Alice's Zimmer ist klein und gemütlich. ne typische Studentenwohnung halt. Das einzige schöne hier, ist das Badezimmer. Leider ist es ziemlich eng dort. In Alice's Zimmer herrscht oft ziemlich viel Unordnung, doch es stört sie nicht. Sie kennt ihren Chaos ganz genau und kennt sich bestens darin aus. In ihrem Zimmer sind lauter Pflanzen verteilt und auf ihrem Schreibtisch lauert oft ihre Hausspinne, Roxy.
Er zögerte. Er zögerte doch tatsächlich. Das war nicht gut. Gar nicht gut. Und dann noch diese Antwort: >Wie könnte ich so ein tolles Mädchen wie dich nicht mögen...<[/i] Das war nicht das gewesen, was ich erwartet hatte. Das war nicht das, was ich mir erhofft hatte. Erhoffte ich mir das wirklich? Er hob meinen Kopf hoch und und schaute mich an. Dieser Blick... Wieso konnte ich diesen Blick nicht deuten? Schau mich nicht so an. Bitte schau mich nicht mit diesem Blick an, bat ich im Stillen und versuchte seinem Blick zu entkommen, was in dieser Lage jedoch kaum möglich war. Noch immer konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich ihn wollte oder nicht. Wieder fragte Rave mich, ob er mich in Ruhe lassen soll, oder nicht. Mein Blick huschte zu seinen Augen und verharrten dort einen Augenblick. Vielleicht will er verschwinden und als Gentleman dastehen. Vielleicht lügt er mich an. Vielleicht ist ihm die ganze Situation peinlich. Vielleicht, vielleicht, vielleicht. Unsinn. Natürlich war er nur nett. Wie konnte ich nur so blöd sein? Sieh dir ihn doch an! Er war attraktiv, nett, witzig, unglaublich - einfach perfekt! Sein Charme, seine Art... er konnte alle haben. Wieso mich? Einen Augenblick lang war es still. Ich nahm seine Hände von meinem Gesicht und hielt sie eine Weile lang zwischen meinen Händen. "Geh", flüsterte ich schliesslich. "Ich brauch Zeit für mich... glaube ich" Ich zögerte eine Weile, gab Rave schliesslich einen - eher freundlichen als romantischen - Kuss auf die Backe, liess seine Hände los und lief in mein Zimmer hinein. Die Tür schloss sich leise und ich lehnte mich gegen sie.
Ich merkte, wie sie sich Gedanken machte. Warum konnte sie mit mir ihre Gedanken nicht teilen? Ich würde so gerne wissen, was sie gerade dachte, was sie über mich dachte... bzw. über uns. Mein Blick verharrte in ihre Augen. Auch ihre Augen blicken in die Meine und verharrten einen Augenblick. Sie dachte so viel nach, wieso machte sie sich solche Gedanken und worüber? Was dachte sie? Dann nahm sie meine Hände von ihrem Gesicht, hielt meine Hände in die ihren und flüsterte ein Wort. Was? Ich... soll gehen? Wirklich? Ich mein... braucht sie nicht jemand der auf sie aufpasst? Wenn ich jetzt gehe, und sie alleine lassen würde, wer versprach mir, dass ihr nicht wieder etwas zustößt? Sie wirkte unsicher, als sie meinte, sie würde Zeit für sich brauchen. Als sie mir einen Kuss auf die Backe drückte, blickte ich sie verwirrt an. Als sie aufstand, zögerte ich keine Sekunde und stand ebenfalls auf und blickte zu ihr, wie sie die Tür öffnete. "Ruf mich, wenn du jemanden brauchst..." sagte ich schnell, ehe sie die Tür schloss. Das Einzige was mir blieb war ihr hübsches Gesicht in meinen Gedanken. Ich spürte immer noch, wie sie meine Hände hält, auch wenn sie gar nicht mehr hier war. Doch anstatt zu gehen, lehnte ich mich an die Wand neben der Tür. Wenn Alice mich ruft, werd ich sie hören und nicht zögern ins Zimmer zu kommen. Ich hatte ja eh nichts besseres vor. Sie war die einzige Person, die mir wichtig war und schließlich wollte ich für sie da sein.
An der Türe lehnend rutschte ich auf den Boden hinunter und lehnte meinen Kopf an die Tür. Laut seufzend versuchte ich meinen Kopf zu leeren, doch irgendwie funktionierte es diesmal nicht. Auf dem Gang konnte ich Raves Anwesenheit spüren. Er war noch immer hier. Was er wohl dachte? Ich schloss die Augen und konzentrierte mich stärker. Er lehnte sich an der Wand. Er blieb tatsächlich. Ich lief auf die Stelle zu und lehnte mich ebenfalls daran. Seine Wärme schien durch die Wand zu gehen und mich zu umhüllen. Für eine Sekunde schloss ich die Augen. Dann wurde es mir zu viel. Ich fühlte mich plötzlich eingeengt und musste hier raus. Verwirrt drehte ich mich einige Male hin und her, schnappte mir schliesslich einen Pulli und schnappte mir meinen MP3-Player. Ich warf noch einen Blick zu der Stelle, wo sich Rave befand, dann machte ich das Fenster auf und sprang einfach hinunter. Ich musste weg, hielt es einfach nicht mehr aus. Bloss weg.