In der Cafeteria gibt es nur den nötigen Schulfraß. Hier wird den Schülern in der Mittagspause ein kleines Mittagsmenü oder diverse Snacks wie Suppen oder Sushi geboten. Am Rande der Cafeteria steht die Theke, von der aus man sich das Essen mit einem Tablett selbst abholen muss. Desweiteren finden sich in einer Ecke des Raumes zwei Automaten, an denen man sich mit Süßigkeiten oder diversen (Soft-)drinks versorgen kann.
Den Weg zur Cafeteria brachte der Italiener schnell hinter sich, sein Magen wollte gefüllt werden, bevor er zu sprechen begann. Mit seinem vollbeladenen Teller schlenderte der Blondschopf zu einem leeren Tisch, ließ sich auf den Stuhl sinken und blickte sich einmal kurz um. Der kleine grüne Kaktus schien seine Gesellschaft wohl nicht zu genießen. Aber was anderes hatte Damian auch nicht erwartet. Es verwunderte ihn nur ein wenig, dass sich die Wölfe ebenfalls bei ihm eingefunden hatten. Vielleicht hatte der Grünhaarige ein paar seiner Prinzipien über Bord geworfen. Wunder konnten geschehen. Matthew war ebenfalls in der Cafeteria. Vielleicht sollte sich Damian doch noch einmal umsetzen und ihm Gesellschaft leisten, besser als der Giftzwerg war er alle mal. Kurz grübelte er darüber nach, entschied sich dann aber doch an seinem Platz zu bleiben. Der Hunger war einfach zu groß um sich jetzt noch Umstände zu machen, daher fing er auch schon an sich das Essen in den Mund zu schaufeln. Er wollte auch nicht unbedingt länger als nötig in der Schule bleiben. Der Unterricht war immerhin beendet und somit war der Countdown der Freizeit gestartet, die leider immer viel zu schnell verging. Kauend blickten seine gelben Irden zum Eingang der Mensa. Helena würde auch früher oder später hier aufschlagen, so zumindest war die Auskunft ihrerseits gewesen. Sein Blick blieb auch weiterhin auf den Eingang geheftet, während er weiter sein Essen vertilgte. Ein Getränk würde er sich später wohl auch noch besorgen, worauf hatte er denn Lust? Vielleicht Eistee? Oder vielleicht doch Cola oder Fanta? Darüber konnte er sich später ebenfalls noch Gedanken machen, worauf er sich jedoch nicht wahnsinnig freute, waren die heutigen Hausaufgaben. Die Lehrer zeigten wirklich kein Erbarmen nach der Werwolfsattacke. Das wiederrum ließ seinen Blick doch wieder zu @Cyril van Nykvist und @Lyall wandern.
Noch innerlich über das Thema des Verabschiedens sinnierend bewegte sich die Französin durch die Gänge des Schulgebäudes. Ihr Ziel war klar, die Mensa. Auch um ihre Schwester dabei zu finden. Auch, wenn Alexandra wohl nicht gerade begeistert von dem Essen hier sein würde. Immerhin war es gefühlte tausend Klassen schlechter als zuhause. Aber was erwartete man von einer Insel, die eine komplett andere Essenskultur aufwies als der Rest der Welt. Alles in allem konnte sie doch froh sein, dass die Mensa nicht auf eine Instant Nudeln Ernährung umgestiegen war. Obwohl das auch einfach zu krass wäre.
