Diese heiße Quelle ist ein bislang gut gehütetes Geheimnis und man muss schon aufmerksam suchen, um zu ihr zu gelangen, was in einem solch großen Wald wo jeder Fleck gleich aussieht nicht allzu einfach ist. Die Überraschung ist dafür umso größer, wenn man die heiße Quelle endlich auffindet - vor allem abends, wenn die Luft etwas frischer wird, suchen die Inselbewohner hier gerne etwas Entspannung. Dadurch, dass die Quelle von vielen, teilweise recht hohen Steinen umgeben wird sammelt sich der warme Dampf innerhalb des Bereiches an. Vorsicht ist geboten, wenn ihr euch in das Wasser begebt, denn es ist wirklich sehr heiß.
Das wollte sie ihm einfach mal glauben. Warum sollte er auch lügen? Ob es für einen Dämon demütigend war, nur einen Halbdämon in der Familie zu haben? Oder war sein Halbbruder gar kein Halbdämon sondern ein vollwertiger Dämon? Noch so viele Fragen mehr schwirrten Calleigh durch den Kopf, doch sie hatte eine andere Frage gestellt. Eine, die Kurya scheinbar nicht hatte hören wollen - warum auch immer. Eine vernünftige Antwort zumindest erhielt Calleigh nicht. Stattdessen wandte er sich von ihr ab, was sie doch ziemlich auf die Palme brachte. Er konnte ihr ja sagen, dass er nicht darüber reden wollte - aber das fand sie einfach unmöglich. Das hatte sie noch nie gemocht. Dieses Verhalten war absolut lächerlich und kindisch - ihrer Meinung nach. "Entschuldige, dass ich gefragt habe." erwiderte sie nur schnippisch, verdrehte die Augen und drehte sich letztlich auch wieder so, dass sie ihn nicht mehr ansah. Vielleicht war es jetzt auch einfach Zeit zu gehen. Sie hatte ihm nichts getan. Es waren ganz normale Fragen gewesen, dessen Antwort man sich ruhig hätte erzählen können. Und wenn er ihr nur gesagt hätte, dass er eine Schwester, oder einen Bruder oder eben keine weitere Geschwister hatte. Sie hatte ja nicht einmal Namen verlangt. Natürlich gab es gewisse Dinge, über die man nicht gerne sprach. Ihr ging es ja nicht anders. Trotzdem würde sie nicht so reagieren. Sie seufzte und wünschte sich in eine Zeit zurück, in der sie noch klein gewesen war. Diese Zeit war zwar auch nicht unbedingt einfach gewesen aber trotzdem auf ihre Weise schön. Aber jetzt war alles vorbei. Und ein neues Leben hatte für sie begonnen. Welches jedoch auch nur mit Problemen angefangen hatte.
Als der Dämon eine schnippische und gereizte Antwort von ihr vernahm, war der Faden gerissen. Sofort stieg er aus der Quelle aus, ging zu seiner Tasche und nahm zwei Handtücher hinaus. Eins legte er für sie auf den Rand der Quelle, das andere warf er sich um die Schulter. "Hat mich gefreut das du da warst." Dem Blonden kam sogar, trotz seiner nun sehr miesen Laune bei diesem satz ein kleines Lächeln über die Lippen. Vielleicht hatte sie es ja auch gesehen, aber es war ja egal. In windeseile hatte er sich abgetrocknet und wieder angezogen. "Bis die Tage Calleigh. Und noch nen schönen Abend." Mit diesen Worten hatte der Kenichi die Kerze, welche er auf der Steinplatte angezündet hatte, in das Wasser getan. Er hatte nicht umsonst auch schwimmende Kerzen besorgt gehabt. Ohne noch weitere Worte verschwand er dann aber auch wieder im dunklen Wald. Ob sie mitbekommen hatte, dass er die Flasche von dem Wein, der ihr so gut geschmeckt hatte, am Quellenrand stehen hat lassen? So als kleiner Trost das er nun einfach ging. Aber er reagierte, wie er es beschlossen hatte. Er hatte ihr mehr als deutlich gemacht gehabt, dass er nicht darüber reden wollte. Aber die Antwort die er bekommen hatte, toppte sogar das erwartete. Und somit war diese Unterhaltung für ihn beendet. Bis ein andermal Calleigh.
