Riecht ihr das? Der Sand, Sonnencreme, Salzwasser ... so riecht Freiheit! Oder eben das Meer. Der weiße Sand an den Stränden Isolas lässt in jedem Fall Feriengefühle erwachen. Am Strand selbst gibt es immer wieder Palmen und viele kleine Muscheln, in denen sich Krebse verstecken und um ihr Leben bangen, wenn die Muscheln von Kindern oder gar Erwachsenen gesammelt werden. Liegestühle gibt es hier nicht, denn Isola ist nicht als Ferienort ausgewiesen und so dient der Strand auch eher den Einheimischen. Hier und da liegen ein paar Handtücher, Sonnenschirme oder Luftmatratzen herum. Am vollsten wird es gegen späten Nachmittag bzw. Abend, wenn einzelne Familien nach einem Arbeitstag oder Schüler nach der Schule noch einmal ins kühle Nass springen möchten. Der Spaßfaktor ist garantiert hoch.
Der Eiswagen ist da!
Produkt
Preis
Eis am Stiel, versch. Sorten
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1 Kugel Softeis (Schokolade)
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1 Kugel Softeis (Erdbeer)
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1 Kugel Softeis (Vanille)
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1 Kugel Softeis (Banane)
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1 Kugel Softeis (Mango)
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1 Kugel Softeis (Ananas)
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1 Kugel Softeis (Kokosnuss)
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1 Kugel Softeis (Zitrone)
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Jack Wilson
Jack Wilson
160 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Eine knielange weite Jeans, ein dunkles T-Shirt und dunkle Sneakers
Provokant, wie Dee manchmal sein konnte, wandte sie dem Blonden den Rücken zu. Natürlich blieb sein Blick eine Sekunde lang auf ihrem Po stehen, ehe sie sich wieder zu ihm drehte. Er hatte sich zwar auf Schläge eingestellt, aber das war eindeutig die sanftere Art und Weise, wie die Erzieherin sein konnte. Das Grinsen blieb immer noch im Gesicht von Jack. „Na, wenn das so ist, dann muss ich das ja wohl öfters bei dir machen“, sagte er mit dem breiten Grinsen im Gesicht. Er versuchte auch provokant zu sein, doch ob es ihm wirklich gelang, war eine andere Frage. Aber egal, er hatte es auf jeden Fall lustig mit der Rosahaarigen.
Das Gewinnereis schien immer noch im Raum zu stehen. Jack tat so, als ob er empört darüber war, dass sie dies als Schummeln bezeichnete. „Das war doch nicht schummeln! Das war ein fairer Wettstreit. Du bist nur zu spät losgerannt“, sagte der Neuseeländer grinsend. Tja, so konnte es halt einem manchmal gehen. Aber er würde sich ein anderes Mal für das Eis revanchieren. Aber das musste die Rosahaarige ja jetzt noch nicht wissen. „Das mit den Streuseln klingt, aber nach einem guten Deal“, gab der Blonde offen zu. Er würde sich sicher welche gönnen, wenn es diese überhaupt bei der Eisdiele gab.
Die Erzieherin fand es toll, dass man wohl auch am Meer wohnen konnte. Vielleicht wollte sie dies auch immer können? Jack glaubte, dass jeder Ort seine Besonderheiten hatte und sicherlich war es bei der Kanadierin auch nicht anders zuhause gewesen. Er dachte, dass Dee eigentlich schon fertig mit reden war, weshalb er untergetaucht war. Doch als er wiederauftauchte, merkte er gleich mal, dass die Rosahaarige wohl beleidigt war. Sie wollte auch gleich wieder raus aus dem Wasser. Ob es an ihm lag, weil er tauchte? Oder war es wirklich, weil sie langsam zur alten Oma, dank des Wassers, mutierte. „Ja, du alte Oma, ich komm gleich nach. Ich schwimm noch kurz ein bisschen“, sagte er und grinste. Anschließend schwamm er noch ein wenig im Meer. Es war angenehm und auch erst jetzt bemerkte der Neuseeländer, dass die Sonne auch langsam am Untergehen war. Es war wohl schon spät geworden. Der Blonde schwamm noch einige Minuten, ehe er sich entschied, aus dem Wasser zu gehen. Immerhin konnte er Dee nicht lang alleine lassen. Wer wusste schon, was sie dann anstellen würde? Als er dann aus dem Wasser kam, ging er erst einmal auf seinen Platz und trocknete sich ein wenig ab. „Herrlich das Wasser, aber es wird langsam wohl spät“, sagte er dann noch zu Dee. Wahrscheinlich würde er das Eis während des Weges zum Wohnheim dann noch essen.
