Das Büro der Heimleitung. Wenn man den Raum betritt, so findet man vor sich direkt einen Tisch, welcher von einer Sofalandschaft und einem niederen Tisch umringt ist und für Besprechungen aller Art genutzt werden kann. Oft trifft man hier auch auf Eltern, die sich über das Wohnheim und die Schule erkundigen möchten. Dahinter befindet sich der Arbeitsplatz des Heimleiters bestehend aus einem Schreibtisch - welcher einen sehr edlen Stuhl beherbergt, der sicher schon einige Jährchen auf dem Buckel hat - und Regalen welche die Akten der Heimbewohner, sowie deren Zimmernummern beinhalten. Seinen Schlüssel für sein Zimmer kann man hier ebenfalls abholen. Doch Vorsicht! Wer die Hausordnung bricht, könnte hier ganz schnell auch zu weniger angenehmen Dingen sitzen.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Es war gut zu hören, dass Julia der Stift gefiel. Dies steigerte die Chance, dass Mathéo den ihrigen behalten konnte. Doch ihm deswegen besonderes handwerkliches Geschick zuzusprechen, fand er persönlich etwas seltsam. Sie malte sich vermutlich ganz falsch aus, wie er den Stift hergestellt hatte. Der Vorgange war alles andere als vergleichbar mit einer Fabrik, einer Manufaktur oder einfach nur einem alten Mann an der Werkbank. Mathéo nutzte seine dämonischen Kräfte dafür, Dinge zu erschaffen, die mit Handwerkskunst deutlich länger und deutlich schwerer waren. Sein gesamter Klan tat dies und hatte nur wegen dieser Fähigkeit ein Weltunternehmen aufbauen können. Vielleicht sollte er ihr einen neuen Federhalter machen, während sie neben ihm saß und ihr zeigen, was er konnte. Frauen konnte man damit beeindrucken, wenn man ihnen eine gute Show ablieferte. Mädchen konnte man so beeindrucken; und Frauen, die es einem nicht sonderlich schwer machten. Aber vor allem Julia würde es einem schwer machen, das spürte er sofort. Es war immer noch dieses Gefühl, dass er sich unsicher war, womit er versuchen durfte, aufzutrumpfen. Vernunft und Geduld schienen bisher die einzigen beiden richtigen Zutaten gewesen zu sein. Trotzdem: Mathéo besaß das Bedürfnis, sich ihr mitzuteilen; ihr zu zeigen, wer er war, damit sie schnell erkannte, was sie an ihm finden konnte. Ungeduld machte sich in ihm breit, die schnell wieder zusammengezwercht werden musste.
Mathéo erinnerte das Gespräch mit Julia an jenes am Morgen, als er Levi zu den Folgen des Angriffes befragte. Da lag schon so eine bedrückende Atmosphäre in der Luft. Jetzt war sie auch wieder da. So wie Levi das Ganze mitgenommen hatte, hatte es das sicher auch Julia. Vermutlich hatte sie sich sogar riesige Sorgen um ihren kleinen Jungen gemacht. Dafür war das Wiedersehen vor dem Wohnheim jedoch eher enthaltsam. Lag bestimmt an den Umständen. Als Direktorin durfte sie nicht vor allen Schülern mit einem einzelnen herumknuddeln. Wie sähe denn das aus? Dabei fragte sich Mathéo, was wäre, wenn er und Julia … also … wenn sie … und wenn sie sich dann in der Schule treffen würden, wie sie sich … Mathéo schüttelte innerlich den Kopf mit zusammengekniffenen Augen. Zu viel Fantasie – mehr Objektivität war gefragt!
Ein Grinsen lag auf den Lippen des Dämons, als Julia es schaffte, Levi in nur wenigen Sätzen sehr genau zu beschreiben. Sie traf den Nagel förmlich auf den Kopf. Sie hatten wirklich denselben Engel kennen und schätzen gelernt. Vermutlich ihre erste Gemeinsamkeit, die noch weiter vorne stand als ihre Rassengleichheit. Man konnte Levi hassen, man konnte ihn aber auch lieben. Mathéo könnte ihn knuddeln vor Dankbarkeit, er könnte ihn aber auch ordentlich eine pfeffern vor Neid. Irgendwas würde vermutlich passieren, wenn die beiden erst mal wieder unter sich sein würden. Dass Levi so sehr an seinen Freunden hing, als wären sie seine Familie, war Mathéo früher schon aufgefallen, ohne dass es ihm bewusst war. Da gab es immerhin einen anderen Jungen, mit dem Levi viel gemeinsame Zeit geteilt hatte. Ihn zu verlieren, da hatte der Engel keinen Hehl drum gemacht, hatte ihn schwer getroffen. Mathéo könnte sich nun fragen, ob es seine Aufgabe war, dieses Loch zu füllen oder ob er besser an seinem Fleck blieb und diesen ausbaute. Es war nett gemeint, Löcher füllen zu wollen, doch konnte es auch schnell nach hinten losgehen, wenn man den Eindruck erweckte, jemanden ersetzen zu wollen.
Sehr überrascht blinzelte Mathéo vor sich hin, als Julia sich bei ihm bedankte. Verständlich war es und wenn man sich schlau anstellte, hatte man es auch kommen sehen können. Aber für Mathéo war es in diesem Moment trotzdem etwas Unerwartetes. Sie klang dabei nicht traurig, weil sie daran dachte, wozu sie nicht in der Lage war; sie klang glücklich und dankbar, dass Mathéo sich um Levi gekümmert hatte. Wieder dachte der Tristam sofort daran, dass sie nur glücklich war, weil es um ihren Schützling ging. Doch als Julia weitersprach und ihn insofern lobte, dass sich viele eine Scheibe von ihm abschneiden konnten, war ihm klar, dass es nicht um Levi ging, sondern ganz alleine um ihn. Er hatte ihr eine Seite gezeigt, die ihr gefiel; und das würde er nie vergessen. Endlich hatte er etwas, woran er sich klammern konnte und was ihm zumindest ein wenig Hoffnung auf Erfolg machte. Ein Puzzle zum Lösen der Aufgabe war gefunden. Nun musste nur noch mehr folgen, bis man ein Bild zusammensetzen könnte. Das Bild eines Schlüssels war gefragt, mit dem Mann das Schloss in ihrem Herzen öffnen konnte. Ziemlich kitschig solche Metaphern, das gab sogar Mathéo innerlich zu. Aber noch wusste er nicht, ob er sich nicht doch besser in Poesie wieder üben sollte. Ein wenig stieg dem Tristam die Röte in die Wangen, als Julia ihn lobte. Er wusste gar nicht, was er sagen sollte. Seltsames Gefühl. Sehr unbekannt.
Julia schob eine ihrer goldenen Strähnen zurück hinters Ohr und bekam wohl gar nicht mit, wie gefesselt Mathéo ihr dabei zuschaute. Nur zu gerne hätte er es selbst gemacht, für einen kurzen Moment ihr Ohr berührt. Er wollte wissen, wie es sich anfühlte. War es weich, war es starr, wackelte es sofort oder blieb es diszipliniert und still? Und dabei ging es nur um ein Ohr. Mathéo horchte auf, als ein plötzliches Aber über Julias Lippen kam. Mit allem rechnend und doch auf nichts vorbereitet, sackte er ein, zwei Zentimeter zusammen, als sie die Brötchen ansprach, welche Levi am Morgen auf der Terrasse verputzt hatte. Zwar hatte sich Mathéo da noch geärgert, weil das seine Wochenendplanung über den Jordan befördert hatte, doch im Grunde war er ja dankbar für die Gesellschaft gewesen. Alleine zu wohnen, hatte seine ruhigen Vorteile, es hatte aber auch seine stillen Nachteile. Jedenfalls meinte Julia, dass sie ihm die Brötchen zurückzahlen wollte. Einerseits kämpfte eine Stimme in ihm darum, das Angebot auszuschlagen, um einen guten Eindruck zu wahren. Andererseits wollte eine gierige Stimme wissen, was sie ihm anbieten würde. »Wie wäre es, wenn du heute Abend mit uns zu Abend isst?« Das waren die Worte, welche das Abtauchen in eine Traumwelt einleiteten. Der Rahmen seines Sichtfelds wurde zunehmend schwummrig. Farben wurden greller und Julias Antlitz stieg empor gen Olymp. Die Augen des Tristams wurden immer größer vor Erstaunen und er brauchte eine Sekunde, eher er es fassen konnte. Wäre sie nicht aufgestanden und zu ihm hinübergekommen, hätte es ihn wohl nicht so schnell wieder zurück auf den Boden seines Stuhles geworfen. Fast schon hysterisch fragte er sich in Gedanken, was nun los sei. Warum näherte sie sich ihm so? Hatte sie etwa vor …? Mathéos Fantasie spielte wieder verrückt. Er musste sich zur Objektivität mahnen.
