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Leviathan

Leviathan

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Leviathan

Leviathan
BeitragThema: Terrasse Terrasse - Seite 12 EmptyMo 16 Apr 2018 - 12:37
das Eingangsposting lautete :

Die Terrasse des Wohnheims






Die große Terrasse des Yanega-Anwesens ist zum weitläufigen Garten ausgerichtet und bietet einen herrlichen Blick auf diesen und den angrenzenden Wald. Weht eine sanfte Brise, so wird die Terrasse in einen Geruch von Bäumen und vielen, blühenden Blumen gehüllt und wirkt besonders einladend.
Der Platz strahlt meist eine wahrlich idyllische Ruhe aus. Er kann allerdings von jedem Bewohner genutzt werden, sei es um Mahlzeiten im Freien zu verspeisen, Hausaufgaben zu erledigen, oder mit Freunden in lauen Sommernächten Karten zu spielen oder sich sonstigen Aktivitäten zu widmen. Durch die Überdachung sind nicht nur die Bewohner, sondern auch die Tische und Stühle, sowie der elegante Holzboden vor Regen geschützt.


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Leon

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Leon

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BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 12 EmptyMo 2 Okt 2023 - 14:56
06. Januar 2016, Morgen
mit @Karina Aurelia Jansson

Leon wirkte erst etwas gedämpft, dass sie seiner Frage quasi auswich und zuerst auf das Zückerchen einging, das er ihr hingeworfen hatte. Er war stolz auf sein Hobby und mochte, wenn man darüber Bescheid wusste. Andererseits hoffte er auch, dass sie trotzdem nochmals auf die Flugzeugsache zurückkommen würde. Wenn sie stattdessen eine Gegenleistung aus seinem Leben wollte, dann soll es eben so sein. Er schloss kurzzeitig die Augen, als sie sichtlich fasziniert über die "Enthüllung" war. "Professionell wäre wahrscheinlich etwas übertrieben. Sonst würde ich kaum als Heimleiter hier vor dir sitzen, sondern durch die kompetitive Tanzwelt reisen", entgegnete er ein wenig überraschend bescheiden. Aber zugegeben wollte er auch nicht, dass sein Gegenüber dachte er hätte die Prioritäten zwischen Beruf und Hobby falsch gesetzt. "Aber ja, ich habe vor einigen Jahren auch schon unterrichtet. Vorwiegend lateinamerikanisch, aber im Endeffekt haben wir auf Wunsch ein grosses Portfolio anzubieten." "Wir". Es war ihm mehr herausgerutscht und als er die Mehrzahl realisierte, musste er wahrscheinlich noch nachtoppen: "Meine Mutter und ich. Sie besitzt das Studio, wo ich aufgewachsen bin. Es war quasi mein zweites Zuhause." Er unterdrückte Gedanken daran, heute wieder zu unterrichten, bewusst. Er wollte es gar nicht erst zulassen daran zu denken, dass die Lehrerin ihn in der Faszination nach Tanzstunden fragen könnte. Vor allem wenn sie aussagte, nicht besonders geübt damit zu sein. Die Sache mit dem ausdauernd sein kommentierte er nicht. Natürlich war er das - auf eindeutige und zweideutige Weise. Das hatte er aber definitiv nicht nur dem Sport zu verdanken.
Glücklicherweise realisierte sie selber, der vorherigen Frage ausgewichen zu sein und bewegte sich wieder zu sich selber zurück. So konnte der Heimleiter etwas zurücklehnen und lauschen. Ein Lehramtsstudium aus den 70ern, eine Faszination für Flugzeuge rund 25 Jahre davor. Hoppala. Jemand schien nicht besonders privat damit umzugehen, das menschliche Alter nicht so ernst zu nehmen. "Dann siehst du definitiv sehr viel jüner aus, als du bist", witzelte er zurück. Man konnte darauf anbeissen, man konnte es aber auch liegen lassen. Aber so wie es sich anhörte, schwelgte sie gern in Erinnerungen an früher. Die Erklärung woher der Berufswechsel zwischen Flugzeugen und Lehrerin kam, war mehr als nur unzufriedenstellend. In Tat und Wahrheit gab sich Karina saumässig Mühe, ihre Aussagen vage zu halten und keine konkreten Erklärungen zu geben. Vielleicht gehörte das für sie dazu; vielleicht wollte sie damit Leon neugierig machen. Oder belustigt, sie nochmals zu treffen, um sich genauer kennenzulernen. Er war sich die Distanz gewohnt, also nahm er es auch nicht besonders persönlich. "So lange bin ich nicht im Geschäft, dass ich mit deinem Wissen an Tanzgeschichte mithalten kann", beteuerte er und zuckte dabei leicht mit den Schultern. "Wie gesagt; wir sind Spanier, mit einem Touch Lateinamerika. Mein 'Fachgebiet' ist sicher der Flamenco. Aber auch Samba und Tango sind hoch oben im Trend. Lebhafter, feuriger Paartanz." Er grinste dabei kurz, befürchtete schon etwa, dass sich Bilder in ihr Kopf geschlichen haben. "Geht das in deine Kategorie von 'gewagt'?" Leon wusste, dass "Schwierigkeit" eine subjektive Sache war. Er würde diese Tänze als anspruchsvoll bezeichnen, aber nicht als schwierig; einfach weil er es seit Ewigkeiten machte. Andere fanden vielleicht Dinge schwierig, die er einfach fand - und umgekehrt. Wenn er so dieses verspielte Grinsen sah einer Karina, die vor Jahrzehnten einmal bei gewagten Tänzen dahingeschmolzen war, fand er die Vorstellung nach Unterricht gefragt zu werden plötzlich nicht mehr ganz so abwegig wie vorher noch. "Du klingst, als hättest du viel zu erzählen. Wie war tanzen damals? Wie empfandest du es, was für Tanz war es, welches Umfeld?" Es waren wieder irgendwie direkte Fragen, für die er wohl nur eine banale, vage Antwort bekommen würde. Aber er redete viel zu gern über dieses Thema ...




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Karina

Karina Aurelia Jansson

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Karina Aurelia Jansson

Karina
BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 12 EmptyDi 3 Okt 2023 - 19:32
06. Januar 2016, Morgen
mit @Leon