Dementsprechend schnell näherte sich die Französin dem ersehnten Ort des Speisens. Bereits jetzt konnte sie eine Schlange von Schülern erkennen, welche sich wohl ihr Essen zu holen schienen. Auch generell schien gerade der Betrieb so richtig anzulaufen. Fehlten nur noch die Geräusche kichernder Mädchen und das Gekreische, weil ein Teil des Bestecks auf den Boden gefallen war. So gesehen freute sie sich gerade sogar über die ausgestrahlte Ruhe, welche dieser Raum schon vor dem Betreten verbreitete. Dennoch: Man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben. Die Blondine hatte sowieso gerade ein ganz anderes Ziel. Immerhin fand sich ihre Schwester nicht von selbst, weswegen sie im Eingang stehen blieb und erst einmal den Raum begutachtete. Ein paar bekannte Gesichter hatten sich schon dort eingefunden. Zwar waren sie ihr nicht alle im Detail geläufig, aber das musste auch nicht sein. Zumindest erspähte sie @Damian an einem der Tische und blieb kurz mit den blauen Augen in eben dieser Richtung hängen und hob einmal die Hand zum Winken. Dann scannten ihre Augen weiter den Raum ab, allerdings ohne einen merklichen Erfolg zu verzeichnen. Dementsprechend verblieb sie auch noch am Türrahmen und drehte sich entgegen des Ganges aus dem sie gekommen war. Ihr linker Arm trug die Tasche über der Schulter, während die rechte Hand noch einmal prüfend das Handy herausholte, um die Zeit zu überprüfen. Zeitlich sollte es in jedem Falle passen, konnte sich also nur noch um Minuten handeln. Dabei war das Problem so einfach zu umgehen gewesen, immerhin hätten sie die Nummern schon auf dem Schulweg austauschen können. Allerdings wäre es schon etwas merkwürdig, wenn der erste Gedanke beim Anblick der Schwester die Handynummer gewesen wäre. Das Versäumnis konnte sie sich also selbst vergeben.
Helena nutzte die Zeit einfach, um sich in dem posieren von Wartepositionen zu üben. Zwar war das eher ein unterbewusster Vorgang, aber sie konnte das echt gut. Zumindest so lange, bis sie einfach das Telefon zurücksteckte und ihren Handspiegel herausholte um einen prüfenden Blick auf sich selbst zu werfen. Noch schien aber alles in Ordnung zu sein. Ein wunderbares Gerät, wenn auch etwas altmodisch. Aber die dem Bedienenden zugerichtete Kamera am Handy war gerade einfach keine Option. Vor allem weil sie immer das Gefühl hatte der Display würde Unreinheiten nicht so gut Darstellen können.
Nachdem ich noch schnell die Tafel gewischt und die Stühle ordentlich an die Tische geschoben hatte, befand ich mich nun auch auf den Weg zur Mittagspause in die Cafeteria. Die Flure waren nicht mehr ganz so voll und so musste ich nicht befürchten gegen einen meiner Mitschüler zu laufen, weil ich meine Nase während des Laufens in eins meiner Bücher steckte. Ich kannte die Schule schon so gut wie meine Westentasche und kannte jeden Weg in- und auswendig, nur die Schüler waren ein Problem, sobald ich nicht mit meinen Augen auf die Flure achtete. In der Cafeteria angekommen stellte ich mich an die Schlange der Ausgabe, um holte mir meine Portion Spaghetti und einen kleinen Salat ab. Mein Buch hatte ich mittlerweile zugeschlagen und ich suchte nach einem geeigneten Tisch, um in Ruhe Essen und meinen restlichen Tag organisieren zu können. Tatsächliche entdeckte ich noch einen komplett Freien und steuerte direkt darauf zu. Als ich mich hinsetzten, wollte bemerkte ich, wie sich gleichzeitig jemand direkt gegenüber hinsetzte. Irritiert blickte ich die Person an und stellte fest, dass ich sie kannte. @Yuu. Mit meinen Lippen konnte ich ein Schmunzeln über diesen Zufall nicht unterdrücken. “Guten Appetit, Yuu.“ Auch wenn wir seit Jahren in eine Klasse gingen und uns sogar noch viel länger kannten, so hatten wir in letzter Zeit immer weniger Kontakt miteinander gehabt. Uns trennte sogar nur ein Tisch voneinander im Klassenzimmer, doch trotzdem hielt sich unsere Kommunikation in Grenzen. So ganz unschuldig war ich an der Situation bestimmt nicht, um so mehr freute es mich gerade, dass uns der Zufall nun an einen Tisch gebracht hatte. Trotzdem wartete ich kurz, bevor ich weiter redete. “Der Unterricht bei Herr Adel war großartig, oder?“ Das klang jetzt vielleicht nach Smalltalk, aber jeder, der mich besser kannte, wusste, dass das Thema Unterricht auf keinen Fall nur etwas war, um die Stille zu überbrücken, denn damit könnte ich ganze Bücher füllen.
