Nachdem sich die Klasse gefüllt und er seine Kumpels und Isa ebenfalls begrüßt hatte, war im nächsten Moment auch schon die Direktorin im Klassenraum. Vor ein paar Minuten war der blonde Riese noch motivierter gewesen, aber sobald Frau Bardera das Wort an die Klasse richtete, sank die Motivation drastisch bis sie kaum noch vorhanden war. Trotzdem nahm der Blondschopf eine halbwegs gerade Position ein und schnappte sich den Stift, damit er wenigstens so tun konnte, als würde er dem Unterricht folgen. Den Worten der Direktorin schenkte er Gehör, machte sich allerdings nicht die Mühe, wie seine Mitschüler, ein Statement zum Ballabend abzugeben. Nur bei Isalijas Worten nickte er kaum merklich. Ein bis zwei Lieder der Band wären auch für den Italiener noch drin gewesen. Aber alles in allem fand er den Ballabend auch gelungen, so wie der Großteil seiner Mitschüler. Nachdem sich die Direktorin ein paar Meinungen über den Ball angehört hatte, stellte sie die nächste - eigentliche - Aufgabe. Was machte jeder immer und überall? Kurz rief sich der Italiener den Namen des jetzigen Unterrichtsfachs ins Gedächtnis, doch da kam bereits eine Antwort. Kommunikation. Abermals pflichtete er dem Gesagten mit einem Nicken bei, ignorierte die Flirterei zwischen Levi, Mike und Caiwen, die seit Beginn des Unterrichts nicht abriss. Erst als der Monolog von Arata kam, zog der Blondschopf eine Augenbraue nach oben. Eines war klar, irgendetwas stimmte mit dem Typen nicht. Vielleicht war er ja ein wenig minderbemittelt? Konnte gut sein. Der Kommentar von Mike brachte den Italiener beinahe dazu laut zu lachen. Ein kurzes Hüsteln musste als Tarnung dafür reichen, dass sich ein kleiner Laut aus seiner Kehle ins Freie bewegt hatte. Um nicht weiter ins Visier der Lehrkraft zu gelangen, senkte der Italiener seine goldenen Irden auf seinen Block und machte sich eifrig Notizen.
Mit der Klasse, erwähnt Mikhail, Leviathan, Arata, Saiyana, Isalija
Julia rechnete mit allem, aber nicht wirklich mit einer richtigen Antwort bei der ersten Wortmeldung. Was nicht bedeutete, dass die Dämonin ihre Klasse für dumm hielt. Es war eben nur der geheime Konsens der Schülerschaft auf Isola, in gewissen Fächern einfach null Eigeninitiative zu zeigen. Leicht kritisch beäugte sie dabei den Haufen um ihren Schützling herum, der es sich konstant zur Aufgabe gemacht hatte in kleineren Gesprächen zu versinken. Dennoch. Nur, weil die richtige Aussage gefallen war, musste man dem Rest – der sich auch meldete – seine Beteiligung nicht verwehren. „Mhm, ja.“, kam es mit einem leichten Nicken, aber auch leicht nachdenklich zwischen ihren Lippen hervor. Das @Caiwen sich nun einfach mal mit anschloss, tolerierte sie in diesem Moment einfach mal. „Auch ein wichtiger Punkt den man nicht vergessen sollte.“, moderierte sie weiter und erteilte @Isalija mit einem leichten Zeigen ihrer Finger das Wort. Die Dämonin schrieb allerdings schon einmal das Wort „Kommunikation“ gut lesbar in die Mitte der Tafel, während kurz danach ein weiterer Stichpunkt mit „Non-Stop-Kommunikation“ betitelt in der Tafelecke rechts oben landete, sowie Gestik und Mimik oben links. „Auch das ist eine richtige Annahme, sehr schön.