Der große Speisesaal im Parterre des Wohnheims bietet Platz für unzählige hungrige Mägen. Zu Schulzeiten breitet sich hier morgens und abends der Geruch frisch zubereiteter Mahlzeiten im gesamten Erdgeschoss aus, die von der alteingesessenen Sayaka liebevoll zubereitet werden, die den Heimbewohnern schon lange nicht mehr fremd ist. Auch am Morgen kümmert sie sich darum, dass das Frühstücksbuffet immer nachgefüllt wird und am Abend steht sie an der Essensausgabe. Sie schenkt den Schülern nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern auch ein wohltuendes Lächeln. An manchen Tagen lässt sie sich allerdings von einer wohlgenährten Frau mittleren Alters vertreten, die nur sehr wortkarg ist und gerne auch zu kleine Mahlzeiten austeilt.
Der Speiseplan
Montag - 20.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsTsukune-Don - Hähnchenbällchen-Spieße mit Yakitori Soße auf Reis
AbendsGebratene Nudeln mit Tofu und Gemüse
Dienstag - 21.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Miso-Suppe, Wok mit Gemüse und Reis
AbendsGericht - Gebratene Weizennudeln mit Rindfleisch und/oder Gemüse
Mittwoch - 22.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Reis/Kartoffeln mit Tafelspitz und Meerrettich
AbendsGericht - Spaghetti Napoli
Donnerstag - 23.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Lasagne mit Salat
AbendsGericht - Toast Hawaii
Freitag - 24.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Hühnersuppe mit Nudeln oder alternativ reine Gemüsebrühe
AbendsGemüsepfanne -
Samstag - 25.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts, nur heute: frische Spiegeleier vom Wachtelhuhn!
MittagsGericht - Hähnchenbällchen-Spieße mit Yakitori Soße auf Reis
Der Irin war mittlerweile klar, warum sich Helena gestern so sehr herausgeputzt hatte. Sie hatte ein Date und Lydia hatte sie noch unnötig aufgehalten. Na hoffentlich kam Helena trotzdem noch pünktlich zu ihrer Verabredung. Aber sonderlich wütend sah sie jetzt nicht wirklich aus, deswegen ging die Wölfin einfach davon aus, dass sie nicht sauer sein würde. Nachdem die drei dann endlich ihre Reise zum Speisesaal fortsetzten, fing der Magen der Schwarzhaarigen auch schon sehr laut zu knurren an. Ein wenig peinlich berührt, griff sie an ihren Magen. Was sie damit bezwecken wollte? Die Irin versuchte so ihren Magen ein wenig zu beruhigen, aber dies schien wohl nicht so zu klappen, wie sie sich das vorgestellt hatte. Naja, ein Versuch war es wenigstens wert. Und da knurrte ihr Magen schon wieder. „Oh man… ich hab ja richtigen Kohldampf“, sagte sie entschuldigend zu den beiden Mädchen. Es war wahrscheinlich auch nicht toll für die beiden, dass ihr Magen die ganze Zeit Geräusche von sich gab. Doch zum Glück war der Weg nicht mehr weit und die Mädchen kamen nach kurzer Zeit im Speisesaal an.
Wie mechanisch ging die Wölfin auch sofort an das Buffet und bediente sich dort ordentlich. Sie sah sich nicht um und wusste auch deswegen nicht, ob jemand schon im Speisesaal war, den sie kannte. Das wichtigste für Lydia war im Moment das Essen. Ihr Magen knurrte schon die ganze Zeit über und es war wirklich an der Zeit etwas zum Essen zu bekommen. Heute entschied sich die Irin mal für eine relativ gesunde Variante von Frühstück. Es kam nicht alle Tage vor, aber heute hatte sie einfach Lust auf ein Müsli mit Haferflocken, Früchten und Milch. Seltsame Auswahl für einen Wolf, aber heute machte sie nichts Fleischiges an. Danach nahm sie sich noch ein Glas Wasser. Nun war sie endgültig für das Frühstück gewappnet. Lydia wartete anschließend auf Eli und Fenice. Währenddessen sah sie sich noch in der Menge um und entdeckte tatsächlich @Ivy und @Caiwen. Sie winkte den beiden danach noch kurz zu. Gerne hätte sie sich dazu gesetzt, aber sie waren zu dritt und da wäre der Tisch einfach zu klein geworden. Danach wandte sie sich wieder Eli und Fenice zu, als diese nun auch ihr Frühstück zusammengestellt hatten. „Und? Wo wollt ihr denn sitzen?“, fragte sie die beiden mit einem freundlichen Lächeln und wartete gespannt ab. Der Saal war recht voll. Ob die Mädchen überhaupt noch einen guten Platz ergattern würden? Mal sehen.
Nachdem sich Fenice einen Tisch für die drei ausgesucht hatte, setzten sich alle dort hin. Der Saal war recht voll, doch einige laute Stimmen hörte die Irin, die sie nicht an eine Person zuordnen konnte. Sie widmete sich aber auch viel lieber ihren neuen Freundinnen mit denen sie auch recht viel redete und eine schöne Zeit hatte. Aber irgendwann kommen immer die schönen Zeiten zu einem Ende, denn nach einer halben Ewigkeit, in der sich die drei gut verstanden hatten, kam ihnen die Uhrzeit in den Weg. Sie mussten sich langsam beeilen, um den Unterricht nicht zu verpassen.
