Timeskip vom 25.06. zum 25.07.2015

cf: Zimmer Nr. 205

25. Juli, Morgens
mit @Emily Shields

Mit schweren Schritten stapfte der Dämon durch die Gänge des Wohnheims mit einer großen Schüssel in der Hand. Darin befand sich eine außerordentlich große Portion Müsli mit Joghurt und Früchten, welches er in Ruhe außerhalb der Menschenmasse genießen wollte. Zwar waren noch einige in den Betten und genossen das Ausschlafen am Wochenende, damit konnte Rio jedoch nichts mit anfangen. Darum entschied er sich bereits früh beim Frühstücksbuffet sich sein Essen zu schnappen und irgendwo in reiner Isolation weit weg von den anderen sein Portion Müsli zu futtern.
Mit kurzer schwarzer Shorts und einem ebenso stockdunklem Tanktop schwang er mit dem Löffel im Mund die Türe zur Terrasse auf um in das Außengelände zu treten. Einen Moment hielt er inne, als seine roten Augen sich umschauten und niemand anderes zu erkennen war. Laut ausatmend stampfte er zu der Sitzgelegenheit auf der geschützten Terrasse und nahm darauf Platz. Seufzend ärgerte er sich innerlich über die unbequemen Stühle, ehe er seine Füße auf dem hölzernen Tisch auflegte und übereinander schlug. In dieser Position hatte er den gesamten Garten im Überblick und konnte sich genüsslich an sein Müsli wagen, ohne daran zweifeln zu müssen, dass irgendjemand sich zu ihm sitzen, ihm im Weg stehen oder sogar noch anquatschen wollen. Daraufhin schaufelte er eine ordentliche Portion Müsli in den Mund und genoss die kühlen Temperaturen, die es in den Morgenstunden noch gab. Womöglich war der restliche Tag nicht so gemütlich und es wurde - wie eigentlich immer - ziemlich heiß. Aufgrund der fehlenden Motivation sich in den Wasserpark zu stürzen oder generell baden zu gehen, musste er sich dahingehend etwas anderes für den Tag überlegen. Mit seinem Körper lehnte er sich soweit zurück, dass er leicht wippend auf den hinteren beiden Stuhlbeinen kippte. Die Balance konnte er problemlos mit seinen Beinen auf dem Tisch halten und schon stopfte er sich eine weitere Ladung Müsli in den Mund.

25. Juli 2015, Morgens
mit @Rio

Er wollte einfach die Insel verlassen.
Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Auf der einen Seite konnte ich ihn voll und ganz verstehen. Nichts wollte ich lieber als endlich in Freiheit leben und tun und lassen zu können was auch immer ich wollte, ganz ohne diese blöden Regeln. Aber so lange ich mich selbst nicht unter Kontrolle hatte, hatte ich einfach Angst davor, dass andere diese Tatsache ausnutzen würden. Konnte er das nicht sehen. Er selbst war doch mindestens genauso verkorkst. Ich hatte ihn jetzt schon einige Zeit lang nicht mehr gesehen und wusste auch nicht so recht, ob er gerade überhaupt Gesellschaft haben wollte oder nicht. Gedankenverloren ging ich durch die Gänge bis ich im Speisesaal war. Überhaupt nicht meine Zeit, aber so konnte ich mehr oder weniger ungestört in meinen Gedanken versinken. Ich schnappte mir ein Croissant, etwas Marmelade und einen Apfel. Etwas süßes würde vielleicht helfen, diesen grauenhaften Morgen zu überstehen. Da schwang die Tür auf und ich hörte bereits weitere Stimmen die den Speisesaal füllten. Genervt verdrehte ich die Augen. Darauf hatte ich jetzt echt absolut gar keine Lust. Mein Blick fing den Ausgang zur Terrasse ein, was mir in diesem Moment perfekt erschien. Ich ging also hinaus und überlegte derweil, ob ich Lavina nicht einfach eine Nachricht schicken sollte. Aber was genau sollte ich schreiben? Ich wusste ja selbst nicht genau was ich wollte. Plötzlich durchfuhr mein Körper einen Ruck und ich bemerkte, dass ich gegen einen Stuhl stieß, der laut krachend auf den Boden aufschlug. Als ob das nicht genug gewesen wäre, saß dort auch noch jemand, der jetzt mit dem Boden vorlieb nahm. Idiot. Musste er so im Weg sitzen? Aus den Gedanken gerissen stand ich nun vor ihm und sah ihn mir an. Er kam mir nicht wirklich bekannt vor, aber was wusste ich schon, ich versuchte möglichst vielen aus dem Weg zu gehen.
"Kannst du nicht aufpassen?", fragte ich ihn schnippisch. Jeder andere hätte sich vielleicht entschuldigt, aber wenn der Blödmann nicht so komisch im Weg gesessen hätte, wäre ich niemals gegen ihn gestoßen und er hätte nicht den Boden begrüßt. "Was tust du überhaupt hier?"

