cf: Garten des Anwesens

25. Juni, morgens
mit @Caiwen, @Ivy

Ziemlich beeinträchtigt watschelte der Engel von seiner Übernachtunsbank durch den Garten in Richtung des Westflügels, von wo aus sich nicht nur der Geruch von frisch gebackenem Brötchen, sondern auch Cynthias lautes Organ vernehmen ließ. Mehrmals hatte der Nakamura versucht, seine Flügel verrichteter Dinge wieder einzufahren, doch sein linker schmerzte immer noch, weshalb er es lediglich schaffte, sie schmal auf seinem Rücken anzulegen, jedoch nicht ganz einzuziehen. Dass er immer noch mit der Lockenperücke geschmückt war, die schief auf seinem Kopf lag, war ihm in der Zwischenzeit irgendwie entgangen.
Das erste, das ihm beim Betreten des Speisesaals auffiel war, dass Cynthia mal wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nachging und Leute anpöbelte. Das zweite – und das stellte er mit Entsetzen vor dem angerichteten Buffet fest – dass es keine Waffeln mehr gab. Griesgrämig schaufelte er deswegen eine große Portion Joghurt in eine Schüssel und toppte es mit ein wenig Müsli, ehe er sich umdrehte und mit schmalen Augenschlitzen seinen Röntgenblick über die anwesende Meute gleiten ließ. Seine Augen funkelten kurz auf, als er auf einen der Tische Caiwen und Ivy sah, die etwas verstört in Cynthias und Olivers Richtung stierten und dabei tuschelten.
Mit unüberhörbarem Krach ließ er sein Tablett, das mit seiner Schlüssel aus Joghurt und Müsli, sowie einem Glas kalter Milch gedeckt war, auf den Tisch von Caiwen und Ivy donnern und war sich im ersten Moment selbst nicht sicher, ob das Glas nun zerbrechen würde oder nicht. „Es gibt keine Waffeln mehr.“, schnaubte er hinter Caiwen stehend, schob anschließend den Stuhl neben ihr etwas nach hinten, um kurz darauf sein Hinterteil auf diesem platzieren zu können. Wortlos schaufelte er das Müsli in sich hinein und nahm zwischendrin laut schlürfend einen Schluck aus dem Milchglas.

25. Juni 2015, Morgens
mit @Ivy und @Leviathan – indirekt auch mit @Oliver Blake und @Cynthia Akintola im letzten Absatz

Ich verstand Ivy, als sie meinte, ihre Verwandlung sei nicht so geglückt, wie sie es erhofft hatte. “Mh, verstehe.“ Wenn sie nur wüsste, dass es mir genau so erging. Betrübt sah ich auf meine Waffeln, welche durch mehrere Stiche ziemlich viele Löcher bekamen, als wolle sie die Teigware umbringen. Und was ich noch mehr verstand: dass sie nicht darüber reden wollte. Ob ich ihr anvertrauen konnte, dass ich ein Werwolf war und mich ebenfalls unkontrolliert verwandelte?
Auch wenn ich es gerne würde, brachte ich nicht den notwendigen Mut zusammen. Insbesondere nach der Geschichte mit Jaden und dem Werwolfsangriff. Ein Stich im Herz ließ mich kurz aufatmen, ehe ich realisierte, dass ich mich am besten jetzt nicht meinen Gedanken widmen, sondern mich auf meine Gesprächspartnerin konzentrieren sollte.
Als Ivy sich umschaute, folgte auch ich ihrem Blick. Mit einem Schmunzeln erhob ich auch die Hand um @Lydia Johnson zu begrüßen. Sie lief an uns vorbei um sich noch einen der letzten Tische zu ergattern. Es war wohl Rushhour, so viele Leute waren hier. So viele Gerüche. So viele Geräusche. Ein wenig überfordert schob ich mir ein Stück Waffel in den Mund und ließ meinen Blick wieder zu Cynthia und Oliver schleifen. Man konnte spüren, wie die Löwin brodelte. Nichts ungewöhnliches, dennoch erregte es sämtliche Aufmerksamkeit. Ich beugte mich vorsichtig nach vorne, als sie leiser wurde und ich mir schwer tat, alles zu verstehen. Dennoch lauschten meine Ohren ihren Worten und meine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. “Sollte mich das beruhigen, dass sie sich nicht verstehen?“ Ich schüttelte den Kopf, spähte immer wieder beunruhigt zu den beiden rüber. “Um ehrlich zu sein, macht mir das nur umso mehr Sorgen.“, meinte ich, nachdem ich das Stück Waffel runtergewürgt hatte. Ich hatte keinen Hunger mehr. Verunsichert rutschte ich auf dem Stuhl hin und her, nervös schielte ich ab und zu zum anderen Tisch hinüber. “Leg dich nicht mit Cyn an.“, wollte ich Oliver am liebsten sagen, doch ich ließ es bleiben.

