(@Damian) Plötzlich stieß eine Person die Tür auf. Es klang schon fast so, als ob die Türe kaputt gehen würde. Matthew sah zur Tür und entdeckte Damian, der anschließend sofort „Guten Morgen“ durch die Runde grüßte. „Guten Morgen Damian“, sagte er zu ihm. Ein Gesicht, das er kannte. Nun konnte doch der Tag beginnen. Es freute den Rothaarigen, dass er mit dem Blonden im selben Klassenzimmer war. Die beiden verstanden sich sowieso ziemlich gut. Gerade, als Matt aufstehen wollte und zu seinem Mitbewohner gehen wollte, betrat eine blonde Frau den Raum. So wie sie aussah, war sie die Lehrerin dieser Klasse. Sie sah sehr seriös aus. Sie sagte zu den Schülern „guten Morgen“ und kurz darauf sagte sie, dass sie hoffte, dass alle ein gutes Wochenende hatten. Es war sicherlich gut gewesen, denn er hatte viele neue Leute kennengelernt, die er auch gern hatte. Besser konnte ein Wochenende doch nicht sein oder?
Unterrichtsbeginn:
Die Klingel klingelte und Matthew bemerkte, dass er seine Sachen noch nicht ausgepackt hatte. Deshalb holte er Stifte und einen Block heraus und stellte dies auf seinen Tisch. In der Pause wollte sich der Engländer mit Damian unterhalten, doch jetzt wollte er keine Unterhaltung mehr anfangen, da er sich auf den Unterricht, der bald anfing, konzentrieren wollte.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Mathéo sah es als Selbstverständlichkeit unter Freunden an, einander eine helfende Hand zu reichen, wenn man mal wieder zu tief ins Glas geschaut hatte. Zwar waren der Tristam und das Katzenmädchen auf recht ungewöhnliche Art zueinander gelangt, doch mittlerweile sah er in ihr schon so was wie eine Freundin. Selten stand man sich gegenüber und sagte, dass man ab jetzt Freunde war. Das sah man eigentlich nur im Fernsehen. In der realen Welt dagegen waren diese Übergänge oft fließend und man stellte nur rückblickend fest, wie weit man zusammen tatsächlich gekommen war. »Kein Ding«, wedelte er daher Isas Entschuldigungsmarathon ab. »Freunde helfen sich doch gegenseitig.« Wie gewohnt zwinkerte er ihr zusätzlich noch zu und wollte es auch dabei belassen. Sie draußen liegen zu lassen, daran hatte er keinen Moment gedacht. Nicht dass er nicht zu solch einer ignoranten Art in der Lage war, aber so was tat man nur seinem Erzfeind an. Also … er dachte nach … irgendwen halt. So recht wollte ihm auf Anhieb niemand einfallen, den er am liebsten draußen liegen lassen würde. Außer vielleicht dieser eine Schrank von Lehrer. Jedes Mal wenn er ihn sah, spürte er ein Unwohlsein in der Magengegend. »Wenn wir uns beeilen, sollten wir es noch schaffen. Wird aber auf alle Fälle knapp.« Isalijas Sorge, dass sie zu spät kamen, war berechtigt. Natürlich würde er ihr die Schuld nicht in die Schuhe schieben. Er hätte genauso gut schneller durch das Haus flitzen können. Mitgehangen – mitgefangen. Da steckten sie jetzt zusammen drin. Doch selbst wenn sie nicht vor dem Klingeln im Klassenraum waren, würde man ihnen sicher nicht den Kopf abhacken.
