25. Juni 2015, Nachmittag
mit @Leviathan, (@Caiwen)


Von der Müdigkeit benommen bemerkte Nojra wie irgendetwas von oben auf ihre erst frisch gewaschene Schuluniform tropfte. Genauer gesagt auf ihre frisch gewaschene weiße Bluse. Verwirrt blinzelte sie erneut und schob ihren Kopf so weit es ging nach hinten, um einen möglichst guten Blick auf den Bereich direkt unter ihrem Hals werfen zu können. Das gerade eben noch einfarbig reine Oberteil zierte nun ein schmieriger, dunkelbrauner Fleck. "Alter, Levi! Ernsthaft?" Genervt rollte die Nixe ausdrucksstark mit den Augen und schnappte sich ihren Rucksack auf der Suche nach einem Taschentuch. "Wirklich nett von dir mit mir teilen zu wollen, aber ich steh eher so auf Kinder-Schokolade." Der Versuch den bereits entstandenen Schaden wenigstens ein kleines bisschen zu beheben, endete in einem nun nicht mehr zu übersehenden Desaster. Ja, war nicht dein hellster Moment, Hayes. Mit einem resignierten Seufzen knüllte sie das Schnäuzpapier zu einer unförmigen Kugel, warf es in Richtung Mülleimer und...verfehlte. "Verdammt.", entfuhr es ihr leidenschaftslos.
Anklagend schaute sie zu ihrem Kindheitsfreund auf und umschiffte dabei gekonnt den Elefanten im Raum. Nämlich die Tatsache, dass die kleine Stelle ohne ihr unbedachtes Rumreiben kein allzu großes Ding gewesen wäre. Wenn sie das jetzt aber auch noch freiwillig zugeben würde, dann konnte sie sich von dem Engel für die nächste Zeit mindestens einmal pro Tag eine Vielzahl von kreativen, wie spöttischen Kommentare anhören. Nein, danke. Stattdessen lenkte sie die Aufmerksamkeit wieder auf ihren zuvor erwähnten Vorschlag. "Macht ja nichts. Cai und ich müssen auch nochmal kurz einen Abstecher aufs Zimmer machen, um uns umzuziehen. Sonnencreme brauche ich auch noch."

Vom Timeskip am Morgen ---> Speisesaal

25. Juni 2015, Nachmittags
mit @Nojra, @Leviathan

Während Leviathan und Nojra wie Raketen aus dem Klassenraum schossen, packte ich noch meine sieben Zwetschken ein, ehe ich auch den Stuhl noch ordentlich hinstellte. „Und Caiwen…“
Ich zuckte zusammen, blickte zur Tür und erkannte, wie die Beiden sich schon aus dem Staub gemacht hatten. “Mist.“ – “Ja?“
Ein Gespräch mit der Lehrperson verlängerte meinen Aufenthalt in diesem stickigen Raum ungemein. So brummte er mir weitere Punkte auf, die ich im Aufsatz noch berücksichtigen sollte und erweitern sollte. Motiviert geschauspielert stimmte ich dem Lehrer zu, jedoch hatte ich echt keinen Bock diesen Aufsatz noch zu überarbeiten. Doch was sein muss, muss sein.

“Alles klar, danke vielmals!“, verabschiedete auch ich mich als Letzte vom Pädagogen und hörte das bekannte Vibrieren meines Telefons. Ich schnappte es mir, öffnete die zwei Nachrichten, die ich noch nicht angesehen habe und schnaubte markant. “Okay.“ Schon floh ich aus dem Klassenzimmer und musste nicht lange nach den Beiden suchen. Da saß die Klassenkameradin erschöpft auf dem Boden und versuchte ihre Bluse zu putzen, während Leviathan genüsslich seinen geschmolzenen Schokoriegel aß. Ein vertrauter Anblick, den meine Lippen zucken ließ. Vor den Beiden stehend erhob ich eine Augenbraue und blickte den Engel ernst an, nachdem ich meine Arme vor meiner Brust verschränkte. “Meinst du wirklich, diese SMS war notwendig?“, fragte ich den Nakamura und rümpfte die Nase. “Lass uns mal verstecken spielen. Wetten wir um… einen Schokopudding, dass ich dich finden werde.“ Er würde nicht darauf eingehen. Dennoch fand ich die Vorstellung lustig, sodass ich stolz schmunzelte. “Also, wann wollen wir los?“, fragte ich und blickte die Beiden abwechselnd an, wobei ich eher bei Nojra hängen blieb. Sie hatte bestimmt mehr Plan als Levi und sich bestimmt schon etwas dabei ausgedacht, wie der heutige Tag verlaufen könnte. Oder nicht?

