Den ganzen Nachmittag haben fleißige Schülerinnen und Schüler der Shima no Koji Oberschule damit verbracht, aus der sonst recht tristen Sporthalle einen atemberaubenden Ballsaal zu zaubern: Betritt vom reichlich mit Fackeln beleuchteten Sportplatz aus die Sporthalle durch die große Doppel-, oder durch eine der Nebentüren, so fällt sofort auf, dass Sportunterricht am heutigen Abend wohl nicht an der Tagesordnung steht. Jegliche Utensilien vom Sportunterricht wurden verräumt, stattdessen entfaltet sich ein riesiger Saal mit einer erhöhten Bühne am Ende der Sporthalle. An der Decke schweben vereinzelnte glitzernde Luftballone, die Wände sind mit unzähligen Girlanden und Lichterketten dekoriert worden. Im vorderen Bereich des Ballsaals sind elegant dekorierte, runde Stehtische angebracht, die bereits mit Sekt- und Weinflaschen, sowie Gläsern und Blumen gedeckt sind. Gegenüber dieser Tische am Rande der Sporthalle gibt es eine Bar zur Selbstbedienung, bei der man sich an weiteren analkoholischen und alkoholischen Getränke bedienen kann. In der hinteren Hälfte des Saals befindet sich die große Freifläche zum Tanzen, die erhöhte Bühne, sowie der heiß begehrte DJ-Pult der Schule. Je nach Programmpunkt werden die Lichtverhältnisse dazu angepasst, man kann sich jedoch sicher sein, dass der Ballsaal wohl über den Ballabend hinweg wohl stets etwas abgedunkelt sein wird. Ohne dies würde die gigantische Discokugel über der Tanzfläche ja gar nicht zur Geltung kommen!
Während des Weges aß die Schwarzhaarige ihr Törtchen, das die Grünhaarige ihr gegeben hatte. Es war richtig lecker. Doch leider war das Dessert einfach viel zu schnell weg. „Das Törtchen war ja richtig lecker, aber leider zu schnell weg“, sagte die Griechin zu ihrer Freundin und lächelte. „Vielen lieben Dank, dass du die für uns alle besorgt hast“, bedankte sie sich anschließend noch bei ihrer Freundin.
Als die beiden dann endlich den Ballsaal erreicht hatten, war wieder viel mehr los, als vorher. War ja auch klar, immerhin hatten so gut wie alle jetzt gegessen und so wie es aussah würde die Preisverleihung der Tombola jeden Moment auch noch losgehen. Die Verlosung war doch schon irgendwie aufregend für die Schwarzhaarige, denn man wollte ja unbedingt herausfinden, was man gewonnen hatte. „Bist du auch schon etwas aufgeregt, wegen der Verlosung? “, fragte Chloe Sabi und lächelte freundlich. Sie konnte sich gut vorstellen, dass die Grünhaarige noch aufgeregter war, als die Ärztin selbst. Vielleicht sogar so aufgeregt wie an Weihnachten, kurz bevor man die Geschenke öffnen durfte als Kind? Dieser Gedanke zauberte der Schwarzhaarigen ein noch sanfteres Lächeln ins Gesicht. Wasabi war charakterlich eine eher kindlichere Person, aber genau dies liebte sie an ihrer Freundin so sehr. Deshalb musste sie Sabi auch zuvor so in Schutz nehmen. Ihre Miene wurde wieder ernster. „Tut mir leid, dass ich vorher so ausgerastet bin, aber ich fand dies einfach nicht okay von dieser Schülerin. Sie hätte dies ja auch netter sagen können“, versuchte sich die Schwarzhaarige bei Wasabi zu entschuldigen. Sie hoffte jedenfalls, dass sie nicht sauer war oder vielleicht sogar eingeschüchtert von der Schwarzhaarigen.
