Riecht ihr das? Der Sand, Sonnencreme, Salzwasser ... so riecht Freiheit! Oder eben das Meer. Der weiße Sand an den Stränden Isolas lässt in jedem Fall Feriengefühle erwachen. Am Strand selbst gibt es immer wieder Palmen und viele kleine Muscheln, in denen sich Krebse verstecken und um ihr Leben bangen, wenn die Muscheln von Kindern oder gar Erwachsenen gesammelt werden. Liegestühle gibt es hier nicht, denn Isola ist nicht als Ferienort ausgewiesen und so dient der Strand auch eher den Einheimischen. Hier und da liegen ein paar Handtücher, Sonnenschirme oder Luftmatratzen herum. Am vollsten wird es gegen späten Nachmittag bzw. Abend, wenn einzelne Familien nach einem Arbeitstag oder Schüler nach der Schule noch einmal ins kühle Nass springen möchten. Der Spaßfaktor ist garantiert hoch.
„Oh, oh! Zu so später Stunde am Flirten! Das … d-das … äh ja“, erst wollte sie es mit ihrem Humor überspielen, doch auf die Schnelle fiel ihr nichts gescheites ein. Stattdessen schoss ihr das Blut in den Schädel, weshalb nicht nur die Wangen an Röte gewannen. Klar, normalerweise schien es so, dass sie nichts aus der Bahn werfen konnte, doch so unerwartete Komplimente trafen sie dann doch meist mit einem Volltreffer. Da war sie ganz ein halbwegs-pubertierendes Mädchen. Aber hey, so war das nun mal. Sie starrte nun zu Boden, verdaute erst einmal das Kompliment. Anschließend umfasste sie einen ihrer weißen Zöpfe und begann diesen zwischen ihren Fingern zu zwirbeln. Nervosität und Herzklopfen, sie freute sich momentan darüber. Doch ein Glück ging es darauffolgend um ihren Gott. Die Ablenkung, die sie benötigt hatte. Es war mal wieder so klar, dass Laka ihr in solch aussichtsloser Situation half. Zu ihrer Überraschung schien sich Tylor sogar ernsthaft dafür zu interessieren. Sie wusste genau, wie Menschen reagierten, wenn sie keine Lust hatten etwas zu erfahren. Der Gedanke an einen Gott konnte einen überrollen und so aus dem Konzept werfen wie das Kompliment vorhin. Hin und wieder gab es halt Momente, wo man nicht gern über Gottheiten sprach. Doch er schien wirklich interessiert zu sein. Das freute sie immens. Das konnte man ihr auch sehr gut ansehen. Sie strahlte förmlich. Er schien ein sympathischer Junge zu sein! Wenn sie ihn eher gekannt hätte, bestünde sogar die Möglichkeit, dass sie heute gute Freunde wären. „Das ist ja wirklich, wirklich, wirklich frisch! Dann ist ja absolut alles für dich Neuland hier! Ich versuche dir so gut es geht zu helfen, aaaaaber ich kenne mich auch noch nicht allzu gut aus. Ja, ich war schon überall hier. Doch mein Gedächtnis ist wie ein Sieeeb!“, sollte die Möglichkeit bestehen, dass sie ihn eines Tages herumführte, könnte es sehr wohl passieren, dass sich beide verliefen! An sich keine schlechte Sache, denn Leilani hätte so wenigstens einen Gesprächspartner dem sie die gesamte Zeit auf die Nerven gehen könnte, doch das Verlaufen an sich musste nicht wirklich sein. Anschließend stellte er eine Frage bezüglich Laka. „Laka kann so einiges. Er ist nur von der schüchternen Sorte. Gerade möchte er eigentlich nur, dass ich zurück zum Wohnheim finde. Dabei muss er realisieren, dass ich alt genug bin mittlerweile. Ich habe im Dunkeln keine Angst mehr. Aber das Vorhersehen der Zukunft ist nur eine von vielen Dingen!“, hach ja, sie lob ihren Gott in den Himmel – wie immer. Das ist auch das, an was sie innigst glaubte. Fanatiker waren im Schädel leicht benebelt. Sie waren blind vor glasklaren Tatsachen, doch das, was sie wollten, schien absolut greifbar. Leilani schrieb ihrem Gott so einige Fähigkeiten zu, doch ob diese der Wahrheit entsprachen, wusste nur ihr Gott selbst. In diesem Fall log sie aber ganz und gar nicht. Sie wusste es halt nicht besser. „Ja, ich bin eine Schülerin!“, stimmte sie ihm wildnickend zu. Über den Spaziergang freute sie sich sehr. Endlich war sie mal in Begleitung! So etwas kam nicht allzu oft vor. „Yeyyy, Spazieren!“, sie kniff ihre blauen Augen kurz zusammen und sprang einige Schritte voraus. Erst sah es so aus, als würde sie den Pinkhaarigen überholen wollen, doch als sie für einige Sekunden neben ihm stand, griff sie einfach übermütig sein Handgelenk und zog ihn etwas hinterher. Körperkontakt machte ihr nichts aus, wie gesagt. „Hmm. Warum bin ich hier?“, für einen Bruchteil einer Sekunde überlegte sie. Ob sie die Antwort überhaupt wusste? Sein Handgelenk hielt sie übrigens noch immer. „Ich hatte damals das Gefühl, dass ich die große weite Welt so gar nicht kannte. Irgendwie fühlte ich mich fremd und … verlassen. Mein Stamm wurde nach einem Sturm zerstört und ich war dem Tod noch nie so nahe wie zu diesem Moment“, das hörte sich voll deep an. Doch als ob ein Gespräch mit Leilani so eine melodramatische Stimmung hervorrufen könnte. „Die Palmen waren so … WHOOOSH! Mein kleines Haus eher so … KRAWUMMS!