Ein eigenes Tanzstudio? So war das also mit ihm und seiner professionellen Karriere! Der nicht existenten, wie Leon schon kurzerhand später genauer aufschlüsselte. Dennoch: Sie fand die Vorstellung gemeinsam mit seiner Familie eine Art Vermächtnis weiterzuführen sehr … ansprechend. Es erinnerte sie nur allzu gut daran, wie sehr sie ihre Eltern vermisste. Zusammen mit diesem leichten Gefühl der Reue bei ihren letzten Jahren nicht bei ihnen gewesen zu sein. Diesen Abschied nie vollziehen zu können, weil man einfach mit seinem eigenen Leben zu beschäftigt war. Lediglich der Gedanke, dass beide ein recht erfülltes Leben gelebt hatten, beschwichtigte die Situation etwas. Selbst, wenn für sie dieses Konzept ihrer Mutter noch lange keinen Sinn machte. Die Jugend aufgeben um zusammen mit einem Menschen alt zu werden wirkte teils immer noch wie ein Fiebertraum. Welche Ereignisse brachten jemanden dazu so selbstaufopfernd zu sein? Und sie redete hier nicht darüber sich anderen vor die Klinge zu werfen. Das hatte die Dämonin schon oft genug gemacht. Doch beim Thema Aussehen kamen wohl einfach ihre Rassenmerkmale durch, die ihr keine wirkliche Wahl ließen als Falten und grauen Haaren mit einer gewissen Skepsis gegenüberzustehen. „Es deutet zumindest gut an, dass es dir sehr viel bedeutet hat. Das Tanzen sowie die Familie.“, erbarmte Karina sich dazu diesen Gedanken einmal auszusprechen. Ob sie Recht hatte? Sie wusste es nicht. Um ehrlich zu sein lag darin auch zum Teil der Reiz dieses Statements, obgleich sie keine richtige Antwort darauf erwartete. Zumindest nicht sofort – und nicht am heutigen Tag. Sie würde bestimmt später noch einmal Zeit haben sich in seiner Gegenwart in diesem Themenbereich schlau zu machen.
Sie hatte ohnehin erstmal damit zu tun ihren Jobwechsel genauer zu beleuchten, ohne dabei zu viele Details ans Licht zu befördern. Sein Kompliment bezüglich des Alters nahm sie mit einem „Ich gebe mein Bestes.~“ mehr als nur geschmeichelt entgegen. Natürlich liebte sie Komplimente über ihr Aussehen, das lag ebenso in ihrer Natur. Großartig faszinieren tat ihren Gegenüber die Geschichte allerdings nicht, was wohl zu Recht so war, weil Karina jedes spannende Detail quasi ausgeschwärzt hatte. Das war sowohl ein gutes- wie auch schlechtes Signal. Einerseits respektierte er ihren kleinen Freiraum, andererseits lief sie Gefahr langweilig zu werden und somit ihre Trumpfkarte zu verspielen. Wo genau Leon auf dieser Skala stand, konnte sie aus seiner aktuellen Mimik aber nicht wirklich herauslesen. Wofür die Spionin ihn indirekt mit einem Kompliment belohnte. Das hatten in der letzten Zeit nicht viele hinbekommen; und genau dieser Charakterzug machte sie noch neugieriger auf ihn. Wie eine Motte zum Licht wollte die Sukkubus ein wenig mehr in seiner Person herumstochern. Erpicht darauf, was sie dort zu finden vermochte.
Eine Schwachstelle hatte sie bereits unterbewusst gefunden: Das Tanzen. Als wäre ein Schalter umgelegt worden, hatte sie den blonden Eisklotz plötzlich an der Angel und sonnte sich in der Realisation wie gemütlich der Heimleiter hier gerade aus dem Nähkästchen plauderte. „Oh, so bewandert bin ich da auch nicht. Aber Flamenco und Tango sagen mir was. Auch wenn ich nicht genau weiß, ob ersteres ein feuriger Paartanz ist?“, und sie musste in dem Moment einfach leicht lachen, weil sie sich vor einem Experten damit sicherlich lächerlich machte. Insbesondere nach dem Verweis auf ihr Wissen in Tanzgeschichte. „Aber ja, es geht in die richtige Richtung.~“. Wie so ziemlich alles, wo intensives Zusammenspiel von Körpern involviert war. Sie verband mit Tanzen auch ehrlich gesagt irgendwo eine Art von Vorspiel. Einfach, weil man sich dort auf einer non-verbalen Ebene mit dem anderen Auseinandersetzte. Das körperliche trat in den Fokus und der eigene Libido gewann mehr an Gewicht. Es war eine ehrlichere Art des Flirtens, wenn man sich traute diesen Weg zu gehen. Es war also definitiv kein flaches Thema mit dem man nicht locker einen ganzen Tag füllen konnte. Leon sah das ähnlich, als er sie daraufhin mit weiteren Fragen löcherte. Dabei traute sie ihm durchaus zu die alten Tanzstile zu kennen; allerdings meinte sie hier eher das Interesse an der wirklichen Erfahrung herauszuhören.
„Oh, was das Umfeld angeht, kann ich gar nicht so spezifisch sein, aber ich erinnere mich an den Boogie Woogie.“, und die Sukkubus wackelte verspielt mit dem Kopf, um diesen Wortlaut zu unterstützen. „Viel Beinarbeit aber ebenso viel Raum für eigene Interpretationen. Ich würde sagen er war durchaus wild, aber nicht unbedingt das, was ich als gewagt bezeichnen würde.“. Ihr Finger wanderte nachdenklich an ihre Unterlippe. „Blues war noch mit dabei …“, sie schmunzelte, „… und da gab es kein Entkommen vor dem jeweils anderen; und man hatte viel Zeit sich näher zu kommen.~“. Nicht selten nutzte sie den Blues dazu, um einen finalen Schritt zu machen, der sie im Zuge ihrer persönlichen Ambitionen näher an das ach so begehrte Ziel brachte. „Ansonsten vielleicht noch den Rockabilly. Der hatte ebenso viel Freiraum und ist irgendwie auch der mit den meisten Referenzen in meinem Kopf. Du weißt schon, man dreht sich viel, lässt sich leiten, der Rock kann fliegen. Man wirft was in die Jukebox ein und es kann losgehen.~“. Ein leicht theatralisches Seufzen entkam ihren Lippen bei der kurzen Reise in die vergangenen Tage. „Es war zwar nicht einfach, aber Tanzen war ein sehr weit verbreitetes Mittel, um sich kennenzulernen; und je gewagter man war, desto unartiger wurde es mitunter. Nicht immer, aber meistens. Man hat das Leben eben genossen.~“, erklärte sie mit einem verruchten Unterton in ihrer Stimme und kicherte leicht verspielt. Natürlich war es auch sehr stark auf die Staaten bezogen, aber sie lebte zu dem Zeitpunkt nun einmal da. Von daher war es – aus ihrer Sicht – mehr als logisch. „Heute ist das ja nicht mehr allzu weit verbreitet, nehme ich an. Oder doch?“.


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BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 12 EmptySa 7 Okt 2023 - 15:11
06. Januar 2016, Morgen
mit @Karina Aurelia Jansson