Kurze Zeit später begann die Verlosung. Die Preise waren zum größten Teil recht vielfältig. Als die Nummer von Chloe aufgerufen wurde, wurde sie hellhörig. Die Antibaby Pille für Männer? Das konnten doch nur Kondome sein. Ihre Vermutung war richtig, denn kurze Zeit später hielt sie eine Packung Kondome in der Hand. Ein verlegenes Lächeln machte sich auf dem Gesicht der Griechin breit. Mit so einem Preis hatte sie ehrlich gesagt überhaupt nicht gerechnet. Mit ihrem Gewinn in der Hand ging sie wieder zu Wasabi. Der Preis der Grünhaarige war ein Glücksbringer für sicheres Fahren. Konnte Sabi überhaupt Autofahren? Dies war etwas von den Dingen, die sie nicht über ihre Freundin wusste. „Sind zwar keine Süßigkeiten, aber freust du dich trotzdem?“, fragte sie Wasabi freundlich. Ihr Preis war, nun ja, wenn sie jemanden hätte, würde sie diese Packung mit Sicherheit benutzen, doch so wie es aussah, würde diese noch länger nicht der Fall sein, oder war sie da einfach nur zu voreilig? Sie ließ diesen Gedanken wieder los und konzentrierte sich wieder auf Wasabi.
Der Zucker schaffte es Wasabis Laune wieder ein wenig nach oben zu befördern. Wobei sie nicht einmal sagen konnte, dass sie nun mies gelaunt war. Sie war lediglich verwirrt über die Auseinandersetzung und enttäuscht über den Ausgang des Ganzen. Auch sie kaute den letzten Bissen des Törtchens zu Ende und wischte sich mit den Fingerspitzen über die Mundwinkel, bevor sie Chloe antwortete. „Nichts zu danken. Wenn noch welche da sind, können wir uns noch welche holen“, schmunzelte sie ein wenig verschmitzt. Allen anderen die Törtchen wegessen wollte sie zwar auch nicht, aber sie waren einfach so verflixt lecker! Im Ballsaal angekommen, löste sie sich wieder von Chloe und schaute hoch zur Bühne. Ihr Kollege Madara läutete die Preisvergabe gerade mit ein paar Vorworten ein, doch sie schienen noch gerade rechtzeitig für den Hauptteil gekommen zu sein. „Ja. Ich möchte wissen was ich gewonnen hab!“, erwiderte die Grünhaarige energisch und klammerte sich an ihr Los, das sie inzwischen wieder hervorgekramt hatte. Mit dem Zeigefinger fuhr sie die Konturen der Ziffer entlang … hoffentlich brachte ihr die Zahl heute Glück! Als Chloe nochmal auf den Zwischenfall zu sprechen kam, presste Wasabi die Lippen aufeinander und zuckte mit den Schultern. „Ist okay. Das Mädchen war unhöflich. Ich will nicht mehr darüber reden“, sprach sie distanziert, als wäre sie von der Situation gar nicht betroffen. Vergessen und verdrängen, das tat Wasabi schon seit ihrer frühen Kindheit und es funktionierte bisher gut. Das bildete sie sich jedenfalls ein. Es wurden einige Preise vor ihrem genannt und es irritierte Wasabi, dass die Lose in einer scheinbar willkürlichen Reihenfolge genannt wurden. Einige der Glücksbringer hätte sie gern selbst gewonnen; ganz besonders den Glücksbringer für Kontrolle. Mit gedrückten Daumen fieberte sie dem Moment entgegen an dem ihr Preis angekündigt wurde … nur um letztlich eine enttäuschte Schnute zu ziehen und mit einem ungläubigen Gesicht ihren Preis bei Madara einzusammeln. Der Glücksbringer sah zwar schön aus; er leuchtete in einem strahlenden Orange und hatte goldene Verzierungen, aber er brachte Wasabi so überhaupt nichts, weshalb es ihr schwer fiel sich darüber zu freuen. „Nein. Ich hab gar keinen Führerschein. Und kein Auto“, schmollte sie. „Kann ich den Glücksbringer meiner Schwester schenken? Oder ist das Glück dann weg?“ Sie ließ den Talisman an der Schlaufe an ihrem Finger baumeln und betrachtete währenddessen Chloes Preis etwas eindringlicher. „Das sind doch keine Pillen. Das sind Kondome“, stellte sie nüchtern fest und runzelte die Stirn. Mochte überrascht für einige sein, aber sie wusste was Kondome waren und wofür man sie benutzte. Schließlich hatte sie im Biologieunterricht nicht geschlafen und sie lebte auch nicht unter einem Stein. Sie hatte lediglich persönlich nicht viele Berührungspunkte mit dem Thema, weshalb es vielleicht etwas merkwürdig wirkte sie so unbefangen darüber sprechen zu hören. Alles in allem hatte Wasabi sich eindeutig mehr von der Tombola erhofft. Dabei hatte sie nicht einmal auf ein Haus oder ein Auto spekuliert, sondern auf Schokolade. Bei den restlichen Preisen hörte sie nur noch mit halbem Ohr hin, doch schienen Süßigkeiten keine Erwähnung mehr zu finden.
