Der Stadtpark, gelegenheit auch Beika-Park genannt verfügt über eine riesige bunt bepflanzte Grünfläche, die gerne und oft zum Verweilen einlädt. Relativ zentral gelegen gibt es einen kleinen Springbrunnen mit Trinkwasser, doch viel öfter wird er von Jugendlichen verwendet um sich gegenseitig nass zu spritzen, da vielen das Teichwasser doch etwas zu dreckig ist. Unter Tags findet sich im Stadtpark ein Eiswagen vor, bei dem man aber auch Crepes und ähnliches bekommt. Neben besagtem Teich und einen Fußballfeld gibt es auch eine etwas höher gelegene Stelle des Parkes, der Feuerwerkshügel genannt wird da er eben für genaudies äußerst gut geeignet ist.
Die Schule war heute eher Nebensache bei der Irin. Immer wieder stellte sie sich die Frage, was mit Mike und ihr war. Würden sie zusammen kommen? Oder würde Ivy recht behalten? Die Unsicherheit plagte die Wölfin sehr. Aber sie wollte unbedingt abwarten und Mike auf sich zukommen lassen, denn Lydia wollte ihn nicht drängen und ihm nicht auf die Nerven gehen. Auch Zeit wollte sie ihm zum Nachdenken geben. Ob er überhaupt darüber nachdachte? Sicher war sich die Schwarzhaarige nicht. Aber dies würde sie sicher bald mal sehen. Lydia versuchte ihre Gedanken zu verdrängen. Es war immerhin Nachmittag und sie hatte eigentlich nichts zu tun. Was sollte sie denn machen? Unsicher darüber, ging sie einfach einmal auf einen Spaziergang. Wo sie hinging, wusste sie zwar nicht, aber eine Richtung hatte sie auf jeden Fall festgelegt: Die Stadt. Es gab immer noch Ecken, die sie hier auf der Insel noch nicht kannte. Vielleicht würden einige dies als unverständlich sehen, aber Lydia war oftmals einfach beschäftigt und konnte sich nicht immer alles anschauen. Trotzdem war die Neugier geweckt, wo ihre Wolfsnase sie hinführen würde. Sie lief und lief und lief. Die Hitze machte der Irin jedoch langsam ein wenig zu schaffen. Es war einfach zu warm. Vielleicht wäre ein Strandbesuch doch die bessere Alternative gewesen, um der Hitze zu entkommen. Aber allein würde dies auch nicht wirklich Spaß machen. Mittlerweile war die Wölfin beim Stadtpark angekommen. War sie hier schon einmal? Lydia konnte sich nicht daran erinnern, dass sie jemals hier war. Aber es gab Bäume, die Schatten boten, was auf jeden Fall eine super Sache bei diesen Temperaturen war. Auch ein Eiswagen gab es, den sie auf jeden Fall später aufsuchen wollte. Aber zuerst, war der Platz wichtiger. Schatten war rar und so machte sie sich auf die Suche nach einem Platz. Tatsächlich fand Lydia auch einen guten, über den man so ziemlich die ganze Wiese überblicken konnte. Sie setzte sich in den Schatten und spürte sofort, wie sich ihr Körper langsam ein wenig abkühlte.
