Der große Speisesaal im Parterre des Wohnheims bietet Platz für unzählige hungrige Mägen. Zu Schulzeiten breitet sich hier morgens und abends der Geruch frisch zubereiteter Mahlzeiten im gesamten Erdgeschoss aus, die von der alteingesessenen Sayaka liebevoll zubereitet werden, die den Heimbewohnern schon lange nicht mehr fremd ist. Auch am Morgen kümmert sie sich darum, dass das Frühstücksbuffet immer nachgefüllt wird und am Abend steht sie an der Essensausgabe. Sie schenkt den Schülern nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern auch ein wohltuendes Lächeln. An manchen Tagen lässt sie sich allerdings von einer wohlgenährten Frau mittleren Alters vertreten, die nur sehr wortkarg ist und gerne auch zu kleine Mahlzeiten austeilt.
Der Speiseplan
Montag - 20.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsTsukune-Don - Hähnchenbällchen-Spieße mit Yakitori Soße auf Reis
AbendsGebratene Nudeln mit Tofu und Gemüse
Dienstag - 21.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Miso-Suppe, Wok mit Gemüse und Reis
AbendsGericht - Gebratene Weizennudeln mit Rindfleisch und/oder Gemüse
Mittwoch - 22.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Reis/Kartoffeln mit Tafelspitz und Meerrettich
AbendsGericht - Spaghetti Napoli
Donnerstag - 23.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Lasagne mit Salat
AbendsGericht - Toast Hawaii
Freitag - 24.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Hühnersuppe mit Nudeln oder alternativ reine Gemüsebrühe
AbendsGemüsepfanne -
Samstag - 25.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts, nur heute: frische Spiegeleier vom Wachtelhuhn!
MittagsGericht - Hähnchenbällchen-Spieße mit Yakitori Soße auf Reis
Ich war mir nicht ganz sicher, wie ich das zu Stande gebracht hatte, aber irgendwas, das ich gesagt hatte, hat das Glühwürmchen dazu gebracht Reißaus zunehmen. Mit einem leisen Seufzen und dem Gefühl von Reue und einem schlechten Gewissen widmete ich mich meinem Frühstück und zwang mich dazu alles zu vertilgen, was sich auf meinem Tablett befand. Vielleicht sollte ich in Zukunft den Kontakt zu anderen vermeiden, wenn ich so wenig geschlafen hatte. Das würde zumindest das Risiko mindern, dass ich jemanden vergraulte. Ich überlegte sogar mich bis 13 Uhr noch einmal hinzulegen, um zu vermeiden, dass ich Oliver auch so angehen würde. Die Vorstellung noch etwas zu schlafen war sogar ziemlich verlockend, aber ich schob die Idee dann mit einem seufzen beiseite und beließ es dabei. Nach dem Essen massierte ich mir den Nasenrücken und spürte wie sich langsam Kopfschmerzen bemerkbar machten. Wahrscheinlich war mein Kopf einfach etwas überfordert mit all den Emotionen um mich herum. Und dem Mangel an Energie. Ich gehe nie wieder so spät schlafen. Mit dem Gedanken stand ich auf und brachte mein leeres Tablett weg, ehe ich den Blick nochmal kurz durch den Speisesaal gleiten ließ. Dann verzog ich mich zurück auf mein Zimmer, um mich dort etwas auszuruhen und etwas Kraft zu tanken, bis ich mich mit Oliver auf der Terrasse für die Hausaufgaben traf.
Oliver machte sich an sein Frühstück. Es war lecker und einfach. Wieso brauchten auch einige Personen ein groß gekochtes Menü am Morgen? Der Braunhaarige fand, dass man sich nicht wirklich Mühe am Morgen machen musste, solange es gut schmeckte, ausreichend und nahrhaft war. Jedenfalls war dies für den Amerikaner so, doch es war jeder irgendwie anders und das wusste er auch.
Nachdem er das Frühstück fertig hatte, war er richtig satt. Er hatte sich auch Zeit genommen, da er noch viel Zeit übrig hatte. Doch als er fertig war, sah er zuerst auf die Uhr. Es war noch nicht einmal Mittag. Was sollte er nun wohl tun? Oliver dachte darüber nach und merkte dann, dass er sich gar nicht so sehr hier im Wohnheim auskannte. Er könnte sich hier doch noch ein wenig umsehen, bevor er sich zur Terrasse begeben würde. Der Braunhaarige fand die Idee so gut, dass er sich dazu entschied dies auch zu tun. Er brachte das leere Tablett zur Ablage und begab sich zuvor noch kurz in sein Zimmer.
