Der alte Friedhof liegt schon seit Jahrzehnten etwas abgelegen von der Stadt am Rande des Bambuswaldes. Früher glaubte man, dass das Urrudel der isolanischen Werwölfe die Überreste ihrer Verwandten hier begruben und den Friedhof selbst wie ihren eigenen Augapfel bewachten. Der Glaube an die Werwölfe im Friednhof ist zwar abgeschwächt, dennoch wird die Ruhestätte von vielen Inselbewohnern immernoch gemieden. Denn eines ist sicher: Zwar beerdigte das Rudel hier nicht seine Verstorbenen, dennoch kam es desöfteren schon zu einem Aufeinandertreffen zweier Parteien am Friedhof. Davon zeugen zumindest schiefliegende und halb zerstörte Grabsteine.
Ich landete mit der fremden im arm und während meine Zunge ihre berührte mitten auf einem Friedhof. Es war mir nicht einmal bewusst wo genau ich eigentlich war , außer das hier ein wald zu sein schien. Also blickte ich sie wieder an und bemerkte das sie wirklich verdammt schön war auch wenn sie nun rot war wie ein Apfel.
Eigentlich wollte Saiyana doch nur was essen... Mit Schmerzverzogenem Gesicht drückte sie den komischen Jungen von sich. Ihr Mund brennte vor Schmerz, sodass sie vor Schmerz aufschrie und sich den Mund hielt. Auch ihre Hände waren von dem wegstoßen mit Verbrennungen übersaht. Abgesehen davon, dass sie total rot war und noch gar nicht wirklich realisiert hatte, was gerade passiert war, hatte sie Angst. Warum hatte er das getan? Ihr Schweif zuckte panisch hin und her, als sie begriff, wo sie waren. Ein Friedhof? Ihre Augen weiteten sich vor Angst und ihre Ohren waren so weit angelegt, dass sie kaum noch zu sehen waren. Sie schaute den Typen an und der Schmerz wurde überdeckt, von der Angst, die man auch sehr deutlich in ihren Augen sehen konnte. Ein paar Tränen waren sogar auch schon zu sehen. Sie ging steif, fast wie versteinert ein paar Schritte zurück und stolperte über einen Grabstein und fiel unsanft auf den Boden, doch sie nahm ihre Augen nicht von dem unheimlichen Typen. Normalerweise würde sie sich sofort in einen Wolf verwandeln und ihn wütend anknurren, doch sie starrte ihn nur mit Panik weit aufgerissenen Augen an.
Sie schien schmerzen zu haben , genau an den stellen an welchen ich sie berührt habe. Kann es sein das meine Berührungen ihr schmerzen bereiten können , oder liegt es an mir. Da kam mir etwas in den Sinn , ich hatte eigentlich gedacht das es sich dabei um einen Mythos handelte. Scheinbar war dem nicht so , aber ich hatte ihr deshalb schmerzen zugefügt. Und ich wusste es vorher nicht einmal , ich war wohl doch dümmer als ich dachte . Also kratzte ich mir am Kopf und sagte einige Worte zu mir selbst in einer längst vergessenen Sprache. Sie würde es nicht verstehen aber nun müsste es besser sein wenn ich sie wieder berühren würde. Und da stolperte sie auch schon , ich erschrak in dem Moment und blickte sie mit einem sanften sorglichen blick an. Seltsamerweise war es keine gespielte sorge sondern sie war echt , das war noch nie passiert. Also bewegte ich mich zu ihr hin und berührte sie am Kopf , in dem Moment spürte ich extreme schmerzen und ihre Verbrennungen verschwanden und tauchten unter meiner Kleidung auf meinem rücken wieder auf. Da sie das nicht wissen konnte streichelte ich ihr über die haare und fiel auf den rücken da die schmerzen dann doch ein wenig zu plötzlich kamen als das ich es einfach unterdrücken konnte. Also sagte ich leise zu ihr: „mein Name ist Satorius Cain und ich habe es wohl ein wenig übertrieben“