Tigre war weiterhin die Insel erkunden aber wirklich bei der Sache war sie nicht. Im Vormittagsunterricht hatte sie aufgepasst und bemüht wenigstens einige Dinge zu lernen, doch der Vorfall vom Morgen lies sie nicht wirklich los. Hatte sie irgendwas gesagt was Matthew hätte verärgern können oder warum war dieser so abrupt aufgestanden und hatte das Frühstück verlassen? Ansonsten war er ja ganz nett gewesen, war vielleicht irgendetwas passiert? Wann immer sie an das überstürzte Aufbrechen des Magiers dachte breitete sich ein unangenehmes Gefühl in ihrem Magen aus, aber wirklich einschätzen konnte sie dieses nicht wirklich. Aber da sie ihren Geist nicht vom Morgen befreien konnte hatte sie sich entschieden heute nicht einfach wahllos durch die Insel zu streichen und war stattdessen in die Stadt gegangen. Schließlich gab es immer die Möglichkeit bestimmte Warnungen oder Gefahren zu übersehen, wenn man abgelenkt war und in dieser Welt gab es wahrscheinlich nur umso mehr davon. Serah zum Beispiel hatte sie gar nicht gemerkt, was vielleicht an ihrer Nachlässigkeit lag, aber wiederholen wollte sie diese Erfahrung definitiv nicht. Daher ging es heute zunächst einmal in die Stadt wo wirklich keine schlimmen Dinge geschehen konnte. Es war ja nicht so als würden sich irgendwelche Werwölfe sich ihr hier einfach nähern. Mittlerweile war sie in einem Park angekommen, welcher eigentlich nur eine riesige bunt bepflanzte Grasfläche war. Sie präferierte nach wie vor einfache Wälder, aber das würde hier in einer Menschengemachten Stadt wohl sicherlich das sein, was Natur am nächsten kam. Und besser als viele Häuser war es allemal, schließlich gab es bestimmt einige kleinere Tiere hier. Wie wohl der Klang eines künstlichen Parks war? Wenn sie so darüber nachdachte hatte sie so einen Klang noch nie vernommen und interessant würde es definitiv sei. Zudem war es sehr angenehm bei so schönem Wetter wie diesem in der Sonne zu legen, das hatte sie in ihrer Heimat nicht so oft im Jahr machen können. Daher lief die Rothaarige nun zu einer Stelle in der Sonne an der sie nicht zu viele Menschen erblickte und legte sich ins Gras um zu lauschen.
Lydia genoss den Schatten und ein wenig auch die Einsamkeit. Sie konnte über das Mittagessen mit @Ivy, @Mikhail und @Leviathan gut nachdenken. Es war ein verrückter Mittag und irgendwie schien auch alles durcheinander gewesen zu sein. Aber dass der Werwolf gar nicht bemerkt hatte, dass sie verletzt war, das machte die Irin auch jetzt noch sehr traurig. Was ihre Freundin anschließend zu ihr sagte, war auch nicht besser. Aber ob sie dem Glauben schenken sollte? Lydia wusste es nicht und würde es wahrscheinlich auch nicht so schnell herausfinden können. Aber sie hoffte trotzdem, dass Ivy mit ihrer Vermutung im Unrecht lag. Je mehr Lydia darüber nachdachte, desto eher kam die Frage wieder auf, ob es Ivy überhaupt etwas ausmachen würde, wenn Mike und die Wölfin zusammenkommen würden. Immerhin war auch Ivy verliebt in ihn. Lydia wollte immerhin auch nicht die böse Freundin sein, die der Freundin den zukünftigen Freund ausspannte. Zwar war die Weißhaarige der Meinung, dass sie sich um sie keine Sorgen machen müsste, aber die Unsicherheit blieb trotzdem weiter bestehen. Aber die Schwarzhaarige wollte nun nicht mehr weiter darüber nachdenken. Eigentlich wollte sie das Mittagessen komplett verdrängen, da es auch jetzt wieder ein Unwohlsein bei ihr auslöste. Die Ungewissheit war einfach nur noch unangenehm. Viel lieber ließ sie ihren Blick über die Grasfläche schweifen. Manche spielten Fußball, andere aßen Eis und andere saßen einfach nur herum, genauso wie Lydia selbst. Dann tauchte plötzlich ein rothaariges Mädchen vor ihr auf. Sie kam der Wölfin bekannt vor. Hatte sie sie nicht heute Morgen im Speisesaal gesehen? Lydia war sich nicht sicher. Das Mädchen legte sich einfach in der Sonne ins Gras. Sollte sie die Rothaarige ansprechen? Die Irin war ein wenig unsicher, aber ihre Neugier wurde geweckt, ob sie wirklich mit ihr in dieselbe Schule und ins Wohnheim ging. Deswegen stand Lydia nochmals auf und positionierte sich so neben der Rothaarigen, sodass sie noch im Schatten sitzen konnte. Als sie dann endlich saß, sprach sie das Mädchen einfach an. „Hallo, ich bin Lydia und du bist?“, fragte sie einfach mal geradeheraus mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht.
