Natürlich ist auch für die musikalische Talente oder für Musikinteressierte etwas dabei. Der letzte, abgelegenste Raum des Parterres ist ein gemütlicher Musikraum. Bis 19 Uhr darf hier an den Instrumenten rumgehämmert werden, alles was danach passiert ist aufgrund des Lärms schlichtweg verboten. Der Raum ist ausgestattet mit einem Schlagzeug, zwei E- sowie Akustikgitarren, eine Violine sowie eine Viola, etliche Blockflöten, einigen Mikrofonen, einem Klavier und einem Keyboard.
Total ohne irgendwelche Orientierung stolperte über die Gänge und von einem Raum zum anderen. Der Unterricht würde noch nicht anfangen, also war es mir auch nicht unbedingt wichtig, mich nicht irgendwie zu verlaufen oder so. Der nächste Raum, den ich betrat, war wohl der Musikraum. War ja auch nicht wirklich schwer, dies zu erkennen. Mit meine Croissant in der rechten Hand, sah ich mich flüchtig im Raum um. Das sich in hier noch jemand befand bemerkte ich erst nicht und ich wollte auch gerade wieder raus gehen, um weiter sinnlos durch die Gegend zu laufen, als ich hörte wie jemand anfing auf dem Klavier zu klimpern. Ich drehte mich um und entdeckte einen Jungen am Klavier sitzen. Kurz musterte ich ihn und bemerkte das es der selbe Junge war, welcher mich erst vor ein paar Minuten mit Brötchen Stücken abgeworfen hatte. Zu mindestens ging ich stark davon aus das er es war. Einen kurzen Moment lauschte ich dem was er spielte. Jedoch war es nicht wirklich eine spielen, sondern ein sinnloses drücken der Tasten und so hörte es sich auch nicht wirklich schön an. "Du solltest beim Brötchen werfen bleiben." meinte ich, da er dies wirklich besser konnte.
Erschrocken schaute ich hoch, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass sich hier irgendwer einfach reinschlich, so empfand ich das nämlich. Wow, das Mädchen hatte mich sicher schon vom ersten Moment an heiss gefunden und war mir gefolgt. Ein wenig arrogant strich ich mir durch die Haare und antwortete: "Und du solltest lieber beim Schweigen bleiben." Denn was aus ihrem Mund kam war ja definitiv verletzend, jaja.
Ich hob eine Braue, als ich vom Klavier aufstand. "Und, du stalkst mich jetzt?" Legten wir doch die Karten offen auf den Tisch! Meine Hände wanderten über ein Schlagzeug, bevor ich die Sticks in die Hand nahm und sinnlos dran rumkleperte. "Oder hast du grad Lust, hier sinnlos rumzustehen?" Wow, ich wurde wieder angenehm. Das lag sicher an der Frühe.
Ohah! Was war er so schroff? Abschätzend sah ich ihn an und blieb an der Tür stehen, da ich ihn nicht beurteilen konnte. Das einzige was ich genau über ihn wusste, das er ziemlich arrogant war. Oh und Aufmerksamkeit braucht. Also hatte er wahrscheinlich auch ein großes Ego. Ja, meine Gedanken bestanden nur aus Vorurteilen. Doch das war mir ziemlich egal. "Zum Glück interessiert es mich nicht was andere sagen." Ich beobachtete desinteressiert wie er vom Klavier aufstand und zum Schlagzeug rüber ging. Ähm... natürlich war ich ein Stalker. Vor allem von ihm. Ich verdrehte meine lilane Augen und lehnte mich gegen die Wand. "Aber sicher stalke ich dich. Naaaatürlich." meinte ich voller Sarkasmus und wusste jetzt schon das dieses Gespräch in einem Desaster Enden würde. Also ganz nach meine Geschmack. "Aber ich stehe hier doch eher, weil ich nichts zu tun habe, als das ich dich stalke."
"Wow, Tough.", meinte ich unbeeindruckt und fand es sogar ziemlich lustig, wie uninteressiert wir uns beide gaben. Wahrscheinlich würden wir sowieso früher oder später zusammen im Bett landen. Aber diese Theorie wollte ich ihr mal nicht gleich unterbreiten. Vorsichtig trommelte ich mit den Fingern auf den Drums, fasziniert, dass das Waisenhaus diesen Raum zur Verfügung stellte, ohne Aufsicht oder sonstwas. Konnte ja sein, dass jemand die Drums stahl. Nein, ich kam nicht auf dumme Gedanken.
