Pp: Zimmer von Wynn

Der rothaarige hatte jetzt ein Date mit Yui klar gemacht und konnte sich jetzt schon auf den Abend freuen. Seine Augen strahlten. Jetzt fehlte nur noch der passende Moment um etwas zu essen. Er hatte sich zu dem Speisesaal begeben, da er herausgefunden hatte, dass man dort kostenlos etwas essen konnte. Ganz schön praktisch so eine Schule. Auch wenn er immer noch nicht wusste was er hier machte lebte er sich ziemlich schnell ein. Vielleicht würde er auf Yui oder andere interessante Mädchen treffen. Schließlich war die blond-haarige nicht seine Frau fürs Leben. Nein, man lebte nur einmal im Leben und da musste man so viele Damen wie möglich abschleppen. Als er im Speisesaal angekommen war betrachtete er erst einmal die Auswahl der Damen. Noch nichts besonderes gefunden, also holte er sich etwas zu essen und setzte sich. Am besten alleine, damit eine willige zu ihm kommen konnte. Ehrlich gesagt wollte er sich nicht zu den anderen setzen. Das sie alle wussten wo sie waren machte die Situation für den rothaarigen überhaupt nicht angenehmer. Er musste immer noch an den Vorfall von gestern denken, wo er die Nixe Yui einfach gebissen hatte. Okay, Blut schmeckte, aber wieso hatte er das gemacht? Und seit wann schmeckte ein Croissant nicht mehr so lecker? Egal, wahrscheinlich hatte er es einfach lange nicht mehr gegessen. Seine Gedanken schwebten immer noch bei Yui und er fragte sich wie es wohl sein würde, wenn genau sie in den Speisesaal kommen würde. Sie musste sich einfach neben ihn setzen.

⇒ pp: Zimmer 214

Mit einem ziemlich mulmigem Gefühl betrat ich den Speisesaal. Es waren schon einige hier und jeder scheint den Anderen zu kennen.
Ich blieb verkrampft noch eine Weile an der Türe stehen und liess meinen Blick durch den ganzen Raum wandern. Es sah sehr friedlich aus, aber dennoch war ich mir unsicher, wo ich mich hinsetzten sollte.
"Egal, Eines nach dem Anderen."
Mit diesem Gedanken machte ich mich auf den direkten Weg zum Frühstucksbuffet, schnappte mir ein Tablett und nahm mir einen Croissant.
"Ich nehme lieber nicht zu viel. Ich habe doch dafür garnicht bezahlt! Darf ich überhaupt mich einfach so bedienen? Ob mich schon jemand bemerkt hat?"
Langsam drehte ich mich um und blickte kurz nochmals zu allen Tischen. Es schien sich bisher nichts verändert zu haben, weshalb ich mich wieder auf das Buffet konzentrierte. Etwas weiter vorne sah ich Kaffee und Kakao. Ich erinnerte mich daran, bei den Tischen der Anderen auch Kakao gesehen zu haben. Deshalb nahm ich mir auch eine halbe Tasse davon und stellte es auf das Tablett, welches ich daraufhin in die Hand nahm.
Erst jetzt, nachdem ich die Flüssigkeit in der Tasse sah, fiel mir auf, wie sehr meine Hände zitterten. "Bin ich wirklich so sehr aufgeregt?"

Ich drehte mich um und stellte mich wieder der Herausforderung, einen geeigneten Sitzplatz zu finden. Mir fiel besonders das Mädchen mit den braun-roten Haaren [Naomi] und diejenige daneben mit den blonden Haaren [Mitsuki] auf. Sie wirkten beide sehr vertrauenswürdig. Ausserdem kam es mir so vor, als hätte ich das erste Mädchen bereits vorher schon einmal getroffen, wobei ich mich wahrscheinlich eher irrte. Ob ich mich wohl zu ihnen setzen sollte?
"Ach, was denk ich mir da. Ich brauche niemanden. Ich kann alles auch alleine schaffen.", dachte ich mir.
Deshalb verwarf ich gleich wieder den Gedanken. Trotzdem wählte ich den Tisch neben den Beiden, da die meisten anderen Tische sowieso schon besetzt waren.

