Den ganzen Nachmittag haben fleißige Schülerinnen und Schüler der Shima no Koji Oberschule damit verbracht, aus der sonst recht tristen Sporthalle einen atemberaubenden Ballsaal zu zaubern: Betritt vom reichlich mit Fackeln beleuchteten Sportplatz aus die Sporthalle durch die große Doppel-, oder durch eine der Nebentüren, so fällt sofort auf, dass Sportunterricht am heutigen Abend wohl nicht an der Tagesordnung steht. Jegliche Utensilien vom Sportunterricht wurden verräumt, stattdessen entfaltet sich ein riesiger Saal mit einer erhöhten Bühne am Ende der Sporthalle. An der Decke schweben vereinzelnte glitzernde Luftballone, die Wände sind mit unzähligen Girlanden und Lichterketten dekoriert worden. Im vorderen Bereich des Ballsaals sind elegant dekorierte, runde Stehtische angebracht, die bereits mit Sekt- und Weinflaschen, sowie Gläsern und Blumen gedeckt sind. Gegenüber dieser Tische am Rande der Sporthalle gibt es eine Bar zur Selbstbedienung, bei der man sich an weiteren analkoholischen und alkoholischen Getränke bedienen kann. In der hinteren Hälfte des Saals befindet sich die große Freifläche zum Tanzen, die erhöhte Bühne, sowie der heiß begehrte DJ-Pult der Schule. Je nach Programmpunkt werden die Lichtverhältnisse dazu angepasst, man kann sich jedoch sicher sein, dass der Ballsaal wohl über den Ballabend hinweg wohl stets etwas abgedunkelt sein wird. Ohne dies würde die gigantische Discokugel über der Tanzfläche ja gar nicht zur Geltung kommen!
Ophaniel,22.06.2015, abends mit Vivian & Arata, dann mit Leviathan
,,Ok!", nickte Ophaniel eifrig, als sein Mitbewohner ihm versicherte, ihm irgendwann zu erklären, was es mit diesem "Wingman" auf sich hatte. Denn aktuell konnte er sich keinen Deut drauß machen, schien dies auch eher etwas für Größere zu sein, wenn er es nicht direkt geschildert bekam. Was auch vollkommen in Ordnung war, so freute er sich schonmal drauf, irgendwann dazuzulernen und machte sich jetzt auch keinen Kopf mehr drum, würde sicherlich nur unnötige Kopfschmerzen bereiten. Und jetzt stand sowieso etwas anderes auf dem Plan, sein Tanz mit Vivian, mit welcher er auch gleich auf die Tanzfläche ging und den Zauber beginnen ließ. Der kleine Tropf startete natürlich direkt mal eine Fragerunde, immerhin war er klein. Zu schweigen viel ihm schwer, beziehungsweise war es für ihn komisch, wenn keiner sprach. Dann konnte er auch leise sein und ruhig zuhören, so wie es beispielsweise im Unterricht war. Würde man bei der Stillarbeit nichts zu tun haben, würde er vermutlich aus Langeweile lossprudeln, wie ein Springbrunnen. Und da seine Fokussierung darauf, der Blondine nicht auf die Füße zu treten bald nachließ, nachdem er die Schritte bald nachverfolgen konnte, wurde das Mündchen geöffnet. Aufmerksam lauschte er den stets eleganten Worten seiner Freundin, dabei gab er einen verstehenden Laut von sich. ,,Stimmt! Also, kann man auch sagen, wenn man jemanden mag, tanzt man auch mit dem? Dann gucke ich heute drauf, wer mit wem tanzt, um gut zu sehen, wer alles miteinander - zurecht kommt!" Das wäre sicher interessant, immerhin wusste er nicht von jeder Freundschaft hier. Und man mochte ja nicht jeden, so ging es ihm ja auch - er würde mit keinem tanzen, den er nicht mag, also kann er wohl davon ausgehen, dass es bei anderen genauso ist? Sich schonmal umsehend entdeckte er zwei weitere Tanzpaare - den Hausmeister mit einem Mädchen, River hieß sie, soweit er wusste. Sie war ziemlich nett, doch hatte er bislang noch nicht so viel Kontakt mit ihr gehabt, waren sie auch in verschiedenen Klassen. Und das weitere Tanzpaar - war interessant! Denn erblickte er Ivy mit niemand anderes außer Levi. Und diesen tanzen zu sehen war ungewohnt, aber irgendwie auch lustig, weshalb er kichern musste. Der große Engel als Gentleman. Wenn sein Vorbild so gut tanzte, wollte Ophaniel das auch schnell können!
,,Das ist wirklich toll von Dir, Viv!", kommentierte er auf die Information zu ihrer nicht vorhandenen Tanzliste. Mit großen, bewundernden Augen blickte er in die genauso intensivblauen Augen wie er sie hatte: ,,Aber Du bist eh toll, Viv! Sicher wirst Du Dich vor Tanzwünschen gar nicht retten können!" Freudig kicherte er, sich dabei vorstellend, wie jeder mit ihr tanzen wollte und sie Wertschätzung ausdrückte. In seinen Augen war sie halt einfach toll und jemand so tolles, war sicher beliebt! Doch erstmal war die Rede dran, wo er artig nickte und dann mit an ihrer Hand zusammen wieder zurück zu Arata ging, wo dann auch die Rede schon losging. Aufmerksam lauschte der Knirps allem, auch wenn er nicht alles verstand. Wie das mit der Zeugung beim Tanzen. Da guckte er nur verwirrt, während einige lachten. Vermutlich ein Erwachsenenwitz, schade. Die Rede war bald vorbei und der Engel applaudierte artig dazu, sowie als die Band auftrat. Dabei blickte er begeistert zu seinen zwei Freunden: ,,Eine Band, wie toll! Könnt Ihr auch Instrumente spielen? Viv kann sicher voll gut singen, sie hat doch eine so hübsche Stimme!"
