Der große Speisesaal befindet sich im Parterre des Waisenhauses. Fast zu jeder Tageszeit weht ein leckerer Geruch daher und verteilt sich im gesamten Erdgeschoss. Außer zum Frühstück gibt es hier ausschließlich warme Mahlzeiten. Abzuholen sind diese am Buffet.
Speiseplan
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Morgens
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Mittags
In der Schule
In der Schule
Steak mit Kräuterbutter, Gemüsereis und gekochten Karotten
Nudelsuppe
Hokkaidokürbis mit Hackfleisch
In der Schule
Weizentortillas gefüllt
Bunter Salatteller mit Hühnerstreifen
Abends
Penne Arrabiata
Grüner Salat
Nudelsuppe
Gemüserisotto
Spinat, Kartoffel & Rührei
Fruchtjoghurt
Französisches Ratatouille mit Baguette
Pizza Margherita, Salami oder Gemüse
Wokgemüse und Putenfleisch in Currysauce, Reis
Wackelpudding (Schoko/Vanille)
Schweinsbraten mit Biersauce, Knödel
Krautsalat
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Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Ich merkte, wie schockiert Matheo gewesen war, als ich ein grimmiges Gesicht aufsetzte und ihm die Hand nicht mehr entgegenstreckte, sondern in meine Pullitasche steckte. Nur wenige Sekunden verweilte ich so, ehe ich zu meiner Tasche ging und sie mitnahm. Und auch der Themawechsel war viel zu auffällig, sodass er es sofort wieder darauf ansprach, als ich schon bei der Türe stand und auf ihn wartete. Der Dämon fragte nach, ob ich denn unten weiter reden wolle, woraufhin ich nur mit einem Schulterzucken reagierte und wartete, bis er mir endlich folgte. Und als er das tat, erklärte er mir seine Sichtweise des Ereignisses gestern am Strand, woraufhin ich ihn ernsthaft anschaute, zuhorchte und anschließend die Türe abschloss, sodass wir zum Speisesaal runterlaufen konnten. Während dem runter laufen, versuchte auch ich mich in Worte zu fassen. "Das beruht ja wohl auf Gegenseitigkeit" meinte ich, wagte einen kurzen Blick zu ihm um seine Reaktion zu checken, doch als wir zu den Treppen kamen, sah ich wieder auf das, was vor meinen Füßen lag. "Du hast mich auch nicht angeredet, für mich gab es keinen Grund dich anzuquatschen." Auf die Aussage hin, dass ich ihn nicht einmal angsehen hatte, darauf ging ich nicht weiter ein. "Hättest du mit mir geredet, so wie Levi, dann hätte ich auch dich angesehen." Ob das nun wirklich die endgültige Erklärung für dieses Verhalten war oder nicht, naja ich wusste es selbst ja nicht so genau. "Ich hielt die Verabschiedung allgemein, an alle gerichtet.“ ich hatte nur Levi zum Schluss noch angesehen. Nichts Weiteres. Unten angekommen steuerte ich gerade wegs auf den Speisesaal zu, sah noch kurz zu ihm und meinte “Aber jetzt sollten wir ja Zeit genug haben, den Vorfall von gestern ausdiskutieren, wenn du das möchtest.“ Anschließend betraten wir den Speisesaal, ich schaute mich kurz um, sah ein mir bekanntes Gesicht und winkte Mitsuki kurz mit einem Lächeln zu und wunderte mich darüber, dass Takeru nicht hier war. Den Rest der Anwesenden war mir unbekannt. So steuerte ich auf das Frühstücksbuffet um mir ein Croissant und Marmelade zu holen, eine Tasse Kakao und das war’s für mich. Leicht grinsend schaute ich zu Matheo und wartete, bis auch er sich genügend aufgeschaufelt hatte und begab mich zu einem Tisch, etwas abseits sodass wir ungestört weiter reden konnten. Nachdem ich mich mein Frühstück auf dem Tisch abgestellt und mich hingesetzt hatte, trank ich einen Schluck vom Kakao, seufzte genüsslich und begann mit dem Beschmieren des Croissant. Ich strich zusätzlich oben drüber eine Schicht Johannisbeermarmelade und biss hinein. Nachdem ich runtergeschluckt hatte, sah ich wieder zu Matheo auf. “Wie nahe stehen du und Velia eigentlich?“ fragte ich ungeniert nach, biss erneut in das Croissant und wartete auf eine Reaktion ab. Ob das zu persönlich war? Ob das ungelegen kam? Wie dem auch sei…
