Der große Speisesaal befindet sich im Parterre des Waisenhauses. Fast zu jeder Tageszeit weht ein leckerer Geruch daher und verteilt sich im gesamten Erdgeschoss. Außer zum Frühstück gibt es hier ausschließlich warme Mahlzeiten. Abzuholen sind diese am Buffet.
Speiseplan
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Morgens
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Mittags
In der Schule
In der Schule
Steak mit Kräuterbutter, Gemüsereis und gekochten Karotten
Sayo kicherte. Flamex war einer der einzigen Leute seit Monaten die es schafften sie auf zu tauen. Meisen war er zwar genauso nervtöten wie alle Anderen, aber immerhin war er ihr auf gewisse weise ähnlich, darum fühlte sie sich halbwegs verstanden. "Wir haben noch einiges an Zeit", sagte sie, dennoch immer noch knapp. Sie schlang ihr restliches Essen herunter und wartete bis ihr Gegenüber ebenfalls fertig war. "Kann dir die Insel zeigen, wenn du willst", meinte sie und ohne eine Antwort zu erwarten stand sie vom Tisch auf und verließ den Saal.
Nachdem ich ersten Croissant genüsslich verspiesen hatte, lehnte ich mich etwas zurück um so locker wie möglich mit dem Mädchen reden zu können. "Ahh..! Ich bin ..schon länger hier. Was hältst du vom Waisenhaus?", fragte ich sie und zupfte an meinen langen Haarsträhnen. Es war wohl wirklich Zeit meine Haare zu schneiden.. "Denkst du mir stehen kurze Haare?", entgegnete ich Naomi nachdenklich, wobei es mir sogleich wieder peinlich wurde, meine Gedanken einfach so rausgeplappert zu haben. Oh man, Mitsuki! Ich schloss kurz die Augen und schlug mich innerlich. Als sie mich dann aber fragte, was für ein Wesen ich sei, atmete ich erleichtert auf. "Ich..", sagte ich, hielt aber kurz inne.. sollte ich das wirklich sagen? Es gab doch immer solche Vorurteile gegenüber Dämonen.. ".. ich bin eine reine Dämonin.. aber.. ein Gute!" .. obwohl ich eigentlich nur Schadensmagie anweden konnte. Lächelnd kratzte ich mir kurz die Wange und nahm dann wieder einen Bissen von meinem zweiten Croissant. "Und duu? Was bist du denn?"
Ich sprang auf und folgte ihr. Schon wieder hatte sich ein Lächeln auf meinem Gesicht ausgebreitet. "Gerne." Als ich nachdachte wieso ich ihr folgte, viel mir auf, dass ich sie mochte. Sie war meist kühl, aber ich bemerkte zunehmends, dass ich sie ein paar mal zum kichern brachte. Ich hörte ihr sogar zu, was ich bei den meisten Leuten nicht tat. Nachdem ich aufgeholt hatte ging ich rechts neben ihr her und auf meinem Horizont tat sich ein kleiner Lichtblick auf. Beim Ausgang öffnete ich Sayo die Tür und fragte mich, wohin wir nun gehen würden.
Ich lehnte mich ebenfalls zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. "Naja bis jetzt habe ich noch nicht viel davon gesehen aber es macht keinen schlechten Eindruck auf mich." Als sie ihre Haare ansprach sah ich sie kurz genau an und überlegte. "Ja kurze Haare würden sicher süss aussehen." Sie schien es aber gleich wieder bereut zu haben mich zu fragen aber ich fand, dass ihr Verhalten sie nur noch süsser machten. Sie wirkte wie ein kleines unschuldiges Mädchen. Ich stutzte leicht, als sie mich über ihr Wesen aufklärte. "Das hätte ich nicht erwartet aber warum hängst du ein 'eine Gute' hintendran?" Ich konnte mir nicht vorstellen, dass alle Dämonen böse waren. Über Vampire gab es ja auch viele schreckliche Geschichten und trotzdem war ich nicht so wie ein Vampir darin beschreiben wurde. Naja meistens, wenn ich meine Kontrolle verlor, sah es schon anders aus. Als sie mich auf mein Wesen ansprach seufzte ich kurz. "Ich wurde vor kurzem in einen Vampir verwandelt." Wenn ich es mir genau überlegte, hatte ich eigentlich fast keine Ahnung über mein eigenes Wesen. Weder wie viele es von uns gab, noch ob Regeln oder so etwas wie ein Rat existierte.
