Wenn man das Zimmer betritt ist das erste, was man mitbekommt ein modriger Geruch der einem direkt in die Nase steigt - wie ... schön. Scheinbar wird hier größtenteils Notenlehre unterrichtet und gesungen, außer der Tafel mit den Notenzeilen steht hier noch ein Klavier, auf dem wohl der Lehrer spielt, wenn die Schüler dazu singen.
Die Sonne drang durch das geöffnete Fenster und fiel geradewegs auf ihre blasse Haut. Dieses Wetter würde sie noch ganz krank machen. Auch wenn die frische und unverbrauchte Luft gut tat, so kehrte sie doch lieber wieder in die weniger angenehme Luft zurück, wenn sie dadurch der Sonne entgehen konnte. Die junge Midford hatte sich soeben wieder aufgerichtet und von der Fensterbank abgestoßen, als ein dunkelhaariges Mädchen den Raum betrat, das der Magiern durchaus bekannt war. Interessiert musterte sie sie, als Roxy mit der Lehrerin sprach und scheinbar ihr Zuspätkommen erklären wollte. So schwer es ihr auch fiel, doch die Engländerin sollte sich noch einmal bei ihr für den Haarschnitt bedanken, den sie da zustande gebracht hatte. Die Arme vor der Brust verschränkend wartete sie schließlich einfach ab und ließ den Bick durch die Klasse schweifen, ehe er an Miko verweilte – ihrer Zimmernachbarin. Die Nixe schien mit dem Wetter zu kämpfen und suchte Ablenkung in der Musik. Hatte sie diese Kopfhörer eigentlich ständig dabei? Es war kaum zu glauben, dass es jemanden gab, der mit diesem Wetter noch schlechter zurecht kam und die Nixe tat ihr beinahe schon Leid. Sie würden zwar nie Freunde werden, doch sie duldeten sich und das war besser als sich zu hassen. Erst als die Lehrerin sich regte kam auch in die Dunkelhaarige wieder Leben zum Vorschein und sie gab ihre verschränkte Armhaltung auf, um die wenigen Meter zwischen ihr und Roxy zu überbrücken. Sie platzte zwar nicht gerne in die Gespräche anderer herein, doch wollte sie auch nicht die ganze Pause mit warten verbringen, wenn sie sich schon dazu durchgerungen hatte der Dämonin zu danken. Mit einer leichten Verbeugung der Lehrerin gegenüber erhob sie schließlich die Stimme. Respekt besaß die junge Midford. Vielleicht nicht unbedingt gleichaltrigen Gegenüber, doch ihre Erziehung hatte nicht vollkommen versagt und wenn sie absichtlich ein Gespräch von sich aus unterbrach, das höher gestellte Personen betraf sah sie es auch ein sich zu entschuldigen und sei es nur eine wortlose Verbeugung. „Ich werde nicht lange stören, doch ich...“, die junge Magierin legte eine Pause ein, in der sie einmal tief durchatmete und dabei die Augen schloss, nur um sie wieder zu öffnen, als sie doch fort fuhr, „...möchte dir noch einmal für den Gefallen danken, den du mir getan hast. Ich schulde dir was.“ Rosiel stand nicht gerne in der Schuld von jemand anderem und hoffte daher, dass sich Roxy schnell um eine Gegenleistung bemühte und sie von dieser Last befreite. Damit war das Gespräch wohl beendet. Unschlüssig, was sie nun anstellen sollte fiel ihr Blick wieder auf das Mädchen mit den langen, blonden Haaren, die so intensiv mit ihrem Handy beschäftigt war. Mit wenigen Schritten war die Engländerin an ihrem eigenen Pult angekommen und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen dieses, während sie das Mädchen musterte. Normalerweise würden die Menschen weg sehen, wenn sie dabei ertappt würden, wie sie eine Person anstarren, doch in diesem Fall war bereits jetzt klar, dass die Magierin sie auch dann noch ansehen würde, wenn die Blondine aufsah.
