Der große Speisesaal befindet sich im Parterre des Waisenhauses. Fast zu jeder Tageszeit weht ein leckerer Geruch daher und verteilt sich im gesamten Erdgeschoss. Außer zum Frühstück gibt es hier ausschließlich warme Mahlzeiten. Abzuholen sind diese am Buffet.
Speiseplan
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
Morgens
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Weiß- oder Schwarzbrot, Croissants, Marmeladen, Butter, Nutella, Wurst & Käse Kakao oder Kaffee
Mittags
In der Schule
In der Schule
Steak mit Kräuterbutter, Gemüsereis und gekochten Karotten
pp: Gang des Mädchentrakts Zu ihrem Verdruss war der Speisesaal gähnend leer. "Also, es gibt drei Möglichkeiten: Entweder, sie haben schon gegessen oder essen später. Oder und was ziemlich wahrscheinlich ist, kocht man sich lieber was in der Küche", dachte der Engel und warf einen Blick auf den heutigen Speiseplan. "Wobei Penne Arrabiata oder Grüner Salat heute nicht ganz so schlecht sind." Insgesamt sah der Speiseplan für diese Woche nicht schlecht aus. Freitagabend und Sonntagabend würde sie wohl ausfallen lassen. Die 17-jährige entschied sich für die Penne Arrabiata. Die Rosahaarige ging zum Buffet und ließ sich einen Teller mit Penne Arrabiata geben. Sie balancierte zu ihrem Sitzplatz. (Vorsichtig, immerhin hantierte sie mit heißen Lebensmitteln und obendrein kannte sie ja ihre Schusseligkeit!) Zufrieden, mal nicht mit samt dem Essen den Boden zu schmücken, setzte sie sich und fing an zu essen. Während sie aß, sah sie mehrmals auf ihr Handy. Keine Nachricht. »Hmpf. Wer soll mir schon schreiben?« Sie warf ihrem Mobiltelefon einen bösen Blick, als sei das die alleinige Schuld dieses kleines Geräts und schob sich die nächste Gabel in den Mund.
Vaya schlenderte gemütlich in die Cafeteria. Es gab immerhin Essen umsonst und irgendwie war die Dämonin ein wenig hungrig. Das Essen war zwar nicht das Gelbe vom Ei, aber besser wie nichts. Schwungvoll stieß die Weißhaarige die Türen zum Speisesaal auf und trat erhobenen Hauptes in den Raum. Scheißegal was man über sie dachte, mittlerweile hatte sie einfach keinen Bock mehr das Unschuldslamm zu mimen. Mit schnellen Schritten war sie bei der Essenausgabe angekommen, schnappte sich ein Tablett und ließ sich etwas von dem heutigen Essen auf ihren Teller geben. Na hoffentlich schmeckte es, ansonsten musste Plan B her und sie musste sich wohl oder übel irgendwo etwas kaufen. Jedenfalls roch es nicht so schlecht, also konnte es nicht soooo schlimm schmecken. Die Blauäugige suchte mit ihren Augen den Saal nach einem geeigneten Platz ab und fand ihn auch. Irgendwie hatte sie Lust sich neben das rosahaarige Mädchen zu setzen. So viel war hier ja nicht los und ein wenig Gesellschaft konnte nicht schaden. Schließlich musste Vaya hier mit ein paar sehr unterbelichteten Idioten auskommen, da tat Abwechslung sicher gut. Sie konnte nur hoffen, dass dieses Mädchen nicht auch von der bescheuerten Sorte kam, denn dann wäre sie ganz schnell wieder weg. Mit ihrem Tablett machte sie sich also auf den Weg zu ihrem Tisch. "Darf ich hier sitzen?", fragte die Weißhaarige und wartete geduldig bis man ihr eine Antwort gab. Heute ließ sie es mal mit guten Manieren angehen und war nicht so forsch und barsch wie sonst immer. Eigentlich wartete sie nie lange sondern machte einfach dass wozu sie Lust hatte. Nur wollte sie dieses Mädchen nicht gleich verschrecken und gesehen hatte sie sie auch noch nie. Tja das kam davon, wenn man immer blind durch die Gegend stiefelte.