Dass Jack noch im Wasser bleiben wollte, hielt Deirdre nicht davon ab sich nun wieder an Land zu begeben. Ihr reichte das kurze Vergnügen im kühlen Nass voll und ganz, zumal das Wasser seine Wirkung erzielte. Während die Rosahaarige wieder an den Strand watete, fühlte sie sich erfrischt und angenehm abgekühlt. Die leichte Brise, die am Ozean herrschte, rief bei ihr sogar eine leichte Gänsehaut hervor, sodass sie sich flüchtig über die Arme rieb. Die Hände zu einem Trichter geformt, wandte sie sich nochmals an den Blonden. „Komm du nicht als Rosine wieder an Land!“ Kichernd hopste sie aus dem Wasser und durch den nach wie vor brennend heißen Sand in den schützenden Schatten ihres persönlichen Sonnenschirms. Dabei verließ ein erleichtertes Seufzen darüber, dass niemand den Schirm oder ihre Habseligkeiten gestohlen hatte, Deirdres Lippen. Nur ungern ließ sie ihren wertvollsten Besitz unbewacht liegen, doch der Kontakt zum Salzwasser hätte der Klinge zweifelsohne geschadet. Und mal ehrlich … sie bekam schon genügend schiefe Blicke für ihr Schwert. Da musste Deirdre es nicht provozieren und auch noch mit Neamhain im Schlepptau schwimmen gehen.
Sie ließ sich sachte auf ihr Strandtuch fallen und streckte die Beine mit einer gewissen Eleganz der Länge nach aus. Gleichzeitig lehnte sie den Oberkörper ein Stück zurück und beobachtete aus dieser Position heraus Jack, wie dieser seine einsamen Bahnen im Meer schwamm. Auf der heimischen Couch räkelte sich die Erzieher ganz gewiss nicht so und sie versuchte auch niemandem schöne Augen zu machen, doch am Strand gehörte ein Mindestmaß an Körperspannung für die Rosahaarige zum Programm. Zumal sie es genoss hin und wieder ganz die Lady sein zu können. Allzu viele Gelegenheiten dazu boten sich im Alltag schließlich nicht, wenn man hormonellen Jugendlichen und rotzfrechen Kindern die Stirn bieten musste. Flüchtig ließ sie den Blick schweifen, um einerseits die Volleyballspieler ins Visier zu nehmen und andererseits schon einmal die Eisdiele auszukundschaften. Es wirkte so, als wäre das Spiel in den letzten Atemzügen. Deirdre verstand zwar nicht viel vom Mannschaftssport, doch Chloe hatte das Match bereits verlassen, was darauf schließen ließ, dass auch Tristan und Suzutsuki bald einen Schlussstrich setzen würden. Hatte sie die Chance verpasst ihren Kollegen einen kleinen Besuch abzustatten? Nur mäßig enttäuscht darüber — sie sah immerhin alle spätestens morgen wieder im Wohnheim — richtete Deirdre den Fokus ihrer Aufmerksamkeit wieder auf Jack.
Gerade hatte sie noch nach ihrer Wasserflasche gegriffen, um einen Schluck zu trinken, als dieser auch schon aus dem Wasser emporkam und sich wieder zu ihr gesellte. „Ja, unsere Kollegen machen wohl auch bald Feierabend“, erwiderte sie zustimmend und deutete auf das Feld. „Wir haben unsere Chance wohl versäumt. Nicht so schlimm.“ Sie zuckte lächelnd mit den Schultern und bot Jack ihr Wasser an, bevor sie sich ebenfalls abtrocknete, indem sie ihren Pferdeschwanz trocken rubbelte und mit einem zweiten Handtuch ihren Körper abtupfte. „Dann holen wir jetzt besser deinen Preis ab, bevor der Eisstand schließt, oder?“ Sie wusste nicht genau, wie lange der kleine Kiosk geöffnet war, doch allzu lange sicherlich nicht mehr. Obwohl Jack den Sieg ungerechtfertigt davongetragen hatte, wollte Deirdre ihm das Eis nicht verwehren. Allein schon dafür, dass sie so einen schönen Tag mit dem Erzieher verbracht hatte. Wäre er nicht gewesen, hätte sie wahrscheinlich nur zu Hause rumgelegen und sich mit einem mittelmäßigen Fernsehprogramm betäubt, bis der Rundgang im Wohnheim angestanden hätte. Dee schüttelte ihr Tuch aus, packte alles wieder in die Tasche und legte Neamhain an. Sobald der Sonnenhut seinen ursprünglichen Platz auf ihrem Kopf wiedergefunden hatte, war sie startklar. Den Sonnenschirm drückte sie daraufhin etwas fester in den Sand und lächelte. Jetzt durfte sich der nächste Anwärter auf ein schattiges Plätzchen über den Schirm hermachen, indem er ein „Pärchen vergraulte“.