Spannungsgeladen stocherte ich wieder mit der Gabel in der Waffel herum und erstarrte, als die wütende Löwin sich den unbekümmerten Jungen schnappte. Erst ein darauf folgender lauter Knall ließ mich zusammenschrecken. Jedoch so wuchtig, dass ich vom Stuhl fiel. Hallelujah, was war denn hier verkehrt? Auf dem Boden sitzend blickte ich verwirrt in das Gesicht von… “Leviathan!“, keuchte ich, ehe ich mich leicht zitternd aufraffte und den Stuhl wieder hinstellte. “Leviathan?“, wiederholte ich fragend und zupfte an der Perücke, welche deutlich schief auf seinem Kopf lag. Was für ein Auftritt. “Warum hab ich nicht bemerkt, dass er hier war?“ Ich begutachtete den Jungen, welcher weder seine Flügel verdünnisiert hatte, noch in seiner Schulkleidung steckte. Und sonderlich duften tat er auch nicht.
Was für ein Chaos. Durch die vielen unterschiedlichen Gerüche, den Lärm und meinen ungebändigten Emotionen konnte ich meine Sinnesorgane nicht mehr gut genug nutzen um den Engel zu erkennen, welcher sich normalerweise nie vor mir verstecken konnte. Mit großen Augen blickte ich ihn an, ehe ich auf sein Tablett schaute. “Joghurt?“, fragte ich durcheinander und blickte in seine gierigen Augen, welche sogleich die volle Aufmerksamkeit auf sein mageres Frühstück lenkte. “Du kannst gern meine letzte Waffel ha-…“ Als ich auf meinen Teller blickte, war meine Waffel weg. Meine Augen suchten auf Ivy’s Frühstücksscheibe nach der besagten Waffel, nur leider war sie nicht auffindbar. Durchlöffert und wabbelig - sie war nicht mehr da. Mir lief es kalt über den Rücken runter, als ich einen erneuten Blick zum Tisch von @Oliver Blake und @Cynthia Akintola blickte. Mein blasses Gesicht erblickte dort die lasch liegende Waffel auf dem Tisch. Es sah so aus, als hätte ich vor Schreck das Teiggebäck quer durch den Speisesaal geworfen und zielsicher bei den Streithähnen platziert. Ob ich jemanden getroffen hatte, bevor sie auf dem Tisch landete?
“Verdammt.“, quiekte ich, ehe ich mich zügig hinsetzte und mir mein Getränk in beide Hände nahm. So legte ich das Glas an meine Lippen und trank es ausgiebig bis keinen Tropfen mehr drinnen war. Ohne den Blick vom Glas zu erheben wartete ich ab. Meine Lauscher horchten genau auf jede Bewegungen, sodass ich ein eventueller Wutausbruch des Raubtiers mitbekommen würde und in Deckung gehen konnte.