Während Naomi sprach, ass ich den zweiten Crossant mit ner Menge Nutella auf und dachte darüber nach, ob es nicht unhöflich war, so vor ihr zu essen wobei sie nicht ass.. und so! Aber sie war ja schon fertig mit dem Frühstück, oder? Ich nickte langsam vor mich hin und blinzelte zu ihr, als sie mir sagte, das ich sicher süss aussehen würde mit kurzen Haaren. "D..danke!", erwiderte ich kurz und lächelte sie schüchtern an. Ich denke nicht, dass ich es bereuen würde, wenn ich meine Haare schneiden würde.. Takeru mochte es und Naomi! Naomi.. Ich hörte ihr weiterhin brav zu, schob mein Tablett etwas von mir weg und pustete kurz die Strähnchen aus meinem Gesicht. "Naja.. ich meine.. Man hat immer so Vorurteile wegen bestimmten Rassen..", nuschelte ich und wollte vorerst nichts mehr darüber erzählen. Ich musste ihr ja nicht auch noch auf die Nase binden, das mein anderes Ich ein Klischeemodell war! Vielleicht würde sie mich für geistesgestört halten. Ha..haha... .. "Ah!", kam es aus meinem Mund als ich das Wort Vampir hörte und schrak auf. Vampir.. vielleicht war es das, was mir so ein unwohles Gefühl bereitete.. Vorurteile.. Vampire.. "O..hh..", sagte ich nochmal und räusperte mich kurz, "Ich hab nicht so gute Erfahrungen mit Vampiren.. aber ich denke, dass du wirklich eine nette Vampirin bist! Also.. ich meine.. also.. auch wenn du erst vor kuurzem.. eeehhm.." Ja, was wollte ich denn genau sagen?~ Ich wusste ja, dass es für einen 'neugeborenen' Vampir schwer war, nicht gleich auf den nächstbesten Menschen zu springen, aber sie schien.. das zu beherrschen. Oder war ich einfach viel zu naiv..?
Ich nickte und dachte über Vorurteile nach. Ich hatte keine Vorurteile, wie denn auch wenn ich nichts von alle dem kannte? Als sie jedoch so komisch auf meine Rasse reagierte zog ich eine Augenbraue nach oben. So viel zu Vorurteilen. "Was ist denn passiert? Hat dich einer angefallen?" Ich konnte nicht verhindern, dass meine Stimme ein wenig wütend klang. Ich konnte auch nichts dafür in einen Vampir verwandelt worden zu sein und da brauchte ich nicht auch noch solche Reaktionen darauf. "Ich habe auch schon Menschen angefallen, aber ich hasse mich selbst dafür und wenn du jetzt Angst vor mir hast, kannst du gerne gehen....ich verstehe das." Ich konnte es ihr ja nicht verübeln. In meiner Nähe konnte man sich nicht sicher fühlen. Ich wusste nicht, wann mich der Hunger das nächste Mal überwältigen würde. Bis jetzt hatte ich noch niemanden getötet aber wie lange es so bleiben würde, wusste ich nicht. Vielleicht würde es sogar Mitsuki sein. Ich hielt mir den Kopf und versuchte diese Gedanken zu verdrängen. Seit ich zu einem Vampir geworden war, reagierte ich manchmal heftiger auf bestimmte Sachen und ich konnte mich weniger gut unter Kontrolle halten. Eigentlich war ich nicht nur hierher gekommen, um zu lernen und unter anderen Wesen zu leben, nein ich wollte einen Vampir finden, der mir helfen konnte, mich unter Kontrolle zu bringen und keine Leute mehr anzufallen.
