Dies ist einzig und allein das Reich der Schüler. Wer den Waisenhaus-Fraß mal hin und wieder nicht hinunter bekommen mag, hat auch die Möglichkeit mit eigenen Rezepten und Zutaten zu kochen. Die Waisenhausküche ist also nur für die Waisen, die das immer wiederholte Essen langsam satt haben oder aber auch für diejenigen, die jemanden einen Kuchen etc. backen wollen. Vergesst nicht euren Saustall wieder aufzuräumen, bevor ihr euch wieder verzieht! ;_;
Saira hatte das Essen nun fertig und Yuki unterbrach das Abwaschen des Geschirrs kurz um Sairas selbst gekochtes Essen zu verschlingen. Yuki wollte eigentlich mit Ihren üblichen Tischmanieren essen aber Takeo setzte sie doch ein wenig unter Druck. Zwischen dem Essen, was sie hinunter schlang brachte sie noch ein paar stammelige und abgebrochene Wörter heraus. "Jwaama Mjamhh iwsmch mwach dwomch schwomn." (Ja Ja ich mach doch schon). Sie verschlang das Essen in Null-Komma-Nichts und spülte das restliche Geschirr noch kurzfristig ab. "Ich bin schon fertig Takeo ... Danke nochmals für das Essen Saira. Es war echt köstlich. Wir sehen uns. Bis bald Königstiger." sagte sie eilig und freundlich und drückte beiden noch einen Zettel mit ihrer Handynummer in die Hand bevor sie um die Ecke flitzte und Saira und Takeo nicht mehr sehen konnte. //Hoffentlich komm ich noch pünktlich >.< ...//
tbc: Raum O6 - Sonnenklasse
Levi (alt)
-22 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: siehe Sig
Die Gänge waren ausgestorben. Das Wohnzimmer, woran der Engel vorbeischlich, ebenso. Überall lagen Tücher und Decken herum, auf die der Junge hin und wieder tritt, um schlussendlich in die Küche zu gelangen, auch wenn er sich nicht wirklich etwas dahinter erhoffte. Vielleicht stand ja noch ein Teller Würstchen oder so herum. "Irgendwas muss es doch geeeeben~", seufzte Leviathan, als er die Küche betrat und ihm der Geruch von ... Bohnen in die Nase stieg. In der Küche herrschte regelrechtes Chaos, niemand hatte sich dazu bereit erklärt, die dreckigen Teller zu waschen. "Boah, wie abartig ist das denn..", fluchte der Nephilim den Saustall an, bis ihm doch tatsächlich wieder eingefallen war, dass die Insel zufällig vom Aussterben bedroht war. Da konnte man ein dreckiges Geschirr eventuell doch verzeihen ... Zwar war Bohneneintopf nicht unbedingt die Leibspeise des Engels, dennoch schlenderte er zu dem riesen Kochtopf, welcher immernoch auf der nun ausgeschaltenen Herdplatte stand und öffnete ihn vorsichtig. "Wuääh..", zischte es zwischen Levis Lippen hervor, als er anfing mit dem Schöpfer durch die seltsame Brühe zu wühlen, es aufzuschöpfen, hochzuheben, und wieder in den Kochtopf fallen zu lassen. Irgendwann hatte er sich aber doch dazu entschieden, ein paar Schöpfer des Bohneneintopfs runterzuwürgen. "Schmeckt garnicht mal so gut." Selbstgespräche standen wohl auch an oberster Tagesordnung heute. Nachdem sich sein knurrender Magen wieder beruhigt hatte, sein Hunger gestillt, und seine Kräfte etwas gestärkt waren, klopfte sich Leviathan zufrieden auf seinen Bauch und grinste ne Runde mit sich allein; schloss dabei sogar die Augen. Als er sie wieder öffnete und durch das Fenster hindurchsah, traute er seinen Augen nicht: Da war ein haariges Monster, und es war nicht Caiwen! Aber wie sah Caiwen als Werwolf denn eigentlich aus? "Verdammte scheisse, ist ja egal wie sie aussieht, das ist sie jedenfalls nicht!", schimpfte er mit sich selbst, öffnete dann die Fenster der Heimküche und flitzte blitschnell hindurch.
Nach der morgendlichen und üblichen Wäsche und der warmen Badaktion lief der Blonde frisch gewaschen und munter durch die Gänge des Waisenhauses. Und wie geahnt fühlten sich seine Muskeln nun erholt und taten überhaupt nicht mehr weh. Der Schmerz war wie weggeblasen.. in diesem Fall eher wegewaschen. Fröhlich vor sich hin pfeifend suchte er sich seinen Weg in die Küche, um mit dem backen zu beginnen. Da er das noch nie in seinem Leben selber gemacht hatte ging er nun früh genug in die Küche, um damit zu beginnen. Somit hätte er genug Zeit um zu backen, falls er die erste Ladung verkacken sollte - was sicherlich passieren wird. Komisch, dass er noch nie in seinem Leben selber gebacken hatte, obwohl er schon echt lange auf dieser Welt wandelte. Naja, für alles gab es ja bekanntlich ein erstesmal. Eigentlich war er immer derjenige der sich bekochen ließ, es geschenkt bekam oder es einfach aus einem Laden kaufte, aber diesesmal wollte er unbedingt selber etwas machen. Genau.. was wollte er eigentlich machen? Seufzend blieb er stehen und überlegte. Verdammt.. darüber hab ich mir noch garkeine Gedanken gemacht.. irgendwas einfaches muss es sein. murmelte er vor sich hin, da er nicht gerade der beste Bäcker war. Eine Torte wäre sicherlich nicht der beste Anfang für einen Amateurbäcker.. und ein Kuchen? Nein, lieber nicht. Mit dem Kopf schüttelnd setzte er seinen Weg fort und hing dabei seinen Gedanken nach. Hätte der Halbengel lieber irgendein Lied für den Türkishaarigen singen sollen? Darin war er schließlich einsame Spitze, aber irgendwie würde das auch leicht komisch rüberkommen. Als würde er dem Türkishaarigen ein Ständchen singen.. Omg das wäre ja mehr als nur peinlich. Bei diesem Gedanken schoss ihm wieder die Röte ins Gesicht, aber da keiner hier war musste er es auch nicht verstecken oder so. Mit hoch rotem Kopf kam er endlich in der Küche an und stand nun erstmal unschlüssig in der Gegend rum. Die Küche war wahrlich nicht sein Reich und das stellte er immer wieder fest, sobald er in einer stand. Nun kam er sich irgendwie dumm und hilflos rüber, weshalb er am liebsten nun wieder aus der Küche laufen würde um das alles hier zu vergessen. Ein einfaches Entschuldigen würde sicherlich auch reichen oder? Ach.. komm schon Kao! Du schaffst das! ermutigte er sich sofort selbst, um ja nicht zu kneifen. Mit neuem Elan ging er nun an die Sache ran und zog kurz seine schwarze Jacke aus, um sie auf dem Thresen abzulegen. Nicht das sie noch dreckig wurde. Suchend lief er durch die Küche und hielt dabei Ausschau nach einem Kochbuch oder sowas, da er keine Ahnung hatte was er nun machen sollte und wie das überhaupt ging. Kochen war wirklich eine Kunst für sich. Wer hatte diesen Mist bloss erfunden? Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er endlich ein geeignetes Kochbuch gefunden, doch dabei hatte er auch leider die halbe Küche auseinander genommen. Man sollte hier wirklich ein paar Schilder aufstellen damit man wusste wo was stand, sonst würde man bis zum nächsten Tag noch suchen. Etwas grummelnd schlug er das Buch auf und blätterte durch die etlichen Seiten, doch alles war einfach zu schwer für den Blondhaarigen. Das könnte er niemals alleine bewältigen, denn eher würde er die Küche in die Luft jagen. Vielleicht hätte er sich doch Hilfe holen sollen, aber neeeein er war ja so ein Dickkopf und wollte es alleine machen. Nun hatte er den Salat! So langsam verließ ihn wirklich der Mut und vielleicht war die Idee wirklich mehr als nur dumm?! Als er eine weitere Seite aufschlug blieben seine Augen daran hängen. Muffins.. las er leise die Überschrift und sofort erhellten sich seine Gesichtszüge. Wieso war er nicht früher darauf gekommen? Muffins waren sicherlich nicht schwer zu machen und die Anleitung hörte sich auch ziemlich easy an. Seine blauen Iriden huschten immer wieder über die Seite und dabei kramte er immer die Dinge aus der Küche die er brauchte. Die Zutaten ließen sich auch ziemlich schnell finden, da er noch genau wusste wo was stand. Ein Glück das er vorhin erst das dumme Kochbuch gesucht hatte und nun die Küche wie seine eigene Hosentasche kannte. So nun hatte er alle Zutaten und Küchengeräte auf dem Tisch stehen und das waren ganzschön viele, da er Tisch bereits voll gestellt war. So langsam verlor Kaoru doch den Überblick und er fühlte sich mehr als nur überfordert. Man war das alles stressig, obwohl das bei seiner Mutter immer so einfach aussah. Erschöpft setzte er sich auf den Hocker und starrte dabei den vollen Tisch vor sich an. Oh man.. stieß er seufzend aus und platzierte seine Stirn genau auf der Tischkante, da auf dem Tisch kein Platz mehr war. Am liebsten würde er jetzt einfach sterben. Eine Weile verharrte er in dieser Pose und Aussenstehende würden wohl denken er wäre an einer Lebensmittelvergiftung gestorben oder sowas, aber viel mehr sprach er sich innerlich neuen Mut zu und meditierte kurz. Irgendwie würde er das schon schaffen! Der Halbengel müsste jetzt nur einen kühlen Kopf bewahren und den vollen Tisch einfach ignorieren. Genau.. einfach Schritt für Schritt die Backeinleitung abarbeiten und dann würde das schon irgendwie von alleine klappen. Hoffentlich! Er ging jetzt schon seelisch unter.. wie würde es wohl an Valentinstag sein? Naja, wenn er da überhaupt jemanden hätte dem er Schokolade schenken könnte. Die restlichen Valentinstage war er ja auch immer alleine gewesen und die ganzen Fangirls konnte man ja nicht wirklich dazu zählen. Das waren einfach nur irgendwelche schwärmenden Fans gewesen, die ihm dazu auch immer einen Liebesbrief geschrieben hatten. Zwar hatte er sie immer gelesen, aber geantwortet hatte er immer nur öffentlich in einem Interview und verallgemeinert. Es waren einfach zuviele gewesen um jedem einzeln anzuworten und diese Zeit hatte er als Superstar sowieso nie gehabt. Nun sah es ganzschön anders aus in seinem neuen Leben.. auch wenn er sein altes vermisste so genoss er dennoch die Ruhe, die er nun genießen durfte. Kurz holte er tief Luft und hob sein Haupt wieder an und sofort sprang wieder der volle Tisch vor seine Augen. Bei diesem Anblick konnte man wirklich gleich wieder verzweifeln und den Kopf hängen lassen, aber diesesmal nicht. Grinsend stand er auf und rieb sich kurz leicht verwirrt über die Stirn da sich die Tischkante ziemlich in seine Haut gedrückt hatte. Aua. Schulterzuckend fasste er nach dem Kochbuch und laß sich die ersten Schritte durch für seine Muffins. Immer der Anleitung nach! Der Blondhaarige befolgte brav jeden einzelnen Schritt und mischte die ganzen Zutaten zusammen und dabei konnte er leider auch nicht ein paar Missgeschicke verhindern. Er hatte die ganze Küche und plus sich selbst vollkommen eingesaut und nur weil er manchmal etwas tollpatschig war. Oh man.. und er hatte doch erst vorhin gebadet und nun war er von unten bis oben voller Mehl. Naja, vielleicht könnte er das später abklopfen oder er muss sich eben nochmal umziehen gehen. Verwirrt versuchte er nun das komische Küchengerät anzubekommen, als er auch schon den Knopf dafür fand. Sofort fing es an laut zu rattern und die Stäbe dabei sich schnell zu drehen. Erschrocken starrte er das Teil an, da es ganzschön Kraft in sich hatte und er spürte wie sein ganzer Arm schon mit vibrierte. Masse zusammenrühren.. nuschelte er leise, da er immer wieder einen Blick in das Buch neben sich warf. Okey.. gesagt getan. Ohne mit der Wimper zu zucken rammte er dieses komische Ding in die Schüssel und sofort begann alles aus den Seiten zu schießen. WAAHH! erschrocken schrie der Blonde auf und zog das Ding raus, damit es nicht mehr so rumspritze. Vielleicht sollte er einen Gang runterschalten, weshalb er sofort den Knopf zu der eins brachte und es noch einmal versuchte. Diesesmal klappte es besser und die Masse flog nicht mehr aus der Schüssel. Den ganzen Saustall müsste er wohl später wegwischen und das würde eine Menge Zeit beanspruchen. Zum Glück war er früh genug in die Küche gekommen - jetzt musste er die Küche nur noch heil lassen und das alles hier überleben. Als er die Masse zusammen gerührt hatte warf er noch ein paar Schokostreusel hinein, die er zufällig im Regal gefunden hatte. Zwar stand nichts davon im Rezept, aber es würde sicherlich nicht schaden. Grinsend nahm er sich zwei Löffel aus der Schublade neben ihm und fischte immer wieder kleine Bällchen aus der Schüssel, um sie in die Form plumsen zu lassen. Als alle Formen gefüllt waren lief er damit vorsichtig und ziemlich langsam zum Backofen, um ja nicht über irgendwas zu stolpten. Dort heil angekommen schob er es in den vorgeheizten Backofen und schloss die Tür. Erleichert starrte er hinein und bis jetzt schienen sie nicht zu platzen oder dergleichen und genau deswegen wandt er den Blick wieder ab. In der Zwischenzeit konnte er ja schon anfangen die versaute