25. Juni 2015, nachmittags
mit @Nojra, @Caiwen
„Entschuldigung! Ist ja nicht so, dass das nun Absicht war.“, zickte der Engel gekonnt zurück und äffte ihr Augenrollen nach, während er sich den Rest des mehr oder weniger riegelförmigen Snacks in den Mund schob. Breit grinsend kaute er am letzten Rest und beäugte Nojras klägliche Versuche, den entstandenen Schaden auf ein Minimum reduzieren zu wollen vergnügt. „Das wird nix mehr“, entmutigte er sie, ehe nicht nur Nojra selbst, sondern auch das zusammengeknüllte Taschentuch sein Ziel vollends verfehlte. „Sag ich doch.“, hatte er noch großspurig hinterhergeschoben, kurz bevor er den Blickkontakt zu seiner Sandkastenfreundin suchte, schallend auflachte – über die Situation an sich und weniger über ihre gescheiterten Aktivitäten – und sich sicher war, auch sie würde auf die Schiene mit aufspringen. Nojra und Caiwen waren sich in vielen Punkten sehr ähnlich; vor allem aber teilten beide eine grenzenlose Geduld, wenn es um den Umgang mit dem zerstreuten Engel ging. Schließlich wurde das Thema wieder auf die Gestaltung des heutigen Nachmittags gelenkt und Levi musste sich wieder einmal eingestehen, dass er kein Freund von plötzlichen Planänderungen war. Nojra war ja fast noch schlimmer als der Engel selbst, wenn es um das Jammern bei viel zu heißen Temperaturen ging, obgleich man meinen möchte, dass sich die Körper der beiden Jungspunde nach so vielen Jahren Inselerfahrung eigentlich mit dem isolanischen Klima vertraut sein sollten. Dem schien jedoch nicht so zu sein – oder Nojra kackte sich gerade tatsächlich wegen des neuen Fahrgeschäfts im Freizeitpark an.
Viel Zeit, seinen Gedankengängen nachzugehen blieb dann aber doch nicht. Irgendwann war die Tortur des Tages auch für Caiwen zu Ende und sie kam aus dem Klassenzimmer gestürmt, ehe sie ohne große Umwege bei den beiden Spezialisten hinter dem Automaten gelandet war. „Yooo! Und? Hast du jetzt voll den Durchblick?“, fragte der Schwarzhaarige seine Freundin und deutete mit seinem Kopf in Richtung des Klassenzimmers, wo der Lehrer noch drinnen saß und sich bestimmt voll wichtige Notizen über Caiwen und ihre Zukunft machte. Caiwen schien sich aber eher über etwas anderes beschweren zu wollen, als das ihr aufgebrummte Gespräch. „Oh, stimmt ja.“, gab Levi ihr bezüglich der doch recht überflüssigen SMS recht und klatschte sich mit seinen Schokofingern gegen die Stirn. Der Vorschlag mit dem Schokopudding ging dann aber doch ein wenig zu weit, weshalb der Engel süffisant sein Kinn in die Höhe reckte und den Zeigefinger ausstreckte. „Vanille.“, sagte er geradewegs und führte eine kurze Pause ein. „Du kriegst von mir nur einen Vanillepudding.“, teilte er Caiwen mit, während er unweigerlich an die Situation vor ein paar Tagen denken musste, als beide auf den viel zu steilen Klippen standen und der Schokopudding ebenfalls thematisiert wurde. Ein naives Lächeln, das er selbst wohl nicht einmal bemerkte, huschte über seine Lippen, bevor Caiwen ihren geplanten Ausflug angesprochen hatte. „Von mir aus sofort, aber Nojra ist es zu heiß für den Freizeitpark.“, klärte er sie auf und blinzelte dabei zur Übeltäterin. „Also, von mir aus können wir auch zum Meer. Aber nur, wenn der Eintritt zum Park das nächste Mal auf euch geht.", kicherte der Schwarzhaarige und lachte sich über seine glorreiche Idee fast schon ins Fäustchen. So hatte er  wenigstens auch was davon.