25. Juni 2015, Morgens
mit @Cynthia Akintola & indirekt mit @Caiwen


Oliver ließ seinen Blick durch die Menge kurzzeitig wandern. Einige Blicke zogen die beiden auf sich. Wahrscheinlich wegen Cynthia, denn sie hatte sicherlich keinen allzu guten Ruf. @Fenice winkte ihn kurz zu und Oliver winkte ihr zurück. Der Amerikaner merkte auch, dass @Caiwen immer wieder mal hersah. Er vermutete, dass es ihr unangenehm war, dass er sich zu ihrer Erzfeindin gesetzt hatte. Aber er hatte ja nichts Schlimmes mit Cynthia vor. Er wollte sie einfach nur kennenlernen und wissen, warum die beiden nicht miteinander umgehen konnten. Eventuell könnten die beiden sich in Zukunft dann neutral gegenüberstehen, ohne sich nicht sofort anzuzicken. Aber wahrscheinlich war das nicht die Art der Blondine. Jedenfalls so wie er sie bisher kennengelernt hatte, zeigte
Gleich darauf packte die Löwin ihn auch schon am Kragen und zog ihn an sich heran. Oho, jetzt würde wohl die Post hier im Speisesaal abgehen. Oder auch nicht. Immerhin würden die Erzieher bei einer Prügelei sicher ziemlich schnell hier sein. Die Drohungen, die Cynthia anschließend losließ, ließen den Dämon unbeeindruckt. Dass er nicht noch anfing zu gähnen, war gerade noch alles. Ihm war es egal. Er würde ihr auch hier vor allen eine reinhauen, wenn es sein müsste. Aber unbedingt Lust darauf hatte er nicht. Viel eher hätte er sich gerne mal nett unterhalten, was aber der Blondine eindeutig nicht gefiel. Sie machte ihrem Ärger Luft. Aber Oliver blieb unbeeindruckt. Selbst auch dann, als sie knurrte, ihre Krallen ausfuhr und ihr Schweif sich aufbauschte. Ein typischer Löwe halt. Aber Angst hatte er vor ihr nicht. Immerhin mochte Oliver Tiere gerne und am liebsten hätte er ihren Kopf gestreichelt. Katzen waren tolle Tiere, egal ob Raubtier oder Hauskatze. Aber streicheln tat er sie jetzt dennoch nicht, immerhin musste er ihr auf ihre Frage, die sie endlich mal stellte, antworten. Zwar war es nicht eine erhoffte Frage, aber es war ein Anfang in den blauen Augen des Amerikaners. „Mir ist schon klar, dass du deine Ruhe haben willst. Aber eigentlich wollte ich dich kennenlernen und hab dir deshalb diese Fragen gestellt“, antwortete er ihr ehrlich. Ein Morgenmuffel war die Blondine wohl, das wurde gedanklich schon mal notiert. Aber egal war es ihm trotzdem, ob sie sich unterhalten wollte oder nicht. Sie hätte ihm ja eindeutig nicht antworten müssen. Dementsprechend war sie ja auch selber schuld. „Aber da du mir auch immer geantwortet hast, bist du irgendwie auch selber schuld, dass ich weitere Fragen stelle“, fügte er anschließend noch mit an. Schließlich wollte er sich beim Frühstück auch gut unterhalten können und wenn sie ihm immer antwortete, konnte man davon ja auch ausgehen, dass sie das auch wollte. Trotzdem wollte er aus dem Griff der Löwin endlich wieder heraus. Angenehm war immerhin etwas anderes. Dass viele Blicke auf den beiden ruhten, war auch logisch nach so einer Aktion von Cynthia. Sowas erregte eben Aufmerksamkeit. Aber vielleicht mochte die Blondine auch einfach die Aufmerksamkeit gerne. Gut, was sie konnte, konnte der Dämon schon lange! Er beugte sich weiter nach vorne, machte die Augen zu und küsste das Mädchen einfach auf ihren Nasenrücken. Somit waren die beiden quitt. Sie hatte ihn bloßgestellt und Oliver tat dasselbe einfach mit ihr auch. Gut, er machte es auch deshalb ein wenig, weil er sie ärgern wollte. Immerhin hatte das zuvor auch schon gut funktioniert, wie man ihrer Reaktion entnehmen konnte. Die Berührung mit dem Nasenrücken dauerte nur einige Sekunden an, ehe er seine Augen wieder öffnete und sich zurück setzte. Ein freches Grinsen konnte er sich hierbei einfach nicht verkneifen.
Dann, wie aus dem Nichts, steuerte eine fliegende Waffel den Tisch der beiden Streitenden an. Oliver sah die Waffel noch in der Luft in ihre Richtung fliegen. „Duck dich“, befahl er der Löwin. Aber auf ihre Reaktion wollte Oliver nicht warten. Er packte sie einfach auch an ihrem Kragen und zog ihren Kopf zum Tisch, damit die Waffel nicht ihren Kopf erwischte. Stattdessen erwischte die Waffel den Kopf des Dämons und landete anschließend neben den beiden. Er ließ den Kragen der Löwin wieder los. „Tut mir leid. Ich wollte nur das Waffelattentat verhindern“, scherzte er ein wenig herum und zeigte anschließend auf diese neben den beiden. Danach wandte er seine blauen Augen Caiwen zu, denn aus dieser Richtung kam der Angriff. Was wollte sie damit denn bewirken? Wollte sie überhaupt etwas damit erreichen, oder war es nur ein Versehen? Er wusste es nicht, aber Cynthia würde er keineswegs erzählen, dass es von dieser Richtung kam, falls sie es nicht sogar selbst gesehen hatte.