Er wollte … bitte was? Einen kurzen Moment lang schaute sie den dunkelhaarigen leicht verwirrt an, fing sich aber relativ schnell wieder. Er knickte echt nicht schnell ein, so viel musste sie dem Zufallsbesucher lassen. Sie sollte also raten … gut. Wenigstens hatte der Kerl begriffen das man schon etwas bieten musste, wenn sie zumindest in Erwägung ziehen sollte sich darauf einzulassen. Der Preis war, soweit sie das beurteilen konnte, genau nach ihrem Geschmack. Aber welche vernünftige Löwin würde schon Futter ablehnen? Ganz besonders, wenn es auch noch „gratis“ war und man nichts verlieren konnte? Irgendwie hatte die Blondine so ihre Zweifel daran, dass dieser Kerl wirklich hundertprozentig über seinen Vorschlag nachgedacht hatte. War im Endeffekt auch total Latte, nicht ihr Verlust. Basta! Vor Freude würde sie ihm trotzdem nicht auf dem Tisch herumspringen. Ein verhaltenes und wenig begeistertes „Mh“ war alles, was der Dunkelhaarige von ihr bekam. Kein Grund viel Luft für eine simple Zusage zu verschwenden. Wenn sie sich weiter weigerte seinem Bedürfnis nach Aufmerksamkeit nachzukommen, würde sie vermutlich mit einer ganzen Eistüte aus dem Speisesaal marschieren. Keine schlechten Aussichten, aber die Grinsebacke noch länger zu ertragen würde ihre Laune vermutlich noch tiefer ziehen als ein Test in der Schule am Freitag. Aber anscheinend hatte er es richtig nötig. Kaum war die Zusage gefallen, erschlug er sie mit einem Schwall aus Worten. „Tipps“ sollten es sein. Cynthia kam es eher so vor, als würde er sie als Kernbehindert abstufen. Mit drei Versuchen jetzt noch falsch zu liegen, nachdem die Hälfte aller Klischees rausgeflogen war … uff. Das hätte sich der Reservebank-Backstreetboy eindeutig sparen können. Was war das denn das jetzt noch für eine Eigenleistung. Wirkte ja fast schon so als WOLLTE er ihr ein Eis ausgeben. Sowas musste man erst einmal verstehen, eh. Vielleicht hatte der Bengel auch ganz andere Motive, who knows.
Zeit, um genau dieser Vermutung auf den Grund zu gehen, verschaffte sich Cynthia erstmal durch einen Themenwechsel. Wieder folgte ein wahrer schwall an Worten und als er sich auf seine eigene Tollpatschigkeit berief und „auf sie draufgefallen“ war, konnte sich die Löwin ein amüsiertes und abfälliges auflachen nicht verkneifen. „Na klar, sicher.“, erwiderte sie spöttisch und zuckte einmal ungläubig mit ihrer Ohrenpartie, ehe ihr Blick wieder auf den eingeschüchterten Hund am anderen Tisch hinüberwanderte. Keine Reaktion von ihr; musste aber nichts bedeuten. Seine Nachfrage quittierte Cynthia mit einem offensiven „Das geht dich einen Scheißdreck an.“. Im Endeffekt war es ja auch so. Sie brauchte auf jeden Fall keine Schulter zum ausheulen, weil ein wimmernder Welpe zu wenig Rückgrat hatte für sich einzustehen. Kein Wunder, dass Werwölfe so ein scheiß Image hatten, wenn die Netten einfach nie ihre Fresse aufmachten. Der Griff nach ihrer Tasse war da geradezu vorprogrammiert. Manchmal war es besser seine Gedanken im Ansatz zu ertränken, damit sie sich nicht selbst eine verpasste. „Ich bleib lieber beim Ratespiel, du Hengst.“, wurde mit einer Anspielung auf seinen „Ausrutscher“ das vorherige Thema wieder aufgegriffen. Ob er wirklich was mit ihr hatte, war Cynthia vollkommen egal. Meinetwegen konnte er auch ihr Bruder sein … oder der verdammte Papst. „Aber gibt ja echt nicht viel, was da noch übrig ist.“, führte die Löwin weiter aus und verschränkte die Arme selbstischer hinter ihrem Kopf. „Wenn ich deine „Tipps“ richtig im Sinn habe, ist die Auswahl sowieso relativ klein.“, und bevor sie noch mehr Zeit damit vergeudete um den heißen Brei herumzureden, brachte sie es einfach hinter sich. „Entweder du bist nen Blutsauger, eines dieser Höllenviecher, oder ein Federvieh aus’m Himmel.“, haute sie ihre drei Versuche auf einmal raus und ließ ihren Blick dabei relativ ruhig auf seinen Gesichtszügen liegen. Soviel Anstand hatte Cynthia gerade noch, wenn sie mit jemandem redete. „Sind zwar alle drei nicht cool, aber ich will auch nur mein Eis.“, begründete sie ihre Wahl und nahm ihre Hände wieder herunter. Sie wollte ja nicht einmal wissen wie die genaue Antwort ausfiel. Nur, ob dir bei einem der Drei richtig lag. „Also?“.