Ich konnte die Wut in ihrer Stimme nicht überhören, also versuchte ich mich anzustrengen, nichts dummes zu sagen.. was sie falsch verstehen würde. "Ich.. also meine Familie..", bei dem Gedanken.. an meine Familie hielt ich kurz die Luft an, "..wir wurden früher von Vampiren und anderen Dämonen angegriffen.. Diese Vampire waren nicht so nett.." Ich lächelte Naomi etwas traurig an und hoffte, sie würde verstehen, dass ich gegenüber ihr überhaupt keine Vorurteile hatte. Es gab auch andere Vampire.. nette Vampire. Aber trotz allem, konnte ich gegen die Natur in mir - also den Minihauch des Hasses - nicht so leicht verdrängen. Kurz tief eingeatmet, zupfte ich an meinem Rock und blinzelte in das freundliche Gesicht des Mädchens neben mir. "Nein, ich mag nicht gehen! Also.. eh.. wie gesagt.. ich finde dich nett! Und wenn ich dir helfen kann, sag Bescheid.. Naja, ich bin nicht wirklich ein Vampir.. und ich kenne auch kaum Vampire persönlich hier.." Letzteres nuschelte ich und senkte dabei den Kopf. Mitsuki, du bist so doof. Labberst sie voll und bist eh überhaupt keine Hilfe!, dachte ich mir deprimiert und wäre am liebsten irgendwie losgerannt.. um irgendeinen Vampiren zu holen. Oder so ähnlich. "Aber ich denke mithilfe der Schule wirst du schon bald mit dem Vampirdasein klarkommen! Da bin ich mir sicher!" Wieder huschte ein Lächeln über mein Gesicht, wobei mein Blick kurz von ihr abwich und den Raum absuchte. Wo war wohl Takeru?
Ich hüpfte schon fast in den Speisesaal hinein, so froh war ich als ich das Buffet erblickte und mein Magen sich laut beschwerte. Ich wartete noch kurz auf den Anderen, dann lief ich relativ schnell auf das Essen zu und nahm mir einen Teller auf den ich dann began von fast allem etwas darauf zu schichten. Zu guter letzt schenkte noch heißen Kakao aus einer der Termosflaschen in zwei Tassen von dem ich eine nahm und meinen neuen Bekannten dann freundlich anlächelte. Ich zweifelte jetzt noch stärker daran, dass es hier Sahne oder Marshmallows oder sonstetwas gab, hoffte aber das er trotzdem zufrieden war, immerhin konnte man bei ihm nie wissen. "Ich verhungere noch", übertrieb ich und stopfte mir schon ein Stück Brötchen in den Mund obwohl ich noch nichteinmal eine Ahnung hatte wo ich mich hinsetzten sollte und ob der Halbselkie überhaupt hier bleiben wollte, geschweige denn was ich machte wenn das nicht der Fall war. Ich sah ihn fragend an und war halb aufgeregt, halb etwas unsicher was er als nächstes tun würde. Ich leiß meinen Blick etwas durch den Raum schweifen und bemerkte, dass ein. zwei Tische immernoch frei waren. Ich sah kaum hin als ich auch ein wenig an der heißen Schokolade nippte, trotzdem verbrannte ich mich nicht an dem Getränk.
Joyce war Iffy einfach nachgegangen, aber schon als er den Speisesaal betreten hatte, packte ihn wieder dieses beklemmende und leider nur zu gut bekannte Gefühl. Hier waren so viele andere Leute, obwohl es wahrscheinlich im direkten Vergleich noch wenige waren. Aber Joyce bekam langsam seine alte Angst vor Fremden. Stur sah er auf den Boden, versuchte sich an seinem alten Mantra und unterdrückte den Drang, sich hinter irgendwas zu verstecken. "One, two, three, four..." Langsam und leise zählte er bis 10, wobei er immer einen Finger pro Zahl abspreizte. Twoface sah niemandem in die Augen, er sah nicht mal wirklich auf, erst, als er merkte, dass Iffy nicht mehr direkt vor ihm stand, sah er sich um. Der blonde Britfinne war schon aufs Buffet zugelaufen und begann damit, sich Frühstück aufzuladen. Hunger hatte Joyce keinen, es sei denn sie hatten Kuchen. Mit einer Geschmeidigkeit, die man dem langen Iren nicht zutrauen wollte, stellte er sich wieder zu If. Ihm war das ganze unheimlich, er mochte die ganzen Menschen hier nicht. Es machte ihn nervös, er starrte die ganze Zeit auf eins der Croissants vor ihm und versuchte, sich daran zu erinnern, was Dr. O'Lacey immer mit ihm besprochen hatte. Wenn er fühlte, dass die Angst wieder überhand nahm, sollte er sich an irgend etwas erinnern, das ihm vertraut war. Was ihn beruhigte. Also schloss er die Augen und dachte an die rauschenden Wellen, den Geruch von Meerwasser und an das Gefühl von kühlem Wasser auf seiner Haut. Und an Torte. Erdbeertorte. Warum gab es hier keine Erdbeertorte? Oder wenigstens irgendwas kuchenartiges? Oder Kekse, Minimum Kekse? Neeeiiin, nicht mal das gab es. Aber immerhin die heiße Schokolade bekam er in die Hände gedrückt. Ohne Sahne und Marshmallows. Waren denn ein bisschen Sahne und ein paar kleine Marshmallows zuviel verlangt? Aber besser als gar nichts war es allemal, also nahm Joyce einfach einen Schluck und sah sich dann doch ein bisschen scheu um. "Konventionen unserer Epoche und präsentären Kulturkreises schreiben vor, dass man sich zum Essen hinsetzt...", kam dann von ihm noch die Bemerkung, während er einen weiteren Schluck nahm und dann in die Tasse starrte. "Da fehlt Zucker..." Für ihn waren diese Sätze das Pendant zu: Lass uns doch einen Platz suchen und reden. Er fand Iffy ganz okay.