»Um Himmels Willen!«, wedelte er mit den Händen und drückte sich dabei in die Stuhllehne, weil ihn die Nähe von Julia ein wenig erdrückte. Sie so nah bei sich zu sehen, erzeugte einen großen Schub an Adrenalin, als bräuchte er es, um schnell davonrennen oder mal eben ein Mammut erlegen zu können. »Ich hätte eu- … ich mein‘, ich hätte dich nie als schlechte Köchin abgestempelt, nur weil du wie eine Geschäftsfrau aussiehst!« Direkt zum Beginn musste er sich revidieren. Sie hatte ihm ja das Du angeboten. Also sollte er es auch aus Höflichkeit nutzen. Nein, er sollte es nutzen, weil er es verdammt nochmal wollte, denn es brachte sie einander näher. Das waren riesige Schritte für ihn. »Und ich würde das Angebot sehr gerne annehmen. Levi ist mir zwar nichts schuldig«, grinste er nickend, »aber ich kann mir gerade nichts Schöneres vorstellen, als von deinen Kochkünsten kosten zu dürfen.« Wie ein kleiner unschuldiger Junge saß er da und grinste sie an. Natürlich war das sein purer Ernst und nichts anderes als die Wahrheit. Trotzdem wirkte er gerade etwas jünger, als er eigentlich war. Auf so was musste er dringend achten. Eine Frau, die älter war als man selbst, konnte man nicht beeindrucken, indem man sich selbst noch jünger machte. Das einzige, was man da erreichte, war, ihre Mutterinstinkte zu wecken. Und sobald Mathéo dies geschafft hatte, war die ganze Sache für ihn gelaufen. Nahezu unmöglich wäre es dann noch, bei Julia zu landen.
Mathéo dachte kurz nach. »Levi hatte auf dem Weg von mir zuhause zum Waisenhaus was davon gesagt, dass er heute Abend zu dir kommen würde, wenn ich mich recht entsinne. Da war ich schon neugierig, ob ich mal kurz mitkommen könnte, um die Frau kennen zu lernen, die sich so um ihn sorgt.« Und damit meinte er nicht seine Freundin. Mit Kaede durfte er gerne treiben, was er wollte, solange er Mattis Vorhaben tolerierte. Ansonsten würde der Dämon die Vorhaben des Engels mit seiner vollbusigen Freundin auch nicht tolerieren und ihnen ständig dazwischen springen. Zu Racheakten war der Tristam auch fähig, das würde Levi schon herausfinden, wenn er es sich verdiente. »Ich muss sagen, dass ich sehr beeindruckt bin.« Damit meinte er natürlich Julia, was er ihr deutlich machte, indem er sie ehrlich ansah. »Wenn man sich Levi anschaut, würde man erst erwarten, dass man auf eine Frau trifft, von der der Apfel nicht weit vom Stamm gefallen ist, aber dem kann ich jetzt schon deutlich widersprechen.« Er machte eine kurze Pause, um über seine nächsten Worte nachzudenken. »Du scheinst zwar mit der ganzen Büroarbeit total in deinem Element zu sein, wie du mit dem Stift über die Unterlagen geflogen bist und so. Aber wenn du mit Levi geredet hast, hat man sehr gut gesehen, dass du auch sehr viel Liebenswürdigkeit dahinter versteckst.« Verlegen von dem, was er gerade gesagt hatte, musste er sich zur Ablenkung am rechten Ohrläppchen kratzen. »Ähm, sorry, wenn das jetzt ein bisschen zu direkt war.« Mathéo schwenkte mit dem Blick zur Seite. Bloß nicht Augenkontakt herstellen. Er würde vermutlich so rot anlaufen, dass man nicht mehr sagen konnte, wo der Haaransatz tatsächlich lag.
Julia
Julia Bardera
63 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
Die Reaktion des Tristams verwunderte Julia ja beinahe schon. So wie er auf einmal völlig aufgewühlt mit seinen Gliedmaßen herumwedelte und den Stuhl benutzte, als wäre er eine Liege, in welche er sich reinpressen musste um den maximalen Sitzkomfort zu haben. Beinahe schon richtig amüsiert über das Schauspiel, beobachtete sie seine Gestiken wie der Adel im alten Rom die Gladiatoren. Durch ihre Position in diesem Falle ebenfalls: Von oben herab. Aber nicht in einem herablassenden Sinne. Ihre Mundwinkel waren nämlich stets lächelnd nach oben gezogen. Bis sich ihre Lippen dann zerteilten und die Direktorin erneut ein Lachen ausstieß, welches an Amüsement nicht zu übertreffen war. Auch der Fakt, das er sich mit dem Duzen schwertat und es umgehend korrigierte, spielte da selbstredend mit hinein. „Da bin ich ja beruhigt.“, meinte sie noch etwas amüsiert atmend und blieb an ihrer momentanen Position neben dem Rothaarigen stehen. „Zumindest kann ich jetzt beruhigt davon ausgehen, das ich in dem Punkt zumindest schon einmal das Vertrauen des Gaumens genieße.“. Das war ihr wirklich wichtig. Immerhin konnte es ja auch sein, das jemand nicht unbedingt scharf darauf war, wenn jemand selbst vor dem Herd stand und nichts vom Pizza-Boten um die Ecke bestellte. Eine Sache die der Dämonin zwar nicht unbekannt war, weil sie selbst einmal so gedacht hatte, in den letzten Jahren aber in eine undenkbare Entfernung gerückt war. Potentiell zu ihrer steigenden Kochkunst. Das ihr der Nachfolgende Satz des Dämons natürlich etwas Honig um den Mund schmierte, fiel dabei auch der Blondine merklich auf. „Ich werde versuchen die Erwartungen zu erfüllen. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun.“, bestätigte sie ihm und schmunzelte noch ein wenig darüber. Setzte aber noch einmal nach. „Und mach dir keine Gedanken über das Schuldig sein. Es ist selbstverständlich auch mal etwas zurückzugeben.“. Mit diesem Satz war das Thema für sie gegessen. Jetzt musste sie in jedem Falle noch einkaufen. Ob sie noch Wein zuhause hatte? Bestimmt. Den brauchte sie ja auch! Sowohl zum Kochen als auch zum Trinken.
