zu sagen, nickte er Julia nur zu und wartete darauf, dass sie begann, ihm seine Aufgaben zu erklären.
Er stemmte die Lippen zusammen, als müsse er Julia gleich enttäuschen und dachte darüber nach, wie er es ihr beichten konnte. Doch dann formte sich ein wissendes Grinsen, doch noch einen Ausweg gefunden zu haben. »Mit Schüler-Karteien kenne ich mich natürlich nicht aus. Aber ich denke mal, sie werden nicht vollkommen verschieden von Mitarbeiter-Karteien sein. Vater verdonnerte mich gerne dazu, die Akten neu zu ordnen oder auf Fehler zu überprüfen. Er meinte immer, dass solche Detailprüfung gut für die Konzentration und das geschärfte Auge wäre. Ich hatte es ihm freilich nicht geglaubt, aber irgendwie weckte es mit der Zeit ein kleines Interesse für die Statistik«, plauderte er fast schon aus dem Nähkästchen und folgte fortan den spitzen Fingern der Direktorin, während sie die Zeilen des Formulars abstrich. Kaum waren sie durch und Mathéo wusste keiner Fragen mehr, da alles mehr oder weniger selbsterklärend war – er war zwar ihr Schüler, aber keine zwölf mehr -, wollte Mathéo seine Chance nutzen, um mit möglicherweise offenen Rechnungen abzuschließen. »Ich sollte mich nochmal für vorhin entschuldigen. Es war nicht meine Absicht, euch falsch anzusprechen, aber Levi hatte immer nur von einer Jul gesprochen. Ich hatte ihn selten dabei erlebt, wie er so vertraut und selbstverständlich von jemandem erzählt. Man merkte sofort, dass ihr euch schon sehr lange kennen müsst. Es war ihm fast nicht aufgefallen, dass nicht alle um ihn herum euch so gut kannten wie er. Ihr müsst ein sehr selbstverständlicher Teil seines Lebens sein.«
Julia
Julia Bardera
63 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
Nur kurz nach ihrem Erheben von der Couch, auf welcher die Blondine vorhin gesessen hatte, folgte ihr neuer Mitarbeiter mit einer kleinen Verzögerung ebenfalls in Richtung des Schreibtisches. Unterstützend kam noch einmal die Aussage des jungen Mannes, welche der Anmeldung eines Soldaten ähnelte. Somit ging sie guten Gewissens davon aus, das er zum absoluten Dienst bereit war und sich dementsprechend auch anstrengen würde. Weswegen die Dämonin auch gleich dazu überging, ihm die Formulare näherzubringen, welche sie ihm zur Bearbeitung zuteilen wollte. Schüler-Karteien waren es. Die Art von Dokument, welche nur simple eingaben erforderte und an sich auch relativ einfach zu verstehen war. Dennoch, wenn man nicht bewandert in dem Gebiet war, so konnte auch diese – für Julia eigentlich – simple Aufgabe zu einem riesigen Berg mutieren. Dennoch hatte sie große Hoffnung in den Tristam gesetzt. Immerhin hatte er doch damit geworben, das er nicht gänzlich unvertraut mit der Büroarbeit war. Das einzige was die Direktorin nun noch veranstaltete war, ihm einen Stuhl an eine der Ecken des Schreibtisches zu Stellen und ihm Platz für eine eigne Arbeitsecke einzuräumen. Eine Sache, die ihr Vater auch öfters bei ihr getan hatte, als sie noch jung war. Auch, wenn tief in ihrem inneren sich ein Teil gegen diese Praxis aussprach, so war es nun einmal notwendig.
