Den ganzen Nachmittag haben fleißige Schülerinnen und Schüler der Shima no Koji Oberschule damit verbracht, aus der sonst recht tristen Sporthalle einen atemberaubenden Ballsaal zu zaubern: Betritt vom reichlich mit Fackeln beleuchteten Sportplatz aus die Sporthalle durch die große Doppel-, oder durch eine der Nebentüren, so fällt sofort auf, dass Sportunterricht am heutigen Abend wohl nicht an der Tagesordnung steht. Jegliche Utensilien vom Sportunterricht wurden verräumt, stattdessen entfaltet sich ein riesiger Saal mit einer erhöhten Bühne am Ende der Sporthalle. An der Decke schweben vereinzelnte glitzernde Luftballone, die Wände sind mit unzähligen Girlanden und Lichterketten dekoriert worden. Im vorderen Bereich des Ballsaals sind elegant dekorierte, runde Stehtische angebracht, die bereits mit Sekt- und Weinflaschen, sowie Gläsern und Blumen gedeckt sind. Gegenüber dieser Tische am Rande der Sporthalle gibt es eine Bar zur Selbstbedienung, bei der man sich an weiteren analkoholischen und alkoholischen Getränke bedienen kann. In der hinteren Hälfte des Saals befindet sich die große Freifläche zum Tanzen, die erhöhte Bühne, sowie der heiß begehrte DJ-Pult der Schule. Je nach Programmpunkt werden die Lichtverhältnisse dazu angepasst, man kann sich jedoch sicher sein, dass der Ballsaal wohl über den Ballabend hinweg wohl stets etwas abgedunkelt sein wird. Ohne dies würde die gigantische Discokugel über der Tanzfläche ja gar nicht zur Geltung kommen!
Aktuelles Lied
Buffet
Spoiler:
Obst
Gemüse
Apfelhäschen
kleine Karotten
gewürfelte Mango
Paprikastreifen
gewürfelte Ananas
Radieschenblumen
Kirschen
Gurkenscheiben
Erdbeeren
Cocktailtomaten
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Dips
Extras
Kräuter
Sahne
Sour Cream
Schokoladensoße
Joghurt
Vanillesoße
Thunfisch
kleine Fladen
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Desserts
Knabberzeug
Schokoladenkuchen
Erdnussflips
Erdbeerkuchen
Kartoffelchips
Törtchen
Salzstangen
Mini-Donuts
dragierte Rosinen
Mini-Schokoküsse
Schokocrossies
kleine Puddingschalen
Studentenfutter
Bar
Spoiler:
Alkoholfrei
Coca Cola
Fanta
Sprite
Mezo Mix
Apfelsaft
Orangensaft
Multivitaminsaft
Wasser, classic
Wasser, still
Malzbier
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Alkoholisch
Erdbeersekt
Sekt, prickelnd
Sekt, trocken
Rotwein
Weißwein
Champagner
Bier
Arata
Arata
103 Charakterbogen Aufenthaltsort: Terrasse Aktuelles Outfit: Oversized T-shirt in weiß,
Ein schöner kleiner Abschlag zwischen zwei richtig guten Freunden. Das Ophaniel vielleicht nie ganz die Bedeutung des Ganzen verstehen würde, sollte sich sicherlich im Laufe der Jahre ändern. Er war immerhin der jüngste Schüler, den Arata bislang kennengelernt hat. Also es gab sichelrich noch andere, aber mit ihnen hatte er redlich nicht viel Kontakt. Suchen tat er dies auch nicht. So freundlich und offenherzig er eben nun einmal ist, so oft scherrt es ihn auch einen gewissen Umsatz an Dreck, sich um andere zu kümmern. Nickend und so gleich dankend belächelte er aus vollem Herzen das Kompliment des Kleinen. "Geiler Spruch, Alter!" Für sein Alter, so Arata, war Ophaniel schon ziemlich weit, was sein Vokabular anging. Es freute Arata. Ophaniel ist immerhin sein Mitbewohner und immerhin ein richtig guter Freund. "Ach Opha! Das sagt man doch nur so!" Die Arme hebend und dann von seinem Bier einen weiteren Schluck nehmend musste er doch noch lachen. "Irgendwann erkläre ich das mal!" Kommt sicher die Zeit, in der er wohl auch so bescheuert ist, wenn er weiterhin mit diesem Chaos auf dem Zimmer verweilt. Auf das letzte hin, schwieg Arata. Ganz vergessen, dass Ophaniel es nicht wirklich für sich behalten konnte. Naja, blöd gelaufen.
So blöd gelaufen, dass daraus dann doch noch etwas sehr 'magisches' entstanden ist. Vivian Edwards. Immer ruhig, distanziert und völlig cool prügelt dann einfach mitten im nächsten Satz eine wahrlich freche Aussage hinein. Arta fiel ja schon fast vom Glauben ab! Also erst sah er den beiden nach. Witzig wie Ophaniel neben ihr her lief. Es sah aus als würde Vivian einen Zwerg neben sich her führen. Aber dann musste auch Arata lächeln und zufireden schauen, wie die beiden sich in allem Eifer erfreuten zu tanzen. Es sah kurz so aus, für Arata - als würden er und seine Mutter dort tanzen. Vor all den Jahren als es noch so schön und unkompliziert war. Schöne Zeit.
Arata schaute sich derweil um und verweilte am gleichen Platz. Keinesfalls wollte er anderen das Gefühl geben er wäre sich zu schade um mit anderen ins Gespräch zu kommen, wobei er dennoch meist seine Schüchternheit in den Vordergrund drängen würde. Als Argumentation oder gar als Ausrede war es perfekt. Also why not? Mal sah er zur Bar, wo er immer noch Levi sehen konnte, wie er mit Ivy ins Gespräch kam. Wollte der Kerl sich dnen nicht eigentlich nur was zu trinken holen? Ich meine, dass er nicht gerade der hellste Punkt am Himmel war, ist ja mehr als den meisten hier bekannt. Dennoch man kann ja wohl ein Bier bestellen ohne dabei in gewisse Schwierigkeiten zu kommen? Nein? "..mach dir nichts vor, Arata Itô. Dieser Junge, ist nach wie vor, ein Idiot. Aber ein Bro. Ein Broidiot." noch grübeln. Noch ein Schluck vom Bier. Langsam neigt sich auch die Fülle, dieser Schorle dem Ende. Meh. Aber gut, dass an der Bar immer für Nachschub geliefert werden kann. "Broiot." Ne. Passt auch nicht. "Broidiot, passt besser. Leviathan Nakamura, bester Freund und Hauptberuflich, Brodiot." Selbstgespräche waren einfach ein DIng für sich. So gesehen tat er es eigentlich schon oft. Hilft ihm meist eine zweite Meinung einzuholen oder einem kritischen Punkt, die klassische Wendung zu geben.
Und dann wurde es irgendwie still. Also nicht dirket. Nur Herr Vincent trat auf die Bühne. Cooler Typ, laut Arata. Zu mindestens hatte er ziemlichen Respekt vor ihm. Am liebsten würde er während der Herr Vincent spricht immer wieder mal seine Begeisterung ausrufen, aber so ganz allein war ihm das schon irgendwie peinlich. Aber cool wie man erkennen konnte, wie er mit vollem Herzen dabei war. So konnte auch Arata nicht widerstehen. "Yeah! Gemeinsam, wuhu!", entkam es ihm. Er applaudierte und lachte auch los als er seine Bemerkungen wegen der Kinderzeugung losließ. Es waren immer ein paar Notgeile Jungs hier unterwegs. Aber auch die Mädels waren manchmal nicht ohne. Doch bei Jungs, dachte er an Ryder. Welchen er auch im Blick hatte. Der ist genau wie Ophaniel. "Der kriegt auch alle Weiber und wir stehen nur dumm daneben, Mistkerl!" Leise vor sich hergrummelnd verfolgte er den weiteren Verlauf der Auftretenden und so kam die Direktorin an das Podest. Naja, im Grunde sagt sie ja jedes Jahr das gleiche Zeug. Etwas langweilig war es schon, aber das mit dem Weihnachtsmarkt war neu. Das fand er schön. Anschließend applaudierte er noch lautstark mit allen anderen und gab sich den letzten Schluck seines Bieres.
