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Leviathan

Leviathan

Zen 136

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Aufenthaltsort: Zimmer 205
Aktuelles Outfit: Offenes, grau kariertes Hemd über weißem T-Shirt, knielange Jeasshorts, weiße Sneakersocken
Leviathan

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BeitragThema: Terrasse Terrasse - Seite 11 EmptyMo 16 Apr 2018 - 12:37
das Eingangsposting lautete :

Die Terrasse des Wohnheims






Die große Terrasse des Yanega-Anwesens ist zum weitläufigen Garten ausgerichtet und bietet einen herrlichen Blick auf diesen und den angrenzenden Wald. Weht eine sanfte Brise, so wird die Terrasse in einen Geruch von Bäumen und vielen, blühenden Blumen gehüllt und wirkt besonders einladend.
Der Platz strahlt meist eine wahrlich idyllische Ruhe aus. Er kann allerdings von jedem Bewohner genutzt werden, sei es um Mahlzeiten im Freien zu verspeisen, Hausaufgaben zu erledigen, oder mit Freunden in lauen Sommernächten Karten zu spielen oder sich sonstigen Aktivitäten zu widmen. Durch die Überdachung sind nicht nur die Bewohner, sondern auch die Tische und Stühle, sowie der elegante Holzboden vor Regen geschützt.


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Leon

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Leon

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BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 11 EmptyDi 19 Sep 2023 - 12:03
06. Januar 2016, Morgen
mit @Karina Aurelia Jansson

RP-Einstieg

Auch wenn die Jungmannschaft die Ruhe vor dem Wind des ersten Schultages des neuen Jahres genoss, hiess das nicht für jeden Füsse hochlagern. Der blonde Mann, relativ frisch in seinem Amt, war bereits seit ein paar Stunden auf den Beinen. Früh aufstehen hatte schon ewig zu etwas gehört, was er sich angewöhnt hatte und diese Angewohnheit hatte er auch nicht vor, jetzt wieder abzulegen. Die letzten Tage hatte Leon damit verbracht, sich einzuleben und mit der neuen Umgebung vertraut zu machen. Es würde eine Weile dauern, bis der neue Heimleiter sein Label als "Neuling" verlieren würde. Er hatte sich nicht nur den Schülern, also den Bewohnern des Heims gegenüber zu beweisen, sondern auch der Belegschaft an Personal. Mit den meisten hatte er das Vergnügen noch nicht gehabt; aber er wusste, dass sich das in den nächsten Tagen ändern würde. Wer weiss, vielleicht sogar Stunden? Lehrer waren vielleicht aktuell nicht anwesend, aber einen Abstecher zu anderen Arbeitskollegen könnte er heute sicherlich machen. Sich vorzustellen, quasi.
Der Heimleiter hatte eine Runde durch den ersten Stock gemacht und keine unangenehme Situationen vorgefunden. Danach war er die Treppe nach unten gelaufen, am Eingang des Wohnheims vorbei, bis er sich durch den Türrahmen nach draussen bewegte und die Terrasse vor sich hatte. Wie erwartet befand sich praktisch niemand da, einzig ein blonder junger Mann las in einem Buch, während eine andere Dame Musik durch ihre Kopfhörer hörte. Beide Personen schenkten dem Blonden keine Aufmerksamkeit, als er sich zu einem der Stühle bewegte und an den Tisch niederliess. Für einmal waren Leons Augen nicht hinter seiner Brille verdeckt, da er schlicht und einfach nicht plante, mit vielen anderen Personen zu kommunizieren heute. Er war jedoch nicht unvorbereitet gekommen und erst recht nicht zum faulenzen. Dabei hatte er einen Stapel an Papier, grösstenteils Berichte seines Vorgängers und anderen Angestellten, die relevant waren. Es wäre schwierig, sich in eine Umgebung einzuleben, von der man kaum Bescheid wusste. Also waren seine "Hausaufgaben" für die freien Tage pure Informationsbeschaffungen. Er hatte viel gelesen, das Gelände erkundet. Jetzt lehnte er sich in den geflechteten Stuhl hinein und gönnte sich genau fünf Minuten der schönen Aussicht auf den Garten.
Dann drehte er das erste Papier um und begann zu lesen. Relativ schnell verschwanden Dinge aus der Umgebung und sein Fokus lag einzig und alleine auf den Zeilen. Leon hatte nie genau herausgefunden, warum der andere Heimleiter nicht mehr da war. Es hiess nur, dass er sich eine Auszeit gönnte. Ab und zu hatte sich der Santos gefragt, ob das bedeutete, dass er wieder gehen musste, wenn dieser Herr seine Auszeit beendete. Aber wie so oft brachte es einem nichts über Theorien nachzudenken und die Chance wäre wirklich verpasst, wenn er sich nicht auf dieses Angebot gemeldet hätte. Ohne gross nachzudenken versuchte er den Namen seines Vorgängers einfach als einen Kollegen zu sehen und nicht als "Gefahr". Er sah Berichte über den Status des Heims der letzten Monate. Auch las er über den Trip nach Hokkaido, eine sehr spannende Idee und Begebenheit. Die Minuten begannen sich zu ziehen, sodass die Sonne langsam seitlich auf die Terrasse schien. Der Heimleiter war mittlerweile an einem Schreiben auf dem September 2015, als es ihm komplett entging, wie sich eine weitere Gestalt auf die Aussenfläche bewegte. Verirrte vielleicht; aber relativ bald hatte er eine Person neben sich, deren Augen auf ihm haften blieben. Er schaute jedoch noch nicht auf und las weiterhin in den Dokumenten, wie er es sich vorgenommen hatte.




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Karina

Karina Aurelia Jansson

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Karina Aurelia Jansson

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BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 11 EmptyMi 20 Sep 2023 - 14:25
06. Januar 2016, Morgen
mit @"Leon Santos"

