Die Kleinwohnung, die sich im Westflügel des Erdgeschosses befindet verfügt in etwa über 45 m² und wird vom Erzieher Jack Wilson bewohnt. Der größte Raum bildet den Wohnbereich, in welchem sich ein großes Doppelbett sowie ein Schreibtisch und ein gemütliches Sofa befindet. Der Raum wirkt äußerst gepflegt und auch der alte Parkettboden scheint neu geschliffen zu sein. Einzelne Details wie ein Kronleuchter an der Decke oder dezente Kerzenhalter an den Wänden verleihen dem Apartment das Ambiente, das ihm in den Gemächern eines solchen Anwesens auch zustehen sollte. Neben den beiden Türen, die in die kleine Küche und Badezimmer führen, lehnt ein charakteristischer Kleiderschrank, der sich zwar nur mit einem Knarzen öffnen lässt, dafür aber sehr viel Stauraum bietet.
Nach einiger Zeit hatte der Blonde nun endlich sein Zimmer erreicht. Man sah ihm die Erleichterung an. Wahrscheinlich deshalb, weil er so müde war und sich während des Weges überlegt hatte, sich einfach ins Gras zu legen und dort zu übernachten. Wäre mal etwas anderes gewesen, aber vielleicht wäre es ja eine feine Sache im Sommer. Jedenfalls war er jetzt wirklich froh, endlich an seiner Haustür angekommen zu sein. Sein Schlüssel musste er erst einmal noch suchen. Wo hatte er diesen nur hingetan? Nach einigen Griffe in seine Hosentaschen, fand er die Schlüssel dann doch endlich. Er hatte schon fast Panik bekommen. Wahrscheinlich hätte er, wenn er den Schlüssel nicht gefunden hätte, wohl doch im Gras draußen übernachten müssen. Irgendwie gefiel ihm diese Vorstellung nun doch nicht mehr so gut, wie zuvor. Er bevorzugte nun doch lieber das weiche Bett.
Jack sperrte seine Tür auf und machte auch sogleich das Licht an. Es war zwar langsam hell draußen, aber es war trotzdem noch recht dunkel, vor allem in seinen vier Wänden. Anschließend schloss er hinter sich die Tür wieder ab. Nun konnte er sich endlich langsam ausruhen. Ob er sich sofort aufs Bett liegen sollte? War wahrscheinlich keine so gute Idee, denn dann würde er vielleicht sofort einschlafen und seine gute Kleidung dadurch ruinieren. Das wollte er natürlich nicht riskieren, weshalb er sich seiner Kleidung bis auf die Boxershorts entledigte und diese schön auf einem Kleiderbügel aufhängte. Somit konnte die gute Kleidung nicht ruiniert werden. Glücklich über seine Entscheidung ging der Blonde anschließend ins Bad, um sich ganz fertig zu machen. Immerhin musste er sich ja noch die Zähne putzen. Als er alles erledigt hatte, machte er überall das Licht aus und begab sich ins Bett und schlief binnen Sekunden ein.
Jack hatte so ein erholsamer Schlaf gehabt. Doch dann hörte er laute Stimmen. Ein bisschen zu laut. Kamen diese Stimmen von Mittsommerfeuer? Nein, die waren eindeutig aus dem Wohnheim zu hören. Der Blonde öffnete seine Augen und sah auf sein Handy. Er hatte nur 30 Minuten geschlafen! Genervt davon, versuchte er die Stimmen zu ignorieren. Doch es klappte nicht. Sein Kopf wurde auch schon langsam aktiv und sagte ihm, dass er seine Pflichten erfüllen musste. Musste er jetzt wirklich eine Party finden und diese beenden? So wie es aussah, musste es der Neuseeländer tun, denn wenn Jacob da gewesen wäre, wäre dies sicher schon längst erledigt gewesen. Genervt darüber stand er auf und zog sich eine Jogginghose und ein T-Shirt an. Danach machte er sich auf den Weg nach den Übeltätern.
Dienstag, 23. Juni 2015, in der Nacht bzw. in den frühen Morgenstunden
Nachdem der Neuseeländer endlich aus der Tür des Zimmers draußen war, hätte er fast vor lauter Freude jubeln können. Aber auch er musste sich an gewisse Regeln halten, weshalb er dies nicht machte und einfach mit einem zufriedenen Lächeln zu seinem Apartment zurück ging. Diese Ruhe war einfach angenehm und der Blonde wusste jetzt schon, dass er sicher ab jetzt einen sehr guten Schlaf haben würde. Zufrieden ging er die Gänge entlang zu seinem Apartment, ohne auch nur ein Geräusch zu hören. Jetzt waren sicher alle schon am Schlafen, was Jack nur gelegen kam, denn so hatte er eindeutig heute Nacht weniger Arbeit und konnte endlich in Ruhe schlafen.
In seinem Zimmer angekommen, zog sich Jack nur kurz um und ließ sich anschließend ins Bett fallen. Er wollte einfach nicht mehr unter den Wachenden sein. Er wollte einfach nur noch schlafen und seine Ruhe haben. Doch dies gestaltete sich nun doch etwas schwerer als gedacht. Er war zwar müde, aber anscheinend nicht mehr so müde, dass er sofort einschlafen konnte. Vielleicht lag es ja daran, dass er einfach zu lange wach war? Der Blonde versuchte jedenfalls sein bestes, doch nichts half. Nach einiger Zeit wurde es ihm zu blöd, da holte er sein Handy heraus und sah sich Videos von Memes an. Er hatte es lustig und konnte sich dadurch gut ablenken. Mitten im Video fielen dem Neuseeländer langsam die Augen zu. Das Video lief bis zum Ende, ehe sich die Tastensperre aktivierte. So schlief er neben seinem Handy dann ein.