Natürlich war es wieder einmal Helgi, der sich erhob und sein Gelerntes aufzählte. Die Hälfte davon verstand Calleigh nicht und mit der anderen Hälfte konnte sie kaum etwas anfangen. Wieso nur war er überhaupt auf diese Schule gekommen, wenn er nicht einmal die Sprache vernünftig beherrschte? Innerlich verdrehte Calleigh die Augen; aber wenigstens sollte er jetzt wohl verstanden haben, dass er nicht immer aufzustehen brauchte. Zumindest hoffte sie das, da es schon ein wenig…seltsam war. Bisher hatte Calleigh nicht viel zum Mitschreiben gehabt, lediglich ein paar Namen von Musikern, und so setzte sie an, irgendein Gekritzel auf ihr Blatt Papier zu bringen, als sie plötzlich ihren eigenen Namen aus dem Mund der Lehrerin hörte. Also sah sie zu ihr auf und fragte sich, ob sie wohl bemerkt hatte, wie sie mit ihrem Handy beschäftigt gewesen war und deshalb gerade sie aus der Schülerschaft aufforderte, ihre Frage zu beantworten. Doch im Grunde war es egal; viel sagen konnte sie ohnehin nicht, außer natürlich, sie machte es wie Helgi, der das gesagt hatte, was er in seiner Heimat gelernt hatte. Aber sicher war Niamh darauf nicht unbedingt aus. Sie setzte gerade zu einer Antwort an, als die Klingel zur Pause sie doch noch erlöste – worüber sie auch froh war. So blieb es ihr erspart, eine Antwort zu geben, die die Lehrerin vielleicht nicht hören wollte. Außerdem war es jetzt sogar erlaubt, SMS zu schreiben – was sie auch gleich tat. Das Handy heraus gezogen, verfasste sie schnell eine Antwort, dann sah sie vom Display auf und beobachtete die Leute, während die Lehrerin wieder ein Stück am Klavier begann, das Calleigh jedoch nicht kannte. Irgendwie klang es schön, auch wenn die Blondine so etwas sonst nicht hörte. Kurz schloss sie die Augen und stellte sich vor, am Strand neben ihrer Schwester zu sitzen, wie sie es früher immer getan hatte. Es waren schöne Momente gewesen, die wahrscheinlich nicht mehr wiederkommen würden. Dass sie jetzt hier, ohne sie war, gefiel ihr noch immer nicht. Doch es dauerte nicht lange, da öffnete sie ihre Augen wieder, denn die Tür ging auf und ein Mädchen trat ein, das Calleigh nur zu gut kannte. Das Musikstück verstummte, als Roxy zur Lehrerin ging und sich bei ihr scheinbar für ihre Verspätung zu entschuldigen schien. Die Begrüßung an sie wurde ebenfalls mit einem kurzen Nicken beantwortet, und ja, auch ein Lächeln bekam sie. Dann allerdings beobachtete die Blondine wieder ihre Mitschüler; Miko schien es nicht besonders gut zu gehen, und auch die Lilahaarige, die sie vorhin kurzzeitig angesehen hatte, schien die Sonne nicht besonders zu mögen. Und wo war die Violetthaarige geblieben? Diejenige, die immer diese seltsamen Namen in die Klasse warf, mit denen sicher kein Schüler etwas anfangen konnte? Calleigh konnte sie nicht mehr erblicken. Sie [Aleksandra] musste wohl in die Pause gegangen sein. Wieder klingelte ihr Handy und wieder antwortete sie sofort; mit einem Grinsen im Gesicht schüttelte sie den Kopf. Wieso gab sie sich überhaupt mit ihm ab? Wahrscheinlich war das die schlechteste Idee überhaupt. Aber es war zumindest mal etwas anderes, mit ihm etwas zu unternehmen. Als sie wieder von ihrem Handy aufblickte, sah sie direkt zu dem lilahaarigen Mädchen, welches inzwischen schon wieder an ihrem Platz saß. Und dieses Mal war sie sich zumindest zu hundert Prozent sicher, dass sie von ihr beobachtet wurde. Sie bekam ein kurzes Lächeln, dann widmete sie sich wieder ihrem Handy – von ihrer Freundin zu Hause oder ihrer Schwester war nichts zu hören. Entweder es ging ihnen gut oder es handelte sich um das genaue Gegenteil. Das nicht zu wissen machte sie noch verrückt. Und trotzdem packte sie das Handy wieder weg – es brachte nichts, die ganze Zeit über darauf zu starren. Dadurch würde sie auch keine Nachricht erhalten. Außerdem hatte sie noch immer