Was für eine Wonne die letzten Tage doch für ihren geschundenen Geist waren! Karina war wohl nicht die Einzige gewesen, die im Zuge der Heimkehr erstmal einen Freudensprung ins eigene Bett gemacht hatte. Wenn auch aus komplett unterschiedlichen Gründen, wohlgemerkt. Die Woche mit den Kleinen hatten so ziemlich ihren ganzen Energiehaushalt durcheinandergewirbelt und sie nur mit einem kleinen Pool an Kraft zurückgelassen. Irgendwie ironisch, weil sie diesen Tiefpunkt schon seit gefühlt Jahren nicht mehr erreicht hatte. Wirklich ein nicht zu unterschätzendes Gefühl, wenn man in ihrer Haut steckte. Als würde man kurz vor dem Verdursten stehen aber aus Ethik und Respekt durfte man sich an keiner der in Reichweite stehenden Flaschen bedienen. Glücklicherweise ein Zustand, der sich nur die ersten zwei Tage hielt. Mittlerweile ging es der Blondine wieder richtig gut. Ihre Lebensgeister waren zurückgekehrt und die Augenringe hatten ihren Platz geräumt. Zusammen mit diesen nervtötenden und stetig brummenden Kopfschmerzen. Sie war also wieder allzeit bereit und fähig ihren Kopf in andere Angelegenheiten zu stecken … Spionage, zum Beispiel. Sie hatte einem der Erzieher immerhin ein Versprechen gegeben und nachdem dann auch noch die Information über einen neuen Heimleiter die Runde machte, konnte Karina eigentlich gar nicht mehr widerstehen. Wie eine Motte zum Licht zog es die Sukkubus in Richtung des Wohnheims und entgegen des ominösen Heimleiterbüros. Mittlerweile fragte sie sich irgendwie schon, warum Vincent es so eilig gehabt hatte eine Auszeit zu nehmen – doch sie hinterfragte es nicht. Nach all den Geheimnissen, die sie hegte, war das nur fair ihm auch die seinen zu lassen. Ausquetschen konnte sie den Werwolf ja später noch. Vorausgesetzt sie dachte dann noch daran und ihr Interesse war hoch genug.
Wovon man im Moment nicht wirklich ausgehen konnte, wenn man sich ihre Route durch den sonst so belebten Ort anschaute. Überall suchten ihre findigen Augen nach einem neuen Gesicht, welches voller Autorität durch die Gänge streifte und das Gesetz des Wohnheims vertrat. Eine eindrucksvolle und dementsprechend einschüchternde Erscheinung. Zu ihrem Bedauern fand sie jedoch nur die üblichen Straftäter vor und fand sich so relativ schnell sehr planlos im Parterre wieder. Sie könnte sich natürlich wieder dem Nervenkitzel hingeben das Büro vom Heimleiter mit einem Dietrich zu öffnen, aber den Stress war es am heutigen Tage nicht wert. Sowieso war es fraglich, ob der hiesige Erzieherbund es ihr abkaufen würde so brav und vorsorglich vor der Tür zu warten, bis sie jemand hereinließ. Dazu war sie mittlerweile wohl schon ein bisschen zu bekannt.

Dementsprechend entschied sich die Blondine spontan einen Spaziergang nach draußen zu machen. Es würde bald auf den Mittag zugehen und eventuell erhaschte sie ja beim anstehenden Essen – an welchem sie sich selbstverständlich als Lehrkraft gratis bedienen wird – einen Blick auf ihre Kollegen. Oder … auch nicht. Kurz nachdem ihre Absätze den Boden der Terrasse betreten hatten, erblickte sie neben ein paar Schülern auch gleich eine definitiv neue, wenn nicht sogar deplatzierte, Gestalt. Sichtlich beschäftigt mit irgendeinem Papierkram und damit schon aus zweierlei Gründen interessant für sie.
Ein Grinsen huschte über Karinas Lippen, während ihre Füße fast schon lautlos zu ihrem auserwählten Opfer hinüberwanderten. Ein gekonnter Blick über seine Schulter folgte ... und es stellte sich heraus, dass ihr die vereinzelten Überschriften seltsam bekannt vorkamen. Die Frage war nun: Warum hatte dieser Mann genau diese Dokumente bei sich? Man konnte buchstäblich beobachten, wie das Interesse in der Sukkubus geweckt wurde und sich ihre grünen Augen nach weiteren Erkenntnissen lechzten. Dafür musste sie dem Herrn aber erstmal unter die Augen treten, was sie spontan mit einem kurzen Weg um den Tisch herum erledigte, bevor sie sich zu ihm hinabneigte. „Guten Morgen!~“, trällerte sie fröhlich energiegeladen in sein Gesicht und wischte sich dabei eine ihrer Haarsträhnen wieder hinter das Ohr. „Entschuldigen sie die Störung, aber ich habe Sie hier so alleine sitzen sehen und da ich mir normalerweise Gesichter gut merken kann, sind sie wie ein großes Fragezeichen für mich.“. Und sie liebte es unbekannte Dinge in Erfahrung zu bringen. Rätsel zu entschlüsseln war schon immer wie ein innerlicher Drang für sie gewesen, dem sie irgendwann einfach nicht mehr widerstehen konnte. „Und sollten Sie ein neuer Kollege sein, kann ich mir die Gelegenheit eigentlich kaum entgehen lassen!“, ihr Blick wanderte erneut auf seinen Papierstapel, „Natürlich nur, wenn ich nicht allzu sehr störe. Sie sehen sehr beschäftigt aus.“. Sollte ja keiner behaupten, sie würde in den ersten Sekunden viel zu aufdringlich sein. Ganz im Gegensatz zu ihrem, durch die weiße Bluse deutlich hervorgehobenen, Ausschnitt. Im Grunde genommen war das aber nicht wirklich richtig. Denn wer wollte es sich schon mutwillig mit seinen Kollegen verscherzen? Sie baute also eine einfache Zwangssituation auf, ohne sich wirklich aggressiv zu verhalten. Nichts besonderes, eigentlich. Jeder, der sich mindestens einmal anderen Menschen vorgestellt hatte, verfügte über dieses recht natürliche Talent. Simple Psychologie, oder so.


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BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 11 EmptyDo 21 Sep 2023 - 13:24
06. Januar 2016, Morgen
mit @Karina Aurelia Jansson