“, kam die Rückmeldung und die blauen Augen drehten sich erneut zur Klasse um. Für den Anfang war das schon recht solide. Es war zumindest eine Basis, auf der die Direktorin problemlos weiterarbeiten könnte. Eine Wortmeldung gab es dann allerdings doch noch. Anscheinend hatte ihr kleiner Wink mit dem Zaunpfahl einen Weißhaarigen aus seiner morgendlichen Stifte-Trance gerissen. Was … Julia auch bei seiner Antwort merkte. Etwas still lauschte sie dem philosophischen Exkurs und seufzte innerlich darüber, dass er seine Gedanken nicht wenigstens vorher geordnet hatte. Einen Kerngedanken konnte aber auch sie dann dort heraushören. Vorher allerdings durfte sich @Mikhail ein paar Sekunden ihrem unnachgiebigen Blick aussetzen. Sie kommunizierte eindeutig, dass seine Aussage – wenn auch zum Teil gerechtfertigt – absolut unangebracht war. „Wir kommunizieren also nicht nur über unsere Mimik und Gestik, sondern auch basierend darauf, was wir in unserer Vergangenheit erlebt haben.“. Sie schrieb „Vergangenheit/Erlebnisse“ irgendwo mittig neben den Hauptbegriff und hatte ihren Blick dann wieder auf den Teenagern ruhen. „Ich habe etwas anderes erlebt als ihr, dementsprechend verhalte ich mich nicht nur anders bezüglich Mimik und Gestik, sondern ich rede auch anders. Wer von euch viel Bücher liest, dem wird das natürlich auffallen. Verschiedene Figuren nutzen verschiedene Begriffe, drücken sich anders aus.“, erläuterte Julia und ergänzte das Wort „Sprechweise“ an der Begriffssammlung an der Tafel. „In Fachkreisen nennt man sowas ein Register. Oder auch Sprachebene.“, und die Dämonin ergänzte diesen Begriff direkt darunter und zog eine Verbindungslinie.
„Wir haben also verbale Kommunikation, non-verbale Kommunikation im Sinne der Gestik und Mimik.“, zählte sie mit zwei ausgestreckten Fingern auf und schaute fragend in die Klasse, „Fehlt da nicht noch etwas?“. Und dieses Mal – entgegen ihrer Erwartungen vorher – hoffte sie auf einen klugen Kopf mit der richtigen Antwort. „Bereits früher ist man auf dieser Ebene unterwegs und heutzutage sogar noch mehr als sonst. Und ihr …“, sie zeigte in die Runde, „ … nutzt das vermutlich sogar noch mehr als ich. Nun, was heißt vermutlich, ich gehe sehr stark davon aus.“. Ruhig wanderten ihre Augen einmal über die ganzen Gesichter der Klasse. Frei von jeglicher Wertung. Sie wusste, wer auf jeden Fall die nötige Veranlagung dazu hatte eine Antwort zustande zu bringen. Die Frage war nur, ob sie es tun würde, ohne direkt angesprochen zu werden. Aber vielleicht hatte die Klasse auch zu wenig Vorwissen? Nein, eigentlich ja nicht. Außer, sie hatten die letzten Jahre unter einem Stein gelebt und die textliche Ebene der Kommunikation komplett verdrängt. Was bei den ganzen Chatverläufen unwahrscheinlich, aber möglich war. Die Schüler sollten ja auch ein bisschen rätseln, zumindest war das der Plan. Mitschreiben würde erst später dazukommen. Am Ende hätte sie es sowieso als Aufgabe gegeben, aber Vorausahnende kamen womöglich sofort auf die Idee. Und @Leviathan sollte gar nicht darauf spekulieren die Unterrichtsunterlagen von ihr zugespielt zu bekommen. Dennoch, zurück zum Thema.
Aufgabe: Antworten oder eine gepeinigte Seele vorschicken, ihr kennt das Spiel. ;P Das Tafelbild wird nachgeliefert!