Als der Dämon letzten Endes mit einer Ausführung begann, so hatte er in diesem Moment die ungeteilte Aufmerksamkeit der Bardera. Mit einem bedächtigen Auge lag sie auf dem Gesicht ihres Mitarbeiters und lauschte seiner Ausführung. Wie sein Vater ihn dazu gezwungen hatte um mit ihm zu arbeiten, das es das Auge schärfte, das Interesse für Statistiken weckte und wohl letzten Endes gar nicht so schlimm war. Das entnahm sie zumindest aus der Erläuterung und der dargelegten Offenheit bei dem Thema. Eine Sache die Julia nie im Leben in den Sinn gekommen wäre und ihr deswegen nur ein leichtes, wenn auch teilweise aufgesetztes, Lächeln entlockte. Bei ihr zuhause gab es keine Begründung, warum sie das zu tun hatte. Sie hatte es einfach zu tun. Kein wenn und kein aber war dabei von Seiten ihres Vaters geduldet. Die Erkenntnisse, welche der Dämon ihr dabei gerade aufbot, waren ihr persönlich dementsprechend nicht neu. „Ihr Vater schien ein sehr tiefes Verständnis der Materie zu haben, wenn er die ganze Sache so angegangen ist.“, sprach sie ihm seine Anerkennung für diese Tatsache aus. Dabei fiel nur dezent auf, dass ihre Betonung des Wortes Vater nur mit größter Abneigung über ihre Lippen floss. Genau so wie das Wort Mutter in ihrem Wortschatz negativ behaucht war. Hatte sie doch in ihrem Weltbild weder das eine, noch das andere gehabt. Aber da war noch mehr zu sagen. „Die Statistik zu kennen ist in jedem Falle immer mit Vorteilen behaftet. Man hat einen generellen Überblick, kann sich ein Gesamtbild machen. Je präziser die Statistik dabei bemessen wurde, desto aussagekräftiger. Manchmal kann eine Statistik den Unterschied zwischen Gewinn – und Verlust ergeben.“. Da sprach die Blondine aus Erfahrung und ein Teil der Managerin kam zum Vorschein. Manchmal musste sie Entscheidungen in ihrem Familienbetrieb aufgrund einer einzigen Beweislage treffen, sich entscheiden, den Weg bereiten. Was natürlich auch Bauchgefühl verlangte, aber auch kühl kalkuliert werden wollte. Als ihr Vater noch lebte, tat sie das ständig. Trieb andere in den Ruin, spielte mit Mitarbeitern wie mit Schachfiguren. Ihr einziger Freund war die Geschäftsinventur am Ende des Jahres, wenn die Zahlen erneut erfüllt worden waren, das Eigenkapital sich vermehrt hatte. Eine Vergangenheit, auf welche die Dämonin nicht stolz war und die mittlerweile auch nicht mehr von ihr praktiziert wurde. Aber es hatte sie geprägt – und das sehr markant.
Danach kehrte einen kurzen Moment Stille im Büro ein. Sie gab die Karteien immer an ihren Assistenten weiter und bearbeitete selbst den Rest, man konnte sagen, der Arbeitsprozess kam ins Laufen. Eine Praxis die langsam aber sicher eine gewisse Art Entspannung in der Dämonin auslöste und sich in ihrer Haltung bemerkbar machte. So war es einfach, Arbeit entspannte sie, Ordnung übrigens auch. Ihr Bücherregal zuhause war nach Namen sortiert, ihre Küche systematisiert. Nut schwer tat Julia sich mit dem Aspekt der Unordnung. So lange bis der Freund ihres Schützlings das Wort erhob und sich nun, nach einer Kopfdrehung, der Aufmerksamkeit seiner „Vorgesetzten“ vollends bewusste sein konnte. Erwartungsvoll und neutral lag sie mit ihren Augen erneut auf seinem Gesicht, schenkte ihm ein freundliches Lächeln als Zeichen ihrer Wertschätzung für seine Mitarbeit und lauschte. Es war die andere Seite Julias, welche nun ihren Weg an die Oberfläche fand. Die Seite, auf welche der Tristam wohl teilweise sehr neidisch gewesen war. Ganz besonders als er Leviathan thematisierte, hatte er eines der Themen erwischt, über welches sie nicht emotionslos reden konnte.