cf:somewhere (Die Stadt / Stadtzentrum / Außerhalb / Tankstelle)
Es hätte schon etwas Besonderes gehabt, mit wehendem Mantel durch die Straßen von Isola zu sausen, wie es vermutlich auch der Erlkönig auf seinem Pferd in Goethes berühmtem Werk erlebt hatte. Nur hatte Bernardo kein Kind zur Hand und im Beiwagen lag lediglich jener Mantel, der eben nicht im Wind wehte, sondern zu seinem eigenen Schutz in Sicherheit gebracht worden war. Bernardo hatte ungern das Risiko eingehen wollen, einen Riss unterwegs einstecken zu müssen. Zwar war es keine billige Verarbeitung sondern ein altes, hochwertiges und traditionelles Stück, doch … das musste nicht heißen, dass es unzerstörbar war. Wer anfing, bei kleinen Dingen nachlässig zu werden, der brauchte nicht lange, bis er es auch bei größeren Dingen tat – oder gar bei seinen Mitmenschen und Mit-Anderlingen. Mit voller Sorgfalt stellte er entsprechend auch sein brummiges Gefährt auf dem Parkplatz vor der Turnhalle ab. Von dieser erwartete er im Übrigen, nicht mehr wiedererkennbar zu sein. Die Schüler hatten sich bestimmt ordentlich angestrengt, um diesen ihren besonderen Tag gebührend feiern zu können. Auch wenn niemand Geburtstag hatte – soweit Bernardo wusste -, fühlte es sich doch wie etwas vergleichbares an. Heute ging es nur um die Kinder, die kleinen Kinder, also nicht die großen Kinder, die sich Lehrer schimpften. Auch nicht die Erzieher standen im Rampenlicht oder die Ärzte. Niemand anderes als die bunte Schülerschar von Isola spielte heute die Hauptrolle. Was sie wohl anstellen werden?, fragte sich Bernardo schelmisch und musste auf seinem Weg zum Eingang der Sporthalle neugierig grinsen.
Draußen war es wie ausgestorben, so spät schien der weißhaarige Lehrer zu sein. Kaum hatte er die Pforte durchquert, bemerkte er auch schon den ersten Beweis für seine Unpünktlichkeit. Die Eröffnungsrede war bereits mitten im Gange. Vincent hatte wie erwartet den Vortritt bekommen und schien schon einige Zeilen an das Publikum verschenkt zu haben, als Bernardo seine Stimme vernahm. Allerdings hoffte der Hüne in dem Moment auch, dass die bisherigen Themen nicht mit dem aktuellen zu vergleichen waren. Vielleicht hatte sich Bernardo auch in der Halle geirrt, denn hier ging es gerade um … Verhütung. Oder? Bernardo traute seinen Ohren nicht recht, weil er so etwas nicht erwartet hatte. Doch … so war Vincent eben – schien es. Er hatte die mentale Verbindung zur Jugend noch nicht verloren und war damit sicher prädestiniert für den Job des Heimleiters, wo man tagtäglich mit den kleinen Rabauken arbeitete. Vielleicht wäre er sogar als Lehrer zu empfehlen. Wer sich so gut in die Köpfe der Schüler hineinversetzen konnte, der wusste vermutlich auch guten Rat, wie man in eben diese Köpfe nutzvolles Wissen verlagern konnte. Während Bernardo entgegen der breiten Masse nicht still stehenblieb, sondern sich durch den Raum hinüber zur Bar bewegte, nahm er die Ankündigung der Tombola und deren Zweck mit einem erstaunten Zucken seiner Augenbrauen auf. An sich eine sehr interessante Idee. Er hoffte nur, dass man sie nicht falsch umsetzen würde. Niemand würde sich über eine Statue vor dem Haupteingang des Wohnheims freuen – beispielsweise. Bernardo schwebte dagegen eher ein stiller Ort des Gedenkens vor: eine Wiese zum Erinnern mit namenlosen Grabsteinen. Auch wenn Isola viele verschiedene Rassen beherbergte, waren sie ihm Kampf gegen die Lykanthrophen eine Einheit gewesen. In dem Moment zählte nicht, was sie waren, sondern es zählte nur, dass sie alle zusammen überleben wollten. Also sollte man auch nicht die Steine individualisieren. So oder so ähnlich stellte sich Bernardo jedenfalls eine angemessene Würdigung der verlorenen Seelen vor. Das Wort ›gefallen‹, welches Vincent erwähnte, störte Bernardo jedoch sehr. Es veranlasste ihn dazu, plötzlich innezuhalten und zur Bühne zu schauen. Gefallen, wiederholte der Engel in Gedanken. Ohne den Opfern des Angriffes mit Respektlosigkeit begegnen zu wollen, war diese Bezeichnung absolut nicht die richtige. Sie gab dem Ganzen sogar einen Beigeschmack, auf den man besser verzichten sollte. Kein Schüler und kein Angestellter der Schule war hier als Kämpfer, als Krieger, als Soldat. Niemand war dafür ausgebildet gewesen, die Lykanthropen zu bekämpfen. Sie alle hatten hier nur friedlich leben und sich für ihre Zukunft vorbereiten wollen. Sie waren Opfer … Benachteiligte einer fremden, eigensinnigen und rücksichtslosen Macht. Aber Bernardo würde seinem Kollegen keinen Vorwurf machen. Auch er war noch ein junges Wesen, dem es an der nötigen Lebenserfahrung fehlte. Dafür konnte und durfte man niemanden verurteilen oder gar bestrafen. Die Message und vor allem seine Intention waren löblich und so verabschiedete sich der Hüne mit einem Lächeln vom Anblick des Heimleiters. Die Bar war immerhin noch nicht erreicht und man sollte besser mit beiden Augen darauf achten, wohin man schritt.
Als das Mikrophon an Julia, der Direktorin der Schule, weitergegeben wurde, hatte Bernardo bereits sein Ziel erreicht und sich einen roten Wein eingegossen. Einen Blick auf das Etikett der Flasche hatte er sich gespart. Stattdessen wollte er mit Zunge und Gaumen herausfinden, ob er eine gute Wahl getroffen hatte. Nebenbei konnte er sich entspannt zurücklehnen – wenn auch im Stand – und den nun folgenden Worten der Bardera lauschen. Julias Vortrag stellte das genaue Gegenteil zu dem von Vincent dar, auch wenn sie an einigen Stellen gemeinsame Motive verfolgten. Bei der Direktorin hatte man allerdings auch den Eindruck, dass sie ihre Worte im Voraus ausgewählt und einstudiert hatte. Diese kamen sicher und in einem gleichmäßigen Tempo über ihre Lippen; vermissten jedoch die Emotionalität, über welche Vincent beeindruckend verfügt hatte. Es war also ein Tanz aus Gegensätzen und Gemeinsamkeiten, den die beiden jungen Geschöpfe auf der Bühne vollführten. Wie passend zum Thema des Abends, dachte sich Bernardo und musste ein weiteres Mal schmunzeln. Traditionen waren ein schönes Thema, welches sich Julia ausgesucht hatte. In einem Melting Pot wie Isola konnten diese nichtig werden, sie konnten allerdings auch Zeugen für etwas Neues sein, was hier Jahr für Jahr entstand, sich entwickelte. Wie die blonde Frau selbst sagte, kamen sie alle von überall her. Sicher nicht wenige brachten nahezu nichts mit und suchten stattdessen nach etwas, was sie aufsammeln und ihr Eigenes nennen konnten. So auch Traditionen und Gepflogenheiten. Das, was sie hier kennen und schätzen lernen durften, würde sie sicherlich ihr Leben lang verfolgen.