25. Juli, Morgens
mit @Emily Shields

Immer wieder hielt er mit dem Wippen des Stuhles inne, als er sich eine Portion frisches Müsli in den Mund stopfte, ehe der Dämon wippend das Joghurt und die Früchte runterschluckte. Diese Prozedur wiederholte er mehrmals, während er den Garten beobachtete und darauf achtete, dass sich niemand von der Seite her anschlich. Irgendwo hatte er doch tatsächlich einen Erzieher herumsausen gesehen, oder war das der Gärtner gewesen? Da die Person außerhalb des Blickfeldes war, interessierte es ihn relativ wenig, was da vor sich ging.
Genüsslich füllte seinen Mund erneut mit einer ordentlichen Ladung Frühstücksmüsli, lehnte sich zurück und wippte, als er ein Geräusch vernahm und zur Seite blickte. "He!“, entkam es ihm mit unhöflich mit dem Müsli kauend, als ein Mädchen auftauchte ebenso mit einem Frühstück in der Hand. Die schien jedoch so in Gedanken versunken zu sein, dass sie ohne Weiteres auf ihn zustürmte und in den Stuhl rannte, welcher aufgrund der kippenden Position keine Möglichkeit hatte das Gleichgewicht zu halten. Mit fuchtelnden und rudernden Armen wollte er nach etwas Schnappen um sich zu halten - keine Chance. "VERDAMMTE SCHEIßE!“, rief der Junge und warf seine beinahe leere Müslischale nach oben, ehe er zurück kippte und auf dem Boden landete. Geschickt versuchte er sich mit den Händen abzustützen um nicht gleich die Terrasse abzuknutschen. Als er hochblickte, stand die Schnepfe einfach so vor ihm und maulte ihn sogar noch an. "AUFPASSEN?!“, brüllte der Hitzkopf und sprang abrupt auf um sich vor die Unruhestifterin zu stellen. Mit geballten Händen blickte er sie grimmig an und kickte den liegenden Stuhl zur Seite. "VERDAMMT kannst DU denn nicht AUFPASSEN wo DU HINLÄUFST?" Natürlich konnte er das nicht einfach so auf sich sitzen lassen. Mit aufeinander gepressten Zähnen knurrte er die Unbekannte an und musterte das Mädchen einmal von oben nach unten. Bei den Schuhen angekommen erkannte der Blondschopf, dass sich sein restliches Müsli über ihre Sneaker übergossen hatte und die Schüssel direkt daneben lag – glücklicherweise noch heil und unversehrt. "Geil!" Er grinste breit bei dem Anblick der starken Schüssel, verdunkelte jedoch abrupt wieder seine Mimik, nachdem er erkannte, dass er sein Müsli nicht mehr fertig essen konnte.
"Nach was sieht es für dich aus, was ich hier mache? Tanzen oder was?", murrte er und trat ihr einen großen Schritt näher – ohne jedoch in die Müsliportion zu laufen – nur um ihr den Apfel zu klauben. Das war sie ihm ja auch schuldig, nachdem sein Frühstück nun auf dem Boden gelandet war. "Scheiße, dass man nicht einmal seine Ruhe haben kann! Und was machst du hier?" Erneut musterte er sie offensichtlich von oben nach unten. "Solltest du nicht vor dem Spiegel sitzen noch ne Stunde lang? Mensch, mach die Augen auf, wenn du hier so rumspringst.", brummte er und stellte wieder eine gewisse Distanz zu ihr her, ehe er in den saftigen Apfel biss. Rio beäugte die Blondine genau. Sie war ziemlich groß für ein Mädchen und hatte auffallend blonde lange Haare. Natürlich war ihm diese Schönheit schon öfters über den Weg gelaufen, jedoch noch nie auf diese nervige Weise. Und dass sie ihn dabei noch anmotzte, ging ihm ordentlich gegen den Strich!
Dass die Beiden gemeinsam schlichtweg die Ruhe suchten – und sie offensichtlich nicht bekamen – war ein unglücklicher Zufall.