Im Zimmer packte er noch seine Sachen für die Hausaufgabe in seinen Rucksack. Außerdem nahm er noch seine Kopfhörer mit und steckte diese sogleich in sein Hand und in die Ohren und hörte Musik. Danach begab er sich aus seinem Zimmer in den Außenbereich des Wohnheims.
Der Weg nach unten war nicht schwer für die Französin gewesen. Nachdem sie am gestrigen Abend ungeahnt freudig aus den Federn gerissen wurde, so kam dieses Mal keine Alix in ihr Zimmer gerannt, schmiss sich auf ihr Bett, als wäre ein Bus auf sie zugerast und knallte mit der Wucht eines Kometen auf ihre Matratze…nein, heute nicht. Heute blieb alles still und die Blondine hatte alle Zeit der Welt gehabt sich auszuschlafen und zurechtzumachen. Fast so wie ein Wochenende war das heute. Nicht, dass sie sich beschweren würde. Es tat gut mal wirklich jede Müdigkeit hinter sich zu lassen. Zwar hatte sie ihre Schwester noch nirgendswo gefunden, aber Helena war sich sicher, dass ihr ebenfalls blonder Gegenpart irgendwo zu finden war. Dementsprechend war der Pariserin die gute Laune regelrecht auf das Gesicht geschrieben, während ihre Hand lässig einen Teil ihrer Mähne wieder hinter ihre Schulter beförderte. Jetzt war das Bild ihrer blonden Mähne wenigstens wieder in Schuss gebracht. Solche Makel behob die Französin sowieso lieber sofort, bevor noch ein falscher Eindruck entstand…manchmal zumindest. Man musste es ja nicht übertreiben. Immerhin ging sie nur essen und nicht auf eine Gala-Veranstaltung. Dementsprechend schnell fand sich die junge Dame am Buffet wieder. Der leere Magen hatte sich hier als sehr ambitionierter Motor herausgestellt, welcher ihre Beine regelrecht beflügelte. In einem schnellen Überflug erkannten die blauen Augen genau das, was sie für den heutigen Tag als Nahrhaft erachtete. Ein Croissant, Marmelade und ein Brötchen, welches später noch in Scheiben geschnitten werden würde. Aber noch musste sie sich erst einmal etwas zu trinken organisieren. Bei ihr war das in diesem Falle ein Kaffee. Sie hatte schon sehr früh damit angefangen. Wenn man es genau nimmt mit ihrem zwölften Lebensjahr. Am Anfang verzog sie dabei noch das Gesicht, nun war es Alltag geworden.
Diese und viele andere Gedanken kursierten gerade im Kopf der Französin, bevor sie sich mit einem beladenen Tablett am Ende des Buffets wiederfand. Jetzt musste sie sich nur noch umschauen, wo sie sich denn hinsetzte. Die Engelin war weiß Gott niemand, die sich einfach alleine irgendwo hinpflanzte. Wenn, dann fühlte sie anderen schon gewissermaßen auf den Zahn. Man lernte neue Leute eben nicht durch pures Schweigen kennen, das war nun mal ein Fakt. Und gerade sie hatte es auch irgendwo mal nötig, sich über ihr Umfeld zu informieren. Also wanderten die blauen Seelenspiegel erneut durch den Raum. Und Tatsache, sie wurde fündig. Etwas versteckt, die ganze Menge an Leuten im Speisesaal überblickend saß sie dort, das perfekte Ziel (@Emily Shields). Eine Klassenkameradin, die sie noch nicht annähernd genug kannte. So konnte sie vielleicht mal eine neue Beziehung knüpfen. Eine gute Situation, zumindest für die Engelin. Immerhin bot sich so eine Gelegenheit nicht oft. Wenn Emily sie also nicht gleich wegschicken würde, erhöhte sich so die Chance, dass die Französin einen ehrlichen Einblick in deren Persönlichkeit bekommt. Und wenn es auch nur drei Sätze sind. Es reichte vollkommen, um sich einen besseren Eindruck zu machen. Gerade für sie, die Sozial etwas feinfühliger war als andere. Konversationen waren in Sachen Mimik wie Poker. Und in dieser Art des Pokers war sie gut, sehr gut sogar. Die Großstadt prägt, könnte man sagen. Das Ziel der Blondine war also gesetzt und mit dem gleichen Lächeln, mit welchem sie auch den Speisesaal betreten hatte, näherte sie sich dem Mädchen ganz bewusst offensichtlich. Schüchtern war sie in jedem Fall nicht.