Immerhin sah ihr Mitarbeiter, welcher gerade mit ihr eine Pause einlegte, das Ganze genauso wie sie und fuhr fort. Beteuerte seine Neugier, weil Leviathan sie erwähnt hatte und das wohl nicht gerade wenig. Es brauchte wenig Situationsbewusstsein für die Blondine um zu realisieren, das er wohl bei dem Anruf in der Nähe gewesen sein musste. Zeitlich würde es immerhin passen. Auch das sie thematisiert wurde konnte sich so gut genug in ihr zeitliches Konstrukt einbauen lassen. Es war schließlich unwahrscheinlich, das sie sich erst auf dem Weg zum Waisenhaus getroffen hatten, wenn man das Frühstück betrachtete. Wie ein Zeitstrahl baute sie sich all das gerade vor dem inneren Auge zusammen. Das war also der Kern des Ganzen. Interessant dachte sie sich, während ihre saphirblauen Augen auf dem Gesicht des Tristams ruhten. Wie schon so oft an diesem Tag. Dabei bewegte sie nur einmal erneut ihre Hand, um sich noch einmal die Strähne von vorhin wieder hinter ihr Ohr zu befördern. Danach erntete er ein aufmerksames, leichtes Nicken. Jetzt konnte sie aber einen Kommentar nicht zurückhalten. „Warum das?“, fragte sie nun etwas erstaunt während die Augen des Rothaarigen nun nach den ihren suchten. Es war das erste Mal, dass jemand Bewunderung für sie empfand und diese auch äußerte. Für ihren Vater war sie damals nie gut genug gewesen und generell hatte sie eigentlich nur überall Feinde um sich herum gehabt. Man konnte also behaupten, das war eine neue Erfahrung für sie. Wenn man einmal von Leviathans Meinung absah. Mathéo bemühte sich das nachfolgend noch weiter zu ergänzen.
Nun lauschte die Direktorin noch gespannter den Worten des jungen Mannes auf dem Stuhl, welcher sich nun wohl doch nicht mehr so unwohl in seinem Stuhl zu fühlen schien. Gerade zumindest, auch von seiner Redensart her, wirkte der Freund ihres Schützlings sehr entspannt. Allein seine Ausdrücke wurden alltagstauglicher und wirkten nicht mehr so hoch gestochen. Eine Lobeshymne brach er trotzdem vom Zaun. Eine Welle der Anerkennung, welche einzig und allein für die Blondine bestimmt war und mehr als nur einen Aspekt ihrer selbst hervorhob, sondern alles von ihr ein klein wenig anschnitt. Besonders der letzte Teil mit Levi schmeichelte ihr, wie man sich sicher denken konnte, am meisten. „Nun…“, meinte die Bardera nun auch zum ersten Mal etwas verlegener, „…so direkt hört man es selten, das stimmt.“. Auch ihr Blick wendete sich von einer vorhin so fokussierten Betrachtung des Tristams weg zu einer der Regale, bevor er dann schnell wieder zurückkehrte. Sie wollte sich das nicht zu sehr anmerken lassen, dennoch aber ihre Freude ausdrücken. „Ich denke, es kommt selten vor, dass jemand meine Liebenswürdigkeit betont.“. Innerlich suchte sie gerade nach den richtigen Worten. So eine Antwort konnte man nicht kühl bringen, das ging nicht. Außerdem war sie schon die ganze Zeit über viel lockerer gewesen. Das plötzlich zu revidieren, passte nicht zu der Direktorin. „Ich bin der Meinung das, er das braucht. Jemanden der ihm wärme zukommen lässt damit er weiß, das seine Fürsorge, welche sich auf seine ganz eigene Weise äußert, auch erwidert wird. Das ist denke ich ein entscheidender Aspekt.“, sie lächelte warm zu ihrem Assistenten hinüber. „Dennoch habe ich manchmal das Gefühl. Das nicht jeder diese Liebenswürdigkeit und sei sei hinter einer noch so kleinen Geste versteckt, nicht zu schätzen weiß.“. Während sie das sagte, zuckte sie einmal kurz mit den Schultern. Als ob sie damit eine Art Ballast abgeworfen hätte.
Nun stieß sie sich vom Tisch ab und stand bei Mathéo. Ihre Hand zeigte auf sich selber. „Auch Leuten, welche ich nicht gut kenne, versuche ich das zukommen zu lassen. Ich müsste nämlich eigentlich gar nicht hier sein. Das ist Heim-Aufgabe. Trotzdem tue ich es um den Schülern hier die Sache zu erleichtern, es ihnen angenehmer zu gestalten.“, jetzt hatte er die Dämonin in einem kurzen Redefluss gehabt. Das einzige was jetzt dabei störte, war der Füllfederhalter des Dämons, welcher ihr aus der Hand glitt und an ihre vorbei auf den Boden fiel. „Verdammt.“, fluchte sie und drehte sich instant mit dem Rücken zu dem Rothaarigen um sein Schmuckstück direkt wieder aufzuheben. Das sie aufgrund ihrer Verletzung kurz leicht das Gesicht verzog, musste er ja nicht sehen. Auch wenn es durchaus visuell wahrnehmbar war. „Das tut mir leid.“, ächzte sie, während sie ihren femininen Oberkörper langsam nach vorne neigte um den Stift aufzuheben. Ganz ungeachtet des Faktes, was sie ihrem Mitarbeiter dort dann gerade präsentierte. Denn Bürokleidung war nicht für Gymnastik gedacht, natürlich spannte sie ein wenig, das war nicht zu vermeiden. Was man nun vielleicht als schlechten Flirt-Versuch klischeehafter Erotik verstehen würde, war in Wahrheit ein simples Missgeschick. Dementsprechend schnell richtete sie sich wieder auf, drehte sich feminin seufzend um und strich sich – ein weiters Mal – ihre blonden Haare aus dem Gesicht. „Verzeihung, das war nicht meine Absicht.“, beteuerte sie und stellte sich wieder normal hin. Der Stift nun fest in ihrer Hand. Ablenken war jetzt bestimmt ein guter Plan. Je schneller das in Vergessenheit geriet, umso besser war es. „Sie scheinen die Büroarbeit aber auch nicht so zu machen, oder? Da steckt doch sicher mehr dahinter, nehme ich an?“
Akaya musste darüber nachdenken wie ist wohl sein wird einen Zimmergenossen zu haben. Für den Halbdrachen war dies eine komplett neue Erfahrung. Er lebte entweder mit seiner Mutter oder mit dem Alten Mann zusammen doch noch nie hatte er sich ein Zimmer mit jemanden in seinem alter geteilt und er konnte es kaum erwarten diese neue Erfahrung zu sammeln. Akaya gab mit gespielter Traurigkeit und Hundeaugen zurück „ Aber wie soll ich denn ohne Händchen zu halten zum Büro finden ich verlaufe mich doch selbst wenn ich nur mal kurz mein Gesicht waschen muss“ nun musste auch er Grinsen und sagte im normalen Ton „ Es wäre nett wenn du vor läufst ich verlaufe mich echt sehr schnell selbst im Waisenhaus habe ich mich verlaufen und ich bin am ende irgendwie im Mädchentrakts gelandet zum Glück habe ich eine gute Nase und habe frühzeitig gemerkt das ich falsch war.“ Akayas Orientierungssinn war schon etwas besonderes selbst auf gerader strecke vermochte er sich zu verlaufen. Wenn er den Ort etwas besser kannte verbesserte sich dies doch da ihm die Insel fremd war würde es wohl noch etwas dauern. Nun erzählte Matthew dass er ein Magier war. Akayas ballte seine Hand impulsiv zur Faust da er an seine Vergangenheit denken musste. Doch dann lockerte sich seine Hand wieder und glitt mit ihr zu dem Ohrring den er von seiner Mutter bekommen hatte. „ Oh ein Magier dann hat uns das Schicksal wohl zusammen geführt. Du musst wissen ich hatte bis jetzt schlechte Erfahrungen mit Magiern und vielleicht sehe ich jetzt den ersten guten Magier. Welche Magie kannst du denn ausüben wenn ich fragen darf? Wenn du willst kann ich dir auch was von mir erzählen frag nur.