Apropos Schulglocken. Mathéo hatte sie noch nicht gehört, als er und Isa durch das Schulgebäude düsten. Hastig verabschiedeten sich die beiden voneinander, da sie in verschiedenen Klassen waren. Sternenklasse, Sternenklasse, E5, E5, wiederholte er die Worte in seinem Kopf, als hätte er sie eben erst kennen gelernt. Dabei war er schon so oft in seinem Klassenraum. Nicht zum ersten Mal würde er dort den Kopf über Levi schütteln, sich über die Einwürfe der Mitschüler amüsieren und versuchen, die Fehler des Lehrers auszumachen. Just in dem Moment fiel ihm auf, dass er gar nicht nachgeschaut hatte, mit wem sie jetzt eigentlich Unterricht hatten. Er wusste nicht mal, welches Fach gerade auf ihn wartete. Das einzige, was er wusste, war, dass er verdammt knapp dran war. Neben seinem Klassenraum hing eine große Uhr. Der kleine Zeiger schmiegte sich fast nahtlos an die Acht und der große zuckte im Sekundentakt auf die volle Zwölf zu.
♫ DING DONG DING DONG - DONG DONG DING DONG ♫
Mit einem kühnen Satz landete Mathéo im Türrahmen seines Klassenraumes. Die Zehenspitzen zeigten in den Raum hinein und er maß sich an, es gerade so passend geschafft zu haben. »Puh«, schnaufte er erst mal. Hastig ging sein Blick nach vorne zum Lehrerpult, wo … wo … wo … Verdammt!!! … Julia stand da. Bei allen Lehrern, über die diese Schule verfügte, musste ausgerechnet die Direktorin heute Morgen die Sternenklasse unterrichten und erleben, wie Mathéo entweder genau richtig ankam oder zu spät – das lag im Auge des Interpreten. »Guten Morgen«, richtete er sofort das Wort an Julia; und um gar nicht erst den Raum für Spekulationen zu lassen, fügte er noch mit an: »Verzeiht bitte meine knappe Verspätung.« Als hätten sie sich nie zuvor gesehen oder kaum ein Wort miteinander gewechselt, nickte er ihr demütig zu und entschuldigte sich in höflichem Ton, ehe er durch die Tischreihen huschte und seinen Allerwertesten auf seinem Stuhl platzierte. Während seiner kurzen Fluchtroute war ihm aufgefallen, dass sich nur eine Hand voll der Klasse im Raum befand. In den Reihen hinter ihm saßen zwei, rechts von ihm saß ein Knabe und vor ihm zwei Mädels. Wo ist Levi schon wieder? Das würde Julia sicher nicht schmecken, da war er sich sicher. Caiwen war aber auch nicht zu sehen. Seltsam.
Julia
Julia Bardera
63 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
Noch eine gewisse Zeit lang, verharrte die Direktorin in der wartenden Position am Lehrerpult und schaute gebannt auf den Türrahmen. Sie erwartete noch eine Menge an Schülern, wenn sie so die Klassenliste vor ihrem inneren Auge durchzugehen schien. Kaede Choi, notierte sie sich vor ihrem inneren Auge und streifte einmal mit ihren blauen Seelenspiegeln über die Sitzreihen. Caiwen Inuzuka war der nächste Name auf ihrer Liste, dann folgten Emily Shields, Helena Chevalier, Mathéo Tristam und zu guter Letzt auch noch Leviathan. Gerade der, von dem sie es nun am wenigsten erwartet hätte. Man konnte nicht ausmalen wie enttäuscht sie in diesem Moment über ihren eigenen Schützling war. Das würde in jedem Falle ein Nachspiel haben, da konnte sich der Engel in jedem Falle sicher sein. Denn so sehr sie ihr Privatleben auch vom Beruflichen zu trennen versuchte. Das war eine von wenigen Sachen, die würden ihn bis nach Hause verfolgen. Aber gut, noch hatten sie ja…der Schulgong ertönte und Julia schaute auf ihre Uhr am Handgelenk. Damit hatte sich auch das erledigt. Als ihr Blick sich wieder vom Ziffernblatt löste, betrat allerdings eine weitere Gestalt den Raum. Mathéo hatte es in jedem Falle noch rechtzeitig geschafft. „Keine Ursache, sie sind ja noch pünktlich.“, kommentierte die Dämonin seine Entschuldigung und schob sie somit als erledigt beiseite. Es brachte schlichtweg auch nichts, sich damit nun noch zu befassen.