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Am liebsten wäre es Mathéo gewesen, wenn Caiwen alles zugegeben und sich entschuldigt hätte. Dann hätte er die gute Seele spielen können, hätte ihr verzeiht und alles wäre wieder gut. Leider liefen die Dinge im Leben meist anders – vor allem komplizierter. So wie er die Sache sah, schienen beide dasselbe gefühlt zu haben. Natürlich hatte er sie nicht von sicher heraus angesprochen, weil er vorsichtig sein wollte. Mathéo hatte die Zeichen gesucht, die ihm Mut zusprechen sollten. Ihre augenscheinliche Abneigung ihm gegenüber hatte ihn dagegen eher dazu bekräftigt, nichts zu ihr zu sagen. Es hätte ja falsch sein können und Caiwen hätte sich genervt fühlen können. Mädchen waren oft wie tickende Zeitbomben, die bei der falschen Berührung voreilig losgingen. Besonders wenn er so mit ihr geredet hätte wie Levi. Der Knabe war doch nur auf das Gebiet zwischen Bauchnabel und Kinn scharf. So zu sein wie er hätte Mathéo sicher keine Pluspunkte bei Caiwen eingeheimst. Zumindest konnte er es sich patu nicht vorstellen. Cai’s Aussage über die Zeit, die den beiden nun zur Verfügung stand, bejahte der Tristam mit einem Nicken. Die beiden Schüler suchten die Treppen ins Parterre und folgten den Gang Richtung Speisesaal, der letzten Endes immerhin ihr Ziel war. Dort angekommen war es Caiwen, welche vorausschritt. Scheinbar kannte sie auch jemanden aus der Menge. Mathéo verfolgte den Blick der Schwarzhaarigen und fand ein ihm total unbekanntes Mädchen. Unschuldig winkte er ihr nur einen Bruchteil einer Sekunde nach Caiwen ebenfalls zu mit einem passenden Grinsen im Gesicht. Keine Ahnung, wer das ist, aber just zu winken, konnte nicht schaden. Am Buffet schnappte sich der Tristam-Spross zwei Scheiben Schwarzbrot und ein Croissant; dazu Butter, Nutella, Wurst und Käse. Zu trinken gab’s einen Kaffee. Nun musste er Caiwen nur noch hinterher eilen. Ihr plötzlich sympathisches Lächeln erwiderte er, auch wenn ihn ihr Verhalten erneut überrascht hatte. Sie huschte immer zwischen der verhalten diskutierenden Caiwen und der unverblümt fröhlichen Caiwen hin und her. Mathéo wusste gar nicht, ob er nun darauf bedacht sein sollte, dass sie noch von gestern gereizt war oder rundum glücklich war und alles anlachen wollte, was ihr in die Quere kam. Es war wirklich nicht einfach für ihn, da eine einzige Stimmungswelle zu besteigen. Solange sie ihn anlächeln würde, würde er das auch tun und sobald sie ernst werden würde, würde er sich daran anpassen. Das war zwar ziemlich anstrengend, weil er ständig aufmerksam und bedacht sein musste, aber er wollte sie auch nicht verärgern. Immerhin hatten sie nun Zeit, die Sache zu klären, wie Caiwen selbst gesagt hatte und diese Zeit wollte er nicht verspielen. Dann kam plötzlich wieder ein Themenwechsel. Velia? Mathéo fragte sich, warum Caiwen plötzlich von ihr sprach. Hatte sie sich etwa ernste Gedanken gemacht, nachdem sie die beiden gestern am Strand zusammen gesehen hatte? „Uhm …“ Was sollte er denn jetzt sagen? „Na, so, dass jeder Luft zum atmen hat. Gehen doch in dieselbe Klasse. Hatten uns am Wochenende beim Abendbrot kennen gelernt und yeah, seit dem hatten wir halt paar Sachen unternommen, gequatscht und so …“ Mathéo wusste gar nicht, was Caiwen alles hören wollte. „Aber das tut ja jetzt nichts zur Sache!