Erwähnt: Julia Bardera, Leviathan, Arata, Mikhail, Caiwen
Saiyanas Aussage war wohl richtig gewesen und kurz nachdem sie ihre Vermutung ausgesprochen hatte, sagte Caiwen etwas, um sie ein wenig zu unterstützen. Dankend sah sie zu Caiwen und lächelte schüchtern, ehe sie den anderen auch aufmerksam zuhörte. Es war schwer den Worten von Arata zu folgen und während sich Mike auch etwas darüber beschwerte, schritt Frau Bardera ein und der Unterricht ging weiter. Saiyana schrieb sich das Tafelbild sauber auf ihr Blatt und folgte dennoch weiter dem Unterricht. Nachdem sie alles schnell abgeschrieben hatte, legte sie den Stift nieder und sah wieder aufmerksam zu Frau Bardera und versuchte zu entziffern, was sie der Klasse mit ihren Worten andeuten wollte. Kurz ging ihr Blick zu Levi und sie erkannte, dass er etwas an seinem Handy herum spielte. Meinte Frau Bardera das? Irgendwas Textliches? Sie biss sich auf die Lippe, doch dieses Mal hatte sie nicht den Mut aufzuzeigen. Die Chance war viel zu hoch, dass sie falsch liegen würde und das wollte sie nicht riskieren. Diese Blicke von den anderen und vielleicht würden einige sie dann sogar auslachen. Nene, da blieb sie lieber still und hoffte, dass jemand anderes was sagen würde.
Caiwen
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298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
"Ich glaube, Saiyana hatte sich gefreut, dass ich ihre Aussage unterstützte.", dachte ich mir und schaute zu Arata, welchem ich anschließend versuchte zu folgen. Doch irgendwie... hatte ich überhaupt keine Chance da mitzukommen. Dennoch blieb ich höflich und ließ ihn ausreden, nicht so wie Mike. Ich war sehr überrascht über seine Reaktion. Dabei hatte ich gedacht, ihn anders kennengelernt zu haben. Mit hochgezogenen Augenbrauen hielt ich meinen Blick bei meinem Werwolfskollegen. "Muss das sein..." Was ihm wohl in dieser Zeit zu dieser Laune gebracht hatte? Nun war ich verwirrt und hatte keinen blassen Schimmer mehr, bei welchem Thema wir denn jetzt geblieben waren. Zum Glück veranschaulichte die Lehrperson dies anhand eines Tafelbildes. Es folgte ein nächstes Rätsel und wieder hatte ich das Gefühl, dass nicht viele etwas Produktives erläutern würden. "Verbale und Non-Verbale Kommunikation...", ich dachte nach und starrte auf die Tafel. Früher... heute... Eh... Plötzlich hatte ich eine Idee, zeigte auf und plapperte gleich los. "Oh, meinen Sie die schriftliche Kommani..." "Ach Mist!" Manchmal geschah es, dass ich mich verhaspelte, wenn ich zu schnell redete. Ich brauchte nur wenige Sekunden um Inne zu halten und um mir in Gedanken wiederzugeben, was ich sagen wollte. "Eh, schriftliche Komm...uni..kation!" "Habedidudel!" Dann fuhr ich noch fort. "Also früher auf Papier oder sonstigem und heute... mit dem Handy.", erklärte ich, ehe ich wieder ruhig wurde und versuchte, die kurzzeitige Unruhe in der Klasse zu überspielen.
Mittlerweile war die Müdigkeit verflogen und Oliver folgte dem Unterricht nur mit halbem Ohr. Er bekam mit, dass das heutige Thema wohl die Kommunikation war, aber dies war jetzt nicht etwas, das ihn sehr interessierte. Stattdessen kritzelte er ein wenig auf seinem Block und versuchte nebenbei seine Zeichenkünste zu verbessern. Vielleicht würde er so ja der nächste Picasso werden. Oder vielleicht auch nicht, was aber nicht schlimm wäre, denn so oder so brachte er die Unterrichtszeit besser um. Ob die Lehrerin einige Leute hier auf dem Kicker hatte? Sie wirkte zum Teil doch recht bösartig, aber vielleicht war es auch einfach eine falsche Einbildung des Amerikaners. Oliver versuchte gerade eine Rose zu zeichnen, doch die Blätter waren doch recht schwer zu zeichnen. Ob er dies jemals schaffen würde? Die Blätter der Rose sahen eher aus, als ob sie verwelkt waren. Da musste Oliver wohl doch noch mehr üben, als er angenommen hatte. Aber das war ja kein Problem, denn der Unterricht ging ja noch ein wenig länger.