Aber genug der schweifenden und philosophierenden Gedanken. Bernardo sollte sich stattdessen ein paar Gesprächspartner suchen, um seinen Kiefer zu unterhalten und sein Stimmband vorm Rosten zu bewahren. Doch bevor er zur Eigeninitiative greifen wollte, wollte er lieber warten und beobachten, die Anwesenden absuchen und registrieren, wer alles gekommen war.
Winterevent-Outfit: Tannengrüner Wollpullover mit hohem Rundkragen, darüber ein rot-schwarzes Holzfäller-Karohemd mit den obersten beiden Knöpfen offen und die Ärmel bis über die Oberarme hochgekrempelt. Braune Holzfällerhose mit dunklem Gürtel und Hosenträgern, die sich am Rücken kreuzen. Schwarze Winterstiefel mit kurzem Schaft. Auf dem Kopf eine tannengrüne Wollmütze mit ein Mal umgekrempelten Rand, sodass die Ohren frei sind. Und zu guter letzt im Gesicht ein rauschiger, schwarzer, kurzer Vollbart. Also voll der Holzfäller-Look.
Es war ein indirektes Signal seitens der Direktorin, doch verstanden vier gewisse Schüler dieses durchaus. Zuvor noch am Bühnenrand wartend, schritten sie die kleine Treppe hinauf und beraten diesen riesigen Präsentierteller. Das süße Katzenmädchen Isalija Hitonomi, bewaffnet mir ihrer Gitarre Tarri, welche nur so vor Freude auf den Auftritt strahlte - und dem Heimleiter Handküsse zukommen ließ. Ryder Y. Evans, der wie eh und je sein Grinsen aufhatte und die Menge vorab damit aufheizte, dass er sein Hemd halb öffnete und die Ärmel hochkrempelte, ehe er sich am Schlagzeug niederließ. Der blonde Schüler, der mit seiner Größe in keiner Menge untergeht, Damian Bianchi - mit seinem freundlichen, aber gleichzeitig ruhigen Lächeln eine enorme Coolness verströhmend, während er zum Keyboard ging. Und zum Schluss Lyall van Nykvist, welcher der Direktorin entgegenkam, um ihr das Mikrofon mit einem Dank abzunehmen, bevor er zum Mikrofonständer schritt und sich dort richtete. Dort sprach er dann lächelnd an die Schülerschaft und an das Personal gewandt: ,,Hey Leute! Erstmals kann ich wohl in Namen aller hier Herrn Tunstell und Frau Bardera für die Rede danken. Nehmt sie Euch zu Herzen! Wir sind (we)irld! und bevor es losgeht, möchten meine tollen Bandkollegen vielleicht auch noch kurz einige Worte an Euch richten." Zuerst wand sich der Rotschopf Damian zu, weil dieser gerade schön neben ihm stand. Dieser nickte eben mit einem Lächeln der Menge zu: ,,Hi." Als nicht mehr kam, wand sich Lyall mit einem Lachen ab: ,,Okey, charmant wie eh und je! Mal sehen, was unsere Blüte zu sagen hat!" Bei der Brünetten angekommen, hielt er ihr das Mikrofon, welches sanft angenommen wurde, bevor strahlend blaue Augen die ganzen Gesichter anblickte. ,,Ah - ich freue mich, dass Ihr uns spielen hören könnt und hoffe, dass Euch das Lied gefällt!" Kurz darauf erklang ein Zwischenruf, seitens Damian, welcher grinsend und mit hochgehaltener Fast hinzufügte: ,,Wehe, wenn nicht!" Grinsend wand sich Lyall zur Menge: ,,Ihr habt ihn gehört, Leute. Aber (we)irld! sind vier, was hat denn unser Drummer dazu zu sagen?" Zum Letzten des Quartett's schreitend, grinste dieser ins Mikrofon: ,,Was soll ich noch groß sagen? Außer - let the party start, people!" Einmal mit den Sticks auf das Ridebecken knallend, gab er so das Kommando, loszulegen. Lyall schritt zurück auf seine Position, während die Instrumente anfingen zu erklingen ...
Mit Jacob Chandler, Roxann L. Bennett, Madara und Karina
Noch bevor die Rede anfing, fanden Roxanne und Jacob ihren Weg zur ohnehin schon vielseitigen Gruppe. Als wenn man vom Teufel gesprochen hat! Bestimmt, da war sich Riley sicher, hatten die beiden irgendeinen Spitzel hier gehabt und nur auf ihre Erwähnung gewartet. Wobei er das eher Rox als ihrem schwarzhaarigen Date zutrauen würde. Dabei muss natürlich nicht erwähnt werden, wie steif der Arzt Roxanne’s Gruß ebenfalls einfach so hinnahm. Kommentarlos, versteht sich. Immerhin wusste er wo die Begrüßungsrunde der Ärztin enden würde. Das Luder-Duo hatte sich komplettiert und alleine diese Tatsache machten bei Fort Riley alle Eingänge dicht und versetzten den Kopf innerlich schon auf DefCon 3. Noch einmal würde er niemandem in die Falle latschen! Der Fehltritt mit dem Tanzen war eine einmalige Sache! Er würde dafür sorgen. Grinsen musste der Blondschopf trotzdem, als er das Gänseblümchen in den Händen des Vampirs betrachtete. Ein bisschen wartete er, dann klopfte der Arzt dem Schwarzhaarigen auf die Schulter. Allerdings, das sei gesagt, nicht in der Art und Weise, mit welcher er ihn aus dem Gleichgewicht brachte, sondern ganz freundschaftlich. „Sehr gut. Ich sehe Fortschritt.“, kommentierte er die Szenerie und wandte sich letzten Endes ab von der Gruppe um die Rede von Vincent begutachten zu können. Bei den Personen, welche da auf die Bühne marschierten, konnte ja nur der erste Teil gut werden. Immerhin hatten sie locker eine Stunde Coaching hinter sich gebracht um sein Lampenfieber zusätzlich abzuschwächen. Der Brite wäre sichtlich enttäuscht, wenn all das nun vergebens passiert wäre.