Mit dem Ende des Liedes klatschte er noch einmal begeistert und wollte so, wie Levi und Mike, mit den Fingern pfeifen, doch kam bei ihm nur gepruste und Spucke raus, moah. Wie machten die das bloß? Musste er mal nachfragen. . . Ihm kam jetzt aber erstmal etwas anderes in den Sinn. ,,Ari, Viv! Jetzt könnt Ihr zusammen tanzen", stellte er Stolz fest und deutete zur Tanzfläche. Bevor irgendwas zu kam, sie tanzen später, mit Ophaniel oder derartiges, was ihn bei ihnen blieben ließ, kam auch schon ein: ,,Ich tanze solange mit Levi!" Gesagt, getan, rannte er wie ein Blitz zum großen Engel, wo er den Koala Move machte und dem Größeren sanft auf den Rücken hopste, wie zum Huckepack. Ophaniel war so gerne bei Leviathan - manchmal war er weg, doch nur kurz, bis er ihn wie ein Blitz wieder auftauchte. Er würde ihn niemals los werden. Wie Herpes. ,,Leviiii! Lass uns tanzen!" Am Kopf von ihm vorbeisehend, blickte er in das Gesicht seines Freundes. Dabei glitt sein Blick allerdings an diesem vorbei, geradewegs zur Bar. Wo ihm etwas einfiel. ,,Oh! Ich habe Durst! Trinken wir erst was ja?" Sanft mit den Füßen gegen die Seiten des Älteren stupsend, wie bei einem Pferd, rief er: ,,Los, hüah, Pferdchen!"
Lyall,22.06.2015, abends mit Isalija, River, Luana, Ryder, Avon, Damian, Cyril & Ciarán
Lyall konnte es gar nicht in Worte fassen, wie sehr er sich auf der Bühne wohlfühlte, ein enormes Glückgefühl suchte ihn Heim, welches ihm während des gesamten Auftritts fröhlich lächeln und grinsen ließ, während er ein wenig zum Lied performte. Der Band beizutreten war definitiv die richtige Entscheidung gewesen, hatten ihm ja schon die Proben und die gemeinsame Zeit mit seinen Freunden so gut gefallen, doch der Auftritt war wirklich das Sahnehäubchen. Das Daumenhoch von seinem Paps, welches er ihm zu Beginn des Auftritts geschenkt hatte und die warmen Blicke seines Freundes hatten ihn ja schon enorm angespornt, weshalb er wohl auch alles geben konnte. Das Lied war gefühlt nach Sekunden vorbei, sodass er am liebsten noch stundenlang weitergesungen hätte, doch fürs erste sollte es reichen. Über beide Ohren lächelte er, als der Applaus und das Gepfeife kam, so wie der deutliche Ruf seines Schatzes - die Stimme, die er selbst in einer vollen Arena herausfiltern konnte. Cyril sanft anlächelnd schickte er ihm einen Handkuss, bevor er sich zwei Hände seiner Teamkollegen schnappte, um sich mit allen dann vor dem Publikum zu verbeugen. Runter von der Bühne rannte er sofort zu seinem Freund, welchen er erstmal sehnsüchtig umarmte und noch voller Euphorie küsste. Hätte er nicht gesehen, dass der Schwarzschopf Sekt in der Hand hat, wäre er wohl stürmischer gewesen und beide auf dem Boden geendet. . . Doch dann löste er sich, blickte strahlend in das Gesicht vor sich, wo dann seine Worte nur so raussprudelten, sprach er gehfühlt ohne Punkt und Komma: ,,Oh mein Gott, dass war so toll! Dieses Gefühl - gha! Oh, es war unbeschreiblich! Schatz, dass musst Du mir glauben! Wärst Du nur dabei gewesen, ah, ich habe Deinen Jubel die ganze Zeit gespürt, danke dafür! Dass war so toll, genauso wie die Anderen!", dabei blickte er seine Bandmitglieder an, welche er dann kurzerhand auch kurz um die Hals viel und drückte, bevor er sich löste und wirklich kurz Luft zufächerte. ,,Haff, haff, ich muss mich beruhigen! Aber dass war so toll, klasse gemacht, Leute!"