Küche zu üutzen was er auch sofort in Angriff nahm. Und nach diesem heutigen Tag war ganz klar.. die Küche war definitiv nichts für ihn! Einfach viel zu stressig alles, da lässt er sich lieber von anderen bekochen. Nach einer langen Ewigkeit stand alles wieder frisch geputzt an seinem Platz und es war nicht mehr überfüllt. Nurnoch die Küche selbst musste geputzt werden, doch der Wecker von Kaoru erklang schon in diesem Moment und sofort rannte der Blonde eifrig zum Backofen um seine Muffins hinaus zu holen. Zu seinem Glück sahen sie sogar ganz gut aus und waren schön hoch gebackt. Also hatte er nichts vergessen. Mit Handschuhen bewaffnet öffnete er die Tür und holte die gesamte Form hinaus, um es dann hinter ihm auf dem Tisch abzustellen. Man war das Teil heiß! Der Blonde hastete wieder hinter sich und drehte und drückte an den Knöpfen herum, um den Backofen auszustellen. Er wollte ja nicht später daran Schuld sein das Waisenhaus in Brand gesteckt zu haben, weil er es vergessen hatte. Nein nein das wäre mehr als nur schrecklich. Kurz kramte er wieder in den Schränken, als er das gesuchte Gerät auch schon in den Händen hielt. Hallo Mr.Spritzbeutel. Omg, warum war das nur so pervers? Bei diesem schmutzigen Gedanken schoss ihm wieder die Röte ins Gesicht, weshalb er schnell seinen Kopf schüttelte um diese Gedanken los zu werden. Für sowas war sicherlich nicht der richtige Zeitpunkt. Echt nicht engelhaft sowas. Um sich auf andere Gedanken zu bringen blätterte er ein bisschen weiter und bereitete dann den Guss vor, um die Muffins noch ein bisschen zu "schmücken". Mit der Masse im Spritzbeutel ging er an die Muffins ran und schrieb mit schöner Schrift ein "sorry" und auf die anderen "toyo" drauf - mit der Hoffnung er hieß wirklich so. Wenn nicht wäre es mehr als nur peinlich und er würde seinen halbbruder Kurya in die Hölle zurück schicken. Danach schnappte er sich eine kleine Packung mit Herzschokostückchen und streute diese auf den noch klebrigen Guss, damit sie ja hingen blieben. Stolz darüber das er es geschafft hatte starrte er sein Meisterwerk an und setzte sich auf den Hocker, um sich kurz auszuruhen. Ob er eins probieren sollte um sicher zu gehen das sie schmeckten?? Lieber nicht, sonst wäre die Enttäuschung groß und er müsse von vorne anfangen. Er würde einfach den Türkishaarigen probieren lassen und dabei Gebete in den Himmel schicken, dass dieser nicht tot umfällt. Nach einer kurzen Verschnaufspause legte er die Muffins in eine kleine Plastikschüssel und verpackte es in durchsichtiger Folie. Oben band er es mit einer schönen Schleife zusammen und schon war es fertig und einsatzbereit. Zufrieden stellte er es neben seine schwarze Jacke und machte sich ans Werk, um den Rest der Küche sauber zu bekommen. Dabei benutzte er auch seine dämonischen Kräfte damit das alles ein bisschen schneller ging und nach ein paar Minuten war schon alles fertig und sauber. Kaoru schaute an sich hinunter und er sah mehr als nur versaut aus, weshalb er niedergeschlagen seufzte und seine Sachen vom Thresen nahm. Jetzt müsste er sich wohl oder übel nochmal sauber machen und umziehen. Erschöpft verschwand er aus der sauberen Küche.
tbc: wird noch editiert ~
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Kaum aus dem Zimmer raus wirkte die frische Luft richtig vitalisierend. Mathéo musste sofort tief einatmen und im nächsten Moment langwierig die Luft über die Unterlippe hinweg entgleiten lassen. Mit neu gewonnener Kraft war der Weg herunter ins Parterre viel schnelle bewältigt und ehe sich das Paar versah, stand es schon in der Gemeinschaftsküche des Waisenhauses. Niemand war da. Sehr schön. Mathéo war bei Leibe nicht der Gesellschaft abgeneigt, aber beim Kochen Schaulustige zu haben, die kein bisschen ins Bild passten, konnte er nicht ab. Er war gespannt, wie weit Rosiels Erfahrung in der Küche reichte, um ihm bei dem Gericht unter die Arme zu greifen. Worauf er allerdings keine Lust hatte, dass sie ihm andauernd vorhielt, was er besser machen konnte. Da war es ihm dann doch lieber, wenn sie total ahnungslos neben ihm stand und hysterisch bemerkte, wie talentiert er war. Ja, das würde sein Ego sehr erquicken. Im Kühlschrank waren tatsächlich noch die Lebensmittel, die er vor kurzem eingekauft hatte. Die Erdbeeren sahen noch wunderbar aus, eine weitere Sorge konnte also weggestrichen werden. Zudem holte er noch das Kirschwasser, den Magerquark, die Eier und den Zitronensaft aus dem Kühllager heraus und stellte alles auf die große Arbeitsfläche im Zentrum des Raumes. „So. Hast du schon mal Soufflé gemacht, Elli?“ Zweite Frage war, was sie von ihrem Spitznamen hielt. Mathéo hatte nachgedacht, was für einen er wählen sollte. Ob er es durfte, stand schon vorher für ihn fest: Natürlich nicht. Aber das war kein Grund für den mutigen Dämon, sich zu fürchten. Rosi erinnerte ihn irgendwie an einen Hundenamen, daher fiel die Option schon mal flach. Er konnte ihr nicht auf den Hintern glotzen und sich gleichzeitig einen wuscheligen Schwanz an Ort und Stelle vorstellen. Das war abstrus. Siel wäre auch noch eine Variante, aber wenn er länger drüber nachdachte, klang es immer merkwürdiger. Das war kein Name, den man einem hübschen Mädchen anlegte sondern einer antiken Gottheit, die man eben aus dem griechischen Dreck ausgegraben hatte. Ansonsten klang doch Osi noch ganz schick. Das O zu Beginn ließ den Namen nur total unweiblich aussehen. Mathéo stand auch nicht auf Namen wie Olga oder … ja, mehr vielen ihm gar nicht ein. Schlussendlich blieb also nur übrig, etwas mit ihren letzten Buchstaben zu versuchen: E und L. El wollte er sie nicht nennen, also musste eine Verniedlichung dran und schwupp – schon war Elli geboren. Es war zu betonen, dass Mathéo sehr stolz auf diese Findung war und wenn es nach ihm ginge, hätte Rosiel keinerlei Grund, sich darüber aufregen zu können. Nein, sie sollte ihm gleich vor Dankbarkeit um den Hals springen und ihn liebkosen. Ein schelmisches Grinsen huschte über sein Gesicht, als er sich die Aktion bildhaft vorstellte. Sein zweites Bewusstsein wartete darauf, dass die Midford endlich auf Mathéos Frage einging, damit er wieder aufwachte.