Das Tanzen bedeutete ihm sicherlich viel. Wo die Familie in dieser Gleichung stand, sei dahingestellt. Klar, irgendwo kümmerte er sich um den verbleibenden Rest. Wäre ihm seine Schwester egal, wäre Leon noch in Spanien und würde täglich seinen Ruf geniessen, sein Geld kassieren und mit heissen Spanierinnen seine Tänze ziehen. Aber das hatte er alles hinter sich gelassen und war nun hier. Irgendwo hatte es also sicherlich eine Bedeutung, auch wenn er sich dessen nicht bewusst war. Seine Mutter war vielleicht mittlerweile der Meinung, sie würde Leon nichts mehr bedeuten, aber so war ihr Temperament nun einmal. Es war dem Heimleiter bewusst, dass er eine doch sehr private Sache offenbart hatte und dass er vielleicht für das erste Treffen etwas mehr Rückhalt annehmen sollte. Gleichzeitig war es aber wohl auch ein verdammt willkommener Eisbrecher. Er konnte locker über etwas reden und schauen, wie sein Gegenüber so drauf war. Zu seiner Freude schien Karinas Wissen zwar nicht extrem gut zu sein, aber durch ihr höheres Alter und ihre frühere Interessen schien sie doch gewisse Tanzerfahrung zu haben. Einfach aus einer Zeit, die Leon nicht kannte. Wenn er sie kannte, dann nur aus Erzählungen und Überlieferungen; sie jedoch hatte diese Zeit anscheinend gelebt.
Er schmunzelte kurz und meinte: "Anders herum. Tango ist der aufgeheizte Paartanz. Flamenco ist mehr ein intensiver Ausdruckstanz mit viel Steppen und Handbewegungen." Tango war prinzipiell mehr verbreitet, da es einer der fünf Standardtänze war. Also selbst wenn man vorwärts und rückwärts keine argentinischen Wurzeln hat, kam man mit ihm in den Kontakt, wenn man eine tänzerische Grundschule besuchte. Es war mit Abstand das, was das Tanzstudio am meisten unterrichtete. Sie fuhr daraufhin weiter und erläuterte weitere Dinge aus ihrem Gedächtnis, unter anderem der Boogie Woogie, Blues und Rockabilly. Als er sich die Grundprinzipien dieser Tänze zusammenreimte, schmunzelte der Blonde sichtlich. "Hast du eine tänzerische Weltreise gemacht damals? Boogie ist amerikanisch, Blues afrikanisch und Rockabilly südamerikanisch. Könnten im Ursprung nicht verschiedener sein", sprach er sanft. Aber wie sie schon beteuerte: auch wenn Tänze verschieden waren, verkörperten sie doch alle dasselbe Ziel. Bewegungen zur Musik. Wilde, sanfte, sinnliche, ruckige, elegante Bewegungen - was auch immer das Herz begehrt. Es war ein Grund in Nostalgie zu schwelgen.
"Hängt vom Umfeld ab", fuhr der Heimleiter schulterzuckend weiter. "Ich glaube wenn man in einem Latino-Lokal auftaucht und anfängt Tango zu tanzen, wird die andere Betthälfte mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht leer bleiben." Er schmunzelte, bevor er ein subtiles Zwinkern anhing. Er wusste nicht, wie geeignet Paartänze dieser Art für "reguläre" Discos oder Clubs waren, aber er war halt schon eher in diesen Lokalen unterwegs, die sich auf Musik spezialisierten, die er gut kannte und auch mochte. Und wie man sich so denken konnte, hatten die Besucher dort meistens so viel Temperament wie er selber auch. "In der Tanzschule aber nicht. Professionalität wird gross geschrieben und aktiv vermittelt, dass Tanz eine Form des Ausdruckes ist, nicht ein Mittel zum Zweck zur Lustbefriedigung. Natürlich ist es aber trotzdem ein intimer Akt, denn ein gutes Tanzpaar braucht enormes, gegenseitiges Vertrauen. Man macht sich quasi verletzlich für den Anderen; und in vielen Fällen ist das bereits ein Annäherungsversuch an sich. Wer gut miteinander tanzt, kennt sich bald besser als manch reguläre Bekanntschaft." Man merkte deutlich, dass er gewissermassen aus Erfahrung sprach. Ein wenig war er gezwungen, so zu antworten, um seine Professionalität zu schützen. "Letztendlich denke ich aber nicht, dass sich das Grundprinzip und die Ausdrucksweise des Tanzens gross verändert hat. Musik ändert sich, die Geschichte aber nicht. Wie lang ist es her seit dem letzten Mal?" Es war mehr eine Frage der Neugierde. Wenn es schon Jahrzehnte her wäre, konnte Leon irgendwie verstehen, dass sie sich solche Fragen stellte. "Geniessen wir heute das Leben nicht mehr?", hakte er mit einem süffisanten Grinsen nach, als er seinen Kopf auf die Handfläche stützte, welche nun via Ellbogen auf der Tischplatte auflehnte. Es war wohl eine rhetorische Frage, denn Leon war sich praktisch sicher, dass sie das Leben noch geniessen würde.




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Karina

Karina Aurelia Jansson

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Karina Aurelia Jansson

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BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 12 EmptyMo 9 Okt 2023 - 15:12
06. Januar 2016, Morgen
mit @Leon

Sie wusste nicht, ob die Abwesenheit einer Tanzschule in ihrem Leben nun ein Defizit war, oder ob Leons Beschreibungen nach dem Verzicht auf solche Institutionen eher ein Segen war. Die Sukkubus empfand es als schwierig in einem tanzenden Kontext ihre Finger bei sich zu behalten. Ganz besonders wenn man dann beim Tango auch noch so nah beieinander war. Es hieß zwar immer ein Dämon der Lust sei eine Verführung an sich, aber dieses Schwert war auf beiden Seiten geschliffen. Es gehörte quasi zu ihrer Natur solche Dinge immer im Hinterkopf – wenn überhaupt dort – zu behalten. Selbst jetzt wanderten der Blondine mehrere nicht Jugendfreie Szenarien durch den Kopf, ohne auch nur den Funken eines Schamgefühls in ihr auszulösen. Ganz im Gegenteil, eigentlich. Es war normal und beruhigend für sie sich diesen Dingen hinzugeben. Kontrolle zu behalten, verlangte immer nach einem starken Geist und eiserner Disziplin. Wer auch immer davon ausging das Leben als Sukkubus sei eine kleine Lappalie, der fand sich dadurch nun mit der Gegenteiligen Meinung konfrontiert. Sie wollte allerdings nicht so weit ausholen und Leon diese recht undifferenzierte Meinung ins Gesicht klatschen. Für den normalen Bürger, den interessierten Tänzer und Touristen waren Tanzschulen sicherlich eine enorme Erleichterung. Außerdem – und den Punkt musste sie ihm auch zugestehen – man wusste im Privaten Kontext nie, ob man es auch wirklich richtig machte. Ein Experte, worunter der neue Heimleiter sicherlich zählen konnte, hatte einfach ein anderes Augenmerk auf die Dinge; war mitunter sogar anspruchsvoller. Sie leitete sich das gerade aus ihrem eigenen Expertenbereich ab, da musste man sich mitunter auch immer bremsen nicht zu weit über das Ziel hinauszuschießen. Eine wirkliche Schande … aber was sollte man machen? So wenig, wie man ihr Metier den ganzen Tag ausführen könnte, würde man den ganzen Tag tanzen können. Vorausgesetzt man war kein übernatürliches Wesen. Aber selbst als solches war man immer von seinem Partner abhängig. Mh ... ob Leon damit schon des Öfteren Probleme hatte? Ein Mensch war er immerhin nicht, da konnte man sich bei jedem Angestellten hier sicher sein. ´

„Ich wüsste wirklich nicht, ob ich mich in diesem Kontext zurückhalten könnte.“, gestand sie sich ehrlich ein und gab einen leicht frustrierten Seufzer zwischen ihren Lippen durchströmen. Es wirkte fast schon so als hätte sie ihre Eltern beim Tanzen verloren. Dabei war es vielmehr die innere Frustration ihrer Beute so nah und doch so fern zu sein. „Es ist mir peinlich das zuzugeben, aber ich bin manchmal schon ein wenig anhänglich bei solchen Dingen.”, meinte sie mit einem perfekt gespielten schüchternen Anteil in ihrer Stimme, während ihr Blick sich sichtlich betroffen abwandte. Zu einem sehr unerwartete, fast schon verlockend intriganten Seitenblick auszuholen. “Könnte gefährlich sein, mir sein Vertrauen zu schenken.~”. Und da zogen sich ihre Mundwinkel wieder nach oben und verliehen der fröhlichen Fassade ein paar mehr Kanten, wobei man es in dem Fall auch nur als simple Spielerei abtun konnte. Sie glaubte allerdings nicht daran ihren Gegenüber so leicht aus der Fassung bringen zu können. Sie musste nur langsam mal diese letzte Barriere überwinden, wo sie herausfand mit was genau sie es zu tun hatte. Das simple “dämonisch” stand ihm – sowie ihr – ja irgendwie auf die Stirn geschrieben. Nur aus welcher Ecke der neuen Höllen, war eine andere Frage.  