“ Akaya hoffte dass er nicht zu persönliche fragen stellte doch er war einfach zu neugierig als das er nicht fragen könnte. Nach einer weile standen sie vor dem Büro der Heimleitung. Der Halbdrache klopfte und ging anschließend mit Matthew in den Raum. Er sah wie sich 2 Personen unterhielten eine Frau und ein Mann. Akaya wusste nicht wer von beiden der Direktor/in war weshalb er einfach in den Raum sprach. Er sagte lächelnd aber steif „ Entschuldige wenn wir sie jetzt aus einem wichtigen Gespräch gerissen haben das war nicht unsere Absicht. Wir sind hier um uns in ein Zimmer eintragen zu lassen “ Der Rothaarige packte sich hinter den Kopf und lächelte. Er war es gewohnt Personen mit höheren Rang mit Respekt zu behandeln weshalb er relativ steif da stand.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Einige Sekunden zuvor war Mathéo noch wild am Wedeln, als er ein Missverständnis vor Julia vermeiden wollte. Diese Aktion hatte die die Dame wohl sehr amüsiert, weshalb sie dem jungen Dämon vor sich ein heiteres Lachen schenkte. Mathéo musste bei diesem Anblick grinsen. Es sah schön aus. Sie sah schön aus, wenn sie lachte. Und irgendwie steig in ihm das Bedürfnis auf, sie mehr zum Lachen zu bringen. Vielleicht nicht jetzt, aber später, wenn es das Schicksal gut mit ihm meinte und ihm mehr Zeit zusammen mit der blonden Schönheit zu gönnen. Von Göttin zu reden, war für einen Dämon selten eine Gewohnheit. Man orientierte sich vorrangig in die andere Richtung. Julia daher mit einem Sukkubus zu vergleichen, der mit seiner bloßen Aura, einem einfachen Lächeln das Herz eines Mannes zum Schmelzen und seine Begierde zum Überlaufen brachte, galt daher für einen Tristam in erster Linie als Kompliment. Ein Engel würde dies sicher nicht verstehen. Im weiteren Verlauf gestaltete sich die Unterhaltung der beiden Dämonen immer gemütlicher, und gelassener. Sicher merkte Julia es an der Sprechweise Mathéos, dass dieser wieder Land gewann, auf dem er sich ausruhen konnte und die vornehme Art etwas schleifen konnte. Nicht dass er plötzlich wie ein Landei daherlaberte, aber es sollte auch nicht der Eindruck entstehen, dass er in ihrer Gegenwart total angespannt war und sich unter dem Druck ihrer Anwesenheit nicht wohlfühlte. In Wirklichkeit war es ganz anders. Sogar dieser Druck war etwas sehr motivierendes. Immerhin hatte er derartiges selten bis nie zuvor gespürt: vor allem nicht wenn es um eine Frau ging. Im Übrigen wiederholte sie auch die Aktion mit der Strähne, welche sie aus ihrem Gesicht fischte und zurück hinter ihr liebliches Öhrchen verbannte. Zuvor war es diese Strähne gewesen, die den Tristam gebannt hatte. Ein kleiner Hauch von Verwegenheit lag in der Ausstrahlung Julias. Mit dem Haar zurück an seinem Platz kehrte jedoch wieder Ordnung in ihr Antlitz ein. Vielleicht interpretierte der Dämon auch nur zu viel in sein Sichtfeld hinein. Fest stand nur: Wenn sie diese Aktion noch mehrmals heute machen würde, würde er sich irgendwann nicht mehr fest genug an seinen Stuhl klammern können. Ob sie es mit Absicht tat? Mathéo konnte sich kaum vorstellen, dass sie mit ihm spielen wollte. Und wenn doch: dann durfte sie gerne weitermachen. So viel sie auch mit ihm spielen wollte, sie durfte es. Aber dann müsse sie auch die Konsequenzen tragen, wenn er irgendwann zurückspielen wollen würde. Wilde Fantasien keimten erneut im Kopf des Dämons auf, die er gewalttätig zurück in den Untergrund hämmerte – mit einer Schaufel in seinen imaginären Händen.
Mathéos Analyse zu Julias Persönlichkeit, wie er sie bisher kennen lernen durfte und warum er sogar schon vor dem Treffen Interesse daran gehegt hatte, ihr über den Weg zu laufen, folgten. Julias Augen lagen dabei aufmerksam auf ihm, was ihn erst etwas nervös werden ließ, er aber mit fortschreitendem Satzbau immer mehr Selbstbewusstsein aufbauen konnte. Erst am Ende, als ihm bewusstwurde, wie direkt er ihr seine Meinung gesagt hatte, obwohl sie sich erst so kurz kannten, blubberte plötzlich das Blut in den Startlöchern. Der Tristam hatte daran zu arbeiten, nicht rot anzulaufen, wendete daher den Blick ab und entschuldigte sich für seine plötzliche Direktheit. Zum Glück nahm Julia dies nicht negativ auf. Stattdessen riss sie die Führung des Gesprächs an sich und erklärte sich kurz selbst. Sie sagte zwar, dass sie ihre Freundlichkeit grundsätzlich jedem zukommen lassen wollte, doch da musste Mathéo direkt ein Schmunzeln verstecken, weil er an die Szenerie zuvor mit den beiden Schülern denken musste, die zusammen mit Levi der Direktorin wohl ein paar wertvolle Nervenstränge gekostet hatten.
Es klimperte beiläufig, was dem Füllfederhalter zu verdanken war, der das Zeitliche segnen wollte. Zumindest versuchte er es, indem er sich todesmutig Richtung Büroboden warf. Doch Mathéo hatte ihn robust gemacht. Dieser kleine Fall würde ihm kein Härchen krümmen geschweige denn eine Schramme verursachen. Was er stattdessen verursachte, war, dass Julias Aufmerksamkeit sprungartig vom Dämon auf das Schreibutensil überging. Julia fluchte sogar kurz, was Mathéo innerlich überraschte, dann aber erneut zum Schmunzeln anregte; zeigte sie doch diese natürliche Seite. Diese kleinen Dinge im Leben konnte man überspielen, wenn man wollte. Ließ man sich jedoch gehen und vor allem ließ man seiner Natürlichkeit freien Lauf, dann fluchte man eben auch mal über einen Stift, der sich herabstürzte. Die nachfolgende Entschuldigung empfand der Dämon als überflüssig, weshalb er schon abwinken wollte. Doch irgendwie war ihm, als hätte er etwas Verdächtiges bemerkt in Julias Zügen. Er mochte sich auch irren. Es war nur für die Dauer eines Wimpernschlags. Vielleicht ärgerte sie sich mehr über den Stift, als sie zuerst gezeigt hatte. Nachfragen würde Mathéo jedoch nicht, was zuletzt auch an der überraschenden Bewegung der Dämonin lag. Julia hatte sich vom Dämon abgewandt und wollte sich hinabbeugen, um den Stift wieder aufzuheben. Dabei senkte sich ihr Oberkörper langsam nach vorne und da sie nun mal im Anzug angetreten war, spannte sich ihre Kleidung besonders in den Bereichen, in denen sie sich beugte. Also gerade um das … Gesäß herum … wurden die Konturen immer klarer. Mathéo, der also genau davorsaß, lief in schrillem Tempo rot an, die Augen auf den Pfirsichpopo festgenagelt.
Die Zeit blieb stehen.
