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Bürgermeister Koji

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BeitragThema: Friedhof Friedhof - Seite 7 EmptySo 25 Sep 2011 - 12:27
das Eingangsposting lautete :

Der Friedhof




Der alte Friedhof liegt schon seit Jahrzehnten etwas abgelegen von der Stadt am Rande des Bambuswaldes. Früher glaubte man, dass das Urrudel der isolanischen Werwölfe die Überreste ihrer Verwandten hier begruben und den Friedhof selbst wie ihren eigenen Augapfel bewachten. Der Glaube an die Werwölfe im Friednhof ist zwar abgeschwächt, dennoch wird die Ruhestätte von vielen Inselbewohnern immernoch gemieden. Denn eines ist sicher: Zwar beerdigte das Rudel hier nicht seine Verstorbenen, dennoch kam es desöfteren schon zu einem Aufeinandertreffen zweier Parteien am Friedhof. Davon zeugen zumindest schiefliegende und halb zerstörte Grabsteine.


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BeitragThema: Re: Friedhof Friedhof - Seite 7 EmptyMo 14 Jan 2019 - 23:23
Ruby Fire
mit Yuu


cf.: Marktplatz

Natürlich hatte ich mit bekommen, dass Yuu nicht in der Schule war. Ich wollte ihm sogar erst schreiben und fragen, ob alles gut war, aber da seine Nachrichten zuvor so knapp aus gefallen waren und er kurz nach dem Angriff sagte, dass er nicht groß verletzt sei, war ich unsicher und ließ es sein. Stattdessen fragte ich unseren Klassenlehrer, ob er etwas wüsste. Seine Antwort war zwar auch etwas verhalten, aber auch er erzählte mir, dass es Yuu gut gehen würde und in gewisser Weise stimmte es auch. Körperlich ging es ihm gut, aber das war es auch schon. Doch ich widersprach ihm nun nicht, das würde nichts an der schrecklichen Sache ändern, die er mir gleich erzählen würde. Ich lauschte seiner Erzählung, was an diesem Tag passiert war und noch immer wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Noch nie war ich ein Mädchen gewesen, welches unentwegt plappern konnte und immer einen Spruch auf den Lippen hatte. Klar, ich war gut im Reden und Ansprachen halten und natürlich konnte ich Gespräche führen, aber das hier... das war etwas komplett anderes. Als er sich hinkniete und dabei meine Hand loslassen wollte, wollte ich ihn erst davon abhalten. Es kam mir richtig vor, das wir unsere Finger miteinander verflochten hatten und auch wenn ich gerne sagen würde, dass ich ihm mit meiner Hand kraft geben wollte, so wusste ich, dass ich diejenige war, die die Kraft vom Händchenhalten schöpfte. Also widerstrebte ich nur kurz und ließ ihn dann, die wunderschönen Blumen auf das Grab seiner Eltern legen.
Dann erzählte er mir, dass es keine Beerdigung gab und mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. “Yuu...“ Es war nur ein leises Krächzen und ich merkte, dass ich den Tränen nahe war, doch ich versuchte mich zusammen zureisen. Nicht ich hatte meine Eltern verloren, sondern er. Doch seine nächsten Worte brachen meinen Damm und ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich war wie eine Tochter für sie gewesen... Ich wusste, dass dies stimmte. So oft war ich dort ein und aus gegangen, habe unzählige male bei ihnen übernachtet, mich von ihnen trösten lassen, mit ihnen gegessen und habe selbst besondere Feiertage wie Weihnachten mit ihnen verbracht. “Es... Es tut mir so Leid, Yuu.“ Ich wusste nicht, was ich anderes sagen sollte. Wenn mein Schmerz schon so groß war, wie sehr musste er gerade Leiden? Ich versuchte meinen Tränen gar nicht erst vor ihm zu verstecken, viel zu oft hatte er mich schon heulen sehen, als das es mir jemals vor ihm peinlich sein könnte. Ich wich seinem Blick nicht aus, sah ihn mit Tränen verschleierten Augen an und fragte mich, wie er so viel Kraft hatte und nicht auf der Stelle zusammenbrach. Instinktiv wollte ich wieder nach seiner Hand greifen, doch dann bemerkte ich die Lilien in seiner Hand, welche er noch nicht abgelegt hatte. Dies esMal war mein Kopf schnell mit dem kombinieren. Seine Oma.... Ich zog scharf die Luft ein und schluchzte laut. Wieso war es mir nicht früher eingefallen... warum müsste er sonst ins Wohnheim ziehen, wenn sie noch leben würde...? Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Wie konnte er hier noch so aufrecht vor mir stehen und nicht vor Schmerz und Kummer sterben? Ohne weiter drüber nachzudenken, setzte ich einen Fuß vor den anderen und schlang meine Arme um seinen Bauch, drückte mein Gesicht an sein Oberteil. “Deine Oma, Yuu....“ schluchzte ich, aber war mir nicht sicher, ob er mich überhaupt verstehen würde. “Wie konnte das nur passieren? Oh Gott, es tut mir so unendlich Leid...“