Von September mittlerweile zu August gewandert hingen Leons Augen nach wie vor auf den Zeilen der Papiere vor ihm. Es war zugegeben alles andere als spannend, aber es gehörte zu seinem Beruf wohl einfach dazu. Er versuchte sich trotz sichtlicher Monotonität (irgendwie war so wenig passiert in dieser Zeit?) die Laune zu behalten und so viel wie möglich mitzunehmen. Es war nicht so als müsste er bald einen Test dazu bestehen, aber es wäre sicherlich von Vorteilen informiert zu sein. Letztendlich war ein gewisser Eindruck auch wichtig, gerade wenn es um den ersten ging. Als sich die bisher nicht bemerkte Gestalt zu ihm gesellte und ziemlich direkt mit einem "Guten Morgen" zu ihm hinab beugte, blickte der neue Heimleiter auf. Vor ihm war eine hübsche Dame mit blonden Haaren, die basierend auf ihrem Aussehen absolut keine Schülerin war. Nicht dass er sie als alt bezeichnen würde, aber definitiv als zu alt noch in den späten Teenagerjahren zu sein wie die meisten der Wohnheim-Bewohner. "Guten Morgen", antwortete er gekonnt gelassen und liess sich nicht wirklich durch ihr Auftreten stören. Auch wen er zugeben musste, dass ihre Aura eine gewisse Neugierde in sich weckte. Eigentlich war er eher wenig sensitiv auf Gerüche oder ähnliches, aber irgendetwas an dieser Dame war speziell.
Kaum erstaunlich musste sie dann auch direkt ansprechen, dass sein Gesicht unbekannt war. Wie es sich anhörte, hat die Neuigkeit schon die Runde gemacht und irgendwie wussten die Leute Bescheid, dass da "irgendjemand" Neues herumgeisterte. Natürlich, was hatte er auch anders erwartet? Es war ja kein Vorwurf, es fühlte sich irgendwie einfach nach Neugierde an. "Das liegt definitiv daran, dass man mein Gesicht noch nicht häufig gesehen hat hier", antwortete er weiter und drehte den August-Bericht auf seine Rückseite. Er hatte noch genug Zeit, sich mit dem Ding auseinanderzusetzen; alles in einem Schub machen musste er ja auch nicht. Seine Augen wanderten nur einen Bruchteil einer Sekunde in ihren prominenten Ausschnitt, bevor er sich zwang wieder weiter aufwärts zu blicken. Wer auch immer sie war - es war mit grosser Sicherheit ein Mitarbeiter. So viel zum ersten Eindruck. "Leon Santos; der neue Heimleiter. Mit wem habe ich das Vergnügen?" Sie würde es ihm hoffentlich nicht übel nehmen, dass er nicht im Voraus alle Angestellten der Schule und des Wohnheims mit Bildchen auswendig gelernt hatte. Zum Teufel, wenn er das getan hätte, wüsste er wenigstens, was für eine Überrschung im Büro der Direktorin auf ihn warten würde. Aber dies hat er nicht getan und deswegen wird er das auch noch erst erleben müssen. Für den Moment hing er aber mit der Blonden hier auf der Terrasse, die wahrscheinlich auf eine Bestätigung wartete, ob sie sich setzen dürfte. Leon schob derweil den Stuhl seinem gegenüber mit dem Fuss leicht rückwärts, sodass die Sitzfläche frei war und quasi eine Einladung darstellte.
Für den Fall dass die Situation aber nicht ganz klar war, fügte er weiter an: "Leisten Sie mir ruhig Gesellschaft. Das hier sind Berichte meines Vorgängers und den Angestellten der letzten Monate. Quasi meine Hausaufgabe zum Einarbeiten; aber das kann auch warten. Ich nehme auch gerne etwas Gesellschaft, um meine neuen Kollegen kennenzulernen." Damit war es nun an seinem Gegenüber, ob sie die Einladung annahm und sich setzte. Ein wenig klassischer Smalltalk zum Anfang eines Begenung war nicht etwas, was Leon scheute. Gewisse Grundinformationen über sein Umfeld mochte er eigentlich schon haben, einfach weil er gerne ein Bild der Gesamtheit besass, auch um ein wenig die Kontrolle zu haben, mit wem er sich alltäglich herumschlug.




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Karina

Karina Aurelia Jansson

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Karina Aurelia Jansson

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BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 11 EmptyFr 22 Sep 2023 - 20:28
06. Januar 2016, Morgen
mit @"Leon Santos"

Die Einladung ließ sie sich kein zweites Mal unter ihre zierliche Nase reiben. Kaum war der Stuhl nach hinten geschoben, nahm ihr Hintern auch sogleich Platz darauf. Professionell gab sie sich in ihrem Auftreten, wenn das auch gleichzeitig durch ihr vorheriges Schauspiel ganz klar untergraben wurde. Dennoch: Die Dämonin bestand darauf ihre Erscheinung möglichst abwechslungsreich zu gestallten. Natürlich ohne hier einen zu starken Kontrast zu entwickeln. „Karina Aurelia Jansson.“, erwähnte sie ihren Namen, als würden die Silben allein ausreichen, um eine frische Frühlingsbrise herbeizurufen und ihren Gegenüber die Blütenblätter ins Gesicht wehen zu lassen. Gefolgt von einem kleinen Schmunzeln auf ihren Lippen, was bereits einen nachfolgenden Satz ankündigen sollte. Es waren immerhin noch nicht alle Informationen geflossen. Was sie natürlich umgehend nachholen musste. Das war sie dem Heimleiter – in gewisser Weise – schuldig. Nicht, dass er das verstehen musste. „Ich unterrichte hier an der Schule – und bin deswegen gerade auf fremden Territorium unterwegs. Ihrem, um genau zu sein.“. Man musste es ja auch ein bisschen gefährlicher klingen lassen, um mehr Würze in die Sache zu bringen. Selbst, wenn beide hier anwesenden wussten, wie unglaublich unrelevant das war. Solange die Sukkubus nicht einfach ins Heimleiterbüro marschierte und deren Sachen durcheinanderbrachte, würde sich ihr blondes Köpfchen keiner Schandtat schuldig machen.
Aber neugierig, wie sie natürlich war, konnten ihre Augen nicht lange der Versuchung widerstehen weiter auf die Dokumente zu schauen. Indirekt mit der Hoffnung bewandert vielleicht die ein oder anderen Sätze zu erhaschen. Ganz egal wie trivial diese am Ende sein würden – oder was für Informationen sie beinhalteten. Den inneren Spion konnte man eben nicht immer abschalten. Irgendwie war man eben doch sehr oft das Opfer seiner eigenen Angewohnheiten. Weswegen neben den umgedrehten Blättern dann auch etwas anderes in ihr Blickfeld rückte: Der neue Heimleiter.
 
„Und was das Kennenlernen angeht … “, begann Karina und zögerte einen Moment leicht verheißungsvoll, „… das kommt immer darauf an, was man über den jeweils anderen wissen will.“. Anschließend wanderte ihr Kopf ein paar Mal von links nach rechts, als ob sie damit innerlich ein paar Antworten – oder sogar eventuell aufkommende Fragen ­– gegeneinander Abwiegen würde. Ihre Fragen waren auf jeden Fall keineswegs nur auf seinen Job bezogen. Wie könnten sie auch, wenn sie sich den Körperbau einmal wirklich richtig zu Gemüte führte? Innerlich schnalzte sie mit der Zunge, während ihre grünen irden von seinem Gesicht abließen und danach mit einer unschuldigen Kurve wieder zu seiner Mimik zurückkehrten. „Aber eigentlich habe ich Ihnen gegenüber fast nichts zu verheimlichen. Nennen wir es den Heimleiter-Vorteil.~“, woraufhin sie amüsiert kicherte und ihre Beine übereinanderlegte. Deutlich signalisierend, dass sie nicht allzu schnell aufstehen und ihren gerade eingenommenen Platz räumen wollte. Insbesondere nicht, nachdem sie dieses unterschwellige – sie wusste auch nicht, was es war – zu spüren begann. Ja, es war etwas Dämonisches, aber irgendwie nicht allzu häufig, als dass man es wirklich eindeutig zuordnen konnte. Sie würde noch ein paar Momente brauchen, um sich wirklich sicher zu sein. „Auch wenn es mich brennend interessiert, was genau Sie hierher verschlagen hat.“. Sie schreckte leicht eingeholt von einem plötzlichen Gedanken auf: „Oh! Und wo wir schon einmal dabei sind: Duzen, oder nicht duzen?“. Julia hätte sie vermutlich für diese Frage schon direkt eingekastelt. Aber Karina war nicht wirklich gewillt sich mit dieser höflichen Anrede lange zufrieden zu geben. Sie waren ja immerhin Kollegen! Und man konnte so recht zügig herausfinden auf welcher Seite des Ich-bin-versteift-Spektrums jemand stand. Schande über den, der jetzt was anderes dachte! Mal ganz davon abgesehen, dass für solche Dinge andere Messmethoden angewandt werden mussten …


