Den ganzen Nachmittag haben fleißige Schülerinnen und Schüler der Shima no Koji Oberschule damit verbracht, aus der sonst recht tristen Sporthalle einen atemberaubenden Ballsaal zu zaubern: Betritt vom reichlich mit Fackeln beleuchteten Sportplatz aus die Sporthalle durch die große Doppel-, oder durch eine der Nebentüren, so fällt sofort auf, dass Sportunterricht am heutigen Abend wohl nicht an der Tagesordnung steht. Jegliche Utensilien vom Sportunterricht wurden verräumt, stattdessen entfaltet sich ein riesiger Saal mit einer erhöhten Bühne am Ende der Sporthalle. An der Decke schweben vereinzelnte glitzernde Luftballone, die Wände sind mit unzähligen Girlanden und Lichterketten dekoriert worden. Im vorderen Bereich des Ballsaals sind elegant dekorierte, runde Stehtische angebracht, die bereits mit Sekt- und Weinflaschen, sowie Gläsern und Blumen gedeckt sind. Gegenüber dieser Tische am Rande der Sporthalle gibt es eine Bar zur Selbstbedienung, bei der man sich an weiteren analkoholischen und alkoholischen Getränke bedienen kann. In der hinteren Hälfte des Saals befindet sich die große Freifläche zum Tanzen, die erhöhte Bühne, sowie der heiß begehrte DJ-Pult der Schule. Je nach Programmpunkt werden die Lichtverhältnisse dazu angepasst, man kann sich jedoch sicher sein, dass der Ballsaal wohl über den Ballabend hinweg wohl stets etwas abgedunkelt sein wird. Ohne dies würde die gigantische Discokugel über der Tanzfläche ja gar nicht zur Geltung kommen!
Die letzten Stunden waren irgendwie langsam vergangen, fand ich. Ich hatte an der Bar gestanden und den Tanzenden zugesehen, mich aber nicht getraut jemanden zu fragen, ob er mit mir tanzen übte. Dafür hatte ich immer genug zu Trinken bei mir und hatte sogar einen ganz guten Blick auf Yoshi. Ich überlegte immer wieder mal, wie er angeboten hatte, zu ihm herüber zu kommen, aber irgendwie traute ich mich nicht so richtig. Schließlich begann irgendwann die Preisverleihung, die ich voller Aufregung verfolgte. Ich bekam eine kleine Taschenlampe, die ich begeistert von Madara entgegen nahm und anschließend vorsichtig an meinem Schlüsselbund befestigte. Das war... fantastisch! Yoshi bekam ein T-Shirt und begann sich mit passender Musik auszuziehen. Als ich das sah, stieg mir die Hitze in die Wangen und ich musste irgendwo anders hinsehen, auch wenn ich aus dem Augenwinkel immer wieder hinschaute. Hoffentlich sah er nicht, wie ich hier vor mich hinglühte. Um mich abzulenken, konzentrierte ich mich wieder auf die Tanzenden und versuchte mir das eine oder andere abzugucken. Zwischendurch hörte ich eine Durchsage von meinem Lieblingsdrummer, der die Neuankömmlinge begrüßte. Ich fand das wirklich unglaublich nett von ihm. Und noch während das Lied spielte, kreuzten sich unsere Blicke und er lächelte mich an. Ich war wohl weit genug entfernt, damit er nicht hören konnte, wie mein Herz einen Schlag aussetzte. Als er mich zu sich winkte, lächelte ich ihn fröhlich an, kam nervös herüber und brachte ihm eine Flasche Wasser mit. "Hier, ich dachte, du könntest vielleicht Durst bekommen.", begrüßte ich ihn ein weiteres Mal diesen Abend und ließ es zu, dass er mich vor sich zog. Wieder schlich sich die Röte in meine Wangen. Vor allem, als ich vorsichtig zurück trat, um ihn nicht am Pult zu behindern und mein Rücken unweigerlich seine Brust berührte. "Oh.", machte ich angenehm überrascht, als er mich nach einem Liedwunsch fragte. Hatte ich ein Lieblingslied? Ganz bestimmt. Allerdings dachte ich sorgfältig darüber nach, ehe ich über meine Schulter hinweg zu Yoshi aufsah. "Also... ich mag das Lied Imagine. Ich vergesse nur leider immer, wie die Band heißt. Ich mag nämlich dieses Cover mit der Gruppe, die a capella singt." Noch aufgeregter als zuvor, legte ich die Hände vor meinem Mund zusammen, als würde ich ihn stumm bitten, dieses Lied zu spielen, obwohl er mich ja extra gefragt hatte. "Ich finde es total schön, wie sie das ganze Lied nur mit ihren Stimmen... spielen." Mal abgesehen von den Nachrichten, die das Lied äußert, den Vorstellungen.
