Ein ziemlich verstecktes Örtchen, welches du hier entdeckt hast! Dies ist die abgelegene Bucht, zu der kein Bus fährt und auch ein ganz schöner Fußmarsch vom Haupstrand aus notwendig ist, um diesen Platz zu erreichen. Auch ankern hier keine Boote, was die Gegend nur noch idyllischer und vor allem unberührter macht. Es ist also nicht ungewöhnlich, sollte sich außer dir niemand hier befinden. In letzter Zeit hat sich die abgelegene Bucht jedoch unter Tauchern rumgesprochen, da man von hier aus vor allem eine wunderbare Sicht unter Wasser hat und die unzähligen bunten Fische und sogar Korallen begutachten kann. Hast du dich schon umgesehen? Vielleicht sind sie auch gerade unter Wasser, also gib besser Acht!
Der kleine Engel war wie Balsam für die Seele. Man konnte gar nicht anders als zu Lächeln, wenn er mit solchen strahlenden Augen einfach vor sich hin redete. Klar befanden sich meine schweren Gedanken noch in meinem Kopf, aber sie waren weiter nach hinten gerückt. Am liebsten hätte ich Ophaniel einfach an mich gedrückt und nie mehr losgelassen, aber das würde wahrscheinlich zu weit gehen. Sein unschuldiges Wesen war in diesem Moment wirklich das, was ich brauchte und ich vergaß immer wieder, dass der kleine Mann in echt gar nicht so klein, sondern schon deutlich älter als ich war. Trotz allem freute er sich sehr darüber, das Wettlaufen ins Meer gewonnen zu haben. “Dann können wir uns ja gegenseitig Nachhilfe geben.“ Wenn er wüsste, dass ich höchstwahrscheinlich deutlich schneller war als ich, dann wäre er sicherlich sehr enttäuscht, also würde ich dieses Geheimnis für immer für mich behalten. Genau so begeistert, wie vom Wettrennen war er auch von der Idee, nach Muscheln zu tauchen. Schnell hatte er seine Tauchermaske aufgesetzt und schwamm schon nach unten, um die ersten Muscheln aufzusammeln. Ich blieb erst mal über der Wasseroberfläche und sah ihm dabei zu. Mein Blick glitt zum Himmel hoch, wo die Sonne sich so langsam zum Untergehen bereit machte und wahrscheinlich würde es nicht mehr all zu lange dauern, bis wir den Strand wieder verlassen mussten, denn im Dunkeln im Meer zu schwimmen, wäre wohl keine so gute Idee. Nicht dass ich es schon selber öfters gemacht hätte, aber mit Opha an meiner Seite, wäre es mir doch zu riskant. Der Engel tauchte wieder auf und zeigte mir stolz seine Errungenschaften. “Oh, die sind wirklich sehr schön.“ Ich nahm die Taucherbrille entgegen und stellte sie mir etwas größer. “So machen wir das.“ Während Ophaniel zurück zum Strand schwamm, setzte ich mir die Taucherbrille auf und tauchte gleich los. Vom jahrelangen schwimmen, waren es meine Augen eigentlich schon gewöhnt unter Wasser zusehen, auch ohne eine Taucherbrille, doch ich wusste auch, dass es eindeutig gesünder war, wenn ich eine aufsetzte. Ich strich etwas über den Meeresboden und lächelte zufrieden, als sich die ersten Muscheln zeigten, die ich dann auch so gleich aufsammelte. Als meine Hände voll waren, tauchte ich wieder auf. Opha war mittlerweile auch schon wieder bei mir im Wasser angekommen und fragte mich, ob wir wohl genug zusammen bekommen, um daraus eine Kette zu basteln. “Ich denke, das sollte kein Problem sein. Ansonsten wäre ein Armband bestimmt genauso schön.“ Ich zeigte ihm meine Errungenschaften, gab ihm dann die Tauchermaske zurück und machte mich auf den Weg zum Strand um meine Muscheln in den Eimer zu legen. So wechselten wir uns mehrere Male ab, zeigten einander immer wieder was für schöne Muscheln wir gefunden haben und der Eimer füllte sich. Die Sonne ging immer weiter unter. “Ich glaube, dass sollten langsam genug sein, oder?“ Fragte ich ihn, als er wieder auftauchte. “Langsam bekomme ich nämlich auch hunger.“ Passend dazu knurrte leise mein Magen, immerhin war das Mittagessen schon etwas her und seitdem ist eine Menge passiert. Zusammen schwammen wir zurück, verließen das Wasser und breiteten uns auf unserem Lager aus. Der Eimer war tatsächlich zur Hälfte voll. “Daraus kannst du bestimmt schönen Schmuck basteln.“ Stellte ich fest und erinnerte mich daran, wie wir früher in der Grundschule Freundschaftsarmbänder gebastelt hatten. Damals hatte ich für @Yuu passend zu meinem, eins aus bunten Bändern geflochten. Keine Ahnung, ob er seins noch hatte, aber meins hatte sich durch mein häufiges Schwimmen irgendwann gelöst und irgendwo war es dann verloren gegangen. Ich weiß noch genau, wie sehr ich deswegen heulen musste. Ich wickelte mich in mein Handtuch ein und sah auf mein Handy. Mittlerweile war es schon 19 Uhr, kurz tippte ich eine Nachricht und steckte es dann wieder weg. “Was hältst du davon, wenn wir in die Stadt laufen und ich dir dort dann gleich ein Eis kaufe?“