den Blick des Mädchens aus der zweiten Reihe auf ihr spüren können. Hatte sie vielleicht irgendwas im Gesicht? Auch sie sah sie nun direkt an und tippte mit dem Finger immer wieder auf die Tischplatte, während sie überlegte, ob sie einfach zu ihr gehen und sie zur Rede stellen sollte. Irgendeinen Grund würde sie ja wohl sicher haben. Nach ein paar Minuten des Überlegens stand sie tatsächlich auf, jedoch nicht ohne ihr Handy mitzunehmen – es konnte ja immer noch eine Antwort kommen. Vorne angekommen lehnte sie sich an die Wand zwischen zwei Fenstern, direkt vor dem Tisch des Mädchens mit den lilanen, kurzen Haaren. “Gibt’s was, was du mir sagen willst? Oder was ist der Grund dafür, dass du mich beobachtest?“ fragte sie gerade heraus, sogar noch recht freundlich für ihre Verhältnisse, was nicht hieß, dass es in anderen Augen ebenso war. Sowieso war es schon etwas Außergewöhnliches, dass der Gestaltwandler auf andere zuging und nicht darauf wartete, dass die anderen sie ansprechen würden.
[out: Alix hat mich drum gebeten, das so zu schreiben, weil er ja im Augenblick nich da ist ~]
Das Lächeln hatte Rosiel zur Kenntnis genommen, erwidern tat sie es dennoch nicht. Stattdessen sah sie dabei zu, wie die Blondine sich wieder ihrem Handy widmete. Sie musste ganz schön viele Kontakte besitzen, wenn sie so oft mit ihrem Geschreibe beschäftigt war. Die zweite Möglichkeit wäre noch, dass es jemanden gab, der sich tierisch langweilte und genau aus diesen Gründen im ständigen Kontakt zu ihr stand. Die Engländerin ließ diese Gedanken erst ruhen, als das Mädchen ihren Blick schließlich erwiderte. Interessant...damit hätte ich nicht gerechnet. Eigentlich war die junge Magierin davon ausgegangen, dass sich die Blondine unbehaglich fühlen würde. Das Mädchen schien jedoch eine ganze andere Frage zu beschäftigen, die sich kurz darauf auch Rosiel gegenüber offenbarte, als die Blondine mit ihrem Stuhl vom Tisch zurück rückte und aufstand, um sich zu der Engländerin an ihrem Pult zu begeben, an welchem diese immer noch lehnte. Der Name des Mädchens war also Calleigh. Das hatte die Fachkraft ebenfalls noch einmal betonen müssen, bevor sie von der Pausenklingel unterbrochen wurde. Entweder war sie Rosiel noch nie aufgefallen oder sie war nicht lange an dieser Schule. Beides war gut möglich und wenn ersteres der Fall war, dann hatten sie und Rosiel schon einmal eine Gemeinsamkeit. Die Magierin zog die Augenbrauen hoch, als Calleigh sie gerade heraus mit ihrer Frage konfrontierte. Ihrer Erscheinung nach war sie nicht davon ausgegangen, dass dieses Mädchen so direkt danach fragen würde. Sie hätte doch etwas mehr Zurückhaltung erwartet...“Es war ein Test.“ Im Grunde war er es wirklich gewesen. Sie wollte sehen, wie dieses Mädchen reagierte, wenn man sie offensiv beobachtet. Ob sie sich verhielt wie jeder andere oder bereits jetzt Individualität an den Tag legte. Sie hatte letzteres getan, was in gewisser Weise auf eine selbstbewusste Persönlichkeit schließen ließ. Sie hatte etwas forsches an sich. Mit solchem Verhalten konnte die dunkelhaarige Magierin umgehen. Sie selbst nahm kein Blatt vor den Mund. Schließlich hoben sich ihre Mundwinkel doch noch so weit an, dass es einem freundlichen Ausdruck gleich kam, als sie sich der Blondine vorstellte. „Rosiel.“ Vielleicht hielt sie ihre Klassenkameradin bereits jetzt für merkwürdig, doch von solchen Gestalten gab es hier auf der Insel sicher noch weitaus merkwürdigere Wesen. Allmählich dämmerte es der Engländerin. War sie nicht eine der Personen gewesen, die...“Du bist eine der Neuen aus der vergangenen Woche, oder?“ Zu dem Zeitpunkt war sie in ihrer Heimat gewesen und so gesehen war Calleigh schon ein paar Tage hier, doch für Rosiel war es das erste wirkliche Aufeinander treffen. Ob sie Sympathie für das Mädchen empfinden würde sollte sich noch zeigen.