„So, ich wünsche euch allen nun noch einmal offiziell einen guten Morgen. Ich hoffe ihr habt alle gut ausgeschlafen und seid gut aus dem Bett gekommen.“, richtete sie ihre Stimme in einem angenehmen, strikten, aber auch zugleich einprägsamen Ton an die Klasse. „Ein paar haben es in jedem Falle wohl nicht geschafft, aber das kann ja noch werden. Diese können euch ja später fragen, was sie verpasst haben.“, ein kurzes Grinsen deutete sich mit einer Zuckersüßen Stimmlage an, dann verschwand es wieder. Mit diesen Worten entfernte sich Julia von ihrer seitlichen Position am Lehrerpult und stellte sich vor die Klasse, die Arme nicht verschränkt, sondern in einer lockeren Haltung nah am Körper. Ein feminines Schauspiel, keine Frage. Es sollte vor allem dazu dienen die Schüler zu entspannen. Ein Lehrkörper mit verschränkten Armen verkörperte immer eine unbewusste Erwartungshaltung, welche gerade allerding nicht angebracht war. „Uns wird das in jedem Falle nicht davon abhalten in den Unterricht zu starten.“, kündigte sie an und ging an die Tafel hinter sich. „Ich will heute mit euch in eine Gattung starten, welche wir vorher im Unterricht kaum – bis gar nicht beleuchtet haben.“, gab sie an die Klasse preis und nahm in einer eleganten Haltung das Stück Kreide in die Hand, welches sie demonstrativ in die Lüfte hielt. „Wer von euch kann mir sagen, welche das ungefähr sein könnte. Ich gebe euch dafür einen Hinweis:“. Sie bückte sich in einer kleinen Bewegung kurz zu ihrer Tasche hinab und holte einen Gegenstand heraus, welchen sie aber noch bedeckt hinter dem Pult hielt. Eine Reserve, falls die Schüler nicht darauf kommen würden. Der erste Hinweis war nämlich rein verbaler Natur. „In Mythen und Legenden treten sie meistens als Beschützer, Bewacher oder Vermittler auf.“, ergänzte sie und blickte in die Runde. Innerlich ärgerte sich die Bardera aber gerade, dass sie die Gelder für neues Equipment einfach nicht durchgesetzt bekam. Ein Projektor wäre für eine Aktivere Art des Unterrichts gerade viel besser geeignet. Dann hätte sie das Ganze auch mit einem Stillen Impuls beginnen können. Aber nach der Woche wollte sie nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Außerdem mussten die Kinder ihre grauen Zellen ebenfalls wieder reaktivieren. Im Moment jedoch, ging es erstmal darum die Antworten abzuwarten. "Matthew, was denkst du.", rief sie ihn letzten Endes auf und wartete geduldig.
Als gerade der Unterricht begann, kam noch jemand in den Raum. Es war der junge Mann, der Akaya und ihm das Zimmer zugewiesen hatte. Also war er doch ein Schüler, so wie Matthew es sich schon bereits gedacht hatte. Nachdem er sich gesetzt hatte, fing der Unterricht auch schon gleich an. Die Lehrerin sagte, dass sie hoffte, dass alle gut ausgeschlafen seien. Unwillkürlich musste der Rothaarige an Akaya denken, denn er hatte nicht das Gefühl, dass dieser ausgeschlafen war. Ob er überhaupt einmal ausgeschlafen war? Irgendwie konnte sich dies der Engländer nicht vorstellen. Immerhin war es Akaya und irgendwie gehörte es zu seinem Charakter ein wenig verplant zu sein. Wobei dies Matthew nicht störte, jedoch hoffte er schon, dass er wenigstens heute die Hausaufgaben aufschreiben und machen würde, wenn es welche geben würde. Die Lehrerin meinte schließlich, dass einige wohl zu spät dran waren, sie jedoch trotzdem den Unterricht starten würde. Matt verstand dies und konzentrierte sich. Die Lehrerin sagte, dass sie heute mit den Gattungen starten wollte und gab den Schülerinnen und Schülern ein kleines Rätsel auf. Sie sagte, dass diese Gattung in den Mythen als Beschützer, Bewacher oder Vermittler auftrat. Sofort dachte Matthew darüber nach, welche Art es sein könnte und er hatte auch schnell eine Idee, jedoch war er sich nicht wirklich sicher. Die Lehrerin fragte anschließend auch Matthew. „Ähm, ich glaube es sind die Engel“, antwortete er der Lehrerin und wartete ab, was sie sagen würde. Irgendwie war es seltsam, dass die Lehrerin seinen Namen kannte, er jedoch ihren nicht. Aber der Rothaarige war zuversichtlich, dass er das noch herausfinden würde.