Jack Wilson
Jack Wilson
160 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Eine knielange weite Jeans, ein dunkles T-Shirt und dunkle Sneakers
Die Begeisterung über den Gewinn schien bei Jacob wohl eher begrenzt zu sein. Hatte der Blonde etwas verpasst? Wollte er denn nicht mit Rox zusammen eine romantische Bootsfahrt unternehmen? Es musste wohl oder übel wirklich etwas vorgefallen sein, denn Jacob wollte Riley mit auf die Bootsfahrt nehmen, wenn es kein Doppelbett geben würde. Zwar war der Neuseeländer verwirrt, jedoch wollte er weder jetzt noch später bei Jacob nachfragen, was genau vorgefallen war. Immerhin waren sie auf dem Ball, da war es wohl besser, wenn er auf andere Gedanken kam. Jedoch schien dies gerade wegen Riley nicht so einfach zu sein. Er schien mit einem Stecken in die Wunde zu drücken. Doch der Arzt nahm das Angebot sichtlich glücklich darüber an. Jack hätte sicher das Angebot auch nicht abgelehnt, darum verstand er die Reaktion von Riley.
Jacob wollte nun eine Raucherpause einlegen gehen. Dies war eine gute Idee, immerhin war es mittlerweile im Ballsaal doch sehr stickig geworden. „Ne, ich komm mit. Aber muss mir vorher noch ein Bier holen“, sagte er und deutete auf die leere Flasche in seiner Hand. „Ich komme gleich wieder“, sagte er und machte sich anschließend auf dem Weg zur Bar. Innerhalb von Minuten hatte er sich wieder eine neue Flasche Bier geholt und gesellte sich wieder zu seinen Freunden. Als er bei den beiden wieder angekommen war, nahm er einen großen kühlen Schluck aus der Flasche. Einfach köstlich, wenn das Bier so schön gekühlt war. Warmes Bier war einfach nur grauenhaft. Sowas konnte keiner trinken, aber so schön gekühlt, war das Bier richtig lecker. „Und, wo wollt ihr denn rauchen?“, fragte er in die Runde und wartete ab.
Die Befreiung aus der Knechtschaft hatte für alle Beteiligten so ihren Vorteil. Er selbst konnte wieder Durchatmen, Riley seine volle Konzentration auf den Rest des warmen, abgestandenen Bieres lenken und Jack musste sich nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen, was hier überhaupt abging. Konnte sich also niemand beklagen. Ein leises, anerkennendes Pfeifen gen Riley kommentierte das zügige Verschwinden der letzten Bierreste. Tapfer, das Zeug nach all den Stunden noch so runter zu kippen. Konnte nicht jeder. Und es dann auch noch so klingen lassen, als hätte es tatsächlich noch geschmeckt – Respekt. Doch mehr als diese kurze Anerkennung gönnte er ihm nicht, man musste das eh schon viel zu große Ego ja nicht unnötig weiter füttern. Sie hatten ohnehin besseres zu tun. „Dachte an das Feuer, dann können wir direkt möglichen Brandleichen vorbeugen.“ Denn wenn mittlerweile nicht mindestens eines der Kinder sturzbetrunken ist, lief mit dem Ball doch irgendwas falsch. Nicht, dass er es gutheißen würde, sollten sie sich abschießen – aber auf so einer Feier war es doch das normalste der Welt. Verkaterte Gestalten am nächsten Morgen waren ein Zeichen dafür, dass sie am vergangenen Abend eine Menge Spaß hatten. Da sich der Arzt bereits um ihr Anhängsel kümmerte, schlug er schon mal den Weg in Richtung Preisvergabe ein. Erst jetzt bemerkte er, wie leer es mittlerweile geworden war. Kein Wunder, denn ein kurzer Blick auf die Handyuhr verriet schnell den Grund. Mit etwas Glück war draußen auch nicht mehr viel los und sie konnten in aller Ruhe etwas am Feuer sitzen – mit musikalischer Untermalung, denn wenn ihn nicht alles täuschte, waren von Draußen bereits Trommelgeräusche zu hören. Die Schlange vor der Preisausgabe war recht überschaubar und es dauerte nicht lange, bis das Duo den Tisch für die Ausgabe erreichte. Kurz davor stellte der Arzt noch etwas klar und er solltet recht behalten: „Stimmt, hier steht nichts von einem Ablaufdatum. Hätte ich eigentlich selbst