“Aber ja, stimmt schon: Tanzen hat sich kaum verändert.”, meinte Karina letzten Endes mit einer erneut bescheidenen Stimme und erneut ihm zugewandten Gesicht. “Es ist nur so, dass mir manchmal das Frühere einfach unkomplizierter vorkommt.”. Sie schnaubte einmal sichtlich belustigt. Gerade realisierend, dass sie genauso gut eine “Früher ist alles besser”-Geschichte damit starten konnte. Aber das war weder ihr Ziel, noch der Sinn ihrer Aussage. “Es ist nur so, dass ich immer mit einem Gefühl durch die Gegend laufe alles vergangene besser bewältigt zu haben als es jetzt der Fall ist. Aber das kann auch nur täuschen.”, sie winkte mit einer Hand ab und lächelte schwach. Verbunden mit einer fast schon unheimlich unschuldigen Aura verbunden. “Mir fällt auch vieles ein, was einfacher geworden ist. Ich kann mich heutzutage viel leichter unter den Leuten bewegen. Es macht nicht mehr so viel aus wie früher.~”. Eine Aussage, welche bewusst mit einer leicht anzüglichen Note versehen wurde, ehe wieder das Unschuldslamm den Platz einnahm und ihr Finger ein wenig gelangweilt auf dem Tisch tippte. “Also vielleicht bin ich für’s genießen auch einfach zu abgestumpft? Ich meine, das kann ja durchaus sein, oder? Wie genießt man denn heute, Leon?”.


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BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 12 EmptyDi 10 Okt 2023 - 17:04
06. Januar 2016, Morgen
mit @Karina Aurelia Jansson

Leon schmunzelte sichtlich, als sein Gegenüber meinte, sie schäme sich ein wenig, sich nicht zurückhalten zu können. Danach schob sie es zwar auf das Anhänglich-Sein, aber die Zweideutigkeit spielte ziemlich präsent mit. Sie schien sich basierend auf ihrem subtilen, aber doch kaum zu übersehenden Grinsen absolut bewusst zu sein, dass sie diesen spezifischen Unterton mit sich herum schob. Auch aus einer professionellen Sicht verübelte ihr Leon aber nichts. Ohne es im Detail zu kennen, aber auch er haderte wie sie mit den rassennatürlichen Trieben. Er war wahrscheinlich dank der Hilfe dieses Dämonen, unter welchen seine Mutter ihn zwangsmässig als Beherrschung gesteckt hatte überdurchschnittlich gut trainiert, seine Problemchen zu beherrschen, aber im Endeffekt war niemand perfekt. Sie stand nur ein bisschen offener dazu. "Sich von der Intimität von feurigem Zweitanz angezogen zu fühlen ist nichts, was einem peinlich sein muss. Wenn du nur ansatzweise wüsstest, wie viel es einen kostet professionell zu bleiben, wenn der Tradition entsprechende Samba-Tänzerinnen auftauchen für eine Lektion?" Musste er Karina erklären, was Sambas Tradition war? Extrem prominenter, knalliger Federschmuck auf dem Kopf, der zum Tanzen der Hüftbewegungen genauso wild herumtanzte wie die Tänzer selber ... und Bikinis. Verdammt. Enge. Kleider. Das Mini-Röckchen über den Tanga eine Lächerlichkeit. Die Verzierungen am Oberteil auch ein absoluter Witz. Theoretisch sollte man auf den Kopfschmuck achten, in der Praxis mussten sie nicht erläutern, dass andere Anblicke besser waren als ein paar Federn. Er zuckte mit den Schultern und meinte: "Ist ja nicht so als wären wir steife Pflöcke." Auf die Körperhaltung bezogen. Nicht ... das andere.
Leon rollte die Augen darüber, er hatte sich ein bisschen zu sehr in das Thema gehen lassen. Für seine Professionalität des ersten Eindrucks ein bisschen zu viel Lockerheit eingegliedert. Nach einem Kopfschütteln sammelte er sich und bewegte sich wieder mehr zum Pädagogen zurück als zu dem Typen, der Samba-Tänzer auf den Hintern schaute. Oder auf den Busen - je nach dem wie sie sich gerade drehten. "Bitte", sprach er mit einem deutlich abfälligen Ton. "Erzähle mir nicht, dass du zu diesen 'früher war alles besser'-Personen zählst." Er lachte auf. Es wäre natürlich nicht schlimm, aber meistens fand er diese vergangenheitsfixierten Menschen irgendwie anstrengend. Fixiert, statisch und nicht offen für Neues. Und das in einem Jahrhundert, in welchem sich Begebenheiten in kürzester Zeit veränderten. Er schätzte die Vergangenheit gern, wollte der Zukunft aber auch eine Chance geben.
"Mittlerweile muss ich doch den unhöflichen Mann spielen und fragen, wann 'früher' für dich angefangen hat. Dass es früher als mein früher war, leuchtet mir ein. Aber es ist schwierig einzuschätzen aus welcher Zeitepoche wir genau reden mit dieser Nostalgie", meinte er daraufhin. Ja, man fragte eine Frau nicht nach Alter, bla, bla. Karina wusste aber wohl genauso gut wie er, dass er als Heimleiter Zugriff auf interne Daten zum Personal hatte. Natürlich nicht jedes Detail, aber Personalien - inklusive Geburtsdatum - würde er finden. Die Frage war dann aber eher: war diese Zahl dann echt oder war es eine Lüge, sich besser eingliedern zu können? Wäre es so, wollte sie ja auch nicht, dass er das "auffliegen" liesse. Leon musste realisieren, dass er eigentlich noch absolut keine Ahnung hatte, wie alles hier abläuft. Gab es absolut keine Gefahr, über seine Herkunft zu reden? Woraus machten Personen ein Geheimnis, woraus nicht?
Er lehnte sich zurück, gab sich einen Moment nachzudenken. Ja, wie genoss man heute? War er überhaupt in der Lage, so richtig-richtig zu geniessen? Manchmal fragte er sich, wie lange es her war, seit er wirklich losgelassen hatte. "Ist das nicht von Person zu Person verschieden?", antwortete er deshalb rhethorisch zurück. Natürlich war es das. Was Person A als geniessen empfand, war für B vielleicht eine Tortur. Mit einem sanften Blinzeln meinte er dann aber: "Wenn du hingegen fragst, wie ich geniesse, dann lasse mich erklären." Er setzte doch noch eine theatralische und wahrscheinlich nicht benötigte Pause ein, bevor er fortfuhr. "Heimleiter zu sein strapaziert die Nerven - aber ich liebe meinen Job. Damit ich jeweils meine Nerven schonen kann, kompensiere ich die Zeit für mich. Dazu zählt - oh Wunder - das Tanzen. Aber auch der reguläre Ausgang. Ich bin absolut zu haben für ein Feierabend-Bier nachdem die Schulglocke geläutet hat. Dinge, die einen gehen lassen können, sind wichtig. Und diese Sache muss jeder für sich finden. Wenn du planst, mir Isolas Hotspots für Genuss zu zeigen, komme ich aber gerne mit. Sofern es die Arbeit erlaubt, versteht sich. Das Heim und die Kinder werden immer an erster Stelle kommen für mich, so leid mir das tut." Es wäre auch fraglich, wenn nicht. Dafür wurde er eingestellt, dafür lebte er. Bisher gab es niemanden, der diesen "#1-Spot" hatte erobern können und ehrlich gesagt zweifelte er, dass sich dies ändern würde. "Abgestumpft zu sein ist eine Ausrede. Spass hört nicht auf. Weder beim Alter, noch beim Beruf noch sonst wo", gab er am Ende dann aber noch zurück und stupste sie frech gegen die Nase - beinahe so als hätte er gerade einem Kind eine Lektion erteilt.