Hätte es Ruby so gemacht, den Kleineren in ihre Arme geschlossen und nicht mehr losgelassen, wäre dies für ihn vollkommen legitim gewesen und hätte sich keineswegs dran gestört. Vermutlich hätte er ihr noch etwas vorgesungen, da er wusste, ihr ging es nicht so gut. Allerdings schien ihr ihre gemeinsame Zeit gut zu tun, was ihn sehr freute. Es war sehr schön, wenn man jemand anderem so gut tat, dies erkannte auch der kleine Engel, war er recht empathisch, was sowas anbelangte und nicht nur der kleine, verfluchte, naive Engel. Während er für einige zu hibbelig und laut war - er war eben noch jung-, war er für andere eine richtige Wohltat, so wie es gerade der Fall war. Und dies war er gerne, mit seinen Freunden zusammen und für diese da, genoss er auch den Ausflug mit Ruby, fernab von der Ausgangssituation. ,,Ja! Das wäre super!", kam es begeistert, wo die Halbfüchsin davon sprach, beide könnten sich gegenseitig Nachhilfe geben. Das fand er wirklich toll, war Ruby lieb und klug, da würde eine Nachhilfe sehr viel Spaß machen und auch erfolgreich sein, konnte sie ihm sicher super alles erklären, dass auch er alles verstand. So würden sie immer wieder Zeit miteinander verbringen, wenn sie schon nicht in der selben Klasse waren. Manchmal fand er es schade, dass er nicht in der Sternenklasse war, schließlich waren Levi und Ruby dort. Aber so konnte er die anderen Mädchen kennenlernen, was wiederrum toll war! Und seine zwei Freunde konnte er immer noch neben der Schule treffen, Levi und er waren ja sogar Klassenkameraden.
Jetzt aber waren sie dabei Muscheln vom Meeresboden zu sammeln, waren dabei auch richtig schöne aufzufinden. Wechselten sie sich immer wieder beim Tauchen ab, so war die Spannung groß, wenn man auf die Ausbeute des Anderen wartete und es waren wirklich tolle Muscheln dabei, die Suche lohnte sich wirklich. Ophaniel war so sehr bei der Sache, dass er nicht mitbekam, wie die Zeit verging, erst als das Mädchen ihn indirekt darauf ansprach. ,,Huch?", mit großen Augen blickte er zur untergehenden Sonne, merkte dann auch, dass es allmählich frisch wurde. Und vorallem stimmte sein Magen dem von Ruby zu! Beim knurrenden Magen kicherte er, seiner knurrte gleich mit. ,,Ich hab gar nicht gemerkt, dass die Sonne schon untergeht!", erzählte er beim Rückpaddeln, wo er seine Flügelchen erstmal aufplusterte und abschüttelte, ehe er sich in seinem Handtuch einwickelte. Dann ging er auch zu dem Eimer und blickte hinein, mit großen, blauen Augen. ,,Uiii!" Bei den Worten von der Rothaarigen blickte er fragend auf. ,,Ich? Wir! Die Muscheln gehören uns beide!", erklärte er lächelnd, er wollte zusammen mit Ruby daraus Schmuck machen. Und für sie ein Armband, fand er die Idee von vorhin echt toll. Er betrachtete noch freudig die Muscheln und wuschelte seine Haare trocken, während de Größere an ihrem Handy war, sich aber dann dem Blondschopf wieder zuwand. Große Augen funkelten sie an: ,,Ja!", kam es begeistert, samt eines knurrendem Magen. ,,Hu - und dann können wir auch noch etwas essen gehen!", lächelte er freundlich. Er tapste zu seiner Tasche und nahm seine Kleidung hinaus, zog sich dann einfach aus, war ja nur Ruby da, trocknete sich ab und schlüpfte wieder in seine heutige Alltagskleidung. Anschließend packte er wieder alles zusammen, klopfte auch noch die Decke aus, um nicht den ganzen Sand in der Tasche kleben zu haben. Die Taucherausrüstung hatte er nun auch reingetan, passte auch noch, immerhin war ja die Kleidung draußen, die Badehose brauchte nicht so viel Platz.
