Auch der Sportplatz ist am Abend des 22. Juni in ein ganz anderes Licht gerückt. Schon von Weitem sticht das imposante Mittsommerfeuer, das relativ zentral am Sportplatz und zu Beginn des Schulballs entfacht wurde, hervor. Der wie eh und je gepflegte Rasen wird wohl nicht wenig in Mitleidenschaft gezogen werden. Das gesamte Areal ist mit Fackeln und Papierlampignons ausgestattet und durch Lichterketten, die an der Außenfassade der Sporthalle angebracht sind, wird auch ihre Bedeutung deutlich hervorgehoben. Auch wenn das Mittsommerfeuer erst kurz vor Sonnenaufgang in den Fokus des Geschehens tritt, kann man am Sportplatz vereinzelt Seelen antreffen, die den Ballsaal kurz- oder langzeitig für zu laut oder zu voll empfinden. Ein Hotspot ist einerseits das Feuer an sich, anderseits aber auch die mit Bänken und Liegestühlen ausgestattete Ruhezone am Rande des Platzes, sowie ein längst vergessener Pavillon.
Das Mittsommerfeuer
Seit Sonnenuntergang erhellt das imposante Mittsommerfeuer nun schon die Weiten des Sportplatzes. Endlich ist es soweit. Der Grill ist schon länger nicht mehr im Betrieb, stattdessen hat sich eine junge Gruppe an traditionellen Taiko-Trommlern beim Feuer versammelt und sorgen für musikalische Unterhaltung während der Tänze. Mal schnell, mal langsam und rythmisch - sollte für alle etwas dabei sein.
Eine alte, isolanische Legende besagt, dass man bis zur nächsten Wintersonnenwende von Glück und Erfolg vorangetrieben wird, wenn man in der Nacht der Sommersonnenwende bei Sonnenaufgang mit einer vertrauten Person das Tanzbein um das Feuer herum schwingt. Vor allem nach den verheerenden Angriffen in diesem Jahr verwundert es nicht, dass sich schon vor Sonnenaufgang einige übereifrige Paare tanzend um das Feuer bewegen. Wer könnte es ihnen auch verübeln. Hast du schon jemanden ins Auge gefasst, mit dem du dein Glück teilen möchtest?
Lyall kannte seinen Freund gut. Mehr als gut. Weshalb er jede Regung, egal ob im Gesicht, in der Gestik, im Blick oder in der Stimme vernahm. Auch, wenn sich der Sekt spürbar in sich breitmachte. Veranlasste ihn wohl noch mehr dazu, wie ein getretener Hund zu gucken, wo Cyril ihn wegen des Alkoholkonsums ansprach. Hätte der rote Wolf Ohren und Schweif draußen, lägen die nun schämend an, doch der Blick sagte wohl auch mehr als tausend Worte. ,,Fünf oder sechs Gläser. . . ist das viel? Tut mir Leid, nicht böse sein. . ." Er hatte so das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben und schämte sich dafür, dass er seinen Liebsten verärgert hatte. Gerade kam er nicht drauf, was der eigentliche Grund für das Ärgernis war, doch er hatte Cyril verärgert, dass war schlimm genug für ihn, egal aus welchem Grund. Mit einem leichtem Fiepen rieb er den Kopf an den Hals von diesem, wodurch er Schuld und Unterwürfigkeit symbolisierte. Zum Glück so und nicht, dass er sich auf den Rücken legte und seinen Hals und Bauch demonstrierte, wie ein unterwürfiger Hund eben. Das käme sicher verdammt schräg.