So lauschte man aufmerksam und zum Teil auch amüsiert den Sprüchen, welche von der Bühne oben ins Publikum schallten. Ein paar Lacher konnte sich der Arzt dabei durchaus nicht verkneifen. Natürlich keine von der lauten Sorte, ansonsten hätte man ihn vermutlich sehr dumm angesehen. Der verstohlene Blick war trotzdem zu spüren, welchen er Roxanne zu warf und ganz subtil einen Daumen nach oben zeigte. Gut gemacht, die zukünftige Arbeit würde sich damit auf ein Vielfaches minimieren. Wobei er die dann ganz dreist an das Krankenhaus abgeschoben hätte. Die sollten ja nicht auch noch ohne Arbeit dastehen. Ein paar neue Säuglinge wären da sicher eine gekonnte Abwechslung neben den üblichen Routinefällen. In Gedanken sah er jetzt schon seinen Nachfolger fluchen, was er denn im Wohnheim für einen Job machen würde, aber das machte es nur noch lustiger. Jetzt, so sinnierte der Blondschopf, konnte er sich selbst mal an was Neuem üben. Entbindungen waren doch jedermanns Traum … oder war es der Kaiserschnitt? Mh…
Am Ende der Rede, nachdem auch die Direktorin ihren Teil zur Atmosphäre des Abends beigetragen hatte, erwischte selbst er sich beim Nachdenken über die gesamte Situation. Beide Teile, Vincents sowie Julias Teil harmonierten in einer Art und Weise, wie sie selbst ihm völlig unverständlich waren. Die eine Seite erinnernd, aber nicht vergessend, die Andere zusammenhaltend und mit dem Aufruf aufeinander zuzugehen. Die Beiden hatten sich doch vorher abgesprochen! Irgendwie kam er sich gerade ein bisschen beleidigt vor. Hatte sein alter Wolfskumpane ihm nur die Unsicherheit vorgespielt? Bestimmt nicht. Vermutlich wollte er nur die letzten Hürden in seiner Rede ausbügeln. Also, die gedanklichen Hürden. Immerhin hatte der Weißhaarige immer noch improvisiert. Er musste es wissen, standen auf der Liste, welche Vincent ihm dort gezeigt hatte, nur Stichpunkte. Er würde ihn zur erfolgreichen Rede gratulieren, aber erstmal galt es seine Anerkennung durch schallenden Applaus zu bezeugen. Er stand dazu, die Ansprache war gut. Jeder, der was anderes dachte, war frei mit ihm darüber zu diskutieren. „Und da dachte ich noch er hat Lampenfieber und fängt an zu stottern!“, sprach er lässig in die Runde an seinem Tisch, ehe sein Blick auf den Eingang fiel. Ein bisschen Schmunzeln musste der Arzt schon, als @Bernardo den gleichen Weg wie Julia antrat und erst einmal die Bar aufsuchte. Musste wohl eine Angewohnheit des Lehrpersonals sein, erstmal die Getränke und Snacks auszukundschaften. Langsam verstand er, warum Lehrer immer was mitbrachten und ins Lehrerzimmer stellten. Vermutlich würde es im Kannibalismus ausarten, wenn mal flaute herrschte. Ja, das klang plausibel. Er wandte sich @Jacob Chandler zu. „Und? Was habt ihr an dem jungen Abend noch vor?“, fragte er nicht so laut hörbar und grinste sympathisch in die Augen des Vampirs, „Sag rechtzeitig Bescheid, wenn du was brauchst. Jetzt wo du es endlich geschafft hast, gibt’s auch Subventionen.“. Mit den Worten ausgesprochen war nun auch hoffentlich das Eis gebrochen. Zur Verdeutlichung ließ er aber nochmal den Autoschlüssel klimpern. So lange er das Ding nicht zu schrott fuhr, konnte er machen was er wollte. Immerhin war dem Briten bewusst, dass er nicht immer den positivsten Eindruck hinterlassen hatte. Aber das würde sich nun ändern. Der Schwarzhaarige war nun immerhin Teil der Herde geworden. Plus, er würde seine Hilfe brauchen. Immerhin gab es da noch ein Luder, was zu gerne ihre Finger im Spiel hatte…
War ja im Endeffekt auch egal. Die Band fing an zu spielen und ihren Auftritt zu machen. Mal sehen, was die Kids so auf die Beine gestellt hatten. Gut aussehen taten sie ja bereits.
Karina
Karina Aurelia Jansson
141 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Die Haare sind fast ganz unten mit einer Schleife zusammengebunden. Am Oberkörper ist ein schwarzes Jackett mit weißer Bluse darunter. Am Hals sitzt ein Halsband mit einer grünen Brosche, fein säuberlich in den Kragen eingearbeitet. Die Beine verdeckt ein schwarzer und leicht kürzerer Bleistiftrock, sowie eine Strumpfhose. An den Füßen finden sich zwei schwarze Schuhe mit Absatz wieder. (Siehe Signatur)
Mit Jacob Chandler, Roxann L. Bennett, Riley Constantin und Madara Danach mit Bernardo.
Oh welch süße Stimme vernahmen ihre aufmerksamen Ohren plötzlich an der Runde. Als hätte die Sukkubus einen sechsten Sinn, hatten ihre smaragdgrünen Augen die Ärztin in der Runde fest im Griff. Amüsiert betrachtete sie das folgende Beispiel, welchem sich jeder der Anwesenden hier aussetzen musste. Manche mit mehr, Andere mit weniger Hingabe. Eines aber konnte die Blondine mit Sicherheit schon voraussagen: Sie würde die letzte in der Runde sein. Eine Intuition, die sich letzten Endes auch bewahrheitete. Wie bestellt kam die Schwarzhaarige auf die Dämonin zugeschritten und wie bei einem Magneten klebten die Beiden Damen einen kurzen Moment aneinander. Ein Kuss auf der linken Wange, dann auf der Rechten, folgte. „Ich habe eben so meine geheime Kleiderkammer.“, entgegnete sie mit einem leisen Kichern und ihrem unwiderstehlichen Lächeln, „Aber du bist auch nicht auf den Kopf gefallen. Das Kleid passt wirklich super zu deiner Figur … und auch teils zu deiner Persönlichkeit.“. Spielerisch legte sie dabei nachdenklich den Finger an die Unterlippe, während ihre Augen amüsiert nun in die Runde schauten. Jacob traute sich nun ebenfalls dazu. Bereits aus dem Augenwinkel hatte sie den Vampir heranschleichen sehen. Ihr „Oh. Guten Abend, Jacob.“ War dementsprechend so gespielt wie es nur sein konnte. Aber Karina würde sich auch nicht die Blöße geben sich bei sowas erwischen zu lassen. Dafür hatte sie dies bei weitem schon zu lange gemacht. Für diese Gruppe hier, so dachte sie sich, würde es definitiv genügen. Aber es war ja auch nicht die Sukkubus, welche nun den Fokus abkriegen würde. Beinahe schon bitterlich süß stand @Jacob Chandler vor seinem heutigen Date und hielt ihr ein kleines Gänseblümchen hin. Nicht das Karina die Geste unattraktiv fand. Es hatte durchaus diesen Hauch der Ehrlichkeit im Rücken, während die Umstände erklärt wurden. Nichtssagend; und mit einer Hand ihre Brille richtend, beobachtete sie das Schauspiel der beiden Liebenden. Als hätte sie sich gerade ein Theater-Ticket in der ersten Reihe verbucht. Nur ob Komödie, Liebesgeschichte oder Tragödie, wer konnte das beim aktuellen Fortschritt der Vorstellung schon sagen? Ginge es nach ihr, so hätten alle drei Ausgänge durchaus ihren Reiz. Nicht, dass sie aktiv eingreifen wöllte. Die Dämonin hatte ihre eigenen Pläne und Intrigen im Kopf, aber keine davon beinhalteten Roxanne’s Freund … noch nicht.
Weiter kamen jedoch alle beteiligten nicht, denn nun ging es mit der Rede los. Im Trubel ihrer eigenen Gedanken hatte sie gar nicht mitbekommen, wie der alte Wolf sich auf die Bühne verabschiedet hatte. Nun aber hatte auch er ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Zusammen mit ihrer Chefin, die sich ebenfalls oben auf dem großen Podest befand. Na gut, einmal ließ sich die Sukkubus doch noch ablenken. „Mal sehen, ob er anfängt zu stottern.“, tuschelte sie der Schwarzhaarigen noch leicht schelmisch ins Ohr, setzte sogar ein kleines Kichern nach. Dann wollte auch ihre Wenigkeit nicht mehr gegen den Strom der Ereignisse ankämpfen. Es ging los. Dabei war Karina im ersteren sehr erstaunt darüber, dass ihr weißhaariger Freund plötzlich so enthusiastisch auftrat. Es war als hätte ihn der Geist dieser Rede förmlich aufgesogen und in ungeahnte Höhen katapultiert. Die Dämonin erwischte sich sogar selbst dabei, wie sie von dem Gemeinschaftsgedanken mitgerissen wurde, ehe ihr Verstand wieder einsetzte. Gesellschaft … ein komisches Wort. Ein starkes aber gleichzeitig fragiles Konstrukt. Es war ein Phänomen welches sie selbst immer noch in ihrem Alltag faszinierte. Aber, das musste ebenfalls gesagt sein, es hatte seinen Zweck. Ein Individuum alleine konnte sehr selten etwas großes Bewirken. Es waren die Massen, welche sich unter einem Banner sammelten, um etwas in Bewegung zu setzen, sich einem Problem annahmen und stetig nach Verbesserung strebten. Weil sie eine Vision hatten, ein Ziel. Und! Das durfte nicht vergessen werden, weil diese füreinander einstanden. So wie sie darüber gerade nachdachte, so schweiften ihre Augen ins Publikum ab. Was bedeutete Gemeinschaft für all die hier anwesenden Köpfe wirklich? Die Direktorin fasste es mit ihrem anschließenden Beitrag gut zusammen und traf sogar den Punkt, welchem Karina nur zustimmen konnte. Gesellschaft variierte von Standpunkt zu Standpunkt. Sie war in ihrem Leben schon sehr oft in die verschiedensten Länder gereist. Zwangsweise, versteht sich. Aber man musste sich einfinden, die Kultur verstehen. Nicht jeder konnte das und das waren auch die Spione, welche man am Ende nicht mehr wiedergefunden hatte. Keine einfache Aufgabe, eben weil es diese Differenzen überall gab. Ein leichtes Schmunzeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab, während sie darüber nachdachte, bis letzten Endes der Applaus diese Wege abrupt unterbrach. Die Blondine machte es sich ebenfalls zur Aufgabe ihre Wertschätzung für diesen doch recht inhaltlichen Vortrag zu halten. Obgleich ihre Enttäuschung über die Verhütung recht deutliche Nachwirkungen hinterließ. „Also wirklich…“, nahm sie nun zum allerersten Mal wieder das Gespräch mit ihrer besten Freundin auf, „Hätte ich gewusst, dass du mich so hintergehst … ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.“. beinahe schon theatralisch fasste sie sich dabei an die Brust und ballte ihre Hand zu einer Faust. „Mein Glaube ist erschüttert!“, dramatisierte sie die Thematik weiter, lachte jedoch im gleichen Zuge amüsiert auf. „Natürlich nicht, das war schon ganz vernünftig von dir.“. Damit war das Thema für sie auch eigentlich schon erledigt. Es würde sich ja spätestens in ein paar Monaten zeigen, ob die Maßnahme Erfolg hatte. Sie würde es auf jeden Fall bemerken, sollte etwas passiert sein. Es hatte eben Vorteile, wenn man die Aura der „Liebe“ sehen konnte.