Jack Wilson
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Die Haarspitzen tropften immer noch ein wenig, aber das war dem Blonden egal, denn die würden schon schnell wieder trocknen. Immerhin hatte er ja auch kurze Haare, da ging das doch schneller, als bei langen Haaren. Die fortschreitende Zeit hatte wohl nicht nur Jack und Dee gesehen. Auf die Aussage der Erzieherin hin, sah er in die Richtung des Volleyballfeldes und tatsächlich war die Ärztin schon weg. Vielleicht hatte sie aber auch einfach nur einen Notfall. Die anderen beiden schienen auch eher fertig mit dem Spiel zu sein. „Tja, so schnell kann es gehen. Wir können das Gespräch mit den anderen ja sicher ein anderes Mal nachholen“, versuchte er der Rosahaarige gut zuzureden. Immerhin würden sich Freundschaften nicht von allein bilden. Da musste man schon selbst etwas beitragen.
Dee wollte jetzt langsam zum Eisstand gehen. Der Blonde nickte zustimmend, denn ein Eis würde ihm jetzt gut tun. Ob er heute Abend noch was Nahrhafteres als ein Eis abbekommen würde, stand immerhin auch noch in den Sternen geschrieben. Aber gut, das war halt sein Problem. Kochen konnte er so gut wie überhaupt nicht und die Cafeteria bot auch nicht immer das Lieblingsessen des Neuseeländers an. Da musste er halt irgendwie eine andere Lösung finden. Aber dies war jetzt weder die richtige Zeit noch der richtige Ort, um darüber nachzudenken. „Ich freu mich schon richtig auf das Eis“, sagte er mit einem Lächeln im Gesicht. Er strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Oder wie ein Kind, dass die Geschenke unter dem Christbaum aufmachen durfte. Er freute sich einfach sehr auf das Eis. Jack hatte immerhin seit einer längeren Zeit kein Eis mehr gegessen. Er zog sich ein T-Shirt drüber und danach zog er sich noch die Schuhe an. Anschließend packte er noch seine Sachen zusammen. Deirdre hatte sich auch schon parat zum Gehen gemacht. „Gut, dann gehen wir“, sagte der Neuseeländer und ging anschließend in die Richtung der Eisdiele.
Der Strand war mehr oder weniger wieder leer geworden und es gab auch beim Eisstand keine Schlange. Umso besser für Jack, der mit einem freudigen Gesichtsausdruck schon das Sortiment begutachten konnte. Schlussendlich hatte er sich auch für ein Eis entschieden. „Hallo, ich hätte gerne ein Eis am Stiel, Schokolade Nuss“, gab er seine Bestellung anschließend auf. Nachdem er dann das Eis entgegen genommen hatte, ließ er Dee die Bezahlung abwickeln. Ob sie auch ein Eis nehmen würde? So ein Eis war doch langweilig, wenn man es allein essen musste oder?