Eine Horde kleiner Mathéos rannten wie wild in seinem Kopf herum. Chaos brach aus. Die Emotionen spielten verrückt. Keiner wusste, wie er mit der Situation umgehen sollte. Der nächste Mopp tauchte auf und schrie herum, dass sie es absichtlich machte. Sie spielte mit ihm. Sie wollte ihn reizen. Ihn um den Verstand bringen. Ein dritter Mopp tauchte auf und fiel nur einen Augenblick später schon rot verstrahlt und mit blutigen Fontänen aus den Nasen um. Mathéo wurde immer wärmer, die Hose immer enger. Was tat er da eigentlich? Er glotzte gerade Julia auf den Hintern! Das tat er! Er musste wegsehen … aber er konnte nicht. Wer würde da schon hinsehen? Verdammt nochmal! Wo bleib hier der Anstand? Hastig griff er nach der aufgeschlagenen Akte vor sich und presste sie sich gegen das pulsierende Gesicht. So war es besser. Julia mochte sich ja noch so sehr beeilt haben, für Mathéo war dieser Moment ewig lang gewesen. Als er merkte, dass sie sich wieder mit einem Seufzer aufrichtete, wurde ihm klar, dass er ihr nicht zeigen konnte, wie er das Gesicht hinter der Akte versteckte. Und was noch viel wichtiger war, er musste verstecken, was sich da in tieferer Etage in Regung versetzt hatte. Also schnell die Akte auf den Schoß fallen lassen und die Luft um seinen Kopf herum abkühlen. Küüüühleeeeen …. Man konnte es besonders lebendig nennen, wie er den Kopf auf ihre Entschuldigung hin schüttelte. Natürlich war es nicht ihre Absicht gewesen. Nie und nimmer war es ihre Absicht, ihn um den Verstand zu bringen. Mathéo musste sich das nur immer und immer wieder sagen, dann würde sich seine Hose auch entspannen und sein Gemüt wieder dreizehn Gänge herunterfahren.
Alles schien gut. Mathéo war auf dem schnellen Weg, die Fassung zurückzugewinnen. Zu gelassen war sein Gemüt für normal, als dass es so lange in Aufruhr bleiben würde. Ein Vorteil mal wieder seiner Erziehung. Doch Julia war gewieft. Ob sie es nun ahnte oder nicht, sie wollte wohl nicht zulassen, dass sich Mathéo beruhigen konnte. Ohne eine Ankündigung hinterfragte sie Mathéos Gründe, weshalb er ihr hier im Büro aushalf. Dass er es einfach aus purer Nettigkeit tat, schien sie anzuzweifeln. Wieder wurden die Augen des Dämons größer. Was sollte er jetzt sagen? »Oh, ähm« Sollte er ihr sagen, dass er scharf auf sie war und sie besser kennen lernen wollte? Ach, dass er sich an sie ranmachen wollte? »Das ist so.« Oder gab es einen Ausweg, um sie nicht anzulügen und dennoch die Wahrheit zu verstecken?
…
Für einen Dämon war es unüblich, zu Gott zu beten, wenn er um eine Schicksalsfügung bat. Er dankte auch nicht dem Herrn im Himmel, wenn ihm ein Wunder geschah. Stattdessen wünschte er sich vom Teufel persönlich eine eilige Hilfestellung oder bedankte sich bei ihm im Übermaß, wenn ein scheinbar sicheres Unheil in letzter Sekunde doch noch abgewendet werden konnte. Mathéo würde sich am Abend wohl vor sein Bett knieen und letzteres beherzt durchführen. Was war geschehen? Gerade in dem Moment, in dem sich Mathéo dazu entschlossen hatte, Julia auf ihre Frage zu antworten, klopfte es an der Tür des Büros. Beide Dämonen horchten unwillkürlich auf. Dann öffnete sich bereits die Türe. Ruckartig wirbelte der Kopf des Tristams herum und stierte zu seinem Retter. Rothaarig war er. Das kam Mathéo bekannt vor. Der Dämon atmete kurz durch und hörte sich die Worte des Schülers an. Mit plötzlicherer Ruhe und viel entspannterer Stimme schaute er wieder zu Julia und sagte: »Ich kümmere mich eben um die Kundschaft, wenn du nichts gegen hast.« Zwar klang sein Satz nicht wie eine Frage, aber er implizierte die Bitte um Erlaubnis.
Danach stand Mathéo auf, die Akte immer noch vor sich haltend, was ihm erst da auffiel. Kurz prüfte er den Druck in der Hose. Sein Körper vermittelte ihm grünes Licht, sodass Mathéo den Ordner unbesorgt zurück auf den Tisch legen konnte. Als nächstes Griff er sich die Übersicht mit den Zimmern. »Kein Problem, kommt ruhig rein.« Mathéo winkte die Neulinge mit der Hand hinein, denn es war nicht nur der Rothaarige, der ein Zimmer wollte; da gab es noch mehr. »Setzt euch ruhig, auch wenn’s nicht lange dauern wird. Aber mit einem gemütlichen Polster unterm Hintern lässt es sich besser für ein Zimmer entscheiden.« Mit seiner gewohnten sympathischen Ausstrahlung und einer einladenden Gestik winkte er seine Mitschüler zur Couchrunde hinüber. Er selbst pflanzte sich ans Ende einer der Sitzmöbel, welches zum Tisch zeigte, neben dem Julia stand. Die Übersicht mit den Zimmern legte er gut sichtbar für alle in die Mitte des Tisches. Der Stift von vorhin lag noch dort. »Schaut euch bitte die Liste an«, begann er mit einem Lächeln auf dem Gesicht, als wäre er ein professioneller Autoverkäufer, der heute schon dreizehn Wagen verhökert hatte und gerade auf seinen neuen persönlichen Rekord zusteuerte. »Für die Jungen haben wir 4er-Zimmer. Die Mädels können zwischen 3er- und 4er-Zimmer wählen.« Er blickte kurz in die Runde, ob er jeden bei sich hatte. »Vermutlich wollt ihr gerne zusammen in ein Zimmer.« Sein Blick galt den beiden Jungs. »Dann sucht euch einfach eine Nummer hier aus.« Er deutete auf die Spalten mit den Jungenzimmern. »Und tragt euch da ein. Wenn ihr sonst noch jemanden kennt, den ihr mit in eurem Zimmer haben wollt, könnt ihr mir das gerne sagen und ich notiere es mir. Wenn er dann da ist, kann ich ihn fragen, ob er dem zustimmt.« Kurz fokussierte er das Mädchen. »Dasselbe gilt natürlich auch für dich.« Nun aber wieder der offene Blick für alle in der Runde. »Das wär’s so weit. Habt ihr noch eine Frage?« Mathéo lehnte sich nach getaner Erklärung selbstsicher zurück. Vielleicht hatte er damit sogar bei Julia Eindruck schinden können. Auch wenn es nicht viel war, hatte er die Sache doch sehr routiniert wirkend abgebacken. Nur eine Sache gab es da wohl noch, die er fast vergessen hatte und mit der ihm auch die Visage von Levi wieder in den Kopf schoss. »Ach und wenn ihr die Zimmer nicht auf eigene Faust suchen wollt, kann ich euch den Weg erklären oder euch auch hinführen.« Den letzten Satz sagte er zwar weiterhin in sonniger Ausstrahlung, doch innerlich betete er wieder innigst zum Mann tief unter der Erde und zusätzlich zu seinen Ahnen, dass sie ablehnen würden, damit er Julia nicht alleine zurücklassen musste. Im besten Fall würde Levi plötzlich wieder auftauchen und die Drei zu ihren Zimmern führen. Levi, wo bist du, wenn man dich mal braucht?!
OUT: @Akaya Buredo, @Matthew Mason, @Yui: Ich bin davon ausgegangen, dass Akaya zusammen mit Matthew und Yui ins Büro kommt, weil in Matthews letztem Post vorm Wohnheim stand, dass er Yui bei der Hand nimmt und ins Gebäude geht. Sollte ich das falsch interpretiert haben, schickt mir ne PN und ich passe meinen Post an. Ansonsten, wenn alles passt, entferne ich diesen Kommentar hier nach einiger Zeit automatisch.
