Der alte Friedhof liegt schon seit Jahrzehnten etwas abgelegen von der Stadt am Rande des Bambuswaldes. Früher glaubte man, dass das Urrudel der isolanischen Werwölfe die Überreste ihrer Verwandten hier begruben und den Friedhof selbst wie ihren eigenen Augapfel bewachten. Der Glaube an die Werwölfe im Friednhof ist zwar abgeschwächt, dennoch wird die Ruhestätte von vielen Inselbewohnern immernoch gemieden. Denn eines ist sicher: Zwar beerdigte das Rudel hier nicht seine Verstorbenen, dennoch kam es desöfteren schon zu einem Aufeinandertreffen zweier Parteien am Friedhof. Davon zeugen zumindest schiefliegende und halb zerstörte Grabsteine.
Nun hatte sie mir zumindest ihren Namen gesagt , auch wenn ich keine Lust hatte diesen auszusprechen. Er war einfach zu seltsam oder war er einfach nur zu lang , ich tippte auf seltsam da ich selbst keinen bessern Namen von der Länge her hatte. „Du hast einen verdammt schönen Namen süße und er passt irgendwie.“ Auch wenn ich nicht sagen konnte wieso sie war für mich unglaublich schön und irgendwie süß. Aber langsam wurden die schmerzen schlimmer und schlimmer , ich musste meine Hand von ihrem Kinn entfernen und schaute sie sanft an.
Süß? Bei süß wurde sie noch roter und nachdem er seine Hand wegnahm drehte sie ihm den Rücken zu. Ihre Atmung wurde schneller und sie versuchte sich krampfhaft zu beruhigen. D..danke... stotterte sie sich wieder zusammen und ihre Stimme zitterte noch mehr. Dann drehte sie sich um und nahm allen Mut zusammen. Warum hast du mich geküsst und wieso sind wir auf einem Friedhof? Was hast du mit mir vor? Ich werde keine nette Geisel sein! sagte sie so schnell, dass sie alles in einem Atemzug gesagt hatte und er wahrscheinlich gar nicht alles verstehen konnte. Aber sie war stolz auf sich, denn sie hatte mit ihm geredet! Doch so stolz sie auch war... Ihr Kopf wurde wieder hochrot und sie musste wieder wegschauen, nachdem sie ihn nur ganz kurz ernst angucken konnte.
Ich blickte sie an und bemerkte das sie eindeutig das verlangen hatte etwas zu sagen , aber dann drehte sie sich weg. Einen Moment später drehte sie sich aber um und bombardierte mich mit fragen und ähnlichem. Ich habe dich geküsst weil du das schönste Mädchen bist das ich bisher gesehen habe. Wir sind auf einem Friedhof weil ich nicht kontrollieren konnte wo wir landen würden. Und du bist keine Geisel aber du solltest dennoch lernen wie man mit seinem Entführer reden. Bei diesem Satz musste ich sofort anfangen zu lachen , ich war schließlich ein bösartiger Entführer. Aber dann holten mich die schmerzen während dem lachen ein und ich musste kurz aussetzen.
Saiyana schaute ihn nur mit einem verwirrten Blick an. Sie und hübsch? Wollte er sie verarschen? Hatte er ihre Zeichnungen nicht gesehen, wegen denen sie so oft schon gehänselt wurde. Sie setzte ein wenig wütendes Gesicht auf und schaute ihn an. Doch bei seinem letzten Satz weiteten sich erst ein mal ihre Augen und man konnte wieder die Angst sehen. Warum? Was hast du mit mir vor? fragte sie wieder ein wenig patzig, weshalb sie sich sofort entschuldigte. Äh oh eh nein. Tschuldigung. flüsterte sie leise und ängstlich. Sie schaute sich nach einem Fluchtweg um, doch um sie herum waren Grabsteine und deshalb war der einzige Weg, an ihm vorbei. Sie ging wieder ein paar Schritte nach hinten, sodass sie nun mit ihrem Rücken versuchte den Grabstein hinter sich wegzuschieben.