“, sie drehte sich um, damit sie ihrem Gesprächspartner in die Augen sehen konnte. Gerade ging sie rückwärts. „Und ich hab mich festgehalten, ganz ganz feste, ich wollte nicht fliegen!“, sie drückte sein Handgelenk regelrecht an ihren Körper. Als wäre sein Arm eine Art … Baum? Ob es ihm wohl unangenehm war? Jetzt ließ sie ihn urplötzlich los. „Jedenfalls hatte ich kein Zuhause mehr. Laka hat mich mehr oder weniger auf Isola geführt. Und Laka möchte immer, dass es mir gut geht. Er hatte eine super Entscheidung getroffen, ich fühle mich hier soooo wohl! ~“, das entsprach alles der Wahrheit. Nach dem Sturm ging jeder seinen eigenen Weg. Das war die Art Anstoß, die wohl jeder sich irgendwo gewünscht hatte. „Also … ich geh hier zur Schule! Ansonsten male ich ein bisschen rum, lerne Leute kennen. Das übliche also. Wie ist es bei dir Tylor? Wie vertreibst du dir die Zeit, wenn du mal nicht zu gruseligen Abendstunden im Dunkeln schwimmst?“
Solche Arten an Mädchen waren dem Rosahaarigen eigentlich die liebsten, sie brauchten keine besonders grosse Überzeugungsarbeit oder mussten imponiert werden, bevor sie zu reden begannen. Leilani war übermütig, eine Frohnatur und redete definitiv überdurchschnittlich viel. Diejenigen, denen man jeden Satz aus der Nase ziehen mussten, waren bedeutend anstrengender, aber sie schien von einem einzigen Kompliment zu ihrer Stimme bereits verlegen zu werden. Er kommentierte seinen Spruch nicht weiter, sondern zwinkerte ihr einfach gelassen zu. Gewisse Aussagen werden am besten einfach im Raum stehen gelassen, er versuchte nicht einmal sein Flirten zu leugnen.
Die Weisshaarige war zwar kurz etwas rot auf den Wangen, erholte sich aber schnell wieder und fuhr ohne eine grosse Pause mit ihren Aussagen fort. So wie es schien konnte sie nicht wirklich viel aus der Fassung bringen, zumindest in der momentanen Situation nicht. "Drei Monate Erfahrung sind noch immer besser als vier Tage. Ich habe noch fast nichts von der Insel gesehen ausser Strände und mein neuer Schlafplatz.", meinte er dann und zuckte mit den Schultern. "Du musst dich ja nicht direkt an alles erinnern, wir können gewisse Dinge auch gemeinsam nochmals neu entdecken, oder?" Erneut lächelte er breit vor sich hin und liess ihr erneut Raum zur Interpretation. Tylor wusste nach wie vor nicht so ganz, was er mit diesem Gott anfangen sollte, denn er selber war nicht besonders gläubig, doch er konnte ihr den Enthusiasmus definitiv nicht verübeln. Wie so oft akzeptierte er die Menschen einfach wie sie sind, solange sie keine bösen Absichten gegen ihn hatten. Wer auch immer er war, dieser Laka schien ihm nicht besonders böswillig oder unfreundlich ihm gegenüber, deshalb war alles im grünen Bereich. "Ich sehe er ist etwas weniger rebellisch als du. Aber wenn er sagt, dass wir nicht erwischt werden, wird es wohl so sein." Ja, teilweise war Tylor sehr kleinlich was Regeln anging, aber nicht wenn die Alternative zu den Regeln Gesellschaft eines interessierten Mädchens war, dann waren jene plötzlich nicht mehr so wichtig.
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Eigentlich wollten die zwei sofort ihren Spaziergang beginnen und Tylor hatte sich bereits in Bewegung gesetzt, als er realisierte, dass Leilani ihm nicht folgte. Etwas verwundert blieb er stehen und blickte über seine Schultern nach hinten, die Weisshaarige hatte ihren Blick gedankenverloren in den Himmel gerichtet. "Hey?", fragte der Junge in ihre Richtung, aber für eine gewisse Zeit kam keine Reaktion von Leilani. Erst nach einer geräumigen Zeit deutete sie nach oben und meinte "Uh. Du, Tylor. Laka meinte gerade, dass ich dringend zurück muss. Es wird Unheilvolles passieren, wenn ich hier mit dir bleibe." Ein wenig verwirrt zog der Johnson eine Augenbraue nach oben. "Hö?" Doch in diesem Moment begann Leilani bereits davonzurennen. "Sei mir nicht böse! Wir sehen uns auf der Schule!" Und da war sie bereits verschwunden. Jetzt war der Rosahaarige definitiv verwirrt, aber er hatte nicht wirklich Bock ihr nachzurennen. Es war spät und er sollte wirklich langsam zurück gehen, zumal hatte sie anscheinend doch nicht allzu viel Interesse an seiner Gesellschaft. Nicht dass es ihn stören würde, er zuckte einfach mit den Schultern und machte sich dann auf den Weg zurück in Die Schule. Er könnte sie ein andermal fragen, was das gerade war.