Beim genaueren Nachdenken war es nur logisch, dass das Essen im Kühlschrank der Küche gelagert wurde. Wo hätte er es denn sonst lagern sollen? Schließlich waren nicht alle Lebensmittel ewig haltbar und einige mussten sogar kühl gelagert werden, da hatte er sie wohl kaum auf seinem Zimmer unter gebracht. Während sie über die Treppe in das Parterre hinab gestiegen waren hatte sie das Bild des Rotschopfes nicht aus dem Kopf bekommen, der sie zwangsläufig an einen Hund erinnerte und ehe sie sich versah stand sie bereits neben ihm in der verlassenen Küche. Wenn man die Dunkelhaarige so betrachtete, wie sie dort stand, dann wirkte sie wohl recht abwesend; die Arme vor der Brust verschränkt und den Blick ins Leere gerichtet. Ein Dämon... Deshalb hatte sie seine Aura nicht zuordnen können. Sicher – sie war hin und wieder über dieses Wort gestolpert, wenn sie las, doch hatte sie sich nie groß darum gekümmert. Wozu auch? Hätte sie gewusst, dass sie eines Tages so viel Zeit mit einem Wesen dieser Art verbringen würde, dann wäre die junge Midford besser vorbereitet gewesen und hätte bereits ein paar Bücher zu diesem Thema unter ihre Fittiche genommen. Vielleicht sollte sie sich morgen in die Bibliothek begeben und nachsehen, was sich über dieses Thema finden ließ. Alles, was sie irgendwann auf irgendwelchen Wegen mal über die Dämonen aufgeschnappt hatte war nicht sonderlich positiv gewesen und nichts von dem ließ sich auf den Rotschopf beziehen. Sie war so mit ihren Gedanken beschäftigt, dass sie gar nicht mit bekam, wie sich ihre Augenbrauen zusammen zogen und sie einen äußerst konzentrierten Gesichtsausdruck annahm, während ihr Blick an einen unbestimmten Fleck vor ihr auf dem Boden hängen geblieben war. Man könnte meinen, sie starrte bei ihren angestrengten Überlegungen ins Leere. Erst als die Dunkelhaarige seine, ihres Empfindens nach, angenehme Stimme vernahm wurde sie aus dieser Trance gerissen und ließ den Blick auf die Zutaten wandern, die sich bereits auf der Arbeitsplatte angesammelt hatten. Wann hatte er sie denn heraus geholt? Verneinend schüttelte sie den Kopf und war im Inbegriff ihre Lippen zu öffnen, um sich zu rechtfertigen, als sie in Gedanken noch einmal über das Ende seiner Worte stolperte. Elli? Fragend zog sie die Augenbrauen in die Höhe, ehe sich ihre Mundwinkel nach unten schoben. Warum er gerade jetzt begann so schelmisch zu Grinsen wusste sie nicht und es ließ sich aus ihrer Sicht nicht einmal sagen, ob es dieser Namensgebung galt oder einem Gedanken, der der jungen Magierin vorbehalten war. Stattdessen trat sie murrend an die Arbeitsplatte und schenkte ihm einen strafenden blick. „Verstümmelst du gerne Namen?“, eine typische Midford-Antwort, die schnell verletzend aufgefasst werden konnte. Dieser Name klang so lieb und freundlich – gar nicht nach ihr. Wenn er sie schon nicht Rosiel nennen wollte, dann konnte er es dem winzigen Teil ihrer Verwandtschaft gleich tun, den sie mochte und sie Arise oder ihretwegen auch []Rose[/i] nennen, obwohl zugegebenermaßen zweites auch nicht wirklich besser klang. Ein wenig verstimmt betrachtete die Engländerin das Gefäß mit den Erdbeeren und nahm eine heraus, um sie zwischen den Fingern zu drehen und von allen Seiten zu mustern. Sie sah wirklich gut aus. Im nächsten Moment war die süße Beere bereits zur Hälfte zwischen ihren roten Lippen verschwunden. Es war eine Angewohnheit, die sie aus England mit gebracht hatte. „Ein Soufflé habe ich noch nie zubereitet. Ich war ein- oder zweimal in der Küche meines Elternhauses und habe dabei zugesehen, wie die Bediensteten eines zubereitet haben.“ Es klang keineswegs abwertend. Beinahe klang es so, als würde sie den Bediensteten ihre Anerkennung aussprechen. Das Rosiel ihr halbes Leben in der Küche verbracht hatte, wenn sie sich vor den gesellschaftlichen Pflichten zurück zog brauchte er nicht zu erfahren. Dennoch war keines ihrer Worte gelogen, denn während sie ein Soufflé zubereiteten war sie wirklich nur wenige Male gegenwärtig gewesen. „Allerdings liegt das lang zurück.“, ihre Stimme hatte einen härteren Klang angenommen und die Engländerin ließ schließlich auch die zweite Hälfte der Erdbeere in ihrem Mund verschwinden, um nichts abwertendes ihrem eigenen Hause gegenüber zu äußern. Er würde ihr wohl alles beibringen müssen, doch da es ihr an Erfahrung durch das Zubereiten anderer Gerichte nicht mangelte, sollte sie einige Aufgaben ebenso gut erledigen können, wie er selbst. Abwartend lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Arbeitsfläche und sah zu dem Rotschopf empor. „Wie ist es, ein Dämon zu sein?“ Die Unkenntnis über seine Rasse störte Rosiel und durch wen konnte sie bessere Informationen erlangen, als durch einen Kerl, der selbst dieser Rasse angehörte? Die Dunkelhaarige hatte die Hände locker auf dem Rand der Arbeitsplatte, an der sie lehnte, abgestützt während sie sein Gesicht genauer unter die Lupe nahm. Er hat wirklich schöne Züge...