Auf Olis Worte hin, spielten sich die Erinnerung um den Tod ihres Bruders in Fenis Kopf wieder ab und die sonst so fröhliche lebenslustige Person stand für einen kurzen Moment mit vor Panik und Angst aufgerissenen Augen vor den beiden. Dann schüttelte sie leicht den Kopf und sah für einen Augenblick zu Boden. Nicht weinen, nicht weinen, Feni nicht weinen! Versuchte sie sich selbst einzureden und hob ihren Kopf dann schließlich wieder und strahlte die beiden fröhlich an. Zum Glück sind wir jetzt hier und niemand wird mehr ausgegrenzt! Sie grinste fröhlich und nahm einen Schluck von ihrem Sekt. Sie kam nicht mit ihren Beinen an diese komische Stange vom Barhocker heran, weshalb sie fröhlich mit den Beinen einfach in der Luft wippte.
Interessiert sah Feni zu Noah, als es wieder um seine Fähigkeiten ging, doch sie wollte ihn nicht bedrängen, wenn es offensichtlich ihm nicht so angenehm war. Kann ich mir kaum vorstellen wie das sein muss... sagte sie leise zu den beiden. Dann sollte sie ihre Fähigkeiten vorzeigen und sie kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Ja gerne, aber dann auch lieber draußen. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie nur Vogel und nicht Phönix gesagt hatte, doch sie wollte die lustigen Reaktionen sehen, wenn alle dachte sie wäre ein Adler oder so und sich dann plötzlich in einen Phönix verwandeln würde. Das klang echt lustig!
Für einen Augenblick schmollte Feni. Schon wieder hatte man ihre Frage einfach übergangen. Was mochten die beiden denn nun? Sollte sie die Frage dann noch einmal stellen? Sie überlegte einen Moment, doch als Noah dann etwas anderes ansprach, beschloss sie es auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben. Warum ein Gespräch erzwingen, wenn es doch schon so flüssig lief? Fröhlich stieß sie mit Noah an. Ach was, da ist bestimmt nicht zu viel Alkohol drin. Noah stellt sich nur an! Sie kicherte und nahm einen großen Schluck von ihrem Sekt und ihre Wangen wurden ein kleines bisschen röter. Schnell spürte sie die Wirkung des Alkohols und irgendwie wurde einfach alles noch viel lustiger! Dann wäre ich mir aber wie ein Kleinkind vorgekommen! Sagte sie lachend und grinste die beiden an. Keine Sorge ich hab alles im Griff! sagte sie zuversichtlich und griff daneben, als sie nach ihrem Sektglas greifen wollte und das Glas kippte um. Zum Glück war nicht mehr wirklich viel drin, sodass keine allzu große Sauerei entstanden ist. Aaaah! Ups! Nichts passiert! Sagte sie schnell und machte die kleine Pfütze schnell mit einem Taschentuch weg und sah nun enttäuscht in ihr bedauerliches leeres Glas hinein. Bei Noahs Worten hob sie ihren Kopf in Richtung Oliver und ihre Augen durchbohrten ihn quasi vor Neugier. Oh ja gute Frage Noah! Lobend tatschte sie ihm kurz auf die Schulter. Irgendwelche zickigen Mädchen oder hübsche Jungs? Dann sah sie zwischen Oliver und Noah hin und her. Natürlich außer euch beiden! Sie kicherte fröhlich. Oh verbotene Orte? Das wäre ja mal cool! Da will ich hin! Abenteuerlustig grinste sie die beiden an.
Ryder Y. Evans,22.06.2015, nachts mit @River, reagiert auf @Fenice, mit Abschiedsansage vom DJ-Pult
Es bereitete dem Geist ein freudiges Grinsen, dass die Willkommensansage an die Neulinge gut anzukommen schien. Er fand es wichtig, den Neulingen einen positiven Ersteindruck vom Wohnheim zu geben, da konnte so eine simple Begrüßung schon viel ausmachen! Eine echt liebwirkende Rothaarige, die zusammen mit einem anderen, cool wirkendem Fremdling bei dem guten Oliver stand, reagierte freudig auf die Worte von Ryder, mit einem Winken und einem "Danke", welches man sogar über die Musik hinweg durch den ganzen Saal vernehmen konnte. Ein aufgewecktes Fräulein! Dies sagte ihm positiv zu. War sicher ein Mädchen, mit der man sich super unterhalten konnte, er freute sich schon drauf, sie in den nächsten Tagen mehr kennenlernen zu dürfen. Allgemein würde er die Tage stärker darauf achten, die Neuankömmlinge zu erspähen und zu überprüfen, ob sie gut Anschluss gefunden haben. Wäre schade, wenn nicht. Es war hart, der Neue zu sein und sich nicht intigrieren zu können - andere waren da halt nicht so gut drin. Anders als Ryder. Er hatte ja kein Problem Andere anzusprechen. Doch dies lag eben nicht jedem. Daran aber dann nicht weiter denken, nickte er dem rothaarigen Energiebündel grinsend zu, dann ging alles weiter seinen Lauf.