Viel Zeit blieb allerdings nicht, ehe die Band sofort ihren Auftritt hinlegte. Die Ansprache der Band mit einem Ohr wertschätzend, hatte sie vielmehr den Blick auf ihr leeres Glas gerichtet. So wie sie es ansah, konnte man glatt meinen, sie versuchte es mit ihren bloßen blicken wieder aufzufüllen. Aber die Bemühungen blieben leider ohne Erfolg. Der Weg zur Bar schien vorprogrammiert, wurde aber noch um einen kleinen Auftrag erweitert. @Jacob Chandler sollte nicht meinen, er käme ungeschoren davon. Das kleine Küken sollte sich ruhig etwas beobachteter fühlen. „Schreib mir, wie es ausgegangen ist.“, nutzte sie die Lautstärke der Musik als Ausrede um so laut zu sprechen, dass auch er es hören konnte. „Ich bin kurz an der Bar.~“. Zielstrebig und konsequent steuerte sich die Dämonin durch die Menge hindurch zur rettenden Oase der Fruchtbarkeit. Jedes Pflänzchen brauchte eben seine tägliche Flüssigkeitszufuhr, so war das im Leben. Allerdings konnte sie weder mit Wein, noch mit Orangensaft etwas wirklich anfangen. Sie hätte sich ja etwas Stärkeres gewünscht, aber da musste die Schwedin wohl leider bis nach dem Spektakel warten. So richtig anfreunden konnte sie sich allerdings nicht wirklich mit dem Angebot, weswegen der Griff verzweifelt zum Sekt wanderte; also keine Veränderung zu vorher. Ein schluck direkt ihre Kehle hinunterlaufen lassend beobachtete sie die Kinder auf der Bühne. Ganz besonders @Ryder Y. Evans, den sie zu gerne vor dem Auftritt noch einmal ein bisschen aus der Bahn geworfen hätte, machte ein soliden Eindruck. Schlagzeug … mh, was für eine unoriginelle Position. Naja, aber für irgendetwas musste das Taktgefühl ja da sein. Rhythmische Bewegungen sollen ja nicht nur auf einen Lebensbereich beschränkt sein. So sagte es zumindest die Erfahrung der Sukkubus. Aber wo sie gerade bei Männern mit weißen Haaren war … war das nicht @Bernardo? In all ihrer Aufmerksamkeit hatte er es doch tatsächlich geschafft den wachsamen Augen der Lehrerin zu entgehen. Komisch eigentlich. Aber er hatte auch schon vorher ab und zu eine regelrechte Tarnkappe auf dem Kopf gehabt. Sie hatte sich genau einmal in ihrer gesamten Zeit hier wirklich erschreckt ... und das war wegen ihm. Nicht, dass die Dämonin es jemals zugeben würde. Aber bei Gott - er möge ihr den unlauteren Nutzen des Namens vergeben – danach brauchte sie erstmal eine kleine Erholungspause. Dabei kam der Bursche nur um die Ecke. Aber auch so brachte der Mann viele Rätsel mit sich. Und wenn eines sicher ist, dann das Karina Rätsel liebte. Also worauf wartete sie noch?
Den Versuch, sich ihrem Ziel aus dem Augenwinkel zu nähern, gab Karina schon in den ersten Sekunden auf, als sie ihr Glas vor zwei Jugendlichen retten musste und in alt pädagogischer Manier ein „Hey! Vorsicht, alle miteinander!“ von sich gab. Heimlichkeit war an diesem Abend keine ihrer Stärken. Nur die Musik war eventuell in der Lage ihren kleinen Ausbruch zu verschleiern, aber die Chancen standen eher schlecht. Also tat sie sich den Gefallen und änderte den Anlaufwinkel. Wenigstens so tun als wäre es nie geplant gewesen, einfach überraschend aus dem Nichts aufzutauchen. „Bernardo!“, begrüßte sie den Engel der Lautstärke entsprechend angemessen und ließ ihren Blick zuerst auf dem Glas des Weißhaarigen ruhen, ehe ihre Augen von unten, bis nach oben in sein Gesicht wanderten. Es sind gerade einmal drei Monate vergangen, seitdem sie hier als Lehrkraft angefangen hatte. Aber sie schätzte den großgewachsenen Lehrer für seine Berufskompetenz und das ist keinesfalls lustig gemeint. Gerade weil sie noch relativ neu hier war, musste sie am Anfang erst einmal ein paar Informationen einholen, unter anderem auch bei ihm. „Ich habe dich gar nicht hereinkommen sehen.“, brachte Karina ihre Überraschung zum Ausdruck, „Ist etwas ganz anderes dich mal im Anzug anzutreffen. Vor allem nicht in Schwarz, welches hier so vorherrschend ist. Vielleicht bist du mir deswegen entgangen.“. Und der Mantel hatte natürlich auch seinen ganz eigenen Charme. Aber so schnell musste sie ja nicht mit der Tür ins Haus fallen, machte nur unnötigen Lärm.
So wie es aussah, schien Serah nicht ganz die Erklärung von Oli zu teilen. Ob sie einfach nur etwas über die Landschaft wissen wollte? Der Schwarzhaarige war sich unsicher, aber dann hätte sie es ja auch fragen können, oder? Jedenfalls hätte dies Oliver schon von der Japanerin erwartet, immerhin war sie zum Thema Grillen und Fleisch auch sehr direkt. Bevor Oli etwas sagen konnte, bemerkte er eine Katze, die die beiden ansah. Verwirrt sah der Schwarzhaarige die Katze an, ehe sie sich dann aus dem Staub machte. Danach wandte er sich wieder der Rosahaarigen zu. Sie erzählte von dem Ort, aus dem sie kam. Also wollte sie doch eigentlich etwas über die Landschaft wissen. „Klingt ja nach einem schönen Ort. Ich selbst komme aus Miami, dort ist man direkt am Meer mit einem großen Strand. Es ist fast immer ein schönes Wetter dort, aber auch recht heiß. Eigentlich schon fast so wie heute hier auf der Insel“, ergänzte Oliver seine vorherige Aussage zur USA generell. Er hoffte nun, dass Serah zufrieden mit der Antwort war. Aber so wichtig war dies schlussendlich doch nicht, immerhin musste sie sich damit zufrieden geben, was auch immer der Schwarzhaarige sagte.