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BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 11 EmptySa 23 Sep 2023 - 23:29
06. Januar 2016, Morgen
mit @Karina Aurelia Jansson

Natürlich setzte sie sich, was denn auch sonst. Leon an ihrer Stelle hätte das "Angebot" auch angenommen, ansonsten hätte sie ihn ja kaum einfach so angequatscht. Nachdem sie sich brav gesetzt hatte, spürte er sehr wohl wie ein Augenpaar über seinen Körper wanderte und nur so von Neugierde strotze. Nach wie vor versuchte er auszumachen, was genau an ihrer Ausstrahlung so speziell war und vergass dabei irgendwie praktisch komplett, dass nicht nur Schüler von spezieller Abstammung waren, sondern wohl auch das Personal. Aber er würde es wahrscheinlich dann noch früh genug merken. Sein Gegenüber hatte sich als Karina Aurelia Jansson vorgestellt und erklärte ohne Folgefrage dann auch direkt, an dieser Schule zu unterrichten. Okay, Lehrerin also. Damit war er also nicht allzu weit entfernt gewesen, es bestätigte dem Blonden aber auch, dass sie nicht seine Unterstellte war, sondern zur Direktorin gehörte. Ob das nun positiv oder negativ war, liess erim Raum hängen. "Erfreut. Irgendeinen speziellen Grund, den Sie auf das fremde Territorium brachte oder einfach ein Morgen-Spaziergang?" Es war ja nicht so als wäre sie wegen ihm hier. Hoffentlich auch nicht zwingend wegen einem Erzieher. Leon selber begab sich manchmal ja auch aufs Schulgelände, auch wenn er theoretisch nichts dort verloren hatte. Zugegeben war es aber doch eher eine Seltenheit aktuell. Da es nicht aussah als würde er noch weiterhin zum Lesen kommen, begann er daraufhin den Stapel an Papier wegzupacken.
Damit war der Tisch vor ihnen nun deutlich leerer. "Oder was man über den anderen wissen sollte", beendete er ihren begonnenen Satz und schmunzelte dabei leicht. "Ich rechne aber quasi damit, dass die eingesessenen Hasen hier mich mit Fragen löchern werden. Neugierde, eventuell etwas Skepsis. Ist alles natürlich; ich verstehe das." Er würde sich nicht zwingend als "offenes Buch" bezeichnen, bereit jedes Detail seines Lebens auszupacken war er nicht. Aber ein Eingehen auf ein paar anständige, eventuell konstruktive Anliegen würde er sicherlich nicht ausschlagen. Die Frage "wieso Isola" oder "wo haben Sie vorher gearbeitet" würde er in den nächsten Wochen wahrscheinlich noch einige Male hören, sowohl der Kinder als auch des Personals. Wirkte zwar monoton, aber es war nicht so, als wäre er darauf nicht vorbereitet. Er lehnte sich leicht zurück, bevor er die Arme vor der Brust verschränkte und kommentierte: "Vor den Schülern wäre es sinnvoller, sich weiterhin höflich anzusprechen. Eine Frage des Respekts, wie ich finde. Unter vier Augen wie jetzt gerade? Duzen ist okay", zog er die erste Antwort vor. Er hatte kein Problem damit, es löste ein wenig die vorherrschende Spannung. Und gleichzeitig stellte er sicher, weiterhin ein höfliches Vorbild vor seinen Bewohnern darzustellen. An seiner vorherigen Arbeitsstelle hatte er dasselbe gemacht: Sie in Gesprächen mit Kindern, Du in der Freizeit. Er würde dasselbe Prinzip auch hier anwenden.
Leon überlegte kurz, wie weit er zur Frage ausholen sollte über seine Wahl des Heimes; und vor allem wie ehrlich er antworten sollte. Er war zwiegespalten: eigentlich suchte er noch nach Infos zu seiner Schwester, die irgendwann einmal noch hier war. Wenn er also alles verheimlichen würde, hätte er keine Chance. Andererseits wollte er aber auch nicht gerade sofort seine verkorkste Familie ins Spiel bringen. "Einst wurde ich auf Isola geboren", begann er deswegen. Neutral, wahrheitsgetreu. Es würde immerhin erklären, wie jemand darauf kam, die Insel hier zu mögen. "Aber wie viele zog es mich irgendwann weg. Ausbildung machte ich anderswo. Arbeitete eine Weile in Schulen und einem anderen Heim. Jetzt zog es mich zurück, teilweise auch familiär." Es war sicherlich nicht die ganze Wahrheit, aber es war ein guter Start, oder? Wahrscheinlich würde die Folgefrage zur Familie kommen, aber er würde schon wissen, wie er zu antworten hatte. Er würde das schon irgendwie schaffen. "Und du, zählst zum langjährigen Lehrpersonal? 'Warum Isola' kann man auch gut als Gegenfrage stellen." Er hielt ihrem Blick stand, zeigte komplettes Interesse an diesem Gespräch und liess sich kaum von ihrer Körpersprache beirren.




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Karina

Karina Aurelia Jansson

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Karina Aurelia Jansson

Karina
BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 11 EmptySo 24 Sep 2023 - 20:13
06. Januar 2016, Morgen
mit @Leon

„Neugierde, hauptsächlich. Und die suche nach einem netten Gespräch nach dem Trubel der letzten Wochen., entgegnete die Sukkubus relativ schlüssig bevor sie wieder in Stille versank. Natürlich konnte sie auch mit ihren ganzen nebensächlichen Aufgaben hier aufwarten, aber man sollte die Informationsmenge immer schon flüssig halten. Kleine Häppchen, die einfach zu verdauen waren, machten sich in solchen Konversationen immer am Besten.