Oliver war so vertieft in seiner Musik und dem Handy, dass er gar nichts rundherum sich mitbekam. Er bekam nicht mit, dass sich der Raum füllte und auch nicht, dass die Lehrerin schon anwesend war. Erst als er die Schulglocke irgendwie leise bemerkte, sah er auf. Er sah sich im Raum um. Er kannte niemanden hier, doch es waren einige Stühle und Tische belegt. Er sah auch, dass eine blonde Frau im Raum war. Dies musste also die Lehrerin sein. Nun ja, jetzt hatte er halt ein wenig den Anfang verpasst, aber es war sicher nichts Interessantes, was besprochen wurde. Der Braunhaarige nahm die Kopfhörer aus seinem Ohr, ohne dass es jemand bemerkte und versorgte sein Handy anschließend mit den Kopfhörern. Nun versuchte er dem Gespräch genaustens zu folgen, das anscheinend zwischen der Lehrerin und dem Rothaarigen vor ihm stattfand. Irgendwie hatte der Amerikaner das Gefühl, dass die Lehrerin den Jungen etwas gefragt hatte, da dieser sagte, dass er glaubte, dass dies die Engel seien. Was es sich genau mit den Engeln auf sich hatte, würde Olli sicher noch herausfinden. Doch jetzt im Moment wusste er nicht, was es damit auf sich hatte.
In Windeseile machte sich die Französin auf, um noch rechtzeitig den Unterricht zu erreichen. Hoffentlich war die Lehrkraft noch nicht da. Das wäre nun echt ungünstig einen solchen Eindruck zu vermitteln, wenn die Schule gerade erst wieder am Anlaufen war. Dieses Mal allerdings war ihr das Glück wohl nicht hold. Helena ahnte es bereits, als sie die Tür zum Klassenzimmer erreicht und diese geschlossen war. Stimmen vernahm sie bereits aus dem inneren des Raumes, ganz besonders eine erwachsen klingende stach dort heraus. Das ließ sie zumindest schon einmal aufatmen. In ihren Erinnerungen waren die Lehrerinnen dieser Schule eindeutig nachsichtiger als die Lehrer. Hoffentlich würde sich das so gehalten haben. Geschwind wie ein Blitz drückte sie also die Türklinke hinunter und betrat mit leisen Schritten den Klassenraum. Nur um da mehr als nur die Lehrkraft zu sehen. Das war natürlich jetzt nicht so prickelnd. Mit der Direktorin hatte sie an diesem morgen einfach nicht gerechnet. Sie wusste zwar noch, das es Rassenkunde war, aber den Rest hatte sie seit der Begegnung mit ihrer Schwester einfach hinten über geworfen. Ein entschuldigender blick streifte ihr Gesicht, als sie sich bereits auf den Weg zu ihrem Platz machte. „Tut mir leid für die Verspätung, es kam was dazwischen.“, versuchte sie sich etwas wage zu erklären, während ihr Hintern sich sogleich auf den Stuhl ihres gewohnten Platzes neben Damian fallen ließ. Ein schweigendes Nicken mit einem Lächeln ließ sie ihm zukommen. Sagen tat sie allerdings, außer einem leisen "Hey!", vorsichtshalber nichts, immerhin wollte sie hier keinen Lehrkörper reizen. Auch dem anderen Sitznachbarn gehörte eine schweigende Begrüßung, dann schaute sie nach vorne. Zu spät kommen war eine Sache, dann auch noch dreist stören eine ganz andere. Außerdem war die Chevalier eine wohlerzogene junge Dame, da geziemte sich sowas ohnehin nicht.