,,Sooo!", setzte er dann an und zog sich wieder den Beutel über, ehe er den Eimer mit den Muscheln in die Hand nahm. Dann ging tapste Ophaniel zum Mädchen hinüber und nahm wieder ihre Hand, dabei freudig zu ihr auflächelnd: ,,Dann mal los!" Damit verließ er mit ihr die abgelegene Bucht und ging in Richtung der Stadt, wo beide sich dann einigten, ein begehrtes Fast Food Restaurant zu besuchen.
So wie ich, schien auch Ophaniel die Zeit komplett vergessen zu haben, während wir nach den Muscheln tauchten, aber er wirkte auch genau so begeistert, wie ich, als er in den Eimer mit unseren ganzen Errungenschaften schaute. Seine Augen wurden noch größer und bei dem Anblick wurde es mir warm ums Herz. “Ah, ich bin doch nicht so gut im Basteln, Opha.“ In den Unterrichtsfächern, in den man Handwerklich geschickt sein musste, schaffte ich es gerade so mich auf einer guten Note zu halten, denn solche Sachen erforderte kein großartiges Wissen, viel mehr brauchte man dafür Talent und das hatte ich nicht unbedingt. “Vielleicht bastelt Levi mit dir welche, ich überlasse ihm gerne meinen Teil der Muscheln.“ Während der kleine Engel sich einfach vor mir umzog, bedeckte ich mich dabei mit einem Handtuch. Niemals würde er mir etwas abschauen oder sich dabei etwas denken, jedoch ging es mir auch darum, dass vielleicht irgendwelche anderen Leute hier plötzlich auftauchen könnten. Die Bucht war zwar wirklich abgelegen, aber es kam schon immer mal wieder vor, dass andere Bewohner diesen ruhigen Ort aufsuchten. Nachdem ich meine Schuluniform wieder anhatte, trocknete ich meine Haare etwas ab, auch wenn dies nur mit einem Handtuch sehr schwierig war, dann packte ich meine anderen Sachen zurück in meine Tasche. Gott sei Dank, war es immer noch warm genug, das meine nassen Haare mir keine Erkältung einbringen würden. “Hast du auch alles eingepackt?“ Fragte ich meinen kleinen Freund und sah noch mal zurück auf unseren Platz, aber da schien nichts mehr zu liegen. Ich wartete seine Antwort ab und dann machten wir uns zusammen auf den Weg. “Genau, dann mal los.“ Lächelnd sah ich auf unsere Hände, als er meine einfach wieder in seine nahm und dann gingen wir zusammen los in die Stadt.
Der Weg in die Stadt war doch deutlich kürzer als der Weg zurück ins Wohnheim, aber dennoch waren wir eine Weile unterwegs. Die Sonne war noch nicht ganz untergegangen, als wir in die Stadt ankamen und auch wenn ich diese Insel wie meine Westentasche kannte, so wollte ich nicht unbedingt im Dunkeln die ganze Strecke zurücklegen. “Ich habe so einen Hunger, ich werde bestimmt die ganze Karte einmal rauf und runter bestellen.“ meinte ich, nachdem wir uns entschieden hatten zu dem Mc Donalds zu gehen. Es überraschte mich immer wieder aufs Neue, dass wir dieses Fast Food Resturanate hier hatten. Da es ihn schon mehrere Jahre gab, lohnte er sich anscheinend auch, trotzdem fragte ich mich, wie die Besitzer überhaupt auf die Idee kamen hier einen zu eröffnen. “Weißt du schon was du möchtest?“ Wir stellten uns an die Schlange an, welche Gott sei Dank nicht all zu lang war.