25. Juli 2015, Morgens
mit @Rio

Wild fuchtelnd viel der Typ vom Stuhl und landete schließlich auf dem Boden obwohl er sich noch versuchte irgendwie zu retten. Ein bisschen hätte ich es ihm gegönnt, dass er es schafft, andererseits...selbst Schuld. Was kippelte er auch so blöd im Weg herum? Ich war kurz davor etwas entschuldigendes zu sagen, als ich spürte wie etwas nasses durch meinen Schuh sickerte. Angeekelt verzog ich das Gesicht und ignorierte wie der Typ wieder aufsprang und laut irgendwas herumbrüllte. Langsam hob ich den Fuß und schlackerte ein wenig herum, um diesen Fraß weg zu bekommen. Natürlich änderte sich nichts. Meine Snicker waren versaut. Mein Angeekelter Blick glitt von meinen Schuhen zu ihm herüber. Hatte er wirklich erwartet, dass ich ihm zuhören würde, wenn er so laut war? "Kannst du jetzt mal deine Klappe halten?", fragte ich schnippisch. "Wegen dir sind jetzt auch noch meine Snicker versaut!", ich zeigte demonstrativ auf meine Schuhe. "Zumindest dafür könntest du dich mal entschuldigen.", da sah ich mich vollkommen im Recht und er war hier derjenige, der sich zuerst entschuldigen sollte. "Ich warte..", ich wartete wirklich, allerdings stellte ich mein Tablet auf seinen Tisch ab und zog mir die Schuhe aus. Anlassen konnte ich die so sicherlich nicht, die mussten weg. Zu Allem übel, klaute er mir jetzt auch noch einfach meinen Apfel. "He!", kommentierte ich das ganze, schenkte ihm aber keine weitere Beachtung. Er schuldete mir ja ohnehin eine Entschuldigung, da konnte er ja gleich weiter machen. Entspannt setzte ich mich an den Tisch, verschränkte die Arme und sah ihn herausfordernd an. So langsam kam mir sein Gesicht doch bekannt vor. Wahrscheinlich hatte ich ihn schon gesehen, mehrmals, mir war es einfach nur egal wer er war und so laut wie er sich bisher gab wunderte mich das überhaupt nicht.
Doch statt sich zu entschuldigen, versuchte er nur schwach mir nen blöden Spruch zu drücken. Auch hier verzog ich nur eine Augenbraue und gähnt demonstrativ. "Warum sollte ich so lange vor dem Spiegel sitzen? Natürliche Schönheit kann nichts entstellen und bei anderen...", ich schaute ihn von oben nach unten an,"...da ist einfach jede Hoffnung verloren.", ich wandte mich meinem Frühstück zu. Eine Entschuldigung würde ich von diesem Flegel wahrscheinlich gar nicht mehr bekommen, aber vergessen würde ich ihm das nicht. Wenn er nicht damit rechnete, werde ich bereit sein.