Auf den Handzeig zu River folgte diese der Geste und kam kurz darauf zu ihm an den DJ-Pult, was ihn auch freute. Begrüßte er sie förmlich mit offenen Armen, indem er sie vor sich positionierte, bevor sein Blick auf die Wasserflasche fiel, welche ihm hingehalten wurde. ,,He", setzte er an, bevor er sie mit einem freudigen, charmanten Grinsen ansah. ,,Das ist echt nett von Dir, Kleines. Ich verdurste hier halb, mein Bier ging schon vor 'ner Weile zu neige. Danke Dir!" Die Flasche nehmend, drehte er diese gleich auf und nahm ein paar Schlücke davon. Davon gingen vielleicht beim Ansetzen zwei, drei Tropfen daneben, die nun sein Kinn bis Hals herunterflossen. . . aber dies machte ihm nichts! Der Amerikaner erkundigte sich nach einem Wunschlied von der Kleineren, bald bekam er auch eines genannt, was ihn nicken ließ. ,,Das kenn ich - echt schönes Lied, gefällt mir, besonders die Version von der Band. Warte-", auf dem Display rumscrollend zeigte er als Vorschau besagtes Lied an. ,,Des, right?" Etwas musste er schief lächeln, wo River schilderte, wie schön sie das Stimmspiel des A capella fand. Sie betrachtend, kam ihm eine gute Idee. ,,Dir gefällt A capella, was? Hey - bist Du sehr müde oder denkst Du, Du packst noch ein, zwei Stündchen auf den Beinen? Wenn ja - ich kenn da so 'nen Film, wo es um A capella an 'nem College geht. Ziemlich lustig, würde Dir sicher gefallen. Woll'n wir uns den gleich ansehen? Vom Ball hab ich nicht so viel mitbekommen und von Euch, da würd mich so'n kleiner Abschluss es freuen. Und morgen haben wir auch - zum Glück - frei. Also?", fragte er sie, fügte aber noch bei: ,,Wenn Du zu müde bist, dann können wir das gerne auch ein andermal machen. Fühl Dich nicht gedrängt, ja, Kleines?"
Anschließend entschuldigte er sich kurz, weil nun das aktuelle Lied endete. Deswegen wand er sich nochmals an die Anwesenden im Raum: ,,Hey everybody - hier kommt mein letzter Song für den Abend - ein Wunschlied von der bezaubernden River hier! Ich hoffe, der Song gefällt Euch genauso gut, wie mir. Des weiteren bedanke ich mich, dass ich heute Nacht Euer DJ sein durfte - ich hoffe, Ihr hattet genauso viel Spaß wie ich! Damit wünsch ich Euch noch 'nen geilen Restball - lasst es Krachen!" Er legte schließlich das Lied auf und wand sich dann wieder der Dunkelhaarigen vor sich zu. ,,Hey, ich würd vorher noch gern was essen und trinken. Irgendwie hab ich bisher noch nichts zwischen die Zähne bekommen - echt 'ne Qual, dabei riech ich schon die ganze Zeit das Grillfleisch von draußen! Und ich würd noch gerne einen Blick auf das Feuer werfen - hast Du das schon gemacht?"
Die Lehrerin hatte wohl einiges an Zeit gebraucht, um sich fertig für den Ball zu machen. Chloe nickte zustimmend, denn wer Schön sein wollte, musste einfach leiden und auch seine Zeit opfern. „Aber es hat sich gelohnt“, sagt die Schwarzhaarige und lächelte Karina freundlich an. Sie war immer eine sehr schöne Frau, aber heute hatte sie sich wohl selbst übertroffen. Alles passte perfekt zu ihr. Sie zeigte nicht zu viel und nicht zu wenig von sich und das Make-up saß perfekt. Was konnte Mann mehr wollen?