"Man widerspricht oft einer Meinung, während uns eigentlich nur der Ton, mit dem sie vorgetragen wurde, unsympathisch ist." - Friedrich Nietzsche
Der Vorschlag mit dem Ratespiel schien die Blondine nicht so sehr zu begeistern. Gut, bis jetzt war sie eigentlich noch für gar nichts begeisterungsfähig. Aber der Amerikaner hatte immer noch ein Ass im Ärmel: Das Eis. Der Dämon hatte noch die Hoffnung, dass die Löwin durch das Eis eher auf seinen Vorschlag eingehen würde. Ihr unbegeistertes Mh zeigte dies zwar nicht, aber wer würde denn schon zu einem gratis Eis nein sagen. Oliver kannte wirklich niemand, der nein sagen würde. Wieso auch? Bei diesen Temperaturen war das Eis wohl der beste Freund von jedem. Somit konnte wohl Cynthia auch nur zustimmen oder? Der Schwarzhaarige wusste jedoch nicht ganz, wie sie reagieren würde. Vielleicht würde sie versuchen ihn vom Tisch zu verscheuchen? Vielleicht würde sie ihn auch versuchen zu verletzen? Zutrauen würde er dem Mädchen alles und nun war dem Amerikaner auch ein wenig klar, warum Caiwen ihre Probleme mit ihr hatte. Wahrscheinlich würde es Oliver auch so gehen, wenn er die Löwin richtig ernst nehmen würde. Aber das tat er nicht. Im Gegenteil, er fand ihr Verhalten zum Teil amüsant. Mal etwas anderes hier auf der Insel, war doch auch nett. Aber was den Dämon am meisten interessierte, war, ob Cynthia wirklich immer so taff war, oder auch eine andere Seite an sich hatte, die sie niemandem zeigen wollte. Tja, aber um das herausfinden zu können, musste er sich vielleicht was besseres als Eis ausdenken. Aber das musste ja auch nicht heute oder so sein. Oliver hatte Zeit. Dass er die Wahrheit dem Mädchen erzählt hatte, was Caiwen anbelangte, schien ihr recht egal zu sein. Sie glaubte ihm nicht. Gut, wieso auch? Immerhin kannte sie Oliver so gut wie gar nicht. Trotzdem hatte er sich hier doch ein wenig mehr Vertrauen gewünscht. „Ist echt so“, antwortete er nur darauf mit einem ernsten Gesichtsausdruck. Ob sie ihm nun ein wenig glauben würde? Wahrscheinlich nicht, aber der Schwarzhaarige hatte wenigstens sein Bestes getan. Die weitere Aussage der Löwin blieb von dem Dämon einfach mal unkommentiert. Immerhin ging es ihn ja auch nichts an was zwischen den beiden war und so richtig einmischen wollte er sich auch nicht. Er wollte sich nur einmal ein Bild von Cynthia machen. Sie ging anschließend dann doch auf das Ratespiel des Amerikaners näher ein. Von ihrem Spitznamen an ihn fühlte sich der Dämon ein wenig peinlich berührt und kratzte sich deshalb kurz am Hinterkopf. Es war ein Versehen gewesen und in Zukunft würde er sicherlich besser auf seine Umgebung achten. Aber das war jetzt nicht das Wichtigste am Tisch. Sie überlegte kurz und legte ihre Wahl auf Vampir, Dämon und Engel. „Genau, zu einer dieser drei Rassen, kann man mich zuordnen. Hast du irgendeine Vermutung, welches es genau ist?“, fragte der Dämon einfach neugierig nach. Anschließend wandte sich Oliver noch an das Mädchen wegen dem Eis. „Also, ich weiß nicht, ob du heute schon was vor hast. Aber das Versprechen wird eingehalten. Es gibt in der Stadt anscheinend die beste Eisdiele von ganz Isola. Dahin würde ich dich gerne mal einladen. Ich würde dir gerne meine Handynummer geben, dann kannst du dich bei mir melden, wenn du Zeit hast. Passt das für dich?“, fragte er die Löwin. Wahrscheinlich würde sie jetzt sicher wieder etwas Sarkastisches oder so sagen. Aber es war dem Schwarzhaarigen egal.
Der Dunkelhaarige konnte sagen was er wollte. Nichts auf dieser Welt würde Cynthia noch von seiner „Unschuld“ überzeugen. Mit seiner Art, seinem Auftreten und dem nicht zu überriechenden Reviermarkierung eines Hundes war das Stigma so fest auf seine Stirn gedrückt worden, dass nicht einmal die Beichte oder tausende Ave-Maria es dort wegbekommen würden. Höchstens die Dusche und sehr viel Shampoo würden dem Posterboy da vermutlich einen Gefallen tun. Zum Glück teilten sie nicht die gleiche Klasse; wenigstens ein kleiner Lichtblick. Noch heller wurde der Tag, als sie zumindest mit einer ihrer drei Antworten den Jackpot geholt hatte. Somit war das Eis gesichert und sie selbst freute sich natürlich immens. Wer konnte einer gekühlten Zuckerbombe schon widerstehen? Das hatte die Löwin ja schon zuhause kaum hinbekommen. Natürlich setzte das voraus, dass er seine Versprechen auch einhielt und sie nicht einfach wieder „vergessen“ würde. Das Cynthia sich solche Leute dann nochmal ganz liebevoll vorknöpfte, um ihr Gedächtnis ein wenig aufzufrischen, musste sie ihm sicherlich nicht sagen. Wettschulden waren immer Ehrenschulden. Deswegen wartete sie auch die ganze Zeit darauf, dass @Nojra sich hier blicken ließ, damit Cynthia die Ihre gleich tilgen konnte. Doch vorerst musste sie sich wohl oder übel noch ein bisschen mit der light Version von Jonathan Frakes herumschlagen. Warum auch immer der Typ so versessen auf sein Ratespiel war. War das so wichtig? Sichtlich genervt klappte ihr Kopf nach hinten, so dass ihr Blick nun die Deckenkacheln des Speisesaals begutachten konnte. Es war einfach unglaublich. Wollte er echt so gern seine Abstammung aus ihrem Mund hören? War es das, was er unbedingt wollte? Oder ging es hier nur darum seinen Willen durchzubekommen? Aber seine Meinung vertreten und penetrant Rätselspiele durchboxen waren auf jeden Fall zwei verschiedene Sachen. „Alter…“, sprach sie in Richtung der Decke und erhob ihren Kopf am Ende ihres kleinen Gedankenspiels, um ihm wieder mit ihren gelben Augen ins Gesicht zu sehen. „Du bist’n Vampir. Zufrieden?“, warf sie ihm einfach eine der drei Antwortmöglichkeiten vor die Füße und hoffte auf das Beste. Innerlich betete Cynthia, dass das Thema damit durch war. Nochmal würde sie sich darauf nicht einlassen. Für sie war es viel relevanter, wie es mit dem Eis weiterging. Man konnte die vorherige Antwort auch als kleines Mittel zum Zweck betrachten. Während ihr Gesprächspartner sich also genau auf dieses Thema stürzte, konnte man sehen wie ihre Augenbraue langsam immer höher und höher wanderte.