“, konterte er mit wütend angehauchter Stimme, auch wenn er keineswegs wütend war. Daher entspannte er auch schnell wieder seine Mimik, damit Caiwen keine falschen Schlüsse zog. „Zurück zum Problemthem: Wir haben uns also gegenseitig angeschwiegen, weil jeder darauf gewartet hatte, dass der jeweils andere ihn anspricht, ja?“ Das war dann wohl ein klassischer Teufelskreis. Ich red‘ nicht mit dir, wenn du nicht mit mir redest – also redest du nicht mit mir, weil ich nicht mit dir rede. Toll. Unter dieser Bedingung hätte das gestern auch nichts werden können, das war Mathéo mittlerweile klargeworden. „Warum sind wir nochmal auf die Idee gekommen, so vorsichtig gegenüber zu sein?“ Einerseits war es eine Untat von ihm, so zu tun, als hätte er es vergessen, weil es immerhin ein wichtiger Moment gewesen war, auf den alles Weitere aufgebaut hatte. Zum anderen musste er es tun, um Caiwens Erinnerungen zu prüfen und zu schauen, ob sie sich bereits in der Vergangenheit in einem Teufelskreis gedreht hatten und dadurch erst die Probleme verstärkt wurden.
Während ich den Mund immernoch mit meinem Früstück voll hatte, bemerkte ich, dass sich das Verhalten meines neuen Bekannten geändert hatte. Er wirkte auf einmal etwas kleiner und verschlossener auf mich. Hatte er Angst? So wie ich zu vor? Ich vergas ganz zu kauen und blickte ihn besort an, wobei ich den Kopf etwas schief legte um sein Gesicht besser sehen zu können. Ich schluckte alles auf einmal herunter, was zwar ein seltsames Gefühl in meiner Kehle hervorrief und mich mehrmals schlucken ließ, aber wenigstens hatte ich den Mund jetzt wieder frei. "Alles okay mit dir?", fragte ich ruhig, aber nicht drängend, so dass er die Frage auch ignorieren konnte. Auf seinen Kommentar, den ich schon gar nicht mehr seltsam fand, denn solche Kommentare gehörten für mich im Umgang mit dem anderen jetzt einfach schon dazu, nickte ich und drehte mich einmal um mich selbst. "Wie wäre es mit da drüben?", meinte ich freundlich und deutete auf einen Tisch in der hintersten Ecke des Saales, von dem man die Tür gut im Blick hatte und der fernab von allen bis jetzt besetzten Tischen stand. Eventuell war der Andere ja schüchtern, "Da gibts bestimmt diese Zuckerstreu-Dinger oder wie die heißen." Ich verstand nicht viel von schüchtern sein. Mir waren zwar öfters Dinge peinlich, aber mir passirten so oft Missgeschickte, dass es für mich schon fast normal war. Ich konnte von mir wirklich eine gewisse Offenheit und viel Selbstvertrauen behaupten. Ich liebte es neue Bekanntschaften zu machen, mit anderen Menschen zusammen zu sein und ich lebte quasi nur für meine wenigen Freunde und meinen Vater und meine Mutter. Ich hatte auch kein Problem damit im Mittelpunkt zu stehen. Ganz im Gegenteil, wenn ich etwas fast so fürchtete wie Wasser, dann war es die Einsamkeit und die Langeweile. Ich stippte ein Stück Croissant in den Berg Nutella den ich mir aufgeladen hatte, so dass es voll von dem Schokoladigen Zeug war und hielt es ihm zaghaft hin. "Willst du nichts essen?" Anscheinend mochte er ja süßes Zeug, denn ich für meinen Teil fand den Kakao süß genug. Ich setzte ein ermutigendes Lächeln auf und kam mir im selben Moment irgentwie doof vor. Er würde sicher etwas essen wenn er hunger hätte. Ich wollte ja niemanden bemutter oder so... vielleicht machte ich mir aber auch nur zu viel Sorgen. Plötzlich fiel mir etwas ein und ich sah den Jungen an. Wie heißt er überhaupt? Er hat mir seinen Namen noch nicht verraten, oder?... Ich sah ihn schief an. Eventuell wollte er es nicht, aber irgendwie musste ich ihn ja nennen. "Darf ich eigentlich wissen wie du heißt?", fragte ich schüchtern aber bestimmt. Ich hatte zwar keine Ahnung wie er reagieren würde, aber er konnte ja immernoch mit einem schlichten 'Nein' antworten.
Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Ich war verwundert, dass auch Matheo Mitsuki zuwinkte - kannten die Beiden sich etwa auch? Doch er wirkte unsicher, hmm... Komisch.... Doch am Buffet schaufelte er sich Brot und Zeugs auf den Teller, genau so wie ich es mir erwartet hatte. Ich lächelte leicht, ehe wir zum Tisch gingen und redeten. Und als ich ihn auf Velia ansprach, hatte ich ihn wohl erneut überrascht. >So, dass jeder Luft zum atmen hat.< Auja, das waren wieder Bilder die mir in den Kopf sprangen. Man konnte sich auch sehr nahe stehen mit Körperkontakt und so weiter und dennoch konnte man atmen. Ich senkte meinen Blick auf mein Frühstück, biss hinein und trank Kakao dazu, ehe ich den Gedanken wegschüttelte um weiter zu reden. Oder so. Verwirrt schaute ich den Dämon an - er meinte plötzlich recht wütend, dass dies nichts zur Sache tun würde und wollte zurück zum eigentlichen Thema. Ich zuckte mit den Schultern und meinte: "Ja, scheint so." Dies war ein ewiger Teufelskreis, welcher noch lange weiter hätte gehn können. Wir verhielten uns beide genau gleich, was nicht besonders Gutes verhieß - in diesem Falle besonders. Als er nach dem Urereignis nachfragte, hob ich meinen Kopf und fragte mich, ob er es denn nicht mehr wusste. "Du weißt doch... das Gespräch... nach dem Angriff" meinte ich, letzteres eher flüsternd und leise. Ich wollte nicht über den Werwolfsangriff reden, ich wollte auch nicht daran denken. Darum schüttelte ich den Kopf, spülte den Gedanken mit einem Schluck Kakao runter. "Du hast was gesagt, was mich aufgeregt hatte und was ich nicht verstand." Aber wieder galt - ich wollte eigentlich nicht mehr darüber reden, es erinnerte alles zu sehr noch an den Werwolfsangriff. Denn es ging ja darum, dass ich mir Sorgen gemacht hatte und er mich lächerlich dargestellt hatte und mich nicht verstand. Ihm war es ja total egal gewesen, wie es den anderen ging. Ich frag mich, was passiert wäre, wenn auch Velia übelst verletzt gewesen wäre. Oder Leviathan. Oder sonst jemand, den er mochte. Bei mir hatte er sich Sorgen gemacht... Meine Gedanken kreisten, alles ging viel zu schnell und überrumpelte mich auf einmal. Ich dachte an den Werwolfangriff, an das Blut und so weiter. Dann daran, dass sich Matheo um mich gekümmert hatte aber um den Rest nicht - hatte das eine Bedeutung? Ich knabberte weiter gedankenverloren an meinem Croissant weiter, sah zu Matheo hoch und meinte: "Mir wär am Liebsten, wir könnten alles ... vergessen oder so."