Was man über den anderen wissen sollte? Karina schmunzelte bei diesen Worten und fühlte sich sofort ein klein wenig unter Verdacht hier regelmäßig Schandtaten zu treiben. Der Ausdruck beinhaltete nämlich nicht nur die schönen Details des Lebens, sondern auch die gefährlichen. Eventuell – aber das variierte von Person zu Person – sogar die kleinen peinlichen Charakterzüge, die einem in diesem Berufsumfeld in die Quere kommen könnten. Andererseits exkludierte man damit auch mögliche andere, noch pikantere, Details von der Konversation und ließ sie im Schatten weiter vor sich hinbrüten. Es war so schön zweideutig formuliert, dass die Sukkubus ihm dafür geradewegs einen Orden verleihe würde. Wann hatte sie das letzte Mal einen so direkt zum Gegenschlag ausholenden Gesprächspartner gehabt? Dieser Leon war ihr jetzt schon ein Stück weit sympathisch; und seine Begründung dazu war auch gar nicht mal so abwegig. Sicherlich wären einige ihrer Kollegen sehr spezifisch, wenn es um die Abstammung, Herkunft und andere Dinge ging. Allein schon durch die Ereignisse, welche Isola in unregelmäßigen Abständen heimsuchten. Es war eine gesunde Paranoia, irgendwie. Wobei sie sich sehr wohl vorstellen konnte, dass der neue Heimleiter bei einigen der Fragen sicherlich nicht um ein gestresstes Seufzen herumkommen würde; oder um leicht verdrehte Augen. Da hatte er ja relativ viel Glück gehabt sie direkt am Anfang erwischt zu haben! Obwohl … irgendwie auch nicht, wenn sie über ihre eigene Neugier nachdachte …
„Siezen unter den Kindern, Duzen im Privaten.~“, summte Karina und nahm als Unterstützung ihren Zeigefinger, der beim Wechsel zum Duzen den Wechsel noch einmal symbolisieren sollte. „Ja, ich denke, das werde ich hinbekommen.“. Wäre ja auch gelacht, wenn nicht – und sollte ihr der Fehler trotzdem mal unterlaufen war das vermutlich ihre volle Absicht gewesen. Mal ganz abgesehen davon, dass sie diese Herangehensweise schon ein wenig versteift fand. So ein kleines bisschen – nun, wie sagte man so schön? – distanziert. Vielleicht sogar ein bisschen reserviert? Irgendwie sendete der Mann vor ihr eine Menge verschiedener Signale aus, die durchaus das Potential zur Verwirrung hatten. Neben der Sache mit seiner indirekten Ausstrahlung, die ihre Wenigkeit noch immer nicht wirklich greifen konnte.
 
Sie lauschte also den Ausführungen ihres Gegenübers. Ihre grünen Augen interessiert auf seinem Gesicht haltend, während ihr zu einzelnen Passagen ein eifriges, wenn auch kurzes, Nicken entfuhr. Karina wollte nicht den Eindruck erwecken ihm nicht zuzuhören, da waren solche Gesten immer die beste Wahl. Ganz besonders, wenn man seinen Gesprächspartner nicht durch irgendwelche Laute unterbrechen- oder ablenken wollte. Noch war sie mit ihm nicht bekannt genug, als dass sie sich sowas erlauben konnte … und mit manchen wird man an diesem Punkt auch nie ankommen. Das allerdings, so entschied ihr Kopf spontan, waren Gedanken für eine andere Situation.
„Klingt nach einer wahrlichen Herzensangelegenheit.“, warf Karina am Ende seiner Ausführungen ein und schmunzelte dabei sichtlich angetan, „Es ist immer nett sich von Zeit zu Zeit mal von seinen Gefühlen leiten zu lassen.“. In, wie man sich bei ihr sicher denken konnte, mehr als nur einer Hinsicht. Allerdings fraglich, ob diese Zweideutigkeit wirklich so offensichtlich zur Schau gestellt wurde. Sie behielt immerhin ein recht freundliches Gesicht bei und fing nicht spontan an erotische Betonungen von sich zu geben. Das gab dem neuen Heimleiter genau die paar Sekunden, welche zum Gegenschlag genutzt wurden. Die Sukkubus blickte ihn erst ein paar Sekunden lang an, dann wandte sich ihr Blick zur Seite auf die Szenerie der Natur neben ihnen.
„Nun … wenn sie es so unbedingt wissen wollen: Ich bin einem langjährigen Freund hinterhergelaufen.“, sie grinste kurz und kehrte dann mit ihrem Blick zu ihm zurück. „Es ist eine lange Geschichte – und definitiv nicht wirklich spannend – aber es ging einfach darum etwas wieder gut zu machen. Die Wogen glätten und …“, sie konnte sich ein dämonisch verspieltes Lächeln nicht verkneifen, „… ihn ein paar Mal hin und wieder auf der Nase herumzutanzen. So, wie man das so untereinander macht.“. Wieder lachte sie, eine Mischung aus Unschuld und Verspieltheit in ihrer Stimme tragend. „Natürlich ein bisschen erwachsener. Wir haben gehobene Standards.“, kommentierte sie scherzhaft mit einem relativ instinktiven Zwinkern. „Ich könnte dich auch ein bisschen an der Nase herumführen, wenn das Interesse besteht.“. Wovon in diesem Moment nicht wirklich auszugehen war, doch das Angebot stand im Raum … und führte in ihren eigenen Fantasien auch in einen. Am besten, wo keine Fenster und fremde Ohren waren. „Und ein Teil von mir brauchte auch einfach diese Ruhe, welche hier herrscht. Mein altes Leben war einfach viel zu …“. Die Dämonin griff spontan mit ihrer Hand in die Luft, als ob dort irgendwo das von ihr gesuchte Wort herumflog. „… viel zu durchtrieben, chaotisch und turbulent.~“. Ein verruchtes Grinsen huschte ihr über die rosaroten Lippen, bevor sie sich in ihrem Stuhl zurücklehnte. „Nicht, dass ich diesem Lebensstil vollkommen entsagt hätte. Aber naja: Es ist, wie es ist.“. Und genau deswegen musste ein Themenwechsel her, ehe sie noch weiter in dieses Loch abdriftete, dass sich Zweideutigkeit nannte. Manchmal waren die Nebenwirkungen der Klassenfahrt einfach schrecklich. „Ist das nicht ähnlich, wenn einen familiäre Angelegenheiten bis hier verfolgen?“. Eine zu Recht – und gewollt – sehr offen gestellte Frage. Karina wollte selbst herausfinden, wie offen das Thema behandelt werden konnte. Sie pirschte sich ran, sozusagen. Mit der leisen Hoffnung als Jäger nicht auch auf einen der gleichen Gattung zu treffen.


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Leon

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BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 11 EmptyDi 26 Sep 2023 - 15:19
06. Januar 2016, Morgen
mit @Karina Aurelia Jansson