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
„Hm?“ Zuerst wusste er gar nicht, was sie meinte, aber dann wurde ihr klar, dass sie nicht ganz zufrieden mit ihrem Spitznamen war. Aber ihn von abhalten wollte sie scheinbar auch nicht, von daher würde er sich dazu berufen fühlen, sie weiterhin Elli zu nennen. „Achso, nein, überhaupt nicht.“ Verstümmelt klang es auch nicht. Elli war doch ein total schöner Name. Er wusste gar nicht, was Rosiel hatte. Immer noch war er der Meinung, dass sie ihm dankbar sein sollte und um den … ah, bevor er wieder dahinschmolz, raffte sich der Dämon wieder auf und musterte kurz die Vollständigkeit aller Zutaten. Was brauchte er noch? Zumindest eine Schüssel, um die Zutaten zu verrühren, sollte für den Anfang langen. Also schaute er in den Regalen nach besagtem Utensil. Derweil vergriff sich Rosiel an einer der Erdbeeren. Zugegeben: Es waren mehr als genug da. Als Mathéo aber die Räuberin auf frischer Tat erwischte, tadelte er sie mit bloßem Zeigefinger, musste aber dazu auch grinsen. Was ihm zudem einfiel, dass er für die Erdbeeren auch ein Gefäß brauchte. Außerdem riss er ein Stück Papiertuch ab, welches er prompt vor Rosiel auf die Arbeitsfläche legte. Ihre Frage zu seiner Rasse entging ihm nicht. Aber er wusste nicht recht, was er darauf antworten sollte. Mathéo kannte nur das Gefühl, ein Dämon zu sein. Er konnte sagen, dass es ein geniales Gefühl war, weil er sich in seinem Körper wohlfühlte und weil er ohnehin von der Macht der Dämonen überzeugt war, aber er hatte keinen Vergleich. Für Rosiel, die sicher kein Dämon war und sich dies nicht vorstellen konnte, einer zu sein, war es für Mathéo unvorstellbar, ihrer Rasse anzugehören. Und dabei spielte es absolut keine Rolle, was sie war. „Es ist … dämonisch.“ Er lächelte verlegen, schaute dann wieder ernster. „Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Es ist vermutlich genauso wie das Gefühl, welches du hast. Ich bin mir sicher, dass es keinen Unterschied macht, ob ich ein Dämon bin, ein Engel oder ein Vampir. Ob ich nun ein Fell habe oder zarte Flügel auf dem Rücken, das macht keinen Unterschied. Im Grunde fühlen wir alle gleich. Ich zumindest fühle mich in meinem Körper wohl. Er ist das vertrauteste, was ich habe und ich habe keine Ahnung, wie es wäre, ihn nicht zu haben. Daher verzeih mir, aber wenn man es so betrachtet, kann ich dir nicht sagen, wie es ist, ein Dämon zu sein. Sag du mir doch, wie es ist, das zu sein, was du bist.“ Und da fiel ihm auf, dass ihre Rasse zwar schon zum Thema seiner Gedanken geworden war, er allerdings nie das Verlangen hatte, danach zu fragen. Früher wäre das eine seiner ersten Fragen gewesen und Mathéo war sich sicher, so bereits auf Isola vorgegangen zu sein. Doch mittlerweile hatte er sich verändert. Es schien, als würde die Rassenfrage an Gewicht abgenommen haben. Dabei war er mal so ein Rassist. Im Grunde sind wir alle gleich, eh? Dass ich so was mal sage – mein verfluchter Teufel. Am schlimmsten war es wirklich, wenn man aufwachte und ein neues Selbst vorfand. Es war eine Mischung von Schock und Überraschung. „Aber lass uns mal nicht das Soufflé aus den Augen verlieren. Wir können darüber später noch philosophieren.“ Keck streckte er ihr die Zunge raus und bat sie mit seinem Lächeln, erst mal die Konzentration auf die Kochkunst zu lenken. Oder backten die beiden gerade? Bei Soufflés war er sich da noch nie so sicher. „Schnappst du dir bitte die Erdbeeren und wäschst sie? Danach nur noch halbieren.“ Während der Tristam weiterredete, setzte er seine Suche in den Regalen und Schränken fort. Er brauchte mehrere ofenfeste Formen, die nicht zu klein waren. In diesen sollten die Soufflés unter der fruchtbaren Hitze gedeihen. „Wir werden nicht alle brauchen, also wird’s nachher noch einen kleinen Snack nebenbei geben, solange wir auf den Ofen warten.“ Auf seinem Weg kam Mathéo an Rosiel vorbei, der er halb von der Seite mit dem Handrücken einen Klaps aufs Gesäß gab. „Aber erst später!“ Seine theatralisch mahnenden Worte sollten sie von weiteren Diebstählen abhalten. Er wollte nicht, dass während des Waschens eine Erdbeere nach der nächsten verschwand. Sie würde später noch genug bekommen. Zurück an seinem Platz mit erfolgreich aufgestöberten Gefäßen wandte er sich erst mal der Grundmasse zu. „Also, wenn du fertig bist, bedeckst du bitte die Böden der Gefäße seeehr großzügig mit den Erdbeeren. Ich hoffe mal, für jeden reichen zwei Portionen. Wir wollen uns ja nicht rund fressen. Ich mach‘ derweil die Masse.“ Rosiel meinte ja, dass sie noch nie ein Soufflé zubereitet hatte, daher erklärte er ihr deutlich, wie sie vorzugehen hatten. „Als erstes trenne ich das Eigelb vom Eiweiß. Wir brauchen zwar beides, aber an unterschiedlichen Stellen. Zwei Eier sollten reichen. Danach kommt das Eigelb zusammen mit … ja … ich nehm‘ mal ein bisschen mehr als hundert Gramm Magerquark in eine Schüssel. Dazu nur noch ein Esslöffel Kirschwasser und ein kleines bisschen Wasser aus dem Hahn. Das erst mal durchrühren.“ Wie gesagt – getan. Rosiel sollte mittlerweile mit den Erdbeeren fertig sein und so nahm sich der Tristam die Schüssel sowie den Zitronensaft und etwas Zucker und kam zu ihr herüber. „Sieht aus, als hätten sich genug Erdbeeren gerettet, was?“ Frech grinste er sie an, eckte sie zusätzlich scherzhaft mit der Hüfte an. „Ich brauch‘ mal deinen guten Gaumen. Wir wollen die Masse mit dem Zitronensaft und etwas Zucker abschmecken.“ Zuerst gab er eine geringe Menge von beiden hinzu, wovon er dachte, dass es auf alle Fälle nicht zu viel sein konnte. Danach tauchte er einen kleinen Löffel in die Masse und führte ihn dann mit Füllung an Rosiels Lippen. „Mach Aaaaaah!“ Es ging ihm darum, dass sie ihm sagte, ob noch etwas hineinsollte, dann würde er ihr blind vertrauen und so folgen. Er selbst wollte nicht kosten. Rosiel sollte selbst erkennen, dass er ihr just bei dieser Aufgabe sein Vertrauen schenkte. Als diese Aufgabe auch erledigt war, ging der Tristam wieder zu seinem vorherigen Platz zurück. „So. Nun nur noch das Eiweiß.