25. Juli, Morgens
mit @Emily Shields

Was war denn das für ne Tussi - erwartete die sich jetzt ernsthaft eine Entschuldigung von ihm? Die würde sie ganz bestimmt nicht bekommen, schließlich war ja auch gaaaanz offensichtlich ER im Recht. Da gab es keine Diskussionen diesbezüglich. Doch so wie er ihren ersten Auftritt deuten konnte, war sie bestimmt keine Schnepfe, mit der man sachlich über etwas diskutieren konnte. Welch ein Glück, dass Rio darauf auch gar nicht hinaus wollte.
Demonstrativ schnappte er sich also den Apfel und nahm sich wenigstens noch was zum Frühstücken, biss ordentlich hinein und kaute an dem Stück im Mund herum. Verhältnismäßig ruhig beobachtete er mit dem Obst in der Hand die Blauäugige, wie sie sich ohne zu fragen einen Stuhl schnappte und sich platzierte. War es ihr bewusst, wie sie ihre Oberweite betonte, wenn sie ihre Arme derartig verschränkte? Dahingehend versteckte der Blondschopf den Blick auf ihr Dekollete keineswegs, auch wenn der eher nur kurz dauerte. Wieder in ihrem Gesicht angekommen, stellte er nur den rechten Fuß auf einen nebenstehenden Stuhl, ließ seinen vorherigen Sitzplatz also ohne Beachtung auf dem Boden liegen. Mit den Unterarmen stützte er sich auf seinem Knie ab, ehe erneut ein wenig zu viel vom Apfel abbiss, ohne jedoch den Blick von ihr abzuwenden.
Doch nach ihrem ordentlichen Konter musste der Hitzkopf laut lachen - wenn auch mit viel halbgekauter Nahrung im Mund. Er schluckte den Bissen runter, ehe er das Girly mit einem breiten Lachen anstierte. "Glaub nicht, dass dein Ego größer ist als meiner.", erklärte er und grinste schelmisch. "Ich werde mich schon noch bei dir entschuldigen.", meinte er grinsend und wandte seine roten Augen auf den Apfel vor sich, ehe er fortfuhr, "Aber erst morgen früh" Er nahm noch einen Bissen und schlang ihn relativ schnell hinunter. Sein Blick fiel in das Maskengesicht des Mädchens, sodass er einen Moment inne hielt. Bestimmt verstand sie gerade nicht mehr als Semmelbrösel, weshalb er zügig im Anschluss erklärte: "Wenn du versucht deine dicken Augenränder zu überschminken, weil du Nachts kein Auge mehr zumachen kannst, ohne an mich zu denken." Verdammt, was war das denn für ein Spruch? Er grinste breit, sodass seine Zähne etwas Tageslicht abbekamen, ehe sie erneut den Apfel in kleinere Stücke zerbiss.
Im Nu hatte er das Obst im Magen. "Zieh halt die Schuhe aus, ist doch nicht mein Problem.", meinte er nur und verstummte. Von ihr eine Entschuldigung zu erwarten, dass sie in ihn reingerannt war, würde noch Jahrzehnte dauern. Nicht man in ihrem Sterbebett würde sie ihm eine einfache Pardon übermitteln.
Schließlich wandte er sich von ihr ab, das hatte jedoch einen simplen Grund: Er stellte sich vor das Balkongeländer und holte mit der rechten Hand ordentlich aus. Mit wuchtigem Schwung warf er den Rest des Apfels weit weg irgendwo in den Garten. Dabei war es ihm egal, ob er jemanden treffen würde, ob die Vögel es fraßen oder genau an dieser Stelle ein Baum wachsen würde. Am liebsten mochte er beobachten, wie der Gärtner mit dem Rasenmäher noch drüber fuhr oder jemand darauf ausrutschte.
Mit genervtem Blick drehte er sich um und lehnte mit seiner Hüfte gegen das Geländer. "Also, verzieh dich, Cinderella. Ich war zuerst hier." Ein letztes Mal konnte man sie ja noch dazu auffordern zu verschwinden, oder? Dass hier zwei Sturköpfe aufeinander gerieten, war wohl eher unpraktisch als angenehm.