Der Schwarzhaarige legte plötzlich den Stift weg, als die Lehrerin eine Frage in den Raum stellte. Doch ein schwarzhaariges Mädchen beantwortete diese schon vor ihm. Genau dasselbe wollte Oliver auch sagen. Trotzdem zeigte er auf und wartete bis er drankam, denn er wollte noch etwas anfügen. „Ich glaub auch, dass Sie das Handy meinen. Früher hat man Briefe geschrieben und musste lang warten, bis diese beim Empfänger ankamen. Heutzutage geht das mit dem Handy bequem innerhalb von Sekunden“, sagte er noch dazu und wandte sich anschließend weiter seiner komischen Zeichnung, die eine Rose darstellen sollte, wieder zu.
Hat er gerade ein klein wenig überreagiert? Möglicherweise. Jedenfalls war von den anderen Schülern nicht einmal ein Seufzen oder ein halbwegs genervtes Stöhnen zu vernehmen. Vielleicht waren sie ja froh darüber, dass jemand anders sprach und sie währenddessen aus dem Visier von Frau Bardera rückten. Im Grunde war Mike ja auch froh, dass ihm dadurch wenigstens mündliche Beteiligung erspart wurde. Er schob seinen kleinen Ausbruch letztlich auf das fehlende Frühstück und versuchte dem strengen Blick der Lehrerin zumindest für eine halbe Sekunde standzuhalten, bevor er kläglich scheiterte und teils beschämt, teils beleidigt den Blick auf seine ungeordnete Zettelwirtschaft richtete.
Als es allmählich darauf hinauslief ein Tafelbild abschreiben zu müssen, zeigte der Werwolf einen halbherzigen Anflug von gutem Willen, indem er den Hauptbegriff auf das vorher bereits beschriebene Blatt kritzelte und es mit einem oval mehrmals umrundete. Das dürfte zumindest insofern als Gedankenstütze reichen, als dass Mike sich beim nächsten Mal an das Thema dieser Doppelstunde erinnern würde … hoffentlich. Nachdem Caiwen auf etwas holprige, aber gleichzeitig charmante Art und Weise, die Mike zum Schmunzeln brachte, ihre Gedanken äußerte, ließ er Oliver auch noch ausreden, bevor er die Hand leicht anhob und gleichzeitig sein Handy aus dem Rucksack in seine Hosentasche gleiten ließ. „Ich muss mal eben auf die Toilette”, war sein höchst potenter Beitrag zum Unterrichtsgeschehen. Ohne auf Erlaubnis zu warten — schließlich ging es hier um ein natürliches Bedürfnis des Menschen — rutschte er von seinem Platz und verdünnisierte sich unauffällig auf den Gang. Der Türplatz machte sich wieder einmal bezahlt.
Die Fragrunde zum Einstieg ging nach den ersten Kommentaren so munter weiter, wie sie sich in den Momenten dafür gestaltete. Natürlich hätte Julia auch eine Gruppenarbeit machen können, mit verschiedenen Schülern und dann mal geschaut, was alle zum Thema Kommunikation so zusammentrugen. Die Sache war nur … ja. Bei so viel Vorwissen wäre es vermutlich die Angelegenheit von ganzen 2 Doppelstunden geworden. Besonders so früh am morgen wäre wohl mehr Blödsinn gemacht, als gearbeitet worden. Bei den Schülern in der Klasse – auch wenn dieser Gedankengang nun schon öfter kam – war das auch wenig verwunderlich. Aber wenn man sie einmal zum Arbeiten brachte, dann würde zumindest der Fluss der Unterrichtsstunde nicht mehr so träge und schleppend wirken. Eine richtige Eigendynamik musste her und für dieses Thema – und das Fach – sollte es mal etwas offeneres sein. Die Direktorin hatte gestern Abend noch ein wenig mit sich gerungen, ob sie das wirklich durchziehen wollte. Hatte sich in den letzten Minuten allerdings aus purem Interesse heraus für das Pilotprojekt entschieden. Es wäre doch interessant die neue Klassenkonstellation so einem ersten Test zu unterziehen.