Als Er den Blick wieder hob und ein bekannte Feuermähne sah, wurde Ihm faul im Magen. Sofort ließ er den Block in die Tasche gleiten. Egal, ob in der Klasse oder auf dem Schulhof. Yuu ging dieser Frau aus dem Weg. Das Damalige saß immer noch fest verankert in seinem Herzen und er wusste, dass Sie niemals so empfand hatte. Er war damals einfach zu Blöd gewesen. "Gleichfalls." Rutschte es ihm über die Lippen. Angespannt lehnte er sich in seinem Stuhl zurück, der Teller stand unberührt auf seinem Tisch und sein Blick war auf Sie gerichtet. Auf @Ruby Fire. Sie hatten seit längeren keinen wirklichen Kontakt mehr gehabt. Auch wenn es nur ein Tisch war, der sie trennte, war es genug Abstand um keinen Kontakt zu pflegen. Er hatte mehr mit Leviathan und Lyall zu tun, was wohl auch ganz gut war. Sie war hübsch geworden, fiel es Ihm ein. Er erinnerte sich, wie er sich damals aus dem Wald gerettet hatte. Eine wirklich heikle Situation, doch er hatte verstanden warum Ruby damals solche Angst hatte. Ihre Frage drang in sein Gehör ein, arbeitete sich durch die Gehirnzellen durch, welche gerade an Mittagspause gedacht hatten, und verarbeitete das Gesagte. Adel? Verwirrt sah er sie an. "Du meinst Hideyoshi." War seine trockene Antwort. Ein Versehen? Vielleicht. Er hatte nur mitbekommen das Ruby mehr ihren Kopf in Bücher steckte, als wirklich Anwesend zu sein. Er ließ ihr eine kleine Gedenkpause und sah sich in der Cafeteria um. Hier und dort sah er ein paar Gesichter. Einige Tische weiter saß Lyall mit Cyril, einem Pärchen, welches wohl die ganze Schule entzückt. Doch sie waren, wie sonst auch, vollkommen aufeinander fixiert. Ein weiterer Junge setzte sich dazu und eine blonde Schöhnheit ebenfalls. Ein Seufzen glitt aus seinem Mund und sein Magen knurrte beächtlich.
Gespannt starrte er auf seine Cabonara und wusste, dass Ruby ihn wohl im Auge behalten würde. Es war für den jungen Gestaltwandler etwas..unangenehm, vor allem weil seine Lieder in jenem Moment in seiner Tasche lagen. Er hoffte nur, das keiner auf Idee kommen würde..nein... die SnK war ungewöhnlich 'Normal'. Er griff nach Gabel und Löffel und rollte die erste Portion Spaghetti auf seine Gabel. "Nun, sonst? Wie geht es dir?" Natürlich interessierte es Ihn. Sie waren Sandkastenfreunde. Sie hatten mal so viel Zeit miteinander verbracht. Doch seit jenem Abend war alles Anders. Jedoch wirkten seine Worte kalt und schroff, was jedoch unbeabsichtig passiert war. Seine Wärme war schon vor Monaten aus seinem Herzen verschwunden. Seit dem Tod seiner Eltern und dem Tod seiner Grandma, hatte sich das Leben des Jungen gewaltig verändert. Das einzig Positve daran war, dass er mit Lyall und Cyril in einem Zimmer zugeteilt wurde, was die Sache des Kennenlernes erspaarte. Aber wahrscheinlich hatte der Werwolf noch gar nicht bemerkt, das Yuus Geruch in der Luft lag, als er in seinem Bett erwacht war. Yuu war einfach wieder abgehauen, so wie er es immer tat. Aus seinen Gedanken gerissen sah er wiede rzu Ruby, welche wahrscheinlich schon geantwortet hatte, oder nicht? Ihre Lippen schienen versiegelt und seine Spaghettirolle immer noch auf seiner Gabel. Eifrig führte er die Gabel zum Mund. Das er nun, fortan, im Wohnheim wohnte, sollte vor erst in seinen Gedanken bleiben. Er wusste, wie leicht man Ruby aus der Fassung bringen konnte. Oder hatte sich das ebenfalls verändert?