Tigre lag noch kaum einige Sekunden auf dem Gras und hatte die Augen geschlossen, als sie bereits hörte wie sich jemand noch weiter näherte. Schließlich ließ sich diese Person nicht weit von ihr entfernt nieder und stellte sich dann noch vor. Sie hatte eine weibliche Stimme und hieß Lydia, erfuhr die Vampirin nun, obwohl sie doch eigentlich gar nicht danach gefragt hatte. Dennoch spürte sie von dieser Person keinerlei Gefahr und in einem öffentlichen Stadtpark waren gefährliche Situationen tagsüber wohl auch eher rar. Handelte es sich bei der Person um eine Bewohnerin der Stadt oder doch um eine Mitschülerin? Tigre musste zugeben, das sie ein klein wenig neugierig war, aber andererseits hatte sie in den letzten Tagen schon zu viele Menschen kennen gelernt auf die sie keine Antwort hatte. Zunächst die überaus forsch agierende Serah und dann den tollpatschigen, aber liebenswürdigen Matthew der sie schließlich einfach stehen ließ? Wenn das so weiterging würde diese Insel sie nur immer weiter verwirren. Dennoch gebot die Höflichkeit ihr, dem Mädchen wenigstens zu antworten. "Wenn du mich meinst, ich bin Tigre", erklärte sie etwas schüchtern ohne jedoch ihre Augen zu öffnen. Die Sonne durchflutete momentan ihr Gesicht und diese Wärme war tatsächlich ziemlich angenehm, auch wenn sie sich wohl nicht für Stunden sonnen könnte, so war dies doch wahrscheinlich das angenehmste was die letzten Tage mit ihr passiert war. "Weißt du, ich will wirklich nicht unhöflich sein , aber gibt es einen Grund das du mich angesprochen hast, Lydia? Ich hatte einen wirklich merkwürdigen Morgen und könnte wirklich etwas Entspannung gebrauchen.", sagte sie nun nicht unbedingt unfreundlich, nur um ihre Worte direkt wieder zu bereuen. Eine solche Aussage konnte leicht missverstanden werden und so wollte sie nun wirklich nicht dastehen. Daher öffnete sie nun die Augen während sie nun begannt sich wieder zu entschuldigen. "Ähm, so war das nicht gemeint, tut mir lei..." , sie verstummte abrupt als sie im Schatten ihren Gegenüber erblickte und ihr ein freundliches Gesicht entgegen lächelte. Das Lächeln war hierbei für die junge Vampirin nicht das schlimmste und auch nicht die heterochromischen Augen. Das wirklich beängstigende waren die beiden Wolfsohren die ihr entgegen starrten und das wahre Grauen bedeuteten. Sie hatte hier ein Werwolf angesprochen, jene Geschöpfe die für sie den absoluten Horror bedeuteten und vor denen zum Beispiel auch Serah sie gewarnt hatte. Ihr entkam ein kurzes Quicken, welches wohl nur als ängstlich bezeichnet werden konnte, bevor sie die Augen schnell wieder schloss und ihren Kopf wieder zurück in eine gerade Haltung brachte. Vielleicht wurde dieses Monster sie nun ja in Ruhe lassen, wenn sie Glück hatte. Das ihr Körper dabei unwillkürlich zu zittern begann, merkte Tigre dabei schon nicht. Auch das sich ihre Augen unwillkürlich rot gefärbt hatten entging ihr.