Ich nahm einen Bissen vom Croissant. In diesem Moment wurde mir bewusst, wieviel Glück ich hatte, diese Insel zu finden und hier bleiben zu können!
"Mhmh, ist das fein!"
Schon lange konnte ich keine so gute Mahlzeit zu mir nehmen.

Ich beugte den Kopf etwas nach unten und versank in den Gedanken, was wohl heute noch alles auf mich zukommen könnte.

Als ich mein Handy gerade weggelegt hatte, bombadierte mich Naomi schon mit Fragen.. die mich sichtlich überforderten im ersten Moment. "Oh. Achso.. Ja, ich warte auf meinen Freund.. Ich hoffe er hat nicht verschlafen..", sagte ich in einem nachdenklichen Ton und nickte sofort, als sie fragte ob sie meine Nummer haben könnte. "Oh ja klar!" Schnell zückte ich mein Handy wieder hervor und suchte nach dem Kontakt "Mein Handy", da ich meine Nummer nie wirklich auswendig konnte. So schob ich das Handy zu ihr hin, damit sie die Nummer abschreiben konnte.
"Ich bin in der Mondklasse.. das ist einer der ersten Klassen hier. Es sind einige dazugekommen .. wie jetzt die neuste die Regenbogenklasse." Bei dem Wort musste ich kichern und lehnte mich wieder entspannt zurück. Während wir uns unterhielten, kam eine Frau an unseren Tisch und räumte meinen Teller wie auch die Tasse weg, weswegen ich mich lächelnd bedankte. So einen Service sah man ja nicht alle Tage.. vor allem in einem Waisenhaus? "Uhhm", mein Blick fiel wieder zu meiner Sitznachbarin, "..also ich bin als Dämonin geboren worden.. Und es gibt verschiedene Parallelwelten zum Beispiel. Ich bin von der Unterwelt.. Aber ich kenn mich da leider nicht so aus, da ich als kleines Kind von zu Hause.. weggehen musste.." Ich atmete tief ein und verdrängte die schrecklichen Bilder.. an meinen Eltern, die blutig am Boden lagen.. und sich kein bisschen geregt hatten. Schnell fing ich mich aber wieder und schüttelte den Kopf. "Also.. ausser uns beiden.. gibts noch Engel! Mein Freund ist Engel" - unwichtige Info, jaja Mitsuki.. - "Ehm..Nixen, Gestaltenwandler.. Werwölfe! Die sind gefährlich.. je..jedenfalls die, die uns angegriffen haben vor ein paar Tagen.. und ja, Tierwesen und Mischwesen. Man kann also sagen, dass hier alle Wesen beisammen sind. Egal welche.." Wieder nickte ich, damit einverstanden, was ich gerade gesagt hatte. "Ich weiss nicht so recht, manche sind wirklich unheimlich hier.. Aber ich denke, man merkt schnell wer gutem Sinne hier ist und wer nicht." Zwar kannte ich die meisten nach so einer langen Zeit immernoch nicht, aber nach der Schlacht, konnte ich mir das gut vorstellen.
Obwohl ich meinen Kopf zu Naomi gewandt hatte, merkte ich einen Schatten und drehte mich perplex um, wobei sich kurz die Blicke von dem Jungen Kirito und mir trafen. Ohne weiteres sagte ich: "Ha..hallo." .. obwohl es überhaupt nicht nötig war und ich mich wahrscheinlich peinlich machte. Schnell verfärbten sich meine Wangen rot und ich senkte meinen Kopf kurz entschuldigend und drehte mich wieder zu Naomi um. Boden tu dich bitte auf!