Der kleine Tollpatsch besaß doch wirklich die Dreistigkeit sich an dem Tisch hochzuziehen und damit alles zum Wackeln zu bringen. Er konnte vom Glück reden, dass in ihrer Tasse keine Flüssigkeit mehr war, die sie bekleckern konnte, ansonsten müsste sie ihm wohl den Hintern versohlen. Und ihr würde es sicher Spaß machen, den Blauhaarigen leiden zu sehen. Wobei Vaya eher den Eindruck hatte, er würde darauf stehen. Bei Neulingen konnte man schließlich nie wissen, zudem kannte sie ihn gerader erst mal für ein paar Augenblicke. Wobei kennen auch schon wieder zu übertrieben war. Das Aussehen jedenfalls, hatte sie sich schon abgespeichert. Denn er sah ja wirklich nicht schlecht aus, aber das wusste er sicher und verführte damit die Frauenwelt. Bei seiner nächsten Aussage musste sie wirklich schmunzeln. Er hatte sie doch tatsächlich Werteste genannt. Also so alt kam sich die Weißhaarige nicht vor. Zwar war sie wirklich schon ein paar Jahrhunderte alt, aber man musste ihr das ja nicht gleich unter die Nase reiben. Sie bezweifelte jedoch stark, dass er wusste, wie alt sie wirklich war. Das wusste schließlich niemand, nicht einmal sie selbst. Zwar ungefähr aber nicht die genaue Zahl. Zahlen wurden schließlich auch überbewertet. "Wollte dich nur darauf aufmerksam machen, schließlich laufen hier viele demenzkranke Wesen rum.", grinste die Blauäugige und folgte mit ihren blauen Irden den Bewegungen von dem Fremden. Er war nicht nur ein kleiner Tollpatsch sondern hatte es auch noch faustdick hinter den Ohren, wie sein nächster Kommentar verriet. Und ohne auch nur noch eine Reaktion abzuwarten drängte er sich an der Weißhaarigen vorbei und platzierte seinen Hintern direkt auf dem Stuhl neben Vaya. Mit hochgezogener Augenbraue musterte sie den Fremdling. Ganz schön frech. "Ihr gebt wirklich ein süßes Pärchen ab.", konterte die Langhaarige und strich sich eine ihrer hellen Strähnen aus den Augen. Schließlich wollte sie den jungen Mann noch ein wenig klarer betrachten. Lily in der Zwischenzeit hatte sich wohl aus dem Staub gemacht. Sie hatte sich nicht einmal verabschiedet, also das nahm Vaya ihr wirklich krumm. Schließloch war sie so nett gewesen und hatte dem Mädchen Gesellschaft geleistet und das war also der Dank dafür. Kopfschüttelnd schob sie ihr Tablett ein wenig nach vorne und platzierte ihre Hände auf dem Tisch, damit sie ihren Kopf abstützen konnte. Sie hatte wirklich keinen Bock auf Schule, zumal sie nicht einmal mit Sicherheit sagen konnte, was denn eigentlich als erstes auf dem Plan stand. Es war wohl an der Zeit den Stundenplan von irgendwo herzuzaubern und nachzusehen. Doch das hatte noch ein wenig Zeit.