25. Juli 2015, Morgens
mit @Rio

Ohne weiter auf ihn zu achten sah ich mir mein Frühstück an. Gesund war anders, aber das wir gerade reichlich egal. Wer sollte mir hier was vorschreiben? Meinte Familie war nicht hier. Etwas unbeeindruckt schaute ich von meinem Teller auf und erwischte seinen Blick. Hatte er mir grade auf meine Brüste geschaut? Der Moment war zu kurz und ich hatte es zu spät gesehen. Genauso kurz verzog ich meine Augenbraue, ehe ich einen Anblick davon bekam wie es aussieht wenn man laut loslachen muss wenn man noch was zu essen im Mund hatte. Ekelhaft. Aber immerhin schien es so, als ob man sich mit ihm amüsieren könnte, weshalb ich es ihm nicht ganz so über nahm, dass sein benehmen anscheinend aus der Gosse stammte.
Auf seine Aussage hin zuckte ich mit den Schultern und dippte mein Croissant in die Marmelade. Es war mir reichlich egal ob er sich entschuldigen würde oder nicht. Wichtig war mir das bei so einer Lappalie nicht wirklich und er interessierte mich bisher auch reichlich wenig. Doch als dann seine "Erklärung" folgte konnte ich es nicht verhindern ihm einen fragenden Blick zuzuwerfen. Ich an ihn denken?? Für wen hielt er sich? Gut er sah nicht schlecht aus und diese Rebellische Art war ja das was ich irgendwie mochte, aber genau genommen habe ich auf dieser verdammten Insel noch niemand hässlichen gesehen. Ich schluckte mein Essen runter, nahm einen Schluck Wasser und sah ihm nochmal direkt ins Gesicht. "Wirklich süß, was du so für Fantasien hast, aber es ist nicht nötig, dass du das von dir auf andere projizierst und mir so deine Wünsche preis gibst. Genau genommen ist es mir recht egal was du so in deinen Träumen veranstaltest.", damit widmete ich wieder meinem Frühstück zu und tunkte mein Croissant erneut in die Marmelade. Außer ich würde dauernd in seinen Träumen vorkommen, dass fände ich etwas merkwürdig, aber ich würde den Teufel tun ihm das jetzt zu sagen. Es gab schließlich keinen Grund ihm eine Angriffsfläche zu bieten.
"Ob du es glaubst oder nicht, selbst wenn du damit ein Problem hättest, würde ich sie trotzdem ausziehen, sind ja wohl meine Füße und nicht deine."
Blödmann. Als ob ich mir von jemandem wie ihm sagen lassen was ich zu tun hatte oder auch nicht. Mein Blick folgte ihm als er ans Geländer ging und er den Apfel einfach wegschmiss. Eigentlich keine große Sache, war ja nur ein Apfel und für die Natur nicht weiter schlimm. Ich wollte grade in den Innenraum sehen, ob womöglich noch jemand auf die Idee kommen würde nach draußen zu kommen, da wandte er das Wort wieder an mich.
Cinderella? Jetzt erst recht nicht! Ich lehnte mich nach hinten und lächelte ihn an. "Wieso sollte ich schon gehen? Ich hab noch nicht aufgegessen und wie es scheint kannst du es dringend gebrauchen mal an deinem Sozialverhalten zu erarbeiten. Mir ist es etwas schleierhaft wie so jemand wie du hier hin kommen konnte. Ich meine, wie kann man annehmen, dass du hier noch was lernst?"