cf: o.o das Verrat ich nicht

Ich seufzte und gähnte. Kaum geschlafen und schon wieder auf den Beinen. Die dummen Smsn von Kurya gekonnt ignoriert aber er hörte auch nicht auf ihr zu schreiben. Ich seufzte wieder und klemmte meine Tasche wieder auf ihren gewohnten Platz auf meiner Schulter. Keine Lust heute auf irgend etwas. Dann noch das blöde Date mit Wynn. Sollte ich da wirklich hin gehen schließlich hatte ich keine Lust und viel machen konnte er auch nicht. Ich strich mir die Haare nach hinten. Schon wieder keine Zeit gehabt sie mir zu Zöpfen zu binden kam momentan echt häufig vor. Mit schnellen Schritten damit ich wenigstens Heute früh dieses Mal auch noch was zu Essen bekommen konnte rannte ich schon eher. Als ich ankam seufzte ich erleichtert. Waren noch nicht viele da doch dann. Rotes Haare. Nein bitte nicht Gott. Ich sah Wynn dieser schien in Gedanken versunken und starrte auf den Eingang. Ich zuckte mit den Schultern einfach gekonnt ignorieren. Ich holte Luft und nahm mir ein Tablett und stappelte dadrauf weiß Brot und Marmelade und eine Tasse mit Kakao. Ich balacierte auf den nächsten Platz weit Weg von Wynn zwar konnte ich ihn noch sehen aber ich wollte jetzt nicht ihn auch noch hier ertragen er würde so oder nicht wollen das ich neben ihn saß. Ich legte meine Tasche neben mir und holte wie immer ein Buch raus. Dieses mal war es wie immer >Romeo und Julia< ich mochte die Geschichte halt. Ich hatte das Buch in der einen Hand und meinen Kakao in der anderen. Nach wenigen Zeilen sah ich wieder zu Wynn. Ich hasste das. Wieder blickte ich auf mein Buch.

"Du hast also einen Freund. Wie süß." Ich hoffte stark für ihn, dass er nicht auch so ein Arsch wie meiner war. Falls er Mitsuki aber verletzen würde, hätte er ein ernsthaftes Problem mit mir! Ich hatte schon jetzt eine Art Beschützerinstinkt gegenüber Mitsuki. Als sie mir ihr Handy gab, speicherte ich die Nummer. "Danke. Ich schreib dir gleich eine SMS damit du meine Nummer auch hast."
Interessiert hörte ich ihr zu, wie sie anfing etwas über sich und die Parallelwelt zu reden. "Es gibt also eine Unterwelt. Das klingt ziemlich interessant." Vielleicht würde ich mal einen Ausflug dahin machen, wenn ich das überhaupt konnte. "Darf ich fragen warum du weg musstest?" Ihr schien dieses Thema unangenehm zu sein, aber ich würde gerne mehr über sie erfahren. Sie war ja schließlich meine erste Freundin hier. "Dein Freund ist ein Engel? Dann sind also Beziehungen zwischen verschiedenen Wesen erlaubt." Da der Typ ja ein Engel war, stellte ich ihn mir nett vor und das beruhigte mich ein wenig.
Als sie mir weitere Wesen aufzählte, zog ich verwundert eine Augenbraue nach oben. "Ihr wurdet angegriffen? Warum das denn?" Waren doch nicht alle Wesen so friedlich. Im Moment war ich wirklich froh bei dem Kampf nicht dabei gewesen zu sein. Wahrscheinlich hätte ich es entweder nicht überlebt oder zu viele getötet, wenn nicht sogar beides.
Ich bekam ihre Restliche Aufzählung der Wesen nur noch halb mit und dachte immer noch an den Kampf, als sie sich wegdrehte. Als ich ihrem Blick folgte, bemerkte ich einen Jungen. "Hi." Wie auch schon bei mir, verfärbten sich Mitsukis Wangen wieder rot und ich musste lächeln. "Du solltest lernen deine Schüchternheit abzulegen, auch wenn sie süß ist."

Noch eine Zeit lang blieb ich in Gedanken versunken und überlegte mir, wie die Lehrer der Schule wohl sind. Ich konnte mir leider nichts konkretes vorstellen, da ich bisher noch nie eine Schule besuchen konnte, wobei es auch möglich ist, dass ich mich einfach nicht mehr daran erinnern kann.
Als ich an das Kennenlernen anderer Schüler denken musste, richtete ich meinen Kopf wieder hoch, nahm einen weiteren Bissen vom Croissant und warf einen kurzen Blick zu den beiden Mädchen am Tisch nebenan.
Ob ich wohl jemals jeman~
In dem kurzen Moment, während mein Blick zum Mädchen mit den blonden Haaren [Mitsuki] gerichtet war, drehte sie sich plötzlich um und unsere Blicke trafen sich.
Wa- Was?! D-das war doch nur ein kurzer Augenblick. Hat sie das bemerkt?
Plötzlich begrüsste sie mich und schaute mich an. Ich war so sehr überrascht, dass ich in dem Moment keinen Ton von mir raus gebracht hatte.
Danach senkte sie ihren Kopf und drehte sich gleich wieder um.
Reiß dich zusammen, Kirito. D-du darfst jetzt nicht rot werden... Ich muss meine Schüchternheit Vergangenheit werden la~
Es war schon zu spät. Ich konnte nicht anders, denn meine Schüchternheit überkam mich und meine Wangen wurden bestimmt wieder rot.
H-Hoffentlich merken sie nichts. Wieso habe ich mich nur hierher gesetzt?!
Ich erinnerte mich zurück und sah wieder ihr junges Gesicht vor meinem geistigen Auge.
Hatte sie gerade eben rote Wangen? Ist sie etwa auch so schüchtern wie ich?