Nachdem er sich wieder halbwegs gefangen hatte, nahm der rote Wolf das Glas an, an welches geschnuppert wurde, um herauszufinden, was das alles war. Dann lächelte er breit und stieß mit den anderen zusammen an. Er nippte am Glas und nahm einen Schluck. Einen Augenblick blinzelnd, sah er zu seinem Schatz. ,,Das ist Sekt, richtig? Schmeckt interessant." Das war nicht abwertend gemeint, musste er dies erstmal deuten. Dann grinste er und flüsterte Cyril ins Ohr: ,,Wobei es mir aus Deinem Mund immer am besten schmeckt~" Danach hinterließ er noch inen sanften Kuss auf der Ohrmuschel. Kostete er öfters mal die Alkoholrückstände. Erotisch. Dinge, die er ihm zuflüsterte, bevor es von Vincent eine drauf bekam oder Damian rumwürgte. Oder jemand verstört wurde, es gab ja so süße, unschuldige Gemüter. Wie River! Welche er sich nun auch zuwand und als Begrüßung drückte. ,,Hey Riff!" Sie musternd, betrachtete er das Kleid, welche es in einer seiner Lieblingsfarben war, Lavendel. ,,Oh, das Kleid ist toll, Du siehst da richtig hübsch drin aus!" Plötzlich musste er aufglucksen. ,,Irgendwie habe ich Lust, Dir dazu ein wenig passend die Haare zu flechten. Darf ich das?", erkundigte er sich mit neugierigem Blick. Die Kleine war so hübsch, da war es irgendwie schade, dass sie nichts mit ihren Haaren gemacht hatte, um das tolle Outfit zu kompletieren. Und da sie so tolles, langes Haar hatte, gab es sicher viele Möglichkeiten. Er war jetzt kein Stylist, doch flechtete er sich die Haare selbst immer, weshalb er Übung drin besaß.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Wer erzählte, dass jeder Katzen liebte, der war ein stapelhoher Lügner. Von wegen, große Katzenaugen konnten jedes Herz erweichen und selbst den gestandenen Mann dazu bewegen, nach der eigenen Schnurrbartpfeife zu tanzen. Alles Lügen. Mathéo brauchte keine zwei Sekunden zählen, da schaute ihn der Schwarzhaarige (@Mikhail) bereits rümpfend an, als würde der rote Kater nach totem Fisch stinken. Die Abfuhr folgte direkt im Anschluss. Am liebsten hätte Mathéo ihm die Pfote ins Gesicht geschlagen, nachdem sich der Junge zu ihm hinabgebeugt hatte und dreist ins Gesicht blaffte. Natürlich war er nicht sein Besitzer; und natürlich wollte Mathéo kein Wasser. Katzen gab man kein Wasser. Man gab ihnen Milch mit Schuss. Das wusste doch jeder! Vielleicht konnten sie sich auch nur gegenseitig nicht riechen. So wie Mathéo immer noch von dem Unwohlsein beherrscht wurde, welches der Geruch des Kerls in ihm auslöste, so war es umgedreht wahrscheinlich derselbe Fall. Dann wäre es auch nicht verwunderlich, dass sie sich gegenseitig keine Milch einschenkten. Erzfeinde, dachte sich Mathéo und hakte den Schwarzhaarigen als Hundemensch ab. Es würde ihn jedenfalls nicht wundern, wenn seine Spezialität war, sich in einen Hund verwandeln zu können; oder es war noch schlimmer und er war ein Werwolf.
Nachdem Mathéo seine leere Schale zurückbekam, wollte er den Jungen eigentlich direkt anfallen und seine Sachen zu Staub verwandeln, doch dann wurde plötzlich alles still bis auf eine einzige Stimme, die auf der Bühne nach der vollen Aufmerksamkeit der Halle verlangte. Die Eröffnungsrede begann zu einem denkbar ungünstigen Moment. Sofort zuckte Mathéo zur Bühne hinüber, wo er neben Vincent auch Julia entdecken konnte. Wenn er nun für Aufsehen sorgte, würde sie ihm das später sicher vorhalten. Also hielt sich der Dämon mit seiner Racheaktion vorerst zurück und lauschte den Worten auf der Bühne. Sowohl Vincent als auch Julia gaben sich zum Besten, wobei sich ihre Reden nahezu grundlegend unterschieden. Ein Blick durch die Menge, während Julia sprach, zeigte Mathéo, wie schwer es vielen fiel, der Direktorin zu folgen. Er konnte sich schon denken warum und war sich gar nicht mal sicher, ob er von der Respektlosigkeit erzürnt oder von der mentalen Kapitulation seiner Mitschüler amüsiert sein sollte. Auf alle Fälle würde er es sich für später merken, wenn er Julia damit aufzog, die perfekte Sprecherin für Gute-Nacht-Hörbücher zu sein. Beinahe vergaß er sogar, dass er eigentlich die böse, rachesüchtige Katze spielen wollte. Auch die Band tat ihr nötigstes, um ihn abzulenken.
Und plötzlich begann es um ihn herum zu poltern und zu beben. Für eine Katze fühlte sich das Tanzgemenge im Schatten der lauten Bandmusik wie ein nahendes Unheil an. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte ihn glatt die Panik erfasst. Sicher wäre jede andere, normale Katze aus der Halle gestürmt, statt dem lebendigen Trubel zuzusehen. Was war eigentlich mit seinem Erzfeind?, fragte sich Mathéo nun doch wieder und spähte zurück zu dem Schwarzhaarigen. Doch in genau diesem Moment pfiff dieser lautstark, sodass Mathéo förmlich die Trommelfelle explodierten. Das plötzliche Fauchen, welches aus seiner Kehle sprang, war nicht mehr aufzuhalten. Fast schon instinktiv sprang er dem Jungen vor die Füße und schlug ihn mit der Samtpfote. Natürlich würde das niemandem wehtun, doch das sollte sie auch nicht. Ein magischer Impuls huschte stattdessen durch den Stoff seiner Hose und sammelte sich zum Abschluss unter der Gürtelschnalle. Dort wo Knopf und Reißverschluss ihre Arbeit tätigen sollten, war plötzlich jedes Pflichtbewusstsein verschwunden. Mit einem Ruck sprang der Knopf durch sein verankerndes Loch und auch der Reißverschluss sauste plötzliche nach unten. Die Gürtelschnalle hielt nichts mehr und so zischte das Leder wie von Zauberhand hindurch. Das Finale bildete ein kräftiger Ruck unsichtbarer Hände gen Boden. Im Bruchteil einer Sekunde war alles vorbei und die Hose hing auf Kniehöhe. Mathéos Rache war getan.