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Karina

Karina Aurelia Jansson

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Karina Aurelia Jansson

Karina
BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 12 EmptyFr 13 Okt 2023 - 20:38
06. Januar 2016, Morgen
mit @Leon

Oh ja, wer kannte es nicht? Die Herausforderung mit seinen Fingern und Gedanken nur bei sich zu bleiben? Die Außenwelt auszublenden und sich nur auf seinen Job zu fokussieren, damit niemand auf falsche Gedanken kam. Karina nickte bedächtig bei dieser Aussage und sagte zur Abwechslung mal nichts dazu. Es war schwer die richtigen Worte zu finden, die ihren inneren Kampf mit solchen Dingen wirklich adäquat beschreiben würden. Dabei war es nichts unbekanntes, dass sich bei Sachen wie Samba auch noch andere Dinge regen sollten als das kulturelle Gedächtnis. Allein die Vorstellung setzte bei ihr so einige Hebel in Gang, die man normalerweise erst am späten Abend wirklich erkennen konnte. Wenn sie allein unterwegs war und sich durch die Bars bewegte, zum Beispiel. Doch es war, wie es war. Die Sukkubus war keine unerfahrene Dämonin mehr, die sich bei jeder Kleinigkeit verstecken musste. Schamlos mit keinerlei Schlechtem Gewissen hatte Karina eine Vielzahl an Kopfkinos vor ihrem inneren Auge, während ihre Lippen dem Heimleiter weiterhin unschuldig ins Gesicht lächelten. Den Schwall an schmutzigen Fantasien hinter einem Schleier der Unschuld verdeckend. Lediglich ein seichtes Kopfschütteln sollte Leon darin bestärken, dass weder sie – noch er selbst – zur Fraktion der steifen Pflöcke gehörten.
Und damit sich die Dämonin nicht noch weiter in diesen kleinen Kopfkinos verlor, war auch sie es die das Gespräch auf eine andere Ebene weiterführte. Die Vergangenheit, den Genuss. Solche Sachen, eben. Der Heimleiter zeigte sich ebenso sichtlich angetan von der Thematik, obwohl aus ihm schon im Anschluss die Sorge heraussprang mit ihr an eine alte Hexe geraten zu sein, die alles Neue von Grund auf verteufelte und nur mit nostalgischen Geschichten um die Ecke kam. „Nein, ganz und gar nicht.“, lachte Karina und atmete einmal tief durch. „Ich bin das genaue Gegenteil, genau genommen. Ich probiere gerne aus. Lasse mich auf neue Dinge ein und versuche mich ihnen … hinzugeben.~“. Was auf alle Bereiche des Lebens zurückzuführen war. Ganz speziell den Bereich, den man nicht auf der Terrasse eines Wohnheims besprach. Damit sie mit ihren verruchten Trieben nicht all zu offensichtlich um sich schlug, hängte die Blondine ein sichtlich professionelles „Als Lehrkraft kann man sich eben nicht erlauben die ganze Zeit in der Vergangenheit stehen zu bleiben. Man muss für die Jugend am Ball bleiben. Ist als Heimleiter sicherlich nicht anders, mh?“ an. Der leicht verspielte Unterton in ihrer fröhlichen Stimme sagte dem sichtlich gut gebauten Mann hoffentlich etwas. Wenn nicht … nun, dann hatte sie etwas Neues über ihn herausgefunden. Wobei sie das bei seinen vorherigen Aussagen nicht wirklich erwartete.  
 
„Natürlich ist es das.“, erwiderte Karina ohne großartig darüber nachzudenken und entgegnete seiner Frage mit einem lieblichen Blick der Neugierde, als wolle sie ihm direkt in die Seele schauen, während er dort saß und seine Antwort formulierte. In diesem Moment wirkte die Lehrerin sogar sichtlich neugierig. Gut zu erkennen an ihrem wippenden Fuß, der sich mit dem linken Bein zusammen der Unterdrückung des Rechten gewidmet hatte. Von daher wirkten ihre smaragdgrünen Irden gleich doppelt so Aufmerksam, als endlich Licht in das Freizeitleben des blonden Heimleiters geworfen wurde. Bei manchen Aussagen nickte Karina, bei anderen zuckten die Mundwinkel amüsiert nach oben. Er hatte sie sowieso schon ab dem Moment gekauft, wo es um Isolas Hotspots für Genuss ging. Den internen Reflex sofort „Mein Schlafzimmer“ laut auszusprechen verkniff sich die Sukkubus in dem Moment einmal gekonnt. Man musste nicht immer gleich mit der Tür ins Haus fallen – immerhin musste man sie im Nachhinein auch wieder zurück an ihren Platz setzen. Viel zu anstrengend, wenn man sie fragte. Aber wie das mit solchen Leuten so war, kam im Anschluss ein riesiges „Aber“ in die Konversation hineinspaziert. Kinder und Beruf standen an erster Stelle. Ja … das hatte sie irgendwie schon befürchtet. Irgendwie war diese Insel voll mit Menschen, die ihrer Pflicht unglaublich streng nachkamen. Die Direktorin war ähnlich, wenn es um die Arbeit ging – und es hätte Karina auch sicherlich hart getroffen, wenn sie sich in dem Moment so viel mehr davon erhofft hätte. Ohne Einsatz von ihren Fähigkeiten würde sie diese Einstellung auch nicht ohne weiteres innerhalb von ein paar Sekunden ändern können. Gut, dass er ihr mit den letzten Worten ebenso ein Werkzeug in die Hand drückte und … *stups*
Verwirrt – und irgendwie sichtlich aus dem Konzept gebracht – blinzelte Karina auf den Stupser gegen ihre Nase. „Eh?“, erwiderte sie zum ersten Mal mit hoher Stimme und schielte sogar einen moment urkomisch auf ihre Nasenspitze, bevor ihre grünen Augen der Fingerspitze folgten, die sie gerade vollkommen schutzlos erwischt hatte. Was für ein … Schelm! Das war ihr Job, sowas zu machen! Nicht seiner! Die Dämonin hatte gerade sogar komplett vergessen, was sie eigentlich sagen wollte. „Wie frech!“, warf sie ihm das Erste entgegen, was ihr einfiel und lachte am Ende wirklich herzlich darüber. Niemals hätte sie gedacht mal diejenige zu sein, bei der die körperliche Barriere auf so eine Art und Weise gebrochen wurde. Leon war anscheinend voller Überraschungen, wie es schien. „Okay, Leon. Ich bin also nicht abgestumpft.“, setzte sie an und wackelte verspielt mit dem Kopf von einer Seite zur anderen. „Deswegen übernehme ich den Teil mit den Hotspots auch sehr sehr gerne. Wie es der Zufall will bin ich genau die richtige Person dafür.~“. Ein freches – sichtlich langgezogenes – Zwinkern folgte dieser sehr professionellen Aussage. „Alles, für den neuen Heimleiter. Ich verspreche zwar nichts, aber es kann durchaus ein Erlebnis werden.~“. Womit immer noch die Möglichkeit eines Fehlschlags im Raum stand. Das würde es aber vermutlich nur werden, wenn er plötzlich mit der Idee aufkam mit ihr Samba tanzen zu wollen. Ob er solche Outfits mit auf die Insel genommen hatte? „Und wie es der Zufall so will, ist mein Zeitplan heute recht flexibel.~“. Was Karina nicht nur aus reiner Selbstgefälligkeit so gestochen scharf betonte. Er hatte sie aus dem Konzept gebracht, nun war sie mit einem Versuch an der Reihe. Da verwunderte es sicherlich niemanden, wenn ihr Fuß „zufällig“ mal an seinem Bein entlangstreifte. Zu viel? Vielleicht; eventuell erkannte er in ihrem lieblichen Stimmchen auch den offensichtlichen Trotz heraus. Der Kampf war gestartet und die Sukkubus hatte nicht vor zu verlieren …