Auch wenn die Frage ziemlich freundlich war, so erschreckte sich Lilyen doch. Sie hatte eigentlich gedacht, sie wäre hier alleine gewesen, aber scheinbar war ein weißhaariges Mädchen hereingestiefelt, während die Rosahaarige über irgendwelche tiefgründigen Mysterien auf den Grund ging. »Eh, natürlich kannst du dich setzen«, antwortete die Rotäugige und zog den Stuhl neben sich hervor, der dann aber krachend umfiel. Auf ihre Wangen schlich sich ein leichtes Rosa. Peinlich. Gerade bekam sie neue Gesellschaft, da outete sie sich schon als Plantschkuh. "Adieu neue Bekanntschaft!", dachte der Engel und verabschiedete sich von dem Gedanken, mit der Fremden je mehr Worte zu wechseln als ›Hallo‹ und ›Auf Wiedersehen‹. Naja. Vielleicht konnte sie doch noch was retten. Schnell stand die 17-jährige auf und hob den Stuhl wieder auf. Sie lächelte. Na also. Man sollte nicht immer alles so schwarz sehen. Damit setzte sich Lily wieder. »Ich heiße Lilyen. Aber du kannst mich Lily nennen. Und du..?« Mit ihren roten Augen sah sie die Unbekannte genauer an. Weißes Haar umrahmte ihr Gesicht und ihre Augen waren von einem eisigen Blau. Der Engel fand solche hellen Augen mehr als gruselig, denn je nachdem, wie man in der Sonne stand, veränderte sich die Augenfarbe. »Ich habe dich hier noch nie gesehen.« Die nächste Gabel wanderte in den Mund. "Welcher Rasse sie wohl angehört?", fragte sich das Mädchen.
Das Zucken war dem Mädchen nicht entgangen. Vaya war eben perfekt darin sich einfach anzuschleichen und zuzuschlagen. So machte sie es auch mit ihren Opfern, wobei es meistens doch lustiger war, sie ein wenig zu quälen, anstatt sie gleich aus dem Nichts heraus zu lünchen. Man musste es ihr jedoch zu Gute halten, dass sie schon lange niemanden mehr auf dem Gewissen hatte. Irgendwie war sie in der letzten Zeit schon ziemlich weich geworden, wirklich traurig. Aber man konnte es nicht ändern. Kommt Zeit, kommt Rat und vielleicht war es auch nicht so schlecht, wenn sie doch ein wenig netter war. Die Rosahaarige bot ihr einen Platz neben sich an. Nur leider rückte sie den Stuhl mit zu viel Schwung zurecht, dass er nach hinten kippte. Skeptisch zog die Weißhaarige eine Augenbraue nach oben und musterte das Mädchen. Was würde sie wohl als nächstes tun. Mit ihrem Tablett in der Hand wartete die Dämonin noch immer. Die Rosahaarige schien ein kleiner Tollpatsch zu sein, was sie bis jetzt so mitbekommen hatte. Wie auch immer. Die Fremde richtete den Stuhl wieder auf und Vaya ließ sich drauf plumpsen. Das Mädchen stellte sich auch noch mit ihrem Namen vor, jetzt hatte Vaya sogar einen Namen zum Gesicht. Nur ob sie sich diesen merken würde, war eine ganz andere Frage. "Ich bin Vaya. Einfach nur Vaya.", war ihre Antwort darauf. Sie hatte keinen Spitznamen, außer die von dem ollen Stinktier. Den hatte sie jetzt auch nicht mehr gesehen. Tja, wie auch immer, es war auch nicht weiter tragisch. Wesen gingen und Wesen kamen. "Ich hab dich hier auch noch nie gesehen.", war ebenfalls die Antwort von der Weißhaarigen. Die Dämonin nahm ebenfalls die Gabel in die Hand und schob sich die Nudeln in den Mund. Es hätte wirklich schlimmeres Essen geben können. Es war annehmbar und das mochte schon etwas heißen.