„Absolut kein Problem.“, gab sie erstmal zu erkennen und lachte etwas entspannt, bevor sie sich kurz einem Formular vor ihrer Nase widmete. Eines der ersten wohlgemerkt, welche eine Unterschrift verlangten. Ohne nachzudenken, den Fakt vergessend, das es nicht ihr Stift war, unterschrieb sie in eleganten und sehr perfekten Linien. Als hätte sie den Stift des Tristams schon Jahrhunderte benutzt. „Ich habe es Ihnen nicht übelgenommen. Also kein Problem, den Kopf werde ich Ihnen dafür nicht abreißen.“. Zufrieden baute sie nun wieder den Blickkontakt zu ihrem Gesprächspartner auf. „Das mit der Nähe mag ich allerdings manchmal zu bezweifeln. Aber ich denke, das ist normal. Immerhin hatten auch wir unsere Probleme. Immerhin lief nicht alles immer genau nach Plan.“. Weiter führte sie nicht aus. Dafür kannten sie sich im ersten Punkt zu wenig und andererseits war er nun einmal kein weißhaariger Engel. Wo sie Bernardo schon in ihren Gedanken erwähnte. Es wurde Zeit, etwas zu tun, was sie sich von ihm abgeschaut hatte. „Ich würde es in jedem Falle bevorzugen, wenn wir uns in eine Ebene des Duzens bewegen würden, wenn nichts dagegen spricht.“, begann sie fröhlich und wohlwollend klingend ihren aus den Gedanken entsprungenen fakt vorzutragen. Wie schon vorhin mehrfach erwähnt, war er einer der Freunde des Jungen, welche er ihr auch einmal vorgestellt hatte. Das musste was Besonderes sein, es ging nicht anders. „Immerhin kriege ich nicht oft einen seiner Freunde vorgestellt, er muss viel Respekt für Sie halten.“, sie lachte amüsiert, „Außerdem kenne ich niemanden der mit ihm die Jacken teilen sollte.“. Schmunzelt setzte sie eine weitere Unterschrift. Sie sagte es zwar nicht, aber der Füllfederhalter gefiel der Direktorin sehr. So leicht wie er mit seiner Feder über das Papier glitt. Es war ein Unikat, etwas Besonderes. Das schätzte sie, mehr als es dem Rothaarigen vielleicht bewusst war.
Mathéo wurde bewusst, dass es das erste Mal war, dass er von seiner Vergangenheit erzählte und vor allem von seinem Vater. Wenn er sich nicht irrte, hatte er nicht mal vor Levi oder Caiwen das Thema angeschnitten. Ganz im Gegenteil. Sie waren die meiste Zeit auf der Insel geblieben, hatten wenig Licht in die Zeit davor gebracht. Mathéo musste aber auch zugeben, dass er ebenso wenig zu den Hintergründen seiner Freunde erfragt hatte. Es war jedoch auch nicht seine Art. Von daheim blieb ihm die Gewohnheit haften, derlei Fragen nicht zu stellen, weil es keinen Sinn dafür gab. Wen er in Newcastle traf, der stammte aus Newcastle. Wer ein einfacher Mensch war, den er auf einer Party traf, der war nur ein einfacher Mensch mit einer einfachen Vergangenheit. Das elitäre und strenge Verhalten der Tristams, bei dem sie Kontakt zu anderen Dämonen oder gar anderen Rassen nur isoliert hielten, hatte nicht vor Mathéo haltgemacht. Umso mehr waren die bisherigen Wochen auf Isola wie ein Zoobesuch für den Rotschopf. Und doch … waren es die Dämonen, die seine größte Aufmerksamkeit verlangten. So verschieden ein Werwolf oder eine Nixe waren, sie besaßen alle keine dämonische Aura, die nicht nur vor Tiefe strotzte, sondern auch überfüllt mit Macht und Begierde war. Vermutlich lag es an seinem eigenen Blut, dass er es so sah. Doch ein Dämon war auch nunmal ein Dämon. Ihm war seine Rasse nicht als lebendiger Melting Pot bekannt – selbst unabhängig von seiner eigenen Familie. Die verschiedenen Dämonenklans, welche er auf Isola treffen konnte, interessierten ihn tatsächlich mehr.
Nachdem der Tristam seine kleine, verträumte Geschichte von sich und seinem Vater erzählt hatte, war er prompt von sich selbst überrascht. Er hatte nicht erwartet, plötzlich aus dem Nähkästchen zu plaudern. Wohlmöglich lag es an seinem Wunsch, eine vertrauliche Basis zwischen sich und Julia zu schaffen, weshalb er zu privaten Dingen überstieg. Von Julia kam jedoch nichts dergleichen. Fast schon etwas betrübt, aber dennoch aufmerksam lauschte er ihren fachlich geprägten Aussagen. Die Kennerin der Szene sprach da. Vermutlich hatte sie vor ihrem Posten auf Isola in der Wirtschaft gewirkt und dort hohe Posten bekleidet. Warum sie dann hier gelandet war, wollte für Mathéo eine wichtige Frage werden, auf die er sich gerne zu späterer Zeit und besserer Gelegenheit stürzen wollte. Denn was ihm nicht verborgen blieb, war die Kälte, mit welcher Julia ihre Worte übermittelte. Nicht nur dass sie sehr kompetent wirkte, sie wirkte auch routiniert und wenig von Leidenschaft gepackt. Es klang nicht nach einer Erfahrung, die sie mit Spaß gesammelt hatte, sondern die dafür gesorgt hatte, ihr eben diesen zu nehmen. Dagegen waren Mathéos Erzählungen von den Gefühlen für seinen Vater geprägt gewesen, wenn man ihm genau zugehört hatte. Sogar nach Mathéos Geständnis zur Statistik hätte er erwartet, dass Julia ihm ihre Meinung zu dem Gebiet erklärte – ihre Meinung. Aber sie erklärte nur den Vorteil, wenn man im Gebiet der Statistik bewandert war. Aber mochte sie sie deshalb? Ihren wortwörtlichen Worten konnte man es nicht entnehmen. Es blieb nur der Ton in ihrer Stimme und die fehlende Emotion.