Er würde sie gerne zum einem Eis einladen und ihr gerne seine Handynummer geben … und dann auch noch in der besten Eisdiele von Isola. So viel positive Worte für ein so feindseliges Gespräch? Sie kam wieder einmal nicht drumherum sich grundlegend verarscht zu fühlen. Es wirkte wie ein eingesprochenes Manuskript von irgendeiner E-Mail an die Lehrer. Oder der verzweifelte Versuch irgendein Date zu arrangieren. Wobei letzteres genauso wahrscheinlich war wie der Dritte Weltkrieg. „Was du alles gerne machst …“, schnaubte sie leicht amüsiert und konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. „Bist nen selbsterklärter Gentleman, eh?“. Die Frage war für sie natürlich rein rhetorischer Natur. Eigentlich hielt die Löwin nichts davon ab ihn in die Kategorie zu schieben und dort verrotten zu lassen. Sollte er auch sein, wenn er wollte. Nur bei ihr fand das halt so gar keinen Anklang. Sie stand nicht so auf Höflichkeitsfloskeln und Leute die sich aalglatt durch die Gesellschaft schlängelten. Wer nirgends aneckt, der hat keine eigene Persönlichkeit. „Naja ... aber es passt. Auch diesen Nachmittag.“, gab sie trotzdem noch einmal eine Bestätigung, während ihre Hände das Smartphone aus ihrer Tasche kramten. Zwar nutzte sie das Ding nicht so regelmäßig, fand sich aber relativ gut darauf zurecht. Schnell waren die nötigen Tasten gedrückt und das Kontaktformular erschien offen auf dem Bildschirm, ehe es neben Cynthias Tablet auf den Tisch gelegt wurde. „Hier, du Hengst.“, und das Gerät wurde mit einem Ruck auf die andere Seite des Tisches befördert. So kam die Blondine wenigstens an seinen Namen ohne fragen zu müssen. Sie widmete sich unterdessen dem Rest ihres Frühstücks, wie ein Handy funktioniert musste sie ihm ja nicht erklären.
"Man widerspricht oft einer Meinung, während uns eigentlich nur der Ton, mit dem sie vorgetragen wurde, unsympathisch ist." - Friedrich Nietzsche
Zwar sagte Cynthia nichts, aber ihr Blick sprach Bände. Sie glaubte dem Schwarzhaarigen nicht. Gut, Beweise hatte er natürlich auch nicht. Aber wie sollte man das auch beweisen können? Immerhin könnte der Amerikaner schlecht die Löwin mit zu Caiwen schleppen und dann der Schwarzhaarigen sagen, dass sie ihr das sagen sollte, was gestern passiert war. Schon aus dem Grund, dass sich die beiden nicht vertrugen, war das eine sehr schlechte Idee. Aber egal. Es war die Sache der Blondine was sie ihm glaubte und was nicht. Dagegen könnte der Dämon wahrscheinlich eh nichts tun. Egal, ob er wollte oder nicht. Die erneute Nachfrage nach der Rasse des Amerikaners, gefiel Cynthia überhaupt nicht. Trotzdem ließ die Neugier Oliver nicht los. Er wollte einfach wissen, für was sich die Löwin wahrscheinlich entscheiden würde. Die Antwort war zwar falsch, aber dies wollte er ihr nicht sagen. Sie schien einfach zu genervt von seiner Fragerei zu sein und sie noch weiter zu Quälen wollte Oli jetzt auch wieder nicht. Wahrscheinlich wäre es, wenn es umgekehrt gelaufen wäre, anders gewesen. Cynthia hätte ihn dann eventuell damit aufgezogen, dass er es nicht erkennen würde oder sowas in der Art. Aber gut, die Löwin hatte auch komplett andere Charakterzüge wie er selbst. Bei Freundschaften hatte sie wahrscheinlich auch ihre Probleme. Immerhin muss man mit so einer Person klar kommen, wenn man befreundet mit dieser war. Und bei Cynthia war das sicher nicht ganz so einfach. Aber mittlerweile hatte der Amerikaner schon viele Charaktere hier auf der Insel gesehen und deshalb ließ ihm die Art und Weise, wie Cynthia mit ihm versuchte umzugehen, zum größten Teil auch kalt. Aber Oliver wollte nun die Löwin nicht zu lange auf eine Antwort seinerseits warten lassen, was seine Rasse anbelangte. „Ok“, kam nur aus dem Mund des Amerikaners. Mehr nicht. Warum? Vielleicht wollte er es ihr einfach nicht verraten. Vielleicht wollte er aber auch das Mädchen nicht weiter mit dem Thema quälen. Oliver war sich unsicher, warum er nicht mehr antwortete.
Der Themenwechsel zum Eis schien das Mädchen nun zu amüsieren. Er und ein Gentleman? Das konnte der Schwarzhaarige für sich selbst nicht beurteilen. Aber was er eigentlich wollte, ist das Eis in dieser speziell guten Eisdiele zu probieren und jetzt hatte er endlich wenigstens eine Verpflichtung, um dorthin zu gehen. Sonst würde er es sicherlich nur wieder vor sich hin schieben und nicht weiter weg, als die Umgebung des Wohnheims gehen. Hitze war einfach eine furchtbare Sache, wenn man eigentlich irgendwohin wollte. Naja, egal. Oliver zuckte einfach mit Schultern. „Eigentlich wollte ich da schon länger hin, aber war zu faul, wegen der Hitze. Jetzt muss ich ein Versprechen einlösen, weil sich das so gehört und da dachte ich, dass ich jetzt wenigstens mal dahin kann“, antwortete er ihr nur. Ob sie ihn wirklich als selbsterklärten Gentleman sah oder nicht, war dem Amerikaner egal. Das musste sie für sich selbst überlegen. Aber ja, so konnte der Amerikaner zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Das war doch was Gutes, jedenfalls für Oliver. Diesen Nachmittag war gut für Cynthia. Ok, notiert. Oliver hatte sowieso nichts vor, außer es würde sich spontan noch etwas ergeben. Aber das bezweifelte der Dämon jetzt einfach mal. Sie schob ihm ihr Handy mit einem Ruck über den Tisch. Oliver fing es ab und sah das Kontaktformular. Kurzzeitig überlegte er, ob er als Name Hengst hineinschreiben sollte, da die Löwin anscheinend damit versuchte ihn zu ärgern. Aber er entschied sich dann doch dagegen. Sonst würde Cynthia wohl nie seinen wahren Namen erfahren. Oder vielleicht wäre es ja besser, wenn sie seinen Namen nicht erfahren würde. Nein. Oliver wusste keinen Grund, warum er nicht seinen echten Namen in ihr Handy hineintippen sollte. Also gab der Dämon seinen wahren Namen ein und auch noch seine Handynummer. Danach schob er ihr das Handy über den Tisch wieder zurück. „Gut. Dann schreib du mir einfach, wann du heute Lust hast, dorthin zu gehen. Wir können uns dann dort entweder treffen, oder wir gehen gemeinsam dorthin. Wie du willst“, antwortete er der Löwin. Er wusste ja nicht, wie gut sie sich auf der Insel auskannte. Das Frühstück des Amerikaners war mittlerweile beendet. Aber nun wollte er natürlich noch etwas über Cynthia selbst erfahren. Wenn sie es natürlich überhaupt beantworten würde. „Was für Hobbies hast du denn?“, fragte er einfach mal und machte dadurch wieder einen sehr großen Themenwechsel.