“Danke.“ Ich sah ihn an und dann wieder zu meinem Essen runter. Es war eine komische Situation, obwohl wir uns schon so lange kannten. Ich wusste genau das Yuu noch nie der Junge war, der große Romane erzählt hatte oder man aus seinem Gesicht seine ganzen Emotionen ablesen konnten. Durch unsere lange Beziehung hatte ich, aber diese Eigenheiten aber mögen gelernt und konnte eigentlich trotzdem erahnen, was in ihm vor sich ging, doch jetzt gerade hatte ich keine Ahnung. Verärgert verzog ich mein Gesicht. Yuu hatte recht, natürlich hatten wir nicht bei Herrn Adel Unterricht gehabt, es war Madara gewesen. Wie konnte ich die Namen nur verwechseln? So was passierte mir normalerweise nicht. “Natürlich meinte ich Herrn Hideyoshi.“ Ich versuchte etwas wie ein Lächeln mit meinem Mund zu formen, aber dazu war diese Situation viel zu angespannt. Es herrschte einen Augenblick lang Schweigen zwischen uns und ich nutze die Gelegenheit etwas Spaghetti in meinen Mund und dann in meinen Magen zu befördern. Natürlich stellte er mir genau in diesem Moment eine Frage. Eilig kaute und schluckte ich das Essen runter, damit ich ihm Antworten konnte. “Wie es mir geht?“ Wiederholte ich seine Frage, als hätte ich Tomaten auf den Ohren. “Soweit gut, ich bin froh, dass die Schule wieder losgegangen ist und alles wieder zur Normalität zurückkehrt.“ Ich hatte schon immer einen sehr geregelten und strukturierten Tagesablauf und war dementsprechend leicht aus dem Konzept zu bringen, sobald ungeplante Ereignisse auftreten. Wie der Werwoflangriff. “Und wie geht es dir und deiner Familie?“ Wir hatten schon lange nicht mehr länger als wenige Sätze miteinander geredet und deswegen versuchte ich nun so gut es ging dieses Gespräch aufrechtzuerhalten.
Alexandra
Alexandra Chevalier
58 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Ball-Outfit; siehe Link in der Signatur!
Wie ein gelber Blitz mit Schlittschuhen an den Füßen sauste Alexandra erst durch den Gang des Obergeschosses, dann unfallfrei die Treppen hinab und anschließend durch das Erdgeschoss. Dabei wusste sie nicht mal genau, wo die Cafeteria lag. Dafür wussten dies alle anderen im Gebäude und sie hielten alle auf eben dieses Ziel zu. Alix musste also nur den Rücken folgen und in Richtung aller Nasen flitzen. Hier und da tauchte tatsächlich die schemenhafte Form eines Lehrers auf. Bei der Fahrtgeschwindigkeit war die Umgebung nur noch schwer auszumachen, aber sie war sich sicher, dass es welche waren. Diese Schemen hatten auch irgendwas gesagt, irgendwas gerufen. Der Klassiker wäre, dass sie Alexandra mahnten, nicht zu rennen. Aber sie flitzte ja. Sie sauste und flog förmlich. Das war kein Standardrennen einer 08/15-Schülerin. Daher wackelte auch nicht ihr Haar standardmäßig hinter ihr her, sondern wehte wie eine Fahne mitten im Sturm. Der blonde, lange Pferdeschwanz kam gar nicht richtig hinter her, klatschte allerdings auch niemandem ins Gesicht. Das wäre ziemlich lustig gewesen, wenn auch Alexandra keine Zeit übrighätte, stehen zu bleiben und zu lachen. Ein Kichern für unterwegs wäre dagegen auf alle Fälle drin.