So wie es aussah, schein die Lehrerin nicht ganz so interessiert an den Plänen der beiden Freundinnen zu sein. Nun ja, wahrscheinlich wäre Karina das Thema Männer lieber gewesen. Da es jedoch nicht wirklich jemanden gab, war sie bei den beiden mit diesem Thema an der falschen Adresse. Ihre Überleitung zu Vincent war interessant, denn Karina erzählte, dass sie den kleinen Zwischenfall am Feuer wohl mitbekommen hatte. Sie hatte wohl Cyril sich auch zur Brust genommen und sie wollte Vincent darüber auch informieren. „Ehrlich gesagt war es mir egal, was er gesagt hat. Immerhin hatte er ja nichts damit zu tun. Ich fand nur das Mädchen sehr unhöflich und habe deshalb so reagiert“, erklärte Chloe der Lehrerin. Die Grünhaarige wollte nicht, dass jemand der Schüler Ärger bekommen würde. Der Griechin war es ehrlich gesagt egal, ob die beiden Ärger bekommen würden oder nicht. Chloe hatte ihren Ärger Luft gemacht und fühlte sich nun wieder wie zuvor. Die Lehrerin verabschiedete sich anschließend von den zwei auf eine interessante Art und Weise. Chloes Wangen wurden ein wenig rot, da sie genau wusste, was Karina gemeint hatte. War das wirklich ihr ernst? Sie wusste doch genau, dass es jetzt viel zu spät war und nicht mehr viele hier waren. Außerdem wusste die Griechin ja nicht einmal, wen sie sich dafür aussuchen sollte. „Viel Spaß noch beim Tanzen“, wünschte Chloe ihr noch, bevor sie verschwand.
Anschließend wandte sich die Grünhaarige an die Ärztin. „Ich hatte auch viel Spaß“, sagte sie zu ihr und lächelte sie an. Eine gähnende Sabi stand nun neben der Griechin. Sie schien wohl müde zu sein und wollte auch nach Hause gehen. „Ich komme mit dir mit in die Richtung“, antwortete sie ihrer Freundin. Doch bevor sie ihr nachging, schnappte sich Chloe noch zwei Törtchen und gab eines Wasabi, ehe sie sich mit ihr auf den Weg nach Hause machte.
Vincent, Dienstag23.06.2015 mit Vivian und dann mit Karina
Aufmerksam hörte ich den Ausführungen von Vivian zu, was sie über ihre schriftliche Tätigkeit zu berichten hatte. Sie übte sich im Schreiben von Briefen und Gedichten. Sehr löblich, auch die Ausführungen wieso sie es tat, kommentierte ich mit einem Nicken. Immerhin wusste die Blondine woran es ihr mangelte und versuchte es zu kompensieren. Es konnte aber natürlich auch sein, dass sie es gerne machte. Es war eben was ganz anderes als seine Hausaufgaben zu schreiben, da konnte man höchstens die Emotion der Aggression oder Lustlosigkeit heraus lesen. »Ich bin mir sicher, dass dir das gelingen wird. Auch kleine Fortschritte kann man als Erfolg verbuchen. Das Spektrum der Empfindungen ist sehr breit und kann nicht von heute auf morgen verstanden werden.«, kommentierte ich mit einem leichten Lächeln. Auch ein kleiner Fortschritt war ein Fortschritt. Selbst wenn es der Blondine zu langsam ging. Vivian war ganz gewiss keine Person, die auf halber Strecke aufgab. »Du kannst ja auch deine Freunde studieren und sie diesbezüglich fragen, wieso sie so empfinden, wie sie es in einer bestimmten Situation tun.«, überlegte ich und fasste mir dabei ans Kinn. Wobei Arata oder Ophaniel sicher nicht die beste Vorlage dafür waren. Aber das musste Vivian wohl für sich selbst entscheiden. Ich machte mir eine gedankliche Notiz, sie nach einiger Zeit noch einmal zu diesem Thema zu befragen. Mittlerweile konnte ich hier und da bereits ein paar Worte des Abschieds hören, schien wohl so, als wäre der Ball bereits beim Ende angekommen. Es kam mir noch gar nicht so spät vor. Aber meine innere Uhr war wohl auch ein wenig im Arsch, da sich auch Vivian von mir verabschiedete. Nachdem auch ich die Worte des Abschieds zurückgegeben hatte, folgte ich ihr mit meinem Blick, bis sie aus der Halle verschwunden war.
Die Worte von Karina brachten ein Grinsen auf meine Lippen, als sie auch noch meine Krawatte richtete, die ganz gewiss nicht aus der Form war. Ich war mir absolut sicher, dass sie mich nur betatschen wollte und vermutlich wusste sie es auch, dass ich es wusste, daher ließ ich meine Augenbrauen tanzen. »Dem nun nicht mehr einsamen und gutaussehenden Gentleman geht es jetzt natürlich wieder perfekt.«, gab ich bekannt und konnte mir bei ihrer nächsten Aussage nur schwer ein Seufzen verkneifen. Im Grunde wusste ich es ja bereits, als ich es versprochen hatte, dass sie den Tanz einfordern würde. Viel lieber wäre mir ein Dance Off mit den Jungs gewesen, da musste ich nicht auf die passende Schrittfolge achten. Wobei ich eigentlich ein ganz guter Tänzer war, dank meiner Frau. »Du hattest also doch nur Mitleid und der Tanz ist eigentlich nur das bessere Alibi.«, schlussfolgerte ich zog meine Lippen kraus. Unerhört. »Der Kaffee macht es natürlich wieder wett.«, grinste ich kurz anzüglich, ehe ich mir Karina zum Tanz schnappte, bevor der Ball wirklich noch vorbei war.