drauf kommen können“, erwiderte er mit einem verlegenen Lachen. Man konnte eben nicht alles bedenken, schon gar nicht um diese Uhrzeit. Normalerweise würde er längst im Bett liegen – warum gab es an der Bar eigentlich keinen Kaffee? Bier schien nur für Jack eine gute Alternative zu sein, welcher mittlerweile zu ihnen aufgeschlossen hatte. „Na dann, auf“, kündigte er ihren endgültigen Abzug an und verstaute den Umschlag mit der Reise im inneren seines Jacketts. Hoffentlich fand er ihn dort morgen wieder. Das Verlassen der Halle gestaltete sich recht unspektakulär, es wurde immer einfacher, in niemanden herein zu rennen, sodass man sich nicht mal bei irgendwem entschuldigen konnte. Störte ihn zwar nicht, aber war auch irgendwie langweilig. Generell verlief der ganze Abend wesentlich entspannter, als er ihn sich zuvor ausgemalt hatte. Da könnte man sich die Zigarette zur Entspannung theoretisch sparen – aber eben nur Theoretisch. „Was denkt ihr, trinken die Kinder im Wohnheim noch weiter?“, ließ er sie an einem seiner Gedanken teilhaben und drehte sich kurz um, um sein Gefolge anzusehen. Wäre eigentlich keine so schlechte Idee, Alkohol könnte man einfach mitgehen lassen und im Wohnheim waren im Moment kaum Aufsichtspersonen. Die perfekten Voraussetzungen für eine geheime After-Ball-Party. Zimmer kontrollieren konnte er so definitiv auf seine To-Do-Liste setzen, bevor er endlich ans Schlafen denken konnte. Hachja, Schlaf. Ein wunderbares Luxusgut, von dem er heute garantiert nichts mehr haben würde. Doch ehe er mit weitere, schlafraubenden Vermutungen um sich werfen konnte, erreichten sie endlich das Freie.
Saiyana bereute es irgendwie doch sehr, dass sie die ganze Sache mit Isa angesprochen hatte. Einerseits war sie jetzt ziemlich erleichtert, dass Matt und Isa nur Freunde gewesen waren, doch irgendwie hatte sie das Gefühl, dass diese Frage Matt sehr verwirrt hatte. Hatte er jetzt mitbekommen, dass Sai doch mehr als nur freundschaftliche Gefühle für ihn hatte? Sie wusste es nicht und nun war einfach nur noch große Verwirrung im Raum. Was bedeutete dies alles? Doch darauf würde sie sicherlich nicht so schnell eine Antwort bekommen, wenn sie nicht direkt danach fragen würde, und das würde sie sich auf keinen Fall trauen. Immer hin wollte sie ihre Freundschaft nicht gefährden. Es wäre sicherlich total komisch, wenn Sai ihm ihre Gefühle gestehen würde und er sie nicht erwidern würde. Es wäre dann wirklich fraglich gewesen, ob sie dann nur noch einfach Freunde hätten bleiben können. Das Risiko war ihr zu hoch.
Saiyana sah Matt an und bemerkte, dass er ein wenig rot im Gesicht geworden war. War das wegen Sais Anhänger, oder hatte sie wieder nur etwas im Gesicht hängen? Sie legte ein wenig den Kopf schief und sah dann fröhlich auf ihren Anhänger. Also eigentlich finde ich meinen ganz gut. sagte sie leise und schaute dann wieder zu Matt. Brauchst du denn so dringend Hilfe in der Liebe? Fragte sie etwas schüchtern. Hoffentlich war er nicht in jemand anderen verliebt und würde es gleich Sai beichten, dass würde ihr den Abend komplett ruinieren. Nicht nur diesen Abend. Vielleicht hätte sie diese Frage auch lieber nicht ausgesprochen, doch nun war es zu spät. Was würde Matt wohl antworten?
Matt schlug vor etwas frische Luft zu schnappen und Sai nickte zustimmend. Die Luft war stickig und Saiyana wollte sowieso lieber in der Natur sein, auch wenn ihr das Tanzen mit Matt echt gefallen hatte. So nah an ihm zu sein war etwas besonderes für sie. Frische Luft klingt super. sagte sie fröhlich und lächelte ihn an. Sie grinste etwas. Such du dir irgendwas aus, ich vertraue auf deinen Geschmack. Sie lächelte und spielte sich ein wenig an den Haaren herum. Waren sie eigentlich noch in Ordnung, oder sahen sie wohl möglich gerade total zerzaust aus?