Jack schien ebenfalls nicht allzu enttäuscht darüber zu sein, dass die Kontaktaufnahme zu ihren Kollegen auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden müsste. „Stimmt. Wir sehen sie ja spätestens im Wohnheim, beziehungsweise auf dem Schulgelände“, erwähnte sie mit einem zustimmenden Lächeln an den Erzieher. Sie mussten Chloe und Tristan ja auch nicht im Doppelpack antreffen, um ein Kennenlernen anzuregen. Deirdre war sich jedenfalls sicher, dass sie einen der beiden Erwachsenen schon noch auf einen kleinen Plausch erwischen würde. Die Vorfreude des Blonden trieb der Rosahaarigen ein breites Schmunzeln ins Gesicht. „Das sieht man dir ja kaum an“, witzelte sie heiter. Hätte sie gewusst, dass sie ihm mit einer Kleinigkeit wie einem Eis solch eine große Freude bereiten konnte, hätte sie ihm schon vor dem Schwimmen eins gekauft. Andererseits war ein Teil der Freude wahrscheinlich auch im Sieg über die Erzieherin begründet. Ein Dessert, das man sich verdient — oder aus Deirdres Sicht ermogelt — hatte, schmeckte eben besser als ein normaler Nachtisch. „Gut, dass wir uns nicht in eine lange Schlange stellen müssen“, sagte Deirdre, als sie den menschenleeren Stand beinahe erreicht hatten. Der Verkäufer war im Inbegriff den Kiosk langsam abzubauen, doch sie und Jack schienen noch gerade rechtzeitig gekommen zu sein. Und sowieso — zahlende Kunden wies man doch nicht ab, oder? Als Jack seine Eiswaffel annahm, legte Deirdre synchron das Geld in das Schälchen. „Doch keine Streusel?“, neckte sie den Blonden, während sie sich mit einem Lächeln und einer kleinen Verbeugung vom Eisverkäufer verabschiedete. Ehrlich gesagt war ihr nicht einmal bekannt, ob es an diesem Stand überhaupt Streusel gab. Ein kurzer Blick in den Kiosk hatte der Kanadierin auch keinen Aufschluss auf ihre Frage gegeben. Es sollte wohl ein Mysterium bleiben.
Mit einem Seitenblick auf Jack und dessen Eis kramte Dee ihre Wasserflasche heraus und nahm im Gehen einen Schluck davon. Selbst bei dieser Hitze dachte sie oft nicht daran genügend zu trinken. Eine furchtbar schlechte Angewohnheit ihrerseits, die sich einfach nicht mehr austreiben ließ. Die Flasche wieder verstaut, streckte sie die Arme durch und seufzte wohlig. „Ich glaube ich bringe jetzt meine Sachen nach Hause, dusche und schau dann vielleicht noch im Wohnheim vorbei. Oder ich lass mich von Jacob auf den neusten Stand bringen“, überlegte Deirdre laut und wägte ernsthaft ab, ob sie heute noch den ganzen Weg zum Wohnheim auf sich nehmen wollte. Das Pflichtbewusstsein in ihr drängte sie förmlich dazu, während die Trägheit nach dem Schwimmen nach dem Sofa verlangte. Was für ein Dilemma. „Du gehst direkt ins Wohnheim, nehme ich an?“ Fragend sah sie Jack an, wüsste allerdings auch nicht, wohin er jetzt sonst gehen sollte außer in sein Apartment.
1 Kugel Softeis (2 Zen)
Jack Wilson
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Die Idee mit dem Gespräch nachholen, schien Dee doch zu passen. Aber wär ja auch irgendwie komisch gewesen, wenn es ihr nicht gepasst hätte, denn sie arbeiteten alle in den gleichen Gebäuden. Somit war es eh naheliegend, dass sie sich mal über den Weg laufen würden und sicher auch einen kleinen Plausch halten konnten.
Jack konnte wohl gar nicht noch mehr strahlen, um seiner Freude Ausdruck zu verleihen. Für manche sah er jetzt sicherlich wie ein kleines Kind aus, aber es war ihm egal, denn er bekam ein Eis spendiert. Es waren immer die kleinen Dinge im Leben, die Jack so sehr freuten. Es war schon immer so. Der Blonde sah früher als Kind genau so wie jetzt aus, als er mit seiner Katze spielte. Deirdre machte einen Witz und riss den Neuseeländer dadurch aus seinen Gedanken. „Du bist nur neidisch, dass du kein Eis spendiert bekommst“, neckte er sie mit einem breiten Grinsen zurück.
Nachdem sich dann der Erzieher das Eis genommen hatte und das Feld für Deirdre räumte, fragte sie bei ihm wegen den Streuseln nach. Er hatte keine gesehen und deshalb auch nicht nachgefragt. „Hab keine gesehen. Ist ja nicht so schlimm“, sagte er dann und fing an sein Eis zu essen. Es war ein gutes Eis. Aber es fing sofort an zu schmelzen, da die Hitze immer noch in der Luft hing. Gut, dass er nur eine Kugel bezahlt bekommen hatte, denn ansonsten würde das Eis eventuell über seine Hand tropfen. Das wär einfach viel zu schade gewesen. Nachdem die Rosahaarige dann bezahlt hatte und sich an Jack wandte sah er sie freundlich an. „Vielen Dank für das Eis“, sagte er und war glücklich. Er würde sie auch irgendwann einmal einladen, aber wann dies sein würde, wusste er noch nicht. Gleich darauf offenbarte Deirdre noch ihren Plan, dem sie nun nachgehen wollte. Er nickte nur, als er an seinem Eis schleckte. „Also ich werde jetzt zurück zum Wohnheim gehen. Mal schauen was es so im Speisesaal zum Essen gibt. Ich bring dich aber zuerst noch nach Hause. Ich will ja nicht, dass dir etwas passiert“, sagte er freundlich lächelnd und aß sein Eis weiter.