Vaya. Es war ein ziemlich außergewöhnlicher Name, jedenfalls hatte die Rosahaarige ihn noch nie gehört. Aber ihr Name war schließlich auch nicht gerade das, was man gewöhnlich nennen konnte. Aber Lilyen war trotzdem froh, dass die Weißhaarige noch mit ihr sprach, nachdem sie so schusselig verhalten hatte. Die 17-jährige schob sich die letzte Nudel in den Mund und ließ anschließend die Gabel gegen den Teller klappern. Anschließend lehnte sich das Mädchen zurück und registrierte, dass ihre neue Bekanntschaft genau dasselbe aß wie sie. Was sollte sie sonst essen? Diesen welken Salat? "Den würde ich nicht einmal an mein Kaninchen verfüttern, wenn ich eines hätte", dachte sie. »Kein Wunder, ich war in der letzten Zeit eher draußen als anderswo. Immerhin tritt man sich hier im Gebäude so ziemlich auf die Füße..«, erwiderte die Rotäugige. »Welche Klasse besuchst du denn?« Es war immer interessant, Schüler aus einer anderen Klasse kennen zu lernen, immerhin kannte sie ihre Mitschüler ja zu Genüge. Tagein, tagaus musste sie deren Gesichter schließlich ertragen. Und ihre manchmal allzu dämlichen Kommentare. Seltsam, ihr Gegenüber wirkte eigentlich nicht so, als mische sie sich gern unter andere Wesen. Eher, als würde sie alleine sein wollen. Aber wahrscheinlich irrte sie sich schon wieder. Erneut sah sie das Display's ihres Handy's an. Immer noch kein Lebenszeichen. Funktionierte das Ding überhaupt? Am Ende hatte der Verkäufer ihr im Laden einfach nur Schrott verkauft und lachte sich jetzt ins Fäustchen. "Hmpf." Geschah ihr wohl auch ganz recht - so naiv, wie sie manchmal war.
Die Geschichte, die sie mir erzählt hatte, schien mich zu interssieren.. denn.. sie war aussergewöhnlich. Rem war aussergewöhnlich und ausserdem niedlich. Wahrscheinlich mochte ich sie deswegen so. Ausserdem könnte ich sie als so.. ein Modell sehen, also ich meine, wenn ich einmal als Mumie an Halloween gehen will, oder? Haha.. ich glaube sie würde sauer werden. Während ich voranging und ihr somit den Weg zum Speisesaal zeigte, dachte ich über noch mehr eigenartige Sachen nach und vor allem wie sie so duschen konnte! War doch komisch? Ich entschied mich vorerst zu schweigen und erst am Tisch wieder das Gespräch vom Lagerraum aufzunehmen. Es dauerte nicht einmal gross, bis wir am vollgestopften Speisesaal ankamen. Naja, vollgestopft.. das konnte man widerum nicht über die Schüler sagen, welche hier anwesend waren. Eher über die Stühle und Tische. Mein Blick fuhr zu den zwei Mädchen, die sonst noch hier waren und die sich unterhielten. Diesmal entschied ich mich, nicht neben sie zu hocken sondern bei dem Zweiergespräch mit Rem zu bleiben. Doch bevor dies weiterging, bewegte ich meinen hübschen Po zu der Theke, wo mir eine ältere und ründlichere Dame das Essen schöpfte. "Es gibt Penne Arrabiata mit Grünem Salat.", brüllte sie mir entgegen und zeigte auf die Salatschüsseln, die in der Glasvitrinen vergammelten. Njam. "DANKE!", brüllte ich höflich zurück und schnappte mir Messer, Löffel, Gabel und ein paar Servietten. Nachdem ich den Salat spöttisch angesehen hatte, latschte ich ein paar Tische weiter und hockte mich schlussendlich an einen Tisch am Fenster. "Huahh.. Endlich!" Zwar sahen die Teigwaren nicht sehr einladend aus, aber hautpsache es gab etwas zu essen, nicht? Ich leckte mir über die Lippen, aber wartete noch brav, bis Rem mit ihrem Teller neben mich hockte. Als dies der Fall war, drehte ich meinen Kopf zu ihr und