Schließlich bog Alexandra um die letzte Ecke – was sie in dem Moment natürlich nicht wusste – und erspähte am Ende des Flurs die Pforte zur Cafeteria. Außerdem entdeckte sie dort ihr gesuchtes Schwesterherz. Helena war scheinbar von derselben Idee gepackt worden wie auch Alix. Doch … Was tut sie da?, fragte sich Alexandra. Zumindest hielt Helena nicht nach ihr Ausschau. Das einzige, was sie tatsächlich zu interessieren schien, war ihr Aussehen. Ein Schickimicki-Mädchen war sie also immer noch. Manche änderten sich auch nach vorgetäuschten Toden nicht. Dafür musste Helena bestraft werden, entschloss sich Alix. Also legte die Chevalier nochmal an Tempo zu, setzte ihre rasanten Schritte möglichst leise. Das Grinsen wurde immer breiter, je näher sie ihr kam. Mit genügend Vorsprung, sodass es noch überraschender für Helena kam, sprang Alix ab, streckte Arme und Beine wie eine professionelle Leichtathletin nach vorne, verlagerte ihr Gewicht Richtung Ziel und ... traf genau ins Schwarze.
»ELLEN!«, schrie sie – wie sie schon am Morgen geschrien hatte. Und genauso wie sie am Morgen in das Bett ihrer Schwester gehüpft war, klebte sie nun an der Vorderseite eben dieser. Was hinzukam war ein ordentlicher Schwung, den auch ein Bär nicht hätte abfedern können. Der Handspiegel machte einen auf Weitspringer und legte eine rekordverdächtige Distanz zurück, flog quer durch die Cafeteria hinter dem umstürzenden Schwesterpaar. »Du warst schon mal standfester, Schwesterlein«, neckte sie Helena, während sie selbst versuchte, wieder aufzustehen, ohne dabei etwas oder jemand zu zertrampeln. Kaum stand sie, reichte sie ihrer Schwester eine Hand zur Hilfe. »Alleh hopp!« Das war das Zeichen, dass die Hand gegriffen werden sollte, damit es mit neuem Schwung zurück auf die Füße ging. »Dachte mir schon, dass ich dich Vielfraß hier finde.« Alix kicherte ihren Worten hinterher und zwinkerte Helena schelmisch zu.
Es war dieser eine Moment, wo sie sich einmal gründlich im Spiegel überprüfen wollte, welcher der Blondine zum Verhängnis wurde. Aber noch stand sie dort, nichtsahnend und darauf fokussiert selbst die kleinste Unreinheit in ihrem Hautbild zu entdecken. Fündig wurde sie aber bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Das bedeutete, wenn sich in ihrem Antlitz irgendwo ein Schandfleck befand, verbarg er sich unheimlich gut. Dementsprechend war die Chance auch relativ gering das ausgerechnet jemand anderes etwas Derartiges in ihrem Gesicht entdecken würde. Ab und zu sollte sie aber doch noch einmal in die Meute an Schülern schauen und nach Alix Ausschau halten. Gerade als der Befehl dazu in ihrem Kopf formuliert war, ließ sie der Aufschrei einer bekannten Stimme aufhorchen. Instant hob sich der Kopf der Französin und…da war es schon zu spät.
Mit einer Wucht die ohne jeden Vergleich war und dem Tempo eines Blitzes, schmiss sich die Gestalt, welche ihren Namen gerufen hatte, voller Vorfreude auf ihre Wenigkeit. Chancenlos musste sich Helena den Gesetzen der Physik unterwerfen und Trägheit war hier leider nicht an der momentanen Reaktionsgeschwindigkeit zu bemessen. Dementsprechend kam der Rammbock mit dem Namen Alix und brachte den Turm Helena schnell, effektiv und ohne Umschweife zu Fall. Der Spiegel, welcher sich noch in der Hand der Französin befand, musste im Zuge der Reaktion einer wichtigeren Aufgabe weichen und flog deswegen einen nicht gerade kurzen Weg durch die Cafeteria. Helena zog die Augen einen kurzen Moment zusammen und als sie den harten Boden zuerst unter ihrem Gesäß spürte, ermahnten sie ihre Reflexe den Kopf oben zu halten. Geradezu fanatisch strafte sie ihre Halsmuskeln und blieb, zum Glück, so von dem drohenden Schmerz verschont. Was allerdings auf ihr Hinterteil zu beziehen war. Die Tasche der Pariserin war Gott sei Dank ebenfalls vom Gewicht der beiden Mädchen verschont geblieben.