„Ja, sehr gut.“, deutete sie zu Caiwen und packte das Stichwort „schriftliche Kommunikation“ mit dazu, ehe sie gleich danach Oliver das Recht zum Sprechen einräumte. Auch er stimmte zu, gab aber noch einen guten, nicht ganz unrelevanten Hinweis von sich. „Auch korrekt. Sehr gut, ihr beiden.“, setzte sie nochmal an und legte die Kreide erst nochmal auf dem Lehrerpult ab. „Wir haben also eine schriftliche Kommunikation über Briefe, Postkarten im Analogen … sowie über Textnachrichten und Chats im elektronischen Bereich.“, fasste sie das ganze noch einmal zusammen und ergänzte unter „schriftliche Kommunikation“ zwei Linien für „analog“ und „digital“. „Nun, gibt es eine Sache, die Oliver mit eingebracht hat, die hierbei eine wichtige Rolle spielt…“, fuhr sie fort und lehnte sich wieder seitlich an das Pult an. „… und das ist Zeit,“. Und wie wichtig diese Zeit war, würde die Lehrerin nach ein paar Sekunden Bedenkzeit – die sie den Schülern gerade einräumte – erläutern. „Nehmen wir mal an ich wäre im Jahr …. 1840.“, begann sie und hob dabei eine Hand in die Höhe. „Wenn ich richtig sauer auf jemanden wäre und diese Person nicht direkt auf die schnelle erreichen kann, dann muss ich mein Briefpapier suchen, meine Gedanken aufschreiben und das ganze auch noch richtig formulieren, zur Post bringen.“, sie kürzte das ganze ab, „Und meistens hat sich diese Wut, diese Aggression dann meistens schon abgebaut und vielleicht … ja vielleicht muss ich den Brief gar nicht mehr losschicken.“.
Julia schaute Stück für Stück die Reihen an Schülern entlang. „Ich reflektiere also mein Verhalten über einen längeren Zeitraum. Aber, macht es das besser als sofort seinem Ärger Luft zu machen?“. Und die Frage war doch eigentlich eine recht interessante, oder nicht? Welchen Einfluss hatte die Zeit, die ich zum Verfassen einer Nachricht brauchte auf meine Wortwahl, meine Gefühle, oder meine Denkensweise? Änderte es signifikant die Art wie jemand mit seinem sozialen Umfeld kommunizierte? Die Direktorin wusste, dass es viel Ausmachen konnte erst nach ein paar Sekunden etwas loszulassen, anstatt direkt drauflos zu reden. @Mikhail hatte auf jeden Fall die Chance genutzt, um sein Anliegen wirksam und Effektiv in Julias Sprechpause einfließen zu lassen. Mit einem Nicken wurde er entlassen und aus anfänglicher „Kulanz“ ließ die Dämonin ihn auch ohne Androhung von Extra-Arbeit laufen. Die Klasse durfte sich derweil mit der folgenden Aufgabenbesprechung vergnügen. „Aber das soll nur eine Untergeordnete Frage sein. Ich möchte von euch, dass ihr die Gruppen selbst zusammensucht in denen ihr jetzt Arbeiten werdet. Dabei ist es nicht relevant wie groß diese werden.“, sie ging hinüber zur Tafel und hielt davor noch einmal kurz inne. „Einzelarbeit ist nicht erlaubt. Also mindestens Zweiergruppen.“, und ihre Finger folgten der Erklärung mit symbolischer Unterstützung. Zuerst zeigte nur ein Finger in die Höhe, dann schüttelte er sich verneinend und zwei Finger standen nun aufrecht in der Luft. „Und eure Aufgabe wird sein einmal alle möglichen Alltagssituationen, welche euch in den Sinn kommen zu analysieren. Wie genau sah den jemand aus, wenn er wütend war, wie war seine Körperhaltung, die Gestik, Wortwahl. Denkt einmal genau darüber nach und tauscht euch aus. Jeder von euch hat da sicherlich verschiedene Erfahrungen gemacht.“. Womit die Arbeitsphase offiziell eröffnet war. Trotzdem wagte es die Direktorin noch einmal einen Blick auf ihre Uhr zu werfen … mh. Sie musste wohl ein bisschen umstrukturieren. Zeitlich konnte das sehr eng werden. „Wenn alles klar ist, dann könnt ihr auch gleich loslegen. Ihr habt dafür bis zum Ende der Stunde Zeit.“, warf sie noch ein bevor der Klassenraum in einem Schwall aus Gesprächen erstickt wurde und – wie sie erwartete – nicht ausschließlich für den Unterricht gedacht waren. Aber das war ja auch ein geheimes Nebenziel der Übung. So lange sie dabei Ergebnisse hervorbrachten, war die Blondine zufrieden.