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BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 12 EmptyDi 17 Okt 2023 - 22:44
06. Januar 2016, Morgen
mit @Karina Aurelia Jansson

Absolut korrekt. Es war deutlich schwieriger mit der jüngeren Generation mitzuhalten, wenn man selber nicht jung blieb. Der Prozess war sicherlich nicht immer einfach und manchmal wird der Santos auch ziemlich dafür belächelt, aber man gewöhnt sich an alles. Nicht jedes Kind wird ihn jemals mögen, aber wenn er im Gegenzug die Kinder nicht mögen würde, wäre er am falschen Ort. "Nein, nein. Es ist genau dasselbe als Heimleiter", bestätigte er nickend. Wahrscheinlich wäre es nicht nötig gewesen und ihre Aussage war bereits ausreichend rhetorischer Natur. Er nahm den Unterton in der Stimme wahr, aber basierend auf kürzlich getätigten Aussagen die der Eindeutigkeit sehr fern lagen, entschied er sich dazu, nicht darauf einzugehen. Ein Grinsen würde sie trotzdem als Antwort erhalten auf die ganze Sache.
Sichtlich weniger vorbereitet war sie auf den Stupser. Nun, der war zugegeben etwas gewagt, aber nicht wirklich selten für Leon. Er tendierte nicht selten dazu, physische Berührungen ins Spiel zu bringen, wenn er sich im Umfeld bekannter Personen befand. Es war verhältnismässig nun etwas früh für solche Gestern, aber man konnte sich ja schon einmal daran gewöhnen, wenn man wollte. Nachdem sie ihre Verwirrung wieder ein wenig gefangen hatte und sich wahrscheinlich daran erinnerte, was sie sagen wollte, protestierte Karina heftig gegen das Abgestumpft-Sein. Er schmunzelte sichtlich, auch wenn ihre Empörung wahrscheinlich zur Hälfte von der Bemerkung kam und zur anderen vom Stupser. "Ah, ein Nasenstupsen reicht aus, dich herauszufordern und dazu zu überreden, mit Isola von heute zu zeigen? Interessant. Und massiv einfacher als erwartet", entgegnete er locker, ein leicht schiefes Lächeln im Gesicht, gepaart mit einem Paar nach oben gezogenen Augenbrauen. "Nun gut. Deine Herausforderung sei angenommen." Ach, wie praktisch es dann auch noch erschien, dass ihr Zeitplan heute flexibel wäre. Ob es wirklich so grossen Zufall war, sei dahingestellt. Aber mit einem Mal merkte man sehr stark, dass Karina trotzige Züge zeigte für die vorherigen Dinge.
Er reagierte sichtlich nicht besonders stark darauf. Auch wenn es dezent war, der Heimleiter spürte leichte Berührungen eines Fusses an seinem Bein, gepaart von einem viel, viel zu direkten Blick. Er wusste, woher der Blick kam; wäre eine Schande wenn nicht. Es war nur überraschend, dass sie den Hang aus dem Fenster so weit wagte. War es wohl Absicht oder hatte sie sich einfach weniger gut im Griff? Leon schob seine Papiere zurück in die Aktentasche und spannte die Muskulatur an seinem Bein leicht an, er zog es jedoch nicht ruckartig zurück. "Denkst du wirklich deine Beherrschung ist besser als meine? Starte keine Herausforderungen, von denen du nicht sicher bist, du kannst sie gewinnen", kommentierte er. Seine Stimme war sicherlich leicht vorwurfsvoll, aber nur minimal. Sie hatten noch nicht einen Punkt den kompletten Ernst erreicht, es war also mehr eine simple Warnung, als er aussprach: "Vergiss deine Devise zur Professionalität nicht." Zumindest auf dem Schul-, oder Heimgelände, fügte er in Gedanken dazu, sprach sie aber nicht aus. Es war ihr erstes Treffen, es gab nicht wichtige Details bereits offen zu legen. Sollten sie sich besser kennen, konnten sie es ja nochmals aufgreifen. Für den Moment aber zog er das Bein definitiv zurück, hatte sein blondes Gegenüber damit in die Schranken gewiesen.
Mit verschränkten Armen lehnte er sich nun wieder weiter zurück. "Und womit verbringt man den Rest seines Morgens, wenn der Zeitplan zufälligerweise flexibel ist?", meinte er, nach wie vor mit einem süffisanten Grinsen auf dem Gesicht. Wahrscheinlich hatte sein Gegenüber weitaus besseres zu tun als hier herumzuhängen, es war nur irgendwie fraglich, ob sie diese Dinge bevorzugte. Es schien, als hätte die Blonde sichtlich Spass daran dem neuen Gesicht auf der Nase herumzutanzen. Die Frage war nur, wie ihr Plan heute noch aussehen würde, damit die Arbeit nicht ganz zu kurz kommen würde.




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Karina Aurelia Jansson

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Aktuelles Outfit: Die Haare sind fast ganz unten mit einer Schleife zusammengebunden. Am Oberkörper ist ein schwarzes Jackett mit weißer Bluse darunter. Am Hals sitzt ein Halsband mit einer grünen Brosche, fein säuberlich in den Kragen eingearbeitet. Die Beine verdeckt ein schwarzer und leicht kürzerer Bleistiftrock, sowie eine Strumpfhose. An den Füßen finden sich zwei schwarze Schuhe mit Absatz wieder. (Siehe Signatur)
Karina Aurelia Jansson

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BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 12 EmptySa 21 Okt 2023 - 19:11
06. Januar 2016, Morgen
mit @Leon