Ein sanfter, etwas kühlerer und doch angenehm-warmer Wind kam der pinkhaarigen Schülerin an diesem Morgen entgegen. Das Rauschen des Meeres, das sie ganz nebenbei nur unterhalb ihrer Kopfhörer mitbekam, stürzte die Russin in eine Art Traumwelt. Nicht nur, dass ihre Musik, welche sich heute in einen Mix aus Film- und Spielmusik spiegelte, einen großen Beitrag dazu leistete – sondern auch der wunderbare Sonnenaufgang verleitete sie in diesen Zustand. Der Sand unter ihren Schuhen sollte wohl bei jedem Schritt, war dieser mal schwerer oder sanfter, knirschen und in einem melodischen Rhythmus nacheinander ertönen. Die salzige Meeresluft durchströmte die Lungen der Gestaltwandlerin und nach wenigen weiteren Schritten kam sie zum Stehen. Wie laqnge sie wohl jetzt schon unterwegs war? Mit ihrer Hand fuhr sie sich durch die zum Zopf frisierten Haare und wischte sich den Schweiß von ihrer Stirn. „Puh .. was zu Trinken wäre schon gut, ey..“, hauchte sie schwer. Zwar war sie nicht unsportlich, trainierte jeden Tag und lief täglich an die zehn Kilometer – je nach Laune natürlich, aber das hieß ja nicht, dass man nicht aus der Puste sein könne. Kurz sah sie sich um, erkannte etwas weiter von ihrer Position aus eine Art Bank und steuerte diese reichlich schnell an. Eine kurze Sitzgelegenheit würde sicher nicht schaden, dachte sie sich und griff sich unterhalb ihres kurzen Sporttops den Stoff an das Gesicht. Voller freudiger Erwartung, endlich die Beine schonen zu können, erkämpfte sie sich den Weg durch den Sand zur Parkbank. Dort ließ sie sich, sichtlich erschöpft nieder und zog sich die Schuhe aus. Natürlich beugte sie sich dazu nicht herunter, ganz im Gegenteil. Wie ein bockiges Kind, dass von einer wilden Rauferei von seinen Eltern nachhause gezerrt wurde, zog sie sich ihre Schuhe über die Haken aus, in dem sie ihre Fußspitze daran verkante. Die Schuhe machten teilweise einen Bogen und blieben dann entweder sehr nah oder in etwas Entfernung von ihr liegen. Dann zog sie ihren Zopfgummi aus den Haaren und ließ auch diese in der aufgehenden Sonne etwas trocknen. Da sie keiner beobachten konnte, beziehungsweise sie niemanden in ihrer Reichweite vernahm, zog sie den Ausschnitt ihres Tops nach vorne und versuchte den Schweiß, welcher sich hinunter zu ihren Brüsten vorarbeitete, abzutupfen. „Ihh, nass…“; fauchte sie spöttisch und belächelte das direkt wieder. Eigentlich hatte sie nie wirklich gute Laune am Morgen. Das sie diese Trainingseinheiten vollzog, muss irgendwo in ihrer Historie einen Grundstein gelegt haben. Aber das könnte sicher schon bisschen her sein. Manchmal dachte sie auch daran, dass sie ja im Grunde echt viel wiegen müsste? Also da sie ja nun ein Drache sei. Dann auch von einer beachtlichen Größe. Da kommen sicher ein paar Kilo zusammen. „Ob wir im Wohnheim eine spezielle Waage dafür haben?“ Das sollte sie sich mal merken. Könnte auch mal interessant sein, das irgendwie herauszufinden, wie viel sie wiegt. Oder ob sich das auf ihr menschliches Aussehen bezieht? Aber zurück zu dieser freudigen Stimmung. Nun, es war nicht zu verwerfen, dass sie ebenfalls gute Laune hegte, da sie tatsächlich eine Freundschaft knüpfen konnte. Ihre erste um genau zu sein, die außerhalb der Kinder des Kurahashi-Hauses eingeschlagen hat. Und während sie so weiter darüber nachdachte, merkte sie nicht, wie sie mit ihrer Hand einfach weiter an ihren Brüsten hielt. Was auch immer sie darin zu suchen schien, merkten und finden tat sie das direkt nicht. Sie starrte träumend, mit der Musik im Ohr auf das Meer hinaus und fragte sich zugleich, wie ihr Leben denn in ihrem eigentlichen Alter aussehen würde. Mit knapp hundert Jahren lebt man sicherlich nicht gut. Also man hat viel gesehen, das soll sicher stimmen – aber ob man dann noch glücklich ist?