„Hey!“, grüßte sie mit einer hellen und einladenden Stimme ihre Klassenkameradin und nickte ihr zu. Sie vermied den Namen bewusst um nicht gleich zu persönlich zu werden. Nicht, dass es unter Teenagern großartig relevant war. Jetzt lag es an ihr den perfekten Grad von Höflichkeit und Aufdringlichkeit zu finden. „Macht es dir was aus, wenn ich dir an deiner Überwachungsposition Gesellschaft leiste? Die anderen Tische sind voll und…“, sie machte eine kleine Pause, während sie noch einmal einen Blick zurück zu den anderen Tischen warf, „…alleine sitzen ist einfach nicht mein Ding. Ganz besonders nicht, wenn man sich nicht beeilen muss um in den Unterricht zu kommen.“. Natürlich war das mit der Überwachung scherzhaft gemeint. Die Französin würde niemandem so direkt ernsthaft das beobachten anderer unterstellen. So lange sich kein triftiger Grund dafür bot, versteht sich. Genauso wie sie die Schulunform verwirrte. Aber noch sagte sie nichts. Erstmal eine Antwort abwarten. Eine Abfuhr war ja kein Problem. Sie hatte ihre Kopfhörer, sowie ein Buch, immer in ihrer Handtasche dabei, die lässig über ihrer Schulter hing. Sie konnte sich also auch woanders hinsetzen. Außerdem hatte sie keine Schuluniform am Körper. Es war ein blaues Kleid mit weißen Punkten. Auffällig genug um beachtet zu werden und schlicht genug um nicht von jedem gleich angeschaut werden zu müssen. Heute ganz genau der Stil der Pariserin, denn es ging ja auch anders.
Während ich also mein Frühstück aß, kamen immer mehr Leute. Es war mittlerweile doch recht spät und ich fragte mich, ob so viele gar keinen Unterricht hatten oder ob sie einfach alle schwänzten. Einige von ihnen kamen mir bekannt vor, andere nicht, aber das war mir auch relativ egal. Ich hatte nicht wirklich vor sie kennen zu lernen. Die sahen einfach komisch aus. Gerade als ich diesen Gedanken beendet hatte traf ich auf ein paar blaue Augen und sie sah mich direkt an (@Helena Chevalier). Was sollte das? Warum starrte sie mich so an? Falls sie mich stalken wollte, war das ein sehr erbärmlicher Versuch. Ja ich war toll, aber man konnte sich doch etwas mehr anstrengen und dies nicht so plump zeigen. Zu allem Übel kam sie leider auch noch direkt auf mich zu. War sie von allen guten Geistern verlassen? Was sollten überhaupt diese bunten Strähnchen? Das war ja mal sowas von 2005. Dann war es soweit, sie stand an meinem Tisch und öffnete ihren Mund aus dem lauter Worte sprudelten. Ich konnte gar nicht anders als sie fragend anzuschauen. Wie kam dieses Mädchen bitte auf die Idee mit mir sprechen zu können? „Überwachungsposition?“, fragte ich ungläubig nach. Das sollte wohl ein Witz sein. Leider hatte sie damit nicht ganz unrecht, von hier aus hatte ich einen guten Blick über die Cafeteria und das war auch der Sinn dieser Platzwahl, aber das hatte sie nicht zu interessieren und schon gar nicht wollte ich, dass sie das so laut herum posaunte. Also erstmal abstreiten. „Ich überwache hier niemanden, sowas habe ich ja wohl nicht nötig. Du etwa?“, ich lächelte sie an. Wer würde das schon freiwillig zugeben und wenn sie es ebenfalls abstreiten würde, könnte sie genauso gut gehen und mich endlich wieder in Ruhe lassen. Wenn ich mich recht erinnerte waren wir in der gleichen Klasse, das heißt wir würden uns noch oft genug sehen. Reicht meiner Meinung nach.