Ein wenig Perplex und vollkommen überrascht schauten die beiden Blauen Seelenspiegel der Chevalier auf das vor ihr liegende Gesicht. Sie wäre lieber mit einer Matratze im Hintergrund umgesprungen worden, keine Frage. Aber Alix konnte sie das auch einfach nicht übelnehmen. Sie freute sich auch immer ihre Schwester zu sehen. Gerade sogar mehr als jemals zuvor, weil es einfach auch ein weiterer Beweis dafür war an diesem Morgen nicht geträumt zu haben. „Du hast mich halt in einem schwachen Moment erwischt.“, erwiderte sie leicht lächelnd und begrüßte gleichzeitig, dass ihre Schwester sich daran machte aufzustehen. Natürlich ergriff sie auch die Hand, welche ihr entgegengestreckt wurde und ließ sich mit einem „Grand Merci!“ wieder auf die Beine ziehen und lachte kurz amüsiert auf, während sie sich mit einer Hand kurz den Dreck vom Rock klopfte. Ein bisschen weh tat ihr das Ganze dann trotzdem. „Wo Essen ist, da bin auch ich, normalerweise.“, setzte sie nach und lächelte ihrer Schwester ehrlich und aufrichtig ins Gesicht, bevor sie sich eine Umarmung gefallen lassen musste. Eine herzliche, feste Umarmung, dann ließ sie ihre Arme auf den Schultern von Alix ruhen und beäugte diese sehr zufrieden. Wärmer konnte sie in diesem Moment einfach nicht Lächeln. Sie sprach es nicht aus, aber es tat gut sie nochmals in den Armen zu halten, sehr gut sogar.
„Außerdem weiß ich doch das du dich mit Essen genauso locken lässt wie ich, Alix.“, sie nahm ihre Hände von Alix Schultern herunter und zwickte ihrer Schwester mit der linken Hand frech in die Seite. „Ansehen tut man es uns trotzdem nicht.“, scherzte sie dabei und zwinkerte der Kampfsportlerin ebenfalls zu. Falls man es den beiden überhaupt mal angesehen hat. Helenas Essen zuhause war immerhin nicht fett gewesen, also auch kein Mittel um ein Polster anzusetzen. Mal abgesehen davon das die beiden körperlich sehr aktiv waren. Okay, Alix wohl etwas mehr als sie, aber das muss ja nichts heißen. Die Figur konnten sie in jedem Falle beide gut halten. Jetzt vielleicht sogar noch besser. Allerdings...da war doch noch was. Kurz drehte sie ihren Kopf einmal etwas zur Seite. Hatte sie nicht eben noch den Spiegel in der Hand gehabt?
Er stocherte in seinem Essen herum, in seinem Gesicht war keinerlei Regung zu sehen. Er war still..zu still, doch Ruby schien das schon gewohnt zu sein. Immerhin war sie es, die diese Stille bevorzugte und durch den Kindergarten - hängend - Yuu nachgerannt war. Diese Erinnerung ließ den Jungen kurz schmunzeln, eher wieder seine Aufmerksamkeit auf die Rothaarige manövrierte. Er nickte, als er Recht bekam. Natürlich hatte er recht, immerhin passte Yuu, auch wenn man es nicht bemerkte im Unterricht beiläufig auf. "Weiß nicht, der Typ ist mir etwas..naja..seltsam verkorkst." Er wusste nicht, wie er Madara Hideyoshi sonst bezeichnen sollte. Sein kalter Blick und seine Körperhaltung hatten Bände gesprochen, dass Jener eher in Ruhe gelassen werden wollte. Doch wieso war er dann Lehrer geworden? Nachdenklich stocherte er in seinem Essen herum. "Leviathan meinte, er wäre früher schon einmal im Wohnheim gewesen.", führte er das Gespräch fort. Für Ihm war es keinerlei Anstregung das Gespräch aufrechtzuhalten, denn immerhin waren Mitschüler selten bemüht mit Ihm eine ordentliche Konversation zu führen. Er hörte zu wie Ruby seine Fragen beantwortete und nickte, als sie diese zur Sicherheit wiederholte. Es war lustig anzusehen, wie Ruby immer noch damit kämpfte Höflich und Vornehm zu sein, während sie ein Gespräch führte. Schon früher hatte sie damit Schwierigkeiten, eine