Ich strich mir die Haare aus dem Kopf und seufzte. "Schon ok ich nehms dir nicht übel und danke, dass du mir deine Hilfe anbietest." Ich überlegte kurz, ob ich mich wohl jemals mit meinem neuen Dasein abfinden konnte. "Ja ich bin hier um jemanden zu finden, der sich mit dem Vampir sein auskennt." Tja ob ich wohl jemanden finden würde, den ich mochte. "Hey, weisst du zufälligerweise ob es hier Blutbeutel gibt? Ich kam bis jetzt noch nie dazu meinen Hunger zu stillen und da es hier ja Vampire gibt..." Ich wollte mich nicht wirklich von Tieren ernähren und von Menschen schon gar nicht, da bleiben mir nur noch die Blutbeutel. Wenigstens hatte ich die Möglichkeit meinen Hunger zu stillen ohne jemanden zu verletzen. Obwohl ich das Gefühl aus einem Menschen zu trinken genossen hatte. Bei dem Gedanken wurde mein Hunger stärker und ich erinnerte mich daran, wie ich einem Menschen meine Fangzähne in den Hals gebohrt hatte. Sein Blut war einfach köstlich und noch warm. Ich leckte mir unbewusst über die Lippen und versank in der Erinnerung.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Caiwen bestätigte seine Befürchtung. Aber gut, es blieb ihnen gestern nichts anderes übrig, als beidseitig ins Fettnäpfchen zu treten. Man konnte die Situation mit einer Waage vergleichen, auf deren Seiten jeweils dasselbe Gewicht lag. Nahm man eines weg, sauste das andere nach unten. Wobei … Nachdem Mathéo sich eben dieses Beispiel mit der Waage in den Kopf gerufen hatte, bekam er schon seine Zweifel, ob das wirklich vergleichbar war. Die Waage blieb im Gleichgewicht, wenn sich die Gewichte nicht bewegten. Caiwen und er blieben das aber nicht, wenn niemand etwas tat – oder? Wenn sie weiterhin schweigend am Strand gesessen hätten, hätte das wohl nur die Gemüter weiter angeheizt. Vielleicht wäre ein Hochdruckkessel ein besserer Vergleich gewesen. Als Auslöser hatte Mathéo das letzte Gespräch im Kopf, welches die beiden vor der Strandszene gehabt haben. Es lag schon ein paar Tage zurück. Kurz nach dem Werwolfangriff hatte es Mathéo endlich geschafft, Cai wiederzufinden. Allerdings endete ihr Gespräch damals ziemlich negativ – mit gegensätzlichen Meinungen. Caiwen bestätigte das. Sie sprach den Konflikt zwar nicht direkt an, allerdings verwies sie auf genau das Gespräch, an welches auch der Tristam gedacht hatte. Was sie nicht verstand. Es war wohl die Sache mit der Sorge um Dritte. Mathéo hatte ihr seelisches Engagement damals eher verurteilt als gelobt. Um wen hätte er sich auch sorgen sollen? Aber tiefer in das Thema einsteigen wollte er am Frühstückstisch auch nicht. Beherzt biss er in seine Scheibe Brot und der Scheibe Käse darauf. Ein Schlückchen Kaffee gehörte auch dazu. Vorsicht allerdings, denn er war noch ziemlich heiß. Gut pusten und dann ging das. Caiwen schien es ähnlich wie ihm zu gehen. Sie sprach davon, es am liebsten vergessen zu würden. Genau in dem Moment überkam den Tristam ein Unwohlsein. Eigentlich kam ihm das ja ganz recht – andererseits aber hasste er es, Probleme unter den Tisch zu kehren. Sie waren der Schimmel, der einfach übermalt wurde und irgendwann wieder durchsickerte, wenn die Zeit gekommen war. Ähnlich sah er es mit den Differenzen zwischen Caiwen und ihm. „Aber kannst du mir versichern, dass wir nicht irgendwann wieder in diesen Konflikt geraten?“ Besorgt schaute er sie an, während er genüsslich in sein Brot biss. „Auf einer Seite würde ich es auch am liebsten hinter mir lassen und so tun, als wäre es nie gewesen. Auf der anderen Seite mag ich so was absolut nicht. Irgendwann stoßen wir uns wieder an dieser Ecke und dann gibt es erneut blaue Flecken.“ Er nickte kurz, presste die Lippen zusammen, ehe er sie wieder lockerte, um weiterzusprechen. „Die … Umstände … waren sicherlich nicht die besten. Aber wir sollten vielleicht trotzdem kurz darüber reden. Ich meine …“ Wieder machte er eine Pause. Mathéo erinnerte sich an die Momente, an denen er näher an Caiwens Meinung gerückt war. „Ich glaube … also …“ Erneut eine Pause. Um die Stille zu überbrücken, kaute er. Nach dem Schlucken versuchte er es zum dritten Mal. „In den letzten Tagen hab ich ein wenig gelernt, deinen Standpunkt zu verstehen. Ich mag dich damals nicht verstanden haben und ich werde vielleicht jetzt auch nicht vollkommen im Klaren darüber sein, aber zumindest verstehe ich es auf eine gewisse Art und Weise. Ich hatte es auch damals nicht verurteilt, nur … ich war frustriert. Alles hier und da und dann dort und das. War alles bisschen … kreuzquer.“Schön wirres Zeug plappern, dachte er sich, damit sie nicht verstand, wo sein Problem lag. Selbst Mathéo verstand seinen verbalen Salat nicht – noch besser. Zumindest hoffte er, dass es sie beruhigte, dass er dazugelernt hatte. Andernfalls würde wohl ewig die Angst bestehen bleiben vor diesem einen Konflikt.