Das Mädchen nebendran [Naomi], womöglich ihre Freundin, begrüsste mich ebenfalls. Sie schien ganz locker und entspannt.
Wie schafft sie das nur?
Sie meinte daraufhin zu dem Mädchen, welches ihren Kopf noch immer gesenkt hielt, sie solle ihre Schüchternheit ablegen auch wenn sie süß sei.
Meine Wangen nahmen jetzt einen wohl noch dünkleren roten Farbton an, als schon vorher.
Ich kann dich verstehen. Es ist schwer, seine Schüchternheit zu verbergen. Doch, was soll ich jetzt nur antworten? Ok, Kirito. Jetzt tief Luft einatmen und locker bleiben!

”G-g-g-guten Morgen!”

Oh nein, ich stotterte unheimlich! Bitte, lass das ein Traum sein...!

Ich hatte gestottert... Das war das Schlimmste, was mir jetzt hätte passieren können. Hoffentlich bekommen sie keinen schlechten ersten Eindruck von mir.

Ich drehte meinen Kopf leicht zur Seite, senkte ihn etwas und stierte meinen angebissenen Croissant an.
Mir kam es so vor, als würde ich gleich in Grund und Boden versinken.

Mit immernoch geröteten Wangen nahm ich mein Handy wieder an mich und hoffte einfach, dass meine Wangen bald wieder eine normale Farbe an sich hatten. Doch.. das ging wirklich daneben, da Naomi noch einmal sagte, wie süss ich sei, wenn ich schüchtern war.. Oh maaan..!, dachte ich mir und hielt mir kurz die Wangen, als ich in ihr Gesicht sah. Auch sie begrüsste Kirito, weswegen es mir nicht mehr so peinlich war. Ich drehte mich wieder ein bisschen zu dem Jungen hin und versuchte zu lächeln. Mir fiel auf, dass auch er rote Wangen bekommen hatte.. Schüchtern? Ich dachte darüber nach, ob der Junge in etwa gleich tickte wie ich oder ob es mir nur so vorkam..
Doch bevor ich mich gänzlich dem Neuen zuwidmete, beschloss ich die Fragen die mir Naomi gestellt hatte, zu beantworten. So gut es ging jedenfalls.. "Ich weiss nicht.. so genau.. also.. ich denke,.. ich habe meine Eltern getötet.." Diese Worte fielen mir sichtlich schwer, weswegen ich sie leise hauchend aussprach, so als bekäme ich kaum Luft. "A..also ich weiss nicht..", flüsterte ich weiter, "ich.. hab eine dunkle Seite in mir.. ich weiss nicht.. ob sie sie getötet hat.." Mein Blick wurde starr und ich zitterte leicht bei dem Gedanken. Lyon.. Hiro.. Meine Brüder.. Wo waren sie zu diesem Zeitpunkt gewesen? Wieso.. wieso haben sie mich nicht beschützt? Meine Eltern. .vor mir beschützt..
"Ha..haha.." Ich blinzelte und versuchte zu lächeln, was mir misslang. "Es ist schon lange her.. seitdem.. suche ich meine zwei Brüder.. und einen Weg die dunkle Seite in mir zu versiegeln.", sagte ich mit ernster und trauriger Miene zugleich und wich den Blicken des Mädchens aus. Meine Gedanken waren wieder voll von der Vergangenheit, so dass ich vergas,dass wir vorhin noch von der Schlacht gesprochen hatte und ich mich nun unbedingt ablenken wollte. Deshalb drehte ich mich einfach wieder zu dem schüchternen Jungen hin. "I..ich bin Mitsuki.. und das..das ist Naomi..!" Ich wusste nicht, ob es recht war, dass ich ihn zum Gespräch miteinbezog, aber vielleicht konnte der Junge sie zum Krankenzimmer begleiten. Mein Blick fuhr fragend zu Naomi.