Die Ohren der Irin bewegten sich immer wieder hin und her und nahmen jegliche Geräusche auf. Kinder rannten herum und schrien. Aber auch die Vögel, die vorbeiflogen und zwitscherten hörte die Schwarzhaarige auch. Aber sie war in das Gespräch vertieft, das sie gerade mit der Rothaarigen führte. „Freut mich dich kennenzulernen“, antwortete sie ihrer Gesprächspartnerin ganz freundlich. Doch bevor sie noch weiter erklären konnte, warum sie eigentlich das Mädchen angesprochen hatte, redete die Rothaarige weiter. Die Unfreundlichkeit, die sich hinter ihren Worten verbargen, waren zwar hörbar, aber Lydia wollte nicht schon gleich wieder verschwinden. Es klang, so, als ob sie ihren Kummer loswerden musste. Die Wölfin versuchte sich zu erinnern mit wem Tigre zusammen beim Frühstück war. Ein rothaariger Junge… Matthew! Genau, er war es. Ob was zwischen den beiden vorgefallen war? Lydia war sich nicht sicher, aber gehen würde sie jetzt sicher nicht so schnell. Es klang nämlich eher so, als ob Tigre mit ihr reden wollte. Oder bildete sie sich dies eventuell nur ein? Egal. Sie wollte sowieso hier sich ein wenig ausruhen und dann könnten sich die Mädchen ja auch noch unterhalten und kennenlernen. Gleich darauf entschuldigte sich Tigre dann auch bei ihr und sah die Wölfin auch an. Jedoch quickte sie und schloss sofort wieder ihre Augen. Lydia runzelte kurz ein wenig ihre Stirn. Hatte sie etwas verbrochen? Verwirrt sah sie das Mädchen an. Vielleicht ging es ihr aber auch einfach nicht gut. Lydia machte deswegen das einzig richtige. Sie ging in die Hocke und streckte ihre Hand in die Richtung der Rothaarigen aus. Diese legte sie ihr auf die Stirn. „Alles ok, bei dir? Deine Stirn ist ziemlich heiß. Hast du deshalb so ein komisches Geräusch gemacht?“, fragte die Irin das Mädchen. Dass es sich dabei um ein ängstliches Quicken handelte, konnte sie nicht feststellen. „Magst du dich nicht in den Schatten sitzen? Dann können wir uns in ruhe unterhalten“, fragte sie anschließend das Mädchen noch mit einem leicht besorgten Blick. Danach nahm sie ihre Hand wieder von Tigres Stirn weg. Wie konnte sie überhaupt in dieser Hitze so liegen? Lydia hielt es schon fast nicht mehr aus. Aber gut, sie war kein Maßstab, was die Hitze anbelangte, denn ihr Körper produzierte diese regelrecht von allein. Trotzdem blieb die Sorge um Tigre bestehen. Die Wölfin hoffte einfach, dass es ihr gut ging, aber jetzt gerade konnte sie es nicht einordnen. Ihre Stirn war heiß, aber die Temperaturen waren auch heiß. Ob das normal war? Oder hatte sie Fiber? Das einzige, auf das Lydia warten musste, um ihre Frage zu beantworten, war die Antwort der Rothaarigen.
Nachdem ich das wichtigste auf meiner To Do Liste des Tages erledigt hatte - eine neue Gitarrensaite kaufen und aufziehen - und dabei sogar ein allgemeines Ziel in Angriff genommen hatte - neue Freund finden! - entschied ich mich dafür mich zu belohnen und machte mich auf den Weg in den Stadtpark, wo ich bisher meine besten Fänge gemacht hatte. Die Tauben und Spatzen hier wurden immer von Besuchern gefüttert und waren deshalb immer sehr fett und saftig und- Ich jagte gerne hier. Mir gingen immer noch Kleinigkeiten von meinen Unterhaltungen mit Caiwen durch den Kopf, als ich auf flinken Pfötchen einem Trampelpfad folgte, der zu einem kleinen Waldstück führte. Hätte man mir vor einem halben Jahr erzählt, dass ich mich mal so gut mit einer Hundwölfin verstehen würde, hätte ich nur skeptisch die Braue gehoben. Aber Caiwen war wirklich super nett. Aber zurück zum Hier und Jetzt. Ich hörte Vogelzwitschern und wusste genau, wohin ich gehen wollte, um mir mein Abendessen zu organisieren. Es gab da diesen Busch, ein paar Meter abseits des Trampelpfades, in dem zu dieser Zeit sehr viele Spatzen saßen. Lautlos schlich ich mich vom Pfad über sorgfältig gepflegtes Gras in einen kleineren Busch, der wie eine natürliche Trennwand zum Miniwald fungierte. Mit aufgestellten Ohren näherte ich mich meinem Ziel, bis ich mein Abendessen im Blick hatte und ging lautlos in den Jagdmodus über. Vorsichtige, lange Schritte, niedrig gehaltener Körper, die Beine darauf vorbereitet jeden Moment loszusprinten. Mein Atem