Wenn er es so sagte, kam es Karina fast so vor, als wäre er der erwachsene Vormund und sie das kleine bockige Kind in der Ecke. Schutzlos seiner endlosen Weisheit ausgesetzt, die ihr den impulsiven Moment vor wenigen Sekunden noch einmal schamlos vor Augen führte. Was für ein Fuchs! Da wusste auf jeden Fall jemand mit seinem Gegenüber zu spielen. „Wenn die Herausforderung schnell, geht, dann ist das Gewinnen meist umso schwerer.“, rettete sich die Blondine auf ihre Insel der Überraschungen und lächelte dabei bittersüß. Diese Schlacht mochte Leon gewonnen haben, doch der Krieg war noch lange nicht vorbei. Erst der Abend, auf den er sich so sehr freute, sollte offenbaren, wer von Ihnen am Ende wirklich die Oberhand haben würde. Doch Karina war keineswegs so naiv zu glauben, es würde ein Spaziergang werden ihm ihre Überlegenheit auf die Nase zu binden. Die letzten Minuten hatten sie vorsichtig werden lassen, während ein anderer Teil sich sichtlich interessiert daran zeigte die Grenzen dieser Begegnung zumindest ein Stück weit auszutesten. Immerhin schnellte sein Bein nicht vor ihr weg wie ein scheues Reh im Scheinwerferlicht. Doch das musste noch nichts heißen. Vielleicht hatte der Augenschmaus vor ihr einfach kein so wirklich ausgeprägtes Gespür in seinen Beinen. Was schade wäre, aber im Endeffekt nicht von ihren Fähigkeiten behoben werden konnte. Deswegen ließ sie ihren Fuß noch ein Stück weit dort; und beobachtete seine Reaktion genaustens.
Am Ende dauerte es nur wenige Augenblicke, bevor ihre Fußspitze dem Heimleiter erneut seine verurteilenden Worte entlockte. Obwohl Karina zugeben musste, dass sie diesen dominanten Zug durchaus sehr attraktiv fand. Die Art und Weise an der kurzen Leine gehalten zu werden sprach ein tief in ihr verankertes Bedürfnis nach Kontrolle an. Allein die Stimmlage, wie er sie auf der vorhin so prägnanten Professionalität festnagelte … es war angenehm. Karina fühlte sich keineswegs abgelehnt dadurch. Stattdessen baute sich ihre anfangs schon große Neugierde weiter aus und wollte mehr über den blonden professionellen Arbeitsmenschen erfahren, der dort vor ihr auf der Terrasse saß und ihr ins Gesicht schaute. „Ich bin mir ziemlich sicher meine Zurückhaltung perfekt balancieren zu können, Leon., erwiderte die Sukkubus und drückte dabei sichtlich selbstbewusst ihren Rücken durch. Unterstreichen tat sie damit neben ihrer Überzeugung ebenso die Präsenz ihres Vorbaus. Was die Argumentation zur Professionalität natürlich gleich ein Stück schwerer Gewichtete als noch vor wenigen Sekunden. Sichtlich beschämt korrigierte Karina diese Pose auch sofort wieder und zeigte sich etwas bescheidener, zurückhaltender. Ihr Blick senkte sich auf die Tischplatte, während ihr Fuß zu ihr zurückkehrte. Auf der anderen Seite gab es gerade sowieso nichts mehr zu holen. Diese Schlacht war vorbei … und es sah nicht gut für sie aus. „Was das Professionelle angeht, will ich aber nicht widersprechen. Sagen wir, es gibt immer ein paar kleinere Ausbrecher.“. So wie ihre leicht hochgezogenen Mundwinkel, die zu Recht in Frage stellten, wie reumütig Karina wirklich über die Geschehnisse war. Allerdings nichts, worauf ein untrainierter Geist großartig achten würde. Man musste schon genau hinsehen, damit die Charade der Ex-Spionin ihren frechen Charakter entfalten konnte.
Leon nahm es allem Anschein nach auch keineswegs zu persönlich, wie sie an seiner folgenden Frage und den süffisant gehobenen Mundwinkeln erkennen konnte. Für sie das Signal ebenfalls wieder ein wenig selbstbewusster aufzutreten und sich seiner Laune ein Stück weit anzupassen. „Ach, so dies und das.“, umschrieb Karina einen ganzen Nachmittag mit den wohl unpräzisesten Formulierungen des Planeten. „Unterrichtsvorbereitungen, Spaziergänge … hin und wieder ein bisschen Sport.“, sie kreiste etwas abwesend mit ihrem Finger auf der Tischplatte umher und beobachtete ihren Finger dabei, wie er langsame und erstaunlich rhythmische Bewegungen machte. Nur Gott wusste, was sich ihr Kopf gerade zusammenspann. Aber in diesem Bereich hatte die Sukkubus zur Abwechslung mal keine riesige Geschichte zu erzählen. „Das Leben hier ist in den freien Tagen stark entschleunigt. Man muss sich Zeit für die Dinge lassen, Leon.“, ein süffisantes Grinsen huschte über ihre Lippen und langsam kehrten die grünen Augen zurück zu ihm. Fast schon ein wenig verheißungsvoll musterte sie den Heimleiter über die Ränder ihrer Brille hinweg. „Aber im Kern bedeutet es schlichtweg nur, dass keiner meiner heutigen Pläne so wichtig ist, dass ich sie nicht für dich verschieben würde. Es würde mir also nichts ausmachen gleich jetzt damit loszulegen. Aber damit wir es auch professionell halten … wäre es wohl besser damit vorlieb zu nehmen.“. Womit ihre Hand zurück in ihre Jackett-Tasche ging und das eigene Mobiltelefon herausholte. Es brauchte wohl nicht viele Worte, um den Sinn dahinter zu erklären. „Kollegen sollten in Kontakt bleiben. Und es ist außerdem gut jemanden ab und zu mal was Fragen zu können.“


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BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 12 EmptyDo 26 Okt 2023 - 15:03
06. Januar 2016, Morgen
mit @Karina Aurelia Jansson

Sie mussten ihre Kampferklärung nicht weiter ausführen. Der Fuss an seinem Bein war Indiz genug gewesen, dass sie wohl auch zukünftig ein Spiel an Beherrschung spielen mussten. Irgendwann würde Leon nachfragen, ob sein Gegenüber dieselben genetischen Rassenveranlagungen trug wie er, aber für den Moment ging er davon aus. Es gab direkte, flirtende Menschen ... und dann gab es noch so etwas. Der Heimleiter ging nicht davon aus, dass sie extra so schnell in die Offensive gehen würde. Er mochte falsch liegen, aber ein gewisses Menschenverständnis hatte er trotzdem entwickelt. Als sie noch sagte, es könne immer ein paar kleine Ausbrecher geben, lief es ihm doch kurz ein wenig kühl die Wirbelsäule hinab. Die Stimmlage war nicht zufällig, sie war ganz genau richtig verführerisch und zweideutig gespickt, dass sogar der Santos kurz innehalten und innerlich Bilder abschütteln musste, wie ein solcher Ausrutscher wohl aussehen könnte. Er liess sich äusserlich zum Glück aber wenig anmerken und meinte: "Ich habe mein Augenpaar auf dir. Ich bin nicht dein Vorgesetzter, aber ich bin der Vorgesetzter deiner Erzieher-Kollegen. Insofern habe ich ... einen ähnlichen Status als der Direktor. Ich sehe, wohin du deine Zehen so wandern lässt." Er zog dabei eine Augenbraue aufwärts. Normalerweise hätte er Finger genannt, basierend auf dem vorherigen Ereignis war die Erwähnung des Fusses wahrscheinlich aber passender.
Er liess sie dann ausreden. Eine klassisch, trockene Antwort über Vorbereitungen und Spaziergänge. Er glaubte ihr nur teilweise. Sicherlich bereitete sie ihren Unterricht vor, aber wahrscheinlich nutzte sie die freien Tage auch anderwärtig. Die provokante Stimmlage hatte sich mittlerweile längst bei ihm eingebrannt und es war Leon absolut bewusst, dass er sich gefälligst daran zu gewöhnen hatte. "So langweilig?", lachte er kopfschüttelnd als Antwort, sehr wohl wissend, dass Langweiliges wie Berichte schreiben und Mitarbeitergespräche zu führen auch zu seinem Aufgabenplan gehörten. Wahrscheinlich waren die Aufgaben als Heimleiter noch trockener als die der Lehrerin. Er zog eine Augenbraue aufwärts und schmunzelte auch einmal leicht vor sich hin. "Bitte? Du würdest jetzt loslegen wollen an Hotspots zu gehen? Es ist noch nicht einmal zehn Uhr, Karina. Welche Hotspots haben denn schon offen?", antwortete er spielerisch. "Und was hat das mit Professionalität zu tun! Sind deine Hotspots etwa ... unprofessionell?" Wahrscheinlich befanden sie sich gerade irgendwo zwischen zwei Themen - dem Flirten und den Plänen für später. Er nahm es ihr nicht gross übel.
"Tatsächlich hätte ich aber nichts gegen einen Kaffee und ein Croissant. Hat die Cafeteria auf heute?", meinte er mehr zu sich selber. Schliesslich war der letzte Tag der Ferien. Es könnte sein, dass heute nichts auf dem Menüplan stand, dann müsste er wohl kurz in die Stadt, um sich zu verpflegen. Zwischenzeitlich hatte die Blonde aus ihrer Tasche heraus ein Handy hervorgeholt, welches sie mit einem cheesy Kommentar in Leons Richtung streckte. So, so. Er musste ihr lassen, wie geschmeidig geschickt eingefädelt das war. Aber hey, Leon hatte sowieso die Kontaktdaten seiner Erzieher, warum also nicht auch der Equipe aus dem schulischen Teil? Er würde es sicherlich nicht für private Zwecke missbrauchen. (Noch nicht, jedenfalls.) Leon nahm das Handy mit einem Schmunzeln und begann, seine Nummer zu tippen. Er überlegte kurz, ob er frech genug sein sollte, sich selber als "demon man" einzuspeichern, aber das würde das Level der Professionalität auch wieder brechen. Er beliess es also dabei, einfach seinen Vor-, und Nachnamen zu tippen. Dann drückte er kurz auf die Anruftaste, bis seine Hosentasche klingelte. Eine Bestätigung, dass die Nummer stimmte. Und dass Leon ihre Nummer nun auch hatte. "Ich warte sehnlichst auf all deine kollegialen Fragen", schmunzelte er kopfschüttelnd, glaubte selber nicht so ganz, dass er es gesagt hatte. Vorübergehend ignorierte er sein eigenes Handy aber, er würde dann später das Einspeichern noch nachholen können. Demon Lady, vielleicht? Musste ja niemand wissen.