“ Mathéo schnappte sich einen Schneebesen und begann, kräftig Runden in einer neuen Schüssel zu drehen. „Das muss jetzt ordentlich schaumig geschlagen werden, sag‘ ich mal. Danach geben wir das unter die Quarkmasse und schwuppdiwupp, wären die Vorbereitungen getan.“ Als Mathéo das Gesagte umgesetzt hatte, füllte er die Gefäße nur noch mit der Masse. Den Ofen hatte er bewusst nicht vorgeheizt. Rosiel wollte nur, dass er sich nicht an ihren Sachen vergriff, das galt allerdings nicht für den Ofen. Gleich nachdem er das Gerät anstellte, öffnete er die Luke und nutzte sein legendäres Schnipsen im Innenraum, um die Temperaturen blitzartig in die Höhe schießen zu lassen. Vorheizen? Pah! Wir müssen Energie sparen. Umweltschutz und so was. Nun konnten die Gefäße in den Ofen gestellt werden. „Schau’n wir mal, wie sie nach zehn Minuten ausschauen.“ Damit wandte er sich wieder um, ging zur Arbeitsfläche im Zentrum des Raumes zurück und langte zuallererst in den Behälter, wo die restlichen Erdbeeren waren. Wie vorausgesagt, blieben welche übrig. Eine rote Frucht steckte er sich selber in den Mund und eine zweite hob er neckisch auf Mundhöhe und wackelte ein wenig herum. Kein Zweifel – er wollte sie locken. „Na?“
Sie störte sich nicht wirklich an seinem Fingerzeig. Was sollte er denn auch großartig unternehmen. Wollte er sie zwingen die Erdbeere wieder auszuspucken? Amüsiert durch diesen Gedanken hoben sich kurz ihre Mundwinkel zu einem Schmunzeln an, ehe sie seinen Worten lauschte. Zugegeben...die junge Magierin hatte sich etwas anderes erhofft, als das, was sie zu hören bekam und gleichzeitig konnte sie gut nachvollziehen, weshalb es schwer fiel zu erklären, wie es sich anfühlte zu sein, was man nun mal war. Seine Gegenfrage verschob die Engländerin jedoch auf später. Es war vielleicht ganz gut, wenn sie sich erst ihre Gedanken machte und dann antworten würde. Hinzu kam, dass der Rotschopf ihr eh keine Zeit dazu ließ sie wirklich zu beantworten und ihr stattdessen Anweisungen erteilte. Ohne großartig zu protestieren nahm sie diese entgegen. Ja, Miss Midford fügte sich tatsächlich den Anweisungen, die ihr jemand gab. Allerdings musste man wohl dazu sagen, dass sie sich selbst dazu bereit erklärt hatte, indem sie sich darauf einließ mit dem Tristam zu kochen oder zu backen, was auch immer das hier war. Ohne große Umschweife hatte sie sich auf die Suche nach einem Messer begeben und die Erdbeeren schließlich unter fließendem Wasser abgewaschen, ehe sie wieder in der Schüssel landeten, damit sich die Dunkelhaarige auf die Suche nach einem Schneidebrett begeben konnte. Sie hatte das Brett kaum gefunden, da stand sie schon wieder bei den Erdbeeren und kippte diese auf dem Brett aus, um sie klein zu schneiden. Immer wieder beobachtete sie den Rotschopf aus den Augenwinkeln bei seinem Weg durch die Küche. Das der Klaps auf ihr Gesäß mit seiner Drohung zusammen hing die Erdbeeren nicht schon im Vorfeld zu vertilgen änderte nichts daran, dass sie sich unter dieser Berührung versteifte und versehentlich auf die Unterlippe biss. Fluchend wandte sie sich dem Dämon zu ehe sie sich absichtlich beide Hälften einer halbierten Erdbeere in den Mund schob und schließlich konzentriert weiter schnitt. Das dies nicht das erste Mal gewesen war, welches sie in der Küche stand war den routinierten Schneidebewegungen wohl anzusehen. Flugs waren sämtliche Beeren in der Mitte zerteilt und das Grün entfernt. Was glaubte er denn von ihr? Das sie wie ein Scheunendrescher aß? Mit einem leichten Schnauben machte sie sich daran die die Formen auszulegen, bis auch das letzte Stück mit den halbierten Erdbeeren bedeckt war. Aufmerksam lauschte sie seiner Stimme, während er erklärte, was als nächstes zu tun sei. Die Arme wieder sorgsam vor der Brust verschränkt wanderte ihr Blick immer wieder zwischen seinen Händen und seinem Gesicht hin und her. Es schien ihm wirklich Spaß zu bereiten, was er da tat. Es war seltsam, doch sie konnte es nachvollziehen. Beim Kochen konnte sie alles andere vergessen, musste sich nicht mit jemandem messen und konnte still vor sich hin arbeiten. Überrascht zog sie die Augenbrauen in die Höhe und wankte kurz, als er sie sachte anstieß, ehe sie ihr Gleichgewicht auch prompt wiederfand. Sie hatte sich an der Arbeitsplatte festgehalten und musterte das Gesicht des Rotschopfs. Es war eigenartig ihr Gesicht für solch einen langen Zeitraum so entspannt, ja beinahe zufrieden, zu sehen. Seh ich wie ein kleines Kind aus? Sie würde seiner Aufforderung gewiss nicht so nach kommen. Rosiel zögerte nicht lange, ehe sie ihre Hand um die seine legte und ihm den Löffel vorsichtig entzog, damit sie ihn sich selbst unter den vagen Andeutungen eines Lächelns in den Mund schieben konnte. „Ein wenig mehr Zitrone.“ Die Masse schmeckte gut, doch zu ihrer persönlichen Vorstellung von Vollkommenheit fehlte noch ein wenig mehr. Die Engländerin rechnete es ihm an, dass er ihr bezüglich des Geschmacks vertraute. Im Gegenzug kritisierte sie ihn nicht, wobei es dazu eh kaum eine Gelegenheit gab. Während er das Eiweiß steif schlug hatte sich die junge Magierin rückwärts auf die Arbeitsplatte gezogen und ließ die Beine baumeln, als sie sich auch schon die Schüssel mit den restlichen Erdbeeren in den Schoß stellte und sich immer wieder eine in den Mund schob. Jede seiner Bewegungen unterlag dem wachsamen Blick der Dunkelhaarigen. Rosiels Augen verengten sich für einen winzigen Augenblick und sie ließ die Mundwinkel nach unten zucken, als er sich die Arbeit mit dem Vorheizen ersparte. Ein wenig gereizt wandte sie den Blick ab und beschäftigte sich intensiver mit der Schüssel der restlichen Beeren. Rosiel hatte den Pott bereits wieder zur Seite gestellt und die Beine überschlagen, um ihre Arme darauf ablegen zu können, während der Tristam wieder zu ihr zurück kehrte. Was soll das denn jetzt wieder für ein Spielchen werden? Die Dunkelhaarige betrachtete die rote Frucht und spürte, wie ihr bereits das zweite Mal an diesem Tage die seichte Röte in die Wangen stieg, als sie den Blick schräg nach unten auf den Boden richtete und ihren Mund leicht öffnete. Ja, es war der jungen Miss Midford peinlich sich dem Rotschopf so zu zeigen, ihm eine Seite zu präsentieren, die sie selbst kaum an sich kannte und nur selten zum Vorschein kam. Sie hatte nicht vergessen, dass sie ihm noch eine Antwort schuldete, doch war dies wohl kaum der rechte Zeitpunkt, um darüber zu sprechen. Nachher wirkte es noch wie eine Verzweiflungstat, um sich dieser Situation zu entziehen. So geschah es, dass die Engländerin mit überschlagenen Beinen und geröteten Wangen auf der zentralen Arbeitsplatte saß, den Mund leicht geöffnet, um darauf zu warten, die Erdbeere zu empfangen.