Der Größere hatte mich wenigen Schritten zu Luana aufgeschlossen. Jetzt dauerte es nur noch gut einen Fußmarsch und sie waren am Ziel, der abgelegenen Bucht, angekommen. Zu dieser Zeit würden die beiden Jugendlichen sicher alleine sein. Reger Betrieb herrschte an dieser Bucht sowieso nicht, aber es gab auch Zeiten da war schon mehr los. Es war wohl klar gewesen, dass sich Lyall auf den Abend freute, zumal sie auch schon ziemlich viel darin investiert hatten. Einen Anzug, Nerven, ein paar Diskussionen. Es war eigentlich ganz lustig gewesen mit dem Jungen den Anzug auszusuchen. Die Auswahl war wirklich riesig gewesen. Von klassisch zu extravagant, es war garantiert für jeden Geschmack etwas dabei. Aus Jux und Tollerei hatte die Langhaarige ihren Freund auch in ein paar nicht in Frage kommende Anzüge gesteckt. Daran zurückzudenken brachte abermals ein Lächeln auf ihre Lippen. Hach, mit den Jungs wurde es nicht langweilig, aber Lyall war da schon so ein Spezialist.
Luana konnte bereits das Wasser hören, so zumindest kam es ihr vor, als sie bereit ein gutes Stück zum Strand zurückgelegt hatten. Die kurze Stille wurde allerdings von Lyall unterbrochen, was die Neuseeländerin jedoch nicht im Geringsten störte. Schließlich konnte sie das Reden mit dem Gehen ohne Probleme verknüpfen. Die Fragen sprudelten förmlich aus seinem Mund heraus. Irgendwie hatte sich das Thema ihrer Ballbegleitung und des Kleides vorher gar nicht wirklich ergeben, aber das war nicht weiter schlimm gewesen. »Hab' ich doch gern für dich gemacht. Und du solltest jetzt echt mal aufhören, mir ständig dafür zu danken.«, antwortete sie Lyall. Das machte sie nur verlegen und wahrscheinlich war das auch der tiefere Sinn dahinter. Irgendwie war es ja recht niedlich, wie er sich um die Nixe sorgte. Soweit Luana wusste, war eine Ballbegleitung nicht Pflicht. Eine Begleitung für den Ball als Voraussetzung aufzustellen, wäre doch sehr fragwürdig gewesen. »Ich habe ein Kleid, keine Sorge. Meine Ballbegleitung ist @Ciarán, aber gegen einen Tanz mit jedem von euch hätte ich nichts einzuwenden.«, gab die Langhaarige an Lyall gewandt bekannt. Der blonde Riese musste dem Rothaarigen bekannt sein. Schließlich gab es nur zwei große, blonde Typen. Und Luana hatte die Jungs bereits zusammen gesehen. »Der Ball wird sicher spaßig egal ob mit oder ohne Begleitung. Glaubst du, dass jeder mit einer Begleitung aufkreuzt?«, wandte sie sich abermals an den Rothaarigen. Die Nixe kam bereits ins Grübeln wer mit wem oder wer gar nicht kommen würde. Die Neugierde was jeder einzelne für den Ball trug war ebenso groß. Welche Kleider würde man zu Gesicht bekommen, welche Anzüge wurden getragen. Fliege oder Krawatte? Kurz oder lang? Fragen über Fragen, die sich erst am Abend beantworten würden.
Mittlerweile war die Strecke beinahe geschafft und jetzt konnte Luana das Wasser wirklich bereits Wellen schlagen hören. Der Salzgeruch lag wie üblich in der Luft und versetzte die Haut ins prickelnd. Es juckte bereits unter Luanas Fußsohlen. Am liebsten würde sie einen kleinen Sprint hinlegen, aber gegen Lyall würde sie wohl unter Garantie verlieren.