brabbelte schon wieder los: "Ist es aber nicht nervig mit den Verbänden rumzulatschen? Und weisst du eigentlich was mit deinen Eltern passiert ist.. oder mit deiner Familie.. und wie lange lagst du da in der Pyramide?" Fragen über Fragen! Und eine geduldige - was nicht normal war - Reiko mit funkelnden wie auch hungrigen Augen. Zu hungrig. Deshalb schlug ich erstmal zu und versuchte mich doch.. etwas zu beherrschen. Sonst sah ich wirklich aus wie ein streunender Hund, der nach 3 Wochen das erste Stück Fleisch gefunden hatte. Sabber.
Reiko war eine sehr energische junge Frau, aber dass sie zu meiner Geschichte nichts sagte, verwunderte mich doch. Am Ende war ich wie Haruna, die ihre halbe Lebensgeschichte auftischte, und das ohne mit der Wimpern zu zucken - einer Person, die sie seit fünf Minuten kannte. Ich schluckte - hatte ich nicht gerade dasselbe getan? Aber Reiko hatte so natürlich und neugierig gefragt, da kam es mir einfach über die Lippen. Und es war nicht so, als wäre ich emotional daran gebunden, wie ich gemordet und balsamiert wurde - wirklich viel hatte ich ja nicht mitbekommen davon. Anders wohl als Haruna, die mir von ihrer Familiengeschichte erzählte - ich fühlte mich doch ein Stück besser. Aber irritierend war, dass die sprunghafte und laute Reiko, so wie ich sie in den paar Minuten eingeschätzt hatte, darauf kaum reagierte. Ich nahm mir meine Penne und beobachtete interessiert das Brüll-gespräch zwischen Reiko und der Essensausgeberin, bevor ich hungrig nur noch das Essen betrachtete und glatt blind der Schülerin an einen Tisch folgte. War das überhaupt Lehrerlike, wenn ich so ungezwungen mit ihr sprach? Der Gedanke kam mir grad das erste Mal. Doch ich verwarf ihn - als würde mich das groß bocken.
In dem Moment in dem ich mich setzte, wurde ich mit weiteren Fragen bestürmt. "Nervig? Ich weiss nicht, die sind quasi wie eine zweite Haut.", antwortete ich auf die Frage nach meinen Verbänden hin. Man spürte sie nach einer Zeit eigentlich nicht wirklich und jucken - wie herkömmliche Gipsbände oder Mullbinden - taten sie auch nicht. Ich stach mit der Gabel in das Essen und haute mir den Mund voll, denn auch Reiko begann zu fressen wie ein Scheunendrescher. Kurz schluckte ich und beantwortete ihre Frage weiter. "Ich war nur etwa sieben Jahre da drin, also nicht wirklich lange. Mein Vater hatte sich aber zwischenzeitlich umgebracht, da er dachte, ich wäre gestorben.", ich erzählte es ohne jegliche Emotionen, ohne mir große Mühe darum zu machen. Klar, ich war traurig und fertig gewesen, auf der anderen Seite hielt ich seinen Suizid für idiotisch; aber irgendwo für nachvollziehbar - er hatte erst meine Mutter und dann mich verloren. "Und, ehrm, meine Mutter? Keine Ahnung, was sie macht..die müsste ich seit knapp..", ich überlegte kurz, hielt mit dem Essen inne und leckte mir über die Oberlippe, "..23 Jahren nicht gesehen haben." Und ob ich sie jemals wieder treffen würde, war die Frage; aber auch das konnte ich erzählen, ohne groß emotional dabei zu werden. Der Tod meines Vaters hatte mich getroffen - die Sache mit meiner Mutter war nie anders gewesen. Schlimm war beides, aber ich vergoss keine Tränen über etwas, das man nicht ändern konnte; und war deswegen nicht gleich gefühlskalt. "Und, ehm, warum haben dich deine Eltern in ein Waisenhaus geschickt? Das verstehe ich nicht so recht..", stellte auch ich mal eine Frage, weil ich mir langsam doof vorkam, so ausgelöchert zu werden.