Als er aufstand, hätte Calleigh tatsächlich beinahe losgelacht. Also, keine weitere Diskussion, kein weiteres Wort. Gut. Hätte sie ja wissen müssen. Wenn einem Mann irgendetwas nicht passte, kniff er eben. War ja auch die leichteste Art. Calleigh blieb noch im Wasser und sah ihn auch nicht mehr an. Erstaunlich eigentlich, dass er es noch hinbekam, einigermaßen freundlich zu klingen - aber eben nur einigermaßen. "Jo, man sieht sich." meinte sie nur und hob kurz die Hand an, fast, als wollte sie ihn nun auch nur noch wegschicken. Vielleicht sah man sich ja auch nicht mehr. Man würde sehen. Noch die Kerze ins Wasser gelassen, dann war er verschwunden. Calleigh währenddessen beobachtete die Flamme der Kerze, die auf dem Wasser trieb. Jetzt war sie also allein. Im Dunkeln. Die Dunkelheit machte ihr aber nichts aus. Im Gegenteil. Irgendwie hatte sie etwas Beruhigendes. Über das, was eben passiert war, dachte sie nicht weiter nach. Stattdessen schloss sie die Augen und dachte zur Abwechslung mal an nichts. Einige weitere Minuten saß sie so da, dann aber öffnete sie die Augen wieder und stieg ebenfalls aus der Quelle. Dabei hätte sie beinahe die Flasche Wein umgekippt, die Kurya hier hatte stehen lassen. Und warum? Calleigh wusste es nicht und es war auch egal. Zwar war die Flasche schon angebrochen und nichtmal mehr zur Hälfte voll, aber trotzdem setzte sie sie an ihre Lippen und kippte sich den restlichen Inhalt hinunter. Der Alkohol floss ihr die Kehle herab und wärmte sie von innen heraus. Das hatte sie gebraucht. Zwar war sie jetzt nicht mehr so sicher im stehen wie noch vorhin, aber auch das störte sie nicht weiter. Immerhin war es nicht so schlimm, dass sie keinen Fuß mehr von den anderen setzen konnte. Sie schnappte sich das Handtuch und trocknete sich damit so gut es ging ab. Zwar waren ihre Haare noch immer nass und ihr Bikini noch feuht, aber sie schlüpfte trotzdem in ihre Klamotten und zog sich auch ihre Schuhe wieder an. Das Handtuch nahm sie mit, die Kerze und die leere Weinflasche aber ließ sie da. Sie nahm sich nur noch ihre Tasche, dann machte auch sie sich auf den Weg, die Quelle zu verlassen.
Es dauerte nicht lange bis ich mit Pick auf meiner Schulter an dem Ort ankam an dem sich die heiße Quelle befand. Vor uns tat sich zwischen den ganzen Bambusstämmen eine kleine Lichtung auf, in deren Mitte sich die dampfende Quelle befand. Es war noch immer genau so schön hier wie ich es in Erinnerung hatte. Ein paar große Runde Felsen lagen neben der heißen Quelle sodass man sich schon daran anlehnen konnte. Ein paar vereinzelte Sonnenstrahlen fielen durch das dichte Grün des Bambuswaldes auf die Lichtung und ließen das Wasser glitzern, während eine sanfte Brise winzige Wellen auf die Wasseroberfläche zauberte. Ich konnte es kaum erwarten ins Wasser zu steigen. "So, da wären wir." sagte ich zu Pick, während ich sie vorsichtig auf einem der Felsen absetzte. Um sicher zu gehen das niemand in der Nähe war setzte ich einen Aufspürzauber ein. Hierzu streckte ich meine Hand in die Luft ehe ich leise den Zauber sprach. Ein sanfter Wind breitete sich in alle Richtungen um mich herum aus. Es war einen kurzen Moment lang völlig ruhig und windstill. Dann kam wieder die sanfte Brise von eben wieder, was bedeutete das niemand in der Nähe war. Beruhigt begann ich damit mich zu entkleiden und legte meine Sachen auf einen der Felsen. Vorsichtig stieg ich in die Quelle und ließ mich bis zum Hals ins Wasser sinken. "Hach, tut das gut." gab ich genüsslich seufzend von mir ehe ich nun auch mit meinem Kopf ins Wasser eintauchte. Das Wasser fühlte sich echt toll an. Die Wärme war so angenehm und entspannend das man aufpassen musste nicht einzuschlafen. Ich tauchte langsam wieder auf und lehnte mich an einen der Felsen an. Lächelnd schaute ich zu Pick rüber. "Komm rein, das Wasser ist echt toll. Hier neben mir ist ein kleiner Felsvorsprung unter Wasser, da kannst du dich sogar hinsetzen ohne unterzugehen." Das ich diesen Vorsprung gerade mit Magie geschaffen hatte verschwieg ich ihr einfach mal, Hauptsache sie konnte beruhigt ins Wasser und sich mit mir entspannen.