Jack strahlte vor lauter Dankbarkeit und Freude förmlich, was auch Deirdres Laune auf einem konstanten Hoch hielt, trotz der Hitze, in die sie sich nun wieder begaben. „Keine Ursache“, gab sie lächelnd zurück und verkniff sich scherzhafte und sarkastische Bemerkungen. Von denen hatte Deirdre zwar noch einige auf Lager, doch sie wollte Jack sein Eis nicht madig machen. Sie wusste nicht, wie hoch oder niedrig seine Toleranzgrenze bei gutgemeinten Seitenhieben war. Die Pläne des Erziehers deckten sich mit der Vermutung der Rosahaarigen, weshalb sie sich selbst zunickte und auf Jacks letzte Aussage hin herzlich auflachte. Sie nahm an es wäre ein Scherz, doch die Miene des Blonden ließ seine Worte verdächtig ernst gemeint aussehen. Mit leicht zusammengekniffenen Augen musterte sie sein Profil und schnaubte schließlich mit einer Mischung aus Amüsement und Unglauben. „Ich bin zwar schon ein großes Mädchen mit einem gefährlichen, scharfen Schwert an ihrer Seite, aber danke Johnny.“ Mit einem leicht erschöpften Halbgrinsen umfasste sie Neamhain, fast als wolle sie sichergehen, dass es wirklich an ihrer Taille hing, obwohl das leise Rascheln der Waffe gar keine anderen Schlüsse zuließ. Wie versprochen brachte Jack sie bis an ihre Haustür, wo sie sich verabschiedeten und Jack weiter in Richtung Wohnheim schlenderte. Deirdre räumte den Inhalt ihrer Tasche sorgfältig weg, nahm eine ausgiebige Dusche und faulenzte schließlich auf dem Sofa bis die Sonne endlich am Horizont unterging. Das Vorhaben im Wohnheim noch nach dem Rechten zu sehen, rückte mit jeder Stunde in weitere Ferne bis Deirdre sich irgendwann geschlagen gab und ihre guten Absichten als solche und nicht mehr akzeptierte. Jack war immerhin dort, Jacob vermutlich auch. Ihre Glühwürmchen kämen auch einen Tag ohne sie aus. Dennoch mauserte sich die Idee ihre Stadtwohnung für ein Apartment im Wohnheim einzutauschen über den Abend hinweg langsam aber sicher zu einem soliden Vorsatz. Sie nahm sich vor am nächsten Morgen extra früh aufzustehen, um die Bürokratie zu klären, Umzugshelfer für sich zu gewinnen und die ganze Sache hoffentlich schnell über die Bühne zu bringen. Sie schlief in den frühen Morgenstunden mit dem Fernseher im Hintergrund ein, natürlich nicht, ohne sich vorher einen Wecker gestellt zu haben.