Es war bestialisch heiß. Die Sonne knallte unbarmherzig auf Andrejs Schädel und erhitzte somit sein schneeweißes Haar, parallel dazu schien er fast aufgrund der Helligkeit zu erblinden. Die gleißenden Sonnenstrahlen mögen für andere eine Art Segen zu sein, doch gerade fickten diese lediglich seine Netzhaut. „Ah … aua“, mit seinem Unterarm schirmte er die Strahlen ab, die Zigarette ruhte zwischen seinen Lippen, während die freie Hand nach seinen Augentropfen suchte. Die Äderchen zogen sich prägnant durch seine Augäpfel und erschwerten ihm somit die Sicht. Mit den Tropfen wollte er sich wenigstens für kurze Zeit Abhilfe schaffen. Als also die Flüssigkeit in seine Augen fand, schloss er für einen Moment diese, in der Zwischenzeit hatte er mit der Hand, die ihm zuvor die Sonne vom Hals hielt, ein Feuerzeug gezückt. Ironisch, seinen gelben Seelenspiegeln half er, doch seine Lunge konnte so lange um Hilfe schreien und es würde ihn niemals jucken. Mit einem tiefen Atemzug strömte also das Nikotin durch seinen Lungenflügel, die Luft hielt er ein wenig an, ehe er sich vorwärts in Bewegung setzte. Der heiße Qualm verließ seine Nase und es hatte ihn – wie immer – zum Strand gelockt. Ungewöhnlich wenn man Andrej nicht kannte, denn er sah nicht wirklich wie jemand aus, der sich gerne am Strand aufhielt. Seine Haut war schier kalkig und dann war da diese Felljacke, welche er partout nie ablegen wollte. Doch er mochte den Strand, sehr sogar. Es war etwas, woran er sich nicht sattsehen konnte, etwas, was er damals in Russland nie kennenlernen durfte. Es war der Funken an Freiheit, welchen er sich immer gewünscht hatte. Da Andrej alleine war, entspannte sich sein Körper immens, er nahm eine ungesunde Körperhaltung ein. Andrej ging meistens merkwürdig nach vorne gebeugt, keiner wusste wirklich warum. Er selber übrigens auch nicht. So rauchte er einige Zeit vor sich hin, bis eine Person seine Aufmerksamkeit erregte. Ein Mädchen, flatternde rosa Haare die im Wind wehten und Hörner, alles in allem jemand, den Andrej anfangs nicht zuordnen konnte. Oder etwa doch? Ja doch. Auch wenn ihr Name ihm entfallen war, wusste er, dass beide in die gleiche Klasse gingen. Das musste aber nichts bedeuten, denn Andrej lebte im Unterricht immer in seiner eigenen Bubble, blendete alles und jeden aus, mit Ausnahme vom Lehrer selbstverständlich. Wie dem auch sei, er beobachtete sie für ein wenig. Vom scheinbaren Spaziergang bis hin zur Pause, die sie sich gerade gönnte. Als sie begann sich abzutupfen, wandte sich Andrej ab. Totaler Gentleman. Er wusste, dass sie ihn vielleicht nicht bemerkte, doch er wollte nichts riskieren. Denn wenn er eines hasste, dann war es, dass er sich vielleicht erklären müsste. Da die Temperatur unter seiner Jacke weiterhin stieg, entschied er sich umzukehren. Erst als er sich um seine eigene Achse drehte, blickte er wieder auf das Mädchen. Sie hatte die Augen geschlossen, also wäre es ein Klacks, sich einfach vorbei zu schleichen. Dies versuchte er dann auch. Nun ja, bis er natürlich fast einen ihrer Schuhe übersah und sich fast auf die Fresse legte. Dies führte dazu, dass die Zigarette im hohen Bogen durch die Luft flog, weshalb er seine furztrockenen Augen aufriss. Kurz bevor diese auf ihrem Kopf landete, war er auf die Bank gesprungen und hatte sie sich geschnappt. Er hatte beide Hände aneinandergeklatscht und Momoi somit … gerettet. Was ein Held. Die Glut verbrannte seine Haut, weshalb er für eine Nanosekunde sein Gesicht verzog, seinen Gesichtsausdruck aber wieder entspannte. Das müsste sie hundertprozentig mitbekommen haben. Also, dass er neben ihr auf der Bank stand und sozusagen in die Hände geklatscht hat. Andrej schluckte schwer, sprang dann von der Bank wieder hinunter. „Ähhh“, stieß er dann nur hervor, ehe er eine seiner Haarsträhnen umgriff und sie zwirbelte. „Wir gehn in die gleiche Klasse“, stellte er gerade das offensichtliche fest. Sowas tat er immer, wenn er nicht wusste, was er eigentlich sagen sollte.
Mit den smaragdgrünen Seelenspiegeln starrte sie unbeirrt hinaus auf das weite Meer. Wo sie wohl in die Richtung von Rebecca sah? Die Freundin, welche sie besucht hatte. Was machte sie wohl in dem Moment? Eine kurze Zeit verwirbelten sich ihre Gedanken in die vielen verschiedenen Richtungen, sowie was es heute morgen zu essen geben würde oder ob sie Luana eventuell fragen könnte, ob sie mit ihr am Nachmittag shoppen gehen würde. Das sie nach wie vor ihre Hand im Ausschnitt hat versinken lassen, merkte sie nicht, jedoch zog sie sie instinktiv, nach dem sie das Gefühl hatte dort nur noch wie Schleifpapier auf der Haut umherzustreichen, heraus und wollte sich auf der Bank mit jener stützen. Nur wäre da nicht etwas seltsames unter ihrer Hand.