Die Japanerin erklärte dann noch, dass sie gerne etwas anderes sehen wollte und sie deswegen hier sei. Oliver nickte, denn er konnte sich schon vorstellen, dass man ab einem gewissen Alter einfach auch mal einen Tapetenwechsel haben wollte. Auch der Schwarzhaarige hatte sich schwer getan, aber seine Entscheidung bereute er bis heute noch nicht. Insola war eine wundervolle Insel mit interessanten Geschöpfen. Er fühlte sich einfach wohl hier und er konnte sich mittlerweile auch schon vorstellen ewig auf dieser Insel zu bleiben. „Ich glaube, dass ich das verstehen kann. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, finde ich, dass ich eine gute Entscheidung getroffen habe hierher zu kommen. Geht es dir auch so, oder wärst du lieber an einem anderen Ort? “, fragte Oli anschließend Serah neugierig. Das Thema tanzen schien die Japanerin sehr zu interessieren. Wieso wusste Oliver nicht, aber es würde sicherlich irgendeinen Grund habe. „Ach, das würde mich nicht stören, wenn du auf meine Füße trittst. Aber mit jemanden der gut führen kann, wird das eher selten passieren“, sagte er zuerst zu der Rosahaarigen und grinste sie an. Es war etwas, was ihn sicher nicht stören würde, doch er hatte recht viel Erfahrung und wusste genau, wie er eine Frau im Tanz führen musste. Trotzdem würde es sicher lustig werden, wenn Serah das erste Mal so tanzte. „Naja, meine Mutter hatte einfach viel Wert darauf gelegt“, erklärte der Schwarzhaarige kurz. Er kam von einer wohlhabenden Familie, dadurch war dies auf dem Programm, aber dies musste Serah nicht unbedingt wissen.
@Joaquin Gerade als der Schwarzhaarige etwas Serah fragen wollte, um das Thema ein wenig zu wechseln, kam eine Gestalt auf die beiden zu. Zuerst hatte Oli ihn nur im Augenwinkel gesehen und ihn nicht beachtet, doch nun stand er bei den beiden. Er entschuldigte sich und sah die roten Hörner der Rosahaarigen. Sofort fing er an diese zu berühren. Ob dies Serah okay fand? Oliver musste sich das Lachen ein wenig verkneifen und grinste einfach nur vor sich hin. Ein lustiger Typ war dies, das musste der Amerikaner zugeben. Da viel Oliver ein, dass Serah ja auf einen Typen gewartet hatte. Ob er diese Person war? Wahrscheinlich schon, damit würde sich der Schwarzhaarige wohl nachher verabschieden können. Plötzlich drehte sich der Typ zum Amerikaner um und sagte ihm, dass er voll die krassen blauen Augen hätte. „Ähm, danke“, sagte er daraufhin, um nicht unhöflich zu sein, aber seine Verwirrung war wohl nicht zu überhören. Anschließend sagte er, dass die beiden seine neuen Freunde seien. „Cool“, gab Oliver zurück und lächelte ihn an. Dieser Typ schien wohl ein Spaßvogel zu sein. Dann wandte er sich kurz zur Rosahaarigen zu. „Sag mal, ist das der Typ auf den du gewartet hast? “, fragte er sie direkt, obwohl er neben ihnen stand. Es störte ihn nicht so etwas direkt zu sagen, da er wirklich nichts Böses im Sinne hatte. Wenn Serah die Frage mit Ja beantworten würde, dann würde er gleich die beiden Turteltauben alleine lassen, ansonsten würde er noch hier bleiben. Später wandte er sich an den Typen. „Sag mal, wie heißt du denn? “, fragte er ihn noch, damit er wenigstens den Namen von seinem angeblichen neuen Freund kannte.
Kurz darauf begann die Rede des Heimleiters. Halb interessiert hörte der Schwarzhaarige dieser zu und nahm einen Schluck aus seinem Glas. Gerade als Oliver seinen Schluck vom Weißwein hinunter befördern wollte, musste er bei der Ansprache zum Kinder zeugen lachen und verschluckte sich sofort an seinem Weißwein. Er stellte sein Glas wieder auf den Tisch und hustete ein wenig. Als es wieder ging, fand er die Idee gut, dass sie auch an Verhütung gedacht hatten. Doch ob man das so direkt offen sagen musste? Oliver war sich da unsicher, aber dies musste der Heimleiter selbst wissen. Kurz nach der Rede fing die Musik an, die recht gut klang. Nun wandte er sich wieder seinen zwei Begleitern am Tisch zu.
Lydia war wohl nicht die einzige, die noch nie auf dem Ball war. Dies freute sie sehr, denn somit konnten die beiden heute neue Erfahrungen sammeln und auch Spaß haben. Sie lächelte Mike freundlich an. „Dann lass uns ganz viel Spaß haben und den Abend heute genießen “, sagte sie zu ihm und lächelte ihn an. Auch wenn es blöd klang, aber sie war irgendwie richtig froh nicht die einzige zu sein, die noch nie auf einem Ball war.
Nachdem die Irin ihrem Mitschüler gesagt hatte, was sie gerne trinken wollte, machte dieser sich sofort auf den Weg. Mike war wirklich eine nette Person. Die beiden konnten auch immer gut miteinander reden und es wurde wohl auch nie langweilig mit ihm. Es freute die Schwarzhaarige wirklich sehr, dass sie sich so gut verstanden. Plötzlich, wie aus dem Nichts, fing ihr Herz wieder an wie wild zu klopfen. Schon wieder dieses Problem! Lydia verstand einfach nicht warum dies ihr Herz ab und zu machte. Ob sie wirklich krank war? Vielleicht hatte sie auch ein anderes Problem? Doch welches es sein könnte, wusste sie einfach nicht.
Als Mike wieder bei der Irin angekommen war, nahm sie das Glas entgegen. „Ja, auf einen schönen Abend “, sagte sie dann mit einem Lächeln im Gesicht und stieß mit Mike an. Anschließend trank sie einen Schluck aus ihrem Glas. Das Prickeln des Sektes spürte Lydia in ihrem Mund. Es war kein unangenehmes Gefühl, aber es kitzelte sie ein wenig. Schnell schluckte sie den Sekt hinunter, damit sie nicht weiter gekitzelt werden konnte. Die Frage zum Tanzen zeigte eine eindeutige Reaktion von Mike. Er würde nicht tanzen. „Wir können uns ja gemeinsam zum Affen machen. Ich kann nämlich überhaupt nicht tanzen. Aber ich habe es auch noch nie wirklich ausprobiert “, sagte sie und grinste Mike dabei an. Es wäre sicher lustig, wenn sich die beiden einfach nur zum Affen machen würden, aber Lydia wäre wahrscheinlich glücklicher darüber, wenn sie das Tanzen den Profis überlassen würde und einfach nur vom Seitenrand zusah. Dies wäre der Schwarzhaarigen viel lieber gewesen, als selbst zu tanzen. Mike hatte also eine Begleitung? Sie sah zur Bar und entdeckte einen jungen Mann und Ivy. Mike meinte wohl den Mann und Lydia musste unwillkürlich kichern. „Dann solltest du nachher Tacheles mit deiner Begleitung reden, damit das heute Abend nicht noch einmal passiert “, sagte sie zu Mike und grinste. Der Werwolf schien die Irin versuchen aufzuheitern, denn er meinte, dass sie heute sicher noch ein Date bekommen würde, so hübsch wie sie aussah. Der zweite Teil hörte sie nur ganz leise und sie war sich nicht sicher, ob sie wirklich richtig gehört hatte. Trotzdem fing sie an zu lächeln und musterte Mike von Oben bis unten. Auch er sah sehr gut in diesem Outfit aus. „D.. Danke… Du siehst auch sehr gut heute Abend aus. Das Outfit steht dir echt gut. Deine Begleitung ist selbst schuld, wenn sie dich schlussendlich an jemand anders verliert “, sagte sie zu ihm etwas verlegen und ihr Lächeln wurde am Schluss zu einem breiten Grinsen.