Matthew
Matthew Mason
98 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 204 Aktuelles Outfit: Knielange Bluejeans, schwarzes T-Shirt und dunkle Sneakers
Irgendwie fand Matt die Situation aufregend. Wie lange kannten sich die beiden jetzt schon? Einige Minuten? Und trotzdem redeten sie miteinander, als ob sie sich schon seit Jahren kannten. Es war lustig und seltsam zur selben Zeit, da Matthew noch nie so eine Situation erlebt hatte. Auch wenn sie sich erst seit ein paar Minuten kannten, fand er Akaya sehr sympathisch. Nachdem der Rothaarige zu seinem neuen Freund frech gesagt hatte, dass er seine Hand nicht halten würde, während sie zum Büro der Heimleitung gingen. Gab Akaya sehr frech wieder zurück, dass er ohne Händchen halten den Weg doch gar nicht finden würde und er würde sich sowieso immer verlaufen, wenn er nur sein Gesicht waschen wollte. Matthew fing an zu lachen, denn so eine Reaktion hatte er noch nie wirklich erlebt. Es machte ihm sichtlich Spaß mit Akaya Zeit zu verbringen. Der neue Freund von Matt erklärte anschließend jedoch, dass er sich wirklich immer wieder verlief. Gerade beim alten Waisenhaus ging er in den Mädchentrakt, anstatt den Jungentrakt. Aber das Gute war, dass er eine gute Nase hatte und dadurch die Verwechslung sofort bemerkt hatte. Dann musste es dort wohl nach Parfüm gerochen haben oder nach dem typischen Mädchengeruch. Nachdem Matt seine Rasse offenbart hatte, sagte Akaya, dass ihn und Matthew wohl das Schicksaal zusammengeführt hätte, denn er hatte bis jetzt nur schlechte Erfahrungen mit Magiern gemacht und vielleicht würde er nun einen guten Magier kennenlernen. Akaya fragte außerdem, welche Fähigkeit Matt genau hatte. „Naja, durch das Pfeifen kann ich den Wind kontrollieren, aber diese Fähigkeit ist wahrscheinlich nicht so spannend“, sagte der Rothaarige zu ihm mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Nach kurzer Zeit erreichten die beiden das Büro der Heimleitung. Akaya ging vor, doch ob dies eine gute Idee war, da er sich all verlief, wusste Matt nicht. Doch er schaffte es durch die Tür in den Raum zu treten und Matthew folgte ihm. Anschließend schloss er die Tür hinter sich, damit sie alle ungestört waren. Akaya sagte, dass es ihnen für die Störung leidtat und dass sie ihr Zimmer beziehen möchten. Ein rothaariger wahrscheinlich ziemlich gleichaltriger Junge entgegnete ihnen, dass es kein Problem sei und dass sie ruhig hereinkommen dürften. Matthew wusste nicht, ob er diesen Jungen vor dem Gelände gesehen hatte, aber er hatte sich auch nicht jedes Gesicht gemerkt. Eigentlich nur die seiner Retter und Akaya. Aber das machte Matthew nichts, denn man konnte nicht am ersten Tag jede einzelne Person kennen. Der Rothaarige sagte, dass sie sich ruhig setzen könnten, auch wenn es nicht lange dauern würde, aber mit einem Polster am Hintern lässt es sich besser für ein Zimmer entscheiden. Matt fing zu lächeln an und sagte dann: „Dies sind weise Worte“. Der junge Mann sagte, dass sie die Liste anschauen sollten und anschließend erklärte er, dass es für Jungen 4er- Zimmer gab und für die Mädchen 3er und 4-er Zimmer. Matthew hoffte, dass sich Yui ein gutes Zimmer aussuchen würde und auch liebe Zimmergenossinnen bekommen würde. Doch irgendwie glaubte Matt sowieso nicht, dass hier irgendjemand böse wäre. Anschließend sagte der Junge, dass die beiden sich einfach eine Nummer aussuchen sollten und sich dort dann eintragen sollten. Danach sagte er noch, dass wenn Akaya und Matthew noch jemand in ihrem Zimmer haben wollten, könnten sie es sagen, dann würde dies vorgemerkt werden. „Dies ist ein großzügiges Angebot. Jedoch haben Akaya und ich uns erst jetzt gerade kennengelernt und wir kennen noch keine weiteren männlichen Personen hier“, erklärte der Rothaarige im freundlichen Ton. Danach sagte er auch Yui, dass dasselbe für sie gelten würde. Matthew fand den Jungen freundlich, denn er bemühte sich sehr um Yui. Der Junge sagte auch, dass er ihnen den Weg zum Zimmer erklären könnte oder sie auch hinführen könnte. Wenn Akaya alleine unterwegs wäre, dann wäre es sicher für ihn von Vorteil, wenn man ihn begleiten würde, jedoch glaubte der Rothaarige, dass die beiden schon den Weg finden würden. „Wir finden glaub ich den Weg selbst, jedoch wäre eine Erklärung oder sogar eine Karte sehr gut, weil wir uns sonst wahrscheinlich verlaufen“, sagte er zu dem Jungen. Nun wandte er sich an Akaya. „Welche Zimmernummer sollen wir nehmen? Ich finde die Zimmernummer 204 gut“, sagte er zu ihm und wartete ab, was er dazu zu sagen hatte.
Mit langsamen Schritten ging ich das schon recht überfüllte Büro und nagte weiterhin an meiner Lippe. Wenn Mizu wirklich auf Isola ist, würde sie auf der Zimmerliste stehen, oder? Nachdenklich stellte ich mich an die Schlange, die endlos schien. Immer einen weiteren Schritt tat ich, doch meine Gedanken waren am Grab meiner Eltern. Es sah damals wundervoll aus. Überall lagen Blumen und ein richtiger Grabstein war dort vorzufinden. Es hatte mein Herz beruhigt, dass jemand an meine Eltern dachte. Obwohl ich mich selbst nicht mal an sie erinnerte. Die Schlange schien langsam oder sicher kürzer zu werden. Ich hörte wie sich unterschiedliche Schüler berieten. Kurzerhand allerdings zog ich den Stift zu mir und sah auf die Zimmerliste. Die Welt drehte sich um mich. Nachdenklich kirtzelte ich auf die Liste die 103 an. Mit meiner zaghaften Schreibschrift setze ich meinen Namen und Evangeline Usagi neben einem Namen, der sich Lia von Rosengarten nannte. Es beruhigte mich, das die beiden Vampire nicht alleine sein würden. Auch wenn Eva es sich wohl wünschen würde. Eilig legte ich den Stift zurück und ging aus dem Weg um weiteren Schülern Platz zu machen. Ich dachte nicht darüber nach, nochmal in die Zimmerliste zu schauen. Wenn Mizu wirklich hier war, würden sich die Geschwister wirklich irgendwann begegnen.
Auf Akayas Reaktion mit den Hundeaugen musste Matthew lachen, was Akaya fröhlich stimme, da er gerne Leute lachen sah. Er wusste ab diesem Moment, dass er hier eine schöne Zeit haben würde, wo jeder jeden akzeptierte und wo er endlich er selbst sein konnte. Matthew erklärte Akay,a dass er durch Pfeifen den Wind kontrollieren konnte, aber das dies wahrscheinlich nicht so spannend war. Daraufhin sagte Akaya: „Wo ist das nicht spannend? Wenn du den Wind gut genug Kontrollieren kannst, kannst du damit viel erreichen. Ich kann momentan nur meine Hände und Klauen erhitzen, fliegen und einmal am Tag Feuer speien. Da ist deine Fähigkeit um einiges interessanter.“ Auf Akayas Begrüßung hin sagte der Lehrer, dass es kein Problem sei und sie ruhig reinkommen können. Akaya lächelte, als der Lehrer die Bemerkung zum Sitzen gab. Dies lockerte Akayas steife Haltung ein bisschen und beruhigte ihn, da er sich alles viel strenger vorgestellt hatte, es aber letzten Endes nicht so war. Der Lehrer erklärte ihnen nun alles über die Zimmereinteilung. Matthew sagte anschließend, dass er und Akaya sich gerade kennengelernt hatten und dass sie keine weiteren männlichen Personen kennen würden. Daraufhin nickte Akaya zustimmend und hörte weiter zu. Matthew sagte noch, dass eine Erklärung oder eine Karte ganz gut wäre und sie den weg wahrscheinlich selber finden würden. Der Halbdrache hoffte nur, dass Matthew vorgehen würde, da er sich selbst mit einer Karte verirren würde und wahrscheinlich wieder bei den Mädchen landen würde. Nun wandte sich Matthew an Akaya und fragte welche Zimmernummer sie nehmen sollten und das er Zimmer 204 gut fand. Akaya schaute auf den Zettel und überlegte kurz. Dann nickte er zustimmend und sagte: „Zimmernummer 204 klingt gut von mir aus können wir da gerne hin gehen.“ Akaya trug anschließend seinen Namen in die Liste. Jetzt wartete er noch auf die Erklärung oder die Karte je nachdem, wie er sich entscheiden würde und machte sich mit Matthew zu gehen.