Joyce ließ wieder die Halswirbel unangenehm knacken, als er den Kopf drehte und die Muskeln zu strecken schien. Das Gelenkknacken war eine etwas widerwärtige Angewohnheit von ihm, aber wegen seines Haltungsschadens - es war einer, ohne Frage - krachten die Knochen manchmal wirklich ordentlich in ihren Gelenken. Und er entspannte sich dabei recht gut, nicht so gut wie beim Schwimmen, aber immerhin. Iffy war wohl drauf aufmerksam geworden, dass Joyce nicht ganz zurecht kam und ihm die Masse an Leuten unangenehm war, irgendwie war er nett. Und er war für den Moment auch Twofaces einzige Bezugsperson, ihn hatte er in Ruhe und ohne Druck kennengelernt und er war ein bekanntes Gesicht in der Menge. Für ihn war das wichtig. "I'm fine", antwortete Joyce kurz und wie einstudiert. Es ging ihm ja noch relativ gut, auch wenn ihm einfiel, dass er sein Skizzenbuch hatte liegen lassen... ihm fielen auch noch Gedichte ein, plötzlich hatte er Verszeilen im Kopf. Es war immer so: seine besten Gedichte entstanden nicht, weil er tagelang an seinen Versen feilte und dreimal überlegte, was er schreiben wollte. Sondern weil er einfach drauflos dichtete und schrieb, wie er fühlte. Meistens kam was gutes dabei raus. Aber Iffys Sitzvorschlag war gar nicht so übel; abseits vom großen Trubel, aber nicht zu abseits, um sich der sozialen Angelegenheiten nicht in Frieden widmen zu können. Und er könnte den Kakao nachsüßen - er brauchte Zucker. Und als hätte Iffy es geahnt, hielt er ihm ein in Schokocréme getauchtes Croissant hin. Zucker! Palmfett! Kakaomasse und Emulgatoren! Und dazu Plunderteig mit so viel Kalorien, dass einem figurbewussten Menschen schon schlecht geworden wäre! Schon hatte das Croissant seinen Besitzer gewechselt und die Naschkatze, die da bekannt war als Twoface, war dabei, sie seiner Verdauung zuzuführen. Es war nicht so, dass er Hunger hatte. Aber nur, weil man keinen Hunger hatte, hieß das nicht, dass süßes Zeug nicht mehr reinging. Und wenn es schon keinen Kuchen gab... Die Frage quittierte Joyce zuerst mit einem leicht angefressenen Blick, er mochte es nicht, wenn Leute sich nicht richtig ausdrücken konnten. Er hatte mühsam lernen müssen, wie man sich richtig ausdrückte und wie man verstanden wurde und selbst heute noch, nach Jahren der psychotherapeutischen Behandlung, hatte er Schwierigkeiten. Doch er kaute erstmal zur Beruhigung und aß das angebotene Croissant vollständig auf. Er hatte solche Situationen mehrmals geübt und einige Filme gesehen, in denen so ein Satz vorkam. Und er fand Iffy wirklich nett, er wollte ihn ja nicht kränken. Er nickte also und entschloss sich, einmal etwas nicht wörtlich zu nehmen. "Twoface. Nenn mich einfach Twoface. Die meisten nennen mich so" Joyce bewegte sich langsam auf den vorhin angezeigten Tisch zu und ging davon aus, das Iffy ihm folgte. "Wie gefällt es dir hier auf der Insel und in Japan, Iffy? Japan ist anders, als Finnland und England... huh, obwohl ich nie in England gewesen bin. Oder Finnland... wie ist es da? Wie ist England? Seid ihr wirklich monarchisch und treu der Königin?" Joyce fiel auf, dass hier die meisten ihre Schuluniform trugen, auch Iffy hatte so eine an. Vor dem Unterricht würde er sich umziehen müssen, sonst könnte es Ärger geben. Hier achtete man da wohl drauf.