@Mathéo Tristam Kurz nachdem Mike über die Rede gesprochen hatte, entdeckte Lydia eine Katze. Sie sah sehr süß aus mit ihrer Augenklappe. „Schau mal Mike, eine Katze “, sagte die Schwarzhaarige begeistert zu ihm und zeigte auf das kleine Geschöpf. Dass sich dahinter eine wirkliche Person versteckte, wusste sie nicht. Gerade als die Irin das Tierchen streicheln wollte, warf es eine Schale vor Mikes Füßen. Die Irin sah sehr verwirrt aus und verstand die Welt nicht mehr. „Sag mal, ist das deine Katze ?“, fragte sie Mike vorsichtig und wartete seine Reaktion ab.
Nach einiger Zeit fing dann auch die Rede des Heimleiters an. Gespannt hörte Lydia zu und merkte alle wichtigen Details. Zum Thema Kinder zeugen wurde die Schwarzhaarige verlegen, was man auch an ihren rot gefärbten Wangen gut erkennen konnte. Es war ihr irgendwie unangenehm über solche Dinge öffentlich zu reden oder, wie in diesem Fall, davon zu hören. Trotzdem war es etwas Wichtiges, worüber sich sicher viele Gedanken gemacht hatten. Aber da Lydia sowieso niemanden hatte, musste sie Kinder sowieso nicht fürchten.
Es sah also doch ganz gut aus für Levis Taschengeld. Ivy hatte den Fauxpas des Nephilims mit Humor genommen. Okay, und seine Nervosität dabei schamlos ausgenutzt, aber das war in Ordnung, immerhin hatte er ihr Kleid ruiniert. „Ja, ich versteh eh nicht, warum die alle so einen Hype drum machen. Wie bei diesen bekackten Ami-Teenie-Filmen, weißt du was ich meine?“, gab der Engel schließlich seine Meinung über Balldates kund und war dabei voll und ganz auf Ivys Seite. Auf seine Bitte hin reagierte sie zwar leicht amüsiert, schien sich aber sofort bereit zu erklären, den Schwarzhaarigen aus der Patsche zu helfen. „Davor wusste ich auch noch nicht, dass Frau Von und Zu meint, mit mir tanzen zu wollen.“, erklärte er seinem Gegenüber und deutete mit dem Kopf auf Juls Richtung, die sichtlich genervt rumstand und wohl auf den verpeilten Heimleiter wartete. „Aber ich hab‘ halt noch nie mit einem Mädchen getanzt, so richtig“, hing er noch dran und folgte ihren Blicken schließlich in das leicht abgeschottete Eck. „Ja, komm!“, stimmte Leviathan dem Mädchen zu, griff nach ihrem Handgelenk und zog sie schließlich durch die Masse bis hin zu dem Plätzchen am Rande der Tanzfläche, auf das sie kurz zuvor noch gedeutet hatte. Als er sich etwas hilflos vor Ivy stellte und nicht so recht wusste, wohin mit seinen fuchtelnden Händen, ertönte eine Stimme aus dem Mikrofon auf der Bühne und ein Blick dorthin ließ den Engel wissen, dass der Heimleiter wohl doch nicht hingefallen war und nun doch seine Rede hielt. Er musste grinsen, als er Juls leicht angefressenes Gesicht sah. „Der redet ja wirklich noch“, meinte Levi grinsend und legte seine Hände auf Ivys Schultern, um sie in Bühnenrichtung zu drehen, denn kurz zuvor stand sie noch mit dem Rücken zu ihr. Vincent war zwar manchmal etwas verpeilt, aber nicht umsonst war er als Heimleiter ziemlich beliebt bei den Schülerinnen und Schülern. Der Beginn seiner Rede erinnerte jedoch eher an ein Begräbnis, als an einen Mittsommerball und damit hatte Leviathan nicht gerechnet. Wie ein Blitz traf es den in dieser Hinsicht doch sehr sensiblen Schüler, als er gedanklich wieder zurück in den März katapultiert wurde. „Muss er das jetzt wieder aufkochen lassen?“, nuschelte der Engel traurig und wütend zugleich und war sich nicht sicher, ob Ivy ihn überhaupt verstanden hatte. Dass er jedoch keine Schweigeminute einlegen wollte, sondern allen einfach nur Mut zusprach, entlastete ihn dann doch ein wenig. Auch seinen Humor hatte er gegen Ende seiner Rede wieder mal deutlich werden lassen, weshalb es nicht lange dauerte und sich Levi wieder ins Fäustchen lachte. „GEMEINSAM STATT EINSAM!“, brüllte Levi direkt nach Aratas Ausruf und applaudierte ebenso, wie der Großteil es wohltat. Schließlich hatte auch Jul etwas loszuwerden, doch im Gegenzug zu Vincent Tunstell war ihre Rede um einiges trockener, aber auch anspruchsvoller. Was vermutlich auch Levis eingeschlafenen Gesichtsausdruck erklären würde. Warum konnte sie eigentlich nicht mal Witze über Kondome und so machen? „Yoh, Girl“, flüsterte er noch während Julias Rede zu Ivy, deren Blick ebenfalls nach vorne gerichtet war. Mit seinem Zeigefinger tippte er ihre Wange an. „Kaufst du dir so ein Los?“, fragte er sie und wollte sicher gehen, dass er nicht der einzige Idiot war, der auf einem Schulball Bargeld liegen ließ.
Auch nach Juls Rede applaudierte der Engel und staunte nicht schlecht, als er die Bandmitglieder die Bühne betreten sah. Er wusste, dass Ryder sich heute Abend mal wieder beliebt machen würde, aber für die restlichen Bandmitglieder hatte er sich nicht wirklich interessiert und Italo-Boy hatte mal wieder den Mund nicht aufbekommen, um den Engel davon zu berichten. Die größte Überraschung war jedoch Isalija. Er hatte nicht erwartet, das Mädchen heute auf der Bühne zu sehen. Die Band stimmte ihr Lied ein und der Engel linste abwechselnd zu Ivy und zur Bühne, wusste nicht so recht, ob sie für den Tanzunterricht nun bereit war oder sich noch der Schulband widmen wollte.
Ivy nickte nur langsam. Sie wusste was er meinte mit dem Hype, doch ab und an fand sie so ein Event doch mal ganz lustig, deswegen wollte sie es nicht zu schlecht reden, immer hin brachte so ein Ball Spaß und wer wollte schon keinen Spaß haben? Ja der Hype ist schon sehr übertrieben, aber ab und zu macht es doch auch Spaß. Versuchte sie es nicht ganz so schlecht zu reden. Sie folgte seinem Blick und der endete bei der Direktorin. Der Direktorin? Die beiden standen sich anscheinend wirklich nahe. Doch ihr Blick traf auch auf Mike, der sich der Bar näherte, doch plötzlich abrupt stehen blieb und die Richtung wechselte. Wollte er ihr aus dem Weg gehen? Etwas niedergeschlagen sah sie ihm hinterher, wie er zu Lydia zurückkehrte und sich über etwas Sekt freute. Kennst du sie näher? fragte Ivy dann interessiert und ehe sie eine Antwort erwarten konnte, zog Levi sie auch schon in Richtung Tanzfläche und in die eher leere Ecke.