Die Weißhaarige schob sich eine Gabel nach der anderen in den Mund. So waren die Nudeln schnell gegessen und das Abendessen konnte sich dem Ende zuneigen. Auf den Salat hatte sie nicht wirklich Lust, er sah auch nicht mehr sonderlich appetitlich aus, aber das war nicht weiter tragisch. So gerne aß sie auch nicht dieses Kanninchenfutter. Als Lily zu sprechen begann, wandte sich die Dämonin ihr zu, alles andere wäre doch ein wenig unhöflich. Anstand besaß die junge Frau genug, zumindest meistens. Es schien fast so, als würde die Rosahaarige schon länger hier sein. "Bist du dann schon länger auf der Insel?", stellte sie nun auch die Frage um ihre Neugierde zu befriedigen. Ja Vaya war ein wirklich ausgesprochen neugieriges Wesen und musste alles sofort wissen, denn sonst war sie einfach nicht glücklich. Die Rotäugige war wohl auf ein wenig Smalltalk aus, wieso auch nicht? Die Weißhaarige hatte im Moment sowieso nichts Besseres zu tun und ein wenig Unterhaltung konnte doch nicht schaden. So erfuhr man wenigstens wer sich so im Waisenhaus aufhielt und wem man vielleicht in der Schule im Gang begegnen könnte. Es war doch wirklich interessant etwas über die einzelnen Wesen zu erfahren und es vielleicht auch gegen sie zu verwenden. Bei diesem Gedanken blitzten die Augen von Vaya auf. "Ich bin in der Mondklasse. Und selbst?", nun sie wollte ebenfalls ein paar Antworten und was machte sich da besser als fragen? Ganz genau, nichts. Vaya fiel auf, dass Lily ziemlich oft auf ihr Handy starrte. Entweder sie hatte ein Date oder sie war ein Handyfreak. Eines von Beiden musste es schließlich sein, ansonsten würde man nicht alle paar Minuten auf das Display starren. "Musst du noch wo hin?", stellte sie nun einfach geradeheraus die Frage.
Lilyen konnte kaum glauben, wie schnell Vaya ihre Portion heruntergeputzt hatte. So richtig wusste die Rosahaarige nicht, was sie davon halten sollte. "Besser nicht kommentieren", dachte die 17-jährige, sie wollte ihre Gesprächspartnerin schließlich nicht beleidigen. »Oh ja. Ich lebe hier schon seit ich ein Jahr alt bin«, beantwortete der Engel die Frage von der Weißhaarigen. »Und du?« Um ein Gespräch am Laufen zu halten, musste man auf die Fragen antworten und Gegenfragen stellen oder gar neue Fragen. Das hatte sie vom verschlossenem Eric gelernt. Mit ihm konnte die Rotäugige die erste Zeit ja überhaupt kein Gespräch führen, da dieser auf nichts antwortete, was sie ihm erzählt. Lily seufzte. "Eric." Mondklasse. Also war sie tatsächlich in einer anderen Klasse wie sie. Wie interessant! »Ich besuche die Sternenklasse. Wie ist deine Klasse so?«, fragte sie die Blauäugige. Die Pinkhaarige kannte niemanden aus der Mondklasse - bis Vaya und konnte ihr Gegenüber leider mit niemanden vergleichen. Ja, der Engel tat dies überaus gerne, immerhin wollte sie sich ja ein Bild von dieser Klasse machen. Bei der letzten Frage von der Weißhaarigen sah sie diese erst einmal verwirrt an, doch dann fiel ihr auf, dass sie andauernd mit ihrem Handy beschäftigt war. »Haha, nein«, lachte Lilyen, um ihre Verlegenheit zu überspielen. »Ich hatte nur gehofft, jemand würde mir eine Nachricht schicken.« Doch kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, wanderte das Handy wieder in die Tasche der Schülerin. Wo es auch hingehörte.
Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Misstrauisch blickte ich zu dem Mädchen, doch da es für mich ein ungewohntes Aufeinandertreffen war, war auch eine gewisse Furcht enthalten und ich hatte mich an Jukka festgehalten, als das Wesen tatsächlich hervortrat. Damit hatte ich eher nicht gerechnet, ich dachte eher, es würde verschwinden und sich aus dem Staub machen. Es war ein einzelner Vampir und wir waren zwei Werwölfe. Beim Hervortreten wirkte sie zwar etwas unsicher, doch dann schien sie ihre Maske aufgesetzt zu haben und schien plötzlich zu wissen, wer sie denn war. Sie meinte, sie würde das nicht als Unhöflich bezeichnen - wie denn sonst? Dann trat sie auf uns zu und wirkte kindlich klein und ähnelte einer Puppe. Dann verfinsterte sie ihren Blick und meinte, sich nicht als Erste vorstellen zu wollen, ich zuckte mit den Schultern und wollte mich umdrehen, doch dann nahm der Junge meine Hand und meinte, wir sollen jetzt essen gehen. Eine Gänsehaut machte sich auf meinen Körper breit,es war doch recht frisch geworden, auch wenn ich es erst jetzt bemerkte. Ich war wohl unangemessen gekleidet für einen frischen Abend. Ich sprang auf, alser an der Hand zog und hüpfte ihm nach, ehe er noch kurz zu dem Vampirmädchen sich umdrehte und uns vorstellte. Dazu sagte ich nichts mehr, ich musste wohl etwas schüchtern wirken, was ich ja auch war bei Fremden teilweise... Und somit gingen wir gemeinsam recht still zum Speisesaal, war ja nicht weit, eigentlich ja nur ins Gebäude rein und schwubs! Schon waren wir hier. Es roch lecker nach Nudeln und nach anderen Leuten. Wir waren wohl nicht die ersten, die auf den Gedanken kamen hier etwas zum Essen zu holen. Ich trat mit den Beiden ein und stürmte sogleich zum Buffet. Nicht zu vergessen, ich hatte heute Mittag noch gar nichts gegessen! "Boa lecker, hab zu Mittag nichts gegessen" meinte ich und ladete mir ne Portion Penne und nen grünen Salat auf den Teller und suchte anschließend einen freien Tisch, wo wir Drei Platz hatten und uns hinsetzen konnten, wir wollten ja nicht im Stehen essen. Mein Blick fiel kurz zu Reiko, ich nickte ihr grüßend zu, setzte mich dann hin und schöpfte mir Nudeln auf einen Löffen - ja auf einen Löffel. Ich aß Penne immer mit Löffel. "Mahlzeit" sagte ich nur knapp, ehe ich mir den ersten Löffel in den Mund schieb. Was sollte ich nur groß sagen? Ich war irgendwie doch etwas schüchtern dem Mädchen gegenüber und wusste nicht, was ich sagen durfte/konnte und was nicht. Schließlich hatte sie uns belauscht oder belauschen wollen. Wie dem auch sei erhoffte ich mir, dass sie den einen Part aus unsererm Gespräch nicht mitbekommen hatte.