Noah wiederholte die Worte des Schwarzhaarigen und fügte noch sein Kommentar hinzu. Oliver glaubte, dass es sicherlich nicht einfach war, die Träume von Freunden oder Verwandten so zu verändern, dass diese dann Alpträume hatten. Immerhin musste Noah dann auch mit diesem Gewissen leben. Ob es Oliver könnte, war eine andere Frage, immerhin hatte er vor seiner Zeit auf der Insel keine Freunde gehabt. Da wäre solch eine Fähigkeit doch interessant für ihn gewesen, doch ob er sie dann auch wirklich benutzt hätte, wusste er nicht. Fenice wollte auch ihre Fähigkeit gerne zeigen, dies aber dann lieber draußen. Vielleicht doch kein Rotkehlchen? Ein größeres Vögelchen, wie zum Beispiel ein Adler oder so? Vielleicht liebte auch Fenice einfach nur den Überraschungsmoment und war in Wirklichkeit doch ein kleines Vögelchen, wie ein Rotkehlchen. Jedenfalls würde Oli gespannt darauf warten, welcher Vogel es jetzt genau war.
Der Alkoholgehalt in Noahs Getränk war doch nicht schuld für das Verschlucken. Da war der Amerikaner doch irgendwie erleichtert. Fenice nahm Noah ein bisschen auf den Arm und Oli grinste breit. Das hätte er zwar von der Rothaarigen nicht erwartet, aber es war lustig.
Fenice war recht klein und als er sich indirekt über ihre Versuche auf den Barhocker zu gelangen lustig machte, meinte Noah, dass sie sich sicher in einen Vogel sonst verwandeln hätte können und auf den Hocker fliegen hätte können. Oli hatte ein lustiges Bild im Kopf, wie Fenice dies wirklich tat. Ein Grinsen konnte er sich einfach nicht verkneifen. Fenice kommentierte es soweit, dass sie alles im Griff hätte. Gleich darauf kippte sie noch das Glas um. „Ahja, du hast alles im Griff?“, fragte er nochmal schmunzelnd nach und nahm das Glas, um es nochmals aufzufüllen. Er gab ihr aber nicht viel Sekt hinein, immerhin wollte er nicht, dass es hier dann am Schluss einen See aus Sekt gab. Außerdem schien sie auch schon gut angetrunken zu sein.
Noah und auch Fenice waren interessiert an Cliquen, gute Kontakte für Neulinge und verbotene Orte. Was für eine Dreierkombi. Kurz dachte er darüber nach. „Hm…. Also ich kenne nicht so viele Personen. Fast alle sind eigentlich sehr nett, nur Lavinia ist ein bisschen, nennen wir es speziell. Es gibt schon Cliquen, wie in jeder Schule, aber von welcher ihr euch fernhalten solltet, weiß ich leider auch nicht. Ich achte auf so etwas eigentlich nicht. Wenn ihr Kontakte knüpfen wollt, dann solltet ihr euch vielleicht an Damian und Mikhail halten. Die beiden kennen hier viele und sind echt nette Personen. Uuuunnnd zu der letzten Frage: Ich habe nur einmal gehört, dass es am verlassenen Ufer eine Höhle geben soll, die man nicht in der Nacht betreten sollte. Es gibt angeblich auch Personen, die sich hineingewagt haben, aber niemals mehr aufgetaucht sind. Aber das ist nur ein Gerücht. Ich war da noch nie“, erzählte er den beiden ein wenig für ihn zu ausführlich, aber gut sie wollten das alles ja auch auf einmal wissen.
Ein Blick auf die Handyuhr des Amerikaners verriet ihm, dass es schon morgen war. Oliver merkte langsam die Müdigkeit, die er durch den Ball unterdrückt hatte und gähnte. „Wow, ich werde langsam müde. Was ist mit euch?“, fragte er einmal. Er würde sicher nicht mehr lange auf dem Ball bleiben, da die Müdigkeit immer mehr zunahm.