Etwas grinsend rieb sich der Rotschopf über den Nacken, bei den Worten, dass er der Nixe nicht mehr zu danken brauchte. Zugegeben, dies hatte er oft getan. Weil er ihr ebene echt dankbar war. Aber inzwischen war es wohl wirklich genug, irgendwann wurde es sicherlich nervig, auch, wenn er es immer eher unbewusst tat. Immerhin war er eine dankbare Seele, aber alles war irgendwann genug. Also ging er auch nicht weiter darauf ein. Stattdessen war er ziemlich erleichtert, als er vom Bericht im Punkto Ball hörte, ging sie hin, hatte sie ein Kleid und gar ein Date. Was ihn freute, besonders da es mit Ciarán war. Ein Kumpel von ihm und ein echt lieber Kerl, da war es echt schön zu hören, dass sie eine gute Partie abbekam. Genauso wie Kiri - hatten beide untereinander als Date wirklich ein großes Los gezogen. ,,Oh, Kiri? Das ist ja toll! Wie kam es dazu?", fragte er neugierig, nickte aber dann auch lächelnd: ,,Du musst unbedingt mal mit uns tanzen!" Ohne lang darüber zu überlegen schüttelte er den Kopf bei der Frage. ,,Nein. Es kommt sicher wer ohne Date - aber dafür zumindest mit Freunden. Es wäre schade, würde jemand deswegen nicht kommen. Immerhin kann mal als Gruppe großen Spaß haben." Die Vorstellung allein war ja schon ziemlich deprimierend, wie sich jemand von der Feier abschottete und traurig alleine auf dem Zimmer saß, während sich alle anderen vergnügen. . . Dies wollte er keinem wünschen. Sein lavendelfarbender Blick wand sich zu ihr. ,,Deshalb habe ich nachgefragt, ob Du kommst. Weil ich das wirklich nicht akzeptiert hätte, wenn Du nicht kämst! Immerhin wäre der Ball ohne Dich nicht so toll, Du gehörst doch zu uns!" Sanft lächelnd fügte er dann hinzu: ,,So als meine beste Freundin."
Allein das Geräusch des Wassers ließ de Wolf in ihm begeistert toben, der Rosahaarigen ging es als Meerwesen sicherlich nicht anders. Bevor sie den Strand betraten und er sich dann sicherlich nicht mehr zügeln konnte, zog er vorsichtig das Medaillon aus und verstaute es in einem kleinen Beutelchen, in seinem Jutebeutel. Diesen kleinen Schatz wollte er niemals verlieren, würde ihn das ziemlich treffen, auch, wenn er seinen Liebsten nun wieder bei sich hatte und nicht nur die Erinnerungen und das Medaillon an ihn. Gut verstaut kamen sie dann an der Bucht an, wo die Wellen sie begrüßten. Oberteil und Flipflops des Werwolfes flogen nur so durch die Luft - die Tasche wurde ordentlich abgesetzt -, da sprintete er schon los und warf sich kopfüber ins Wasser, wie ein Hund. ,,Wuuuuuh!", rief er begeistert, als er wieder auftauchte und voller Freude und Energie zu seiner Freundin blickte. ,,Luuu, dass Wasser ist heute herrlich!!"