Tbc: Zimmer Nr.204
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Mathéo nickte den beiden Jungs und dem Mädchen zu, während diese seine Fragen beantworteten und sich in die Liste eintrugen. Wie erwartet wollten sie zusammen ein Zimmer bekleiden. Auch brauchte sich der Dämon nicht mehr wundern, dass ihm die Gesichter nicht bekannt vorkamen. Matthew, wenn Mathéo den Namen in der Liste richtig las, sagte ihm, dass er und der andere Rotschopf sich erst vor kurzem getroffen hatten. Um genauer zu sein: Sie hatten sich wohl erst vor wenigen Minuten kennen gelernt. Aber wenn man sonst niemanden kannte, dann klammerte man sich natürlich an den erstbesten, wenn es um das Finden eines Mitbewohners ging. Schienen sich ja gut zu verstehen. Warum also nicht? Der Tristam war froh, dass der Vorgang so schnell vonstattenging; anders als zuvor noch. Julia wirkte zu dem sehr entspannt, genoss sie es wohl, sich selbst nicht relevant beteiligen zu müssen.
Ferner ging Matthew auch nur so weit auf Mathéos Angebot ein, dass er den Weg erklärt haben wollte. Wieder nickte der Tristam daraufhin. Als die Mitschüler mit Eintragen fertig waren, stand der Dämon auf und führte die Drei zur Wand hinter sich. Dort hing nämlich, wie es sich für das Büro der Heimleitung schickte, eine Karte der verschiedenen Etagen und Flügel. Schön groß war sie, sodass es ein Leichtes war, sich darauf zu orientieren. »Wir sind hier«, zeigte Mathéo auf das Büro der Heimleitung, »Und ihr müsst dort hin.« Nun lag seine Fingerspitze auf dem Gang mit den Zimmern der Jungen. »Ich würde euch also vorschlagen, hier lang und dann hier lang zu gehen.« Während er dies sagte, fuhr sein Finger den angepriesenen Weg vom Büro durch die Gänge bis hin zum Flügel mit dem Zimmer 204 entlang. Danach wandte sich Mathéo mit Blickkontakt zu dem Mädchen, der dritten im Bunde. »Du hast einen etwas anderen Weg«, meinte er zwar mit einem Lächeln auf den Lippen, »Aber wenn du den beiden bis hierhin folgst und dann dort entlang gehst, kommst du auch in deinem Gang an.« Den ersten Teil des Weges sollten sie zusammen gehen können. Ab wo sich die Wege der Drei dann trennten, machte Mathéo erneut mit einem Fingertippen fest und beschrieb dem Mädchen dann den Weg in den Trakt der Mädels. »Soooo«, entfernte er sich einen Schritt von der Kartenwand, »Wenn sonst keine Fragen mehr bestehen, kann ich euch nur noch ein schönes restliches Wochenende wünschen und dass ihr euch hier schnell einlebt.« Mathéo war schon ganz dabei, sich von den Dreien zu verabschieden, als ihm noch eine letzte Sache einfiel: »Achja, mein Name ist Mathéo. Man läuft sich sicher mal über den Weg die Tage. Also bis demnächst.«
Matthew
Matthew Mason
98 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 204 Aktuelles Outfit: Knielange Bluejeans, schwarzes T-Shirt und dunkle Sneakers
Nachdem Matthew seinem neuen Freund erklärt hatte, was er für eine Fähigkeit hatte und dass es nicht so spannend war, sagte Akaya, dass er mit seiner Fähigkeit vieles erreichen könnte. Akaya hingegen könnte nur seine Hände und Klauen erhitzen, fliegen und einmal am Tag Feuer speien. Der Rothaarige fand die Fähigkeit von Akaya richtig cool, denn von so eine Fähigkeit hatte er noch nie gehört. Jedoch lächelte Matt ihn nur freundlich an, denn er war der Meinung, dass dies zu einer endlosen Diskussion führen könnte, wenn er ihm wiedersprach. Matt hatte die Zimmernummer 204 aus irgendeinem Grund innerlich schon ausgewählt. Und Akaya schien auch mit der Nummer zufrieden zu sein. Dies freute den Rothaarigen. Nun hatte er endlich ein Zuhause, indem er sich sicher wohlfühlen würde. Endlich war es soweit. Jedoch mussten sie nur noch den Weg wissen. Der junge Mann führte dafür die drei zu einer Wand, auf der eine Karte war. Das Büro war wirklich sehr praktisch. Der junge Mann zeigte auf das Büro der Heimleitung und sagte, dass sie dort jetzt waren und dann zeigte er auf das Zimmer 204, zu dem sie mussten. Anschließend erklärte er den besten Weg, damit sie dorthin gelangten. Danach erklärte er noch den Weg für Yui, da sie am Anfang den beiden folgen konnte, jedoch nach einer Weile einen anderen Weg einschlagen musste. Währenddessen zückte der Rothaarige sein Smartphone und machte ein Foto der Karte, denn diese könnte schon sehr nützlich sein, um sich zurecht zu finden. Im alten Wohnheim wusste er ja, wo alles war, aber hier wäre er wahrscheinlich ohne Karte ganz aufgeschmissen. Anschließend steckte er sein Smartphone wieder weg. Der junge Mann sagte dann, wenn keine Fragen mehr offen wären, dann würde er uns noch ein schönes restliches Wochenende wünschen und dass sie sich hier alle schnell einleben würden. Gleich daraufhin fügte er noch hinzu, dass sein Name Mathéo sei und dass man sich sicher über den Weg mal laufen würde. „Na dann, vielen Dank Mathéo. Das Mädchen ist Yui, das ist Akaya und ich heiße Matthew. Ich wünsche dir auch ein schönes Wochenende“, sagte Matthew mit freundlichem Gesichtsausdruck. Anschließend nahm er Yuis Hand und ging mit ihr und Akaya in die Richtung der Zimmer. Matthew nahm Yui so lange mit, bis sich ihre Wege trennten. Anschließend zeigte er ihr nochmals die Karte, die er zuvor abfotografiert hatte und sagte ihr nochmals den Weg, damit sie sich nicht verlaufen konnte. Als sie weg war wandte sich Matthew zu Akaya und sagte frech und lachend: „Na, möchtest du, dass ich jetzt deine Hand nehme?“ Anschließend gingen die beiden weiter zu ihrem Zimmer.
Tbc: Zimmer Nr. 204
Julia
Julia Bardera
63 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
Wenig wusste Julia über die Vorgänge im Kopf des Tristams, welcher hinter ihrem Rücken gerade mit seinen eigenen Hormonen in einem Krieg lag, die sich darum stritten wer nun die Oberhand behalten sollte. Hätte die Dämonin nun gewusst, dass nur allein ihr Hinterteil dafür ausgereicht hätte, wäre sie wahrscheinlich im ersten Augenblick empört gewesen, das er dort hingeschaut hätte. Innerlich jedoch würde sie sich das notieren und wohl darüber schmunzeln. Immerhin war das nur eine bestimmte Perspektive, welche der Rothaarige da präsentiert bekommen hatte. Da sie gerade aber selbst nicht auf dem Schirm hatte, was sie ihm da eigentlich klarer als eine perfekte Statistik präsentiert hatte, blieb dieses Szenario wohl aus. Stattdessen fokussierte sie sich auf die Hinterfragung seiner Motive, um von ihrem Missgeschick abzulenken. Nicht wissend ob die Aktion denn auch Erfolg haben würde. Vielleicht bekam die Blondine ja eine präzise Antwort darauf. Äußerlich gelassen, innerlich etwas gespannt, wartete sie auf die Reaktion.