Froh, dass ich Yoshi etwas Gutes hatte tun können, lächelte ich ihn an, als er sich für das Wasser bedankte. Kurz befiel mich ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht eher herüber gekommen war, aber er nahm mir das sicher nicht übel. Viel eher war er sogar einverstanden das Lied zu spielen, dass ich ihm nannte. Und er mochte es sogar auch! Welch ein Zufall! In mir sprudelte es wohlig vor angenehmer Aufregung und ich grinste bereits in mich hinein, als er mit einem weiteren Angebot kam. Er wollte sich mit mir einen Film anschauen, um einen angenehmen Abschluss für heute Nacht zu haben. Er würde sich darüber freuen. Für einen kurzen Augenblick glitten meine Gedanken zu heute morgen, als ich noch in dem Café gesessen und auf meine Freundin gewartet hatte. Da hatte ich Yoshi noch aus dem Weg gehen wollen, so gut es ging. Ob ihm das wohl überhaupt aufgefallen war? "Stört das... ähm... deine Begleitung nicht? Wenn du mit mir den Rest der Zeit verbringst, meine ich.", fragte ich zaghaft und runzelte im nächsten Moment bereits dir Stirn. Warum war sie eigentlich nicht bei ihm. "Ich meine, ich würde wirklich gerne. Ich freue mich." Ich sah uns bereits zusammen im Aufenthaltsraum auf der Couch sitzen. "Müde bin ich noch nicht. Einen Film schaffe ich." Im Zweifel würde ich sogar die ganze Nacht wach bleiben, wenn ich ihm damit eine Freude machte. Und der Film klang sogar interessant. A capella an einer Uni. Zwar wusste ich nicht was ich mir darunter vorstellen konnte - ich musste gesehen, ich war mir nicht einmal sicher, was eine Uni war - aber ich war gespannt. Und je mehr ich darüber nachdachte, umso klarer wurde mir, dass ich bereits zugesagt hatte und mit Yoshi allein sein würde. Ooooh.... Bei dem Gedanken stieg mir Hitze in die Wangen und ich wurde wieder nervös. Letzten Endes verabschiedete Yoshi sich mit einer Ansage am DJ-Pult und bedankte sich bei den Leuten, ehe er mein Wunschlied abspielte - als er mich noch explizit erwähnte, wurde ich rot wie eine reife Tomate - und wendete sich wieder mir zu. "O-oh, ja natürlich. Ich hätte dir vielleicht etwas mitbringen sollen.", sinnierte ich und knabberte an meiner Unterlippe. Ich sollte lernen besser nachzudenken. Dann grummelte mein Magen und erinnerte mich daran, dass ich genauso wenig gegessen hatte wie Yoshi. "Ich glaube, ich sollte auch noch etwas essen.", murmelte ich verlegen und legte mir die Hände auf den Bauch, als würde ich damit verhindern können, dass er das Geräusch hörte. "Am Feuer war ich auch noch nicht." Als hätte mich ein Magnet immer in Yoshis Nähe gehalten. Da ich Yoshi aber nicht weiter hungern lassen wollte, griff ich zaghaft nach seiner Hand und zog ihn sachte hinter mir her. "Du musst ja kurz vorm Verhungern sein. Wenn wir uns beeilen bekommen wir sicher noch etwas von dem Fleisch ab!"
Sowohl Oliver, als auch Fenice waren sehr verständnisvoll, wenn es um das Thema ging, über das Noah nicht so gern sprach - seine Kräfte. Beide meinten lediglich, dass es schwer sein musste und, dass man sich nicht so leicht vorstellen konnte, wie es sein musste, für die Alpträume von anderen verantwortlich zu sein. Noah hätte es nicht besser beschreiben können. Es war.. einfach blöd. Er war froh, dass er an seinem ersten Abend auf Fenice und Oliver getroffen war. Die Beiden hatten eine gewisse Rücksicht.. andere Leute hätten vielleicht einfach nicht lockergelassen, bis Noah entweder geredet hätte oder gegangen wäre. Unfreiwillig stieß Noah mit Fenice an.. der Alkohol schien sie langsam erst so richtig heiter werden und ein wenig unvorsichtig. Denn als sie meinte, dass sie sich wie ein Kleinkind gefühlt hätte, wenn man ihr hätte helfen müssen, griff sie ins Leere und sorgte dafür, dass ihr Glas samt Sekt auf den Tresen kippte. Zum Glück hatte die Rothaarige zuvor den Großteil des Inhalts in einem Zug leer gemacht. Dennoch zog Noah instinktiv den Arm nach oben, damit sein Sakko nicht nass werden konnte. "Ohje.." auch wenn nicht viel Flüssigkeit auf dem Tresen gelandet war, suchte er nach einem Tuch oder Ähnlichem. Doch Fenice war schneller. Peinlich berührt entschuldigte sie sich für ihren kleinen Patzer. Aber es war ja nichts passiert.. trotzdem sollte man wohl so langsam ein Auge auf sie haben, damit auch ja nichts passieren konnte. Oliver schien sich um das Wohl und die Sicherheit der jungen Dame weniger Sorgen zu machen. Er schenkte ihr sogar noch einmal nach. Dabei achtete er aber darauf, dass Glas nicht allzu vollzumachen. Für den Fall, dass sie nochmal alles im