Es war vorhersehbar gewesen, dass Lyall sich nach dem - wie es dazu kam - erkundigen würde. Eine spektakuläre Story durfte er allerdings nicht erwarten. Die Story war eben mehr klischeehaft und das war auch gut so. Auf ausgefallene Dinge konnte die Langhaarige ganz gut verzichten. Schon alleine der Gedanken daran versetzte sie in Unbehagen. Die einfachsten Dinge waren meisten auch einfach die Besten. »Er hat mich einfach gefragt, ob ich mit ihm zum Ball gehe.«, gestand Luana und konnte nicht verhindern, dass ihr die Hitze in die Wangen stieg, als sie daran zurückdachte. »Natürlich hat er mir auch einen Strauß Tulpen überreicht. Ganz klischeehaft.«, fügte sie noch grinsend hinzu. Immerhin musste das Mitbringsel erwähnt werden, da es wirklich eine süße Geste war und immerhin waren Tulpen ihre Lieblingsblumen. Das zeugte von seiner Eigenschaft als wahnsinnig guter Zuhörer. Ciarán konnte nur eine gute Ballbegleitung sein, schließlich fanden sie immer ein Gesprächsthema, sei es sein Fluch oder belangloses Geschwafel. War mit Lyall auch nicht anders. Und das er auch einverstanden war einen Tanz Luana zu spendieren, ließ abermals ein Lächeln auf ihren Lippen erscheinen. Was anderes hätte sie auch sehr verwundert, da Lyall jemand war, der seine Freundschaften pflegte. Das spiegelte sich auch wieder in seiner Aussage, dass Luana auch unbedingt hätte auf den Ball gehen müssen auch ohne Begleitung. »Ich kann mir schon bildlich vorstellen, wie du mein Zimmer stürmst und mich mit Pyjama auf den Ball schleifst.«, lachte die Langhaarige und war sich sicher, dass es genauso passieren würde, hätte sie sich entschlossen den Ball nicht zu besuchen. Aber das war von vorneherein nicht der Fall gewesen. Notfalls wäre sie eben mit Lyall und Cyril auf den Ball gegangen. Die zwei Jungs hätte es sicher nicht gestört.
Endlich waren sie an ihrem Ziel angekommen und konnten endlich das Wasser genießen. Lyall ließ sich nicht lange bitten und entledigte sich seiner lästigen Kleidung und stürzte sich ins kühle Nass. Kopfschüttelnd zog auch die Langhaarige ihr Sommerkleid und Schuhe aus, breitete jedoch noch das mitgebrachte Handtuch am Strand aus. Hier herrschte zu dieser Zeit wenigstens noch Ruhe und die zwei Wasserteufel konnten die Fluten genießen. Nachdem der Rothaarige wieder seinen Kopf aus dem Wasser streckte, ließ er freudig verlauten, dass das Wasser herrlich war. Für die Meerjungfrau war das Element Wasser immer herrlich. »Ich bin gleich da.« , gab sie ihm zu verstehen und schnappte sich ihr Surfbrett. Immerhin wollte sie auf den Wellen reiten, das war der tiefere Sinn ihres Ausfluges, bevor sie sich für den Ball herrichten mussten. Konnte ein paar wenige Stunden dauern. Als das Meerwasser endlich ihre Haut umspülte, schloss die Langhaarige für einen kurzen Moment ihre blauen Irden. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Und wie schon zuvor Lyall konnte sie auch dem Drang nicht mehr widerstehen und tauchte einmal ganz unter, ehe sie wieder an die Oberfläche kam und sich auf ihr Brett schwang. »Na los, machen wir endlich das, wofür wir hergekommen sind.« Und mit diesen Worten paddelte die Langhaarige noch weiter aufs Wasser hinaus und wartete auf die erste Welle, um endlich loszulegen.
Ein Schmunzeln zierte die Lippen des roten Wolfes, als er dabei zuhörte, wo seine Freundin davon sprach, wie Kiri sie zu dem Mitsommerball eingeladen hatte. Die leicht errötenden Wangen nahm er dabei positiv auf, da dies zeigte, dass diese Geste die Rosahaarige gerührt haben muss. ,,Also hat er sich Gedanken gemacht, klasse! Klischeehaft wären Rosen gewesen, oder? Bei den Tulpen sieht man ja dann, dass er wirklich drauf geachtet hat, passende zu nehmen!", grinste er sie freudig an. ,,Schön zu hören! Mit ihm wird es zu vier sicher noch lustiger - sind ja sicher mal in der Gruppe unterwegs." Bei einem Ball war es doch genau richtig, wenn man manchmal mit Freunden zusammen war und dann nur mit seinem Date. Zumindest war er davon überzeugt, hatte er dies bisher in Filmen und Serien gesehen. Sein erstes richtiges Fest würde dies sein, wohlgemerkt. Seit seiner Zeit auf Isola war kein Ball oder ähnliches ausgerichtet worden und davor war er ja im Wald heimisch. Da gab es nicht so viele exklusive Events, bis auf Jagdsaison und Waldbrände. ,,Ha ha, ja! Das klingt nach mir, genauso hätte ich das gemacht. So eine Pyjamaparty wäre sicher auch lustig geworden", lachte er etwas und fand die Idee gar nicht so übel. Was die Anderen wohl so zum Schlafen trugen? Am liebsten würde er ja nackt schlafen, wo als Wolf - würde Cyril sich freuen, Yuu und Oliver sich weniger. Schade. Doch irgendwann, wenn er zusammen mit Cyril, Kindern und Paps lebte, konnte er in Ruhe nackt schlafen! Da freute er sich schon drauf.