Ein Glück! Auf die Antwort mit dem Vampir folgte keine weitere Frage. Noch so ein Ratespielchen und die Löwin hätte sich freiwillig einem Wilderer vor die Flinte geworfen. Dann war er jetzt eben ein Blutsauger. Hengst Blutsauger; klang nach ‘nem wirklich kreativen Vor- und Nachnamen. Zumindest wenn man es darauf anlegte seine pubertäre Inkompetenz laut und deutlich zur Schau zu stellen. Deswegen reservierte sich Cynthia mal kurzzeitig das Recht, innerlich über diese Kombination zu schmunzeln. Äußerlich blieb ihr nämlich nur noch ein simples Kopfschütteln übrig. Frustriert – und irgendwie auch leicht überfordert – pustete sie die Luft ihr Gesicht empor und damit ihre mittlere Haarsträhne nach oben, welche sich nach dem Abbrechen der Treibenden Kraft sofort wieder hinabfallen ließ. Was war das den für eine Begründung? Ohne Witz. „Alter …“, wiederholte sich die Löwin genervt und brachte einfach kein weiteres Wort heraus. Eine Begründung nach der sie nie gefragt hatte, aber bei der man auch nicht einfach weghören konnte. Sichtlich amüsiert vergrub sie ihre Augen unter ihrer linken Handfläche und musste Grinsen. So breit, dass ihre Reißzähne offen zur Schau gestellt wurden. Es war unglaublich amüsant und traurig zugleich. Wie kam er darauf, dass diese Erklärung jetzt nötig war? Nie hatte sie nach seinen Beweggründen gefragt. Cynthia verstand den Typen einfach kein Stück, aber das musste sie auch nicht. Im Endeffekt versuchte sie es erst gar nicht weiter, sondern widmete sich einfach weiter dem Rest ihres Frühstücks, um ihrem wachsenden Desinteresse weiter gebührend Ausdruck zu verleihen. Außerdem half das Futter bei der Regulierung ihres Blutdrucks. Sehr zur Freude ihres Smartphones, dass sich noch in den Händen des dunkelhaarigen Baywatch-Abklatsches befand. Sollte ihr nämlich gleich der Geduldsfaden reißen, wäre eine Geisel nicht gerade förderlich für ihre Verhandlungsposition; von dem finanziellen Faktor mal ganz abgesehen.
Glücklicherweise blieben alle Wort-Case-Szenarien, welche Cynthia in ihrem Kopf herumschwirrten, aus. Als ihr Handy am Ende des Tages auch wieder in ihre, mit schwarzem Nagellack beschichteten, Finger zurückkehrten, schien auch hier wieder ein kleines bisschen Entspannung einzukehren. Der neugierige Blick auf den neuen Namen in ihrem Kontaktbuch blieb dennoch nicht aus. Schnell huschten ihre gelb stechenden Blicke über die Buchstaben auf dem Display, bevor sie schlagartig wieder zu Olivers Gesicht zurückkehrten. „Vermutlich nach der Schule ...“, erwiderte sie minder begeistert und steckte ihr Smartphone wieder zurück in die Tasche ihrer Uniform, „... wenn du da überhaupt hingehst.“. Was natürlich auf seine vorherige Aussage mit der Eisdiele zurückzuführen war. Hoffentlich wusste er, wie verarscht man sich dabei vorkam, wenn man nichts anderes als ein Alibi ist. Die Ehrlichkeit dabei musste sie ihm allerdings positiv anrechnen. Zumindest hatte er – in diesem Punkt – Eier. Für jeden positiven Punkt, den Cynthia ihm abgewinnen konnte, legte Oliver Twist einen negativen nach. Wieder entkam ein strapazierter Schwall aus Luft ihrem Mund, während ihr linker Zeigefinger langsam ihre Schläfe massierte. Na gut, er wollte es, er bekam es. Blieb nur zu hoffen, dass er die Ansage auch verstand und nicht dachte, es wäre eine offene Interessensbekundung. Wie zur Hölle hatte der es geschafft Caiwen aufzureißen … die musste betrunken gewesen sein. Es ging gar nicht anders. „Oh, ich habe 'ne menge Hobbies.“, formulierte sie den ersten Teil ihrer Antwort und fixierte ihn dabei mit ihren gelb-stechenden Blicken. Sie lehnte sich sogar noch etwas weiter über den Tisch, damit er sie auch ja gut verstehen konnte. „Möbel sind eines meiner liebsten Hobbies, denn ich vermöbel gerne Leute, die mir zu viele dumme Fragen stellen und nach Hund riechen. Solche sind nämlich ganz oben auf der Liste.“, und als visuelle Unterstützung erhob sich Cynthias rechte Hand und zeigte nach oben. „Also entweder du strengst dein Posterboy-Hirn an und stellst mir ne eine gute Frage, bist still, oder du zischst rüber zu deinem Hundepüppchen, klar? Ansonsten weht hier gleich ein ganz anderer Wind … meine Fresse, eh.“. Womit der Großteil ihrer inneren Aggression erstmal rausgelassen war. Sie merkte mehr als zuvor wie angespannt sie durch die ganzen gestrigen Sachen noch war. Revierkämpfe machten die Löwin immer so unglaublich wuschig, das konnte man sich nur vorstellen, wenn man in ihrer Haut steckte. Oder man hieß Caiwen, dann ging das bestimmt auch klar. Sie musste heute Mittag echt mal Sport machen. Einfach Laufen, bis die Pumpe nicht mehr konnte. Das würde vermutlich helfen … hoffte sie.