Na wenigstens eine Antwort hatte die Engelin schon einmal bekommen. Das war doch mal was! Auch, wenn sich ihre Klassenkameradin wohl etwas ertappt fühlte. Was ihr wohl nicht gerade dabei half ihre Blicke zu verbergen, als sie auf der Stirn der Französin zum Stehen kamen. Ein bisschen konnte sich die Blondine jetzt schon denken, was genau die Augen ihrer Begegnung dort wohl fasziniert – oder auch nicht fasziniert – dort erspähten. Ihre Strähnen waren halt sehr offensichtlich. Aber es würde sie auch nicht wundern, wenn hier keiner etwas von Nationalstolz verstehen würde. Immerhin schienen hier ohnehin sehr wenige stolz auf ihre Herkunft zu sein. Eine kleine Feststellung ihrerseits, in ihrer bisherigen Zeit hier auf der Insel. Aber wer war sie, dass sie darüber urteilte? Immerhin waren sie alle Individuen. „Natürlich.“, lächelte die Chevalier leicht in Richtung der anderen Blondine und nickte leicht. Das Tablett in ihrer Hand nun leicht auf dem Tisch absetzend. Manchmal musste man auch mal penetrant sein. In diesem Falle war sie schon auf bestem Wege sich einfach hinzusetzen. So beliebt war sie nun auch nicht, dass es eine geschlossene Gesellschaft war, so lange sie dort saß. Es sei denn sie hatte imaginäre Groupies, sollte es ja auch geben. Das genauere darauf eingehen, oder besser gesagt: abstreiten ihrer Vermutung, konnte in jedem Falle schon als Gespräch gewertet werden. „Klar.“, kam es beinahe schon stolz aus ihrem Mund hervor, während sie sich hingesetzt hatte. „Warum sollten mich meine Mitmenschen nicht interessieren?“, konterte sie das ganze mit einer Frage, welche sich sogleich selbst beantworten sollte. „Immerhin lernt man so manches, wenn man ab und zu einfach nur zusieht.“, lächelte sie zuckersüß als Reaktion auf das ihr gegenüberliegende hinterher und mit einem Blick, der neutral keine Tendenzen preisgab. Außerdem, dass erwähnte sie nicht, war es ein Zeitvertreib. Ein guter noch dazu. Man kann ja nicht immer mit Ohrstöpseln irgendwo sitzen und in Ruhe sein Buch lesen. Sollte sich jemand zu ihr setzen, wäre sie in jedem Falle die letzte Person welche eben diese wegschicken würde. Nicht mal ihrem ärgsten Feind würde sie das antun. Meistens sind das eh nur einseitige Zickenkriege aus irgendwelchen niederen Beweggründen. Aber bitte, manche Menschen brauchen das.
„Aber die Kunst liegt ja darin beim hinschauen nicht gleich erwischt zu werden.“, fügte sie an und nahm nun auch endgültig Platz. Ihre Handtasche fand lässig an der Lehne neben ihr Platz. Das sie nun mit dem Rücken zum Rest des Saales saß, machte es für sie selbst natürlich nicht mehr möglich alles hinter sich zu beobachten. Aber hier saßen ja nicht nur gewöhnliche Leute herum. Wenn die Engelin wöllte, könnte sie es trotzdem. Ein wenig erschreckend, wie sie selbst bei dem Gedanken zugeben musste. „Das ist ja offensichtlich, denke ich.“, schloss sie das Thema etwas schnell ab und wechselte einfach das Tempo der Konversation. Nicht unbedingt notwendig, aber kann man mal machen. Sie wollte die andere Blondine ja nicht mit einem Redeschwall einfach zu labern. War auch nicht ihre Art. Dementsprechend folgte eine schulische Frage. Persönlich sollte man eh erst etwas später werden. Insbesondere bei einer sehr Neutralen Ausgangslage. Helana konnte immerhin nicht damit rechnen einen sozialen Knotenpunkt zu nutzen. Bis jetzt hatte sie nur die Klasse, mehr nicht. „Ich nehme mal an du bist ebenfalls nicht an den FTF interessiert gewesen? Ein paar aus unserer Klasse haben das Angebot ja angenommen.“, fragte sie deswegen geschickt und versuchte sich zur gleichen Zeit einer ruhig zu geben, während ihre Hände schon an ihrem Frühstück waren. Wobei die Manieren der Pariserin wohl sehr kontrovers in Verbindung mit den Strähnen wirkten. Sie war halt kein dahergelaufenes Mädchen. Zumindest nicht im übertragenen Sinne.