Eldora surrte vor sich hin. Wir hatten schon eine ganz Gute Strecke über dem Meer verbracht und als die Insel endlich in Sicht war gaben wir beide Gas. „Na Eldora bist du auch so aufgeregt wie ich?“, fragte ich meinen Hölzernen Freund und der Besen fing an kleine Zick Zack Bewegungen zu machen. Er also auch. Mein Herz fing schon an zu Pochen als hätte ich zu viel Kaffee getrunken und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Unter uns eröffnete sich der Anblick eines Strands und mit dem letzten Blick auf dem Kompass nickte ich nur Bestätigend. „Hier scheinen wir richtig zu sein.“, sagte ich zu mir selbst, den der Kompass drehte sich schwindelig. Ich packte also den Kompass in meine Tasche und klopfte Eldora auf den Schaft. „Auf geht’s mein Freund. Runter mit uns beiden!“ Wie gesagt wie getan. Eldora stellte sich fast senkrecht und wir schossen nach unten auf den Strand zu. „Woah Eldora du hast es aber auch jetzt Eilig!“ rief ich und hielt meinen Hut fest. So wie wir uns den Strand immer näher kamen ließ ich meinen Blick suchend über diesen gleiten. Cornelia hatte mir gesagt das man Bescheid wisse das ich heute ankomme und mich jemand abholen würde. Mal sehen wie pünktlich und am wichtigsten Wer? Ich richtete mein Wort wieder zu Eldora. „Was meinst du was für eine Person uns wohl abholt?“ Zwar bekam ich keine richtige Antwort, aber ich wusste das er mich verstanden hatte. Mit einem kleinen Schwinger und einer sanften Bremsung blieben wir also knapp über den, von der Sonne aufgewärmten , Sand stehen. Ich stieg mit einem kleinen Hüpfer von Eldora ab, legte meine flache Hand an die Stirn und schaute mich nochmal um. Noch keiner zu sehen. „Bin ich etwa zu früh?“ Eigentlich nicht, dachte ich mir aber an der sinkenden Sonne nach zu Urteilen konnte man die Uhrzeit nicht richtig einschätzen. Es war warm. Prüde Warm. Aber auch irgendwie angenehm. Ich holte meinen Zauberstab aus der Innentasche und tippte mit der Spitze an meinen Hut. Dieser schrumpfte und verschwand mit einem kleinen Plopp. „Wie hast du das gemacht?“, kam plötzlich links von mir und ich drehte mich in die Richtung der Stimme. Erst sah ich nichts, bis ich meinen Blick ein kleines Stückchen nach unten wendete. Ein kleines Mädchen stand vor ihr mit einem begeisterten Gesichtsausdruck. Ich kicherte und legte ein Finger auf die Lippen. „Das ist ein Geheimnis.“ Das kleine Mädchen schien noch nicht viel mit Magie in Kontakt gekommen zu sein, legte allerdings auch ein Finger auf die Lippen und rannte lachend davon. Ich musste Lächeln und schaute wieder auf. „Eldora?“ Der Besen tauchte senkrecht schwebend vor mir auf. „Du kannst dich ausruhen gehen.“ Wie auf Anhieb machte er eine Runde um mich herum und schoss in den Himmel hinauf. Ich stellte meinen kleinen Koffer ab und stemmte die Hände in die Hüften. Hier war ich nun. Die Insel wovon mir Cornelia so viel Erzählt hatte und auch ein Teil ihres Lebens verbracht hatte. Doch noch immer fehlte von dem Erzieher der mich abholen sollte jede Spur. Also schnappte ich mir wieder meinen Koffer und ging langsam den Strand runter. Noch immer hatte ich mein aufgeregtes Grinsen im Gesicht und begutachtete alles mit Begeisterung. Um ehrlich zu sein habe ich nie wirklich einen richtigen Strand gesehen und ich muss sagen. Hier ist es echt schön. Wenn ich irgendwann wieder zurück nach Schottland kommen würde, würde ich allen von diesen Strand erzählen. Das leise Knirschen unter den Schuhen und der Geruch von aufgewärmten Sand. Wunderschön. Während dem Gehen wippte mein Koffer mit. Vereinzelt tauchten Spaziergänger auf, grüßten mich und schienen alles genauso zu genießen wie ich. Ich fing jetzt schon an diese Idylle zu lieben. Doch auch freute ich mich auf viele Freunde die ich hier machen könnte. Ob Mitschüler oder nicht. Nebenbei versuchte ich natürlich das immer wieder an den Strand spülenden Wasser zu meiden. Ich hatte keine sonderliche Lust das meine Beinprothese Nass wird und diese wieder Sauber machen zu müssen. Der Sand wäre dann das kleinere Problem. Ich sah eine kleinen Baumstamm etwas weiter oben am Strand liegen, begab mich zu diesem hin und setzte mich. Hier saß ich nun, den Blick auf den anfangenden Sonnenuntergang gerichtet und wartete auf wenn auch immer. Ich wusste noch nicht mal wie diese Person überhaupt aussah oder hieß. Ich hoffte das man sich nicht irgendwie verpasst hatte.