Na siehst du. Sie sucht Vampire. Nicht eine dumme Dämonin., dachte ich mir etwas frustriert und merkte wie mein Kopf immer schwerer wurde und ich beinah damit auf den Tisch knallte. Ich konnte ihn gerade noch so abfangen und legte ihn deshalb sanft darauf. Sieht jetzt bestimmt ulkig aus. Mein Blick erstarrte, als sie etwas von Blutbeutel sprach und ich spürte wie mein eigenes Blut zu gefrieren begann. "I..ich ah.. Ich denk du solltest vielleicht im Krankenzimmer nachfragen!" Ja, den Weg dahin kannte ich ja nur zu gut. "Sowas sollten sie schon haben.." Ich hob meinen Oberkörper leicht zögernd und ruckartig wieder auf und bemerkte.. wie Naomi über ihre Lippen leckte. Sie sah so verträumt aus. . . und so als würde sie demnächst den Schüler am anderen Tisch anspringen. Zwar war es mir unwohl dabei, so nah neben ihr zu hocken, aber irgendwie war das auch fies.. Sie konnte ja nichts dafür, dass man sie in einen Vampir verwandelt hatte. Ich dachte angestrengt darüber nach, wie es so war ein Vampir zu sein und blickte wieder um mich, um Takeru zu suchen. Ob er verschlafen hatte? Langsam zückte ich mein Handy aus der Tasche hervor und tippte eine kurze SMS an ihn.
Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Matheo verstand sofort, welches Gespräch ich meinte, schließlich lief es zu dem Zeitpunkt aus nicht mehr gut zwischen uns. Wir hatten verschiedene Meinungen und der eine verstand den anderen nicht mehr. Als ob wir plötzlich eine falsche Sprache gesprochen hätten. Aber nicht nur das, sondern ich kam mir auch beleidigt vor, da er mich für blöd dargestellt hatte. Und genau das war wohl der Grund, warum nichts mehr funktionierte. Mein Blick beobachtete jede Bewegung von ihm, wie er die Scheibe Käse auf das Brot legte und daraufhin hineinbiss und sich das Frühstück schmecken lies. Darauf folgte ein Schluck aus der Kaffeetasse, natürlich erst nach dem Pusten. Auch ich widmete mich meiner Tasse und trank daraus, ehe ich bemerkte, dass nur noch ein Schluck übrig war. Als ich das mit dem Lass-Uns-Doch-Alles-Vergessen ansprach, überraschte mich seine Einstimmung sehr, denn damit hatte ich nicht gerechnet, dass auch er den Konflikt am Liebsten auf diese Weise lösen wollte. Doch seine folgenden Worte sprachen genau das an, warum wir eigentlich noch hier saßen. Es würde wieder zu so was kommen, und ich konnte es ihm leider nicht versprechen, deshalb schüttelte ich leicht den Kopf. “Ich befürchte, dass du Recht hast. Ich kann dir das leider nicht versprechen.“ Er biss erneut vom Brot ab, ehe er fortfuhr. Ich schaute auf mein Croissant, biss ab und ließ den Dämon weiter reden. Er schien Schwierigkeiten zu haben, die richtigen Worte zu finden und seine Lage zu erklären. Immer wieder setzte er eine kurze Pause ein, auch ich erinnerte mich zurück an die Lage, wie es gewesen war – wenn auch sehr ungern. Ich hob die Augenbrauen, als er mit einem Satz begann und ihn nicht zu Ende sprechen konnte. So hatte ich ihn auch noch nie erlebt, dass er keine Sätze mehr bilden konnte – ob es ihn so sehr beschäftigte? Als er mir von seinen letzten Tagen erzählte, in denen er anscheinend meinen Standpunkt, meine Meinung zu verstehen begann, horchte ich aufmerksam zu, doch es war schwer, das Gesagte zu verarbeiten, da es recht schwammig wirkte. “Ja, es war sehr chaotisch…“ stimmte ich ein um mich wieder dem Gespräch einzubinden. “Aber was ist passiert, dass du ohne jegliche Erklärung meinerseits mich nun plötzlich verstehst?