Holz fühlte sich, je nach Lage, Alter und Behandlung unterschiedlich an. Doch eine Parkbank wie diese, würde sicher auch durch den Sand, wie auch den Wind und die Feuchtigkeit der Luft etwas an seiner rauen Art abgeben müssen und durch einen leichten, aber sanften Samt ersetzt sein. So dachte sie jedenfalls. Doch an dieser Stelle, wo sie eben jenes Gefühl des Holzes hätte spüren müssen, nahm die rosahaarige Schülerin nur ein stoffartiges, leicht ledriges und genarbtes Gefühl war. Der Kopf Momois drehte sich nur minimal in die Richtung und die smaragden Iriden suchten sich ihren Weg nach unten. „Ein Schuh?“, hauchte sie verwundert und laut genug, dass man es vernehmen konnte. Dann wanderten ihre Augen hinauf über die Hose, den langen Mantel bis hin zu den Fingerspitzen, welche sie ihr darboten. Ihre Nasenflügel regten sich vermehrt und auch ohne ihren feinen Geruchsinn erkannte sie den typischen Duft einer ausgehenden Zigarette vor sich. „Gehört eine Zigarette nicht in den Mund?“ Ob das als direkte Frage an den Jungen gestellt war, welcher nun seltsamerweise direkt neben ihr auf der Bank stand? Oder an sich selbst, nur sei es laut ausgesprochen, das blieb einem jeden selbst überlassen. Fakt war jedoch, dass man sie ansprach. So hob sie ihren Kopf zum weißhaarigen Geschöpf vor sich und nahm ihre Kopfhörer behutsam aus den Ohren. Langsam umwickelte sie mit dem Draht der beide Hörer miteinander verband um ihre Hand und legte sich den Ring in die Seite unterhalb ihres Topps. Das Versteck aller Mädchen, wenn sie keine direkten Taschen hatten. Anders gesagt, klemmte sie sich das kleine Bündel zwischen Haut und Sport-BH.
„Wirklich?“, fragte sie höflich nach. Auch wenn ihr Tonfall nicht direkt einer freundlichen Unterhaltung anmaßen würde, dennoch schien Momoi nicht direkt abgeneigt zu sein, sich mit dem Jungen zu unterhalten. „Vielleicht verwechselt du mich auch?“ Das würde auch nicht unüblich sein. Luana sah Momoi unglaublich ähnlich. Der einzigen zwei Unterschiede waren, rein vom äußerlichen, dass Luana eine Nixe war und keine Hörner hatte.
Andrej war voll und ganz auf die glühende Zigarette in seinen Händen konzentriert, so sehr, dass er die kurzzeitige Massage seines rechten Schuhs kaum registrierte. Die plötzliche Hitze, die innerhalb seiner Hände existierte, ließ ihn kurz seine Augen weiten. Doch da er in der Vergangenheit schlimmeren Torturen ausgesetzt war, entspannte sich sein Körper kurz danach wieder. Seine Arme ließ er schlaff hängen, die erloschene Zigarette zwischen Daumen und Zeigefinger drehend, während er den Worten der Gehörnten lauschte. Zustimmend nickte er also kurz, auch wenn er sich nicht sicher war, ob sie mit ihm sprach. Ihm war es lieber, zu reagieren, statt sie zu ignorieren, einfach, um eine Konfrontation bestmöglich zu vermeiden. „Aye“, presste er unsicher hervor, was eigentlich paradox war, schließlich war er sich voll und ganz sicher. Doch das lag lediglich an seiner Gesprächspartnerin, die er nicht einmal richtig anschauen konnte. Andrej wirkte auf andere immer etwas verloren, als wäre diese Welt in welcher er lebte eindeutig zu viel für ihn. Seine Sozialkompetenz ließ zu wünschen übrig und dennoch konnte man ihm meistens aufgrund seines mangelnden Allgemeinwissens nicht böse sein. Andrej sprang von der Sitzbank hinab und versank danach anschließend minimal im Sand. Lässig ließ er sich mit seinem Arsch auf den freien Platz fallen. Und trotzdem blickte er weiterhin zu Boden. „Nur ein Hörnermädchen in Klasse“, begann er, doch dann zogen seine Augenbrauen sich automatisch zusammen, ehe er mit seiner Hand abwinkte. „Zwei Hörnermädchen“, Gesichter fielen ihm einfacher als Namen. Gerade dachte er an Serah und Momoi. Der Zeitmanipulator führte sich seinen Daumennagel zum Mund und begann nachdenklich zu knabbern. Waren die beiden die gleiche Person? „Hä?“, normale Menschen würden sein gegenüber nochmals mustern, doch Andrej verzichtete darauf. Er fand es merkwürdig zu gucken, wenn andere wussten, dass er gerade guckte. Jetzt gerade drehte er sich vorsichtig zu ihr, der müde Blick eher widerwillig auf sie gerichtet. Jeder, der auch nur minimal an Menschenkenntnis besaß, konnte erkennen, dass es ihm schwerfiel sie anzusehen. Es war eine Mixtur aus Unsicherheit und Ablehnung, doch keine, die man als Beleidigung auffassen sollte. Egal. „Zeig ma deine Zähne. Mach mal …“, er öffnete einmal seinen Mund und zeigte dann auf seine blitzeblanken Zähne. „…AAh!“, stieß er hervor. Tatsächlich unterschied er die beiden Mädels an den Zähnen, schließlich waren Serahs überaus spitz.
Unausgespieltes Diese Unterhaltung fand noch läppische zehn Minuten statt. Da Andrej Schwierigkeiten besitzt, überhaupt mit Mädchen halbwegs anständig zu kommunizieren, entschied er sich kurzerhand, in sein Wohnheimzimmer zurückzukehren. Vielleicht würde er Momoi eines Tages wiedersehen. Doch jetzt wollte erst einmal weiter seinen Koffer auspacken!