An der Lichtung angekommen, traute Pick kaum ihren Augen. Es war ein prächtiger Ort und übertraf ihre Vorstellung bei weitem. Pick wurde langsam auf einem Felsen abgesetzt und sie musste sich einfach hinknien und ihn antatschen. Es war als hätte man ein bebildertes Schild aufgestellt, das einen anschrie „Entspann dich“. Den Zauber von Lisanna bekam sie kaum mit. Genauso wenig davon, wie sich Lisanna schon in die Quelle begab. Sie sah erst zu Lisanna als diese wieder auftauchte und sagte wie toll das Wasser doch sei und das sich dort auch ein Felsvorsprung befand. Pick musste grinsen. Sie zog sich das einzige Kleidungsstück aus. Ihr Nachthemd. Dann kletterte Pick langsam den Fels hinunter, bis sie irgendwann mit den Zehenspitzen das Wasser berührte. Dann noch etwas tiefer, bis sie den Felsvorsprung erreichte. An dem Angekommen drehte sie sich um und lies sich hinab gleiten bis sie bis zum Hals im Wasser war. Ihre Flügel lagen wie eine leicht grünliche Haut auf dem Stein. Pick seufzte einfach und genoss die Wärme des Wassers. „Ja die Quelle ist fantastisch.“ Sagte Pick. Auch wenn es für sie wohl mehr ein kleiner See als nur eine Quelle war. „Kommst du öfter hierher?“ Fragte sie und strampelte dabei mit den Beinen durch das Wasser.
Auch Pick schien die Schönheit dieses Ortes zu genießen. Nach meiner Einladung auch ins Wasser zu kommen entkleidete sich die kleine Elfe nun auch, ehe sie sich neben mir ins Wasser gleiten ließ. Sie gab mir recht das das Wasser fantastisch war und fragte mich dann ob ich öfter hierher kam. Also die Frage war jetzt blöd. Ich war zwar schon mal hier aber baden bin ich hier das erste Mal. Ich könnte ja jetzt lügen und sagen das ich jeden Tag hier war oder zumindest öfters mal. Aber es widersprach einfach meiner Natur zu lügen. "Um ehrlich zu sein war ich bisher erst einmal hier und das auch nur um diesen Ort überhaupt zu finden." gab ich also zu. "Damals wollte ich mit meinem damaligen Freund hier zusammen baden gehen, aber irgendwie ist daraus nix geworden. Deshalb wollte ich zumindest schon mal nachschauen wo diese Quelle hier überhaupt war, damit ich ihn dann bei der nächsten Gelegenheit hierher führen konnte." fügte ich noch erklärend hinzu und dachte verträumt an damals zurück. Das war damals wohl die glücklichste Zeit meines Lebens. Shiki und ich waren damals frisch ineinander verliebt, auch wenn wir es uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht gestanden hatten. Ob wir vielleicht schon früher zusammen gekommen wären wenn das mit dem gemeinsamen Bade geklappt hätte? Naja, ist ja jetzt auch egal. Unsere Beziehung hatte ja eh nicht allzu lange gehalten und ich hatte ehrlich gesagt keinen Bock mehr darauf an diesen Jungen zu denken. Er hatte es ja nicht mal für nötig gehalten richtig mit mir Schluss zu machen. Aber genug jetzt davon. Ich war hier um mich mit meiner neuen Freundin zu entspannen und nicht um einem Idioten hinterher zu trauern. Also, weiter ging es mit dem Kennenlernen. "Wie bist du eigentlich hier gelandet?" fragte ich neugierig und schaute zu ihr herunter.