Aufgabe: Findet euch in eigenen Gruppen zusammen und analysiert verschiedene Alltagssituationen anhand der erarbeiteten Kriterien (Also Mimik, Gestik, Wortwahl, Stimmlage etc.). Wie Verhält sich jemand wenn er traurig, wütend oder fröhlich ist? Arbeitet es heraus!
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Irgendwie war ich doch sehr stolz darauf, dass die Direktorin persönlich auf meine Worte einging und ein Stichwort diesbezüglich auf die Tafel kritzelte. Ich schmunzelte leicht und schaute zur Seite. Während Leviathan keine Anstalten machte sich zu melden, erblickte ich ein leichtes Lächeln von @Mikhail . Während ein weiterer Schüler etwas sagte, schaute ich etwas gedankenverloren dem Werwolf zu, wie er sein Handy in aus dem Rucksack nahm und ... den Rest sah ich nicht. Dann erhob er die Hand. Ob er nun wohl auch etwas mit seinem Handy mitteilen wollte um dem Unterricht etwas beizusteuern? Fraglich blieb mein Blick bei ihm hängen. Mike hingegen wollte nur auf die Toilette. "Zu viel erwartet...", dachte ich mir nur und schon war er verschwunden. Anschließend gelang es der Lehrperson wieder meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Es war etwas schwierig sich in die Situation einzuleben, wie es im Jahre 1840 denn gewesen war. Dennoch versuchte die Direktorin es zu erklären, sodass alle es verstehen sollten. Sie wirkte recht begeistert von ihrer Unterrichtseinheit, da sie uns zum nachdenken anregen wollte. Doch um ganz ehrlich zu sein, mir war es egal, wie es früher war. Es war mir wichtiger, wie ich jetzt kommuniziere. "Was sein muss, muss sein..." Des Weiteren verkündete sie eine Gruppenarbeit, bei der wir selbstständig aussuchen konnten, mit wem wir arbeiten wollten. Sie erklärte die Aufgabe und meinte, dass wir starten könnten. Mein Blick fiel als erstes zu @Leviathan , welcher auch zu mir schaute und gerade etwas sagen wollte. "Ja, ich komm ja schon." meinte ich und stand auf. Ich legte meinen Notizblock und einen Kugelschreiber auf seinen Tisch und nahm den Stuhl auch noch dazu. So setzte ich mich zu ihm, sodass ich mit dem Rücken zur Lehrperson saß. Ich schaute in die Runde. "Vielleicht hat ja sonst noch jemand Lust...?", dachte ich mir und erhoffte sehnlichst, dass ich nicht alleine mit Levi arbeiten musste. "Das könnte heikel werden." "Mag noch wer mit uns arbeiten?", teilte ich das Stellenangebot eines tüftigen Mitarbeiters unserer Gruppe mit und setzte mich schonmal hin. "Du schreibst." sprach ich zum Engel und drückte ihm den Kugelschreiber in die Hand. Meinen Notizblock legte ich ihm auch hin. Schließlich hatte ihr Kollege ja nur einen einzelnen Zettel zur Hand und zerknittert war er zudem auch noch. Ich war höchst motiviert eine ordentliche Arbeit zu liefern. Leviathan hingegen seufzte nur und musste sich wohl von mir mitziehen lassen. "Schreib mal so ne Überschrift oder so. Kommunikation", meinte ich und fuchtelte mit meinen Händen einen Regenbogen, als ich das Wort Kommunikation deutlich sprach. "Und hier so eine Tabelle mit ... Situation... Körperhaltung... Gestik... Worte" Ich tippte auf den Notizblock herum sodass Leviathan gleich wusste, wie ich das haben wollte.