“ hakte ich nach. Doch nun war wohl ich an der Reihe, die Geschehnisse offen zu verarbeiten. “Ich versteh dich zum Teil ja auch, was du gemeint hast. Klar ist es unsinnig nach jede einzelnen Person nachzufragen, aber es gibt gewisse Leute, bei denen … es… wäre nun mal eine unmögliche Vorstellung, diese nicht mehr bei mir zu haben. Verstehst du?“ Eigentlich ging es mir damals nicht nur um die eigenen Leute, eher allgemein wie viele gestorben waren und wen ich getötet hatte. Auch wenn ich Letzteres wohl nie wissen werde, ich hätte mich einfach besser gefühlt wenn ich mich irgendwo entschuldigen hätte können. Wo – keine Ahnung. Und da ich ja eine der Angreifer war, die gegen die eigenen Leute kämpfte… Ach… Matheo wird das nie verstehen können, er hatte ja nicht gegen seine Freunde gekämpft, er hatte dauerhaft ja nach mir gesucht. Dass er mich nicht gefunden hatte, da war ich mehr als nur froh darüber. Wer weiß, was passiert wäre, wenn er mich in meiner Wolfsgestalt gesehen hätte, zwar hätte er mich nicht erkannt, aber ich ihn. Und wie das ausgehen hätte können – nein, daran will ich nicht denken.
Ich wurde von Mitsuki aus meinen Gedanken gerissen und sah sie einen Moment lang verwirrt an. "Ehm im Krankenzimmer ja ok." Ich seufzte innerlich, warum war ich nicht selbst darauf gekommen? "Möchtest du mich begleiten oder wartest du hier auf jemanden?" Ich zeigte lächelnd auf ihr Handy und sah ihr beim SMS schreiben zu. Ich überlegte kurz, ob ich sie nach ihrer Nummer fragen sollte und nickte dann. Warum eigentlich nicht? "Hey kann ich deine Nummer haben?" Sie konnte mir bestimmt öfters weiterhelfen. "Da fällt mir gerade ein, in welcher Klasse bist du eigentlich?" Mir wurde mitgeteilt, dass ich in der Regenbogenklasse war. Sie hatten hier wirklich spezielle Namen für ihre Klassen. Der Unterricht war auch ganz anders als in normalen Schulen aber das war ja nicht verwunderlich. Was taten eigentlich die Wesen, die von dieser Schule abgingen? Mischten sie sich unter die Menschen und arbeiten dort wie sie oder hatten Wesen ganz andere Aufgaben? "Wird man eigentlich als Dämon geboren? Lebt ihr wie Menschen oder gibt es einen bestimmten Ort für euch? Ein Land oder so?" Sie wusste wahrscheinlich nicht ganz so viel über Vampire und es war sicherlich nicht schlecht etwas über Dämonen zu erfahren. "Was gibt es sonst noch so für Wesen ausser Dämonen und Vampiren?" Hoffentlich ging ihr meine ganze Fragerei nicht auf die Nerven, aber ich wollte wissen wo ich war und vor allem mit wem. "Sind alle hier so friedlich wie es heisst oder ist das nur gespielt?" Ich konnte mir gut vorstellen, dass einige Vampire von anderen Wesen tranken aber da ich nicht in Fettnäpfchen treten wollte, sammelte ich besser jetzt schon genügend Informationen.