Pick hörte Lisanna durchaus aufmerksam zu, als sie davon erzählte wie sie diesen Ort gefunden hatte und was eigentlich ihr Plan war. Mit Beziehungen hatte Pick eigentlich noch nie wirklich was zu tun gehabt. Ausgenommen von Bekanntschaften mit den anderen Elfen ihres Dorfes. „Das kannst du doch noch immer machen oder nicht? Ich meine der Ort bleibt ja und verschwindet nicht. Vielleicht vertragt ihr euch ja wieder.“ Antwortete Pick. Warum sollte es auch nicht möglich sein. Auf den Gedanken, dass der Streit oder der Trennungsgrund so enorm war, dass es nicht mehr möglich wäre, kam sie nicht. „Ich hab zufällig von der Insel erfahren und da ich einen sicheren Ort gesucht habe und irgendwo hin musste, hab ich mich auf den Weg gemacht. Bin dabei einem Schiff gefolgt, dass auf dem Weg hierher war. Bin aber froh, dass ich bisher hier so herzlich empfangen worden bin!“ erzählte Pick auf die Frage, wie sie denn hier gelandet sei. Dabei lehnte sie den Kopf nach hinten und lies sich einfach im Wasser treiben. Als sie ihre Erzählung beendet hatte, öffnete sie wieder die Augen und schwamm die kurze Strecke wieder zurück zum Felsen. „Und wieso bist du hier? Also hier auf der Insel. Ich hoffe mal du bist nicht hier, weil du deine Heimat verloren hast oder so.“
Pick's Idee ich könne ja immer noch mit Shiki hierher kommen, da der Ort ja nicht verschwinden würde fand ich alles andere als super. Aber naja, sie konnte ja nicht wissen das ich ihn nicht mehr leiden konnte. Oder das ich nicht einmal wusste ob er überhaupt noch lebt. Meine Frage warum Pick hier war bekam ich kurz darauf beantwortet. Sie kam hierher weil sie erfahren hatte das dieser Ort hier sicher war. Daraus schloss ich das sie wohl kein Zuhause mehr hatte und ganz alleine war. Wenn das der Wahrheit entsprach war sie wohl noch ärmer dran als ich. Ich hatte zwar eine komplette Schule verbrannt und dabei Menschen getötet, doch ich hatte noch eine Familie und ein zuhause zu dem ich zurückkehren konnte. Sie schien außer ihrem kleinen Kleidchen und ihrem Leben nichts mehr zu haben. Und dummerweise fragte sie mich nun warum ich hier war. Na toll. Seufzend ließ ich mich tiefer ins Wasser sinken ehe ich mich zu einer Antwort auf ihre Frage durchrang. "Ich habe als ich zehn Jahre alt war die Kontrolle über meine Magie verloren habe und meine gesamte Schule dabei in Flammen aufging. Das war auch der Tag an dem ich überhaupt erst erfahren hatte das ich zur Hälfte eine Magierin war." erklärte ich und starrte dabei auf die Wasseroberfläche. "Und da meine Magie genau das Gegenteil von der meiner Mutter war konnte sie mir nicht beibringen damit umzugehen." setzte ich meine Erklärung fort. Ich hob meine Hand aus dem Wasser und ließ eine kleine Flamme, kaum größer als die eines Feuerzeugs, auf meiner Handfläche auflodern. "Warum muss es ausgerechnet Feuermagie sein?" fragte ich mich eher selbst ehe ich die Flamme erlöschen ließ und meine Hand wieder ins Wasser fallen ließ.
Als Lisanna sich tiefer ins Wasser sinken lies, spürte Pick Pick regelrecht wie unangenehm es ihr war. Doch als die Magierin plötzlich erzählte wieso sie hier war, hörte Pick mit halb offenem Mund zu. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Lisanna eine solche Vergangenheit besaß. Bestimmt waren viele sauer auf sie, wobei wohl „sauer“ noch freundlich ausgedrückt wäre. Während Lisanna erzählte, kletterte Pick über den Felsen, um in die Nähe ihrer Schulter zu kommen. Sie wollte ihr gerade aufmunternd auf die Schulter klopfen, als Lisanna eine Flamme auf ihrer Hand erzeugte. Die Flammen hypnotisierten Pick regelrecht und das unangenehme Gefühl der Angst beschlich sie. So viel Wärme es auch abgeben möge, so viel Licht es auch spenden würde, die zerstörerische Kraft des Feuers stand außer Frage. Nachdem Lisanna die Flamme mit ihrer an sich selbst gerichteten Frage wieder verschwinden ließ, begann auch Pick wieder langsam ruhiger zu werden. Auch wenn sie noch immer auf die Handfläche starrte. Als sie die Traurigkeit von Lisanna selbst spürte, sah sie wieder zu der Magierin und setzte ihr Vorhaben fort. Ein paar Mal tätschelte sie ihr auf die Schulter. „Du kannst ja nichts dafür. Und bestimmt wirst du die Flammen eines Tages so kontrollieren können, dass sie Gutes tun werden.“ Pick lies jedenfalls ihre kleine Hand auf Lisannas Schulter.