Und dann fand man auch schon den Wasserfanatiker im Wasser auf, wo er sich erstmals gefühlt drin wälzte, wie ein Hund. Oh, er konnte gar nicht in Worte fassen, wie schön sich das kühle Nass auf seiner Haus anfühlte. Wobei es niemals an das Gefühl an Cyril heranreichen konnte, da musste es sich mit Platz zwei zufrieden geben. Bald war dann auch die Nixe im Wasser, welche es nicht minder so genoss, bezüglich Wasser haben sich beide wirklich gesucht und gefunden. Freudig sah er dabei zu, wie sie auch erstmal abtauchte, ehe es aufs Brett ging. ,,Ja!" Sein Brett zu sich ziehend, hievte er sich drauf und folgte der Rosahaarigen weiter hinaus. Während sie auf die Wellen warteten, saß er im Schneidersitz auf seine Brett, voll gekonnt und summte fröhlich vor sich hin. ,,Meinst Du, wir machen mal ein Strandsportfest? Ich würde gerne wissen, wer alles surfen kann! Irgendwie kommt sowas selten zur Sprache. Echt schade, find ich." Dann aber zuckten leicht seine menschlichen Ohren und sein Blick fixierte einen Punkt in der Ferne, wo man den Werdegang einer größeren Welle vernehmen konnte. Bis über beide Ohren grinsend blickte er zu der Nixe: ,,Los geht's!" Und dann paddelte er ihr auch schon entgegen.
Matthew
Matthew Mason
98 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 204 Aktuelles Outfit: Knielange Bluejeans, schwarzes T-Shirt und dunkle Sneakers
Nachdem die beiden mit dem Bus bis zum Hauptstrand gefahren waren, mussten sie noch ein wenig laufen, doch bald hatten sie ihr Ziel erreicht. Der Strand war immer noch genau so schön hier, wie er es noch in Erinnerung hatte. „Es ist immer noch so schön hier, wie ich es kenne“, sagte der Rothaarige und freute sich an diesem Anblick. Nun ließ er seinen Blick über den Strand wandern und sah, dass sie nicht alleine hier waren. Doch das war schon ok, denn er konnte jetzt sein bestes versuchen, damit Sai sich wohl fühlte und dann auch mit ihm zum Ball gehen würde. „Alles ok?“, fragte er sie mal, denn er wollte wirklich nicht, dass sie sich unwohl fühlte. „Komm, schlagen wir unsere Zelte dort drüben auf“, sagte er zu Saiyana und zeigte auf einen Ort, der eher abseits von den anderen war. Danach ging er auch mit ihr dorthin. Er nahm seinen Rucksack herunter und holte auch gleich sein Handtuch heraus. Danach zog er seine Schuhe aus und auch sein T-Shirt. Es war nun viel besser so. Danach holte er noch seine Sonnencreme heraus und fing an sich einzucremen. Matt wollte Sai eigentlich den Rücken eincremen, doch er wusste, dass er dies nicht konnte, denn dann würde sie nur Schmerzen verspüren und dies wollte der Rothaarige auf keinen Fall. Plötzlich kam dem Engländer noch etwas in den Sinn. Er würde ja gleich Sai in einem Bikini oder Badeanzug sehen. Irgendwie wurde der Rothaarige verlegen und sein Herz fing auch an stark zu schlagen. Aber er wusste, dass sie immer sehr schön aussah, egal was sie anhatte. Doch trotzdem war er schon sehr gespannt auf die Wahl von Saiyana.