Ganz anders war es beim Thema Levi. Absolut kein Problem – hatte sie gesagt. Das war keine strenge Büro-Sprache. Das war nicht die Kalte Erklärung der Vorzüge von statistischen Übersichten. Nein. Das war eine unbeschwerte Antwort, welche Regung besaß. Und obendrein lachte sie. Julia, die bis eben so unnahbar war, lachte plötzlich. Wie ein Tannenbaum nach heftigem Schneefall schüttelte sie die schwere, weiße Masse ab und gab die hell leuchtenden Christbaumkugeln preis, welche nun Mathéo ins Gesicht strahlten. Genauso strahlte sie, wenn sie lachte. Und wie als kleiner Junge vor dem Weihnachtsbaum fühlte sich Mathéo, während er sie dabei beobachten durfte. Die Unterschrift, welche sie auf dem Papier vor sich tätigte, flog förmlich über die Linie. Die Arbeit war nur noch ein Hintergrundbild. Mathéo ertappte sich dabei, sie anzustarren und senkte den Kopf schnell, wohl auch mit einer blassen Röte im Gesicht. Unvorstellbar, dass ihm so was passierte. Aber wenn er schnell wieder die Nase in seine eigene Arbeit steckte, sollte sich sein Herzschlag auch rasch wieder senken können. Arbeit beruhigte immerhin. Das war früher auch schon so gewesen. Erst stieg der Druck, weil er sich bei seinem Vater aufregte, doch wenn er die Akten erst durch die Gegend schob, schob er auch die aufgestellten Wutmännchen in seiner Seele in Reihe und Glied, was jeden einzelnen deutlich beruhigte. Mathéo merkte, dass Julia zu ihm schaute, während sie nochmal betonte, dass er sich nicht sorgen brauchte. Zögerlich blickte der Rotschopf von seinem Blatt auf, spähte an seinen Strähnen vorbei, welche durch die geneigte Haltung des Kopfes über sein Stirnband fielen. Das störte. Also richtete er sich weiter auf und zupfte am Stirnband herum, damit die Strähnen wieder in die andere Richtung fielen. Mathéo legte den Stift an seine Unterlippe und lauschte Julia wie ein fleißiger Schüler den Erklärungen seiner Lehrerin eben aufmerksam zu folgen hatte. Je mehr Wörter sie sprach, desto näher rückte das Ende des Federhalters seiner Oberlippe. Er vergaß vollkommen, dass es nicht seiner war und es eventuell unhöflich erschien, einen fremden Stift so zu behandeln. Doch je mehr er von ihr hörte, desto mehr schlug es ihn irgendwie nieder. Sie sprach von Levi. Nicht von Mathéo. Und die vielen Regungen in ihrem Gesicht regten sich wegen dem Engel – nicht wegen dem Dämon. Trotzdem bekam Mathéos Auffassung mit, dass Julia nicht von guten Zeiten sprach, sondern einen schmalen Einblick gewährte, dass sie und Levi auch holprige Tage in ihrer Vergangenheit besaßen. Dabei klang es irgendwie nicht nach einer anstrengenden Pubertät, sondern nach etwas Langwierigerem, was die beiden durchzustehen hatten. Und auch wenn sie es wohl am liebsten übersprungen hätten, war es sicher eine Zeit, welche den beiden klarmachte, was sie aneinander hatten. Mathéo wollte gar nicht wissen, wie lange sich die beiden kannten, seit wann sich Julia um den kleinen Engel sorgte und kümmerte. Die ständige Präsenz von Levi in dem gefühlvollen Ton der Direktorin war nicht nur bedrückend für den Dämon, sie ließ ihn auch übersehen, dass Julia einen Cut machte, ab dem sie nicht weiter ausführte. Wobei es auch verständlich war, dass sie ihm nicht in der ersten gemeinsamen Stunde ihr Herz auf den Tisch werfen würde. Allein, dass sie von sich und Levi sprach, wollte Mathéo hochschätzen. Vermutlich wäre es ein Kraftakt auf einer dünnen Angelsehne gewesen, wenn er versucht hätte, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, wenn er nicht mit Levi befreundet gewesen wäre und nicht die Chance gehabt hätte, über diesen mit der Direktorin ins Gespräch zu kommen. Überhaupt – dass er hier saß und ihr half, verdankte er nur dem Engel mit der seltsamen Strähne. Vermutlich sollte sich Mathéo dafür bei Levi bedanken, wenn er ihn wiedersah. Vielleicht hatte der Engel sogar ein paar Tipps für den Umgang mit Julia. Wobei Mathéo bezweifelte, dass Levi es gutheißen würde, wenn Mathéo Interesse an der Frau durchsickern ließ, welche seine Ziehmutter war. Mathéo musste sich geschickt anstellen.