Ich konnte deutlich spüren wie die kleine Pick beim Anblick des Feuers etwas Angst bekam. Hätte ich mir ja denken können. Sie war ein Wesen der Natur und des Waldes und der größte Feind der Natur war neben dem Menschen nun mal das Feuer. Das war auch der Grund warum ich ihr eigentlich die Natur meiner Magie nicht offenbaren wollte. Wenn sie jetzt Angst vor mir hatte und mich meiden würde, müsste ich damit jetzt wohl leben. Doch das Gegenteil schein der Fall zu sein. Ich konnte spüren wie ihr zierliches Händchen meine Schulter tätschelte und ihre sanfte Stimme mir versicherte das ich ja nichts dafür konnte. Sie meinte auch das ich das Feuer irgendwann kontrollieren könne und sicher auch etwas Gutes damit tun werde. Was hatte ich da nur für eine tolle und süße Freundin gefunden? Wenn sie nur wüsste das das schon längst der Fall war. Wobei, was hinderte mich daran es sie wissen zu lassen. "Um ehrlich zu sein beherrsche ich das Feuer mittlerweile fast perfekt." gab ich also verlegen lächelnd zu. "Und Gutes getan habe ich damit auch schon." Um das zu erklären müsste ich jetzt allerdings auch noch erklären was hier auf der Insel vorgefallen war. Ich entschloss mich dazu es einfach nur grob zu schildern, damit Pick nicht allzu viel Angst bekommen würde. Es wäre sicher nicht gut ihr zu erzählen das hier noch vor einer Woche Lykantropen eingefallen waren und es überall nur so von Leichen und Verletzten wimmelte. "Weißt du, vor einer Woche wurde die Insel vom Bösen angegriffen und wir Schüler hatten versucht alles hier zu verteidigen. Man kann sagen das ich mit meinem Feuer dabei mit am nützlichsten und erfolgreichsten war." erklärte ich ihr lächelnd, auch wenn mir bei dem Gedanken daran überhaupt nicht nach lächeln zumute war. Logisch, wer nach diesem Tag noch bei klarem Verstand war würde beim Gedanken an das Gemetzel wohl kaum ein ernst gemeintes Lächeln zustande bringen. Das war völlig unmöglich. Immerhin starben nicht nur Feinde sondern auch dutzende, wenn nicht gar hunderte Freunde und Bewohner. Aber daran wollte ich jetzt keinen Gedanken mehr verschwenden. Ich überlegte schnell wie ich das Thema in eine andere Richtung lenken konnte. Während ich mich auf der Suche nach einem neuen Gesprächsthema in der Gegend umschaute fiel mein Blick auf unsere Kleidung, die wir auf den Felsen abgelegt hatten. Das war es, unser neues Gesprächsthema. "Sag mal, hast du außer diesem kleinen Kleidchen eigentlich noch andere Sachen zum anziehen?" fragte ich neugierig und schaute dabei zu ihr rüber. "Wenn du willst können wir ja demnächst mal zusammen shoppen gehen. Es gibt hier zwar keinen Laden der Klamotten in deiner Größe verkauft aber ich kann die Größe ja ganz einfach mit Magie ändern." Blieb nur noch zu hoffen das Pick überhaupt Interesse daran hatte auch mal etwas anderes als dieses Kleidchen zu tragen. Ich fand zumindest das sie eine kleine Auswahl an unterschiedlichen Kleidern gebrauchen könnte. Immerhin war ein weißes Kleid an regnerischen Tagen zum Beispiel ziemlich nachteilhaft.