Oh mein Gott der Typ neben uns war ja auch rot. Waren denn hier alle so schüchtern?! Ich seufzte leicht und setzte wieder ein lächeln au. "Morgen." Mitsuki fing gerade an den Grund zu erzählen und ich zog scharf die Luft ein. Sie hatte ihre Eltern getötet?! Sie fing an zu zittern und ich hatte sofort Mitleid mit ihr. "Es tut mir leid, was dir passiert ist und ich werde dir helfen so gut ich kann." Ich wollte nicht näher auf das Thema eingehen, da es ihr sichtlich unangenehm war darüber zu reden und ich ohnehin nicht wusste, was genau ich jetzt dazu sagen sollte. Stattdessen machte ich es ihr gleich und wendete mich erneut dem Jungen zu und als ich Mitsukis Blick auf mir ruhen spürte nickte ich nur kurz. "Hi bist du auch neu hier?" Eigentlich war ich im Moment zu jedem männlichen Wesen kalt und distanziert aber ihn einfach zu ignorieren war zu hart. Er schien genau wie Mitsuki sehr schüchtern zu sein und da konnte ich mir kaum vorstellen, dass er ein Mädchen ausnutzendes Arsch war.

Nachdem eine Weile verging und ich feststellte, dass sie wohl auch schüchtern war, konnte ich mich wieder etwas fassen. Ich überlegte mir, wieso ich bis eben so schüchtern war. Ob es wohl daran lag, dass ich seit einiger Zeit mit niemanden mehr sprechen konnte? Sonst war es nie so schlimm.
Jedenfalls schien es ihr auch nicht mehr allzu peinlich zu sein und sie zeigt mir ein etwas verkrampftes lächeln. Sie wandte sich dem anderen Mädchen zu und fuhr mit einem Gespräch fort, welches die beiden wohl vorher geführt hatten.
Nachdem ich davon erfuhr, dass sie möglicherweise selbst ihre Eltern getötet hat und eine dunkle Seite in ihr hat, ging es mir kalt den Rücken runter. Ich konnte das Gefühl verstehen keine Eltern mehr zu haben, doch sie selbst getötet zu haben … Das ist für mich ein unvorstellbares Gefühl! Nachdem sie noch zu zittern begann, tat sie mir unglaublich leid.
Auch wenn man es mir ansah, dass ich kurz davor war, versuchte ich meine Tränen zurückzuhalten...
Sie ist, denke ich, eine sehr starke und nette Person. Dass sie trotz allem noch ihre beiden Brüder sucht und ihre dunkle Seite versiegeln möchte, erfordert viel Kraft und Durchhaltewillen. Ich wünschte ihr viel Glück und Erfolg, doch sprach ich es nicht gleich aus, da mir das andere Mädchen zuvor kam.
Es tue ihr leid und sie wolle ihr helfen so gut sie kann.
Ich fing an leicht zu lächeln. Es war wundervoll, dass sie eine so gute Freundin hatte. Sie mussten sich bestimmt schon lange kennen.

Ich werde dich auch so gut ich kann unterstützen!, wollte ich sagen, doch ist das nicht etwas seltsam sowas von einem völlig fremden Typen, den man vor wenigen Minuten zum ersten Mal traf, zu hören?
Ich bin kein Held, sondern einfach nur ein Neuling hier auf dieser Insel. Realistisch gesehen bin ich ungebildet und kann sowieso nichts dazu beitragen. Mein Lächeln verschwand wieder. Verzweiflung und Traurigkeit machte sich in meinen Gesichtszügen erkennbar.
Dennoch sah ich es als angebracht, etwas dazu zu sagen: ”Viel Glück! Ich hoffe du erreichst dein Ziel!”
Ich beugte meinen Kopf etwas nach unten, da ich ihr nicht direkt in die Augen sehen konnte.