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BeitragThema: Re: Friedhof Friedhof - Seite 7 EmptyDi 15 Jan 2019 - 18:31


cf: Der Marktplatz

Es zerbrach sein Herz, als er sah wie Ruby damit zu kämpfen hatte. Ihre Schritten wirkten vollkommen wacklig. Ihre Stimme bebte. Ihre Tränen wischte Yuu mit einem Daumen fort. Ihre Arme legten sich um Ihn und als wäre ein Damm gebrochen, rührte sich sein Herz. Einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. "Alles wird gut..psscht. Nicht weinen." Er erwiderte die Umarmung. Seine Eiseskälte war vollkommen verschwunden und eine warme Zärtlichkeit legte sich um die beiden Schüler. Er wusste, wie sehr Ruby seine Eltern gemocht hatte. So viele Schwierigkeiten hatten Beide durchgestanden. Er erinnerte sich noch genau, wie seine Mutter zwei Schultüten zur Einschulung der beiden Kinder gepackt hatte. Eine für Ruby und eine für Yuu. Am Ende hatten sie die Schultüte von jeweils Anderen ausgepackt. Es entlockte ihm eine Träne, welche er allerdings schnell wegwischte. Er wollte nicht Schwach wirken, Ruby brauchte einen gewissen Halt und die Tatsache das Yuu ihr diesen Halt gab, sprach Bände. Irgendwie. Die Zeit verstrich langsam tickend. Er machte sich gar keine Gedanken darüber  als er sanft über ihren Rücken streichelte. Ihr Schlurchzen verschwand allmähllich. Auch das Beben ließ nach. Wahrscheinlich würde sie in jenem Moment sein Herz wild pochen hören. Es sprang Purzelbäume. "Es ist alles in Ordnung." Er wollte Stark sein. Für Sie. Für Ihn. Schwäche war kein gutes Zeichen. Immerhin war er der letzte Osaka. Leise summte er eine Melodie, eines alten Kinderliedes. Seine Oma hatte es den Kindern immer vorgesungen, wenn sie schlafen sollten. Es hatte Rubys aufgeweckte Art immer beruhigt.

Nachdem Ruby sich einigermaßen beruhigt hatte, nahm Yuu ihre Hand. Sie gingen einige Schritte weiter über den Friedhof, als sie am Grab seiner Oma ankamen. Sie lag etwas weiter entfernt und doch bei ihrer Familie, denn hier wurde vor Jahren auch sein Großvater beerdigt. Sie hatte ihn abgöttisch geliebt. Yuu lächelte. Auch hier legte er die gekauften Blumen hübsch auf das Grab und sprach leise. "Obaa-san, ich habe dir heute Besuch mit gebracht. Ruby ist hier. Du hast sie lange nicht gesehen, nicht?" Er erhob sich und zog Ruby zu sich. Sein Arm legte sich automatisch wieder um ihren Rücken. Er wollte nicht, dass sie durchs Weinen noch umkippte. "Yusa ist an Altersschwäche gestorben. Das sagen die Ärzte, jedoch denke ich, dass der Tod der Beiden ihr sehr zu gesetzt hat. Sie hat gekämpft, aber ich denke sie ist Froh das sie nicht mehr Leiden muss. Es war zu viel." Seine Stimme war weiterhin leise. Es war eine angenehme Stille auf dem Friedhof, welche die Sache eindringlicher und sensibler gestaltet. "Sie hat immer nach dir gefragt. Wie fleißig du doch bist. Bevor sie starb, wollte sich das du sie besuchst. Doch ich kam nicht mehr dazu dich zu fragen. Es war....zu spät." Es klang wie ein Vorwurf. Nie hatte er es sch verziehen das er die letzte Bitte seiner Grandma nicht erfüllen konnte. So lange hatter er sich geziemt, etwas zu sagen. Er war egoistisch. "Verzeih mir." Seine Worten standen im Raum. An Yusa gerichtet. An Ruby gerichtet. An die gesamte Welt gerichtet.