So wie es aussah, schien auch der Grünhaarigen das Törtchen sehr gut zu schmecken. Sie meinte auch noch, dass sie sich vielleicht auch später noch welche holen könnten. Ein Grinsen machte sich auf dem Gesicht der Schwarzhaarigen breit. „Klar, wieso auch nicht? Selbst schuld, wenn die anderen keine Törtchen essen und wir dann mehr essen“, sagte sie anschließend noch zu ihrer Freundin und lachte. Es machte wirklich Spaß mit Wasabi so zu sprechen. Aber eigentlich könnte sich die Griechin schon noch vorstellen noch so ein Törtchen zu essen. Klar, ihrer Figur würde es nicht gut tun, aber es war heute ja ein Ball, da sollte sowas sowieso egal sein.
Der Vorfall schien irgendwie die Grünhaarige mitgenommen zu haben, jedenfalls hatte Chloe das Gefühl. Immerhin wollte sie auch nicht mehr darüber reden. Oder vielleicht wollte sie einfach die tolle Stimmung nicht zerstören? Chloe war sich unsicher, aber sie beließ es dabei und ging auch nicht mehr darauf ein. Rückblickend sah die Griechin irgendwie so aus, als ob sie die Löwenmama wäre und ihr Kleines beschützte. Dieser Gedanke ließ sie ein wenig lächeln. Immerhin würde sie ihre Freundin immer vor allem beschützen, wenn sie konnte. Dies wusste Sabi wahrscheinlich auch. Wenn nicht, dann würde sie dies sicher nach heute Abend wissen.
Sabi war auch schon aufgeregt wegen der Preise. Jedoch schien sie nicht so begeistert zu sein, als sie ihren Preis in den Händen hielt. Sie hatte gar keinen Führerschein und auch kein Auto, sprich der Glücksbringer war komplett nutzlos für die Grünhaarige. „Hm… schwierige Frage. Manche sagen, dass dies okay ist und andere wiederum sagen, dass man das nicht tun sollte. Aber ich denke schon, dass du den Glücksbringer deiner Schwester weitergeben kannst“, erklärte die Griechin ihrer Freundin. Ob diese Antwort wirklich von Hilfe war, wusste sie nicht, aber Chloe hätte an der Stelle von Wasabi den Glücksbringer sicherlich weitergegeben. Nachdem die Schwarzhaarige ihren Preis entgegengenommen hatte, erklärte Wasabi, dass es sich hierbei doch um keine Pille handeln würde, sondern um Kondome. Chloe nickte. „Ja, deshalb hat Madara diese auch die Pille für den Mann genannt, weil es eigentlich keine Pille für die Männer gibt, sondern eben nur Kondome“, erklärte die Griechin ihrer Freundin. Ob sie dies verstanden hatte? Chloe würde es sicher noch herausfinden. „Aber damit kann ich auch nicht wirklich viel anfangen ohne Freund“, sagte sie und lächelte dabei. Irgendwie traurig, aber vielleicht würde sie diese Rox schenken, immerhin war da ja was zwischen ihr und Jacob. Da hätten die beiden wenigstens Spaß. „Vielleicht verschenk ich die auch weiter, wer weiß“, sagte sie und sah auf die Packung während sie dies sagte. Chloe sah wieder die Grünhaarige an. „Sag mal, willst du auch etwas trinken? Ich hab jetzt einen richtigen Durst bekommen“, sagte sie zu ihr. Gab es noch etwas Spezielles heute? Chloe ging in ihrem Kopf das gesamte Programm von dem Abend durch. Aber eigentlich viel ihr nicht wirklich ein, was sie noch großes machen könnten. „Weißt du, was wir abgesehen von noch mehr Törtchen essen nachher noch machen könnten“, wandte sich die Griechin an ihre Freundin nachdenklich. Auf jeden Fall wollte sie sich nachher aber zuerst etwas zu Trinken holen, bevor sie die Tapete wieder wechseln würden.