So, wie sie gefragt hatte, bekam sie auch gleich eine Antwort; direkt und klar zu verstehen. Nur stellte sich ihr nun die Frage, in welcher Art und Weise sie denn gerade getestet wurde und vor allem, wieso. Sie wusste ja, dass sie in der Schule war, aber auch noch von einer Schülerin getestet zu werden, die sie nicht einmal kannte, war dann doch recht ungewöhnlich und fragwürdig. "Ein Test? Inwiefern, wenn ich fragen darf?" In welcher Weise sollte sie schon von ihr getestet worden sein? Sie hatte doch nichts gemacht, außer zu ihr zu kommen und sich zu fragen, wieso man sie beobachtete, obwohl sie definitiv noch nie mit dem Mädchen gesprochen hatte. Sie hoffte ihre Antwort zu finden, doch konnte es natürlich auch sein, dass ihr nur zur Ungenüge geantwortet werden würde und sie damit nicht zufrieden gestellt sein würde. Aber das würde sich wohl schneller heraus stellen, als es Sinn machte, darüber nachzudenken. Also beließ sie es dabei und wartete einfach eine Antwort der Kurzhaarigen ab. Auch ihre Mundwinkel hoben sich leicht nach oben, als sich die Lilahaarige ihr vorstellte. Rosiel. Ein ungewöhnlicher Name, aber davon gab es ja sicher viele. Und außerdem fand Calleigh ungewöhnliche Namen gar nicht mal so schlecht. So konnte wenigstens nicht jeder zweite den gleichen Namen tragen; das wäre einfach langweilig. "Meinen Namen kennst du ja wahrscheinlich schon." sagte sie und nickte kurz und leicht. Sollte sie noch irgendetwas sagen? Sie war noch nie jemand gewesen, der mehr sagte als nötig; zumindest in den meisten Fällen. Zu viele Worte waren überflüssig. Nur manchmal traf das wohl nicht zu, wenn sie an ihren Ex dachte, an den sie doch viel zu viele Worte verschwendet hatte. Sogar die Zeit mit ihm war nur eine Verschwendung gewesen. Aber das spielte hier und jetzt kaum noch eine Rolle. Wie Rosiel allerdings Darauf kam, dass dass sie 'eine der Neuen der letzen Woche' war, war Calleigh nicht ganz klar; vor allem gerade jetzt. Aber so lernte man sich kennen, nicht? Außerdem war es auch nicht weiter schlimm, immerhin stimmte es ja. "Ja, stimmt. Woher weißt du das?" stellte sie ihr die Gegenfrage, wobei es ja eigentlich nicht gerade schwer war zu wissen, dass sie neu war, wenn man schon länger auf der Schule war. Und das schien Rosiel wohl zu sein. Aber wer war denn letzte Woche noch alles neu dazu gekommen? Sie konnte scheinbar nicht die Einzige sein, sonst wäre sie ja wohl kaum eine der Neuen. Da es sie aber kaum interessierte, würde sie auch nicht weiter danach fragen. Sie würde schon die Leute kennen lernen, da war es ja egal, wie lange sie schon auf der Insel waren. "Wie lange bist du schon hier?" fragte sie trotzdem; das zu wissen konnte ja nicht schaden, selbst wenn man nur wenig mit der Information darüber anfangen konnte. Doch bevor sie eine Antwort erhalten konnte, vibrierte ihr Handy in der Hand - wenn Rosiel sie wirklich beobachtet hatte, musste sie sie sicher für verrückt halten, so viel, wie sie gerade in ihrem Handy tippte. Aber sie schrieb tatsächlich nur mit einer Person - was schon beinahe an ein Wunder grenzte, das sie sich selbst nicht erklären konnte, wenn sie seinen Charakterzug einmal bedachte. Beim Lesen der SMS musste sie wieder einmal grinsen; schnell tippte sie eine Antwort, um sich wieder Rosiel widmen zu können - wäre eine Entschuldigung jetzt angebracht? Schließlich gehörte es sich eigentlich nicht, sich mitten in einem Gespräch etwas anderem zuzuwenden. Aber viele Entschuldigungen hatte sie ja noch nie ausgesprochen; und damit würde sie jetzt sicher nicht anfangen.