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BeitragThema: Re: Friedhof Friedhof - Seite 7 EmptyMi 16 Jan 2019 - 18:00
Ruby Fire
mit Yuu


Irgendetwas lief hier gerade gewaltig schief. Ich sollte ihn trösten und doch wischte er mir gerade meine Tränen weg. Wieso konnte ich mich gerade nicht zusammen reißen? Ich war wütend auf mich selbst und doch konnte ich immer noch nicht aufhören zu weinen, während Yuu auch seine Arme um mich legte und ich dann seine Lippen sanft auf meiner Stirn spürte. Er sagte mir, dass alles gut wird. Er sagte das zu mir. Ich sollte das sagen, nicht er. Doch ich blieb stumm, schluchzte nur immer wieder vor mich hin und drückte mein Gesicht an seine Brust, während er seine Hände beruhigend über meinen Rücken streichen lässt. Ich presste meine Lippen aufeinander und unterdrückte jedes weitere Geräusch. “Was? Nein, nichts ist in Ordnung, Yuu!“ Langsam löste ich mich aus unserer Umarmung und sah ihn mit geröteten Augen an. “Wie kannst du so etwas sagen? Wie soll denn gerade überhaupt irgendetwas in Ordnung sein?“ Ich suchte seinen Blick, um eine anderes Gefühl zu sehen, welches mir verriet, das auch er unendlich traurig war. Ich wusste das er es gerade ist, er zeigte es mir bloß nicht.
Er nahm wieder meine Hand in seine und wir gingen ein paar Schritte von dem Grab seiner Eltern weg. Ich versuchte etwas unauffällig meine verschmierte Wimperntusche unter meinen Augen wegzuwischen und hoffte, dass er mir nicht böse war, das sein weißes Hemd der Schuluniform nun ein paar schwarze Flecken hatte.
Wir blieben zusammen vor dem nächsten Grab stehen und ich sah erneut zu, wie er auch hier Blumen ableckte und seine Großmutter dann begrüßte. “Hallo Oma...“ Meine Stimme war viel zu leise und Yuus nächste Worte trieben mir wieder die Tränen in die Augen. Sie wollte mich gerne noch mal sehen, erzählte er mir und es stimmte, ich war schon mehrere Wochen, wenn nicht über einen Monat nicht bei der Frau gewesen, welche ich selber Oma nannte, weil sie für mich wie eine war. Ich konnte meinen Tränen nicht weiter aufhalten und sie liefen mir wieder meine geröteten Wangen herunter. Vorsichtig ging ich ein paar Schritte ran, an den Grabstein und strich über das kalte Material. “Ich bin immer noch fleißig, Oma. Eigentlich wollte ich heute den Nachmittag damit verbringen für die Schulwoche vorzuarbeiten, aber Yuu hat meinen ganzen Tagesablauf durcheinander gebracht. Das hat er ja früher auch schon gerne gemacht.“ Ich versuchte irgendwie witzig zu sein, obwohl ich nicht unbedingt für meine lustige Art bekannt war und wischte mir meine Tränen aus dem Gesicht. “Tut mir leid, dass ich nicht eher bei dir war. Yuu sagt, dass es ihm Leid tut, was für ein Unsinn oder? Als würde ihn irgendeine Schuld treffen.“ Ich sah zu meinem Kindheitsfreund rüber. Es war grausam, dass seine Oma gestorben war, besonders kurz, nachdem seine Eltern die Werwölfe nicht überlebt hatten und doch war ich erleichtert, dass Yusa wenigstens nicht durch einen schrecklichen Angriff gestorben ist, sondern einfach, weil sie nun mal doch alt war. Ich sah wieder zu Yuu und ging zu ihm zurück, nahm wieder seine Hand. “Du weißt, dass es okay ist, wenn du traurig oder wütend bist oder beides?“