25. Juli, Morgens
mit @Emily Shields

Mit seinen roten Augen beobachtete er, wie das Mädchen das Gebäck in Marmelade tunkte und davon abbiss. Im Anschluss plapperte sie ziemlich viel, wobei er gar nicht darauf achtete, was der Inhalt davon war. Stattdessen vermittelte er ihr seine Gleichgültigkeit, indem er mit seiner rechten Hand eine abwertende Plappergestik machte. Dabei bewegten sich seine Finger schnappend auf und zu und mit den Augen rollte er auffallend. "Ja, ja, ja.", tat er Kund, dass er ihr überhaupt nicht zugehört hatte, als sie irgendetwas über Träume und Wünsche redete. Erneut biss sie von ihrem Crossaint ab, ehe die Schnepfe - nicht so unhöflich halbkauend wie Rio es zuvor tat - erneut das Wort erhob und erklärte, dass es ihr wohl scheißegal war, ob er ein Problem damit hatte, dass sie ihre Schuhe ausziehen wollte. Daraufhin rollte er erneut mit seinen roten Augen und zischte, das hatte sie wohl deutlich missverstanden. "But... who cares..."
Dennoch erwartete er eine Gegenrede, als der Dämon den Apfelrest wegwarf. Seine Ohren zuckten bereits, doch da kam nichts. Zumindest nicht bezüglich des Wurfs.
"Mein Sozialverhalten?!", rief er empört und blickte sie ebenso mürrisch an wie zuvor. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, doch seinen Körper bewegte er nicht. Er sah sie nur an und knurrte. "Was interessiert dich das, ob ich hier was lerne oder nicht? Was zur Hölle..." Er wandte seinen Blick von dem Mädchen ab und hob seinen Kopf um an die Decke der Terrassenüberdachung zu stieren. "Was soll ich hier denn lernen?" Ob sie ihm antworten würde? Was erwartet sie sich von ihm? War dies ein Laden, bei dem er lernen sollte sich wie ein beschissener Gentleman zu verhalten und alles runterschlucken, was er dachte? Sollte der Brasilianer sein Temperament zügeln und mit einem Magengeschwür im Krankenhaus landen?
"Nicht mit mir."
"Wieso isst du nicht einfach im Speisesaal? Auch die Schnauze voll von diesen Vollpfosten?", fragte er direkt und sprang kurzum hoch, um sich mit seinem Gesäß auf das Geländer zu platzieren. Mit seinen Armen stützte sich der Dämon links und rechts davon ab und hielt sich fest um nicht runterzufallen. "Wo sind denn deine Freundinnen fürs Sektfrühstück?" Ob die Frage zu direkt ausfiel und er dadurch einen wunden Punkt treffen würde, war abzuwarten. Auf jeden Fall würde ihn das natürlich amüsieren, sollte sie Probleme mit anderen Mitmenschen haben aufgrund ihres mangelnden Sozialverhaltens.

25. Juli 2015, Morgens
mit @Rio

Ziemlich unhöflich wie er sich verhielt während ich redete. Offensichtlich hatte er wohl wirklich keine Erziehung genossen, was einem schon fast wieder leid tun konnte. Aber Lavinia hätte mir da sicherlich zugestimmt, dieser Typ kam anscheinend aus der Gosse und ich musste aufpassen das er mir nicht zu nah kam und mich womöglich mit irgendeiner Gossenkrankheit anstecken würde. Wäre Lavinia jetzt hier, würde er mir garantiert zustimmen und mir ein paar Desininfektionstücher abgeben. Sicher ist sicher. Dennoch schien er zumindest einen Teil von dem aufgeschnappt zu haben das ich sagte und seiner Reaktion nach, traf ich damit einen wunden Punkt. Möglichst langsam tupfte ich mir den Mund mit der Serviette ab, stellte meine Ellbogen auf den Tisch und verschränkte meine Finger ineinander, um mein Kinn darauf abzulegen. "Ich habe es dir doch gerade eben schon gesagt: Ihr niederen Leute interessiert mich einen scheißdreck.", sagte ich mit einem zuckersüßen Lächeln. "Ich glaube kaum, dass du freiwillig hier bist und da wo du her kommst, kannst du wahrscheinlich so nicht zurück.", bei meinen letzten Worten schaute ich ihn demonstrativ oben nach unten und wieder nach ob an. Ein Wesen das kein Ziel hatte, war entweder komplett dumm oder gefährlich. Wer wusste schon genau, was er als nächstes machen würde. Was auch immer er wollte, hoffentlich würde ich bis dahin sehr weit weg von ihm sein.
"Ich glaube da gibt es so einige Dinge die du lernen könntest. Selbstkontrolle zum Beispiel. Bei deinem Rumgebrülle klingeln einem ja die Ohren.", ich schüttelte mich kurz, "ein paar Manieren würden dir auch nicht schaden, aber da wird wahrscheinlich schon Hopfen und Malz verloren sein, keine Ahnung ob es hier fähige Angestellte gibt, die aus dir überhaupt irgendwas machen könnten.", nachher würde er noch als einer dieser verrückten enden, die in irgendeinem Loch eingesperrt werden wegen diversen Verbrechen. Konnte mir aber auch egal sein. Ich würde hier wahrscheinlich eh niemanden mehr wieder sehen.
Doch seine nächste Frage ließ meine Laune wieder etwas milder werden und für einen kurzen Moment dachte ich wir hätten ein Gesprächsthema, bis er mit einem weiteren Kommentar wieder alles zu Nichte machte und mein Ausdruck wieder gelangweilt monoton wurde. "Wow du kannst eins und eins zusammen zählen, herzlichen Glückwunsch.", ich verschränkte die Arme und sah in Richtung der Bäume wo irgendwo der angekaute Apfel liegen musste. "Ich brauche weder Freundinnen noch ein Sektfrühstück. Habe ich sowieso nie verstanden was die Menschen an so einer Albernheit toll finden. Wie siehts es bei dir aus? Keine anderen Raufbolde gefunden mit denen du dich ne Runde prügeln kannst?"