Schnell schnappte sich der Kater nun seine Schale, packte sie mit seinen spitzen Zähnen und rannte quer durch die Menge davon. Er hatte keine Lust darauf, einen Tritt mit den Tanzschuhen abzubekommen. Dann würde er erst Recht auffallen und einen Vortrag von Julia erhalten. Apropos … Julia war auf der Bühne gewesen. Mathéo brauchte also nur … Im letzten Moment noch sprang er zur Seite, als ein tanzendes Paar ihn fast zertrampelt hätte. Die Schalte fiel ihm dabei aus dem Mund und schlitterte über das Parkett, kam erst unter einem der Stehtische zur Ruhe. Dorthin sprintete auch der rote Kater. Sein Blick zurück, wo er hergekommen war, verriet ihm, dass der Schwarzhaarige ihm nicht hatte folgen können. Mathéo war also in Sicherheit … sicher und erneut verloren, wenn man es genauer beschrieb. Wo war noch gleich die Bühne?
Bernardo konnte viele bekannte Gesichter ausmachen – in erster Linie natürlich viele seiner Schützlinge. Doch auch vom kollegialen Personal hatten sich bekannte Namen unter das Volk gemischt. Besonders die dämonischen unter ihnen stupsten seine Wahrnehmung an. Es war halt schwer, eine Jahrhunderte alte Angewohnheit binnen weniger Dekaden loszuwerden. Noch immer zuckte ein kleines Männchen in seinem Kopf und sagte ihm, in welche Richtung er schauen musste. So war es auch, als unweit von ihm eine blonde Frau zwei Schüler zurechtwies. Ohne sich jedoch dorthin zu drehen, konnte Bernardo aus dem Augenwinkel heraus @Karina ausmachen, die ihr Glas vor dem vermeidlichen Untergang zu beschützen wusste. Ein seichtes Lächeln tauchte auf seinen Lippen auf, während er den Blick wieder auf die Massen vor ihm legte. Nicht nur die Dämonen schoben sich in seinen Vordergrund. Auch andere Rassen färbten sich mit ihren charakteristischen Farben vor seinem magischen Auge und verrieten ihm, wie bunt dieser Saal doch gefüllt war. Man musste die Lider nur zur Hälfte schließen, das Augenlicht trüben und schon wollte man meinen, einen bunten Flickenteppich vor sich zu haben. Und wäre dies nicht, so gäbe es immer noch die bunten Schöpfe der Schülerschaft. Was für Haarfarben heutzutage durch die Welt streiften, erstaunte Bernardo immer noch. Die ersten Menschen unterschieden sich noch kaum. Erst mit den Generationen, Jahrhunderten und Jahrtausenden wurde es immer verschiedener und bunter. Hinzu kamen noch die speziellen Eigenschaften der Unmenschen, welche oft über Farben verfügten, denen ein Mensch nur dank den geübten Händen seines Friseurs nachjagen konnte. Da kam es einem manchmal sogar überraschend, einen brünetten oder blonden Kopf vor sich zu haben.
Apropos blond: Eben noch Karina dabei gesehen, wie sie ihren Alkohol beschützte, war sie in der Zwischenzeit zu Bernardo herangerückt, ohne ihm ankündigend in seinem Blickfeld entgegenzutreten. Stattdessen hatte sie den heimlichen Schritt von der Seite bevorzugt. Wieder formte sich ein Lächeln auf den Lippen des Weißhaarigen. »Karina«, begrüßte er sie in gleicher Manier, indem er ihr bewies, sich an ihren Namen erinnern zu können. »Gut vorstellbar. Scheinbar steche ich so sehr aus der schwarzen Masse heraus, dass ich direkt vom weiblichen Radar verschwinde. Nicht dass ich mich darüber ärgern würde. Ich dachte mir, ich verzichte heute mal auf die von der neuzeitlichen Kultur geprägten Tradition. Mit einem Mann in Schwarz verbindet man heutzutage viele wünschenswerte Eigenschaften; und sei es nur der Businessmann, der Wohlstand ausstrahlt. Auf der anderen Seite geben sie dadurch mehr Platz den auffälligen Kleidern der Frauenwelt. Auf Veranstaltungen wie diesen ist es die Dame, welche im Vordergrund zu stehen hat und die Fotografen mit ihren beachtlichen Kunstwerken an den Rand ihrer Filmrollen drängen sollen. Erst dann sind sie doch zufrieden. Der Mann an ihrer Seite ist dabei nur Schmuck am Rande. Er ist die Begleitung, die Nebenrolle. Sie aber die Hauptrolle.« Er grinste nun breiter und drehte sich Karina mit einem aufmerksamen Blick zu. Seine Augen musterten in alle Ruhe das lange, blaue Kleid, dessen offener Charakter gewiss zu seiner Trägerin passte. Bei all der Überschwänglichkeit des Blautons, war es gut, dass Karina über klare, grüne Augen verfügte, die sich nun einerseits abhoben, jedoch nicht förmlich herausfielen, da sich Grün und Blau sehr nahestanden. Das Bild war geschwisterlich und doch nicht eineiig. Das blonde Haar sorgte derweil für den obligatorischen Kontrast. »Und wie ich sehe, spielst auch du eine herausragende Rolle, Karina. Ein sehr schönes Kleid.« Wie zur Bestätigung nickte er ihr zu. »Ich hatte mich während der Rede von Vincent hineingeschlichen. Da lagen alle Augen auf der Bühne und ich konnte mich ungestört an der Bar vergreifen.«
Winterevent-Outfit: Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart. Also voll der Holzfäller-Look.