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BeitragThema: Re: Friedhof Friedhof - Seite 7 EmptyDo 17 Jan 2019 - 19:32


Yuu hörte aufmerksam zu, als Ruby leise vor sich hin flüsterte. Sie war nah ans Grab gegangen, er war ein paar Schritte gewichen. Er gönnte es ihr Abschied zu nehmen. Ein neues Kapitel aufzuschlagen, so wie Yuu es versuchte mit jedem Tag. Er musste schauben als Ruby erwähnte das Er immer und immer wieder ihre Tagesplanung durcheinander brachte. Ein Grinsen lag auf seinem Gesicht, welches lange seinen Weg gesucht hatte. "Natürlich, dabei lässt du dich nur leicht beeinflussen." Vielleicht waren seine Worte nicht gerade einfach gewählt, aber er liebte es wenn sie lernte. Wie sie in der Bibliothek saß und geduldig in Büchern blätterte oder fein säuberlich ihre Notizen schrieb. Er war immer stark Beeindruckt gewesen wie einfach sich das Schulleben in ein kleines Notizbuch packen ließ. Doch in dem Moment als Er seine Gedanken wieder abschweifen ließ, erstarrte Er. Ruby sprach etwas an, was wohl eher unerwähnt hätte bleiben sollen. Es war seine Schuld. Er hatte Angst sie anzusprechen. Das Sie ihm Vorwürfe machen würde. Alles wirkte so unreal und unwirklich. Seine Hand verkampfte sich zu einer Faust. Seine Lippen öffneten sich um zu pledieren, zu rechtfertigen warum es seine Schuld ist. Doch sie schlossen sich wieder. Nachdem sie sich wieder von dem Grab abgewendet hatte, war ihre Stimme immer noch leise und zärtlich. Wie ein Hauch im Wind. Yuu fixierte sie mit seinen grünen Augen und ließ sie gewähren wieder seine Hand zu nehmen. Ein Flattern legte sich in seine Magengegend. Doch die nächsten Worten ließen es in einen Strudel voller Gefühle zerren. Es wirkte unreal und doch so realistisch das es weh tat. Traurig, wütend oder Beides? Keines von all dem verspürte Yuu. Sein Kopf legte sich auf ihre Schulter und ihr Haar kirtzelte an seiner Wange. Seine Hände hatten sich in seine (ihre) Jacke verhangen. Es war atemberaubend wie ihr Duft schon in seiner Jacke hing. Wie unbeschreiblich schön es war, ihr so nahe zu stehen. Er spürte ihre warme Haut durch die Jacke hindurch und Yuu mochte es ihr so nah zu sein. Eine Weile ruhte er mit seinem Kopf auf ihrer Schulter und wollte einfach diese Zeit genießen, den Moment auskosten, bevor er sich wieder von Ihr und ihrer Nähe sich trennen musste. Nach einer Weile erhob er seinen Kopf wieder, zog Ruby in eine Umarm und legte seine Stirn an ihre. Seine Stimme wirkte, im Gegensatz zu jedem Anderen in seinem vergleichbaren Zustand, ruhig und friedlich. Seine grünen Augen, die oft mit Gift verglichen wurden, prägten sich die roten feurigen Augen, welche wohl die angenehmste Wärme der Welt austrahlten, ein. "Warum? Warum sollte ich Wütend sein? Traurig?" Er löste seinen Kopf von ihrem. Sah sie weiterhin an. "Ich hab doch dich.." Seine Stimme war eher ein Flüstern. Nur eine Sekunde kostete er die Nähe aus, als er seine Hände wieder fallen ließ und sie sich gegenüber standen. Der Moment? Fort. Sie würde es eh nicht wollen.



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BeitragThema: Re: Friedhof Friedhof - Seite 7 EmptyDi 22 Jan 2019 - 0:51
Ruby Fire
mit Yuu