25. Juli, mittlerweile Mittags
mit @Emily Shields

Überraschenderweise hielt sich Rio zurück, sogar als sie ihn mit anderen als "Niedere Leute" betitelte und erklärte, wie scheißegal ihr das alles war. Sie meinte, sich eine Geschichte ausdenken zu müssen, wieso er hier auf Isola war und teilte ihm mit, dass er wohl nicht freiwillig hier war. Als wolle sie den Finger tief in die Wunde bohren, doch das erlaubte er ihr schlichtweg nicht. "Verdammt, was zur Hölle willst du von mir...", überlegte der Dämon stattdessen und wich mit seinem Blick nicht von der Decke. So bemerkte er nur im Augenwinkel, wie sie ihn von oben bis unten musterte und ihren abwertenden Blick auf den Blondschopf warf. Innerlich brodelte der Vulkan und war kurz dabei auszubrechen. "Reiß dich zusammen, ey!"
Sein Schmunzeln jedoch konnte er nicht verkneifen, als die dumme Schnepfe erklärte, was sie an ihm wohl nicht mochte: Sein Rumgebrülle. Schlussendlich merkte die Blondine an, dass es hier wohl keinen Angestellten gab, der aus ihm noch etwas machen könne. "Wenn sie wüsste, wer oder was ich bereits bin!", dachte er selbstbewusst und ließ sein Schmunzeln schwinden.
Scheinbar war da doch ein Punkt, bei dem sie ihm Recht gab. Sie hatte keine Freunde. Das war wohl zu offensichtlich, als dass sie es verleugnen wollte. Wenigstens stand sie dazu und fing nicht an zu plärren wie ein Schlosshund. Vielleicht war sie ja gar nicht so schlimm, doch auf der anderen Seite...
Noch ohne etwas zu sagen sprang er von dem Geländer und stellte sich neben den Stuhl der jungen Dame. Bewusst seitlich, denn sie sollte mit ihren Füßen nicht in seine Weichteile kicken. Er erhob ein Bein und stützte sich mit einem Fuß auf der Seite der Sitzfläche ab, ehe er ihr körperlich ziemlich nahe kam und mit der rechten Hand ihr hübsches Gesicht am Kinn ergriff.
"Wenn du meinst, dass ich keine Weiber wie dich schlage, schätzt du mich eindeutig falsch ein.", hauchte er bedrohlich, jedoch überraschenderweise leise, als habe er ihr zugehört und wollte ihren Wunsch berücksichtigen. Der Brasilianer blickte ihr scharf in ihre unschuldigen, himmelblauen Augen, ehe er den Griff etwas festigte und ihr Gesicht in seine Richtung drückte, sodass sie ihn ansehen musste. Es war offensichtlich, wer von den beiden den besseren Muskelaufbau hatte.
"Nenn mich noch einmal niedere Leute..." Seine feurigen Augen wechselten zwischen ihren Beiden hin und her. "...dann werd ich dafür sorgen, dass das deine letzten Worte des heutigen Tages waren." Und dabei hat der heutige Tag doch erst begonnen!
Im Anschluss ließ er sie los, blieb jedoch noch immer direkt neben ihr stehen. "Du kannst dir gerne eine Geschichte einbilden was du willst, es macht eh keinen Sinn dir etwas zu erklären, was eh nicht in dein Hirn rein will." Er rollte mit den Augen, ehe er die Mitbewohnerin anblickte und überlegte, ob sie sich wehren würde, wenn er ihr einfach mal eine verpasste - mitten ins Gesicht. Was wollte sie tun? Ihn an den Haaren ziehen? Er setzte ein schiefes Schmunzeln auf bei dem Gedanken. Vielleicht verstand sie jetzt ja auch, dass seinen Worten Taten folgten und es nicht nur heiße Luft war, wie bei einigen Machos hier.
"Sag einfach was du von mir willst oder verzieh dich. Anpöbeln kannst du jeden beliebigen hier. Mich. Aber. Nicht.", verdeutlichte der Dämon seine Forderung und erhoffte sich, dass er es deutlich genug ausgesprochen hatte, dass sie mit ihrer Zickerei und Schnöselei aufhören konnte oder sich vertschüssen sollte.