25. Juni 2015, Nachmittag
mit @Caiwen @Leviathan


Wie so üblich schob der genüsslich schmomsende Engel noch einen saucoolen Spruch hinterher, bevor sich nun auch prustendes Gelächter zu seinem ohnehin schon zehn Meter breiten Grinsen dazu gesellte. Im ersten Moment wollte die verärgerte Nixe erneut genervt mit den den Augen rollen, bemerkte dann aber schlussendlich selbst, dass die gesamte Situation doch ziemlich witzig war. Zum einen das und wenn es um die ansteckende Lache ihres Sandkastenfreunds ging, konnte sowieso kein noch so hartgesottener Grummelbär widerstehen. Also tat sie es ihm gleich und stimmte mit ein.
In diesem Augenblick fand auch Caiwen endlich ihren Weg zum Getränkeautomaten und begutachtete das Chaos vor sich mit einem ebenfalls nicht minder amüsierten Ausdruck. “Naaaaaa, wie lief das bestimmt furchtbar aufregende und aufschlussreiche Gespräch? Steht dein Lebensplan jetzt?” Klar, die Lehrer hier wollten am Ende sicher auch nur, dass der nicht zu bändigende Haufen von pubertierenden Teenies wenigstens den Ansatz für ein zukünftiges Leben entwickelte. Aber nach dem Unterricht….im Sommer….ernsthaft?
Apropos Hitze. Mit mehr oder weniger elegantem Schwung erhob sich die Braunhaarige in die Senkrechte und schob zuallererst einmal einen Riegel vor Levis hoffnungsvolle Schnapsidee. “Pff, wers glaubt. Eher friert bei den Temperaturen die Hölle zu.” Den rechten Zeigefinger demonstrativ auf die Stirn des Schokomonster gerichtet zog sie schmunzelnd eine Augenbraue nach oben, “Du hast da übrigens was.”. Ohne großartig weiter darauf herumzureiten wandte die Schülerin sich nun ihrer engen Freundin zu. “Naja, also ich finde ja der Freizeitpark geht eigentlich so ziemlich immer und läuft ja so prinzipiell nicht weg. Das gute Wetter hingegen…. Ich mein, es ist endlich wieder warm genug zum Baden und die Schuppen jucken. Außerdem muss ich mal mit euch quatschen, es ist was passiert, das glaubt ihr mir nie!” Der rehäugige Dackelblick war, wie nicht anders zu erwarten, eine astreine Kostprobe für ihr schauspielerisches Ausnahmetalent. Dem konnte sich die weiße Wölfin unmöglich entziehen! Tschüss bisheriger Zukunftswunsch, hallo Oscars!
Egal wie der angebrochene Nachmittag letztendlich aussehen würde, sie wollte auf keinen Fall länger als notwendig in den geheiligten Hallen der für heute beendeten Schule verweilen. Nach vorn gebeugt schnappte Nojra sich ihre vollgepackte Tasche, breitete anschließend einladend die Arme aus und nahm eine siegessichere Pose ein. “Also?”