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Edit:
Das Gespräch mit Emily war neutral. Nicht schlecht, nicht sonderlich gut. Aber was hatte die Französin auch erwartet? Immerhin trennten sie isch nach eine kleinen Zeitperiode nicht als absolute Feinde. Auch, wenn sie irgendwie das Gefühl nicht loswerden wollte, dass es sich die andere Blondine nicht gerade leichter machen würde, wenn sie zu jedem so distanziert war. Was natürlich nicht hieß, dass sie das nun ändern musste. Es war nur...die Leute gingen eher auf freundliche Leute zu anstatt umgekehrt. Selbst sie ließ sich immer mal wieder davon beeinflussen. Jemand der ein Gesicht wie Sieben Tage Regenwetter zog, war einfach kein bevorzugte Gesprächspartner. Besonders nicht, wenn er es immer tat. Ein simpler Fakt.
"Ich muss jetzt aber langsam los, Termine.", scherzte sei und hatte dabei ja nicht gelogen. Erst eben gerade hatte sie gesehen, dass sie, sollte sie sich nicht sputen, zu spät kommen würde. War es ihr doch noch ein Bedürfnis ihre Schwester aufzusuchen, welche auch heute morgen nicht auffindbar war.
Lucy öffnete die Tür zum Speisesaal und roch direkt das leckere Essen. Sie wusste direkt, dass es sich um ein Fischgericht handeln würde. Sie schaute sich um, ob irgendjemand dort war, den sie kannte, allerdings konnte sie nur zwei Mädchen sehen, die gerade dabei waren den Raum zu verlassen. Naja egal, dachte sich die Werwölfin und machte sich auf den Weg zum Essen. Sie schnappte sich ein leeres Tablett und lud sich etwas von dem Mittagessen drauf. Da sie noch nicht gefrühstückt hatte, hatte sie etwas mehr Hunger, weswegen sie sich ihr Essen auch etwas großzügiger auflud. Mit einem vollen Tablet machte sie sich, dann auf den Weg zu einem Tisch. Einen leeren Tisch zu finden erwies sich dieses Mal als nicht sehr schwer, weswegen sie sich eher nach hinten zu den Fenstern setzte. Sie legte ihre Tasche und ihre Jacke auf den Stuhl neben ihr und fing an zu essen.
Lydia war froh, als sie ihr Zimmer verlassen hatte und sich endlich auf den Weg zum Speisesaal war. Auch ihr Magen schien schon Freudengesänge in Form von Knurren aufzuführen. Es war der Wölfin ein wenig peinlich und sie war doch froh, dass sie keine Menschenseele auf dem Weg zum Speisesaal entdeckte. Es war sogar sehr still in den Gängen, was irgendwie angenehm war, denn so konnte die Irin in Ruhe wach werden und sich schon überlegen, was sie heute wohl frühstücken würde. Die Auswahl war ja sehr groß beim Frühstück, was sie jedoch von zuhause nie kannte. Irgendwie war es hier für die Irin zur Gewohnheit geworden. Es könnte aber daran liegen, da sie schon drei Monate auf der Insel war, konnte sie jeden Tag diese große Auswahl genießen.
Die Irin kam ziemlich schnell am Speisesaal an. Als sie die Tür öffnete und hinein ging, merkte sie sofort, dass sie die einzige in dem Raum war. Es war sehr still. Hinter der Theke hörte man ab und zu Geschirr klirren, was Ly nicht sonderlich störte. Im Gegenteil sie empfand dies als sehr beruhigend.
Lydia ging an die Theke und holte sich ein Glas Orangensaft, zwei belegte Brötchen und einen Apfel als Dessert. Da sie ja sehr viel Platzauswahl hatte, ging sie an einen Tisch, der am Fenster war. Dort setzte sie sich hin und trank gleich einen Schluck Orangensaft. Danach sah sie ein wenig aus dem Fenster und beobachtete dort die Vögel, die auf einem Baum herumhüpften.