Und dann geschah etwas, was Mathéo nicht hatte kommen sehen. Verblüfft schaute er sie daher an und vergaß, dass er eigentlich gerade eine Zeile füllen wollte. Ganz unvermittelt und fast schon beiläufig, als wäre es normal nach jahrelanger Zusammenarbeit, die ja nun mal nur ein paar Minuten alt war und keine Jahre, bot sie ihm an, sich gegenseitig zu duzen. Innerlich jubelnd, auch wenn seine Visage noch regungslos vor Überraschung war, tauchten tausend rote Kreuze auf seinem imaginären Kalenderblatt auf. Heute war ein besonderer Tag! Im nächsten Moment fiel ihm der imaginäre Rotstift jedoch schon wieder aus der Hand. Es lag nicht daran, dass sie ihn interessant oder sympathisch fand, dass sie die kurze Zeit mit ihm bereits genoss und seine Arbeit schätzte. Es lag daran, dass er der Freund von Levi war, ihrem Schützling. Aus dem starren Gesicht hatte sich bis eben noch langsam ein freudiger Ausdruck geformt, doch dieser Vorgang hielt jäh inne und kehrte in einen neutralen Zustand zurück. Der Schock war verarbeitet und die aufkeimende Freude erstickt. Trotzdem wollte er keinen Flunsch vor ihr ziehen, sondern lächelte schwach, strengte sich an. »Danke, das wäre mir eine kleine Ehre.« Das war es, es war sogar eine große, doch das wollte er ihr nicht unter die Nase reiben, weil er sonst zu unterwürfig wirken würde. Auch den Kommentar mit den Jacken belächelte Mathéo nur schwach, strengte sich an, sich nichts anmerken zu lassen. In diesen Momenten wusste er nicht, ob er Levi hassen oder lieben sollte. Lieben, weil er ihm eine so mitreißende und interessante Frau vorgestellt hatte oder hassen, weil sie nur an ihren kleinen Engel dachte und nicht an den Dämon vor sich.
Wieder klatschte sich der Tristam innerlich kräftig auf die Wangen. Er drohte zwar nicht, einzuschlafen, aber er drohte, schon wieder von dieser Eifersucht gebrochen zu werden. Wenn das so weiterging … er musste sich endlich zusammenreißen. Was erwartete er? Sie kannten sich kaum! Er hatte viel zu hohe Erwartungen an seinen Auftritt, an seine Ausstrahlung. Er konnte Julia nicht mit den Schülerinnen vergleichen, welche er bisher auf Isola getroffen hatte. Hier bei ihr betrat er ein ganz neues Level, eine ganz neue Schwierigkeitsstufe – um es mit den Worten eines Game-Junkies zu beschreiben. Die Ungewohntheit – sie war es, die ihn eiskalt erwischte und dreckig hinter seinem Rücken lachte. Hier auf diesem Schlachtfeld gab nicht er den Ton an; und das musste er endlich begreifen. Er konnte versuchen, sich zu behaupten, doch barg jeder Angriff ein hohes Risiko, die eigene Verteidigung offenzulegen. Stattdessen musste er seine Unterlegenheit mit Geduld und Ausdauer ausgleichen. Schritt für Schritt ans Ziel herantasten, bis es selbst davon überrascht war, wie nah er ihr plötzlich stand, um dann im richtigen Moment zuzuschlagen; und dann auch nicht mit voller Kraft, sondern schleichend und heimlich. Grauenhaft würde es werden, das auf alle Fälle. Strapazierend und langwierig. Aber für den Preis, der sich ihm anbot, war es das und sogar das hundertfache davon wert.