"Man widerspricht oft einer Meinung, während uns eigentlich nur der Ton, mit dem sie vorgetragen wurde, unsympathisch ist." - Friedrich Nietzsche
Seine Erklärung gefiel der Blonden offensichtlich überhaupt nicht. Sogar ihre Haarsträhne pustete sie in die Höhe. Aber es war dem Amerikaner egal. Immerhin war es nur die Wahrheit und er hatte keinen Grund ihr diese Informationen zu vorenthalten. Nicht mal deshalb, weil ihr diese Antwort nicht gefiel. So wichtig war sie ihm jetzt ja doch nicht. Dass Cynthia kein weiteres Wort mehr herausbekam, bemerkte der Schwarzhaarige. Innerlich grinste er wie ein Honigkuchenpferd. Immerhin hatte er sie gerade sprachlos gemacht und die kurze Ruhepause war etwas, das Oliver gerade richtig genoss. Es war ruhig zwischen den beiden. Der Dämon reagierte nicht auf Cynthia. Sie schien es aber lustig zu finden und zeigte sogar ihre Reißzähne, die Oliver unbeeindruckt beobachtete. Doch ihm war das egal. Gedanklich schweifte er nun ein wenig ab, denn er hörte die vielen Stimmen im Speisesaal, die wirr herumredeten. Es klang schon fast wie eine Art Melodie. Währenddessen ruhten seine blauen Augen auf Cynthia. Er konnte das Mädchen immer noch nicht wirklich einschätzen und verstand auch wirklich nicht, was für ein Problem Caiwen mit ihr hatte. Sie war zwar zum Teil unhöflich, aber das wars. Bis jetzt zumindest. Wer wusste schon, was noch kommen würde. Jedenfalls wollte der Amerikaner dem Mädchen weiterhin auf die Nerven gehen, denn nur so würde sie wahrscheinlich ihr wahres Ich zeigen.
Nachdem Oliver das Handy wieder zurückgeschoben hatte, kam es auch geschickt bei der Blondine wieder an. Sie blickte auf ihr Handy. Aha. Sie wusste seinen Namen doch nicht. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn er Hengst darauf geschrieben hätte. Wie Cynthia dann wohl reagiert hätte? Wahrscheinlich wäre das dann sein Spitzname für alle Ewigkeit geworden. Das wollte er nicht, denn die Insel war nicht sonderlich groß und sowas könnte sich auch schnell herumsprechen. Das wäre also nicht sehr förderlich für seinen Ruf. Wenn er überhaupt einen hatte. Das wusste Oliver nicht. Naja, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Lieber vorsorgen, als sich nachher darüber zu ärgern. Gleich darauf sah ihn das Mädchen wieder an und unterbrach damit seine weiteren Gedankengänge. Nach der Schule hatte sie wahrscheinlich Zeit. Ok, das wurde gleich notiert. Er nickte zustimmend mit dem Kopf. Oliver hatte so oder so heute nichts vor. Oder würde später dann Caiwen ihn wieder aufsuchen? Möglich wäre es, denn er redete ja gerade mit ihrer Erzfeindin. Und so wie er das Mädchen kannte, würde sie sicherlich neugierig darauf sein, was Oliver mit Cynthia geredet hatte. Ob er bis dahin wirkliche Informationen über die Blondine hatte, wusste der Schwarzhaarige aber noch nicht. Aber der Nachmittag würde ja auch noch kommen und wer wusste schon, ob er dort einige Informationen über die Löwin bekommen würde. Er selbst glaubte ja nicht so daran, da sie jetzt am Frühstück auch nicht wirklich redselig war. Aber vielleicht würde sie ja das Eis ein wenig auflockern. Immerhin hat sie zum gratis Eis nicht nein gesagt und das war ein guter Anfang. Was er mit der ganzen Aktion eigentlich bewirken wollte, wusste Oliver selbst nicht so ganz. Eigentlich wollte er nur wissen, warum Caiwen gestern zu ihm geflüchtet war. Der entscheidende Grund lieferte nun Cynthia selbst. Bis jetzt war sie ja eher zurückhaltend und unhöflich, aber jetzt versuchte sie den Dämon einzuschüchtern. Unbeeindruckt von ihren Worten lehnte sich Oliver nach hinten, verschränkte die Arme und hörte ihr zu. Er roch nach Hund? Innerlich war er überrascht darüber, aber darüber konnte er gerade nicht so gut nachdenken, denn er musste sich zusammenreißen, dass er nicht gleich laut loslachte. Ein amüsiertes Grinsen konnte er sich aber dennoch verkneifen. Dieses Mädchen wollte ihm drohen. Auch Oliver lehnte sich nun ein wenig vor und sah ihr direkt in die Augen. „Süß, wie du mich versuchst einzuschüchtern. Ich hoffe, dass du weißt, dass ich nicht davor zurückschrecke Mädchen zu vermöbeln, wenn es sein muss. Und du scheinst ja fast darum zu betteln“, antwortete er ihr mit dem amüsierten Grinsen im Gesicht, ehe er sich wieder zurücklehnte. Ja, auch Oliver konnte böse werden, wenn es nötig war. Eigentlich kam es sehr selten vor, aber nur so konnte man wohl mit der Löwin sprechen. Im Prinzip bezeichnete sie sich selbst als Raufbold. Ob dem auch der Wahrheit entsprach? Oliver hatte jedenfalls noch nie gehört, dass sie jemanden verletzt hatte oder so. Aber gut, das war ihm auch recht egal. „Aber hast du dich hier mal im Speisesaal umgesehen, oder bist du blind? So gut wie alle Tische sind belegt. Selbst wenn ich mich umsetzen wollen würde, es gibt keinen einzigen freien Platz mehr. Also wirst du mich weiterhin ertragen müssen. Aber da du offensichtlich keine Fragen beantworten kannst, könntest du mir mal stattdessen Fragen stellen. Falls du überhaupt ordentliche Fragesätze bilden kannst“, antwortete er ihr daraufhin mit dem amüsierten Gesichtsausdruck. Ob sie auf seinen Vorschlag eingehen würde? Das würde sich sicher gleich zeigen. Währenddessen konnte er ein wenig über die Rasse von Caiwen nachdenken. Immerhin hatte Cynthia ihm einen entscheidenden Hinweis gegeben, auch wenn er das nicht wollte. Hund… Es gab nur zwei mögliche Arten, die mit Hunden zu tun hatten. Entweder ein Tiermensch, so wie Cynthia. Oder ein Werwolf. Viel mehr Möglichkeiten gab es hier nicht. Beide Rassen fand der Amerikaner nicht schlimm, aber er wollte Caiwen nicht darauf ansprechen, denn sie schien nicht zu wollen, dass er es wusste. Also würde Oli es dabei wahrscheinlich offiziell belassen, dass er nicht wusste, welche Art Caiwen war. Auch wenn er dem jetzt ein wenig näher gekommen war. Eigentlich müsste der Dämon der Löwin dafür danken, dass sie ihm geholfen hatte. Aber dieser Bitch würde er sicher nicht dafür danken. Dafür war sie einfach viel zu unhöflich und dies war ja auch nicht das Thema des Gesprächs.