Matthew
Matthew Mason
98 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 204 Aktuelles Outfit: Knielange Bluejeans, schwarzes T-Shirt und dunkle Sneakers
Sai schien doch sehr erleichtert zu sein, dass der Rothaarige Geschick bewies und sie nicht berührte. Es freute ihn, dass er ihr nicht weh getan hatte, denn dies hätte er sowieso nicht ertragen können. Dem Mädchen, das er liebte, weh zu tun, das könnte sich der Engländer eindeutig nie verzeihen. Doch irgendwie fand Matthew es schade, dass der Rücken von Sai schon in der Kleidung steckte und er diesen nicht mehr ansehen konnte. Ihm gefiel einfach was er sah. Alles was an Saiyana war gefiel ihm so gut, dass er sie am liebsten berühren würde und ihr sagen würde was er für sie empfand. Doch er wusste, dass er sie nicht berühren durfte und er wollte die Freundschaft mit ihr einfach nicht aufs Spiel setzen. Er seufzte kaum merkbar, wegen dieser momentanen Situation.
Der Rothaarige freute sich sehr, dass Sai der Tag gut gefallen hatte. Vielleicht würde sie ja in Zukunft öfters mit ihm etwas unternehmen? Er würde es so hinnehmen, wie es kommen würde. Aber er würde sich sicher freuen, wenn Saiyana mit ihm etwas unternehmen wollte. „Vielleicht können wir das ja mal wiederholen. Ich würde mich richtig freuen“, sagte er zu ihr und lächelte sie an. Nach dem Kompliment von seiner Liebsten, wurde Matt rot im Gesicht. Er wurde sehr verlegen und wusste nicht was er sagen sollte. „V… Vielen Dank“, sagte er dann etwas schüchtern. „Macht nichts, es gibt immer Leute, die etwas später kommen. Das ist normal“, sagte er anschließend noch auf die Aussage von Sai.
Während des Weges schlug das Herz des Engländers immer schneller. Er hoffte einfach nur, dass Saiyana dies nicht mitbekommen würde. Als die beiden beim Ball angekommen waren, schien viel los zu sein. Es waren recht viele Personen und er entdeckte sogar Isalija und Damian auf der Bühne, die gerade Musik machten. Es schien alles so gut organisiert zu sein. Die Dekoration sah auch sehr schön aus. „Wow, da haben sich alle aber richtig Mühe gegeben“, sagte Matthew laut, damit Saiyana ihn verstand. Aber irgendwie hatte diese Schule den Rothaarigen immer wieder verblüfft und deshalb war er gar nicht so überrascht gewesen. Matthew sah sich weiter um und entdeckte die Bar. „Sollen wir zur Bar gehen und was trinken? Oder was würdest du jetzt gerne machen?“, fragte der Rotschopf Saiyana und lächelte sie freundlich an.
Isalija
Isalija
85 Charakterbogen Aufenthaltsort: ??? Aktuelles Outfit: - schwarzes T-Shirt, lange graue Jogginghose, unterschiedliche Socken (links braun, rechts blau), Puschen
erst auf der Bühne(11) dann mit Ryder(10), River(10), Luana(10), Avon(12), Damian(12), Cyril(12), Ciarán(12) und Lyall(13)
Mein Lieblingsheimleiter schien meine Nachricht gesehen zu haben, denn er Antwortete auf meine Handküsse mit einem Herz, das er mit seinen Händen formte. Begeistert legte ich mir die Hände auf die Wangen und strahlte ihn förmlich an. Nach der Rede von ihm und Frau Bardera ging es schließlich auf die Bühne.
Adrenalin raste durch meine Adern wie ein Krimineller auf Verfolgungsjagd. Der Auftritt war einfach... atemberaubend. Sprichwörtlich. Seit dem Moment, in dem ich die ersten Takte auf der Gitarre gespielt hatte, schüttete mein Körper unaufhörlich Endorphine aus. Zumindest fühlte es sich so an. Der Auftritt selbst lief reibungslos und ging perfekt von der Bühne. Als es vorbei war, zitterte mein ganzer Körper vor Aufregung. Selbst meine Katze schien in mir völlig unter Strom zu stehen. Als Lyall mich zu sich packte, um sich zu verbeugen, wäre ich beinahe wegen der Schuhe umgeknickt, konnte das aber noch geschickt retten und drückte leicht seine Hand, ehe ich es ihm gleich tat und mich vor dem Publikum verbeugte. Kurz darauf verließen wir auch schon die Bühne und gingen zurück zu Luana, Ciarán und Cyril, der von unserem Sänger erst einmal abgeknutscht wurde. Ein breites Grinsen blieb auf meinem Gesicht hängen, als ich die beiden so sah und ließ den Blick weiter zu Luana und Ciarán wandern. "Was sagt ihr? Wie war es?", fragte ich die beiden und bemerkte etwas zu spät die Schwarzhaarige neben Ciarán. "Oh, hi River! Ich hoffe, dir hat der Auftritt gefallen! Ich bin noch etwas aufgeregt. Ryder ist hier auch irgendwo." Kurz sah ich über meine Schulter, um unseren weißhaarigen Drummer zu suchen, ehe ich ihm zu winkte und dann ziemlich offensichtlich auf das Mädchen zeigte. "Dein Groupie ist hier." Haah, wahrscheinlich waren so viele Endorphine nicht gut für mich. Oder das Adrenalin. Oder einfach beides. Am liebsten würde ich wieder auf die Bühne gehen und da weiter machen, wo ich aufgehört hatte. Dann fiel mein Blick auf den Hausmeister der schule. "Avon!", rief ich fröhlich aus und trat als nächstes zu ihm hinüber, um ihn zu umarmen. Offenbar fiel vor lauter Aufregung wirklich jede Schranke. "Hat dir der Auftritt gefallen?", fragte ich dann und sah zappelig zu ihm hoch. "Gab es irgendwas, das nicht so gut war?" Es war wirklich schön zu hören, wenn jemandem die Musik gefiel, aber ich hörte mir auch gern an, was nicht so gut war. Nach oben war immer Platz. Schließlich fielen mir auch die Getränke auf, die Cyril besorgt hatte. Mit einem erleichterten Lächeln nahm ich ihm das Glas ab, das offenbar für mich bestimmt war und trank einen Schluck davon. Die letzten Monate hatte ich hin und wieder mal eine Kleinigkeit getrunken, also sollte mir so etwas peinliches wie in der Nacht der Einweihungsfeier hoffentlich nicht nochmal passieren. "Machen wir noch das andere Foto?", fragte ich neugierig und trank noch einen Schluck von dem prickelndem Orangensaft.