Arata
Arata
103 Charakterbogen Aufenthaltsort: Terrasse Aktuelles Outfit: Oversized T-shirt in weiß,
Gähnend hatte ich mich auf den Weg gemacht. Mein Magen knurrte und mein Hals fühlte sich an wie ein korrodierender Metallstab. Ich fuhr mit meiner Hand langsam über die Stelle des Halses, fühlt sich rau an. Den Blick in den Spiegel habe ich doch schon gemacht und wieso kann ich mich daran nicht erinnern? // liegt wahrscheinlich dran, dass du notgeiles Stück an andere Dinge denkst // Ganz unrecht habe ich nicht, ehm ~ ich meine 'er'. Ich präsentiere mein stets vorhandenes kritisches Ich // bisschen mehr SFX und es würde nicht so kacke aussehen // Wie zuvor fuhr ich mir also mit meiner Hand über meinen Hals. Einmal mit dem Strich und einmal gegen den Strich. Dort bemerkte ich schnell die kleine fiesen Bartstoppeln. Noch waren sie nicht sehr deutlich, denke ich mal, aber wenn ich mich nicht hege und pflege, dann ende ich bestimmt noch wie der alte Knacker im Restaurant letzte Woche. "MHHH." Der Saal roch unglaublich gut nach essen, ob sie dieses mal extra Speck gemacht haben? Also nicht, das ich mir das schon seit fast zehn Jahren, von dieser Kuh hinter dem Kochfeld wünsche. UND? Natürlich. Kein. Speck! // tja, blöd gelaufen, Fettsack! // "Ach halt doch den Mund.." - lol ok, nächstes mal vielleicht nicht, wenn sich zwei unterhalten und direkt neben einen gerade ihren Teller voll machen. Ein schlecht gespieltes Husten, sollte diese Peinlichkeit zu einer wahren Pein machen. Tat's aber irgendwie nicht. Kichernd sind die zwei Mädels vor mir weggegangen. "Hm.", schultern zuckend nahm ich mir alles, worauf ich im Moment Lust und Laune hatte, auf den Teller und suchte mir einen gemütlichen Platz am Fenster. Brötchen aufschneiden, Butter zuführen, glatt streichen und belegen. Natürlich mit allen Scheiben einer Wurstsorte, sonst verhungert man noch und es schmeckt dann nicht so gut und dann ab rein in den Mund. "Mh... lecka.. sch..ck..a" - eh, ich hab das Gefühl mich wie Jabba anzuhören. Find ich ok.
Wieso war er eigentlich immer so früh wach, obwohl er genau wusste, dass es noch mehrere Stunden bis zum Unterricht sein würde, die er immer zu mit Nichtstun verbrachte? Jeden Morgen war es derselbe Mist. Vielleicht trieb der Hunger ihn aus dem Bett. Oder die ersten Sonnenstrahlen, die er einfach nicht ignorieren konnte. Was es auch war – Mike war nun wach und leider Gottes nicht mehr in der Lage wieder einzuschlafen. Er hatte sich in seinem Zimmer die Hose der Schuluniform und obenrum ein einfaches T-Shirt angezogen. Niemand konnte ihn beim Frühstück dazu zwingen, den offiziellen Dresscode zu befolgen. Nicht einmal die Direktorin, wäre sie anwesend. Außerdem war es ärgerlicher einen Fleck von einem weißen Oberteil zu entfernen, als von seinem dunkelblauen T-Shirt. Bevor Mike das Viererzimmer verließ, warf er rasch einen Blick auf das schwarze Display seines Handys, das ihm morgens als Spiegel diente. Seine Haare waren etwas strubbelig – die hatte er nach der gestrigen Dusche nur mit den Fingern durchkämmt. Ansonsten war er so vorzeigbar (oder eben nicht – Ansichtssache) wie immer. Die Tür laut hinter sich zuschlagend, machte er sich auf in die Mensa. Unterwegs nickte er den ein oder anderen vertrauten Gesichtern zu, die bereits durch das Wohnheim streunten. Von einigen bekam er ein verschlafenes Lächeln als Erwiderung, andere blinzelten ihn nur irritiert an und wandten sich ab. Das Indiz dafür, dass die zwei-Wochen-Marke für jene Kandidaten überschritten war und sie ihre Erinnerungen an Mike verloren hatten. Auch wenn der Werwolf vorgab, sich nicht darüber zu ärgern, beschleunigte er unwillkürlich seinen Gang, je mehr Mitschüler ihn verdutzt anschauten.