Wie sie solche Fragen doch nervten. Es erweckte immer den Eindruck, als wurden sie nur gestellt, um ein Gespräch am Laufen zu halten und mehr ins Detail zu gehen. Im Endeffekt war es dann immer das selbe. Eine Person stellte die Fragen. Da hätte man ja genauso gut mit sich selbst reden können...Dennoch ging sie darauf ein. Vielleicht stellte die Blondine ja später von selbst eigene Fragen. Rosiel wollte sich jedenfalls nicht voreingenommen verhalten. „Um zu sehen, ob du dich wie jeder andere verhältst und dem Blick ausweichst oder nicht. Du gehörst scheinbar zu den wenigen die nicht einfach weg sehen.“ Rosiels Ausdruck veränderte sich kaum merklich, doch er hatte etwas beruhigendes an sich, auch wenn von Freundlichkeit nicht wirklich die Rede sein konnte. Sollte sie jetzt kommentieren, dass sie ihren Namen bereits kannte? Nein, das wäre wohl überflüssig gewesen. Also ließ die Engländerin es einfach unkommentiert im Raum stehen, ehe sie sich noch einmal dem Blick durch die Klasse widmete. Roxy hatte den Raum bereits wieder verlassen, obwohl sie doch gerade erst gekommen war. Kaum da und schon wieder weg, was? Calleigh appellierte schließlich wieder an Rosiels Aufmerksamkeit und die Dunkelhaarige richtete ihren Blick auf die Blondine. Bereitwillig antwortete sie ihr schließlich nach einer kurzen Pause. So hatte sie sich die Zeit zwischen den Stunden jedenfalls nicht vorgestellt. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dich zuvor schon gesehen zu haben und da ich nur in der letzten Woche nicht da auf der Insel war, schien mir dies die einzige Möglichkeit zu sein.“, eine plausiblere Aussage war wohl kaum möglich gewesen und musste für jeden verständlich und nachvollziehbar sein. Rosiel ließ sich nicht viel Zeit, ehe sie auch schon ihre nachfolgende Frage beantwortete. „Circa ein Jahr.“, eine kurze und knappe Antwort. So wie man es erwartete. Sie hatte doch wirklich selbst eine Frage gestellt. Es lohnte sich also doch manche Gespräche aufrecht zu erhalten. Calleigh schien jedenfalls nicht zu der nervigen Sorte von Leuten zu gehören, die einen mit Fragen bombardierten oder nur Müll von sich gaben. Das brachte ihr dann wohl einen Bonuspunkt bei der jungen Magierin ein. Als sich schließlich wieder das Handy ihrer Gesprächspartnerin meldete zog sie skeptisch die Augenbrauen in die Höhe und verkniff sich einen Kommentar – fürs erste. Stattdessen ließ sie den Blick aus dem Fenster wandern, über den Pausenhof hinweg in den verhassten, blauen Himmel. Erst als sich die Blondine wieder von ihrem Handy löste wagte es Rosiel dch einen Kommentar dazu abzudrücken. „Nicht gerade höflich.“ Das war alles, was sie dazu zu sagen hatte. Stattdessen wechselte die Engländerin das Thema - mehr oder weniger. „Der Unterricht scheint dich nicht wirklich zu interessieren, was?“, mit dieser Aussage wandte sich Rosiel wieder mit ihrem Blick der Lehrerin zu, die am Klavier saß. Wollte si ejetzt die ganze Pause so verbringen? Das konnte ja noch lustig werden...Allmählich begann sich die Dunkelhaarige schon auf den Mathematikunterricht zu freuen.