Griff haben sollte.. Als er Oliver so dabei beobachtete, kam ihm ein Gedanke auf, über den er noch gar nicht nachgedacht hatte. Wie alt war Fenice eigentlich? Durfte sie überhaupt schon trinken? Er wollte schon nachfragen, als er mit offenen Mund verharrte und darüber nachdachte, ob er wirklich die Spaßbremse sein wollte. Solange sie darauf Acht gaben, dass ihr nichts passierte, konnte es ja eigentlich nicht so schlimm sein.. richtig? Mit einem kaum merklichen Kopfschütteln verwarf er den Gedanken also wieder. Auf seine Frage hatte Oliver eine ausgiebige Antwort, nachdem sich Fenice ebenso als neugierig geoutet hatte. Den beiläufigen Kommentar mit den hübschen Jungs nickte Noah lediglich mit einem schüchternen Grinsen ab.. er wusste nicht genau, wie er sonst darauf reagieren sollte. Oliver riet den beiden Neulingen, sich vor einer Person (oder einem Etwas) namens Lavinia fernzuhalten. Speziell war die genau Beschreibung dieser.. Person? Es gab Cliquen.. jedoch scheinbar keine, die irgendwie besonders gefährlich oder gefürchtet war. Ebenso gab der Schwarzhaarige ihnen den Tipp, sich vielleicht an Damian oder Mikhail zu wenden. Diese beiden waren wohl besonders nett und sie schienen auch eine ganze Menge von Leuten zu kennen. Der Name Mikhail stach für Noah besonders heraus.. war das nicht einer seiner Zimmergenossen, die er bislang nicht getroffen hatte? Noah notierte sich die Infos in seinem inneren Notizbuch "Damit sollte man doch was anfangen können.. danke dir." er nickte Oliver kurz zu, bevor sich der DJ, dieser Kerl namens Ryder, für den heutigen Abend von seinem Publikum verabschiedete. Mit einem kurzen Blick auf die Uhr wurde Noah klar, dass es mittlerweile schon ziemlich spät war.. nicht, dass das Bett nach ihm rufen würde. Doch Oliver wurde wohl ebenso darauf aufmerksam gemacht, dass es langsam Zeit wurde, sich der nächtlichen Ruhe hinzugeben. Da Noah das Thema seiner Rasse erst einmal nicht wieder aufwärmen wollte, stimmte er dem Dämon einfach zu, ohne zu verraten, dass er als Nachtmahr nicht schlafen musste "Es ist schon ziemlich spät.." Noah ließ sein Handy wieder in der Hose verschwinden "Ich hätte nichts dagegen, wenn wir uns so langsam in Richtung Zimmer begeben. Man sieht sich ja jetzt bestimmt noch häufiger." mit einem leichten Lächeln schaute er in die Runde, speziell achtete er auf Fenice, die bislang noch keine Anzeichen von Müdigkeit gezeigt hatte. Im Gegenteil, sie schien mit jeder Sekunde nur noch munterer zu werden.
Die beiden reagierten ziemlich entspannt darauf, dass Feni das Glas umgekippt hatte und sie wurde rot, als Oli noch einmal betonte, dass sie ja alles im Griff hatte. Upsi, war das mal wieder peinlich gewesen! Doch für Fenice war das ja nichts neues, sich selbst in so komische Situationen zu bringen. Sie sah auf Oliver, der ihr wieder das Glas aufgefüllt hatte und lächelte fröhlich. Vielen Dank! Sie nahm das Glas und trankt direkt einen kleinen Schluck davon. Sie sollte es nun doch ein wenig langsamer angehen lassen. Die Reise und ihre Müdigkeit, die sie immer wieder versuchte zu verdrängen, machten sie deutlich anfälliger für den Alkohol. Während Oli ihnen ein paar Geheimnisse verriet, musste sie sich doch anstrengend, nicht zwischendurch zu gähnen. Natürlich war alles super spannend, was er erzählte, doch mit einem Blick auf die Uhr wurde doch sehr klar, wie spät es nun eigentlich schon war. Sie nickte interessiert und murmelte mit. Okay Lavia vermeiden, check! sagte sie leise und sah dann zu Noah, auch er versuchte wirklich alle Einzelheiten mitzubekommen. Warte? Lavia? Lavinia? Lavin? Wie hieß die Person noch gleich, die sie vermeiden wollte? Uff so langsam merkte sie wirklich, wie angetrunken sie doch schon war. Normalerweise vergaß sie eigentlich nicht so schnell Namen. Das sind aber alles super Einweisungen! Vielen Dank, Herr Neulingsbetreuer Oliver! Sie kicherte bei dem schnell ausgedachten Namen und ein großes Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit. Sie klatschte die fröhlich in die Hände. Ich hab die Idee! Sie sah beide abwechselnd für einen Moment an, um die Dramatik ein wenig zu steigern. Also.... was haltet ihr davon, wenn wir in diese gruselige Höhle gehen? Fröhlich sah sie die beiden an und ihre Augen glitzerten vor Abenteuerlust. Das wird doch bestimmt spaßig! So ein geheimnisvoller Ort ist doch super aufregend! Sie nickte sich selber zustimmend zu und sah dann von Noah zu Oliver. Hoffentlich sagten sie ja, sonst müsste sie da wohl möglich noch ganz alleine rein!