Levi stand etwas hilflos vor ihr und Ivy musste grinsen und wollte schon ansetzen, wo sie anfangen könnten, doch da ertönte eine Stimme. Anscheinend begann die Rede! Levi drehte Ivy zur Bühne rum. Ich dachte schon, der würde nicht kommen und die Rede würde ausfallen. Witzelte sie leise, doch dann begann er die Rede und es nahm eine unschöne Wendung. Seine Worte ließen alles in ihr wieder hochkommen und sie hatte Müh und Not sich zusammen zu reißen. Es erinnerte sie so stark an Jaden, den sie dabei verloren hatte und die ganze letzte Zeit den Tod von ihm verdrängt hatte, anstatt vernünftig zu trauern, sodass der Schmerz nun noch immer genauso tief saß, wie am Anfang. Sie wollte bei so einem schönen Ball und in Begleitung von potentiellen neuen Freunden auf keinen Fall anfangen zu weinen, also versuchte sie krampfhaft die Luft anzuhalten. Sie musste unwillkürlich zu Mike schauen, der sie immer ein wenig an Jaden erinnerte. Vorher hatte sie bei seinem Anblick aber auch eine unglaubliche Wut auf alle Werwölfe gespürt, die nun verflogen waren. Sie war einfach nur noch traurig darüber. Am liebsten wäre sie zu ihm gerannt und wollte einfach nur von Mike umarmt werden, sie hatte bei ihm ähnlich starke Gefühle wie für Jaden gehabt und er war der erste, bei dem sie es laut ausgesprochen hatte, dass Jaden tot war, doch sie hatte alles versaut. Durch ihr unglaublich dämliches Verhalten der letzten Wochen hatte sie keine Freunde mehr gehabt, denn sie hatte Lydia und Mike einfach von sich geschubst. Erst Levis Worte brachten sie wieder zurück in die Gegenwart und aus ihren Gedanken und erst jetzt merkte sie, dass doch ein paar Tränen ihre Wangen runter gekullert waren. Sie drehte sich von Levi weg und machte vorsichtig mit ihrem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht und sah dann Levi lächelnd an. Ja, ich denke ich werde mir sogar mehrere kaufen! sagte sie und wollte auf jeden Fall etwas für die Opfer des Angriffes tun. Ein paar Lose konnte sie sich sicher kaufen! Sie klatschte ebenfalls, als die Rede geendet hatte und nun fing die Band an zu spielen. Einen Augenblick genoss sie den Anfang und hörte interessiert zu, doch immer wieder musste sie zu Mike schauen. Sie war so ungeduldig gewesen. Sie wollten sich erst nach dem Auftritt der Band treffen, doch am liebsten würde sie ihn einfach jetzt schon nach draußen zerren und versuchen, dass er ihr verzeihen würde. Dann drehte sie sich wieder zu Levi um. Naja die Musik passt jetzt nicht so ganz, aber willst du es trotzdem versuchen? Fragte sie dann freundlich und fing damit an, dass sie Levis Hand zu ihrer Hüfte führen wollte und mit der anderen Hand hielt sie seine Hand vorsichtig fest. Dann legte sie ihre freie Hand auf Levis Schulter. Bereit? fragte sie dann noch mal vorsichtig, nicht dass Levi jetzt doch nicht mehr wollte und sie nun quasi ein wenig aufdringlich wirkte.
Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen ihnen tat sich im Laufe des Gesprächs auf: Sie konnten beide nicht tanzen. Während Lydia dem Tanzparkett allerdings nicht zu hundert Prozent abgeneigt war, machte Mike seine Verweigerung deutlich. „Dickes, fettes Nein. Sorry. Frag mich nochmal, wenn ich mehr Sekt intus hab, aber bis dahin… nope.“ Auch, wenn das Tanzen wohl irgendwie zum Ball dazugehörte und ihn bestimmt niemand auslachen würde, konnte er einfach nicht anders als abzulehnen. Lydia nahm es ihm bestimmt nicht allzu übel, schließlich war er nicht der einzige potenzielle Tanzpartner für sie. Mike lachte unwillkürlich auf, als Lydia ihm ein ernstes Gespräch mit Levi ans Herz legte. „Reden? Der kriegt direkt ‘ne Kopfnuss, wenn ich den in die Finger kriege. Anders lernt der Junge nicht“, grinste Mike, verwarf diesen Gedanken aber recht schnell. Solche Späße endeten bei ihm nicht selten in einer freundschaftlichen Rauferei und dafür war der Mittsommerball weder der richtige Ort noch der passende Zeitpunkt. Das Kompliment, das Lydia ihm zurückgab, kehrte Mike mit einem verlegenen Lächeln und einem etwas dümmlichen „Haha, danke…“ unter den Tisch. Er konnte Komplimente noch nie gut annehmen. Besonders nicht von Mädchen. Und schon gar nicht von Mädchen, für die er komplizierte Gefühle hatte.
Erst als Lydia das rote Fellknäul zu seinen Füßen ansprach, schnappte Mike den katzigen Geruch auf. Naserümpfend beobachtete er die Katze (@Mathéo Tristam). Die Augenklappe machte ihn stutzig und insgesamt konnte er Lydias Begeisterung über das Tier nicht teilen. „Äh… ich hab keine Katze. Und ich weiß nicht, was die von mir will.“ Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Eine Flohschleuder, die ihm eine Schale vor die Füße warf und ihn mit ihrem Blick förmlich löcherte. Ein hörbares Seufzen kam über Mikes Lippen, als er die leere Schüssel aufnahm und in gebückter Haltung vor dem Gesicht der Katze herumschwenkte. „Was willst du von mir? Ich bin nicht mal dein Besitzer. Wenn du Wasser willst, geh‘ an die Bar“, sprach er zu dem Tier und realisierte hinterher wie blöd er dabei aussehen musste. Verstand die Katze ihn überhaupt? Es würde ihn nicht einmal übermäßig wundern, wenn diese Katze die Menschensprache beherrschte. An der Tatsache, dass der Werwolf kein Wasserspender war, änderte das aber herzlich wenig. „Zisch ab. Ksssch~“ Mit diesem barschen Befehl legte er der Katze die Schale vor die Füße und wandte sich ab, um mit halbem Ohr das langweilige Gebrabbel auf der Bühne zu verfolgen. Als er seine Aufmerksamkeit dem Heimleiter zuwandte, redete dieser über irgendeine Tombola und ein Denkmal. Wenn die erste Rede schon zum Schnarchen war, legte die zweite Rede noch eine ordentliche Schippe drauf. Mike konnte sich ein Gähnen beim besten Willen nicht verkneifen. Sich die Tränen aus den Augenwinkeln wischend, warf er Lydia einen Seitenblick zu. „Das die von ihrem Gerede nicht auf der Bühne einschläft, ist ein Wunder“, flüsterte er der Schwarzhaarigen glucksend zu und streckte seine Arme bis ein Gelenk knackte.
„Jetzt kommt doch die Band, ne?“, fragte Mike, als die Direktorin die Bühne räumte. Wie als Antwort auf seine Frage, trat die Band eine Sekunde später ins Rampenlicht. Augenblicklich war er wieder hellwach und aufmerksam. „Als ob!“, platzte es hinter vorgehaltener Hand aus ihm heraus, als er @Damian hinter dem verhältnismäßig mickrigen Keyboard erblickte. Er wusste, dass der Italiener in dieser lahmen Schulband war, aber aus irgendeinem Grund hatte Mike eins und eins nicht zusammengezählt. Daraus resultierend, hatte er nicht auf dem Radar gehabt, dass Damian heute seine Klavierskills zum Besten geben würde. Den gesamten Auftritt über grinste er über beide Backen und ließ es sich nicht nehmen, zum Schluss statt zu klatschen, lautstark mit Daumen und Zeigefinger zu pfeifen. Als er realisierte, wie ohrenbetäubend die Pfiffe für Lydia, die direkt neben ihm stand, sein mussten, entschuldigte er sich prompt. „Sorry für den Tinnitus, aber die Pflaume am Keyboard ist ein guter Freund. Ich hab voll vergessen, dass er heute einen Auftritt hat“, erklärte er schief grinsend. Der Abend steckte jetzt schon voller Überraschungen. Bevor Mike sich wieder Hals über Kopf von Lydia verabschiedete, ließ er den Blick einmal über die Leute wandern. Bei der Tanzfläche angekommen, konnte er seinen Augen nicht trauen. Ja, er musste wirklich mehrmals hingucken, um es zu glauben. Sah er wirklich richtig, dass Levi und Ivy zusammen tanzten? Ausgerechnet diese beiden hatten sich gefunden? Beleidigt und genervt von dem Anblick, zwang er sich dazu wegzugucken. War das Gespräch nun gecancelt? Sein Handy zeigte zumindest keine neue Nachricht an. Also entschloss er sich dazu, vorerst in der Halle zu bleiben, bevor er wie ein Trottel ellenlange vor dem Gebäude wartete.