»Levi war heute Morgen bei mir unangemeldet aufgetaucht«, begann Mathéo seine zweite Geschichte an diesem Tag. »Ich hatte gerade Frühstück vorbereitet, als er stinkend und torkelnd bei mir auf der Terrasse stand.« Mathéo schüttelte leicht den Kopf, während er an den Aufzug des Engels zurückdachte. »Also hab‘ ich ihn als erstes unter die Dusche geschickt und ihm Wechselsachen von mir gegeben. Die Jacke ist also nicht das einzige, was ich mit ihm geteilt habe.« Für einen kurzen Moment schaute der Dämon an Julia vorbei durchs Fenster, machte eventuell einen gedankenverlorenen Eindruck, obwohl er eigentlich nur flüchtig in den vergangenen Stunden kramte. »Danach hat er mir die Brötchen weggefressen.« Wieder musste er schief grinsen. »Wenn ich ihn richtig verstanden habe, war er gestern unterwegs, um zu schauen, wer alles den Angriff der Werwölfe überlebt hat. Und zum Abend hin, tjoa«, nun blickte er wieder Julia direkt an, »muss er sich wohl ordentlich die Kante gegeben haben.« Ein Seufzen wurde angedeutet, war jedoch noch ein schneller Atemdurchgang. »Muss ihn ganz schön mitgenommen haben. Aber wäre auch strange wenn nicht, oder?« Er warf das Thema zu Julia, die sicher auch eine schwere Zeit hatte. Er selbst war verschont geblieben, da er sich nicht auf der Insel befunden hatte. Trotzdem interessierten ihn die Meinung der anderen, um sich ein Bild von dem Schauspiel machen zu können. Außerdem fand er es elementar wichtig, dass er Julia zeigte, sie in ein Gespräch verwickeln zu können. Das einzige, was ihn nach wie vor störte, war, dass er Levi benutzen musste, um sie für eine Unterhaltung zu gewinnen. Die Geschichte von seiner eigenen Vergangenheit hatte immerhin wenig Interesse bei ihr geweckt. Das hatte gesessen und nun tat er sich schwer, von etwas anderem zu reden als dem Engel – aus Sorge, Julia würde wieder so kalt reagieren. Es war immer noch ein Drahtseilakt auf einer Angelsehne.
Julia
Julia Bardera
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Noch von der Erzählung über ihren Schützling lächelnd, saß die Direktorin an ihrem Platz und fing an weiter die Dokumente zu bearbeiten. Mit einer beinahe schon vorbildlichen Aufmerksamkeit hatte der Dämon ihrer Ausführung gelauscht und sie hatte deswegen alles getan, es auch verständlich zu erläutern. Wenn sie ihm auch eine Menge Informationen vorenthielt. Ihre Frage, ob sie den guten Freund von Levi endlich Duzen durfte, erwartete sie selbst dabei mit allergrößter Spannung. Was im inneren ihres Mitarbeiters dabei allerdings vorging, das vermochte sie nicht zu sagen. Immerhin war sie keine Gedankenleserin und keine Expertin für Mimik-Interpretation. Alles was sie realisierte war die erstaunte Miene des Tristams, welcher die Blondine mit einem sanften Lächeln auf den Lippen begegnete. Immerhin wollte sie sich mit ihm gut stellen, das war ihre Intention. Die Dämonische Rasse spielte da im Gegenzug allerdings nur bedingt mit rein. Zwar fühlte sie sich auf einer sehr geringen Ebene durch diese Gleichheit mit ihm verbunden, aber dies war nur ein kleiner Anteil. Dennoch wollte die Dämonin mehr über diesen Freund von Levi erfahren. Was ihr mit Bernardos Taktik hoffentlich nun etwas leichter fallen würde. Erst die nächste Aussage des Rothaarigen, ebnete den Weg um das Eis der Fremde zu brechen. Zumindest anfänglich. „Das freut mich, wirklich.“, äußerte sie sich fröhlich ihm zu nickend. Sie freute sich merklich, das sah man ihr deutlich an. Man merkte es an den Blicken, welchen sie in der Gegend herumwarf. Im Vergleich zu vorher waren sie eindeutig wärmer und statt einem Sensenmann, könnte man nun wohl in das sonnenbestrahlte Meer sehen.