25.06.2015, Morgens
mit @Oliver Blake, @Caiwen, @Leviathan

Das er sie kennenlernen wollte, hatte sie schon bei seinem ersten Statement gecheckt. Hatte der Bonobo ja auch kein Geheimnis draus gemacht. Aber seine Begründung … oh weh. Die Löwin bekam schon Kopfschmerzen, wenn sie nur darüber nachdachte. Die Logik war jenseits ihres eigenen Verständnisses. Sie machte ihm deutlich, dass sie kein Interesse hatte und am Ende waren ihre Antworten schuld, weil sie die Unterhaltung damit fortführte? Ihr Griff um seinen Kragen wurde etwas fester. Fast so, als wolle sie ihn gleich über den Tisch ziehen. In Wahrheit dachte sie nur darüber nach ihm eine Kopfnuss zu verpassen. Die neugierigen Augen der anderen hier im Raum interessierten die Löwin dabei herzlich wenig. Sie taten genau das, was Cynthia tief in ihrem inneren verabscheute: Nichts. Nur dumm rumstehen und gaffen war die einzige Reaktion. Keiner würde sich auch nur Ansatzweise für den Möchtegern-Hengst ins Feuer werfen. Am besten sollten sie sich auch weiterhin raushalten, das hier ging sie immerhin nichts an.
„Jetzt hör mal zu, du Pfeife…“, begann sie eine Ansprache die sie nicht mal Ansatzweise vor hatte zu halten, wurde aber abrupt unterbrochen, als ihr der Typ einfach einen Kuss auf die Nase gab. Total verwirrt von dieser Aktion wich sie mit dem Kopf zurück, packte ihn danach aber nur noch fester an seinem Schlafittchen. Zumindest war das der Plan; doch am Ende war ihr Griff wohl einen kurzen Moment locker genug, so dass er sich einfach dort herauswinden konnte. Wie viel Pech konnte man eigentlich an einem Tag kumulieren? Es war wirklich fast schon zum Heulen. Damit war der Plan, ihm eine zu verpassen, wieder ein Stück weit nach hinten gerutscht. Das der Kerl seine Meinung weiter vertrat und mit seiner Dreistigkeit auch noch punkten wollte, ließ sie ihm nur bedingt durchgehen. Es wäre ein Schlag in die Magengrube, nicht ins Gesicht. Wäre da nicht …

Die ganze Situation wurde Löwin langsam zu komplex. Nicht nur, dass der Typ vor ihr ein ziemlich weirde Auffassung von Streit hatte. Nein, nun packte er sie am Kragen und befahl ihr sich zu ducken. Reflexartig gingen ihre Hände nach oben und machten sich bereit ihm das Gesicht nach allen Regeln der Kunst zu zerkratzen, wäre da nicht plötzlich ein längliches Stück Teig an seinem Kopf gelandet. „Was zur…?!“, entkam es sichtlich wütend ihrer Kehle und nachdem Oliver sie erfolgreich vor der Waffel gerettet hatte und nutzte die Gelegenheit, um wieder Abstand zwischen die beiden zu bringen. Sie musste sich einen Moment lang sortieren. Eigentlich ein guter Moment um ihre eine reinzuhauen, aber das passierte nicht. Mit aufeinandergepressten Zähnen wanderte ihr aggressiver Blick zu Oliver, dann an ihm vorbei zu dem Tisch, von welchem das Bombardement höchstwahrscheinlich ausgegangen war. Das @Caiwen sich auf diese Art und Weise einmischte, passte der Löwin gar nicht. Aber darum würde sie sich später kümmern, wenn sie ausreichend Grund zur Annahme hatte, dass sie es wirklich gewesen war. Für’s erste also, kam der Übeltäter ohne Strafe davon. Oliver hatte jetzt nämlich erstmal für seine Standhaftigkeit einzustehen.
Wortlos stand Cynthia auf und steuert gleich zu der Tischseite des Blutsaugers hinüber. Wenn er nicht gerade ein Weltmeister in Selbstverteidigung war, würde er dem nur schwerlich entgehen können. Doch einen Vampir würde die Löwin auf keinen Fall unterschätzen. Kräftig, entschlossen und keinesfalls zögerlich hob sie den dunkelhaarigen mit einem Arm auf die Beine. Gerade jetzt sollte er merken, wie ernst es ihr war und wie viel Kraft in ihrem Körper steckte. Menschlich, so war es schon immer, war sie eben nur zur Hälfte. Da konnte man nur erahnen, was ihre linke Faust, welche sich gerade erhob, mit ihm anstellen würde. Doch … wieder einmal wurde die Szenerie durch eine Anomalie unterbrochen. So sehr wie Cynthia mit Blicken kommunizierte, so sehr tat es – zumindest in diesem Moment – auch die Herrscherin des Buffets und der Küche. Ein simples Kopfschütteln war alles, was nötig war, damit sie den Waschlappen nach wenigen Sekunden wieder in seinen Stuhl zurückwarf. 
„Solltest du Schwachmat mir heute Mittag über den Weg laufen, ich schwöre es dir. Das Erste auf meiner Liste ist, dir den Arsch aufzureißen!“, und das sie dabei wieder einmal etwas lauter war, störte die Blondine kein bisschen. Dann, so stand es nun fest, würde es knallen. Ohne Vorwarnung, ohne Gnade. Echt witzig, wie das Essen ihm die ganze Zeit den Arsch rettete und so ein bisschen hasste sich die Löwin dafür. Am Ende gab es aber eben nur eines, was der Löwin heiliger als Alkohol und Ruhe war. Für sie war die ganze Sache erstmal gelaufen. Geordnet nahm sie ihr Tablet, grüßte den Neuankömmling nur noch mit „Yo, Levi.“, mordete Caiwen mit einem Seitenblick und ging dann ihres Weges. Die Schule fing ja bald an … und so.