„Woher weißt du…“, begann der Engel entgeistert, als Nojra ihn offensichtlich schon in der ersten Sekunde ertappt hatte, stoppte jedoch mitten im Satz. Ein prüfender Blick an sich herab, dann leckte er sich über die Lippen und beendete seine Frage mit einem simplen „… fuck.“ Die Rechnung bekam der Oberschüler prompt serviert, als seine Sandkastenfreundin ihre großmütterliche Fürsorge raushängen ließ. Mit gequältem Gesichtsausdruck ließ er das Prozedere über sich ergehen, konnte sich ein „ehh“, gefolgt von einem „ist gut jetzt“ aber nicht verkneifen und riss Nojra das Taschentuch aus der Hand, nachdem sie ihren Plan ohnehin schon durchgedrückt hatte und dem Engel wieder den Rücken zuwandte, um in den Himmel zu starren. Dass Nojra die Spaßbremse auslassen musste, war für Levi keine allzu große Überraschung. Er ließ sich auf keine Diskussion ein und hoffte still und heimlich einfach an Caiwens späterer Anteilnahme. „Du bist übertrieben“, entgegnete er voll erwachsen, da ihm kein besserer Konter eingefallen war. Recht flott hatte sich das Trio dazu entschieden, keine weitere unnötige Zeit im Trockenen zu vergeuden und sich aufgemacht, das Wohnheim zu verlassen. Jeder verfolgte halt so seine eigenen Pläne: Levi den Alk, Caiwen das Eis und Nojra … ja, was wollte eigentlich Nojra? Gedankenverloren musterte der Engel das Mädchen und fragte sich, wann sie denn eigentlich endlich mit der Sprache rausrücken würde. Sein Blick hatte sich so fest in ihr Gesicht von der Seite gebohrt, dass er erfolgreich über einen Stein stolperte, sich im letzten Moment aber noch fangen konnte. Hundert Hindernisse später erreichten die drei den Hauptstrand, der zwar gut besucht, aber nicht überfüllt zu sein schien. Das Meer glitzerte von Weitem und der heiße Sand strahlte so viel Wärme ab, dass der Nephilim direkt fühlen konnte, wie sich seine Fußsohlen durch die Flip Flops erwärmten. Auch nach so vielen Jahren waren Momente wie dieser immer noch wie Balsam auf der Seele – und das lag sicher nicht nur an den vielen freizügig gekleideten Mädels, die sich bereits zum Bräunen auf ihre Handtücher oder gar den losen Sand gelegt hatten. Aber schon auch! Zielsicher wanderte der Junge zu einem Platz recht nahe beim Wasser, wo er meinte, einen guten Überblick zu haben und wusste im ersten Moment gar nicht, ob die beiden ihm überhaupt gefolgt haben. Demonstrativ schmiss er seinen Rucksack in den Sand. „Hier! Nicht weit weg vom Eiswagen, von der Bar und vom Wasser.“
Matthew
Matthew Mason
98 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 204 Aktuelles Outfit: Knielange Bluejeans, schwarzes T-Shirt und dunkle Sneakers
Was Isa wohl geschenkt bekommen hatte? Gespannt wartete Matthew ihre Antwort ab und staunte nicht schlecht bei dieser Vielfalt an Geschenken. Da hatten sich wohl alle sehr viele Mühe bei der Auswahl gegeben. Der Rothaarige wäre auf keine solcher Ideen gekommen, aber gut er war auch kein Maßstab, denn tatsächlich war er sehr schlecht beim Auswählen eines Geschenks. Es fehlte dem Rothaarigen in dieser Hinsicht einfach an den nötigen Ideen, um ein gutes zu finden. Aber zum Glück hatte Matthew doch noch eine Idee, was er ihr schenken könnte. Wobei hier das Wort schenken auch falsch war, es war mehr eine Art Ausflug. Als Isalija dann noch vom Geschenk von Lyall sprach, staunte der Magier erneut nicht schlecht. Er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern irgendwann einmal fotografiert worden zu sein. Ob Lyall ihn einfach heimlich fotografiert hatte? Es musste fast so gewesen sein, denn der Engländer konnte sich wirklich nicht mehr daran erinnern jemals fotografiert worden zu sein. „Die Geschenke klingen ja richtig cool. Ich hoffe, dass das Bild von mir halbwegs gelungen ist, weil ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern fotografiert worden zu sein“, antwortete er ihr lächelnd und kratzte sich kurz am Hinterkopf. Es war keineswegs etwas schlimmes für ihn, dass er fotografiert wurde. Im Gegenteil, es freute Matt sehr, dass er auch auf einem Geschenk für Isa zu sehen war. Wahrscheinlich wäre er trauriger gewesen, wenn er nicht auf einem der Fotos gewesen wäre. „Tja, an das musst du dich hier wohl gewöhnen. Ich hab zwar kein Geschenk, das du später auch verwenden kannst, aber ich hab eines für dich“, antwortete er ihr ehe er sie dann zum Mitkommen mehr oder weniger zwang.