Matthew
Matthew Mason
98 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 204 Aktuelles Outfit: Knielange Bluejeans, schwarzes T-Shirt und dunkle Sneakers
Die Röte in seinem Gesicht konnte der Rothaarige wohl nicht vor Saiyana verbergen. Ihr gefiel der Anhänger, da war der Engländer sichtlich froh, denn er wollte nur, dass Sai glücklich war. Aber ihre nächsten Worte trafen ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Konnte Saiyana ihn vielleicht lesen wie ein Buch? War es so auffällig, dass er verliebt war? Die Röte kehrte wieder erneut zurück. Wahrscheinlich würde er jetzt wie eine Tomate aussehen. „Ich glaube schon, dass ich Hilfe in der Liebe brauche aber… ach, keine Ahnung. Es ist einfach kompliziert“, sagte er nur kurz und knapp. Er wollte nicht wirklich näher darauf eingehen, immerhin war er ja in Sai verliebt und er wollte sich nicht verplappern. Lieber würde er im Moment die Weißhaarige einfach ignorieren, anstatt mit ihr über sein Problem mit der Liebe zu sprechen. Wahrscheinlich würde es Sai auch nicht wirklich interessieren. Jedenfalls ging der Rothaarige davon aus. Mittlerweile spürte er auch schon der Alkohol, den er konsumiert hatte.
Der Vorschlag von Matt fand bei der Weißhaarigen doch anklang. Er freute sich darüber, denn er wollte mit ihr irgendwohin, wo die beiden ein wenig alleine waren. „Kurzen Moment, ich hole noch was“, sagte er zu der Weißhaarigen und ging zur Bar. Er holte sich zwei Gläser und eine Sektflasche. Anschließend kam er mit dem Alkohol bewaffnet zu ihr zurück. „Okay, dann mir nach“, sagte er zu Sai mit einem breiten Grinsen im Gesicht und ging anschließend mit ihr gemeinsam nach draußen. Er war sich nicht ganz sicher, wohin sie gehen sollten. Wahrscheinlich war das auch offensichtlich, aber er ging einfach mal in eine Richtung, die er für gut hielt.
Die beiden tanzten eine Zeit lang zusammen, doch irgendwann wollte der Schwarzhaarige nicht mehr. Ein Blick zu seinem Freund JJ zeigte ihm, dass dieser wohl schon verschwunden war. Ihm war dies wahrscheinlich zu viel gewesen, konnte der Amerikaner auch verstehen. Das Mädchen zeigte öfters ihre Fangzähne, ob sie Oliver wohl beißen wollte? Na hoffentlich nicht! Oliver löste sich von dem Mädchen und sagte ihr, dass er jetzt gehen musste. War zwar gelogen, aber hey war doch egal. Er musste ihr nicht sagen, dass er ihr nicht vertraute und lieber nicht mehr mit ihr heute Zeit verbringen wollte. Der Amerikaner verabschiedete sich dann noch von seiner Tanzdame und verschwand anschließend. Was sollte er jetzt tun? Er ließ seinen Blick über den Ballsaal wandern und suchte nach JJ, aber er fand ihn irgendwie nicht. Vielleicht war er draußen? Oliver wollte eigentlich draußen nachschauen gehen, doch dann überkam ihn so einen großen Durst, dass er die Richtung wechselte und Richtung Bar lief. JJ würde sicher auch ohne ihn gut auskommen.
An der Bar angekommen, bediente er sich des Alkohols. Seine Wahl war nun ein Bier, was er eigentlich nur selten trank. Aber jetzt hatte er wohl mal Lust darauf bekommen, also wieso nicht? Er nahm sich ein kühles Bier und öffnete dieses. Anschließend nahm er einen großen Schluck direkt aus der Flasche. Es war zwar nicht die höfliche Art, die er gelernt hatte, aber dies war ihm im Moment sowieso egal. Er saß nun auf dem Barhocker und genoss sein kühles Bier.
Fenice fand es irgendwie doch sehr schade, dass sie Isa nun alleine gelassen hatte, doch sie konnte nicht einfach nur da herum stehen, sonst wäre sie sogar im Stand eingeschlafen! Traurig irgendwie. Es dauerte nicht wirklich lange, da bemerkte sie, dass es einfach gar nicht der richtige Weg war zum Ballsaal und sie lief im dunkeln durch irgendwelche Gassen. Etwas verängstigt sah sie sich um und überall waren Schatten, welche sich in gruselige Formen verwandelt hatten. Nein Feni! Du hattest dir vorgenommen nicht zu weinen! Sie wurde immer schneller, bis sie irgendwann anfing zu rennen. Um die Ecke und dann stolperte sie tatsächlich und schlug sich leicht ihr Knie auf. Einen kurzen Augenblick blieb sie einfach liegen und es waren noch nicht einmal wirklich die Schmerzen, sondern einfach der Schock und diese Angst. Es rollten Tränen über ihre Wangen und vor lauter Angst stand sie wieder auf und rannte weiter. Einfach in irgendeine Richtung.