weitere Erinnerung, welche durch seinen Kopf schwirrte. Erinnerungen, Erinnerungen und Erinnerungen, wieso könne der Gestaltwandler nicht neue Erinnerungen schaffen? Fernab von diesem Wesen, dieser Insel und dieser Schule? Seufzend ließ sich der Junge nach hinten, in die Stuhllehne, fallen. Er beobachtete ihre Augen, wie sie suchend nach ihrer Struktur griff. Eine weitere Facette die Yuu immer an diesem Mädchen zu schätzen gewusst hat. Er ließ ihr ihren Spaß und wusste, das sie dieses geregelte Leben brauchte. Er nickte, wiedereinmal. "Ja, es war ziemlich viel los in den letzten Wochen." Zu viel, für seine Verhältnisse. In diesem Moment kam es Ihm in den Sinn. Er musste heute auf das Grab seiner Eltern gehen. Immer ging er Montags aufs Grab, unweit der Stelle wo sie getötet wurden. Er besuchte dort ebenfalls seine Grandma, auch wenn dieses Grab eher wüst aussah. Grabpfleger konnte sich der Junge nicht leisten. Selbst das Haus musste er verkaufen. Seine Fäuste ballten sich. So viel Leid und Elend war beim Angriff der Werwölfe geschehen. Er hasste sie nicht. Nicht jene wie Lyall oder Cyril, aber hasste solche, welche die Ehre Isolas beschmutzt hatten. Seine Hand entspannte sich. Er könne und würde keinen Wutanfall in der Caféteria haben.
Seine Gedanken hingen an Rubys Lippen. Ihre Stimme beruhigte ihn. Immer wenn sie im Unterricht sprach, war es für Ihn, als wäre es Magisch, dabei war die nur eine von Vielen. Dachte er. Doch diese eine Frage, brachte den Jungen aus dem Konzept. Sie konnte es nicht wissen, woher auch? Die Trauerfeier war mit nur zwei Personen geführt worden, dabei war Ruby eine, welche oft zu Familienfesten und großen Essen eingeladen wurde. Er wich der Frage aus. "Ich möchte dir...etwas zeigen. Falls du möchtest?" Er sah ihr, wie schon lange nicht mehr, direkt in die Augen. Seine Augen glänzten, als wäre eine Träne gerade aus dem Winkel gerutscht, doch so schnell wie der Junge die Fassung verloren hatte, so schnell schien sie wieder vorhanden zu sein.
Cf: Die Schule | Obergeschoss | Raum 06 – Sonnenklasse
Der Weg zur Cafeteria war relativ schnell gefunden, denn die Gänge waren alle sehr gut beschriftet und man konnte an den Schildern immer erkennen, wohin man gehen sollte. „Und wie fandest du die zweit Unterrichtsstunden so?“, fragte Lucina noch auf dem Weg zur Cafeteria. Es interessierte sie, wie Lydia den Unterricht fand, denn Lucy war ziemlich begeistert von beiden Stunden gewesen und sie freute sich auf alle Fälle auf die weiteren Unterrichtsstunden. Bei der Cafeteria angekommen, roch Lulu schon das Essen durch die Tür hindurch. Sie öffnete die Tür und trat hinein. Es roch sehr lecker und bei dem Geruch bekam die Orangenhaarige schon Hunger. Sie ging rüber zu der Theke und schnappte sich schnell einen Teller. Sie legte sich etwas von den Spaghetti auf den Teller und noch etwas von dem Salat. Nach einem Platz suchend, schaute sie sich etwas im Raum um. Es waren nur wenige Leute bis jetzt da, was bedeutete, dass es noch viele freie Plätze gab. Sie wartete bis Lydia sich auch was zu essen auf ihren Teller gemacht hatte und sagte dann: „Komm wir setzten uns ans Fenster“. Mit schnellen Schritten ging sie zu einem Tisch, am Fenster und nahm auch sofort platz an diesem. Als Lydia sich auch gesetzt hatte, wünschte sie ihr noch ein „Guten Appetit“ und fing schon mal langsam zu essen an. Der Blick aus dem Fenster war sehr schön. Man hatte einen guten Blick auf die Natur um die Schule herum. Etwas verträumt schaute Lucina aus dem Fenster heraus und langsam verlor sie sich in ihren Gedanken.