Es hätte Leon sichtlich erstaunt, wenn sie das mit der Trennung zwischen Sie und Du nicht hinbekommen hätte. Wahrscheinlich war es sowieso mehr eine simple Bestätigung als sonst etwas, weswegen er es einfach so liegen liess. Es wäre ja nicht so schlimm, wenn man es mal vergessen würde. Aus Erfahrung gingen sowieso die meisten Teenager davon aus, dass ihre Lehrer - und damit halt auch der Heimleiter - untereinander weniger formell umgingen als sie mit ihnen umgehen sollten. Es hatte gewissermassen auch mit Höflichkeit der älteren Person gegenüber zu tun, zumindest bevor man erwachsen wurde. Danach zählte man einfach auf die Kommunikation; nicht extrem schwierig.
Innerlich seufzte Leon, als Karina meinte, es handle sich wohl um eine Herzensangelegenheit. Nach aussen hin liess er es sich nicht anmerken, aber innerlich fragte er sich tatsächlich, ob es das wirklich war. War er wegen dem Herzen hier oder hatte es andere Gründe? Vernunft? Unsicherheit? Er wollte irgendwie kein Label setzen, was ihn dazu bewegt hatte. Er wusste nur, dass sein Vater tot war und dass er viel, viel zu viele offene Fragezeichen hatte über seine verschleierte Vergangenheit, die vor 27 Jahren hier auf Isola begonnen hatte. Da seine Mutter Olivia ihm sichtlich nicht helfen konnte, waren da also nur noch Isolaner selber übrig. Jemand, der Vater Santos vielleicht kannte. Wobei, jener hatte ja einen anderen Nachnamen, da seine Mutter einst beteuerte, sie habe "Santos" nur angenommen nach der Trennung. Könnte also doppelt schwierig werden, dann auch noch seine ominöse Schwester, von deren er nicht einmal das Aussehen kennt. Aber hey, immerhin der Vorname. "Ja. Ja, wahrscheinlich. Wir werden sehen, ob das irgendwelche Früchte trägt. Und wenn nicht, hat das Heim hier wenigstens eine neue Person, die sich um alles kümmert." Nach wie vor wollte er nicht allzu tief hineintauchen, was sein Vorgänger getan hat und wieso er aktuell nicht da war. Aber wenn er eine Lücke sinnvoll füllen konnte, wäre er wenigstens nicht komplett vergebens hier, selbst wenn er nichts über seine Fragen der Vergangenheit herausfinden könnte.
Dann fuhr sie weiter, erklärte einem Freund hinterhergelaufen zu sein. Anscheinend tanzte sie gerne anderen auf der Nase herum, wenn sie Leon das "Angebot" auch gleich ausstellte. Jener zog eine Augenbraue nach oben, war es doch meistens eher er selber, der anderen genau dies tat - er erwähnte es aber nicht. "Und hatten wir Erfolg damit? Heute beide glücklich auf Isola, einander erwachsen auf der Nase am herumtanzen?", antwortete er schmunzelnd, da Karina sichtlich ausgelassen hatte, ob ihr Vorhaben bis heute Früchte getragen hatte. Vielleicht war es aber auch die falsche Frage zum falschen Zeitpunkt. "Sehe ich als etwas paradox an. Isolas Ruhe und Gelassenheit schätzen, aber dann an der einen Schule unterrichten, welche für ihre sonderbaren Wesen und nicht für deren Einfachheit bekannt ist?", gab er weiterhin zurück, wenn auch nicht ganz so ernst gemeint. Er hatte den wahren Alltag ja noch nicht kennengelernt, da die Schüler kürzlich ja noch nicht im Wohnheim waren. Aber er war schliesslich auch schon hier gewesen und er wusste auch über einiges Bescheid. In just dem Moment fragte er sich, ob diese etwas sonderbare Ausstrahlung seines Gegenübers mit der Rasse zu tun hatte und einigte sich gedanklich darauf, dass dies tatsächlich eine sehr brauchbare Erklärung sein könnte. Es roch irgendwie familiär, auf eine Art und Weise, die er gerade nicht erklären konnte. Zumindest noch nicht.
"Wie war dein Leben vor Isola dann? Was hat es turbulent gemacht?", fuhr er weiterhin fort und schloss damit an ihre letzte Aussage an. Er würde sein eigenes Leben "davor" nicht wirklich als extrem turbulent bezeichnen, aber wenn sie es extra so betonte, würde es wahrscheinlich auch einen Grund haben. "Schwierig zu beurteilen. Es ist nicht so als hätte ich eines Tages aus einer Laune heraus entschieden, dass ich jetzt meiner Familie nachlaufen möchte. Es hatte Gründe; und deswegen ist das Vergleichen eventuell etwas schwierig. Aber nur zu, tanze mir auf der Nase herum. Erzähle mir ruhig mehr, die letzten paar Tage waren arg ruhig und fast schon etwas langweilig." Aber nur fast. Er hatte die Zeit wenigstens sinnvoll genutzt, auch wenn der Heimleiter doch zugeben musste, dass er definitiv nicht auf Dauer nur Papierkram lesen könnte. Irgendwann brauchte er auch etwas Abwechslung.




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Karina Aurelia Jansson

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BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 11 EmptyDo 28 Sep 2023 - 22:44
06. Januar 2016, Morgen
mit @Leon

Die Frage war nicht schlecht gewesen. Hatte sie wirklich Erfolg mit ihrer Aktion gehabt? Eine Wiedervereinigung erreicht und konnte sich nun zurücklehnen und das Leben in beidseitigem Schabernack genießen? Nein, konnte sie nicht. Es war töricht davon auszugehen, obwohl sie sich ein paar Mal durchaus diesem Gedankenspiel hingegeben hatte. „Es ist kompliziert.“, gab sie die wohl stereotypischste Antwort und lachte leicht ertappt. „Sagen wir, so richtig erwachsen sind wir nicht.“. Womit sie zumindest klarstellte, hier kein Erfolg, gleichzeitig aber auch keinen Misserfolg vorliegen zu haben. Ein Status Quo, sozusagen. Trotzdem nichts, worauf Karina im Augenblick wirklich stolz sein sollte. Vielleicht war das auch nur sie selbst, die sich da wirklich im Weg stand. Also, wie schon von ihr erwähnt wurde: Es war kompliziert. Nichts, was man beim ersten Treffen ausplauderte und dann tiefgründig aufarbeiten sollte. Er war Heimleiter und nicht ihr Psychologe. Von daher war es mehr als wunderbar, dass ihr Gespräch sich im Anschluss wieder an andere Thematiken heftete.
Natürlich kam sie dabei nicht drumherum über ihre eigenen Worte zu stolpern. Wieder lachte sie leicht verhalten auf und schmunzelte im Anschluss über die Realisation ihres Gegenübers. Natürlich hatte er recht mit seinen Aussagen. Wer vorher ein normales Leben gelebt hat und nur mit Menschen verkehrte, würde in diesem Umfeld sicherlich ein paar sehr interessante Zeiten erleben. Auf der anderen Seite könnte die Frage aber auch sein, was ihr vorheriges Berufsumfeld war, wenn sie sowas als gemütlich abstempelte. Ironischerweise genau die Frage, mit der Leon gleich im Anschluss um die Ecke stolzierte. Sie liebte es, wie er ihre eigenen Wortlaute nahm und wieder zurück in ihr Gesicht warf. Es fühlte sich ein bisschen so an, als würde sie Katz- und Maus spielen. Stets in einem Wettbewerb steckend, wer von beiden als erstes die Beherrschung verlor und aus dem Nähkästchen plauderte. Es war wie ein kleiner Tanz, den sie hier vollführten und dessen Ergebnis entweder in beidseitigem- oder nur einseitigem Verständnis mündete. Karina wusste allerdings, dass ihre ehemalige Berufung nicht wirklich ein Geheimnis war. Früher oder später hätte Leon Santos erfahren, was genau ihre Daseinsberechtigung hier auf dem Eiland war. Das sie mehr war als nur eine Lehrerin, sofern man das nicht von allem personal auf der Insel bezeichnen konnte. Allein Bernardo war ein wirklicher Eisberg einer Lehrkraft. Nicht verwunderlich, bei dem Alter und diesem … Lebenslauf.
 