Nachdem ich Yuus Hand wieder in meine genommen hatte, legte er seinen Kopf auf meine Schulte und schwieg. Ich drückte seine Hand sanft, streichelte mit meinen Daumen über seinen Handrücken. Wenn er es wollte, würde ich mit ihm hier nun den restlichen Tag und die restliche Nacht stehen und einfach nur warten, bis er wieder was sagt oder sich bewegt. Ich hörte und spürte seinen gleich mäßigen Atem und fragte mich, was wohl jetzt in seinem Kopf vor sich ging. Doch ich konnte keine Gedanken lesen und Yuu hatte mir noch nie viel ein Blick in seine Gedanken gelassen, also konnte ich es nur erahnen. Ich genoss einfach seine vertraute Nähe, die ich schon lange nicht mehr gespürt hatte und versuchte nicht wieder zu weinen, als ich daran dachte, vor wessen Grab wir gerade standen. Ich weiß nicht wie lange wir so da standen, aber irgendwann bewegte er sich dann wieder, nur um mich dann gleich in eine Umarmung zu ziehen und seine Stirn an meine zu legen. Etwas verwirrt blinzelte, weil ich damit nicht gerechnet hatte, doch dann fand meine Augen seine und ich wich diesem Blickkontakt, der irgendwie sehr intensiv war, nicht aus. Als er mir dann erzählte, dass er doch mich hätte und deswegen nicht wütend oder traurig sei, musste ich schlucken und versuchte zu verstehen, was er genau damit sagen möchte. Ehe ich mich versah, hatte er unsere Umarmung aufgelöst und nahm wieder Abstand zu mir. Ich schaffte es nicht diese Situation zu deuten und deswegen dauerte es etwas, bis ich endlich was sagte. “Natürlich hast du mich, Yuu.“Sagte ich sanft. “Aber ich kann weder deine Eltern noch deine Oma ersetzten.“ Und das wollte ich auch gar nicht. “Ich bin immer für dich da, immerhin sind wir wie Geschwister zusammen aufgewachsen.“ Ich suchte mit meinen Augen wieder seine. “Aber wenn du wirklich nichts von beidem fühlst, dann ist das auch okay. Ich will dir keine Gefühle aufzwingen, nur weil ich mich so fühle.“ Und ich hatte kein Problem damit für uns beide traurig und wütend zu sein, das würde ich gut hinbekommen.
Etwas unschlüssig verlagerte ich mein Gewicht von einem Fuß aufs andere und fragte mich, wie es nun weiter gehen sollte. Er hatte mich zu dem Grab seiner Familie gebracht und ich hatte einen grandiosen Gefühlsausbruch hingelegt, aber nicht er. Yuu war die ganze Zeit ruhig geblieben, nur kurz, in Sekundenbruchteilen, hatte ich eine Emotion in seinem Gesicht erahnen können, während meins ein offenes Buch war, so wie schon immer.


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BeitragThema: Re: Friedhof Friedhof - Seite 7 EmptySo 27 Jan 2019 - 15:26


Nachdem Ruby dem Gestaltwandler zustimmte, war er erleichtert. Und doch war das Todesurteil dieses eine Wort. Geschwister. Seine Minie versteinerte sich und seine Körperhaltung wurde angespannt. Natürlich, was hatte er denn auch erwartet? Ein Kuss würde niemals eine Liebe bestätigen. Er war solch ein Trottel. Er entfenrte sich weiter von Ruby und blieb einfach locker neben ihr stehen. Er hatte ein grandioses Pokerface und war sich dessen bewusst. Irgendwie war ihm die angespannte Situation peinlich und ein lautes Seufzen verließ seine Kehle. Er hörte dem Gesagtem zu und nickte. "Du hast mir deine Gefühle nicht aufgezwungen, alles in Ordnung." Seine Stimme wirkte genaus eisern, als heute Mittag. Warum hatte er auch nur in Erwägung gezogen sich ihr gegenüber zu öffnen? Er war ein Egoist und hatte ihre Gefühle, ihre Sichtweise und ihr Verhalten vollkommen ignoriert. Er sah noch einige Minuten auf das Grab, während er grübelte. Seine Hand ließ ihre fallen und somit war seine Entscheidung besiegelt. Er wollte diese erlogene Nähe nicht. Entweder sollte sie Echt sein, oder er verzichtete lieber darauf. Er hatte bemerkt, dass seine Gedankenstränge nicht mit denen von Ruby übereinstimmten. Hatten sie sich deshalb so von einander entfernt? Yuu sah auf das Rothaarige Mädchen und steckte seine Hände in die Hosentasche. Sein Blick wirkte wieder Kühl und der gefühlvolle Junge war vom Erdboden verschwunden. "Nun, wir sollten zurück ins Wohnheim." Er wollte die fleißige Schülerin nicht noch mehr von ihrer Schule abhalten. Immerhin woltle sie Medizin studieren. Nachdem er einige Schritte schon vorgegangen war, schaute er zurück und sah Ruby, wie sie sich von Yusa verabschiedete. Irgendwie war es herzzerreißend wenn man bedachte, dass Beide ein gutes Verhältnis zueinander hatten und auch die Tatsache, dass es Yuu nicht geschafft hatte Ruby zu fragen, würde Ihn noch eine Weile beschäftigen.