25. Juli 2015, Mittags
mit @Rio


Ich zuckte etwas zusammen als er sich so dicht bei mir aufbaute, aber immer noch in sicherer Entfernung, dass ich ihn nicht an gewissen Stellen treffen würde. Ich erschrak auch nicht wegen ihm selbst, sondern einfach weil dieser Pöbel mir zu nah kam. Konnte er sich nicht denken, dass ich nichts von seinem Dreck ab haben wollte? Seine Drohung machte das ganz nicht besser. Zudem fasste er mir auch noch ins Gesicht und drehte mich so herum, dass ich ihn ansehen musste. Was fiel ihm eigentlich ein?! Meine Kiefermuskeln verkrampften sich und ich konnte spüren wie sich meine Finger verformten und messcharfe Klingen entstehen wollten. Ich versteckte meine Hände unter dem Tisch und versuchte mich zu beruhigen. Die wenigsten hatten mich bisher so körperlich zu etwas gezwungen und so sauer ich darüber auch war, irgendwie war das ganz doch spannend. Schließlich konnte ich es nicht verhindern ihn frech anzugrinsen. "Du willst dich also hier mit mir anlegen und in mein wunderhübsches Gesicht schlagen? Ich weiß nicht wie das in irgendeiner Weise gut für dich ausgehen sollte.", meine Hände hatten sich wieder normalisiert und vorsichtig umfasste ich sein Handgelenk, drückte es aber sachte nach unten, so dass mein Gesicht wieder frei war. "Okay, da es dich ja unheimlich triggert wenn ich dich zum niederen Volk zähle, sag mir wie ich dich nennen soll.", mir fielen da so einige Begriffe ein. Clown. Kobold. Irgendeine Witzfigur die wütend die die Gegend sprang.

"Ich glaube du verstehst da etwas falsch. Ich möchte nichts von dir. Was sollte ich von dir auch wollen.", dieses mal versuchte ich ihn nicht wieder von unten nach oben zu mustern, obwohl ich es schon witzig gefunden hätte zu sehen wie er wieder ausflippt. Stattdessen schaute ich ihm weiterhin direkt ins Gesicht und versuchte irgendetwas anderes in seinem Gesicht zu finden als diese rasende Emotion. War der Typ hier wirklich so einfach gestrickt?
Schließlich seufzte ich. Was tat ich hier schon wieder? Zeit mit so einem Randalierer verschwenden. "Pass auf, anscheinend bist du heute mit dem falschen Fuß aufgestanden, das kann passieren, denke ich. Daher reicht es mir heute einfach wenn du dich entschuldigst und die Sache ist gegessen oder was meinst du?"