Süß? Süß?! Was zur … ?! Einen kurzen Moment lang blieb ihr Blick mit einer nahezu hartnäckigen Starre auf seinen Seelenspiegeln haften. Was ging denn bitteschön mit dem falsch? Der machte sich echt einen Spaß daraus, oder? Aber das war ja noch nicht mal alles! Natürlich war sie es, die hier um Schläge „bettelte“. Wütend biss sie ihre Zähne zusammen, ernsthaft mit dem Gedanken spielend ihm einfach eine in die Fresse zu hauen. Der Depp sollte vielleicht mal sein Gehirnschmalz für andere Sachen nutzen, anstatt hier so dreist auf seinem Stuhl herumzulungern und den eiskalten Poser zu spielen. Die Löwin hatte ihm doch von Anfang an klargemacht, dass er sich gefälligst mit sich selbst beschäftigen sollte. Warum war das so verdammt schwer zu verstehen? Auf der anderen Seite dachte Cynthia aber nicht mal im Traum daran sich von gerade so jemandem in die Schranken weisen zu lassen. Wenn du einmal zurückweichst, dann tust du es immer. Besser war es, gleich ein Statement zu setzen, damit auch die anderen Flachpfeifen begriffen, dass man mit ihr nicht herumspringen konnte, wie man es gerade für nötig hielt. Mit seiner Nachfolgenden Aussage hatte der dunkelhaarige Hengst sein Schicksal dann endgültig besiegelt. Mit der rechten Hand auf dem Tisch abgestützt, packte sie Oliver am Kragen seiner Schuluniform und zog ihn leicht an sich heran. Gerade genug, dass er ein kleines bisschen weiter in ihre Richtung kam und seine Klamotte keine Schäden davontrug. Ein kleines Zugeständnis, wenn man es denn so sehen wollte. Immerhin respektierte sie den Kerl dafür, nicht beim kleinsten Funken Gegenwind einzuknicken. Auf der anderen Seite hasste sie ihn für seine penetrante Art. Als ob er einfach redete ohne sich mit der Person vor sich auseinanderzusetzen. Sogar sie antwortete ihm auf seine verdammten Fragen. Schon Ironisch, dass gerade sie in dem Moment auf etwas mehr Eloquenz und Empathie gehofft hatte. Doch wer wusste schon immer, was er wollte? Niemand, eigentlich. Die Löwin war da nicht anders. „Ist ja echt schön für dich, dann kann ich ja auf Gegenwehr hoffen. Mir ist es nämlich auch egal, wem ich die Fresse poliere. Also sperr' deine Lauscher auf! Es sei denn, du willst deine Worte gleich mal unter Beweis stellen.“, zischte sie ihm deutlich Lauter als vorher entgegen, ehe ein leichtes Knurren erneut ihre Kehle verließ; eindeutig tiefer und animalischer als alle vorherigen dieser Sorte zusammen. So langsam war die verdammte Eis-Motivation aufgebraucht. Geduld spielte hier schon lange keine Rolle mehr. Das war besonders gut an ihren Händen zu erkennen, wo sich ihre Krallen aus den Fingerkuppen ausfuhren. Ihr Schweif, der mit aufgeplusterter Spitze wie ein Skorpionstachel in Bereitschaft stand, sollte da auch nicht in Vergessenheit geraten. Doch Cynthia war noch lange nicht fertig mit ihm. „Hättest du mir auch nur eine verdammte Sekunde zugehört, dann wäre in deinem Erbsenhirn angekommen, dass du einfach nur still sein sollst! Aber weil du ja so scharf auf eine Frage bist, gut. Hier kommt sie: Warum zum Fick ist es so schwer zu verstehen, dass ich einfach nur mein verdammtes Frühstück genießen will, ohne von irgendeiner Flitzpiepe dabei ständig mit Fragen bombardiert zu werden?“. Was im Endeffekt auch das Schlusswort ihres momentanen „Wutanfalls“ war. Eigentlich – so konnte die Löwin über sich selbst urteilen – war sie hier noch recht zivilisiert. Innerlich war sie aber schon längst bereit, das Ganze auf physischer Ebene auszutragen. Ganz getreu nach dem Motto: „Man kannte sich erst, wenn man sich miteinander geprügelt hatte.“. Der Nachwuchs-Poser hatte also jetzt die Möglichkeit sie mit einem richtig geilen Kommentar von seiner Standfestigkeit zu überzeugen, oder auf eine kleine Prügelei zu wechseln. Das Lustige daran? Beide Wege führten – irgendwie zumindest – zum Ziel.