Nachdem Ruby zu ihm aufgeschlossen hatte, seufzte er erneut. Irgendwie hatte das besgate Wort etwas in ihm zerbrochen, ob es sein Herz war vermochte der Junge nicht zu erraten. Ein Stillschweigen legte sich über das Gesprächspaar und Beide verließen langsam den Friedhof und schlugen den Weg ins Wohnheim ein. Einige Zeit sprachen Beide gar nicht, bis Yuu wieder das Wort erhob. "Ich hoffe ich habe deine Zeitplanung nicht durcheinander gebracht." Seine Stimme triefte vor Sarkasmus und irgendwie hatte der Junge erheblich schlechte Laune und ließ es der Rothaarigen spüren. Nachdem das Wohnheim schon in greifbarer Nähe schien, schaute er hinter sich um Ruby zu mustern. Sie schien immer noch aufgewühlt zu sein, wegen der Tatsache das er nun ein Waise war. "Mach dir keinen Kopf mehr darüber. Es ist so. Ich kann es nicht ändern und Du noch weniger." Er zuckte mit den Schultern und ehe sie sich versahen, standen sie im Foyer des Wohnheimes.

TBC: Foyer des Paterres


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BeitragThema: Re: Friedhof Friedhof - Seite 7 EmptyMo 28 Jan 2019 - 17:18
Ruby Fire
mit Yuu

Ich merkte es sofort. Irgendetwas hatte ich gesagt oder getan, mir war nur nicht klar was es war. Doch die Stimmung zwischen wurde mit einem Schlag wieder kälter und obwohl wir nicht weit voneinander entfernt standen, fühle es sich plötzlich an, als wäre ein ganzes Tal zwischen uns. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, weil mich diese Distanz die Yuu zwischen uns aufbaute verletzte. Trotzdem blieb ich still. Immerhin standen wir hier auf einem Friedhof, da sollte ich mit ihm nun keinen Streit anfangen. Auf seine Worte, dass wir nun zurück ins Wohnheim gehen sollten, nickte ich nur und lächelte ihn schwach an. So gerne hätte ich wieder seine Hand in meine genommen und obwohl es mir vor wenigen Minuten noch als vollkommen normal vorgekommen war, so konnte ich mich jetzt nicht mehr dazu überwinden. Wir liefen einfach nur schweigend nebeneinander her und ich ging immer wieder meine Worte durch, die ich zu ihm gesagt hatte. Irgendein Satz war falsch gewesen, doch ich kam nicht darauf, welcher es war. Ich wollte ihm mein Mitgefühl ausdrücken und ihm zeigen, dass ich ihm in dieser schweren Zeit auf jeden Fall beistehen würde, aber irgendwo musste mir ein falsches Wort über die Lippen gekommen sein. Im Unterricht löste ich jede Mathegleichung, fand die Lösung für jede Alchemieaufgabe im Handumdrehen, aber jetzt... Ich war eigentlich in jeder hinsiecht ein schlaues Mädchen, aber jetzt lief ich neben Yuu, dem Jungen, den ich seit klein auf kenne, denn ich eigentlich in- und auswendig kannte und doch baute er genau in diesen Sekunden eine Mauer zwischen auf. Stück für Stück und ich hatte keine Ahnung wieso oder durch was ich ihn davon abhalten konnte. Als er aussprach, dass er hoffte meine Zeitplanung nicht zu sehr durcheinander gebracht zu haben, war ich so in meiner Gedankenwelt, dass ich darauf nur meinen Kopf schüttelte. Wahrscheinlich hätte ich mit einem Gespräch den Bau aufhalten können, aber ich war viel zu sehr damit beschäftigt nach der Entstehung des Problems zu suchen, als dass ich in diesem Moment darauf hätte kommen können. Also liefen wir schweigend nebeneinander her.

Tbc.: Foyer des Parterres


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