25. Juni 2015, Nachmittags
mit @Nojra, @Leviathan

“Haltet die Klappe und kommt mir ja nicht weiter mit diesem Arbeistauftrag.“, konterte ich sofort, als die Beiden wissen wollten, was wir denn noch so wichtiges besprochen hatten. Das war wohl eine der wenigen Hausaufgaben, wo ich sogar Schwierigkeiten hatte, diese mit meinen Besties zu teilen. Es war mir unangenehm über dieses Thema zu sprechen. Zukunftspläne? Und das mit 16? Das waren die klassischen Aufgaben, die sowieso nichts brachten. Als Kind will man Tierärztin, Feuerwehrmann oder Millionär werden. Was wird daraus? Naja – nichts vermute ich. “Aber was weiß ich schon…“ Dass es in meiner Verschriftlichung mehr darauf ankommt, wie ich einfach nur glücklich werden könnte, bringt mir die Berufswahl eher weniger was, wenn ich noch nicht weiß, was mich dahingehend glücklich machen könnte. Ziemlich beschissen.
Ich wollte nicht mehr weiter über dieses Topic sprechen, worüber ich sehr froh war, dass der Themenwechsel rasch angenommen wurde. Mir entkam ein kurzes Kichern, als sich der Engel die schokoladigen Finger an die Stirn knallte und einen lustig aussehenden Fleck auf seiner Birne hinterließ. Doch wenn es nur um Vanillepudding gehen würde, war der Anreiz auf eine Wette ja doch nicht so berauschend. Schließlich wusste ich ja, es war attraktiver, wenn ich es schaffen würde seinen Schokopudding zu ergattern. Mein Daumen näherte sich dem Gesicht des Schwarzhaarigen und wischte über den kleinen Schokofleck auf seiner Stirn, sodass er nicht mehr aussah, wie ein kleines Schokomonster. Ich betrachtete den braunen Klebstoff auf meinen Fingern und sah mich unbeholfen um, als wir unsere naheliegenden Zukunftspläne gemeinsam erarbeiten wollten. “Das wäre doch ein besserer Arbeitsauftrag!“, dachte ich mir nur und horchte auf, als Nojra erklärte, dass sie lieber baden gehen wollte, als in den Freizeitpark. Mir kam dieser Vorschlag gerade recht. Bei einer Affenhitze in den Park? So lustig konnte das doch gar nicht werden. Außerdem hatte ich gestern schon meine erhebliche Probleme damit, die Hitze in Kombination mit Adrenalin und Anstrengung zu meistern. Immer noch nah dem Engel stehend schnappte ich mir mit der sauberen Hand seinen Ärmel und schmierte die Schokolade daran ab. Er musste es ohnehin waschen und so waren Nojra und Levi wieder quitt. Beide sahen nun bescheuert aus mit der befleckten Schuluniform.
“Mh, find ich eine super Idee…“, stimmte ich dem Vorschlag ein, ehe ich einen vorsichtigen Schritt zurück trat, nicht dass der Nakamura noch auf die Idee kam, noch weitere braune Flecken zu verteilen. Mich wieder an ihn gewandt, fuhr ich fort: “…vorallem nach dem gestrigen Tag, wär etwas Entspannung angebracht.“
Während Nojra mega gespannt war auf ihre scheinbar tolle Story, die sie zu erzählen hatte, zog ich mir die Augenbrauen hoch und versuchte etwas zu erschnüffeln. Doch da war nichts. Scheinbar wollte sie das für später behalten und uns das in einer einzigartigen Powerpoint Präsentation inklusive Plakat und Laserpointer erzählen, was mir auch recht war. Mit einem zufriedenen Schmunzeln meinte ich zu ihr nickend: “Ist gut, dann zahlt Nojra das nächste Mal den Eintritt für den Freizeitpark.“ So versuchte ich zumindest mich aus dieser Sache rauszumogeln. Ob es gelang? Irgendwann würde auch bei mir Sparfuchs das Geld eng werden, wenn ich den Engel zu noch mehr Aktivitäten, Essen und Trinken einladen musste.
“Na, dann lass uns zuhause noch die Sachen holen und dann gehen wir aber gleich los.“, forderte ich die Gruppe auf und startete munter den Weg aus dem Gebäude, hoffentlich in Begleitung der beiden Klassenkameraden. Meine Freude erhöhte sich mit jeder Minute im Unterricht, die verging. Umso gequälter war ich, als der Unterricht vorbei war und ich noch das Gespräch mit der Lehrperson erledigen musste. Doch nun war es so weit: die drei Musketiere machten sich auf den Weg zu einem unterhaltsamen Nachmittag!

tbc: Das Gelände vor dem Wohnheim

25. Juni 2015, Nachmittag
mit @Leviathan und @Caiwen


Ein breites Grinsen stahl sich auf das Antlitz der Braunhaarigen, als Caiwen ihren Schokodaumen am Ärmel des obercoolen Engels abwischte. Geschah ihm ihrer bescheidenen Meinung nach genau recht! Nun war sie nicht mehr allein mit ihrem ungünstig verschmierten Schuloberteil. “Braun ist eindeutig deine Farbe!” Mit einem ironischen Zwinkern wandte sie sich schließlich wieder ihrer guten Freundin zu, die ihr zumindest im ersten Moment erwartungsgemäß den Rücken stärkte. “Ich wusste, du verstehst mich! Dieses Wetter schreit förmlich danach so richtig ausgenutzt zu werden! Sommer, Sonne, Wasser, Eis! Vier Dinge, die untrennbar miteinander verwoben sind!” Wie sie es gar nicht abwarten konnte sich von den heranrauschenden Wellen des Ozeans über die unendlich blaue Oberfläche treiben zu lassen. Ausgiebige Tauchausflüge würde sie zu einem späteren Zeitpunkt unternehmen, da sie ihre Begleiter nur ungern alleine lassen wollte. Andererseits wäre es vermutlich genau das was die beiden Turteltäubchen bräuchten….ungestörte Zweisamkeit. Immerhin musste man kein Tiermensch sein, um die gegenseitige Anziehung zehn Kilometer gegen den Wind zu riechen!
Leider wurde der euphorische Enthusiasmus der Halbnixe durch das plötzliche Eingehen auf Levis hoffnungsvolle Schnapsidee seitens der Wölfin mit einem zielsicher angesetzte Roundhouse-Kick auf den harten Boden der Gegenwart befördert. Den Mund im Schock halb geöffnet und einem ungläubigen Ausdruck in den Augen starrte sie das schwarzhaarige Mädchen vor sich fassungslos an. “Ich kann nicht glauben, dass du mich so hintergehst! Bis gerade eben war ich noch die stolze Hälfte zweier Besties, aber nun…..”, geknickt und mit traurig hängenden Schultern drehte die Schülerin sich um einhundertachtzig Grad, “....zieh mal bitte das Messer wieder raus.”. Bei all der gespielten Empörung kam sie trotz allem nicht umhin am Ende amüsiert aufzulachen. Jedem Tag, ohne mindestens einen frechen Schlagabtausch zwischen den drei Musketieren, fehlte einfach das gewisse Etwas, soviel stand fest. Wenn man unzertrennlich war, fehlten einem manchmal sogar die mit Abstand nervigsten Angewohnheiten der jeweils anderen. “Ich muss übrigens gleich nochmal kurz einen Zettel im Büro des Heimleiters abgeben, dauert nicht lang. Ihr könnt ja schonmal vorlaufen, ich komme nach!”
Nachdem der Plan für das angestrebte Nachmittagsprogramm zwei zu eins erfolgreich überstimmt wurde, nickte Nojra bereitwillig auf die Aufforderung zur Eile, schnappte sich wanderlustig die beiden Träger ihres Rucksacks und marschierte ebenfalls los. Bei allem was in diesem Universum heilig war, sie hatte genug von der stickigen Schulluft für heute!