tbc: Timeskip zum Nachmittag

25. Juni 2015, Morgens
mit @Cynthia Akintola


Die Antwort auf ihre Frage schien der Blondinen wohl gar nicht zu gefallen. Aber es war dem Amerikaner sichtlich egal. Ihr Griff wurde zwar fester, aber davon ließ sich der Dämon nicht beeindrucken. Er stand zu seiner Meinung und würde diese nicht so schnell ändern. Da brachte der festere Griff der Löwin auch nichts. Doch ihre anschließende Ansprache führte zu nichts, denn der Kuss auf ihren Nasenrücken verwirrte sie zu sehr, als dass sie noch irgendetwas sagen konnte. Oliver grinste breit. Es hatte genau das bewirkt, was er sich erhofft hatte. Sie war verwirrt und noch mehr verärgert. Mit dieser Entwicklung im Speisesaal war er jetzt mehr als nur zufrieden. Seine anschließende Rettungsaktion schien Cynthia eher als Angriff auf sie zu verstehen. Ihre Aggressivität ließ sie den Amerikaner deutlich durch ihren Blick spüren. Doch Oliver lächelte sie nur freundlich an. Als ob er sich von einem Kätzchen einschüchtern lassen würde. Nur über seine Leiche! Aber er hoffte eigentlich, dass dies Cynthia mittlerweile verstanden hatte, dass ihm ihre aggressive Art und ihre Blicke egal waren, sondern ihn eher amüsierten. Trotzdem, nicht alle Katzen waren klug und verstanden dies. Ob sie so ein Kätzchen war? Wer wusste das schon so genau. Wie aus dem Nichts, stand die Löwin anschließend auf und ging auf die Seite des Dämons. Ob er nun eine reingehaut bekommen würde? Verstehen würde er es, er war immerhin doch recht unhöflich mit ihr und wahrscheinlich würde er mit keinem anderen Mädchen so reden, wie mit ihr, aber sie hatte schließlich mit der Unhöflichkeit begonnen und da war es nur normal, wenn man auch unhöflich mit ihr war. Aber stattdessen hob sie den Amerikaner mit einem Arm hoch. Respekt. Muskeln hatte sie auf jeden Fall. Aber vielleicht war der Schwarzhaarige auch einfach zu leicht, damit sie Schwierigkeiten hatte. Ihre nächsten Worte waren wie immer böser Natur. Aber davon ließ sich Oliver nicht beirren. „Aber das Eis essen am Nachmittag steht noch?“, fragte er sie einfach und grinste. Immerhin musste er sie ja für ihre Raterei belohnen und ob sie dazu wirklich nein sagen konnte, glaubte der Dämon eigentlich nicht.
Danach ging das Kätzchen seines Weges. Durch die ganze Aufregung hatte es Oliver nicht einmal mehr geschafft sein Frühstück komplett zu essen. Naja, jetzt konnte er dieser Aktivität ganz in Ruhe nachgehen. Er aß die Reste seines Frühstücks komplett fertig. Danach ging auch er seines Weges, um pünktlich in den Unterricht zu kommen.

tbc: Pausenhof (Timeskip)