Ryder Y. Evans,22.06.2015, abends mit River, Luana, Avon, Damian, Cyril, Ciarán, Lyall & Isalija
So schnell wie das Lied angestimmt wurde, war es leider auch schon wieder vorbei. Wirklich schade, kam der Körper doch erst mit dem ersten Song erst richtig in Pfad, sodass nun abzubrechen, echt komisch war. Aber na ja. Die Band hatte ihr bestes getan, was offensichtlich auch gut angekommen war, bei dem Applaus, dem Gepfeife und den Zwischenrufen. Hach, dieses Gefühl, herrlich. Grinsend, sodass man seine spitzen Schneidezähne geradewegs aus seinem Mund hervorfunkelten, verbeugte er sich mit den anderen vor den Anwesenden, bevor es von der Bühne ging. Am besten er hätte sich ein Ersatzhemd mitgenommen, dann hätte er sein aktuelles sexy von der Bühne werfen können. . . ach, was soll's. Das nächste Mal dann! Bisschen Fanstuff für seine Groupies. Die er sich sicherlich rein einbildete, aber hey. Zusammen mit den Anderen ging es runter zur Bühne, wo er direkt mit Alkohol empfangen wurde. So lobte er sich das. Während der Sänger fast euphorisch dessen Liebeswolf umkuschelte - Zeugung wurde eingeleitet -, war Isalija auch ein energiegeladenes Wibbel. Ihm selbst ging es ja nicht anders. ,,Gawd, Leute. Das war zu geil. Ich könnt Euch vor Freude glatt 'nen Zungenkuss geben~", dabei legte er den Arm kurz um den blonden Riesenschüler und wackelte mit der Augenbraue, bevor er diesen wieder wegnahm und den Sekt austrank - genauso wie sein Bier, welches er noch von vor dem Auftritt hatte. Flüßigkeit tat nun gut, immerhin war man als Drummer gefühlt ein Frettchen auf Aufpushmittel.
Seine Aufmerksamkeit wurde dann von der zarten Stimme der Brünette eingefangen, zu welcher er fragend blickte: ,,Huh?" Zu ihr gehend, schlich sie ein Grinsen auf seine Lippen und er ging zu ihr, wo sie bei River war, welche gerade auch vom Rotschopf begrabbelt wurde. ,,Ah, mein Lieblingsgroupie~" Einen Arm um Riff legend, gab er ihr wie üblich einen Kuss auf den Schopf. ,,Na, wie geht's? Gefiel Dir den Auftritt?" Die rot-gelben Iriden musterten die Kleinere und er gab ein anerkennendes Pfeifen von sich. ,,Damn cute, Kleines. Wie ein Traubenbonbon~ Hah, leider keine Blaubeere!" Immerhin waren dies seine Lieblingsfrüchte, aber die kleine Nixe war auch so schon süß genug, da musste sie nicht extra noch zur Blaubeere werden. Bei dem Haarstyling angebot von Lyall musste er grinsen und schritt prompt um River herum, welcher er mit beiden Händen sanft durch die Haare fuhr, so all ihre Haare am Schopf zusammensammelte, als würde man einen Zopf machen wollen und drehte den Pseudozopf einmal, wodurch die Haarspitzen nach oben gingen und sie so eine grobe, aber fluffige Hochsteckfrisur hatte. ,,Oder eine sexy Hochsteckfrisur, Herr Fashionista? Betont sicher ihren hübschen Hals." Doch bevor das Styling vom roten Wolf beginnen konnte, warf Isalija nochmals das Thema Foto auf. ,,Ah, ja - gute Idee!" Die langen, schwarzen Haare wieder loslassen und kurz zuechtstreichend, entfernte er sich von River und ging stattdessen zur Brünetten, welche er in einem Zug und ohen Vorwarnung im Brautstil hochnahm. Natürlich achtete er darauf, dass es vor lauter Schwung keinen Höschenblitzer gab - dass sie unten drunter was trug, wusste er ja nicht. ,,Dann wollen wir mal, Kittykat~", zwinkerte er ihr zu, während er sich etwas aus der Gruppe stellte, damit man genügend Platz für das Foto hatte.