„Nun … ich weiß ja nicht, ob ich darauf antworten sollte, wenn ich dir auf der Nase herumtanzen soll.“. Ein Lächeln legte sich sanft auf Karinas Lippen, bevor sie ihre Hände als Ablage ineinander faltete und ihr Kinn darauf ablegte. Leicht spielerisch wippte sie ein wenig hin- und her, während ihre Blicke langsam, aber sicher die Gesichtszüge von ihm entlangwanderten. Als ihre Augen wieder Kontakt zu den seinen suchten, schien der Moment der Wahrheit endlich gekommen zu sein. „Mit turbulent meine ich, dass ich viele Orte bereisen musste. Ich war an vielen Ecken auf der Welt aktiv und musste mich immer wieder neu einfinden. Es war nicht immer einfach, um ehrlich zu sein.“. Ihr Lächeln verzog sich kurz zu einem Grinsen, bevor sie etwas zurückhaltend schnaubte. „Aber ich war wirklich böse, musst du wissen. Ich glaube so ziemlich jede ethische Tugend, die ich nun lehre – und irgendwie auch lebe – habe ich selbst zu hunderten Malen verbrochen.“. Wenn das überhaupt mal ausreichen würde. Bei hundert Jahren Lebenserfahrung kommt da so einiges zusammen. „Ach – und ich habe irgendwo zwischendrin mal Flugzeuge entworfen und bin Lehrkraft gewesen. Wenn du dir aber eines merken solltest, wenn es um das turbulente Leben geht: Ich bin die Frau mit den tausend Gesichtern.~“. Und letzteres klang so melodisch aufgeregt, dass man meinen könnte Karina wollte ihm gerade ihren neusten Roman schmackhaft machen. Tatsächlich war es lediglich die Umschreibung für das Spionagehandwerk; und allem was dazugehört. „Ist das genug Information, oder soll ich noch ein wenig nachhelfen?~“. Ein bisschen Gehirnjogging und Rätselraten wird doch wohl erlaubt sein. Außerdem meinte er doch, sie solle ihm auf der Nase herumtanzen. Warum also nicht ein wenig kryptischer an die Sache herangehen. Infos bleiben schließlich länger im Gedächtnis, wenn man sich alles selbst erarbeiten musste. Simple pädagogisch-didaktische Vorgehensweise, um hier mal ein bisschen die Lehrkraft raushängen zu lassen.


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Leon

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Leon

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BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 11 EmptySa 30 Sep 2023 - 17:17
06. Januar 2016, Morgen
mit @Karina Aurelia Jansson

Er hatte sehr wohl bemerkt, dass sie seiner Frage irgendwie ausgewichen war. Es war wahrscheinlich keine Absicht, sondern mehr der Versuch irgendwie nicht genauer darüber zu reden - was vollkommen okay war. Es war nicht so, als würde es ihn effektiv zu interessieren haben, was sie mit dem Typen tat, dem sie anscheinend bis auf eine paradiesische Insel nachgelaufen war. Dafür waren sie sich definitiv nicht wirklich eng genug und man könnte schauen, ob sich das zukünftig verändern würde. Für den Moment beliess er es dabei und lauschte weiter. Anscheinend war Karina viel herumgereist - oder "musste", wie sie es nannte. Hatte wahrscheinlich mit dem Beruf zu tun, oder dem Arbeitgeber, den sie vorher hatte. Auch wenn sich Leon irgendwie schlecht vorstellen konnte, dass man als Lehrer dazu verpflichtet war, oft in der Welt herum zu reisen. Eventuell wurde man einmal versetzt oder für ein Projekt weggeschickt, aber häufige Szenenwechsel gehörten eigentlich nicht zwingend zu ihrem Job. 
"Böse?", wiederholte er mit einem Schmunzeln, das definitiv einen sarkastischen Unterton hatte. Wem sagte sie das schon? Als ob sein Hemd rein wäre; aber das war nicht etwas, was er laut herum posaunte. Erst recht nicht vor Berufskollegen, die notfalls aufgrund seiner Rasse noch seine Professionalität anzweifeln würden. Er hatte lange gehabt, sich einen Ruf aufzubauen und war jetzt nicht blöd genug, diesen wieder zu zerstören. Solange es keine Vorfälle geben würde, wäre er soweit sicher. "Ich sehe schon. Kein unschuldiges Lamm, das später im Leben bemerkt hat, wo der richtige Weg durchführt?" Ironisch, wer konnte schon von sich behaupten mit voller Überzeugung den richtigen Weg zu gehen? Der Santos war absolut überzeugt, dass er dies auch selber nicht tat. "Solange du hier nicht gegen Ethik und Professionalität verstösst. Ich bin mir sicher, niemand wird gerne deswegen bei der Direktorin antanzen." Er pausierte kurz und stiess nochmals ein Schmunzeln aus. "Bei mir musst du ja nicht antraben. Unter normalen Umständen jedenfalls nicht; aber ich hoffe, ich werde dich nicht in meinem Büro begrüssen müssen wegen irgendetwas, ausser für Privates. Also, für Smalltalk oder für einen Kaffee." War es eine Einladung, ihm Kaffee ins Büro zu bringen? Korrekt. War es gleichzeitig aber auch eine Warnung, dass er hoffte, nicht basierend auf beruflichen Notfällen von ihr zu hören? Ebenso.
Er tippte ein wenig mit den Schuh auf den hölzernen Boden der Terrasse. Die Sonne zog sich langsam weiter an den Himmel, als er vorlehnte und meinte: "Wie kommt man von Lehren auf Flugzeuge - oder umgekehrt? Was wurde da für einen Wandel durchgemacht?" Es war nicht wirklich extrem abwegig, aber es war eine gute Gegenfrage, um das Gespräch am Laufen zu halten. Er hätte seinem Gegenüber nicht gegeben, Flugzeuge zu mögen. Erschien ihm nicht als etwas Klassisches für eine Frau; das machte sie irgendwie spannend. Und es hielt ihr Gespräch schön locker, denn Leon war sich sicher, dass sie noch duzende Möglichkeiten haben werden, über ihren Beruf zu reden. "Motorisiertes hat mich irgendwie nicht besonders motiviert. War ein komischer Junge, anscheinend. Anstatt auf einem Motorrad zu sitzen, stand ich vor den grossen Spiegeln im Tanzstudio ..." Er schwelgte leicht in Erinnerung, als ein süffisantes Grinsen über sein Gesicht huschte bei der Vorstellung daran, wie seine Klassenkameraden wohl reagiert hätten.