Als ich dann aufstand, behielt ich die Sticks in der Hand, sah das Mädchen mit den faszinierenden lilanen Augen an und kam gemächlich auf sie zu. Am liebsten würde ich ihr einen der Sticks in die Nase schieben, aber ich schätzte, das kam nicht so gut rüber. Daher tippte ich damit auf ihr Haar. "So ist das?" Aber stalken war doch um einiges interessanter als nur rumstehen, huh? Ich sah prüfend in ihre Augen [hätte ja sein können, dass sie eine Transe ist] und meinte schließlich "Aber Zeit, die Brösel aus den Haaren zu holen, hast du offensichtlich nicht." Und gleich darauf steckte ich die Sticks in meine Hosentasche. Die würde man sicher nicht vermissen. "Und, willst du mir nicht deinen Namen sagen, wenn du schon ein Fan von mir bist?" Ich lehnte mich ungerührt mit ein wenig Abstand neben sie an die Wand und starrte nach vorne, durch den Raum hindurch, an die Wand.
Während er redete, sah ich durch den Raum. Es standen ziemlich viele Instrument rum und ich war mir ziemlich sicher, das ich davon keins Spielen konnte. Aber naja, ich muss so was ja auch nicht können. Hoffte ich mal. Als der Typ auf mich zu kam und diese Stäbe vom Schlagzeug dabei in der Hand hielt, wollte ich erst ein paar Schritte zurück gehen, wer weiß was er machen wollte. Jedoch blieb ich stehen, er sollte ja nicht denken das ich Angst vor ihn hatte. Ich misstraute ihm einfach. Das war doch verständlich. Nachdem er mir mit dem Stäben auf meinen Haar getippt hatte, wollte ich ihm die erst aus der Hand reißen. Leider kam ich nicht dazu, da hatte er sie schon in seine Hosentasche gesteckt. Aha. Also ein Dieb. Um ihn würde ich nun eindeutig einen Bogen machen. Ich zuckte mit meinen Schultern und sah ihn an. "Ja, hatte ich nicht. Echt toll kombiniert von dir." Ich würde ja auch noch applaudieren, jedoch war ich zu faul. Noch ein weiterer Grund mich von ihm fern zu halten. Er hatte mir hässliche kleine Brotkrümel in meine schöne Haare geworfen. Mit meiner einen Hand fuhr ich mir durch meine Haare, um die Krümel zu entfernen. Mitten drin stockte ich. Waren diese Krümel in seinem Mund gewesen?! Ich würde ihn umbringen und ich würde mir meine Haare abschneiden müssen! Nachdem ich noch ein paar mal mit meiner Hand, durch meine Haare gegangen bin, riss ich ein Stück von meinem Croissant ab und warf es ihm in seine Haare. "Nein, ich möchte dir meinen Namen nicht sagen." Das wollte ich wirklich nicht, da ich ja nicht vor hatte, mich jemals wieder mit ihm zu Unterhalten. Ob es Menschen gab die gerne mit ihm Reden? Ich konnte es mir nur schwer Vorstellen.
"Ich bin auch ziemlich stolz auf mich.", erwiderte ich gelangweilt. Ungeduldig trommelte ich auf die Wand neben mir, und merkte nur aus den Augenwinkeln, wie sie abrückte, dann etwas in meinen Haaren landete. Apathisch zupfte ich es raus und steckte es mir in den Mund. Zum Glück war es essbar. Hätte ja auch Gift sein können. Sicher, sie sah aus wie jemand, der mit Gift schmeissen würde. "Du gewinnst sicher Preise für deine Seriosität, huh?" Aber ich fand das nicht toll, im Gegenteil. Das Mädchen konnte ich eigentlich gar nicht leiden, wie die meisten Mädchen hier. Alle verdammt eingebildet, nicht so bescheiden wie ich.
Oder waren hier alle total nett? Keine Ahnung, eigentlich achtete ich nicht darauf. "Naja, du langweilst mich. Vermutlich hast du niemand anderes zum Reden, aber ich schon.", ich zeigte ihr mein freundlichstes Lächeln. Gelogen. Was solls. "Tust du eigentlich nur so, oder bist du so verklemmt?" Damit stieß ich mich von der Wand ab und ging an ihr vorrüber, blieb nochmal stehen und steckte ihr belustigt eine Engelsfeder in das Haar, nickte und ging weiter. Jetzt würde sie sicher durchdrehen. Penetrante Tussi. Lalala~
Ich verdrehte nur meine Augen und sah zu wie er den Raum verlies. Danach fischte ich mir diese scheiß Engelsfeder aus dem Haare, versuchte aber ruhig zu bleiben. Er ist nur ein Kind, welches Aufmerksamkeit braucht. Kein Grund sich auf zu regen. Ich setzte mich auf einen Stuhl und fing an in meiner Tasche herumzukrammen, auf der Suche nach einer Bürste. Ein paar Minuten später fand ich sie, kämmte mir meine Haare sorgfältig durch, lege die Bürste wieder in meine Tasche und sah zur Uhr. 8 Uhr 15. Wann fängt noch mal der Unterricht an? Kurz überlegte ich. Achja. Genau jetzt. Seufzend stand ich von dem Stuhl auf und verließ den Musikraum, um irgendwie den Ort zu finden wo ich nun Sportunterricht haben würde.