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Jedes Mal, wo er sie erwischte, sich ein Stück Erdbeere in den Mund zu stecken, schickte er ihr einen tadelnden Blick. Extra jedes Mal den Finger zu heben, war ihm zu viel, aber Rosiel sollte wissen, dass er ihr sogar am liebsten auf die Fingerchen gehauen hätte. Andererseits war es schon fast niedlich, wie gierig sie sich ein Stück nach dem anderen zwischen die Lippen schob und genüsslich im Mundraum zergehen ließ. Der Unterkiefer, der sich nur leicht bewegte … es brachte Mathéo immer wieder zum grinsen. Auf ihren Hinweis mit der Zitrone beim abschmecken ging er genauestens ein. Rosiel lächelte oft, das konnte nur bedeuten, dass es ihr gefiel, ihm zu helfen. Der Tristam wusste, dass sie nicht viel zu übernehmen hatte und er mehr erzählte, als sie tat, aber so war er nun mal. Das meiste wollte er – ob bewusst oder unbewusst – selbst machen, um sich am sichersten zu sein, Erfolg zu haben. Aber das konnte man ihm auch nicht ankreiden. Das war eben Mathéo. Als er dem Ofen beim heizen half, fragte er sich, ob Rosiel das störte, doch als er sich zu ihr umdrehte, war sie schon wieder am mampfen. Lustig Wenn Mathéo es also schaffen würde, Rosiel öfter zu sehen, würde er gleichzeitig öfter auf seine Fähigkeiten verzichten müssen. Dann müsste sie aber auch auf ihre verzichten, um die Sache gerecht zu machen. Wie diese Fähigkeiten jedoch genau aussahen, wusste der Dämon noch nicht. Zuletzt hatte sie die Raumtemperaturen heruntergeschraubt und eine Vase zum zerbersten gebracht. Dasselbe hätte der Tristam auch zustande gebracht, dennoch glaubte er nicht daran, dass sich die Fähigkeiten der Schülerin und des Schülers glichen. Den entscheidenden Unterschied würde er noch ausmachen, denn mittlerweile packte auch ihn die Frage, was sie war und was sie konnte. Was er genau konnte, wollte sie noch nicht wissen. Rosiel hatte wohl genug gesehen und keine Lust mehr, mehr darüber zu erfahren. Ob sie neidisch ist? Neid anderer war dem Tristam nicht neu und so konnte er sachlich damit umgehen. Als Mathéo dann endlich selbst eine Erdbeere kosten konnte und Rosiel einen kleinen Dienst anbot, merkte man wahrlich, wie ungewohnt es für sie war, sich so zu verhalten. Der Tristam musste ihr diese Dinge ordentlich herauskitzeln – in metaphorischer Hinsicht. Erst langsam und dann nur leicht öffnete sie ihren Mund und signalisierte ihm, dass sie bereit war, das Früchtchen zu empfangen. Auf der Arbeitsplatte saß sie, die kleine Dame Midford. Mathéo setzte sich eben auf, rückte zur ihr hinüber, sodass nur noch die Schüssel mit den Erdbeeren zwischen die beiden passte. Aber jene nahm er sich auf den Schoß – zur Sicherheit. Vorsichtig führte er die rote Kugel an ihre Unterlippe, ließ sie das Obst spüren. Wie ein kleiner Sadist, der ein hungerndes Wesen angekettet vor sich sitzen hatte, strich er ihr erst genüsslich über die Lippen, um dann doch sich selbst die Erdbeere in den Mund zu stecken. Allerdings gab er dem guten Stück vorher noch einen Kuss, als hätte er so indirekt dasselbe mit Rosiels Lippen getan. Im nächsten Moment war die Erdbeere in seinem Mund, wurde zerkaut und schnell geschluckt. Seine Zunge, ebenso rot, zeigte sich dem Küchenlicht. Ein freches Grinsen gesellte sich sofort dazu. Das Soufflé im Ofen vergaß er dabei nicht. Wie erwähnt, gab er den vier Portionen circa zehn Minuten, um goldig zu werden.
Sie spürte die Oberfläche der Frucht auf ihrer Lippe, die seicht kühlende Wirkung des abgewaschenen Obstes, als der Rotschopf sie an ihre Unterlippe führte. Irgendetwas an dieser Situation ließ sie misstrauisch werden und dieses Gefühl bestätigte sich in just jenem Moment, als der Tristam sich die Erdbeere selbst in den Mund schob. Für einen kurzen Moment zeichnete sich Unglauben auf ihren Zügen ab und Rosiels Ausdruck veränderte sich schließlich zu einem, der sagen wollte 'Willst du mich eigentlich verarschen?' Ihr Blick fiel schließlich auf seine Zunge als sich die mandelförmigen Augen der Dunkelhaarigen verengten und sie sich nach vorne beugte, die Hände auf dem schmalen Stück der Arbeitsplatte abstütze, das zwischen den Beiden geblieben war. Feindselig sah sie dem Rotschopf ins Auge, die Mundwinkel leicht nach unten gezogen, während ihre Stimme bedrohlich leise erklang. „Nächstes Mal beiße ich dir die Zunge ab.“ Rosiel nutzte den Moment und zog die Schüssel an sich, in der nur noch zwei Erdbeeren lagen, als sie mit einer eleganten Bewegung von der Arbeitsplatte glitt und sich von dem Tristam fort wandte. Im Nachhinein war ihr diese Situation so peinlich, dass sie jene am liebsten aus ihren Gedächtnis verbannt hätte. Da stand sie wieder, die alte Miss Midford, die Furie schlechthin, die immer ihren eigenen Kopf durchsetzen musste und sich von niemandem etwas sagen ließ. Was genau der Rotschopf hinter ihrem Rücken trieb konnte sie nicht sagen und sie wollte es auch gar nicht wissen, denn ihren Kopf nach hinten drehen würde sie gewiss nicht. Da schob sie sich lieber noch eine Erdbeere in den Mund und dezimierte die Zahl der Früchte auf Eins. Jetzt war der Zeitpunkt günstig, um seine Frage wieder aufzunehmen. Den Blick auf den Ofen gerichtet begann sie ihre Stimme zu heben und ihre Worte in die Küche zu entlassen. „Es ist einzigartig; das zu fühlen, was durch die eigenen Adern fließt, einem Kraft gibt und dessen Gegenwart man ständig spüren kann. Es ist ein Teil von einem und wenn dieses Gefühl schwächer wird, dann fühlt man sich leer.