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Karina

Karina Aurelia Jansson

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Charakterbogen
Aufenthaltsort:
Aktuelles Outfit: Die Haare sind fast ganz unten mit einer Schleife zusammengebunden. Am Oberkörper ist ein schwarzes Jackett mit weißer Bluse darunter. Am Hals sitzt ein Halsband mit einer grünen Brosche, fein säuberlich in den Kragen eingearbeitet. Die Beine verdeckt ein schwarzer und leicht kürzerer Bleistiftrock, sowie eine Strumpfhose. An den Füßen finden sich zwei schwarze Schuhe mit Absatz wieder. (Siehe Signatur)
Karina Aurelia Jansson

Karina
BeitragThema: Re: Terrasse Terrasse - Seite 11 EmptySo 1 Okt 2023 - 16:45
06. Januar 2016, Morgen
mit @Leon

„Kaffee vorbeibringen, Smalltalk und nicht negativ auffallen.“, wiederholte sie sichtlich amüsiert über Leons bedenken und zuckte kurz mit den Mundwinkeln, „Das sollte ich hinkriegen, hört sich nicht allzu schwer an.~“. Was mit ihrer verspielten Art unterfordert klang und zur gleichen Zeit einen sichtlich merkbaren Spielraum für eine zweite Meinung schuf. Als wäre es mehr eine Leitlinie der sie zu folgen versuchte, anstatt es sich wirklich ernsthaft vorzunehmen. Schaute man jedoch in ihre Historie von Verstößen, war der Heimleiter niemals auch nur annähernd irgendwo in ihrem Kreuzfeuer gelandet. Sie hatte eine wirklich heftige Streiterei mit eben jener Direktorin gehabt, doch diese Wogen hatten sich mittlerweile – hoffentlich – wieder geglättet. Doch das waren alles Geschichten, über die der werte Herr vor ihr noch nicht bescheid wissen musste. Spannung, hieß das Zauberwort für ihre Begegnung. Wohin kämen sie denn, wenn jeder mit seinem Leben hausieren ging, als wolle er Leute für seine eigene Sekte rekrutieren? Geheimnisse, Bedürfnisse, Details – sie alle hatten einen Preis, der von Person zu Person variierte. Jedes Wesen war käuflich, die Frage war nur mit was genau man anfangen musste zu locken, damit die Verteidigung des anderen bröckelte. Im Verhör einfacher zu erreichen als in einer normalen Konversation. Vielleicht warf sie deswegen gerade so viel mit vagen Details um sich. Irgendwo, so die Grundannahme, würde das Interesse des neuen Heimleiters schon landen. Offenbaren, worauf er sein Augenmerk lenkte und ob seine Nachforschungen oberflächlicher- oder doch mehr detailreicher Natur waren.
Wieder einmal bewies ihre neue Bekanntschaft ein Talent dafür genau in den Zwischenräumen ihrer Aussagen einzusetzen. Der Keil mit dem großen Fragezeichen schob sich direkt in ihre frühe Vergangenheit und den Wechsel ihrer Berufslaufbahnen. In der Tat keine Sache von ein paar Monaten, wie jeder normal denkende sofort erkannt hätte. Doch vorerst hielt sich Karina zurück sofort mit ihrer Antwort zu beginnen und nahm sich einen Moment die vorgeneigte Haltung des Hünen vor ihr zu begutachten. Es wirkte wie ein kleiner Stand-off, wo sich beide über dem Tisch immer näherkamen, um immer detaillierter in ihren eigenen Ausführungen zu werden. Wenn die Stimme sank, weil man sich schon so nah war und alle anderen Ohren immer spitzer wurden, weil man sich von den kleinsten Fetzen dieser Begegnung private Details erhoffte. 


„Ein Tänzer?“, erhob Karina fragend das Wort und öffnete kurz überrascht den Mund, bevor sie ebenfalls lächelte. „Nein, das überrascht mich jetzt wirklich! Aber gleichzeitig ist es sehr … faszinierend. Ich hatte nur selten das Glück mal einem professionellen Tänzer zu begegnen. Ich bin nicht gerade sehr geübt darin, deswegen.“. Was keineswegs einer Lüge entsprang. Die Spionin war nur kein absoluter Profi darin, so musste man das wohl ausdrücken. Sie musste es auch nie richtig lernen, weil ihre vorbereiteten Rollen nicht wirklich damit in Kontakt kamen. „Dafür muss man sicherlich auch sehr ausdauernd sein.“, fand der kurze und sichtlich anzügliche Gedanke einen Weg über ihre Lippen. Zusammen mit der Vorstellung von anderen Szenarien, die man hier gerade nicht weiter ausführen wollte.
„Aber bevor ich da weiter nachhake … meine Berufswechsel hatten ein klein wenig Zeit dazwischen und mit der Zeit ändern sich auch die Prioritäten ein wenig.“. Ein leichtes Schmunzeln huschte über ihre Lippen, ehe sich die Kopfablage auflöste und sie Leons Haltung ein Stück weit kopierte. „Mein anfängliches Lehramtsstudium vollzog ich Anfang der 70er, wenn ich mich richtig erinnere. Meine Faszination für Flugzeuge übte allerdings schon ab den 45ern aus. Ein sehr komplizierter Zeitstrahl.“. Zusammen mit ein paar Jahren Urlaub außerhalb, weil man wieder reaktiviert wurde. Karina wirkte ein wenig wehmütig, als sie so an die ganzen Dinge dachte, welche sie aufgrund ihres eigentlichen Hauptberufes verpasst hatte. „Ich war zwar noch einmal in den 80ern mit Flugzeugen beschäftigt, aber das ist nicht wirklich erwähnenswert.“. Was in ihren Worten so viel hieß wie: Es ist auf jeden Fall erwähnenswert. Gerade dort spielte sich die meiste Action in ihrem Leben ab und die Spionin war sich bis heute nicht sicher, wie genau sie diesen Lebensabschnitt für sich bewerten sollte. Positiv, irgendwie. Aber im Detail? Manchmal verdrängte sie die Dinge auch einfach viel zu gerne. Sparte Zeit und Nerven. „Aber trotz dessen, finde ich nicht, dass Tanzen ein untypisches Ding für Männer ist. Eher im Gegenteil.“, und jetzt holte sie ihre alten Oma-Geschichten raus. „Wenn ich damals tanzen ging und jemand wusste sehr genau, was er tut. Ich bin dahingeschmolzen. Je schwieriger der Tanz, je gewagter und … ja, auch verruchter … desto besser.~“. Nicht jeder ist eben in den frühen Fünfzigern nur prüde durch die Straßen marschiert. Gerade in der Zeit ging es doch darum ein bisschen Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Natürlich für damalige Verhältnisse, muss ich hinzufügen. Ich weiß leider nicht, wie sich das heute auf die Tanzwelt ausgewirkt hat … oder mit welcher Art des Tanzes du am meisten bewandert bist?“. Vielleicht war er ja eher einer von diesen Distanzierten Leuten, die sich nur auf die Synchronität mit ihrem Partner verließen. Der Sukkubus wäre das Gegenteil natürlich lieber, keine Frage. Nichts desto trotz sah sie darin einen guten Indikator, um ihn ein bisschen besser einschätzen zu können.


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