Dennoch, ihre neue Befugnis sollte auch gleich schon wieder ausgenutzt werden. „Der Stift hier gefällt mir übrigens sehr.“, gab sie als Kompliment an den jungen Mann zurück, während sie ihn nochmal in der Hand begutachtete. Das er vorhin ihren Stift am Mund gehabt hatte, das war den sonst so Aufmerksamen Augen der Direktorin innerhalb ihrer Statistik-Gedanken vollends entgangen. Aber selbst wenn, sie hätte es ignoriert. Nachtragend war sie nicht und immerhin war ihr der Tristam sehr sympathisch. Allein wegen seiner konzentrierten Arbeitsweise und besonnenen Art stieg der rothaarige Dämon in ihrem Ansehen. Was etwas Gutes war. Immerhin schaffte das nicht jeder. „Von so einem Handwerklichen Geschick können andere nur träumen, du hast Talent.“. Sie hob zufrieden ihre Mundwinkel an, gleich danach griff sie routiniert das nächste Blatt von einer der Akten um diese weiterzuverarbeiten. Wie eine Maschine tat sie das, überlegte nicht lange und wieder einmal glitten ihre femininen Hände wie ein perfektes Uhrwerk über den Schreibtisch. Nichts konnte diese Ordnung stören. Hier in diesem Moment konnte man sehen, das Julia im wahrsten Sinne des Wortes gerade schlicht und einfach nur funktionierte. Sie konnte mit Leichtigkeit an andere Sachen denken, was ihr die Konversation mit ihrem Mitarbeiter sichtlich erleichterte. Was die Blondine dabei allerdings nicht auf dem Schirm hatte, war ihre Wirkung auf den Freund ihres Schützlings.
Als kurz vor dem nächsten Dokument plötzlich die Stimme ihres Assistenten erhoben wurde, hielt die Bardera inne. Er brauchte nur den ersten Satz erwähnen und ihre Hände hörten mit einem einzigen Mal auf zu arbeiten. Ihr Blick hatte sich schon längst so gewendet, dass sie Mathéo gut betrachten konnte und nun wartete sie ganz besonders darauf, dass er fortfuhr. Das sie im Moment gerade sowieso nicht weiterarbeiten konnte, weil noch kein Schüler da war, das hatte die Direktorin noch nicht bemerkt. Denn nun galt ihre Aufmerksamkeit voll und ganz ihm. Er hatte etwas zu sagen, sie hörte zu. So einfach war die Geschichte dahinter und ihr Gedankengang. Noch wusste sie ja nicht, was der Rothaarige ihr sagen wollte. Aber die Dämonin nickte bedächtig beim ersten Satz. Leviathan war heute Morgen bei ihm gewesen. Eine sehr Interessante Information wie sie selbst fand. Nicht, das sie ihrem Engel hinterherspionierte. Nein, sowas tat sie nicht. Aber trotzdem war es doch nicht verwunderlich das sie umso genauer hinhörte, jetzt wo sein Name gefallen war. „Ach wirklich?“, fragte sie hinterher und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Ihr Gesicht dabei immer noch ein aufrichtiges Lächeln schmückend. Wobei der nächste Teil aber nicht ganz so lustig war und man sehen konnte wie die Gestik der Blondine langsam nachdenklicher wurde.
Eigentlich hatte sie Gedacht Leviathan wäre vernünftiger geworden, aber die Ereignisse der letzten Tage waren auch an ihnen nicht spurlos vorbeigegangen. Immerhin hatte auch er sicherlich ein paar Freunde verloren, oder vermisste sie noch. Dann kam auch noch der Verlust des Waisenhauses, einem Teil seiner Kindheit dazu. Natürlich war es nicht einfach. Immerhin nagte auch an ihr der hungrige Wolf der letzten Woche. Die Tatsache das sie nicht alle Schüler schützen konnte, nicht stark genug für die anrückende Armada gewesen war und dabei, so hatte man es ihr gesagt, beinahe auch selbst gestorben wäre. Der Fakt, das sie nur eine Bauchverletzung mit schweren Prellungen erlitten hatte, wirkte da wie ein Wunder. Auch jetzt schmerzte ihr Magen. Aber sie musste durchhalten, es gab immerhin noch etwas zu tun. Und wenn sie es nicht in Angriff nahm, wer machte es dann? Die Erzieher waren, so hatte es Levi auch angedeutet, bei weitem inkompetenter als sie erwartet hatte. Bei letzterem Gedanken kam die Wut in der Bardera wieder zum Vorschein, wirbelte sie innerhalb von wenigen Sekunden auf wie ein Wirbelsturm und äußerte sich in einem kalten und trockenen Blick an Mathéo vorbei. Der jedoch ganz schnell wieder umschwenkte und ihn wieder in seinen Fokus stellte.