ps: mit Leviathan abgesprochen, dass ich ihn mitziehe... wenn jemand mitmachen möchte - gerne :)
[out: Ich nehme das Gruppenangebot mal an und ziehe Arata mit. Es hängt also von uns ab. :'D]
Mit Caiwen, zieht Arata mit in die Gruppe. Erwähnt: Leviathan, Emily Shields.
Das am Ende der altbekannten Übungen eine Gruppenarbeit folgte, stimmte Vivian nicht gerade positiv, aber einen vernünftigen Einwand konnte die Engelin ebenfalls nicht vorweisen. Genau genommen freute es sie, wenn sie ehrlich war, sogar ein bisschen, nun mit anderen in Kontakt treten zu können, ohne diese dabei in irgendeiner Form zu belästigen. Nur mit wem sie eine Gruppe bilden sollte, war der gebürtigen Isolanerin nicht geläufig. Einen kurzen Moment ging ihr Blick nach links, dann nach rechts. Sie hatte einige Alternativen. Allem voran Emily, die ja ihre Sitznachbarin war. Aber aufgrund von gestern – und den Ereignissen vom Ballabend – hegte die junge Frau nicht sehr viel Sympathie für die Idee. Sie würden sich wohl schon dazusetzen. Es war ja nicht so als ob Vivian sie ausgrenzte, sie ging nur nicht offen auf eben diese zu.
Mit ihren fein säuberlichen Notizen in geradezu feiner Handschrift, stand die Blondine dann auch einfach auf und begab sich zu @Caiwen und @Leviathan , um bei ihrer Gruppe mitzuwirken. „Entschuldigen sie, wenn ich störe. Würden sie es mir erlauben dieser Gruppe beizutreten?“, richtete sie - abwechselnd ihre Blicke auf beiden ruhend – an die beiden dunkelhaarigen Mitschüler. „Ich bitte außerdem um Entschuldigung, sollte mein Verhalten sie schon vom Arbeiten abgehalten haben. Sollten sie alleine arbeiten wollen, werde ich sie nicht weiter behelligen.“. Der Nachsatz war neben einer ernstgemeinten Entschuldigung auch ein indirekter Grund sie von dieser Gruppe auszuschließen. Es gebot die Höflichkeit anderen einen Ausweg zu geben, den sie in einer Konversation nehmen konnten ohne ihr Gesicht zu verlieren. Auf der anderen Seite … ja, auf der anderen Seite wusste die Engelin danach ganz genau wie die Fakten standen. Es war eine Absage, geschmückt in netten Worten. In diesem Fall könnte es aber auch daran liegen, dass niemand ein Porzellangesicht in seiner Arbeitsgruppe haben wollte. Man sprach hier immerhin von Gestik und Mimik. Beides Dinge, von denen Vivian nicht gerade viel an den Tag legte. Aber, entgegen vieler Skeptiker, sie konnte es, wenn auch nicht sehr ausgeprägt.