Saiyana hatte panische Angst, als er näher zu ihr kam und krabbelte noch ein Stück nach hinten, doch da war bereits ein Grabstein und sie war wie gefangen. Wie versteinert starrte sie ihn nur ängstlich an und konnte sich überhaupt gar nicht bewegen. Seine Mimik sah gar nicht so gruselig aus, aber allein diese Situation machte ihr Angst. Er war nicht grade klein und sie waren allein auf einem Friedhof. Als seine Hand immer näher kam kniff sie die Augen zusammen und bereitete sich auf den Schmerz vor, der allerdings nicht kam. Im Gegenteil. Ihre Schmerzen waren plötzlich weg und sie schaute ihn ziemlich verwirrt an. Erst als er ihre Haare streichelte kam es ihr wieder in den Sinn. Er hatte sie geküsst! Und zwar nicht nur kurz auf die Wange! Sofort schaute sie mit hochrotem Kopf weg und blickte schüchtern zu Boden. Wieso tat er sowas komisches? Sie war ziemlich verwirrt und es war ihr so unangenehm, dass es ihr erster Kuss war, den dieser.... FREMDE ihr einfach gestohlen hatte! Immer noch ein wenig ängstlich zog sie ihre Beine an sich und kauerte sich ein wenig ein und schaute ihm nicht ins Gesicht. Ach das fiel ihm erst jetzt auf, dass er übertrieben hatte? Ein Klos im Hals verhinderte, dass sie sich irgendwie stotternd zu Wort melden konnte.
Sie hatte sich ein wenig anders hingesetzt und sie hatte den Kopf weggedreht. Das war wohl ein Zeichen dafür das sie mich nicht mochte und wer konnte ihr das in diesem Moment wohl verübeln. Ich hatte sie einfach so geküsst und ich hatte sie einfach entführt. Wie war ich nur auf diese Idee gekommen? Ich wusste es nicht aber ich konnte es nicht wiedergutmachen , der schaden war angerichtet und ich hatte ein kleines süßes Mädchen traurig gemacht. Und womöglich verletzt , auch ohne es genau zu wissen wusste ich das ich das nicht gewollt hatte. Nun gut ich musste mir eingestehen das ich den Kuss gewollt hatte aber ich hätte wissen müssen wie schlimm es für sie sein musste. Und der Schmerz war auch nicht ohne , er war ziemlich stark und ich war möglicherweise ein wenig zu schwach dafür zumindest auf Dauer. Später würde ich zum Arzt gehen aber jetzt noch nicht nicht bevor ich sie zumindest besser gestimmt hatte. Also kniete ich mich vor sie und verwandelte einen meiner ringe durch ein Fingerschnippen in ein Messer und stach ihr dieses Messer in die Hand. Ihre wunde verschwand ohne das sie es auch nur spüren würde , dann zeigte ich ihr meine Hand wo die wunde aus dem nichts auftauchte und anfing zu bluten. Da sie nun wusste wie es funktionierte legte ich ihr das Messer in die Hand und setzte mich vor sie.
Saiyana hatte eigentlich erwartet, dass er noch etwas sagen würde, doch stattdessen zog er ein Messer und verletzte sie. Moment mal. Ihre Augen weiteten sich und sie starrte ihre Hand an, dann seine Hand, welche anfing zu bluten. Dann hatte er womöglich auch die Schmerzen, die Saiyana eigentlich gehabt hatte. Und sie wusste genau, wie schmerzvoll sie waren. Wahrscheinlich waren sie für Saiyana noch schlimmer, da sie halt einfach ein Mädchen war und vor allem nicht so groß war. Geschieht ihm recht! Dachte sich ein Teil von ihr, aber irgendwie tat es ihr auch nun leid. Sie wusste immerhin was für unheimliche Schmerzen es waren. Diese Aktion von Satorius Cain, wie er sich zumindestens vorgestellt hatte, hatte sie den Kuss wieder ein wenig vergessen. Sie schaute ihn nun an. Wie lange dauert es, bis die Schmerzen aufhören? fragte sie ihn. Denn wenn es noch länger dauern würde, dann würde er es vielleicht auch bald nicht mehr aushalten. Für Saiyana war es recht praktisch, dass die Aktion sie wieder abgelenkt hatte, da sie einfach gar nicht darüber nachdenken wollte, was es zu bedeuten hatte.