25. Juni 2015, Morgens
mit @Fenice @Lydia Johnson @Elionora


Die morgendliche Pflegeroutine beanspruchte heute erstaunlich viel Zeit und zog sich so widerspenstig wie ein angekätschter Kaugummi. Die vorherige Nacht und die damit verbundene unzureichende Ruhe steckten ihr wie beschwerendes Blei in den schlappen Gliedmaßen.
Noch immer einigermaßen verschlafen betrat Nojra den geschäftig lärmenden Speisesaal und schaute auf der Suche nach ihren Verabredungen blinzelnd durch die Reihen. Dass eine Ansammlung von nicht wenigen und zu allem Überfluss zudem jugendlichen Internatsbewohnern durchaus für einen lautstarken Geräuschpegel sorgen konnte, sollte für niemanden eine erwähnenswerte Überraschung sein. Aber hier herrschte gerade scheinbar ein chaotisches Durcheinander. Cynthia ließ mal wieder den draufgängerischen Schulrowdy raushängen und Caiwen pfefferte, wenn auch unbeabsichtigt, im hohen Bogen eine Waffel durch den Raum. “Ohje.”, entfuhr es ihr mit nun aufgerissenen Augen. Wenn das mal nicht äußerst unangenehme Konsequenzen nach sich zog.
Möglichst unauffällig schlich sich die Nixe in Richtung Buffet und belud einen frischen Teller mit einem Potpourri an verschiedenen Geschmacksrichtungen. Wenn es etwas gab, das ausnahmslos immer für beste Laune bei ihr sorgte, dann war es Essen. Und zwar reichlich viel davon. Nachdem also allerhand triefende Köstlichkeiten fachmännisch in einem Turm übereinander gestapelt ihren Weg auf das weiße Geschirr gefunden hatten, balancierte die Braunhaarige ihre Beute geschickt quer durch die Kantine und zielsicher auf die drei angespannt herumstehenden Mädchen zu. “Entschuldigt die Verspätung, ich brauche manchmal einfach ewig unter der Dusche. Wo wollen wir uns hinpflanzen?” Mit einem entschuldigenden Lächeln zückte sie ihr Handy aus der Jackentasche und schielte peinlich berührt auf die Uhrzeit. Verdammt, es war schon ziemlich spät und der Unterricht würde bald beginnen.

25. Juni 2015, Morgens
mit  @Caiwen, (@Ivy) 

Das mit kalter Milch befüllte Glas war nicht zerbrochen, aber dafür war Caiwen auf dem Boden und ihre Waffel im hohen Bogen auf dem Tisch beider Streithähne gelandet, nachdem sie an Olivers Kopf abgeprallt war. Beeindruckt pfeifend folgte der Kopf des Engels und sein Blick den weiten Weg des kostbaren Teiggebäcks. „Nicht schlecht.“, nuschelte der Engel, ehe er sich wieder an die beiden Mädchen wandte und Caiwen beim Hochraffen unterstützte, indem er nach ihren Ellbogen griff und etwas mitzog. „Du erschreckst viel zu leicht. Das macht dich schwach, Caiwen Inuzuka.“, stellte er immer noch griesgrämig und mit in Falten gelegter Stirn fest, als seine Freundin an seiner wunderbaren, neuen Haarpracht zupfte und sein Kopf dem Widerstand nicht unbedingt nachgeben wollte. Dabei klang er wohl ernster, als er wohl wollte. Eigentlich war er ja nur schlecht gelaunt, weil es offensichtlich keine Waffeln mehr gab. „Hallo Ivy.“, begrüßte er nun auch das Mädchen, bei dem er sich am vergangenen Abend via SMS entschuldigt hatte. Kurz fixierte er ihren Blick, während er sich hinsetzte und seine Hände um die armselige Joghurtschüssel legte wie Pooh der Bär, der seinen Honigtopf festhielt. Ivy schien normal zu wirken, weshalb dem Engel kurzerhand doch tatsächlich ein Lächeln über die Lippen huschte, das aber sogleich wieder zunichte gemacht wurde, als Caiwen ihn an den grausamsten Morgen seines Lebens ohne Waffeln erinnerte. „Ja, Joghurt. Es gibt keine Waffeln mehr. Wie viel hast du überhaupt gegessen? Heh? HEH?“, griff er seine Freundin mit Worten an und sein Kopf war mit jedem weiteren Wort näher zu ihr gerückt, als würde er sie genau inspizieren wollen. Morgenmuffel kann er!
Alsbald war sein Kopf aber wieder in die Ausgangsposition gewandert, als Caiwen ihm doch tatsächlich ihre nicht mehr vorhandene Waffel anbot. „Deine letzte Waffel? Du meinst die?“, fragte er und zeigte mit ausgestrecktem Zeigefinger zu Olivers und Cynthias Tisch, wo die Löwin ihr Gegenüber gerade am Kragen gepackt hatte und kurz davor war, ihm eine zu trommeln. Total beeindruckt von der Szenerie – nämlich von der dort lieblos liegenden Waffel, nicht etwa von der angezettelten Schlägerei – besänftigten sich die Gesichtszüge des Engels etwas. Langsam schob er seinen Stuhl nach hinten, stand auf und wanderte zu den beiden Streithähnen, wo er mit seiner Hand auf den Tisch patschte, um sich die Waffel zu holen und sofort wieder kehrt machte, allerdings nicht ohne die beiden mit „Weitermachen“ zu bekräftigen.
Wieder bei Ivys, Caiwens und seinem Tisch angekommen stopfte er sich zufrieden die Waffel mit einem Schub in den Mund, schluckte runter und plötzlich war der Schalter umgelegt. „Danke!“, sagte breit lächelnd zu Caiwen und eigentlich fehlten nur noch die Gänseblümchen um seinen Kopf herum, um seine Harmoniebedürftigkeit glaubhaft zu untermauern. Aber vielleicht, wenn man ganz genau hin schaute …
„Was ist, Cai-Cai? Du schaust so verbissen.“, fragte der Nephilim seine Freundin, während er von seiner Milch schlürfte und ihren ängstigen Blicken in Richtung Oliver und Cynthia folgte. Er wusste, dass Cynthia und Caiwen jetzt keine allzu großen Freundinnen waren, aber die letzten brandheißen Neuigkeiten waren noch nicht beim Nakamura angekommen. „Ich setzte auf Cynthia! Du?“, fragte er sie naiv und stellte das Glas wieder ab um sich über sein armseliges Joghurt herzumachen. Seine Sportwette würde er so schnell aber wohl nicht gewinnen, denn nur kurze Zeit später marschierte die Löwin im Porzellanladen an ihnen vorbei und hola, ihre Birne war fett rot. „Yoooo!“, begrüßte er sie um einiges freundlicher zurück, wobei er seinen Blick nicht von der Schüssel vor ihm abließ. "Sag mal Cai, steht das mit dem Vergnügungspark mit Nojra nach der Schule noch? Es soll eine neue Achterbahn geben. Lass uns die unbedingt ausprobieren."