Saiyana lief neben Matt her, während sie von der Bushaltestelle noch einige Meter bis zum tatsächlichem Strand laufen mussten. Als Matt meinte, er fände es immer noch so schön, schaute Saiyana zu ihm hoch und musste lächeln. Wenn Matt etwas gefiel, dann schaute er immer so süß, dass Sai ihm am liebsten direkt ein Küsschen auf die Wange drücken würde. Aber Sai! Kontrollier dich doch einmal! Dann schaute sie ebenfalls zum Strand und sah dort einige Leute. Es waren weniger Leute dort, als sie befürchtet hatte, dennoch waren es nicht gerade wenige. Sie schluckte und schaute dann Matt an. An sich mochte sie ja andere Leute, doch die meisten starrten sie einfach komisch an und mochten sie einfach nicht, sodass sie direkt solche Orte mied. Ich war ehrlich gesagt noch nie hier. Gab sie zu und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Auf Matts Frage, ob alles oke sei, nickte Saiyana nur langsam. Noch war alles okay, aber ob es auch so bleiben würde wusste sie noch nicht so ganz.
Matt zeigte auf einen Ort, der gut war um sich dort niederzulassen und Sai folgte ihm direkt. Sie holte ihr Handtuch raus und breitete es aus, dann riskierte sie einen Blick auf Matt, der sich gerade auszog. Bei dem Anblick von seinem nackten Oberkörper wurde Saiyana total rot und musste verlegen den Blick nach unten abwenden. Natürlich liefen Kerle am Strand oberkörperfrei herum, doch Matt nun so zu sehen, dass ließ ihr Herz doch fast schon aus ihrem Körper springen. Sie zögerte einen Moment, denn nun musste sie sich ja ausziehen. Wahrscheinlich wäre Matt von ihrem Anblick im Bikini sowieso enttäuscht, aber kneifen konnte sie nun auch nicht mehr, dafür war es einfach zu spät. Langsam zog sie ihr Kleid aus und darunter kam ihr roter Bikini zum Vorschein. Allerdings auch ihre roten Zeichnungen von dem Fluch, den man auf ihrem ganzen Körper erkennen konnte. Die meisten hatte das abgeschreckt, doch Matt vertraute sie, dass er wenigstens keine dummen Bemerkungen darüber machen würde. Klar würde es ihm bestimmt nicht gefallen, doch Matt war sensibel genug um Saiyana zu verstehen.
Schüchtern und unsicher ließ sie ihr Kleid auf ihre Tasche fallen und spielte sich nervös am Haar.
Matthew
Matthew Mason
98 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 204 Aktuelles Outfit: Knielange Bluejeans, schwarzes T-Shirt und dunkle Sneakers
Nachdem die beiden an der Bucht angekommen waren, erzählte Sai, dass sie noch nie dort gewesen war. Das war schade, denn hier war es wirklich schön. „Was echt?! Dann wird es aber Zeit“, sagte er und lächelte sie an. Als Matt sie dann noch gefragt hatte, ob alles ok sei, nickte sie nur. Ob wirklich alles ok war? Manchmal war sich da der Rothaarige wirklich nicht sicher, denn sie war so schüchtern und er konnte ihr Verhalten ab und zu nicht richtig einschätzen. Doch er wusste, dass Saiyana alt genug war, etwas zu sagen, wenn sie etwas störte oder sie sich nicht wohlfühlte. Sie sagte auch immer wieder, wenn sie selbst sich nicht wohlfühlte, deshalb glaubte ihr Matthew und lächelte sie nur an.
Als sich der Rothaarige umgezogen hatte, war Sais Gesicht ganz plötzlich rot. „Ist wirklich alles ok? Hast du Fieber? Du bist ganz rot im Gesicht“, sagte er zu ihr und machte sich schon Sorgen um sie. Nach kurzer Zeit zog sie sich dann um. Matt konnte sein Blick nicht abwenden. Sein Herz schlug schnell und er wollte unbedingt wissen, was Saiyana unter ihrer Kleidung anhatte, einen Bikini oder einen Badeanzug. Nach kurzer Zeit stand Sai in einem roten Bikini vor ihm. Er konnte sich nicht über diesen wunderschönen Anblick beschweren. „Der Bikini steht dir sehr gut und ich muss sagen, dass ich die Zeichnungen auch schön finde“, sagte er, sah ihr dabei in die Augen und lächelte. Die Zeichnungen sahen echt nicht schlecht aus, auch wenn er sie deshalb nicht berühren konnte. „Sag mal, musst du dich noch ein wenig eincremen?“, fragte der Rothaarige, denn die beiden könnten vielleicht am Strand ein bisschen Volleyball spielen, während die Creme einwirkte.