ging ganz flach, als ich mich immer weiter anpirschte und einen der Spatzen fokussierte, der nichtsahnend aus dem Busch auf den Boden wechselte und augenscheinlich kleine Käfer suchte. Ich schlich mich noch einige wenige Zentimeter näher und machte mich bereit für den Sprung, als mir doch tatsächlich noch ein zweiter Spatz dazu flog. Glückstag! dachte ich mir, setzte zum Sprung an und ergaunerte mir gleich zwei der drolligen Vögelchen. Die anderen nahmen sofort panisch Reißaus, während ich - gnädig wie ich war - das Leben meiner Beute sofort beendete, um mir mein Abendessen zu gönnen. Das erste der beiden Piepmätze hatte es sich einige Minuten später in meinem Magen bequem gemacht und ich stellte für mich fest, dass ich eigentlich gar keinen Hunger auf das zweite hatte. Einen Moment dachte ich darüber nach, was ich mit dem Federball tun sollte und stupste ihn ein paar Mal mit der Pfote an - hey, vielleicht lebte er ja noch und flog jeden Moment davon! Aber - Nein. Mausetot. Mein Ohr zuckte, als ich es mir ein paar Sekunden lang nachdenklich anschaute. Dann fiel mir ein, dass der Piratenzauberer doch hier im Park wohnte und überlegte... Ja, wieso eigentlich nicht? Aus einer Laune heraus schnappte ich mir das übrige Vögelchen und machte mich auf dem Weg zu dieser Hütte, in der Mathéo wohnte. Irgendwo in meinem Katzenkopf dachte das Mädchen laut darüber nach, dass mein Held wohl nicht ganz so begeistert sein würde, wenn ich ihm einen toten Vogel vor die Tür legte, aber... naja, er würde die Geste doch sicher verstehen, oder?
Isalija "spricht", denkt und handelt.
#990066
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Mathéo war sofort wieder bewusst geworden, welch unbeschwerte Seiten das Katzenleben doch hatte. Zäune waren für ihn kein Hindernis. Kein waches Augenpaar würde ihn dabei erwischen, wie er sich zwischen den Latten hindurchzwang und dann seine samtleisen Pfoten über den frisch gemähten Rasen schweben ließ … wäre da nicht seine markante Fellfarbe. Aber trotzdem! Mathéo infiltrierte eines der letzten Häuser der Stadt und stahl sich dicht an der Fassade entlang nach hinten. Dort begrüßte er einen weitläufigen Garten mit knackig grünem Gras. Ein Sprinkler arbeitete noch seine Spätschicht ab; da kam Mathéo ein wundervoller Gedanke. Bevor er sich in einen Kater verwandelt hatte, hatte er auch eine Dusche nehmen wollen. Daraus war jedoch nichts mehr geworden. Doch das hieß nicht, dass es grundsätzlich nicht mehr möglich war. Als Kater konnte er über den Sprinkler springen, wie er dumm und lustig war. Das mochte nicht zum klassischen Katzenverhalten passen, dachte er sich, doch er war auch kein klassischer Kater. Von daher nahm er sich die Individualität heraus und hüpfte den Wasserstrahlen hinterher, bis sein Fell von den Ohrenspitzen bis zum Schwanzende durchnässt war. Danach schüttelte er sich kräftig und half mit etwas Magie nach, sodass er in Windeseile wieder trocken hinter den aufgestellten Ohren war. Doch damit war’s nicht genug. Am Rand des Gartens befand sich ein dichtes Blumenfeld mit - gefühlt - tausend bunter Blüten. Mathéos feines Katzennäschen hatte das Beet bereits vor seiner Duschaktion erschnuppert; jetzt erst kam ihm allerdings die Idee, diesen Duft für sich zu nutzen. Den Geruch nach nasser Katze hatte er zum Glück größtenteils vermeiden können durch seinen magischen Fön. Wenn er nun noch durch die bunte Blumenschar wanderte, würde er danach wie frisch aus einem Lustgarten schnuppern; also quasi eine Katzen-Parfüm-Straße. Man ging duftlos rein und kam duftreich raus. Perfekt!, dachte sich der Tristam und setzte seinen Plan sofort um.
Einige Zeit später und ein gutes Stück Weg später hatte Mathéo das Stadtgebiet hinter sich gelassen und war hinüber zum Stadtpark gerannt. Ihn hatte spontan die Frage erwischt, wie es wohl seiner alten Bleibe ging. Vielleicht war bereits jemand Neues eingezogen. Dann könnte Mathéo die Person etwas ärgern, falls ihm die Einrichtung nicht gefiel. Aber eigentlich wollte er nur etwas in Nostalgie schweben. Es versprach, eine romantische Nacht zu werden, wenn man als blumig duftender Kater in den Spuren seiner Vergangenheit tapsen wollte.