tbc: Timeskip ---> O4 Mondklasse

25. Juni 2015, Morgens
mit @Leviathan, (@Ivy)

Zwar freute mich die Anwesenheit des Nephilims äußerst, dennoch war ich in dieser Sekunde zu überrascht, zu überwältigt und zu… mörderisch unterwegs, dass ich mich gut fühlen hätte können. Das Attentat blieb nicht unbemerkt, mein Blick war auf die Müslischüssel des Engels gerichtet, sodass ich dem Blick der Löwin ausweichen konnte und nicht mitbekam, was da vor sich ging.
Erneut zuckte ich zusammen, als der Schwarzhaarige mich anmaulte und seiner schlechten Laune Raum gewährte sich auszubreiten. Mit zusammengekniffenen Augen wartete ich ab, bis er seinen Kopf wieder zurückziehen würde. “So viele… waren es… doch gar nicht…“, meinte ich verunsichert und überfordert mit der aktuellen Situation. Der Tag startete ja herrlich. Ich schiele zu Ivy rüber, hilfesuchend – “Bitte, rette mich!“
Als er dann aufstand um sich tatsächlich diese eine Waffel zu holen, pochte mein Herz schneller. “Scheiße!“, flüsterte ich und schielte immer wieder zu ihm hinüber, bis er wieder safe hier bei uns am Tisch ankam. Und dann wollte er auch noch wetten, wer gewinnen würde. Nun war ich diejenige, die innerlich brodelte, doch jegliche Farbe entwich meinem Gesicht, als sich die Löwin an uns vorbeischlich und mir einen mörderischen Blick zuwarf. “Hallelujah!“
Mit geballter Faust wartete ich, dass sie ihre Richtung noch ändern würde und auf mich zuraste. Doch stattdessen verließ sie den Speisesaal. “Puuuh!“, entkam mir ein entspannter Seufzer, ehe ich mich wütend zu unserem neuen Tischpartner drehte. “Du Vollpfosten!“, entkam es mir und ich schlug ihm mit der Handfläche auf sein Haupt. “Die hätten sich fast geschlägert. Und das zum Frühstück. Muss das sein?“ Nun war ich explodiert, hatte alles rausgelassen und war… immer noch verwirrt, dass es mir nicht besser ging.
Da kam mir der plötzliche Themenwechsel doch recht. Die Verabredung mit Nojra und Levi in den Vergnügungspark zu gehen – das war also heute. Beinahe hätte ich das vergessen. Ich stand auf, verräumte mein Tablet ordentlich, ehe ich zum Tisch zurück kam und den Engel am Kragen mitschliff. “Ja, aber erst am Nachmittag. Jetzt ist erstmal Unterricht.“ Wenn ich ihn nicht mitschleifen würde, könnte es gut passieren, dass er schwänzte. Und das wollte ich nicht. Heute wollte ich nicht alleine sein…