Fast schon im Jogging-Tempo und mit einem griesgrämigen Gesichtsausdruck erreichte Mike schließlich den Speisesaal. Er ließ den Blick beiläufig über den großen, leeren Raum schweifen, während er sich zum Buffet begab. Dann stockten seine Schritte sichtlich. Seine Augen hafteten für einen längeren Moment an dem schwarzhaarigen Mädchen am Fenster. In seinem Brustkorb bildete sich ein Knoten, den er auf die Schnelle nicht runterschlucken konnte. Was war nur los mit ihm? Lydia hatte ihre Erinnerungen verloren. Alles, was sich beim Zelten zugetragen hatte, war abgehakt und vorbei. Wieso wühlte ihn ihr Anblick trotzdem jedes Mal aufs Neue auf? Hatte er gehofft, dass der Fluch sich bei ihr löste, wie bei einigen anderen zuvor? Er musste sich eingestehen: Ja, das hatte er. Vielleicht war es daher die Enttäuschung, die ihn immer wieder übermannte, wenn er Lydia sah. Bevor er zu einer Marmorfigur erstarrte, lief Mike eilig ans Buffet und lud sich seinen Teller mit allem möglichen Zeug voll. Er ließ sich dabei absichtlich viel Zeit, in der Hoffnung, dass Lydia währenddessen ihr Frühstück beendete und ging. Doch sie schien sich gerade erst gesetzt zu haben. Er war wirklich ein Pechvogel. Mit dem Teller in der einen und einem Glas Milch in der anderen Hand, durchquerte Mike den Raum. Er haderte mit sich, bevor er sich schräg gegenüber von Lydia setzte, sodass immer noch etwas Luft zwischen ihnen lag. Ein weiteres bekanntes Gesicht (@Arata Itô) hatte es sich ebenfalls am Fenster bequem gemacht. Das Schmatzen war wahrscheinlich noch auf dem Festland zu hören. „Alter…“, wandte Mike sich flüchtig und ein wenig missbilligend an den Weißhaarigen, bevor er sich dazu entschloss die Essgewohnheiten seines Mitschülers zu ignorieren. Mike befolgte selbst nicht unbedingt die Knigge-Regeln, wenn es ums Essen ging. Er schaufelte meistens alles hastig in sich hinein, wenn auch nicht in solch einer Lautstärke wie Arata. „Morgen“, grummelte er schließlich an Lydia gewandt, vermied jedoch den Augenkontakt zu ihr. Am besten er verhielt sich ganz normal, als wäre er ihr Mitschüler. Mehr war er ja auch nicht, oder?
Lydia fand es irgendwie beruhigend und schön den Vögeln draußen zuzusehen, wie sie wach wurden und schon anfingen Futter zu suchen. Sie war davon so in den Bann gezogen, dass sie gar nicht gemerkt hatte, dass ein weißhaariger Junge den Speisesaal betrat und kurz darauf auch noch Mike in den Speisesaal kam. Sie beobachtete weiterhin draußen die Vögel und freute sich schon auf den Tag. Wann wohl Lucina wach werden würde? Vielleicht sollte Lydia auf sie hier im Speisesaal warten? Dann würde sie ihre Mitbewohnerin sicherlich nicht aufwecken, wenn sie nachher noch schlafen würde.
Ly war in Gedanken versunken, als plötzlich ihr Magen sehr laut anfing zu knurren. Ach ja, sie war ja hier im Speisesaal und wollte frühstücken. Sie blickte zu ihrem Tisch und merkte, dass sich Mike gerade gesetzt hatte und morgen zu ihr sagte, sie aber nicht ansah. Sofort, als die Irin ihren Mitschüler erblickte, fing ihr Herz an zu klopfen. Was war denn los mit ihr? Sie verstand nicht, wieso ihr Herz jetzt plötzlich so anfing zu schlagen. Wie aus dem Nichts, sah sie rückblickende Szenen vom Zelten. Sie kam einer Person näher, doch wer dies war, wusste sie nicht mehr. Lydias Wangen wurden ein wenig rot, denn es war ihr irgendwie peinlich. Wieso war es ihr peinlich und warum schlug ihr Herz so schnell, wenn sie Mike ansah? Vielleicht war sie krank und sie sollte einen Arzt aufsuchen? Wenn sie Zeit hatte, würde sie dies sicher heute noch machen. „M…morgen“, stotterte sie ein wenig vor sich hin. Was war denn nur los mit ihr? Wieso stotterte sie plötzlich so und wieso fühlte sie sich ein wenig verlegen? Sie verstand die Reaktion ihres Körpers einfach nicht und nahm nun allen Mut zusammen, um normal mit Mike zu reden. „Wie geht es dir? Hast du gut geschlafen?“, fragte sie ihren Mitschüler mit einem Lächeln im Gesicht und roten Wangen. Anschließend fing sie an mit ihrem Frühstück.