Im Park angekommen bemerkte er als erstes, wie anders hier alles aussah, wenn man die Welt auf Wadenhöhe betrachtete. Kurz sorgte er sich darum, den Weg aus dieser Perspektive nicht mehr finden zu können, doch dann entdeckte er die erste Bank, den zweiten Baum, die dritte Laterne. Viele markante Dinge tauchten auf und erinnerten ihn an die Wege, welche sich durch den Park zogen; und einer von ihnen sollte ihn zu seinem alten Haus führen. Diesem folgte er auch. Doch bevor er schließlich sein Ziel erreichen konnte, fiel ihm ein einzelner markanter Geruch auf. Grundsätzlich gab es hunderte und noch mehr Gerüche im Park. Scheinbar jeder Grashalm schnupperte anders. Vögel zwitscherten, schienen aufgeregt wegen etwas zu sein. Dabei machten sie einen so leckeren Eindruck, dass Mathéo fast das Tier in ihm und um ihn herum übernommen hätte. Dann wäre es losgehechtet und hätte eines dieser niedlich herumhüpfenden Tierchen eiskalt die Kehle durchgebissen. Doch der Mensch - oder eher der Dämon - in ihm erkämpfte sich wieder die Macht über seine Pfoten und hielt ihn davon ab, zum Biest zu werden. Viel wichtiger war in diesem Moment auch dieser eine andere Geruch. Er kam aus der Richtung seines ehemaligen Hauses. Vorsichtig pirschte sich Mathéo nun voran und versuchte hinter Bäumen, Bänken, Büschen oder was sich sonst noch so anbot und mit einem B begann, Deckung zu finden. Auf diese Weise kam er bis kurz vor das Haus. Die Dämmerung bereitete ihm keinerlei Probleme dabei, bis auf die Terrasse zu spionieren. Dort … Mathéo blinzelte ungläubig … saß eine andere Katze. Eine bekannte Katze. Oh, machte eine Stimme in seinem Kopf. Wenn er sich nicht irrte, dann saß da Isa auf der Terrasse. Und die Stimme sprach sofort weiter: War sie etwa seit seinem Auszug immer wieder hierher gekommen und hatte nach ihm schauen wollen? Und hatte sie jedes Mal vor einer verschlossenen Tür gesessen? Mathéo wollte nicht glauben, dass ihr nicht aufgefallen sein müsste, dass dort niemand mehr saß. Und überhaupt: Sie hätte ihn in der Schule ansprechen können. Dann fiel dem Tristam allerdings auch ein, dass er so oft letzter Zeit nicht die Schulbank gedrückt hatte, da er sich viel im Ausland aufgehalten hatte. Aber Vermutungen anzustellen, half bekanntlich niemanden. Daher wollte Mathéo der Wahrheit direkt auf den Grund gehen; nur nicht auf die allzu direkte Art. Stattdessen kam ihm in den Sinn, seine Katzenfähigkeiten auszuprobieren.
Mathéo dachte darüber nach, was es bedeutete, sich an sein Opfer heranzuschleichen. Grundsätzlich musste er unaufklärbar sein. Er musste leise sein, er musste unsichtbar sein. Da Isa gar nicht erst in seine Richtung schaute, war zweites schon mal kein Problem. Auch der Wind, nur sehr schwach, kam vom Haus in seine Richtung. Daher hatte er Isa gerochen, aber sie hatte ihn vermutlich noch nicht wahrgenommen. Die Umstände waren also auf seiner Seite. Die Brise würde auch dafür sorgen, dass die ohnehin kaum hörbaren Schritte seiner weichen, roten Pfoten nicht näher an ihre spitzen Ohren geführt wurden. Es war also … perfekt! Der Tristam nahm eine lauernde Pose ein und schob sie in tiefer Haltung von seiner Deckung hinüber zur Terrasse. Dort schlängelte er sich förmlich hinauf und an Hindernissen wie Stuhl- und Tischbeinen vorbei, bis es nur noch ein wortwörtlicher Katzensprung war, der ihn von seiner Beute trennte. Ruhe, flößte er sich dogmatisch ein. Dann plötzlich explodierten die Muskeln in seinen Beinen. Blitzartig drückten ihn seine Pfoten von den Holzdielen ab, sodass er im nächsten Moment auf Isa niederfallen konnte. Wer „König der Löwen“ gesehen hatte, der wusste, wie überraschend Löwen aus dem Dickicht hervorspringen konnten. Und so wie Nala damals Simba überrumpelt hatte, so wirbelte auch Mathéo Isa herum. Nala Tristam meldete sich zum Dienst!