Krach. Ein lauter Schlag war von außerhalb der Zimmertür zu hören, ehe sich dieser einen Moment später bereits wiederholte. Ein leises "Itatatatataaa..." war zu hören, ehe sich die Tür schließlich öffnete und eine leicht verwirrt dreinblickende Yuzuriha in ihr zu erkennen war, welche anscheinend gerade zwei Mal hintereinander vergessen hatte, die Türklinke herunterzudrücken, weshalb ihr Schädel hatte Bekanntschaft mit ihrem Kopf machen müssen. Eine doch recht schmerzhafte Angelegenheit, was sich darüber hinaus am roten Fleck zeigte, welcher nun auf ihrer Stirn thronte. "Mir.. ist.. ist.. schwindlig.." Ihr verwirrter Blick durchgeisterte den Raum, ehe sie langsam aber sicher einen Fuß vor den anderen setzte, immer und immer wieder, wobei sie Ausschau nach der Lehrerin hielt, welche sie jedoch erst beim zweiten Blick am Klavier ausgemacht hatte und weiter nach vorne torkeltewobei sie sich kurz die Stirn massieren zu begann. Das Sprichwort 'mit dem Kopf durch die Wand gehen' war nun einmal nicht von jedem umzusetzen - vor allem nicht von der Karuyaka, welche alles andere als einen kräftigen Körper ihr Eigen nannte. Ein paar tapsende, unsichere Schritte folgten, bis sie schließlich die rothaarige Frau erreicht hatte, noch immer verwirrt in ihren Taschen herumwühlte und dieser schließlich die Entschuldigung hinhielt, um sich endlich auf ihrem Stuhl niederlassen zu können. "Karuyaka.. Yuzuriha.." Ein leicht verwirrter Blick huschte über ihr Gesicht, ehe die Benommenheit durch ihre Kollision mit der Tür langsam aber sicher abzunehmen begann und die Blondine ein wenig stetiger weitersprechen konnte. "Ich war mit Roxy... im Krankenzimmer. Hatte Fieber... Das ist die Entschuldigung.." Sich am Klavier abstützend, legte sich ein nervöses Grinsen auf ihre Lippen, als sie sich ein weiteres Mal umblickte, von ihrer neuen Freundin jedoch jede Spur zu fehlen schien. War sie wirklich in der richtigen Klasse? Den Gesichtern nach zu schließen ja, aber von ihrer neuen Freundin fehlte jede Spur. War sie wirklich so lange unterwegs gewesen? *Naja, ich hab mich unterwegs ein kleeeeeein wenig verirrt... passiert ja manchmal... oder..?!* Tief durchatmend, schien sich ihr Zustand langsam aber sicher völlig zu normalisieren, ehe sie erneut ihre Lehrerin anblickte und dieser verkündete, dass sie sich wohl langsam aber sicher auf machen würde, ihren Platz aufzusuchen. "Kann ich mich auf meinen Platz setzen..? Habe mir gerade an der Tür ein wenig den Kopf angehauen..."
Bevor Roxy noch irgendwas sagen konnte trat eine weitere dunkelhaarige Schülerin zu uns, welche ich fix musterte. So viel ich wusste war Rosiel ihr Name, wie ich dies vorhin meinem Sitzplan entnommen hatte. Ich lächelte sie einfach nur leicht an und neigte leicht meinen Kopf, ehe ich mich abwandte und zur Tafel ging um diese zu wischen. Was nun hinter mir vor ging bekam ich kaum mit, bemühte ich mich darum dem Gespräch der beiden Mädchen nicht zu lauschen. Es ging mich nichts an und daher.. wollte ich mich auch nicht einmischen. Dennoch konnte ich mich nicht beherrschen und schnappte wenige Fetzen auf, ehe ich mich zu einem Fenster begab, die Unterarme auf das Fensterbrett legte und hinaus schaute. Eine warme Brise wehte durch mein Gesicht, doch von den heißen Sonnenstrahlen blieb ich zum Glück verschont. Es war schon zu komisch hier bei Tage herumlaufen zu können und ich