tbc: Timeskip – IG: 25. Juni Nachmittag – in der Mondklasse

25. Juni 2015, nachmittag
mit -


Gedankenverloren schlenderte ich durch die Gänge. Mein Magen gab genaue Anweisungen wohin wir gingen. Ich brauchte irgendwas festes zwischen den Zähnen. Und schon blitzte ein bestimmtes Bild von gestern Nacht durch meinen Kopf, den ich daraufhin energisch schüttelte. In letzter Zeit passierte es immer öfter, dass ich mich nicht so recht zu kontrollieren wusste. Ich stieß die Tür zur Cafeteria auf und war froh relativ alleine zu sein. Gelangweilt schnappte ich mir ein Tablet und schaufelte achtlos etwas vom Essen drauf. Irgendwelche Nudeln, ein bisschen Reis und irgendein Fleisch. Es war mir recht egal, was da letztendlich auf meinem Teller lag.
All das hatte nur wegen Lavinia angefangen. Wo war dieser Kohlkopf überhaupt? Ich hätte erwartet, dass er irgendwas gemeines geschrieben hätte, weil er doch ein wenig eifersüchtig war. Hatte ich das erwartet oder mir eher gwünscht, dass es so wäre? War ich jetzt enttäuscht darüber, dass es nicht so war? Etwas zu feste stach ich in die Nudeln, so dass die Gabel durchglitt und ein quietschendes Geräusch von sich gab. Nein, nein der konnte bleiben wo der Pfeffer wächst. Respektloser, Stilloser Kohlkopf. Was wollte ich überhaupt mit dem? Den könnte ich noch nicht einmal als lebendes Schild benutzen, weil er einfach viel zu schmal war. Selbst dafür war er nicht gut genug. Dennoch konnte ich nicht leugnen, dass es mich ärgerte ausgerechnet von ihm keine weitere Antwort mehr bekommen zu haben, ja sogar ignoriert zu werden. Frechheit.
Ich schob mir die Gabel mit den Nudeln in den Mund und schaute mich um. Fast alle waren gut drauf, schmiedeten Pläne wie sie das tolle Wetter genießen konnten. Sonne. Was war daran so toll in dieser brütenden Hitze seine Klamotten voll zu schwitzen? Krampfhaft versuchte ich einen guten Aspekt herauszufinden. Mir fiel nur einer ein. Das heiße Wetter konnte man ja nur am Wasser aushalten und zufällig würden da auch ein paar halb nackte Typen antanzen. Ich grinste. Das war wirklich ein guter Punkt. Doch auch dieses Grinsen verschwand wieder als ich mich erneut umsah. Wen von diesen Jungs wollte man bitte halbnackt sehen wollen?
Ich schob mir erneut was in den Mund. Bitte Winter, komm so schnell du kannst.

25. Juni 2015, nachmittag
Lavinia Efe
mit @Emily Shields
Erster Post nach langer Abwesenheit



Ich steckte grummelnd mein Handy zurück in meine Hosentasche, während ich die Tür zur Cafeteria auf stieß. Mama war schon wieder nicht erreichbar. Seit zwei Tagen schon ging entweder die Mailbox ran oder sie nahm des Telefonat entgegen, nur um mir zu sagen, dass sie gerade keine Zeit hätte und dann direkt wieder aufzulegen. Sie hatte einen neuen Mann an ihrer Seite und das gefiel mir ganz und gar nicht. Mama und ich waren schon immer ein zweier Team. Meinen Vater hatte ich nie kennen gelernt und das wollte ich auch nie. Männer brauchte niemand in seinem Leben, sie waren alle gleich.
Ich war sogar so frustriert von der ganzen Situation das ich tatsächlich im Wohnheim Essen gehen wollte.
Mit einem Kopf, welcher voll mit negativen Gedanken war, ging ich zur Essensausgabe und stellte fest, dass es mal wieder nur ein Gericht zur Auswahl gab, welches natürlich aus Fleisch bestand. Ohja, klar. Vegetarier und Veganer gab es auf dieser Insel anscheinend nicht.
Die Frau, welche auf der anderen Seite der Theke stand, fragte mich, ob sie mir was ausgeben sollte und ich sah sie genervt an. “Sicherlich nicht.“. Stattdessen nahm ich mir eine Flasche mit klarem Wasser und wollte so schnell wie möglich hier weg. Am besten so schnell wie möglich von dieser Insel weg. Es war die übliche Frage die mich mir in solchen Momenten stellte, wie hielt ich es hier schon über ein Jahr aus?
Verwundert über mich selber schüttelte ich den Kopf und wollte den Speisesaal wieder verlasse, als ich Emily entdeckte. Wir hatten immer noch streit, weil sie sich noch nicht bei mir entschuldigt hatte und ich erinnerte mich genau an ihrer Worte, welche sie mir gestern durchs Telefon gesagt hatte. Es war bestimmt gelogen. Warum sollte sie ein Date gehabt haben? Mit wem den? Als gäbe es hier jemanden der gut genug für sie war. Das war ein Gedanke der mir bitter aufstieß, weil ich damit zu gab, dass sie besser war als die anderen Bewohner. Jedoch war das ja aber auch nicht sonderlich schwer.
Leise seufzte ich und ließ mich ihr gegenüber einfach den Tisch nieder. „Lass uns von hier abhauen.“