Doch dann wandte sie sich zu mir zu. Ich bemerkte, dass sie die Gedanken zu verdrängen versuchte. Ich hoffe, sie hat schonmal mit jemanden darüber richtig sprechen können. Wenn sie alles für sich behalten muss, ist es doch viel schlimmer.
Sie stellte sich und ihre Freundin vor. Mitsuki und Naomi. Ich freute mich sehr, sie beide kennen zu lernen, denn sie waren die Ersten, mit denen ich hier auf der Insel reden konnte.

Naomi fragte mich, ob ich auch neu hier sei. Sie wirkte etwas angespannter als sie mit mir redete. Ob ich sie wohl an jemanden erinnerte, von dem sie schlechte Erinnerungen hat? Ich dachte vorerst nicht länger darüber nach...
Als ich antworten wollte, errötete ich dennoch wieder ein klein wenig und sprach etwas leiser: "I-ich bin Kirito. Ja, ich kam heute Morgen an. Ich war die ganze Nacht unterwegs. Ich sehe bestimmt sehr Müde aus. Entschuldigung!"

Wieso hast du dich jetzt entschuldigt, Kirito! Also echt...

Nach einer kurzen Redepause sprach ich weiter: "Ich wusste lange nicht, wohin ich gehöre oder wo ich anfangen sollte. Doch eine weise Dame hat mir den Weg hierher gedeutet. Jetzt... bin ich hier. Ich hoffe ..."

Meine Stimme wurde gegen Schluss immer leiser bis sie letztendlich verstummte. Ich wollte die Beiden nicht mit meinen Geschichten langweilen und ich war mir nicht sicher, ob ich sie nicht mit meiner Anwesenheit belästigte...
Ich drehte meinen Kopf wieder etwas zur Seite, doch trotzdem blieb meine Blickrichtung bei ihnen.

pp: Zimmer 210

Gähnend, aber sich dennoch die Hand vor den Mund haltend betrat der Blondschopf den Speisesaal und blieb, kurz nachdem er durch die grosse Tür trat, erstmal stehen und suchte Mitsuki. Der Engel hatte nicht damit gerechnet, sie in einer Gruppe anzufinden, weshalb es etwas dauert. "Da ist sie!" Ein Lächeln umspielte die Lippen des Jungen, als er bemerkte, dass Mitsuki wohl sehr guten Anschluss gefunden hatte und sich mitten in einem Gespräch mit einem Jungen und einen Mädchen, welche Takeru noch nie zuvor gesehen hatte, befand. Immernoch lächelnd trat der Engel an den mit seinem Tablett an den Tresen. "Schönen guten Morgen", begrüsste er die alte Dame, schnappte sich ein Croissant und Nutella. "Kann ich vielleicht Milch haben?", fragte er die Frau, die er mittlerweile schon gut kannte und von der er wusste, dass sie kein Monster war. "Danke!" Mit einem Glas Milch und den Croissant und Nutella auf seinem Tablett und die Umhängetasche um seiner Schulter lief Takeru zu den beiden Tischen, auf welchen Mitsuki, ein fremdes Mädchen und ein fremder Junge sassen. "Hey!" Kurz legte er seine Hand auf die Schulter Mitsukis, nahm sie aber sofort zurück, da das Tablett mit einer Hand zu halten doch etwas schwierig erschien. "Darf ich?", fragte der Blondschopf an das Mädchen [Naomi] und den Jungen [Kirito] gewandt und wartete erst die Reaktion der beiden ab, bis er das Tablett auf dem Tisch ablegte und sich auf dem Stuhl neben Mitsuki platzierte. Dass der Junge gerade dabei war, evtl. seine Lebensgeschichte zu erzählen wusste der Engel nicht und als er dieser auch nicht fortfuhr war sich Takeru eigentlich sicher, dass er ihn nicht unterbrechen würde. "Ich hab beinahe wieder verschlafen - kannst du mir später erklären wie man das Gerät als Wecker verwenden kann?", fragte er Mitsuki, während er sein Croissant durschnitt und Nutella draufschmierte, natürlich meinte er mit dem "Gerät" das Handy. "Ihr seid neu, oder? Ich hab euch glaub ich zuvor noch nie gesehen!", meinte der Blondschopf schliesslich zu den beiden Noch-fremden und biss im Anschluss genüsslich in sein Croissant.