Flink betrat der Dämon die sogenannte "Musikbude". Er hatte irgendwie eine Melodie im Kopf, und hier wollte er sie wieder loswerden. Ob es auch funktionieren würde, war eine andere Frage. Neugierig sah er sich im Raum um. Jede Menge Gitarren, sogar ein Klavier, und ein Schlagzeug. Micro´s waren auch da. Eigentlich ja die perfekte Ausrüstung um ne Band zu gründen, aber öhh....wer würde hier schon sowas machen?
Kurya öffnete auf der anderen Seite des Raumes ein Fenster, er wollte hier frische Luft haben.
Gemütlich setzte er sich an das Klavier, und klimperte mal ein wenig, nur so um mal warmzuwerden. Er schaute zu Daiki herüber."Kannst du auch was spieln? Schlagzeug zum Beispiel?", fragte er neugierig. Er wollte erst in Ruhe eine Antwort abwarten, aber dann sah er etwas, was ihn alles vergessen würde um ihn herrum. Neben dem Klavier stand in einer Ecke leicht verstaubt ein E-Bass.
Schnell griff er sich den edlen Bass, pustete kurz den Staub von ihm, und steckte den Verstärker ein."Geil, nen Bass!", meinte er, als er erstmal ein paar mal ein tiefes D ertönen ließ. Der Dämon spielte gerne auf diesem Instrument, aber das letzte mal war schon lange her...
Neugierig lief er dem Dämon mal wieder hinter her bis er sich in einem Musikzimmer wieder fand. Heute war sein Tagesablauf wirklich chaotisch und aufregend. Sonst verbrachte er seine Zeit damit ruhig irgendwo rum zu sitzen und zu zeichnen. Oder einfach Musik zu hören. Interessiert schaute er sich um und streichelte ein paar mal über die Oberfläche der Musikinstrumente. Er wusste garnicht das es auch ein Musikzimmer gab, wo man immer hin konnte. Nagut dann wusste er es eben jetzt. Glücklich über diese Tatsache setzte er sich auf einen Hocker, der in der Nähe von dem Schlagzeug stand. Soviel wie heute war er noch nie gelaufen. Ein bisschen ausruhen wäre sicher nicht verkehrt. Unbewusst nahm er die Drumsticks in die Hand und starrte Kurya an, wie dieser sich zum E-Bass wandte. Der Rothaarige mochte die Musik wirklich, denn mit Musik konnte man viel erzählen und ausdrücken. Etwas was man mit Worten allein nicht schaffte. hm ein bisschen. antwortete er auf die Frage hin und wandte seinen Blick Richtung Schlagzeug. Eigentlich konnte Daiki mehrere Instrumente spielen, da er sich sein lebenlang nur mit solchen Dingen beschäftigt hat. Musik und Kunst waren nunmal seine Hobbys. Dinge die er eben gut konnte und darin mal keine Niete war. Doch sein Vater tolerierte diese Sachen von ihm nicht, weshalb er sie immer heimlich gemacht hatte. Deswegen hatte er auch wohl "ein bisschen" geantwortet. Schließlich hatte er nie oft Zeit dafür gehabt und musste sich auch alles selbst bei bringen. Es war nunmal schwer an ein Schlagzeug zu kommen, wenn der eigene Vater einen ständig bewachte. Plötzlich läutete die Schulglocke und gab somit das Zeichen das der nächste Unterricht begann. Geschockt stand der Kleine schnell auf und legte die Drumsticks auf den Hocker hinter sich. Kurya ich muss in den Unterricht. Bis nacher! sagte er eilig und rannte los. Wenn er sich nicht irrte hatte er jetzt Alchemie in seinem Klassenzimmer. Ein fotografisches Gedächtnis war sehr hilfreich.
Es war...überraschend. Der Rotschopf nahm sich ein paar Sticks und spielte etwas auf den Drums. Das hätte der Dämon jetzt mal gar nicht vermutet."Cool, lass ma irgendwann was spieln.",meinte Kurya leicht begeistert. Irgendwie war das gerade das erste mal, dass es überrascht war von dem Vamp. Positiv überrascht natürlich.
Die Schulglocke läutete. Der Rotschopf sprang wie von der Spinne gebissen auf und rannte fast schon weg. Er musste ja in den Unterricht...Er war ja nicht in der Himmelkasse, so wie Kurya oder die anderen. Na ja, selbst wenn, der Kleine musste jetzt weg."Man sieht sich, hast ja meine Nummer undso..", meinte der Dämon nur dem Rotschopf hinterher. Seine ganze Aufmerksamkeit war immer noch auf den E-Bass fixiert. Lächelnd spielte er noch ein paar mal, eh er jedoch den Bass wegstellte.
"Alter, alleine ist langweilig...", beschwerte er sich, und verließ langsam die Musikbude...Planlos und Ziellos.