Ohne eine Art Mitspracherecht, folgte Isa dem Rothaarigen. Als die beiden beim Ausgang des Wohnheims angekommen waren, überlegte Matthew kurz, ob er ein paar Leute zusammentrommeln sollte, um eine Geburtstagsparty am Strand zu feiern. Aber von dieser Idee nahm der Magier dann doch wieder sehr schnell Abstand, denn er kannte nicht den Freundeskreis von Isa und wenn er sie fragen müsste, wäre es ja auch keine Überraschung mehr. Zum Glück war dies ja auch nicht der letzte Geburtstag, den Isalija feiern würde und somit konnte es der Rothaarige auch in einem Jahr sonst wieder versuchen. „Ich weiß nicht, ob du schon einmal da warst, aber ich möchte mit dir zum Strand gehen“, offenbarte Matthew seiner Begleitung nun während des Weges. „Einfach ein paar schöne Erinnerungen für die Zukunft sammeln und so. Ach ja, das Eis geht dann auf mich“, fügte er noch mit an, damit sie jetzt von seinem Plan auch wirklich bescheid wusste. Isa im Dunkeln tappen zu lassen, wollte der Rothaarige ja nicht.
Als die beiden dann am Strand angekommen waren, war nicht mehr allzu viel los. Der Wind roch nach Salzwasser und es gab genügend Platz, an den man sich setzen konnte. Der Eiswagen war zu dieser Stunde noch anwesend, was gut war, denn somit konnte sich Isalija tatsächlich ein Eis auswählen. „Komm, gehen wir zuerst zum Eiswagen, da kannst du dir dann ein Eis aussuchen“, schlug der Engländer vor und ging auch schon recht schnell auf den Wagen zu. „Weißt du denn schon, was du willst?“, fragte er Isa, als sie auch den Eiswagen erreicht hatte.
Isalija
Isalija
85 Charakterbogen Aufenthaltsort: ??? Aktuelles Outfit: - schwarzes T-Shirt, lange graue Jogginghose, unterschiedliche Socken (links braun, rechts blau), Puschen
Als Matt Bedenken wegen des Bildes äußerte, musste ich ein bisschen schief grinsen, aber ich freute mich, dass er die Geschenke so cool fand. Ja, ich hatte da glücklicherweise einen Glücksgriff mit meinen Freunden gemacht - konnte man Avon als Freund bezeichnen, wenn er eigentlich der Gärtner meines Reviers war? Ja. Er war toll. "Auf dem Bild schaust du nicht in die Kamera, also kann ich mir gut vorstellen, dass du das Foto nicht bemerkt hast. Auf dem Bild lächelst du jemanden ausgelassen an. Ich finde es schön." Jedes Foto war für mich eine besondere Kostbarkeit. Wenn ich so darüber nachdachte wünschte ich, ich hätte ein Foto von meinen Eltern und meiner Schwester. Matthew verkündete noch, ich müsste mich jetzt daran gewöhnen Geschenke zu bekommen und ich war tatsächlich etwas verlegen darüber, weil ich nicht wusste, was ich dazu sagen oder wie ich darauf reagieren sollte. Noch dazu verkündete er, er mir auch etwas schenken wollte, auch wenn es nichts war, dass ich später verwenden konnte. Was?
Nachdem er mich mehr oder weniger aus seinem Zimmer gezerrt hatte und wir bereits draußen unterwegs waren, informierte Matthew mich auch darüber, was eigentlich unser Ziel war. Der Strand. "Wenn ich so darüber nachdenke, bin ich tatsächlich noch nicht dort gewesen.", bemerkte ich nachdenklich, "Mal abgesehen von dem kurzen Besuch am Hafen, als ich angekommen bin. Aber ich freue mich, dass du nicht beschlossen hast mich in eine verlassene Gasse zu zerren um da schlimme Dinge mit mir anzustellen." Ich sagte diese Worte im Scherz, musste aber an eine durchaus reale Situation denken, in der mir genau das passiert war. "Eis klingt jedenfalls toll. Es ist immer noch recht warm."
Der Strand war fast so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der Duft von Salzwasser kitzelte meine Nase und eine angenehme Brise zauste mir das Haar. Der Sand unter meinen bloßen Füßen fühlte sich weich und warm an und schob sich zwischen meine Zehen. Als Matthew wieder von dem Eis sprach, hob ich den Blick und folgte ihm zu dem großen Wagen, in dem es verkauft wurde. "Ich weiß nicht, was es so für Sorten gibt.", gab ich zu, "Gibt es so etwas wie... Ich weiß nicht... Milcheis oder so?" Die Gitarre noch immer in meiner Hand - ich hatte sie nicht in seinem Zimmer lassen wollen und an meinem waren wir nicht vorbei gekommen - sah ich mich noch immer neugierig um, als mein Handy ein kleines Geräusch von sich gab. Vorsichtig entwand ich Matt mein Handgelenk und holte es heraus. Eine SMS von einer unbekannten Nummer. Ich sah hoch zu Matt. "Suchst du mir etwas leckeres aus? Ich antworte nur schnell auf die Nachricht. Ich bin mir sicher, du weißt, was lecker schmeckt." Ich vertraute darauf, dass Matthew schon etwas leckeres zusammen stellen würde, sollte er so nett sein, das zu machen. Jetzt las ich erst einmal die SMS und lächelte froh über den Inhalt. Es hatte tatsächlich jemand diesen alten Zettel gelesen! Gut gelaunt antwortete ich ihr auf die Nachricht und speicherte mir ihre Nummer ein, ehe ich mich weiter umsah. Die Sonne machte sich langsam daran sich hinter den Horizont zu schieben und färbte den Himmel in wunderschönen goldenen Farben, während das Wasser dunkel wirkte. Für mich ein eindeutiges Zeichen dafür wie böse Wasser war. Man stelle sich nur vor, was alles da drin lebte. Klar, die Fische wären schmackhaft, aber keine zehn Pferde würden mich in den Ozean kriegen. Schließlich wendete ich mich wieder Matthew zu und trat zu ihm herüber an den Eiswagen. "Es ist echt wunderschön hier um diese Zeit.", bemerkte ich und drückte kurz meine Wange an seine Schulter. Eine katzenhafte Art mich zu bedanken. "Hast du schon Eis ausgesucht?"