Nun interessierte sie auf einmal wie lange meine schmerzen noch anhalten würden. Sie hatte keine Ahnung von der Magie welche ich nutzte oder was das bedeuten konnte. Denn wenn sie sich umbringen würde dann würde nicht sie sterben sondern ich und das müsste sie langsam begreifen. „dieser zauber hat kein ende und wird mich womöglich vernichten. Aber ich habe dir das angetan somit muss ich auch die bürde dafür tragen“ Sagte ich langsam und bedächtig da ich eigentlich keine Ahnung hatte wie man diesen zauber auflöst denn es war schließlich verboten ihn auszuführen. Ich hatte damit etwas sehr dummes getan zwar war dieser zauber keine Nekromantie aber er war sehr nahe dran.Der Name war Das letzte opfer soweit ich mich erinnern konnte aber ich wusste es nicht mehr genau oder viel besser die schmerzen störten mein denken.
Saiyanas Augen weiteten sich noch mehr , sofern dies überhaupt noch ging. Sie starrte ihn an und ihr Mund klappte auf. Warum hat er das getan? Er kannte sie doch noch nicht einmal und bei ihr würden die Schmerzen wieder verschwinden. Völlig verwirrt starrte sie ihn einfach an und schwieg. Sie hatte so viele Fragen an ihn. Warum er sie geküsst hatte, warum er sie entführt hatte, warum sie auf den Friedhof waren und warum er jetzt dies getan hatte. Doch sie schwieg einfach. Als eine Weile Stille war, erinnerte sich Saiyana an den Kuss und sie wurde wieder knallrot und schaute wieder schnell schüchtern weg. Ihr Schweif zuckte nervös und ihre Hände fingen an ein wenig zu schwitzen und sie spielte sich nervös an ihrem Schweif, während ihre Ohren angespannt aufgerichtet waren. Was war hier nur los?
Ich kniete mich vor das Mädchen und nahm sanft ihr Kinn in meine Hand um ihren Kopf zu mir zu drehen.In dem Moment merkte ich wie der Schmerz schlimmer wurde aber dennoch behielt ich meine Hand an ihrem Kinn. „Wie heißt du meine kleine?“ Ich hatte schon lange erwartet das sie sich vorstellen würde aber scheinbar würde sie das erst nach einer Aufforderung tun , also fragte ich sie einfach gerade heraus und hoffte sie würde antworten. Sie sollte nicht merken das ich schmerzen hatte also lächelte ich einfach und schaute sie an.
Saiyana konnte ihm einfach nicht in die Augen schauen. Ihr Atem wurde schneller und sie kniff einfach die Augen zu. Sie wusste, dass er gerade wahrscheinlich sehr viele Schmerzen haben würde. Warum ließ er sie dann nicht einfach los? Sie verstand nichts. Sai...saiyana . sagte sie leise, mit zittrigem Ton. Wäre sie nicht so schüchtern gewesen und so überrascht, wäre dies alles nicht passiert. Sie hätte sich in einen Wolf verwandelt und ihn angeknurrt, danach wäre sie einfach weggerannt. Doch nun? Sie blieb stocksteif stehen und konnte sich keinen Milimeter rühren. Sie hatte gehofft, dass Jaden ihr vielleicht mit der Schüchternheit schon geholfen hatte, doch all die Fortschritte die sie an diesem Tag gemacht hatte, waren weggeblasen. Weggeblasen von diesem Kuss... Ihrem ERSTEN Kuss. Sie schluckte.