Etwas verdutzt schaute Joaquin zwischen der Rothaarigen Gehörnten und dem Schwarzhaarigen hin und her. Der Typ schien das alles komplett locker zu nehmen, das Mädel hingegen war außer sich. Ob sie eninfach ihre Gefühle nicht richtig zeigen konnte, weil sie so froh war, einen neuen Freund zu haben? Mit einem breiten Grinsen wandte er sich zu dem männlichen Part des Gespanns und nickte kräftig, bevor er ihm überschwänglich antwortete. „Joaquin Jules Correa de Almada de Senner, frisch auf Isola angekommen und bereit, zu trinken!“ Mit aufgelpusterten Backen wandte er sich dann wieder an die Rothaarige. „Wieso nicht?“, schmollte er ein wenig und lächelte dann unbeholfen. Er glaubte nicht, dass ihre Worte komplett ernst gemeint waren, aber er wunderte, warum er ihre Hörner nicht antatschen dürfte. Immerhin waren sie so... einladend. JJ zog sich wieder an seiner Krawatte um sie ein wenig zurechtzurücken, nachdem das Mädchen ihn wieder losgelassen hatte. Das hatte ihn zugegebenermaßen wirklich überrascht. Normalerweise waren die Leute ja öfter von seinem Verhalten geschockt, weil er ein sehr direkter und extrem offener Mensch war, aber hinsichtlich ihrer Reaktion hätte er fast gedacht, sie sei wie er. Nur, dass ihre Worte nicht ganz gepasst hatten. Körpersprache, Sprache, Sender, Empfänger und so – JJ hatte wieder einmal Probleme zu unterscheiden, wann er falsche Signale sandte, genau so, wie er sich meistens nur auf ein Signal seines Gegenübers konzentrieren konnte, und meistens war das die Körpersprache. Dass sie dann aber die Snack-schüssel heranzog und ihm indirekt anbot, zuzugreifen, ließ ihn wieder breit Grinsen. Die eine Hand noch am Schlips, kurz davor sich den ganzen kratzigen Anzug vom Leib zu reißen und wiedermal nur in Boxershorts rumzurennen, streckte er, statt sich den Magen vollzuhauen, ihr die freie Hand entgegen. „Ihr könnt mich auch JJ nennen.“, nickte er erneut und zwinkerte ihr galant zu, bevor er sich zu dem anderen Mann in ihrem kleinen Kreis – Dreieck? - wandte. „Wie heißt ihr beiden denn?“ Er wollte noch etwas fragen, als auch schon irgendwelche Reden gehalten wurden, von denen er selbst nur Bahnhof verstand. Als Neuankömmling hatte er noch kein bisschen was von der Geschichte der Insel gehört. Alles was er bis jetzt wusste, war wie er in sein Zimmer und von da aus nach hier kam. Den Weg zum Sekretariat hatte er längst hinter sich gelassen. „Lykanthropenangriff?“ verwundert sah er zu seinen neuen Begleitern. „Ist die Insel nicht geschützt oder so?“ Aber er kam kaum schnell genug mit, da stand schon die nächste Person am Mikrofon. Die Direktorin anscheinend. Zumindest traf sie den Nagel auf den Kopf – Joaquin Jules Correa de Armade de Senner hatte wirklich weniger als keine Ahnung, was dieser Ball hier sollte. Aber er hatte sich darauf eingelassen - nicht zuletzt, weil seine Mutter ihn in ihrem letzten Telefonat gegen Mittag dazu gedrängt hatte. Zumindest schienen die Worte der Direktorin ehrlich gemeint zu sein, zumindest kamen sie so bei dem Schwarzhaarigen an. Er war zwar nicht gut darin, Körpersprache und Worte gleichzeitig zu interpretieren, oder darin, persönliche Grenzen zu respektieren, aber immerhin das konnte er mit Sicherheit sagen, und sogleich breitete sich eine Wärme in ihm aus. Er hatte zwar noch nicht wirklich eine Ahnung, was er hier tun würde, außer die Schulbank zu drücken, aber von einem Moment auf den anderen schien JJ zu wissen, dass er an den richtigen Ort gekommen war. Zwar hatte er seine Priesterausbildung abbrechen müssen und musste sich wahrscheinlich an einige Dinge gewöhnen, die für ihn nicht zu den Traditionen gehört hatten – so wie zum Beispiel Mädchen, die auch zur Schule gingen statt privat in der Kommune unterrichtet zu werden – aber irgendwie erschien es ihm richtig. Er hätte sowieso nicht an dem Ort bleiben können, den er zu Hause genannt hatte. Dementsprechend keimte nach vor allem der letzten Rede ein wenig Hoffnung in ihm auf, dass er in Isola ein neues zu Hause finden können würde. Noch einmal wandte er sich an seine neuen Begleiter, als die Rede vorbei war. Er hatte sich entschieden, dass es Zeit war, seine neuen Freunde besser kennen zu lernen. „Woher kommt ihr beiden? Wie lange seid ihr schon hier? Und in welchen Yokai verwandelt ihr euch so?“, sprudelte es aus ihm heraus bevor er sich stoppen konnte.