Sie dachte womöglich das sie irgendwie bedroht wurde oder werden würde und versuchte den Grabstein hinter sich zu verschieben. Zumindest versuchte sie es so Zutun das man es nicht direkt sehen konnte aber mir waren solche dinge öfter aufgefallen. Ich habe im Moment nichts mit dir vor außer das du unglaublich schön bist . Vor allem diese seltsamen Zeichnungen , auch wenn sie ein wenig seltsam erscheinen. Ich setzte mich auf den Boden und lehnte mich gegen einen Grabstein nur um ihr dann noch etwas zu sagen. Dir sollte klar sein das du jeder zeit gehen kannst , ich könnte dich aufhalten aber das tu ich nicht. Also geh wenn dir danach ist. In dem Moment zuckte ein Schmerz durch meinen Körper und ich musste leise schluchzten.
Saiyana wurde noch roter, als er erwähnte, dass sie ja so wunderschön sei. Sowas hatte noch nie jemand zu ihr gesagt. Im Gegenteil. Sie wurde wegen ihren Zeichnungen immer schlecht behandelt. Sie seufzte und schob die Gedanken mit dem Kuss wieder beiseite. Anscheinend war sie wirklich "Frei" und er wollte nichts mehr mit ihr machen. Eine Welle von Erleichterung machte sich in ihr breit und sie wurde ein wenig entspannter. Langsam und vorsichtig ging sie auf ihn zu. Wir müssen dich zu irgendwem bringen, der dir helfen kann. sagte sie und schaute sich seinen Schnitt in der Hand an. Natürlich war das bestimmt nicht gerade der heftigste Schmerz, den er jetzt hatte, allerdings sah die anderen Verbrennungen ja nicht, also konnte sie nichts machen.
Ich blickte sie fragend an und überlegte einen Moment was ich nun tun sollte , im Moment waren die schmerzen nicht so schlimm aber die Verbrennungen waren etwas anderes. Sie hinderten mich am aufstehen oder laufen , das konnte ich nicht wirklich tolerieren. Ich kenne niemanden der mir helfen würde nachdem was ich mit dir getan habe Und so schlimm ist es nicht nur die Verbrennungen stören mich ein wenig beim aufstehen Ich blickte sie danach lächelnd an und wartete erst einmal ab.
Sie schaute zu Boden. Ja er hatte wohl Recht gehabt. Sie wusste nicht genau, was sie tun konnte, denn zaubern konnte sie ja leider nicht. Wie kann ich dir sonst helfen? Fragte sie dann einfach und schaute ihm aber nicht ins Gesicht. Sicher hatte er ihr große Angst gemacht, aber eigentlich war sie ja Schuld an seinen Schmerzen und das wollte sie doch eigentlich nicht. Wir müssen die Verbrennungen kühlen. sagte sie dann schließlich und schaute sich um, um nach Wasser zu suchen. Außer einer dreckigen Pfütze aber entdeckte sie nichts und das konnte es ja auch nicht sein. Sie schaute sich weiter um und wusste nun gar nicht mehr, was sie tun könnte um ihm zu helfen. Sie mussten doch irgendwo anders hin. Wenigstens irgendwo hin, wo es sauberer war.
Ich blickte ihr in die Augen und überlegte einen Moment , sie hatte wirklich keine Ahnung wovon diese Verletzungen hervorgerufen wurden. Denn das war die Magie selbst , also war kühlen nicht wirklich möglich. Ach süße...das sind magische Verbrennungen , da wird kühlen wenig bringen Dann blickte ich sie an und zog meine Klamotten welche ich am Oberkörper trug aus , ich konnte es zwar nicht sehen aber die Verbrennungen fühlten sich an als wären sie das selbe Muster welches sich auf dem Körper von Saya befand.
Nachdem er sie wieder süße genannt hatte wurde sie wieder rot und schaute verlegen weg. Als er sich dann auszog räusperte sie sich ein bisschen und versuchte nicht hinzuschauen. Tat es aber dann doch. Ihre Augen weiteten sich, denn sie erkannte das Muster, welches sie so sehr hasste. Ihre Augen verdunkelten sich. Was hast du nur getan? Meine Schmerzen wären nach wenigen Moment abgeklungen. sagte sie ernst und ging nun noch näher heran um die Verbrennungen anzuschauen. Wir müssen zum Schularzt, der kann uns sicher helfen. sagte sie und stand auf. Sie schaute ihn an. Beim Aufstehen könnte sie ihm auch nicht helfen, denn wenn sie ihn anfassen würde, würde er nur noch mehr Schmerzen haben. So ein Idiot, dachte sie sich und schüttelte nur den Kopf.