An der Tafel allerdings ließ sich noch nichts erkennen. Die Lehrerin musste also etwas gesagt haben und sie hatte wohl die richtige Antwort verpasst. Falls es denn überhaupt schon eine gab. Mit einem fragenden Blick schaute sich die Blondine im Klassenzimmer um, aber auch hier gab es leider keine Hinweise auf eine Fragestellung. Da half wohl nur ein simples Abwarten, bis auch sie effektiv in den Unterricht einsteigen konnte. Hoffentlich war das nun ein Thema bei dem sie mitarbeiten konnte. Allzu gut war sie nämlich nicht in der Benennung und Klassifizierung von Rassen. Aber dafür war sie ja hier, um ihren Horizont zu erweitern.
Julia
Julia Bardera
63 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Violettes Sommerkleid mit einem weißen Zusatz in der Mitte und schwarzen Sandalen (Siehe Signatur)
Die Frage war gestellt, jetzt brauchte sie nur noch die Antwort. Eine die auch ziemlich schnell wie aus der Pistole geschossen kam. Engel war also das erste, was dem Rothaarigen dazu einfiel. Ein bestätigendes Nicken kam als Rückmeldung von der Blondine an ihren Schüler zurück. Da hatte jemand zumindest schon einmal eine gute Idee von Merkmalen, das sollte sie sich merken. Dennoch wäre es eine Schande nun einfach stumpf mit dem Thema weiter zu machen. Vorwissen aktivieren, die Schüler ins Hier und Jetzt bringen, das war das Ziel dieser Aufgabe und einer allein reichte dort einfach nicht. „Genau, wir reden heute über Engel“, legte sie das Thema für heute fest und machte sich daran in Handarbeit die drei Merkmale „Beschützer, Bewacher und Vermittler“ and die Tafel zu schreiben. Sie waren separiert voneinander und jeweils an den Ecken der mittleren Tafel zu verordnen gewesen. Dann zog die Direktorin einen kleinen Kreis inmitten der zentralen Tafelhälfte und schrieb mit großen Buchstaben das Wort „Engel“ hinein. Spätestens jetzt sollte jedem klar sein, worauf die Dämonin hinaus wollte: Eine Mind-Map. Es gab schlicht und ergreifend fast keine bessere Methode um Schüler direkt mit dem Thema zu konfrontieren. Ganz besonders weil es am Anfang noch kein richtig oder falsch gab. Jeder schrieb das an, was er wusste und Julia konnte somit perfekt sehen, wie die Klasse im Punkto Vorwissen aufgestellt war. Mit ein paar Strichen verband sie nun noch die Ersten, von ihr genannten, Merkmale und drehte sich wieder zur Klasse um.