Als Chloe nach dem Eis endlich daheim war, war sie froh, dass sie heute sicherlich nicht nochmals nach draußen gehen würde. Es war einfach viel zu heiß draußen. Aber in ihrer kleinen Wohnung herrschte zum Glück eine angenehme Kälte. Sie holte sich ein Glas Wasser und setzte sich. Auf ihrem Handy suchte sie nach einigen Videos und ließ den Abend ruhig abklingen. Immerhin musste sie jetzt ja nicht mehr nach draußen in die Hitze gehen. Aber ihr Glück wurde schon ziemlich bald mit einer SMS des Wohnheims unterbrochen. Sie musste wohl eine Schülerin Namens Elionora am Strand abholen. Gut, der Strand war nicht weit weg, aber musste sie jetzt wirklich die Arbeit der Erzieher machen, weil die alle auf einer Party waren? Naja, Chloe konnte das Mädchen ja nicht einfach nur stehen lassen und nicht hingehen. Nein, es war ihre Pflicht sie zum Wohnheim zu bringen. Immerhin konnte Elionora ja auch nichts dafür, dass die Organisation heute nicht einwandfrei funktionierte. Normalerweise gab es nie Probleme, aber heute schon. Naja, konnte ja mal vorkommen. Solang es nicht jeden Tag so werden würde, war es okay. Als die Zeit gekommen war Elionora abzuholen, packte die Ärztin ihre Tasche zusammen und machte sich auf den Weg zum Strand.
Als die Nixe am Strand angekommen war, ging gerade die Sonne unter. Ein herrlicher Anblick. Am liebsten hätte sich die Ärztin jetzt in den Sand gesetzt und dem Sonnenuntergang zugesehen, aber sie musste zuerst das erledigen, um das sie gebeten wurde. Sie sah sich ein wenig am Strand um und entdeckte dann ein Mädchen. Ob sie diejenige war? Jegliche Informationen zum Aussehen des Mädchens gab es nicht. Aber da hier nur ein Mädchen war, war es doch sehr wahrscheinlich, dass sie die Person war, die Chloe zum Wohnheim bringen musste. Trotzdem wollte sie sie zuerst einmal noch kurz fragen. Deshalb ging Chloe zu dem Mädchen hin. Als sie dort angekommen war, wandte sie sich an das Mädchen. „Hallo, bist du Elionora?“, fragte sie sie mit einem freundlichen Ton. Falls sie es nicht sein würde, dann würde die Griechin wohl eine Suchaktion starten müssen, um das richtige Mädchen zu finden. Sie hoffte aber, dass es nicht so weit kommen würde.
Ich hatte in der Zwischenzeit mein Block und einen Stift aus der Umhängetasche gekramt und schrieb mir Notizen zum Verhalten von Sirenen auf. Unterwegs hatte ich schließlich viel Zeit gehabt ein paar Sachen zu beobachten und konnte einer Jungen Sirenen aus einem Fischernetz helfen in der sie sich verheddert hatte. Relativ stark vertieft in meinen Gedanken vergaß ich mein Drumherum und ließ meine Gedanken über das Blatt huschen. Das Licht der Untergehenden Sonne war nicht sonderlich das Beste für meine Augen also musste ich diese öfters reiben wie ich eigentlich wollte. Auch die Wärme stieg mir langsam zu Kopf. Ich erschrak kurz als ich plötzlich meinen Namen hörte. Ich schaute auf. Vor mir stand eine Frau, etwas größer als ich, Schwarze lange Haare und schöne Graue Augen. “Ja das bin ich.” lächelte ich sie an und stand auf. Dabei legte ich meinen Stift und Block auf meine Umhängetasche. “Sie können mich aber ruhig Eli nennen.” Ich hob meine Rechte Hand zur Begrüßung hin. Allerdings recht hakelig. Ich merkte das sich aus mir unbedenklichen Gründen Sand in den Gelenken meiner Prothesen festgesetzt hatte. “Sind sie der Erzieher der mich hier abholen soll?” Ich hielt meinen Ton sehr freundlich und setzte mein nettestes Lächeln auf was ich zu bieten hatte. Der erste Eindruck zählte natürlich. Ich hatte zwar jetzt schon sehr viele Fragen, aber ich wollte sie jetzt nicht total überrumpeln wie ein Troll das Buffett am Lagerfeuer Einer Adelsgesellschaft. “Ich hoffe ich war nicht zu spät dran und wir hatten uns irgendwie verpasst.” Das hoffte ich wirklich nicht. Verspätungen waren auch nicht so mein Ding. Was soll man denn dann bitte über mich denken? Und warum machte ich mir immer so viele Gedanken über den Eindruck den man über mich gewann. Ich schüttelte innerlich den Kopf. Sie wird wohl eher weniger der Typ Persönlichkeit sein die wegen jeder Kleinigkeit an die Decke geht. Auch wenn sie mir eher weniger wie eine Erzieherin aussah. War irgendwie ein Gefühl von mir. Noch während ich zu ihr aufsah, da sie doch etwas größer als ich war, bemerkte ich eine Kette um ihren Hals. Als Anhänger war ein Art Wellenzeichen befestigt. Ich konnte nicht anders als meine Entdeckung zu erwähnen. “Das ist aber eine schöne Kette. Die passt aber gut zu ihnen.” Ich musste kurz kichern. Ich wollte mich damit auch nicht einschleimen. Es war die Wahrheit. Es passte einfach zu ihr. “Hat die eine bestimmte Bedeutung?” Ich biss mir auf die Zunge. Ich wurde wieder zu neugierig. Die Frau hatte ich grade erst getroffen und ich fing schon an sie auszufragen. Wie ein Arzt der die Symptome wissen wollte. Also hielt ich mich für den weiteren Moment zurück und wartete auf die Reaktion meines Gegenübers.