Der Rest der Geschichte war ebenfalls nicht gerade sehr schön mit anzuhören und bestätigte eigentlich nur, was sich Julia auch gerade gedacht hatte. Sie nickte bei seinen Punkten nur bedächtig zu sich selbst, grübelte sichtlich vor sich her, konstruierte das ganze selbst noch einmal in Gedanken und lehnte sich dann wieder nach vorne. Auch in ihr kamen die Selbstzweifel wieder hoch, der Gedanke das sie in diesem Moment versagt hatte, aber das hatte hier keine Relevanz. So zumindest ihre Auffassung. Nie war die Blondine relevant. „Nein, nach so einem Erlebnis wäre jegliche Normalität wohl sehr gespielt gewesen.“, sie klang bedächtig und faltete ihre Hände zusammen. „Und Leviathan war nie jemand der mit seinen Gefühlen gut umgehen konnte. Er ist nun einmal in vielen Aspekten sehr impulsiv, das ist so. Dementsprechend hängt er an seinen Bekannten und seinen Freunden.“. Ein femininer Seufzer entglitt ihr, während ihre Augen kurz nachdenklich die Tischplatte musterten. Dabei ignorierte er aber auch immer, wie viel Kummer er anderen noch bereiten konnte. Der Dämon hatte richtig gehandelt. Ihr Schützling konnte froh sein, so einen Freund zu haben. „Ich danke dir in jedem Falle von ganzem Herzen, das du dich in dem Moment ihm angenommen hast, wo ich es nicht konnte.“. Ihre Stimme strahlte Dankbarkeit aus und ihre Blicke verströmten einen gewissen Grad an wärme gegenüber dem Tristam. „Von einer solchen Verhaltensweise, können sich noch einige andere eine große Scheibe von abschneiden.“. Sie lächelte ihn an. Aber nicht, weil sie gerade von Levi sprach oder ihn meinte. Nein, ihr Lächeln, ihre Wärme, ihre Dankbarkeit galt gerade dem Dämon vor ihr. Es war zwar nicht die gleiche Gestik wie gegenüber Levi, aber es kam dem Lächeln, was Julia nur ihren guten Freunden schenkte, sehr nahe.
Kurz glitt dann ihre Hand in ihr Gesicht, um sich eine kleine Haarsträhne ihrer blonden Mähne nach hinten zu schieben. „Aber…“, sagte sie und begann mit einem Grinsen wieder zu sprechen. „…ich kann dir die Brötchen zumindest zurückzahlen. Immerhin muss da doch noch ein gewisser Hunger vorhanden sein. Man erwähnt Brötchen schließlich nicht einfach so.“. Sie grinste etwas neckisch. Das war Julias andere Seite. Denn die Triste Stimmung im Raum wollte sie in jedem Falle nicht so halten. Außerdem machte die Dämonin so etwas gerne. Das durfte Bernardo schließlich auch schon feststellen. „Wie wäre es, wenn du heute Abend mit uns zu Abend isst?“, fragte sie nun und erhob sich langsam von ihrem Chefsessel um sich neben ihm an die Schreibtischkante anzulehnen. „Immerhin ist das das wenigste, was ich anbieten kann. Ich glaube außerdem auch nicht, dass er danke gesagt hat.“. Das war wirklich nicht Levis Stärke. Das wusste Julia ganz genau. Aber es war nun auch ihre Art dem Dämon dafür zu danken. Selbstaufopferung oder Hilfsbereitschaft, Verantwortungsübernahme. Das waren Sachen mit denen man sie beeindrucken konnte und der Rothaarige hatte gerade so einige der Kompetenzen zur Schau gestellt. Sie mochte ihn, so viel stand fest. „Und vergiftet ist es auch nicht. Ich sehe zwar nicht so aus…“, setzte sie noch einmal mit einem erhobenen Finger nach, „…aber ich kann kochen.“. Dann erhellte ihr fröhliches Lachen in Verbindung mit ihrer Stimme abschließend den Raum