Isalija
Isalija
85 Charakterbogen Aufenthaltsort: ??? Aktuelles Outfit: - schwarzes T-Shirt, lange graue Jogginghose, unterschiedliche Socken (links braun, rechts blau), Puschen
Den weg zu der Hütte wiederzufinden war leichter gesagt, als getan. Das letzte Mal war ich hier gewesen, als... als... keine Ahnung, war eine Weile her. Und ich war als Mädchen hergekommen, nicht als Katze. Deshalb musste ich mich mit der neuen Perspektive erst einmal neu orientieren und so dauerte es eine Weile, bis ich die Hütte erreicht hatte. Der Spatz in meinem Maul hatte etwas an Wärme verloren, aber das war nicht so schlimm. Ich hatte ja nicht vor ihn zu essen - meine Beute fraß ich am liebsten warm. An der Hütte angekommen umrundete ich sie erst einmal neugierig, ehe ich mit flinken Schritten die Stufen der Terrasse hinauf ging. Meine Ohren vernahmen keine Geräusche aus dem Haus, also war es entweder leer oder er schlief bereits, was ich allerdings bezweifelte. Die Sonne ging vielleicht schon unter, aber so spät war es nun auch wieder nicht. Und nun? fragte sich das Mädchen in mir, während ich mich vor die Tür setzte und nachdachte. Vielleicht wohnt er ja gar nicht mehr hier. Ich habe lange nicht mehr mit ihm geredet. Hmmm, ja, das wäre möglich. Ich verstand zwar nicht, warum man so ein angenehmes Zuhause gegen ein anderes eintauschen würde, aber ich hatte ja keine Ahnung, was Pirat Rothaar so durch den Kopf ging.
Plötzlich prallte aus dem Nichts etwas seitlich gegen meinen Körper. Die Katze reagierte rein instinktiv und begann zu knurren, hielt den Spatz fester mit ihren Zähnen. Den würde mir niemand abnehmen! Gleichzeitig fuhr ich die Krallen aus und schlug damit nach der Bedrohung, erwischte irgendwas, war mir aber nicht sicher was. Den Bruchteil einer Sekunde später lag ich sehr unangenehm rücklings auf den Boden, über mir ein roter Kater mit... Augenklappe. Neben dem Geruch nach Blut und Totem Spatz drang der Duft nach Blumen in meine Nase, während mir unentwegt ein warnendes Knurren aus der Kehle rann. Ich drückte meine Hinterläufe in seinen Bauch, um ihn auf Abstand zu halten, während in meinem Kopf das Mädchen laut nachdachte. Es gibt noch andere Katzen hier auf der Insel? Und wieso trägt er eine Augenklappe? Hat er sein Auge verloren? Die Katze interessierte das gerade nicht. Sie war angegriffen worden, während sie ihre Beute in der Schnauze hielt.
Isalija "spricht", denkt und handelt.