Die Verwirrung in seinem Blick, seine gewisse Abneigung wie auch ein gewisses Misstrauen ihr gegenüber war der rosahaarigen nicht entgangen. Das eine kurze Pause zwischen den zwei entstand war somit gar nicht so abwegig. Ihre Wortwahl - die war ja auch alles andere als passend. Sich so vorzustellen war ziemlich .. schroff? Nannte man es so? Sie nahm noch etwas von den Nudeln in den Mund und kippte sich dann etwas Zucker, welcher auf dem Tisch stand, auf das Gericht. Das weiße Gold, wie sie es nannte, strudelte einfach nur so herunter und bedeckte das ganze Gericht mit einer weißen Schicht. Die Zunge über die Lippen fahrend, nahm sie noch einen weiteren Satz auf die Gabel und nahm es zu sich. Erfreut darüber wurden ihre Wangen rötlicher und ihre Augen kniff sie glücklich zusammen. "Mhm, lecker.", nuschelte sie mit vollem Mund und richtete sich wieder ihrem Tischnachbarn zu. "Weißt du: Zwischenmenschlicher Kontakt - der ist neu für mich. Auch wenn ich schon einmal..", da setzte sich plötzlich jemand neues hinzu. Sie grüßte ihn mit einem freundlichen Lächeln, soweit es ihr einfach möglich war und setzte fort: "Auch wenn ich schon einmal in einem Wohnheim gewohnt habe, haben mich die Leute gemieden." Ihre Augen verdeutlichten mit aufsteigenden Blick auf ihre zwei Hörner, dass dies wohl der Grund dazu war. "Ich bin übrigens Momoi Kurahashi. Ich bin neu hier.", stellte sie sich dann aus heiterem Himmel vor, so - als hätte sie ihre Problematik mit dem 'Neue Leute kennenlernen' nicht einmal erwähnt. Selbst die kurz aufgekommene Schüchternheit wie auch die Unsicherheit, welche sich gebildet hatten, waren wie vom Erdboden verschluckt worden. Praktisch ein schneller Tausch der Persönlichkeiten.
Skeptisch sah sie auf den Salat, den der Junge plötzlich von sich wegschob. Sie verließ das Gefühl nicht, dass es eben durch gesagte Dinge Momois, gerade in diese Richtung ebnete. Mit einem schlechten Gefühl stand sie rasch auf und ging zu einem der Automaten, welche in der Cafeteria zu finden waren. Sie kramte im Jacket umher, ob sie denn nicht noch ein paar Zen übrig hatte. So hieß die Währung hier. Gesucht und gefunden stopfte sie es in den Schlund der Maschine und ließ eine Tafel Schokolade herausfallen. Am anderen Automaten orderte sie einen grünen Tee aus der Dose - für den Jungen natürlich. Vielleicht hatte er auch einfach nur Lust auf etwas Süßes. So würde sie zu mindestens agieren, wenn sie einen so kleinen Salat essen müsste.
Sie kam zurück und schob beides zum Jungen mit den blonden Haaren herüber. "Wenn du keinen Salat möchtest, dann eben was Süßes.", sagte sie grinsend und machte kein weiteren Anstand darüber, Geld für das zu verlangen. Wie denn auch, wer wusste ob er es denn nicht haben wollte oder so. Sie ging jetzt einfach mal davon aus. Schließlich hatte sie ihm wohl auch in gewisser Hinsicht, dass Mahl versaut - glaubt sie. Sie aß also einfach weiter und schaute dann auf die beiden Jungen ihr gegenüber. Kurz schaute sie noch neben sich, aber da war wohl keiner. Leicht enttäuscht zog sie ein langes Gesicht, aber widmete sich dann doch den anderen. "Seid ihr ein Paar?", fragte sie als eine Art Eröffnung des Gespräches.