tbc: Büro der Heimleitung

25. Juni, nachmittags
mit @Caiwen, @Nojra

Da Caiwen ein großes Geheimnis aus ihrer bestimmt voll durchgeplanten Zukunft machen wollte, verflüchtigte sich das Thema doch recht schnell und bald ging es schon wieder um die gemeinsame Gestaltung des freien Nachmittags.
„Was? Wo?“, hinterfragte der Nephilim Nojras Aussage und schielte mit beiden Augen zusammen und leicht nach oben, als würden sie den Weg ihres Zeigefingers folgen wollen. So schnell konnte er aber dann auch gar nicht reagieren, war Caiwen schon zur Hilfe geeilt und beseitigte den Schokoladenfleck auf der Stirn des Oberschülers. „Danke.“, nuschelte er leise und bemerkte gar nicht, wie sich seine Backen leicht rötlich färbten. Wie sich Caiwen anschließend an seinem äußerst sorgfältig gebügelten (nicht) und komplett sauberen Hemd die Finger abwischte, aber schon. „… für nichts.“, fügte er noch brummig hinzu.
Spätestens, als Caiwen die Ereignisse des gestrigen Abends ins Spiel und als weiteres Argument gegen den Freizeitpark und für den Strandbesuch brachte, war auch der Engel überstimmt, wenn auch nicht ganz überzeugt. Falls jemand fragen sollte: Die beiden Mädels hatten Schiss und sie sind deshalb nicht gegangen. Wahrscheinlich hatte Caiwen sogar recht und es war wirklich das Beste, ihr einen weiteren Adrenalinschub zu ersparen. „Wieso? Ist dir wieder schwindelig geworden?“, fragte er sie sicherheitshalber noch und legte eine mehr oder minder strenge Miene auf.  
Der letzte Anstoß war gegeben, als im Team beschlossen wurde, dass der Eintritt des Freizeitparks das nächste Mal auf Nojra gehen würde.  Das zumindest war Leviathans und Caiwens Vorschlag, womit sie eine Mehrheit bildeten und somit klang für den zerstreuten Engel auch alles ganz logisch und in seinen Augen war keine weitere Diskussion notwendig. „Warte, ich bohr’s dir fester rein“ Sofort drängte er sich vor Caiwen, um das Messer, den Keil zwischen Caiwen und Nojra, symbolisch tiefer in ihren Rücken zu pressen. „Erledigt!“, verkündete er schließlich freudig, klatschte einmal stolz in die Hände, ehe auch er sich seine Umhängetasche vom Boden schnappte und gemeinsam mit Nojra und Caiwen das Schulgebäude verließ und den elendslangen Fußweg zum Wohnheim auf sich nahmen. Auf die Erzählungen seiner Kindheitsfreundin war der Engel wohl mindestens genauso gespannt wie Caiwen, aber aus unterschiedlichsten Gründen musste das vorerst warten. Mal war es eine Katze, die die Truppe verfolgte und Caiwens Nackenhaare zu Berge stehen ließ, mal ein paar Idioten aus der Parallelklasse, die Nojra wohl nicht die notwendige Freiheit ließen, ihren beiden Freunden ihr Herz auszuschütten. Da sie aber sowieso vorhatten, den Nachmittag miteinander zu verbringen, konnte das vorerst auch warten.

tbc: Vor dem Wohnheim oder direkt am Strand? Ihr entscheidet :D