Plötzlich meinte Oliver, dass er schon ziemlich müde war und Noah hatte wohl auch die Idee, wohl lieber ins Bettchen zu gehen. Was? Sch...? fragte sie ein wenig enttäuscht, doch ihre Glaubwürdigkeit wurde zerschmettert, indem sie eine riesigen Gähner von sich gab, der jedem die Gewissheit geben würde, dass sie tatsächlich auch SEHR müde war. Uff.. naja aber... Sie kratzte sich verlegen am Hinterkopf und sah dann in ihr Glas, welches Oliver doch gerade eben erst wieder neu aufgefüllt hatte. Sie zuckte leicht mit den Schultern und trank es einfach in einem Schluck aus. Na gut! sagte sie dann schließlich etwas motivierter und grinste wieder fröhlich. Langsam versuchte sich vom Hocker zu rutschten, um mit ihren Füßen auf den Boden zu kommen, doch aus langsam wurde sehr schnell und sie kippte fast zur Seite. Ups! kam es nur von ihr, während sie sich noch gerade so auf den Beinen halten konnte, indem sie sich in Noahs Hemd krallte. Oh Tschuldigung! Als sie wieder sicher stand, ließ sie Noah los und tätschelte ein paar Mal über die Stelle am Hemd, sodass es wieder ordentlich und glatt aussah. Fröhlich grinste sie die beiden an. Ach was hatte sie doch heute für ein Glück gehabt! Sie hatte viele neue Leute kennen gelernt und das direkt am ersten Abend. Feni konnte kaum die nächsten Tage abwarten und was vielleicht alles passieren würde.
Die Informationen, die der Amerikaner von sich gab, schienen wohl doch hilfreich zu sein. Eigentlich hatte er nicht wirklich damit gerechnet, dass es ihnen wirklich etwas helfen könnte. Aber hey, solange er irgendwie helfen konnte, war das doch gut, oder? Die beiden Neulinge bedankten sich bei dem Schwarzhaarigen. Tatsächlich kam er sich wirklich wie ein Betreuer für Neulinge heute Abend vor. Immerhin hatte er den ganzen Abend nur mit neuen Leuten zu tun. „Das glaubt ihr mir nicht, aber ich hatte heute Abend eigentlich nur mit Neulingen zu tun. Ich komm mir schon vor wie ein Betreuer“, antwortete er auf die Aussage von Fenice hin. Es war wirklich wahr. JJ war ein Neuling, dann die Vampirdame und die beiden auch. Die einzige, die schon einige Monate hier war, war Serah, von der der Dämon auch nichts mehr gesehen hatte. Aber egal, jetzt hatte er ja zwei neue nette Gesprächspartner. Fenice schien total begeistert von der Höhle zu sein, von der Oliver erzählt hatte. Sie war so begeistert davon, dass sie wohl am liebsten jetzt dorthin gegangen wäre. „Wir können diese ja mal am Tag erkunden, vielleicht finden wir ja etwas tolles dort“, sagte er, denn er wollte jetzt nicht unbedingt sich auf den Weg machen. Vor allem nicht mit dieser Kleidung. „Ich gebe euch beiden mal meine Handynummer, dann können wir ja Kontakt halten und vielleicht mal dorthin gehen“, schlug er den beiden vor und gab ihnen anschließend seine Handynummer.
Fenice schien wohl auch genauso müde zu sein wie der Amerikaner selbst. Auch Noah wollte sich den beiden wohl anschließen und auch Richtung Zimmer gehen. „Gut, dann würde ich sagen, dass wir langsam aufbrechen. Ich bringe zuerst Fenice ins Zimmer. Die Gefahr ist zu groß, dass sie sich verletzt. Kommst du mit?“, fragte er den anderen Jungen der Gruppe. Oliver trank noch die Reste seines Biers aus und machte sich anschließend mit den anderen auf den Weg.