"Man widerspricht oft einer Meinung, während uns eigentlich nur der Ton, mit dem sie vorgetragen wurde, unsympathisch ist." - Friedrich Nietzsche
Ivy musste mit einem Schlucken bemerken, dass Caiwen genau nachfragte, was sie mit richtiger Drache meinte. Sie hatte es zwar extra so betont, aber eigentlich wollte sie gar nicht darüber sprechen. Das hatte sie sich irgendwie anders vorgestellt. Einen kurzen Augenblick schwieg sie einfach, denn sie wollte Caiwen nicht anlügen und versuchte einfach die richtigen Worte zu treffen. Zögernd stocherte sie in ihrer letzten Waffel mit der Gabel herum. Also naja ich hatte mich schon in einen Drachen verwandelt... Sie zögerte wieder und erinnerte sich an das erste Mal, denn das war der Tag, an dem Jacob ihr erzählt hatte, dass Jaden gestorben war. Sie konnte gar nicht in Worte fassen, wie sich das angefühlt hatte und das wollte sie auch gar nicht. Eine Mischung aus Trauer und Wut hatte sie in ein Monster verwandelt. Ohne Kontrolle. Schnell schüttelte sie den Kopf und zerquetschte unbewusst die Waffel mit ihrer Gabel. Es lief einfach nicht so wie geplant. Sagte sie dann schließlich und hoffte, dass Caiwen das Thema nun beenden würde. Ihre Aussage mit der Kette belächelte sie nur etwas. Sie wollte sich keine Hoffnungen machen, wo einfach keine waren, dennoch war es lieb von ihrer Freundin gewesen.
Mit einem kurzen Blick zur Tür, sah sie @Lydia Johnson mit zwei anderen Mädels. Die beiden schienen neu zu sein, also hatte Lydia bestimmt wieder ihre Nächstenliebe gezeigt und wollte ihnen helfen! Sie grinste. Ihre Freundin war einfach zu lieb für diese Welt. Fröhlich winkte sie Lydia zu. Nun musste sie sich keine Sorgen mehr machen, dass sie verschlafen hatte oder etwas in der Art. Sie schien wach und fröhlich zu sein. Zum Glück.
Zu ihren Gunsten war das neue Thema viel spannender gewesen, denn Caiwen schien jemanden kennen gelernt zu haben, mit dem sie nicht sonderlich gut klar kam und das konnte sich Ivy eigentlich gar nicht vorstellen. Ungläubig sah sie rüber zu Oliver und Cynthia und im Verlaufe des Gespräches konnte man bei den beiden deutlich raushören, dass sie sich auch nicht sonderlich gut verstanden. Ivy schüttelte den Kopf und versuchte Caiwen zu beruhigen. Ach ich glaube nicht, dass Oliver das einfach so ausplaudern würde. Dann wurde sie etwas leise. Und ich glaube, dass die beiden sich auch nicht so gut verstehen. Sie ist aber auch unhöflich... kommentierte Ivy so leise wie es nur ging. Plötzlich tat ihr Caiwen richtig leid. Das war ihre neue Zimmergenossin und sie schien eine richtige Furie zu sein. Vielleicht hatte sie auch andere Seiten und sie hoffte für ihre Freundin, dass Caiwen diese andere Seite auch mal kennen lernen durfte. Schnell versuchte sie sich selbst und Caiwen etwas zu beruhigen. Wenn es dir zu viel wird in dem Zimmer, kannst du jederzeit zu mir kommen. Bot sie ihrer Freundin an, sodass sie sich vielleicht nicht zu sehr fürchtete. Sie hatte mit ihren Nachbarinnen zum Glück keine Probleme, entweder sie waren nicht da, oder sie waren einfach freundlich und man konnte sich gut mit ihnen unterhalten. Etwas skeptisch sah sie zu den beiden, als @Cynthia Akintola auf einmal handgreiflich wurde. Schluckend sah sie zu Caiwen. Ohje, was würde jetzt wohl passieren?
Es war im Speisesaal schon richtig voll gewesen und überall waren neue Gesichter. Sie erkannte @Oliver Blake und winkte ihm hastig zu. Es war schön zu sehen, dass es ihm gut ging und er auch schon wach war, doch an seinem Tisch ging es etwas anders her. Sein Gegenüber hatte Feni noch nie gesehen und sie schien eine von der hitzigeren Sorte zu sein. Normalerweise wäre Feni sofort rüber gerannt zu ihm, doch nun traute sie sich nicht mehr und beließ es einfach bei dem Winker. Sie nickte und stimme Lydia eindeutig zu. Oh ja, ich hab auch einen riesen Hunger, ich könnte glatt das ganze Buffet leer essen! Fröhlich grinste sie ihre beiden Begleiterinnen an und sah sich dann wieder um. Gab es überhaupt noch einen leeren Platz? Ganz hinten in der Ecke konnte sie noch einen Tisch erkennen. Sie zeigte dahin und sah dann fragend die anderen beiden an. Der Tisch sieht noch frei aus oder? Alle anderen sind schon voll. Nochmals sah sie sich um, um sich noch einmal zu vergewissern, dass sie keinen freien Tisch übersehen hatte. Sie wollte gerade los zum Buffet, als sie plötzlich zusammen zuckte, denn Cynthia hatte Oliver plötzlich am Kragen gepackt. Was war denn da los? Sollte sie Oliver zur Hilfe eilen? Ihre Worte hallten durch den Speisesaal und Feni bekam Gänsehaut. Sie wollte, aber sie traute sich einfach nicht. Diese Frau machte ihr einfach Angst. Sie schluckte und sah zu den anderen beiden. Würden sie irgendetwas unternehmen wollen? Alleine könnte Feni vielleicht gar nichts ausrichten. Sie brauchte die beiden anderen grade einfach, damit sie selber sich nicht in die Hose machen würde. Kommt mit. Zischte sie Lydia und Elionora leise zu, ehe sie vorsichtig näher zu @Cynthia Akintola und @Oliver Blake schritt. Sie hatte nicht vor irgendetwas zu sagen, denn sie traute sich auch gar nicht, aber sie wollte, nein sie musste eingreifen, falls es wirklich zu einem Handgemenge kommen würde. Sowas gehörte doch nicht in den Speisesaal und sie wollte Oliver wirklich helfen! So stand sie also mit Lydia und Elionora etwas neben dem Tisch von den beiden und beobachtete einfach nur, was als nächstes passieren würde. Ängstlich schluckte sie und betete, dass einfach nichts passieren würde, sodass alle in Ruhe ihr Frühstück weiter essen konnten.