Glücklicherweise allerdings, wurde sie freundlich in den Reihen ihrer Klassenkameraden empfangen. Einzig und allein damit, dass sich Arata dazugesellte, schien ihr nicht ganz geheuer zu sein. Aber für private Themen, sowie ihre Gedanken war im Moment keinen Platz. Die Aufgabe jetzt zu beenden, ersparte im Nachhinein Arbeit. „Wenn ich mir den Einschub erlauben dürfte.“, äußerte sie sich auch gleich zu der entstehenden Tabelle und machte keinen Hehl daraus, eben diese auch in ihrem Block zu übernehmen. Nur eindeutig feiner und präziser. Zugegeben: Es brauchte immer noch sehr viel Übung feine Bewegungen zu machen, aber sie schlug sich gut. Das ihr der Stift mit hoher Wahrscheinlichkeit trotzdem aus der Hand fallen würde, stand hier außer Frage. Zum Glück halfen die Handschuhe hier etwas weiter. Sie sorgten für den Grip, den ihre eisernen Hände nicht besaßen. „Ich würde die Rubrik der Kleidung noch mit aufnehmen, wenn dies nicht schon zum Thema der Situation gehört. Es ist eher eine optionale Rubrik.“. Aber Kleider machten eben auch Leute. Niemand wusste das wohl besser als sie, welche mit den wohl altmodischsten Dingern des Planeten umherlief, sich aber auch nicht großartig um die Meinung der anderen diesbezüglich kümmerte. Trotzdem gab es eben Abweichungen. Man reagierte immer anders. Je nachdem ob dort jemand in Jogginghose oder Uniform vor einem steht. „Abseits davon würde ich, wenn es mir erlaubt ist, mit ängstlichem Verhalten einen Anfang machen.“, und in ihrer sanften Stimme schrieb sie auf ihrem Block unter „Situation“ die Worte „Schutzverhalten/Angst“ und ging mit ihrem Stift weiter zur nächsten Rubrik: Körperhaltung. „Hier würde ich angezogene Gliedmaßen und Arme in Abwehrhaltung im oberen Körperbereich einordnen. Es ist, so denke ich, ein instinktiver Reflex um das Gesicht und wichtige Organe zu schützen.“. Ob sie damit richtig lag, das wusste sie nicht wirklich. Für sie machte es schlicht und ergreifend Sinn. Ihre Arme waren immer vor ihrem Körper, aus eben genau diesem Grund. Doch vielleicht, so dachte Vivian, betrachtete sie das Ganze auch zu eng. Weswegen die türkis-blauen Augen nun auf dem Rest der Gruppe ruhten.
Oliver feilte weiterhin an seiner Zeichentechnik der Rosen, als die Lehrerin die beiden Schüler lobte. Sie hatten wohl genau das gesagt, was sie hören wollte. Trotzdem hörte er Frau Badera weiter zu, während er an seiner Zeichnung herumhantierte. Sie erklärte, dass die Zeit wohl eine sehr essenzielle Rolle spielte. War ja auch klar, früher hat man Brieftauben geschickt, wenn es wichtig war, heutzutage brauchte man nur einige Sekunden lang in sein Handy zu tippen und innerhalb Millisekunden kommt es beim Empfänger an. Die Lehrerin stellte dann eine Frage kurz in den Raum, doch zum Beantworten kam leider niemand. Zwar hätte der Amerikaner gewusst, was er gesagt hätte, aber gut, er glaubte nicht, dass dies jetzt so wichtig war. Die nächste Sache, die Frau Badera sagte, nervte Oli doch ein wenig. Sie mussten sich nun in Gruppen zusammenfinden. Na toll, jetzt musste er sich eine Gruppe suchen. Theoretisch hätte er sich jetzt zu @Mikhail mit einem verzweifelten Blick umgedreht, in der Hoffnung, er würde ihn aufnehmen, doch der hatte den Raum verlassen und war nicht mehr anwesend. Kaum hatte die Lehrerin zu ende gesprochen, fingen einige schon an, sich in Gruppen zu finden. Jetzt hatte der Schwarzhaarige nicht mehr viel Auswahl und eigentlich wollte er es auch allein machen, aber gut, der Wille der Lehrerin würde geschehen. Er drehte sich in der Menge um und entdeckte @Saiyana Sylfaena. Sie schien ein wenig hilflos zu sein, weswegen er zuerst seinen Block und Stift in die Hand nahm und anschließend zu ihr hinging. „Hi, ich bin Oliver. Sollen wir eine Gruppe bilden?“, fragte er das weißhaarige Mädchen. Vielleicht würden ja noch weitere Personen sich den beiden anschließen. Doch bevor das Mädchen überhaupt antworten konnte, wurde der Unterricht auch schon von einer Durchsage unterbrochen. Hitzefrei hieß es. Nun konnte der Schwarzhaarige wohl doch früher in den ersehnten "Feierabend" starten, als er es erwartet hatte.