Chloe war sich so ziemlich sicher, dass es sich bei dem Mädchen um diejenige handelte, die sie zum Wohnheim bringen musste. Ihre anfängliche Sicherheit bestätigte sich auch sogleich. Warum sie aber einen Stift und Block bei sich hatte, verstand die Ärztin gerade nicht so wirklich, aber es gab sicher eine Erklärung dafür. Ob sie ihr heute noch verraten würde, wusste sie aber nicht. „Oh vielen dank Eli. Ich bin Chloe“, antwortete sie dem Mädchen sogleich darauf. Sie schien sehr freundlich zu sein. Beim genaueren Anblick entdeckte die Nixe einen Hexenhut. War das ein neuer Style oder war sie wirklich eine Hexe? Meine Güte! Ein wenig Informationen hätten die Leute vom Wohnheim der Griechin schon geben können. Naja, so war es halt jetzt eben. Dann musste sie wohl das Mädchen fragen. Doch zuerst beantwortete sie noch fragen zu sich selbst. „Ich bin eine Ärztin des Wohnheims und der Schule. Die Erzieher hatten leider keine Zeit und deshalb wurde ich gefragt, ob ich dich holen kann. Immerhin wohn ich hier in der Nähe“, erklärte die Griechin mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht. Eli fragte anschließend noch wegen der Verspätung nach. Chloe sah auf ihre Uhr auf dem Handy und schüttelte anschließend ihren Kopf. „Nein, du warst pünktlich. Ich war nur ein wenig zu spät, weil ich die Nachricht eben zu spät gesehen habe“, erklärte sie dem Mädchen danach. Eli war wirklich sehr nett, dass sie sogar nochmals nachfragte, ob sie zu spät war. Vielen war es einfach egal, oder sie kamen einfach immer zu spät, ob bewusst oder unbewusst. Aber das Mädchen war irgendwie anders. So eine nette junge Dame hatte sie schon länger nicht mehr erlebt. Vielleicht war es ja gut, dass Chloe diese Aufgabe übernommen hatte und Eli abholte. Ganz plötzlich fiel dem Mädchen die Halskette von Chloe auf. „Huh? Das?“, fragte sie ganz kurz zuerst nach und sah kurz auf die Kette, ehe sie ihren Blick wieder ihrer Gesprächspartnerin zuwandte. „Das hab ich nur, weil ich gerne das Meer hab und sie mir eigentlich gefallen hat. Aber danke“, erklärte sie ihr anschließend und lächelte sie freundlich an. Ihr Blick glitt zu dem Besen, der auch da war. War sie wirklich eine Hexe? Die Neugier der Griechin war nun wirklich geweckt und sie musste einfach nachfragen. „Du hast einen interessanten Hut auf dem Kopf und auch einen Besen dabei. Bist du eine Hexe?“, fragte sie mit einem freundlichen Ton nach. Ob es unhöflich war, dass sie so direkt war? Vielleicht, aber ihre Neugier war einfach zu groß gewesen. Was hätte sie sonst anderes tun sollen? Warten bis sie mal einen Arzt braucht und dann nachfragen? Nein, lieber gleich, dann musste sie nicht Vermutungen anstellen.