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Karina

Karina Aurelia Jansson

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Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: Die Haare sind fast ganz unten mit einer Schleife zusammengebunden. Am Oberkörper ist ein schwarzes Jackett mit weißer Bluse darunter. Am Hals sitzt ein Halsband mit einer grünen Brosche, fein säuberlich in den Kragen eingearbeitet. Die Beine verdeckt ein schwarzer und leicht kürzerer Bleistiftrock, sowie eine Strumpfhose. An den Füßen finden sich zwei schwarze Schuhe mit Absatz wieder. (Siehe Signatur)
Karina Aurelia Jansson

Karina
BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 12 EmptySo 29 Okt 2023 - 11:53
06. Januar 2016, Morgen
mit @Leon

Was für eine Spaßbremse. Irgendwie kam Karine nicht mehr drumherum diesem Heimleiter in seinem Kern eine gewisse Aura der puren Langeweile zu unterstellen. Obwohl diese Fassade in ihrem bisherigen Gespräch mehrmals gebrochen wurde, stellte der Mann ganz klar den Job an erste Stelle. Relativ resolut, wenn sie das mal so sagen durfte. Wenn sie also mit ihm weiter in Kontakt bleiben wollte, dann musste sie diese Seite von ihm wohl oder übel akzeptieren. Es würde nichts bringen hier zu sitzen und einen buchstäblichen Kampf gegen Windmühlen zu führen. Also fuhr sie ihre Andeutungen erneut ein Level weit zurück. Sie musste neben all der flirtigen Atmosphäre wohl mal unter Beweis stellen, dass dies nicht ihre einziges Talent darstellte. „Natürlich, ich hätte nichts anderes vom zukünftigen Heimleiter erwartet.“, übte Karina sich mit einem gewissenhaften Räuspern einer demütigen Haltung. Er würde zweifelsohne das mitbekommen, was sie den Leuten offen auf dem Silbertablett präsentierte. Aber alles andere? Sie bediente sich nicht selten den altbekannten Taschenspieler-Tricks. Während man so fokussiert auf Punkt A war, konnte man unmöglich Punkt B im Auge behalten – und im Sinne ihrer Mission von Gabriel war das auch gut so. Sie hatte dem Erzieher immerhin etwas versprochen und wollte es nicht vor der ganzen Welt an die große Glocke hängen. Es gab immerhin einen Grund, warum er von allen Leuten ausgerechnet ihr diese Sache anvertraut hatte. Ansonsten hätte es auch der Gang zur Zeitung erledigt, wenn man es mal trocken formulieren wollte.
 
„Nicht alle Hotspots haben genaue Öffnungszeiten.“, erwiderte Karina mit einem leichten Ton der Selbstverständlichkeit, wie es eigentlich nur ein Einheimischer tun würde. Sie betrachtete sich zwar nicht per se als einer von dieser Sorte, aber nachdem der Heimleiter erst jetzt wieder zurückgekommen war, sah sie sich in der strategischen Vorteilsposition. Wer garantierte ihm schon, dass der Laden von vor drei Jahren immer noch an der gleichen Ecke war? Wenn er nicht sogar gänzlich aufgehört hatte zu existieren. Mal ganz abgesehen von den ganzen Geheimtipps auf der Insel, von denen nicht unbedingt jeder wusste. Seine zweite Sorge brachte in ihr allerdings unfreiwillig den Spieltrieb zum Vorschein. Allem voran, weil es eine Begebenheit war wo sie die Chance erkannte selbst ein bisschen Druck aufzubauen und nicht ständig von der professionellen Zurückweisung unterjocht zu werden. „Und unprofessionelle Sachen würde ich mir nie auch nur ansatzweise Erlauben, Leon. Doch wer weiß, ob ich bei genug Vertrauen nicht auch etwas tiefer Blicken lasse?“. Und hier war sie wieder, die innere Sukkubus und der Drang eine Anspielung zu machen. Statt sich aber ihre Kleidung vom Leib zu reißen, lehnte Karina sich nur leicht nach vorne. Den am Anfang des Gesprächs gut einsehbaren Ausschnitt von ihr nutzend, um den Kommentar visuell am besten zu untermauern. Zu seinem Wohlergehen dauerte dieses Display allerdings nur ein paar Sekunden, bevor sie sich in ihrem Stuhl wieder nach hinten begab und mehr anderen Dingen widmete. Dem Telefon zum Beispiel, bei dessen Eingabe der Nummer sie den Heimleiter über die Cafeteria im Wohnheim aufklärte. „Sie hat jeden Tag offen, Leon. Die Kinder brauchen immerhin etwas zu Essen.“. Und was an der Sache noch besser war: Sie war kostenlos! Wer hatte nicht gerne ein Frühstück ohne Mehrkosten? Den Schülern hier ging das sicherlich ähnlich.
„Ich werde mir schon was geeignetes Einfallen lassen.“, konterte sie und begutachtete den Namen auf ihrem Display einen kleinen Moment, bevor es wie ein beiläufiger Fakt wieder in ihrer Tasche verschwand. „Und wenn wir schon beim Essen sind: Ich habe gehört mit leerem Magen denkt – und liest es sich einfach schlechter. Wie wäre es also diesen Hotspot als erstes einem Test zu unterziehen? Außer natürlich, die Arbeit hat nun schon zu lange auf sich warten lassen.“. Sie wollte ja niemanden Zwingen; und kam außerdem auch ganz gut alleine zurecht. Womit Karina in ihrem Kopf auch schon bereit war einfach aufzustehen und erstmal das Weite zu suchen. Vermutlich würde sie Gabriel aufsuchen, um ihm ein paar Sachen von ihren Fortschritten zu erzählen. Sie hatte nicht viel, aber immerhin genug, um ein paar Lücken zu füllen. Die ganze Tragweite davon war aber selbst ihr noch nicht klar. „Ein unglaublich trauriges Szenario, aber ich denke man wird sich noch oft genug über den Weg laufen.~“. Ganz besonders am heutigen Abend, wenn sie sich nicht verkalkuliert hatte.


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