Nach ein paar Minuten sah sie Licht und es musste wohl der Ballsaal gewesen sein! Etwas langsamer ging sie nun in das Gebäude und durch die Tür in den Ballsaal. Schnell wusch sie sich die letzten Tränen weg und schaute sich erst einmal um. Sofort wichen die Angst und der Schmerz und ihre Augen wurden vor Begeisterung riesig. Wow wie schön! rief sie laut aus und ging dann mit langsamen Schritten zur Bar. Dort stand jemand und sie winkte ihm leicht zu. Hallo! Ich bin Fenice! Ich bin hier ganz neu! Schön dich kennen zu lernen, kannst du mir zufällig etwas zu trinken empfehlen? Ich verdurste fast! Sie lächelte ihr Gegenüber fröhlich an und legte den Kopf leicht schief. Er sah nett aus, also war sie direkt schon wieder in guter Gesellschaft! Welch ein Glück!
Das Bier war so gekühlt richtig lecker. Die Musik war auch ganz gut und er konnte sich von dem Schock mit der Vampirdame erholen. Schon irgendwie komisch, wenn er daran dachte. Es sah wirklich so aus, als ob sie ihn beißen wollte. Ein Schaudern überkam Oliver in diesem Augenblick. Besser wäre sicher, wenn er seine Gedanken auf etwas anderes lenken würde. Er sah sich in der Menge des Ballsaals um. Es leerte sich langsam. Ein kurzer Blick auf seinem Handy verriet ihm auch warum es sich langsam leerte. Müde war der Amerikaner eigentlich noch gar nicht, aber wenn sich nicht mehr viel auf dem Ball tun würde, würde er langsam auch das Weite suchen.
Oliver nahm noch einen Schluck aus seinem Bier, als ihn ein Mädchen ansprach. Was war denn heute los? Er lernte lauter neue Leute kennen, so kannte er sich selbst nicht wirklich. Vielleicht waren es aber auch einfach die Monate, die er hier auf der Insel verbracht hatte und die ihm Selbstbewusstsein lehrten. Das Mädchen hatte rote Haare. Aber es war nicht ein normales rot, sondern ein richtig helles rot. Sowas hatte der Schwarzhaarige noch nie gesehen. Irgendwie faszinierte ihn dies. „Hallo, ich bin Oliver und schon einige Monate hier auf der Insel“, sagte er zu ihr anschließend sah er sich bei der Bar um und überlegte, welchen Alkohol wohl zu ihr passen würde. Er war jetzt zwar kein Barkeeper, aber er würde sein bestes geben, um den Durst des Mädchens zu stillen. „Hm… ich glaube, Sekt könnte deinen Durst löschen“, sagte er und zog die Flasche heraus. Er nahm ein Glas her und schenkte ihr ein. Mit Sekt konnte man eindeutig nie was falsch machen, vor allem bei Frauen, oder? Viele mochten Sekt, also wieso nicht? Er übergab ihr anschließend das Glas und verstaute die Sektflasche wieder im Kühlschrank, damit sie schön kühl blieb.
Anschließend kehrte der Schwarzhaarige wieder zu dem Mädchen und seiner Bierflasche zurück. „Sag mal Fenice…“, fing er an, als sein Blick auf ihr Knie fiel, das blutig aussah. „Alles okay? Du blutest am Knie“, sagte er und ging in schnellen Schritten hinter die Bar. Er hatte irgendwo ein Tuch gesehen. Nach kurzer Zeit fand er dies auch und übergab es der Rothaarigen. „Ist irgendwas zuvor passiert oder so? “, fragte er sie anschließend. Er kannte das Mädchen nicht, aber er war trotzdem ein wenig besorgt um sie. Immerhin schien es so, als ob sie sich weh getan hätte. Vielleicht brauchte sie auch nur deshalb den Alkohol? Wer wusste dies schon. „Brauchst du vielleicht ein Pflaster oder sowas?“, fragte er nun noch nach und wartete die Reaktion von Fenice ab