Isalija "spricht", denkt und handelt.
#990066
Matthew
Matthew Mason
98 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 204 Aktuelles Outfit: Knielange Bluejeans, schwarzes T-Shirt und dunkle Sneakers
Dass Matthew nichts von einem Bild wusste, war seltsam, aber zugleich auch nicht schlimm, denn es wurde ja für einen guten Nutzen gemacht. Mit einem Lächeln im Gesicht sah er Isa an. „Das freut mich aber“, erwiderte er ihr. Zum Glück hatte er nicht irgendeine schreckliche Grimasse auf dem Bild gemacht, das wäre sicherlich nicht so gut angekommen. Aber es freute den Rothaarigen sehr, dass die Gestaltenwandlerin eine Freude mit ihren Geschenken hatte.
Die Idee mit dem Strand und dem Eis fand bei Isa anklang. Dass sie in dieser ganzen Zeit nicht ein einziges Mal wirklich am Strand war, verwunderte den Engländer schon ein wenig, denn für ihn war klar, dass man mit der Zeit unweigerlich irgendwann mal an den Strand ging. Aber das war auch weiter nicht schlimm, denn dann konnte der Rothaarige ihr wenigstens einen neuen Ort zeigen. Auf Eis hatte die Katze wohl auch Lust. Mochten Katzen eigentlich Eis, oder war das etwas, das sie wegen der Laktose gar nicht essen sollten? Matthew war sich nicht sicher, aber in Isas Fall war sie ja eine Gestaltenwandlerin, dadurch würde diese Unverträglichkeit wahrscheinlich wegfallen. Aber das war jetzt auch nicht das Wichtigste in diesem Moment. Der Engländer lächelte das Mädchen freundlich an, als sie ihre Begeisterung zum Eis aussprach. Da hatte er wohl doch eine nicht allzu schlechte Idee. Das freute den Magier sehr.
Als die beiden beim Strand angekommen waren, war sich Isa wohl unsicher, was für Sorten es überhaupt gab. Ihre Entscheidung fiel wohl auf ein Milcheis. Matthew nickte doch bevor er noch etwas anfügen konnte, bekam Isa auch schon eine Nachricht, die sie unbedingt lesen wollte. „Ok, bis gleich“, antwortete er ihr und ging zum Eiswagenverkäufer. „Entschuldigen Sie, haben Sie so etwas wie ein Milcheis hier?“, fragte Matthew den Verkäufer direkt. Dieser nickte zustimmend. „Oh gut, dann würde ich gerne in einem Becher einmal ein Milcheis und Erdbeere nehmen und ich hätte gerne…“, fing er mit der Bestellung an und überlegte, was er sich selbst bestellen sollte. Matt war von der Auswahl des Eiswagens überrascht, weshalb es für ihn auch gerade nicht so einfach war, sich ein Eis auszusuchen. Aber zum Glück gab es eine bestimmte Standardauswahl, die der Magier immer wieder nehmen konnte. „… einmal Schokolade und Himbeere“, fügte er dann schlussendlich mit an. Der wortkarge Eisverkäufer machte sich an die Bestellungen und war nach kurzer Zeit auch schon fertig. Der Engländer gab ihn das Geld, steckte zwei Plastiklöffel in jedes Eis. Danach nahm er jeden Becher in eine Hand, er hörte die Stimme des Mädchens und drehte sich um. „Ja, das Meer und der Sonnenuntergang sind wirklich schön“, sagte er und übergab ihr anschließend ihr Eis. „Hier, Milcheis und Erdbeere, ich hoffe es schmeckt“, fügte er noch mit an und lächelte freundlich. Danach hielt der Rothaarige nach etwas zum Sitzen ausschau, von dem man auch sehr gut das Meer beobachten konnte. Tatsächlich entdeckte er einen riesigen Felsen, der ins Meer herausragte, auf dem die beiden Sitzen konnten. Dieser war so hoch, sodass die Wellen kein Wasser darauf bringen konnten. Lediglich ein wenig hinaufklettern mussten die beiden, aber nicht wie auf einen Berg oder so. Es war nur eine kleine Erhöhung, die erklimmt werden musste. „Komm mit“, sagte er und lief voraus auf den Felsen zu. Als er oben angekommen war, setzte er sich gleich auch schon hin und ließ die Beine herunterhängen. Nicht einmal die bekamen das Wasser von den Wellen ab. „Passt dir der Platz hier?“, fragte er Isa aber vorsichtshalber, denn sie war eine Katze und wie sie zu Wasser wirklich eingestellt war, wusste der Engländer leider nicht.