denke, nicht nur mir ging es dabei so, sondern auch anderen Vampiren, die hier vielleicht an der Schule waren. Bis jetzt hatte ich noch keinen kennen gelernt, doch das könnte sich ja ändern. Genug frische Luft geschnappt stellte ich mich wieder aufrecht hin und blickte mich im Musikraum um, um erste Überlegungen anzustellen, was man hier verbessern könnte. Nachdenklich runzelte ich die Stirn, bis ich zu folgendem Entschluss kam: der ganze Saal konnte renoviert werden und einige mehr Instrumente wären auch nicht schlecht. Vielleicht auch einfach ein größerer Saal.. Nun ja, lange konnte ich nicht darüber nachdenken, da nahm ich einen neuen Geruch auf und sah eine zierliche Hand am Türrahmen, ehe ein weiterer Blondschopf zur Schau kam, ziemlich verwirrt und sich die Schläfen massierend, als hätte sie Kopfschmerzen. Langsam ging ich zurück zum Klavier und setzte mich erneut auf den Stuhl, wollte gerade ein neues Klavierstück anstimmen, da stand die junge Frau neben mir welche sich sogleich vorstellte, stockend, bis sie stockend ihre Entschuldigung herunter leierte und mir den Zettel gab. Diesen nahm ich, sah sie einen Moment skeptisch an, stand auf und legte ihr sanft eine Hand auf die Schulter. “Sicher, dass du dich für den Unterricht schon wieder bereit fühlst?“ Natürlich freute ich mich über jeden weiteren Schüler meiner Klasse, doch schien es Yuzuriha noch nicht allzu gut zu gehen. Was wäre ich für ein Unvampir, wenn ich nicht auf die Gesundheit meiner Schüler achten würde. Doch schien sie sich zu fassen, wenn auch schwer, ehe sie die Frage stellte, ob sie sich an ihren Platz setzen könnte. Natürlich nickte ich, griff zu meinem Sitzplan, ehe ich auf einen freien Platz in der hintersten Reihe am Fenster wies, welcher ihrer sein sollte. Kurz darauf legte ich den Plan wieder weg, verstaute ihre Entschuldigung in der Mappe, in welcher zuvor schon die der Schwarzhaarigen verschwunden war, und ließ mich erneut auf meinem Sitz nieder, darauf wartend, dass die Pause irgendwann enden würde. Doch hatte ich ja jetzt noch ein wenig Zeit um mir zu überlegen mit welchem Thema wir nun starten würden.
So langsam trudelten auch die anderen auch aber das waren nicht alle. Wahrscheinlich hatten die sich alle verlaufen oder wollte nicht. Naja, war mir auch egal. Als sich Shiro auch bei mir vorstellte, schoss es mir gleich das Wort ‘Playboy’ durch den Kopf. Keine Ahnung ob er wirklich einer war aber sein Lächeln hatte etwas von einem. Ich war da und die Lehrerin schien ganz nett zu sein. Sie stellte sich bei uns vor und macht uns auch unmissverständlich klar was sie in ihrem Unterricht duldete und was nicht. Schien ganz fair zu sein. Dann wollte sie das wir uns vorstellten. Einer nach dem anderen stellte sich vor und ich tat es ihnen einfach gleich. Eher abwesend verfolgte ich den weiteren verlauf des Unterrichts. Keine Ahnung was mit mir los war. Ich hatte einfach ein Tief und somit auch keine gute Laune und war auch recht froh darüber das mich die Lehrerin nicht dran nahm. Die Zeit schien wie im Flug zu vergehen, als schon die erste Pause war. Wie erlösend das war, das Wort ‘Pause’ zuhören. So schnell wie es ging war ich von meinem Stuhl auf gesprungen und mit den Worten “Bis später dann.” raus gelaufen. Raus aus diesem stickigen Raum und raus auf den Gang, wo nicht unbedingt besser Luft herrschte aber es war eindeutig angenehmer.