Der Tristam jedoch schien sich etwas Zeit mit seiner Antwort zu lassen. Jetzt, wo er den blauen Augen der Dämonin wieder ausgesetzt war und sie auf seinem Gesicht lagen, wie ein Leopard der seine Beute beobachtete. Doch weiter sollte die Zweisamkeit dann nicht halten. Wobei es trotzdem nicht überraschend war. Die Tür des Büros öffnete sich und Schüler traten herein. Rote Haare wie Mathéo, aber normal gebaut und hatte noch einen, etwas kräftiger gebauten, jungen Mann dabei. Sie wollten wohl beide noch ihr Zimmer selbst aussuchen. Wenn sie so auf ihre Uhr schaute, war es auch langsam höchste Eisenbahn. Spät war es geworden. Die Direktorin nahm sich in jedem Falle, den beiden Jungs und dem nun noch dazustoßenden Mädchen ein anerkennendes Nicken zu schenken und sie mit einem leichten Lächeln zu begrüßen. Gerade wollte sie das auch verbal tun, da schritt ihr Assistent schon ein. Mit einem erstaunten Blick nahm sie den Dämon ein paar Sekunden lang ins Visier, bis sie dann einfach nickte und ihm somit freie Hand ließ. Sie selbst ließ sich wieder in den Stuhl sinken, auf welchem sie vorhin die ganze Zeit gesessen hatte und betrachtete das Szenario von ihrem Schreibtisch aus. Fast so wie in alten Zeiten, während der rothaarige Freund ihres Schützlings einen Teil ihrer Arbeit machte. Einen Teil den er sogar relativ professionell über die Bühne zu bringen schien. Also wolle er ihnen eine Rentenversicherung anbieten, die einzig und allein zu seinem Vorteil gelten würde, bediente er die anwesenden Herrschaften. Julia ergriff die Chance um nebenbei die Akten und Karteien zu den Schülern abzuarbeiten. Im Endeffekt war es also Teamwork, welches dort stattfand. Obgleich die Bardera das nie zugeben würde. Nicht in dem Umfang. Es war Arbeit unter ihrer Aufsicht. Auf gleicher Höhe, sah sie den Tristam nicht an. Auch, wenn er sie durch seine Art beeindruckte. Dementsprechend unterbrach sie ihn nicht, sondern ho nur ab und zu ihr Haupt um die Szenerie zu überblicken.
Wie ein Suchscheinwerfer schweiften ihre blauen Augen ab und an durch den Raum, bevor sie sich wieder ihrem eigentlichen Ziel widmeten. Nur ab und zu war ein nicken ihres Kopfes zu sehen, wenn der in ihren Diensten stehende Immobilienberater seine Ausführungen brachte und die Umstände erläuterte. Kein einziger Mucks war von ihren Lippen zu hören. Was die Direktorin zur Ausnahme einmal sehr genoss. Es tat gut nicht so viel beansprucht zu werden. Ganz besonders wenn man ihre Verletzung mitbetrachtete. Ohne ihr Make-up wären ihre Augenringe wohl auch spürbar zu sehen gewesen. Morgen, das stand für sie jetzt schon fest, würde sie ausschlafen. Es ging nicht anders. Ein feminines Seufzen entglitt ihren Lippen und sie schaute nach vollendeter Eintragung in die Papiere wieder auf und zu dem Tristam. Er hatte mittlerweile alle abgehandelt und brachte sie auch schon zur Türe des Büros. „Habt einen schönen Aufenthalt.", sprach sie noch freudig zu den Schülern, bevor die Tür mit dem letzten von ihnen dann ins Schloss fiel. Die Direktorin hatte schon längst wieder ihre typische Pose eingenommen. Arme verschränkt und Beine überschlagen. Während ihr Rücken sich nur ganz dezent an die Lehne des Bürostuhles anschmiegte. Eine subtile Erwartungshaltung die sie mehr oder weniger immer unterbewusst einnahm. Allerdings verhalf es ihr ebenfalls merklich zu einem fordernden und dominanten Erscheinungsbild. Nun richteten sich ihre saphirblauen Augen auf Mathéo und in ihrem Gesicht formte sich ein zufriedenes und anerkennendes Lächeln. Es war nur ein beiläufiger Gedanke, aber er konnte es sicher in Zukunft zu etwas bringen. Da war sie sich irgendwie sicher. Wenn er Klassensprecher werden würde, dann konnte sich die Klasse in jedem Falle eines kompetenten Managements sicher sein.
„Ich bin beeindruckt.“, gab sie nun zu erkennen während sie den Tristam weiterhin in ihrem Visier behielt. Quasi jede Bewegung begutachtete um selbst den kleinsten Fehler zu erkennen. „Wenn man von anderen Sachen absehen würde, könnte man glatt meinen du warst in deinem früheren Leben Heimleiter oder so etwas in der Art.“. Sie schmunzelte ihm entgegen. „Man merkt in jedem Falle, das dich die Vergangenheit mit deinem Vater sehr geprägt hat.“. Danach drehte sie sich etwas seitlich ihrer Sitzposition. Der Füllfederhalter des Rothaarigen nun fest in ihrer Hand, um eine weiter Gymnastikstunde in Zukunft zu vermeiden. Es war schon ironisch, das ihr die Aussage mit dem Vater von Mathéo so einfach aus dem Hals herauskam. Aber so ein bisschen interessierte es die Blondine schon, wie das so war einen Vater zu haben der sich um einen Sorgte und wohl auch mit einem Zusammenarbeitete. Sie selber war zu einem Einzelgänger erzogen worden. Zumindest großteilig. Es wäre gar nicht auszumalen gewesen, hätte sie der Erziehung ihres Vormundes nicht widerstanden. Levi hätte sie vermutlich nie wiedergesehen und aus ihr wäre ein kaltes, kalkulierendes und machtgieriges Wesen geworden. So wie sie jetzt war, hatte sie davon nur einen Teil in sich aufgenommen und gefiel sich selbst eigentlich sehr gut dabei. Ihre Gefühle und Empfindungen wären ihr wichtig. Das – und noch viel mehr - musste man respektieren und erkennen, wenn man Julia zu einem Teil verstehen wollte. Doch genug davon, so zumindest ihr Ansatz.
Aber es reichte wohl nicht. Die Dämonin überkam erneut die Neugier und sie hängte ihre Frage gleich mit hinten dran. Jetzt wollte sie es wissen, einen Teil seiner Vergangenheit. Auch wenn sie, so ihr denken, bestimmt Grundverscheiden waren. Spätestens hier konnte sie vermutlich einen vergleichenden Querschnitt ziehen, etwas für sich daraus schlussfolgern. Also musste diese Frage auch gestellt werden. Auch, wenn sie nachher wohl ihr eigene Vergangenheit ein Stück weit offenlegen musste. Das war wohl der Preis für Wissen dieser Art und gerade war einer der seltenen Momente, wo die Blondine bereit war ihn zu zahlen. „Wie war das Leben mit deinem Vater eigentlich sonst so, wenn ich fragen darf?“. Ihr Blick wurde dabei weicher, interessierter und im Endeffekt war ihre Stimme weniger fordernd, sondern in einem gewissen Unterton neugierig, berührt. Auch, wenn ihr begonnenes Thema vielleicht nicht an das Zimmergespräch direkt anknüpfte.