“ Während sie die letzten Worte sprach war sie beinahe nachdenklich geworden. Sie kannte dieses Gefühl nur zu gut. Immer dann, wenn sie bis zur Erschöpfung trainiert hatte und den letzten Rest ihrer magischen Fähigkeiten heraus gekitzelt hatte , hatte sie so empfunden. Schnell fand die Engländerin wieder in die Realität zurück und ihre Stimme hatte einen bitteren Nachklang, als sie ihre Worte mit einem letzten Satz zu ende führte. „Wie genau es ist, jemand meiner Art zu sein solltest du wohl besser einen Reinblüter fragen.“. Die Dunkelhaarige hatte gar nicht gemerkt, wie sich ihre Finger um die Schüssel schlossen. Ihre Knöchel traten bereits weiß hervor und erst als sie das leichte Knacken vernahm wurde ihr bewusst, dass sie der Plastikschüssel soeben einen Riss zugefügt hatte. Fluchend biss sie die Zähne aufeinander und durchquerte den Raum in Richtung Ofen, den Tristam immer noch in ihrem Rücken wissend. Die Engländerin stellte die Schüssel schließlich vor sich auf die Ablage oberhalb des Ofens und drehte das Gefäß so, dass sie sich den Riss ansehen konnte, um in Erfahrung zu bringen, inwieweit sie noch zu gebrauchen war, oder ob Rosiel sich für eine neue verantworten musste. Auf alle Fälle musste sie sich morgen bei einer der Leute melden, die für de Küche zuständig waren, um sie zu informieren. Rosiel stand für ihre Fehler ein, so viel war sicher. Sie würde es nicht versuchen zu vertuschen und dem nächsten, der die Schüssel brauchte eine Freude bereiten und sie wieder so in den Schrank stellen.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Um ehrlich zu sein, hätte er gar nicht erwartet gehabt, dass sie ihm was sagt, als sich Rosiel zu ihm herüber lehnte. Als er dann aber ihre Stimme hörte, zog er seine Zunge blitzschnell zurück in den sicheren Mund und schaute sie wehleidig an, um noch genug Mitleid aufbringen zu können, sie zu besänftigen. Ohne seine Zunge wäre der Dämon total aufgeschmissen und sein Gefühl sagte ihm, dass sie sehr wohl zubeißen würde. Also besser nicht übertreiben, dachte er sich. Wie viel davon geschauspielert war, wurde verheimlicht. Unglücklicherweise verlor der Tristam die Schüssel Erdbeeren. Zwei Stück waren nur noch übrig und diese wurden nun der jungen Midford beherrscht. Mathéos erste Vision war, dass sie sich skrupellos ein Stück nach dem anderen in den Mund stopfen würde. Sie drehte ihm den Rücken zu. Wollte sie ihm also die Sicht auf ihre Untat verdecken? Aber Mathéo bekam genug mit, um zu erkennen, dass sie nur ein Stück aß und genauso viel übrig ließ. War das jetzt für ihn? Das Auge des Dämons wurde immer größer und der Sitzplatz immer heißer. Den Hintern nicht mehr im Zaum haltend wurde er immer neugieriger, ob er Chancen auf das letzte Stück Erdbeere hatte. Anstelle ihn jedoch zu erlösen, begann sie plötzlich, von etwas ganz anderem zu erzählen. Zuerst wusste Mathéo gar nicht, was sie meinte, bis er sich an seine eigene Frage erinnerte, welche sie wohl nun aufgriff. Er konnte nicht sagen, dass es uninteressant war, was sie sagte. Sicher konnte sich der Tristam geehrt fühlen, dass sie ihm ihre Gedanken mitteilte, aber im Moment, wo ihm nur die Erdbeere und Rosiels Hintern im Kopf herumschwirrte, konnte er sich patu nicht auf höhere Themen konzentrieren. Daher kam auch nur ein „Ah, okay“ aus ihm heraus. Einzig ihr abschließender Satz biss sich ein größeres Stück von Mathéos Aufmerksamkeit ab. „Na, aber ich hab‘ dich nicht gefragt, wie es ist, sich wie jemand anderes zu fühlen. Du bist das, was du bist und ich wollte wissen, wie sich das anfühlt. Wobei … was bist du eigentlich? Dass du nur was Halbes bist, weiß ich ja schon.“Etwas Halbes … Für Mathéo war es ein Graus, einen halben Dämon zu treffen. Das waren keine respektablen Wesen. Genauso empfand er es auch bei anderen Halbwesen, deren die nötige Reinheit fehlte. So zumindest hatte er fast sein ganzes Leben lang gedacht. Seine Familie, die an Reinheit wucherte, unterstützte diesen Rassismus immens. Erst hier auf Isola kam der junge Tristam ins Grübeln. Wie er jetzt noch dachte, wusste selbst er nicht. Der Nostalgie wegen empfand er noch nahe seiner alten Einstellung. Der neuen Eindrücke wegen fühlte er jedoch etwas zweites, was sich in sein Weltbild drängte und seine Toleranzgrenze erheblich auszubauen schien. Daher war es der Fall, dass er nahezu keine Empfindung hatte, als Rosiel indirekt erklärte, nicht reinen Blutes zu sein. Man konnte sicher sagen, dass man immer rein war, egal was man war. Halbe Sachen sollte es nicht geben. Ein halber Dämon war nun mal ein reiner halber Dämon. Wobei genau diese Reinheit vom Tristam am allerschwersten zu akzeptieren war. Aber genug mit diesem Thema, bis Rosiel seine Frage beantworten würde. Erst mal wollte er sich die letzte Erdbeere unter den Nagel reißen. Dazu musste er der jungen Dame Richtung Ofen folgen. Das Knacken unterwegs hörte er zwar, dachte sich jedoch anfangs nichts dabei. Erst als er direkt an Rosiels Rücken stand, sah er, dass ein Riss in der Schüssel aufgetaucht war. Noch während er mit seiner frechen Hand nach dem letzten Stück Erdbeere griff, tadelte er Rosiel mit einem: „Oh, oh, böse Elli.“ Doch ehe sie was darauf hätte sagen könnten, steckte schon das Stück Erdbeere zwischen ihren Lippen. Mathéo drückte, dass sie den Mund öffnen würde, aber als das Obst drinnen war, zog er gerade so schnell wieder zurück, dass sie nur noch dazu kam, die Hälfte abzubeißen. Den Rest wollte er für sich, alles gab er ihr nicht. Während des gesamten Gags hielt er der jungen Midford die Hüfte wie schon einst im Speisesaal. Nun, da auch das letzte bisschen Obst verschwunden war, ließ er von ihr ab und schaute in den Ofen. Die optionalen zehn Minuten waren vorbei, die Soufflés sahen gut aus. Er wollte es auch dabei belassen und holte die Gefäße prompt aus dem Ofen. Handschuhe nahm er sich nicht zu Hilfe, da er das Blech getrost anfassen konnte. An den Fingern, welche das Metall berührten, setzte er die Temperatur so drastisch herunter, dass sie die Hitze des Metalls genauestens ausglich. Nur als er das Blech abstellen wollte, legte er etwas drunter, um das Material der Ablage nicht zu beschädigen. „Hm, sehen auf alle Fälle schon mal gut aus. Nun müssen sie nur noch schmecken, eh?“ Voller Stolz im Gesicht grinste er die vier Soufflés an, als wäre er der Vater, der seine Vierlinge von der Hebamme empfängt.