Bei der Antwort, die sie bekam, zog Calleigh nur eine Augenbraue in die Höhe und kommentierte sie mit einem einzigen "Aha.", sagte sonst aber nichts mehr dazu. War das in ihren Augen jetzt gut oder schlecht, dass sie ihrem Blick nicht ausgewichen war? Sicher sein konnte sich die Blondine da nicht, aber es konnte ja wohl kaum falsch sein, nicht so zu sein wie alle anderen. Das hatte wohl mit Selbstbewusstsein zu tun; nicht immer das zu machen, was von einem erwartet wurde. Allerdings konnte das manchmal auch zu Ärger führen. Ein kurzer Blick glitt durch den Raum, bei dem sie das Fehlen ihrer Zimmernachbarin bemerkte - seit wann war sie denn wieder verschwunden? Und wieso war sie erst gekommen, wenn sie sofort wieder verschwand? Naja, sie würde schon wissen, was sie tat. Und spätestens zur Stunde würde sie bestimmt wieder da sein - wieso machte sich Calleigh eigentlich Gedanken darüber? Noch bevor Rosiel ihr letztlich auf ihre Frage antworten konnte, vibrierte ihr Handy erneut und obwohl Calleigh es selbst hassen würde, wenn ihr Gesprächspartner nur mit seinem Handy zugange war, schrieb sie eine Antwort auf die SMS - noch war es eben etwas wichtiges, was geklärt werden musste. Sobald das erledigt war, würde sie durchaus auch auf ihr Handy verzichten können - fürs Erste jedenfalls. "Das stimmt wohl." war ihr Kommentar auf die Antwort der Violetthaarigen; mehr fiel ihr auch dazu nicht ein. Scheinbar schien ihr Gegenüber sich schon sehr gut auszukennen, auch, was die Schüler betraf, die die Schule besuchten. Daraus schloss Calleigh, dass sie wohl schon länger auf der Insel sein musste als manch anderer. Und die nächste Aussage bestätigte ihre Gedanken. Sie nickte darauf, hätte gern noch irgendetwas dazu gesagt, um nicht ganz so ungesprächig zu erscheinen, doch wollte ihr dazu nichts einfallen; abgesehen von ein paar Kommentaren, die absolut sinnlos sein würden und ein Gespräch nicht wirklich am Laufen halten würden. Also schwieg sie eben wieder - man musste ja nicht immer irgendetwas sagen. Abgesehen davon war erneut das Vibrieren ihres Handys zu hören; sie überlegte, ob sie direkt nachschauen sollte und entschied sich letztlich auch dafür. Es war doch verrückt, wie viel sie mit einem einzigen Jungen schrieb, den sie kaum kannte; aber gut, es gehörte eben alles noch zur Planung. Das Handy wieder weggesteckt, erntete sie auch gleich einen Kommentar von ihrem jetzigen Gesprächspartner, den sie ursprünglich mit einem doch recht unhöflichen Satz kommentieren wollte. Es war ja wohl ihre Sache, wann sie sich mit ihrem Handy beschäftigte und wann nicht, aber dann dachte sie daran, dass es ihr selbst auch nicht gefallen würde, weshalb sie sich ihren Ursprünglichen Kommentar verkniff und ihr Handy doch tatsächlich bei Seite legte - wieder vibrierte es, doch dieses Mal entschloss sich Calleigh, gar nicht erst nachzulesen, was er geschrieben hatte. "Da hast du wohl recht." entgegnete sie stattdessen, dachte allerdings nicht daran, sich zu entschuldigen; schon allein dass sie ihr Recht gegeben hatte, musste ihr jetzt eben genügen. Aber sie stellte ja auch schon ihre nächste Frage - oder vielmehr Aussage - in den Raum, also konnte es ja nicht so schlimm gewesen sein. "Nicht wirklich. Hat bisher recht wenig mit Musik zu tun, finde ich. Und diese ganzen Vorstellungs- und 'Was habt ihr schon so gemacht'-Runden finde ich auch überflüssig." gab sie Rosiel als Antwort. Irgendwann würde man sich schon kennen lernen; außerdem gab es auch solche, die schon länger auf der Schule waren, weshalb Vorstellungsrunden noch überflüssiger wurden. Und immer in Erfahrung zu bringen, was man schon gemacht hatte, war im Prinzip auch nicht notwendig. Wofür waren denn die Lehrer da? Sicher nicht, um erstmal in Erfahrung zu bringen, was schon durchgenommen wurde und was nicht. Das war einfach nur schlechte Organisation und könnte vermieden werden, wenn man sich im Vorfeld mal erkundigen würde. "Findest du's denn viel spannender hier?" fragte sie ungläubig - aber es konnte ja trotzdem sein. In den Kopf eines Menschen - oder Wesens - konnte man ja nie gucken. Und im Endeffekt wäre das auch ziemlich langweilig.