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Matheo
Mathéo Tristam
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Als Katze war sie wirklich eine ganz andere Person … oder ganz anderes Lebewesen. Mal von dem Pelz abgesehen, hatte Mathéo vollkommen falsch eingeschätzt, ob sich Isa wehren würde. In seiner bunten Milchfantasie hatte sie sich von ihm überrumpeln lassen und danach hätten sie drüber gelacht. Stattdessen aber bekam er ihre als süße Pfote getarnte Multiklingenwaffe ab. Glück im Unglück, dass er die Nase nach seitlich abwenden konnte, sodass sie ihre Krallen nur über seine Wange zog. Da zauste das bisschen Fell an der Stelle sofort und er spürte es auch bis unter die Haut. Wenn er jetzt anfangen würde zu bluten, könnte er es gut in seinem roten Fell verstecken. Doch daran dachte Mathéo gar nicht. Er war froh, überlebt zu haben und Isa am Ende doch noch festgenagelt zu haben. Ihr Knurren war auch irgendwie süß. Mathéo schnallte zuerst nicht, dass sie es ernst meinte, bis seine eigenen Katzensinne ihn ermahnten. All die Haare an seinem Körper wollten sich aufstellen, das merkte er allmählich. Da lehnt sich etwas in ihm gegen Isas Unbeugsamkeit auf. Doch ehe er deshalb etwas machen könnten, spürte er schon zwei weitere Pfoten von ihr in seiner Magengrube. Mit all der Macht, welche die kleine Katze aufbringen konnte - und das war erstaunlich viel -, stieß sie ihn von sich weg. Mathéo nahm den netten Hinweis auf und tapste etwas zurück, setzte sich dann auf seinen Allerwertesten. Mit einer seiner Pfoten strich er über die geschändete Wange. Bei der Berührung spürte er sofort, dass sie ihn wirklich getroffen hatte. Ein seichtes Stechen tauchte auf.
Mathéo wollte wissen, warum sie ihm eine gelangt hatte und ihr gleichzeitig zugestehen, dass sie ganz schön zukratzen konnte. Doch all das kam nur in einer Aneinanderreihung von Maunz, Miau und ähnlichem aus seinem Mund. In seinem Kopf hörte er stattdessen die menschlichen Worte, wie er sie auch in seiner zweibeinigen Form von sich gab. »Miau?«, schaute er sie mit schief gelegtem Kopf an und wartete auf eine Erklärung. Dabei fiel ihm auf, dass er sie auch gleich fragen konnte, warum sie mit einem toten Vogel im Maul herumlief. Der sah nicht sonderlich appetitlich aus, dachte sich Mathéo zuerst. Den müsste man noch rupfen, ausnehmen, marinieren, gegebenenfalls mit Beeren stopfen und dann in den Ofen schieben. Das wäre die übliche Art und Weise; doch in diesem Moment, in dem er Isa mit dem toten Vogel betrachtete, bekam er irgendwie Lust dazu, das Tier auch ohne Vorbereitungen zu vernaschen.
Isalija
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Der Kater, woher auch immer er kam, verstand glücklicherweise recht schnell, was ich von ihm wollte. Das Mädchen in mir überlegte noch immer, während ich mich geschmeidig zurück auf den Bauch drehte, mich dem roten Kater zuwendete und... erst mal verwirrt zuhörte, weil er eifrig los miaunzte. Ich verstand jeden Laut, den er da von sich gab und stellte die Ohren auf, legte den Kopf etwas schräg, während er sich zu beschweren schien, weil ich ihn gekratzt hatte. Das Kompliment über diesen Hieb steckte ich stolz ein und reckte ein wenig das Köpfchen. Natürlich konnte ich gut austeilen. Ich hatte irre gute Reflexe und hatte eine Zeit lang allein im Wald gelebt. Da musste man gut zulangen können, um sich vor anderen Raubtieren zu schützen oder fliehende Beute zu erwischen. Ich war ja keine Hauskatze - auch wenn ich vielleicht so aussah. Da er offenbar eine Erklärung erwartete, setzte ich mich ebenfalls und legte erst einmal bedächtig den Vogel ab, wobei ich ihn nicht aus den Augen verlor. Dann begann ich erst einmal mir die gröbsten Blutreste von der Schnauze zu lecken, ehe ich mein wohlklingendes Katzenstimmchen zu hören ließ. Dass er es ja geradezu herausgefordert hatte, in dem er mich angegriffen hatte. Noch dazu, während ich meine Beute hielt, die ich jemandem schenken wollte. Um zu unterstreichen, was ich meinte, legte ich meine Pfote auf den Spatz und zog ihn ein weniger näher. Dann beäugte ich ihn nochmal, während ich mich daran machte auch die restlichen Blutreste aus dem Fell an meiner Schnauze zu lecken und auch mit meiner Pfote nachhalf. Anschließend miaunzte ich ihn weiter an, wo er eigentlich herkam. Ich hatte ihn noch nie gesehen und einen roten Kater mit Augenklappe wäre mir wohl im Gedächtnis geblieben.