Da ging die Tür erneut auf und die blauen Augen fokussierten sich natürlich sofort auf den Neuankömmling, welcher sich in ihren Augen der Verspätung schuldig gemacht hatte. „Wir reden da nach der Stunde drüber Frau Chevalier.“, drohte sie nur kurz an und hakte das Thema für den Moment ab. Der größte Fehler den man machen konnte war, solchen Unterbrechungen Raum zu geben. Damit minimierte sich der Anteil effektiver Unterrichtszeit und die Schüler wurden unaufmerksam. Nicht gerade eine optimale Zeitnutzung und keinesfalls mit den Kriterien guten Unterrichts vereinbar. Deswegen kehrte die Direktorin auch ohne einen weiteren Atemzug zu vergeuden zum Thema zurück, nachdem sich auch die verspätete Schülerin gesetzt hatte. „Und da jeder von ihnen nun ein Blick dafür hat, was heute Thema sein wird, bitte ich jeden eine Sache die euch dazu in den Sinn kommt, hier erst einmal an die Tafel zu schreiben. Wenn ihr wollt, könnt ihr euch auch von dieser wundervollen Figur hier…“, sie stellte die Engelsfigur aus ihrer Tasche auf den Tisch, welche sie bis jetzt verborgen gehalten hatte, „…inspirieren lassen. Ich bin mir sicher jeder von euch hat zumindest eine Sache die ihm dazu einfällt oder die damit in Verbindung stehen und mag es auch noch unwichtig erscheinen.“. Ihre linke Hand holte ein Stück Kreide aus dem Behälter an der Tafel und legte diese auf das Pult, so das jeder Schüler auf dem Weg zur Tafel das Stück einfach mitnehmen könnte. Alternativ, falls ihm oder ihr das nicht in den Sinn kam, hatte sie selbst ja noch ein Stück in der Hand liegen, welches sie weiterreichen konnte. „Wer eine Idee hat, steht einfach auf und kommt nach vorne.“, ergänzte sie noch mit einem leichten Lächeln und schaute in die Runde. Die Schüler sollten nur nicht denken, das sie so einfach vom Haken gelassen wurden. Wenn sie es nicht freiwillig taten, gaben sie der Direktorin das Schwert in die Hand, mit dem sie sie aus der Menge holen konnte. So oder so, Julia gewann. Lediglich die Art des Sieges war unterschiedlich.
Saiyana hörte der Lehrerin gespannt zu. Sie hatte noch nie so intensiv über Engel nachgedacht oder über sie geredet, von daher war es eigentlich sogar eine ganz spannende Unterrichtsstunde. Sie saß in der ersten Reihe, weshalb sie die Lehrerin, und gleichzeitig auch die Direktorin, aufmerksam ansah. Sie wollte ja einen guten Eindruck machen und ließ sich auch von absolut gar nichts ablenken. Nun ging der Unterricht wohl richtig los, denn nun sollten die Schüler eine Mind Map aufstellen. Das war Saiyanas Chance sich im Unterricht zu beteiligen, auch wenn sie kaum Ahnung von irgendetwas hatte. Auch wenn sie nicht das nötige Fachwissen hatte, konnte man ihr dann wenigstens nicht vorwerfen, dass sie nicht wenigstens versucht hatte sich am Unterricht zu beteiligen. Schnell schaute sie sich die Engelsstatue an und stand direkt auf. Oder hätte sie sich melden sollen? Aber Frau Bardera hatte ja selber gesagt, dass man einfach aufstehen könnte. Ein wenig zögerlich und unsicher kam Saiyana von ihrem Platz hervor und nahm das Stück Kreide in die Hand, welches auf dem Pult lag. Sie drehte sich zu Frau Bardera um und wollte wenigstens kurz sagen, was sie an die Tafel schrieb, sodass sie wenigstens nicht sprachlos nach vorne kam. Mir fallen da als erstes die Flügel auf. sagte sie leise und schüchtern, sodass fast nur die Direktorin sie hätte hören können. Dann schrieb sie mit dem Stück Kreide das Wort "Flügel" an die Tafel, wobei bei dem "F" die Kreide laut quietschte und Saiyana zusammenzuckte. Unsicher drehte sie sich um und legte das Stück Kreide wieder auf das Pult und sah dann Frau Bardera ein wenig ahnungslos an. Sollte sie sich nun wieder setzen, oder sagte sie noch was? Hatte sie ihre Sache gut gemacht, oder war ihr Wort total falsch und viiiel zu unwichtig gewesen? Vielleicht hätte sie doch nicht aufstehen sollen und einfach warten sollen. Zweifelnd stand sie vor der Klasse und wurde rot.