Nächster Tag ca. 11:58 Uhr
Die Sonnenstrahlen hielten den Blonden nicht davon ab weiterzuschlafen. Viel zu erholsam war der Schlaf gerade indem er sich befand. Er schlief und schlief vor sich hin. Die Uhrzeit zeigte schon fast Mittag an, als plötzlich sein Handy anfing zu vibrieren. Jack wachte auf, war sich aber nicht sicher, ob er jetzt tatsächlich die Augen aufmachen und nachsehen sollte, oder ob er einfach weiterschlafen sollte. Doch was war, wenn es was Wichtiges war? Für Jack war klar, er musste auf sein Handy schauen, um zu wissen, was los war. Es hätte ja alles Mögliche sein können. Als er dann sein Handy in die Hand nahm und den Bildschirm anschaltete, war der Neuseeländer erst einmal kurzzeitig blind von der Helligkeit des Handys. Er versuchte die Helligkeit seines Handys hinunter zu schalten, was nicht so ganz einfach war. Aber nach kurzem hin und her, hatte er es doch hinbekommen und konnte jetzt auch endlich etwas auf seinem Bildschirm erkennen. Deirdre hat ihm geschrieben. Er schrieb ihr anschließend zurück, legte sich wieder ins Bett mit dem Handy in seiner Hand und schloss die Augen. Er atmete einmal tief ein und aus und war dann endlich bereit aufzustehen. Er gab sein Handy auf die Seite und stand auf. Das Bett richtete er sich erst einmal schön her, anschließend zog er sich etwas normales an, was er sich einfach aus seinem Kleiderschrank herausgenommen hatte. Die Fenster kippte er, damit frische Luft hineinkonnte. War er jetzt bereit zu gehen? Kurz dachte er darüber nach, als ihm einfiel, dass er seine Geldtasche und auch noch sein Handy einpacken musste. Gedacht, getan. Nachdem er alles beisammen hatte, machte er sich auf den Weg zu Oma Emmas Bäckerei.
Während des Weges zu Deirdres Wohnung, aß der Blonde noch das Eis fertig. Gut, dass er die Erzieherin nach Hause begleitet hatte, immerhin war es doch recht dunkel geworden. Wobei sie sich natürlich selbst verteidigen könnte, wenn der Ernstfall eintreffen würde. Trotzdem musste er sowieso auch in diese Richtung, also konnte er auch einen kleinen Abstecher zu Dees Wohnung machen. Als die beiden bei der Wohnung angekommen waren, verabschiedete sich der Neuseeländer von Deirdre und ging anschließend weiter seines Weges. Das Wohnheim war doch noch ein Stück entfernt, weshalb er wohl noch einige Zeit am Laufen war. Aber so schlimm war dies nicht.
Nachdem er endlich im Wohnheim angekommen war, ging er schnurstracks in Richtung Speisesaal. Er sah zuerst einmal das Menü an. Es war jetzt nicht so sehr ansprechend, aber sein Magen offenbarte ihm, dass er Hunger hatte. Selbst kochen war für den Blonden keine Option, immerhin war er im Kochen eine Null. Das halbe Wohnheim wollte Jack jetzt auch nicht unbedingt abfackeln, wobei sich wahrscheinlich viele Schüler freuen würden, denn wer wusste schon, ob dann der morgige Unterricht ausfallen würde. Aber trotzdem wollte er nicht die anderen gefährden. Somit nahm er sich dort etwas zum Essen.
Als er fertig gegessen hatte, ging der Erzieher in sein Apartment. Mittlerweile war er doch recht müde geworden. Doch bevor er sich ins Bett legen konnte, musste er sich doch noch duschen. Immerhin war er heute im Meer schwimmen und das Salz tat seinen Haaren nicht gut. Morgen würden diese sonst zu Berge stehen und dies wollte Jack wirklich nicht. Deshalb ging er kurz unter seine Dusche und als er fertig war, zog er sich nur eine neue Boxershort an. Anschließend putzte er sich noch die Zähne und machte die Vorhänge zu. Somit konnte er sich nun langsam aber sicher ins Land der Träume begeben. Aber nein, er war jetzt wieder wach. Was sollte er nun tun? Jack fiel ein Buch ein, das er schon seit Ewigkeiten lesen wollte. Jetzt war wohl die perfekte Gelegenheit dazu. Er nahm das Buch her und fing es an im Bett zu lesen. Das Licht war gedimmt, sodass es nicht zu stark war. Irgendwann schlief Jack dann mit dem Buch auf seinem Bauch ein.
Mittwoch, 24. Juni 2015
Der Blonde wachte mit dem Buch auf seinem Bauch wieder auf. Sein Wecker klingelte bestimmt schon zum 10. Mal. Verdammt, er hatte einfach verschlafen. Aber gut, jetzt war er so oder so spät dran und der Speisesaal war auch schon geschlossen. Jack stand auf und streckte sich erst einmal eine Runde, danach zog er sich um und ging in die Küche des Wohnheims, damit er noch wenigstens eine Kleinigkeit essen konnte. Danach ging er weiter in die Richtung des Hafens, da er dort anscheinend Arbeit vor sich hatte.