Sabi wiederholte die Worte und fing an zu kichern. Das Kichern war so anstrengend, dass auch die Schwarzhaarige damit anfing. So wie es aussah hatte sie der Grünhaarigen eine Freude bereitet und dies machte natürlich auch Chloe eine Freude. Die beiden verstanden sich sowieso seit sie sich kennengelernt hatten immer besser und dies freute die Griechin sehr. Mittlerweile konnte schon Chloe sagen, dass Sabi ihre beste Freundin hier auf der Insel war, doch ob dies ihr auch so ging? Die Griechin wusste es zwar nicht, aber sie glaubte auch nicht wirklich, dass Wasabi sie nicht mochte. Dieses Szenario war viel zu unwahrscheinlich. Nachdem Chloe an den Rosen gerochen hatte, bestätigte dies Wasabi. Es war wirklich sehr lieb von ihr, dass sie extra Blumen für Chloe gekauft hatte. So eine liebe Geste hatte die Schwarzhaarige schon länger nicht mehr gesehen. Das Mitbringsel von Chloe schien auch seine Wirkung zu zeigen. Wasabi nahm die Packung entgegen und öffnete diese sofort. Einige Knusperflocken fielen auf den Boden und Sabi nahm diese wieder auf und steckte sie sich in den Mund. Die Schwarzhaarige wollte ihr diese eigentlich aus der Hand nehmen, denn diese musste sie nun wirklich nicht mehr essen, aber dies war zu spät. Wasabi würde schon wissen was sie tat. Anscheinend fanden die Knusperflocken sehr großen Anklang, denn Sabi schmeckten sie. Dies freute die Griechin sehr und sie lächelte. Anschließend nahm sie sich auch einige Knusperflocken heraus und versuchte es auch. Der süße Geschmack war richtig intensiv und lecker. „Es ist wirklich sehr gut. Arata ist ein Schüler und auch mein Patient“, erklärte Chloe zuerst einmal. Danach sah sie sich ein wenig um, denn sie wusste nicht einmal genau, ob Arata überhaupt hier war. Doch nach einigen Blicken durch den Raum entdeckte sie ihren Patienten. „Da drüben ist er“, sagte sie und zeigte auf ihn. Ob Wasabi gleich zu ihm hinüber gehen würde? Chloe war sich da nicht sicher, aber sie wollte abwarten, was ihre Freundin nun antworten würde.
Die beiden schienen doch früh dran gewesen zu sein, denn auf der Bühne tat sich zu diesem Zeitpunkt immer noch nichts. Wahrscheinlich waren die Redner noch beschäftigt, was Chloe aber nicht störte. Sie fand das Warten jetzt nicht unbedingt schlimm. Im Gegenteil, sie genoss derweil die gute Laune von allen. Ganz plötzlich hackte sich die Grünhaarige bei Chloe ein und riss sie somit aus ihren Gedanken. „Keine Sorge, ich habe kein Date und bin jetzt mit dir hier. Ich gehe nicht weg“, erklärte sie der Grünhaarigen und lächelte sie freundlich an.
Nach einigen Minuten fing dann plötzlich die Rede von Vincent an. Ganz genau hörte sie zu. Als die Rede zum Lykantrophenagriff ging, merkte Chloe, wie es sehr viele traurig machte. Die Griechin selbst hatte den Angriff nicht miterlebt, aber sie konnte sich sehr gut vorstellen, wie schlimm es sein musste. Sie hatte nur gehört, was alles passiert war. Es war sicherlich schrecklich. Die Rede nahm eine interessante Wendung, denn er versuchte die Anwesenden indirekt zu motivieren und auch die Stimmung im Raum schien sich dadurch wieder zu verbessern. Nachdem die Rede von Vincent beendet war, ging es mit der Direktorin weiter. Die Aussage ihrer Rede war auch richtig interessant und auch wichtig für alle. Als die Reden der beiden fertig war, klatschte sie mit den vielen anderen. Danach gab es eine musikalische Einlage von einigen Schülern der Schule. Nun wandte sich Chloe wieder Sabi zu. „Und was willst du jetzt machen?“, fragte sie sie und wartete auf ihre Antwort.
Saiyana war den ganzen Weg über richtig nervös gewesen. So nah war sie lange niemandem mehr gewesen, weil sie sonst einfach nur Angst hatte, dass jemand sie aus versehen berühren könnte. Sie hatte Matt ja quasi so halb berührt, da sie die langen Handschuhe anhatte, die es ihr erlaubten, sich bei ihm einzuharken. Sie wusste nicht, ob Matt genauso empfand, doch für sie war das schon ein großes Ding und ihr Herz pochte schnell.
Auch wenn sie sich eigentlich wohl in seiner Nähe fühlte, war die Menschenansammlung doch ein wenig beängstigend für sie. Die meisten kannten ihren Fluch ja gar nicht so richtig und deshalb könnte es also immer wieder zu einer Berührung kommen, auch wenn diejenigen es gar nicht böse meinten. Sie schluckte nervös und versuchte sich dann letztendlich nur auf Matt zu konzentrieren. Sie lächelte ihn fröhlich an. Ja! Lass uns das noch mal wiederholen! Sie nickte eifrig und schaute sich dann im Ballsaal um. Oh ja, es sieht wirklich wunderbar hier aus! Dann schaute sie zur Bühne. Die Eröffnungsrede mussten sie wohl schon verpasst haben, doch es schien so, als würde die Band erst seit kurzem spielen. Immer hin. Erleichtert seufzte sie auf, als Matt meinte, dass es gar kein Problem gewesen war, dass sie zu spät waren. Wenn es Matt nicht störte, dann war ja alles noch einmal gut gegangen. Sie sah unsicher zur Bar und dann zur Tanzfläche. So wirklich mit Alkohol kannte sie sich nicht aus, aber auf der Tanzfläche war es schon relativ voll und sie wollte auf gar keinen Fall riskieren, dass sie jemand berühren würde. Lass uns erstmal was trinken. Schlug sie lächelnd vor und ging mit Matt in Richtung Bar.