Die Direktorin als Lehrkörper zu haben an einem Montag in der ersten Stunden war den Blondschopf irgendwie entfallen. Aber das machte nichts weiter, sein Gedächtnis war nicht das Beste, was den Unterricht beziehungsweise die Schule generell betraf. Der Platz neben sich war noch immer leer, der andere Junge (@Mathéo Tristam), der auch neben Helena saß, war gerade noch, mit einem Auge zugedrückt, pünktlich gewesen. Vom Sehen her, kam ihm der Kerl schon bekannt vor, aber wirklich etwas mit ihm hatte er bislang nicht zu tun gehabt. Aber es war jetzt nicht der passende Augenblick um sich darüber Gedanken zu machen, denn Frau Bardera startete bereits den Unterricht und gab Matthew die Aufgabe ihr "Rätsel" zu lösen. Zum Glück blieb es nicht an Damian hängen, denn irgendwie wäre er nicht auf die Antwort Engel gekommen, die allem Anschein nach sogar richtig war. Da funktionierte das Hirn seines Zimmerbewohners wohl eindeutig besser als sein eigenes. Zum Glück war es nicht an Damian gewesen diese Frage zu beantworten. Er wollte sich ungern gleich in der ersten Unterrichtsstunde zum Deppen vom Dienst machen.
Damian war bereits dabei sich auf den Unterricht zu konzentrieren, als die Tür ein weiteres Mal und zwar nach dem Beginn des Unterrichts aufging, er eine sehr verdächtige blonde Person ausmachen konnte. Helena. Sie hatte den Weg ins Klassenzimmer also doch noch gefunden, ein Grinsen legte sich auf seine Lippen, ehe sich die Französin bereits mit einer Entschuldigung auf den Lippen auf ihren Platz setzte. Eine knappe und leise Begrüßung ließ sie sich aber nicht nehmen. Damian grüßte sie ebenfalls mit einem knappen und geflüsterten »Hey.« Die Direktorin ließ sich von Helenas zu spätem Erscheinen nicht beirren und machte mit dem Unterricht weiter.
Eine Mind-Map sollte dabei helfen herauszufinden, was die Schüler bereits über besagte Wesen wussten. Nun so viel wusste der Italiener eigentlich nicht darüber, auch wenn ein Teil seines Blutes zwar den Engelwesen zugeschrieben wurde. Eine wirkliche Aufklärung und Erklärung war bislang noch nicht eingetrudelt, aber genau dafür war er auch auf dieser Schule. Sorgfältig malte er besagte Mind-Map in seinen Block. Die Schüler wurden dazu aufgefordert Begriffe an die Tafel zu schreiben, die einem Engel zugeschrieben werden konnten. Ein Mädchen in der ersten Reihe war die Erste, die sich dazu entschloss das wohl wesentlichste eines Engels an die Tafel zu schreiben. Nun wurde die Sache doch ein wenig komplizierter und der Verstand des Mischwesens arbeitete, bis er sich ebenfalls von seinem Platz erhob und zur Tafel schritt. Damian schnappte sich die Kreide und ging an @Saiyana Sylfaena vorbei und setzte bereits zum Schreiben an. Mit geschwungener Schrift wurde das Wort »Heilkräfte« an die Tafel geschrieben. Es war irgendwie das Nächstbeste gewesen, was dem blonden Riesen in den Sinn kam. »Ob jeder Engel darüber verfügt, entzieht sich meiner Kenntnis.«, fügte der Blondschopf noch hinzu, da er wirklich nicht wusste, ob wirklich jedes dieser Wesen darüber verfügte. Auch Damian legte die Kreide wieder zurück und setzte sich wieder auf seinen Platz. Er wischte sich die Kreidehand an dem Hosenbein seiner Schuluniform an.