Bald war er dann mit seinem Freund und seiner neuen Bekanntschaft auf und davon, letztere wurde erstmals beschnuppert. Auf die Nachfrage hin musste er freudig grinsen: ,,Fast - ein Kuschelwolf!", kicherte er ein wenig, bevor er sie mit großen Augen ansah. ,,Miyako - dass ist ein hübscher Name! Wohe-", bevor er genauer nachfragen konnte, woher der Name kam, was er bedeutete, da wurden sie von Besuch unterbrochen. Nach diesem hatte er auch schon wieder vergessen, was er fragen wollte, immerhin ging es dann schnell weiter, wo er aber auch schon das nächste Thema anschnitt - die gemeinsame Haarfarbe. Bei den zustimmendes Worten von Cyril nickte der Rotschopf freudig, bevor er bei den neuen Spitznamen glucksen musste. ,,Oh, eine Schwester, wie schön! Ich hatte nie eine Schwester, nur einen Br- ehh- aahhh", sich selbst in den Worten stoppend, dachte er an seinen Bruder zurück. Womit sich keine schönen Erinnerungen verbanden. War halt nicht so geil, wenn man als Welpe von seinen Eltern zum Sterben zurückgelassen wurde, weil man ihnen zu erbärmlich war. Irgendwie überlebte und nach etlichen Jahren diese wiedertraf, feststellend, sie hatten ein neues Kind, welches sie nicht verstoßen hatten, sondern liebevoll behandelten. Das war damals ein ziemlicher Schlag ins Gesicht und Schmerz gewesen. Woran er jetzt besser nicht dachte. Sein Blick war schon dabei traurig zu werden, bei der Erinnerung - doch zum Glück schnitt der schwarze Wolf das Thema tanzen an und schwupp, waren beide schon auf der Tanzfläche. Da waren auch schon seine Arme um den Oberkörper des Größeren geschlungen, während sie sanft angeschmiegt miteinander tanzten. Die Stirn an die seines Liebsten gelehnt, atmete er dessen Duft tief ein, was ihm ein wohliges Brummen entlockte. Warm und voller Liebe blickte er in das lavendelfarbene Augenpaar, welches er so liebte. Die sonst so empfindlichen und wachsamen Sinne waren komplett auf den Mann fixiert, welcher in seinen Armen lag. ,,Du bist so wunderschön, Cyril. . .", flüsterte der gebannte Rotschopf, ehe er ergänzte: ,,Du machst mich schon glücklich." Auch der Andere schien sich danach zu fühlen seine Gefühle zu äußern, dass Lyall's: ,,Ich liebe Dich auch", nicht lange wartete und beide sich zu einem Kuss verschmolzen. Allerdings kam es dann noch eine dritte Person, welche den Kopf halb über die Schulter von Cyril reckte und eine Liebesbekundung an den Rothaarigen vermittelte. Der Kuss löste sich und Lyall blickte die junge Dame einen Augenblick an, bevor er beherzt loslachen musste. Das kam unerwartet, aber auch zu gut. ,,Ich Dich auch~", kicherte er und gab Miyako einen dicken Kuss auf die Wange, mit extra Schmatzgeräusch. Zum Glück hatte Cyril beim Knutschen schon den Mund von Fleischsauce gesäubert, sonst hätte sie nun genauso wie Damian und Helena Abdrücke an der Wange.
Nachdem alles an verfügbarer Speichel ausgetauscht wurde, ging es auf den den Ballsaal, weil der Schwarzschopf der Truppe noch seinen Gewinn abholen musste. Diesen betrachtete Lyall mit schiefgelegtem Kopf: ,,Was ist das? Wie trägt man das. . .?" Während sein Hirn dies versuchte zu lösen, wie eine hochkomplexe Matheaufgabe, beschlossen Miyako und Cyril das Teil zu tragen, was den Rotschopf erst gucken ließ. ,,Ich helfe Euch!", meinte er und ging zu beiden, wobei er leicht wankte. Was ihn verwirrte und zum stehen bleiben ließ. Ihm war ein wenig schwindelig. ,,Warum ist mir schwindelig. . .?", hinterfragte der arme, unwissende Wolf direkt seinen Schatz, mit verwirrtem Blick. Dann ging es aber auch schon wieder weiter, wo er wenige Sekunden brauchte, um zu schalten. Doch war sein Hirn noch so gut intakt, dass er dran dachte, sich einen vollbeladenen Teller mit Grillsachen zu schnappen, wo fertiges zwischengelagert wurde, - er schnappte sich sogar ein Rippchen, welches gerade wer drauflegen wollte, einfach mit dem Mund - als das Trio am Grill vorbeiging, um das Sportgelände zu verlassen. Es war ja wichtig, dass für Nahrung gesorgt war! Und er hatte Hunger. Er war ein Wolf, hallo. Mit der freien Hand hakte er sich bei seinem Schatz etwas ein, als Orientierungshilfe, weil ihm der leichte Schwindel immer noch irritierte, doch das Rippchen im Mund ließ ihn fröhlich sein.
Ja, also kurz hatte sich der Engel schon überlegt, seinen Mc Donalds Gutschein einfach Ivy und Mikhail zuzuschieben. Wer weiß, vielleicht war er am Ende dann sogar der erfolgsbringende Wingman, sie beide würden zusammen kommen während sie sich gegenseitig romantisch mit Chicken Nuggets fütterten und waren dann schließlich Leviathan zu ewigem Dank verpflichtet. Eigentlich voll der gute Gedanke. Stirnrunzelnd betrachtete er Ivy und Mikhail, überlegte hart. Schob den Gutschein dann aber doch zurück in seine Hosentasche. Die Idee war sehr verlockend gewesen, aber sein Fressneid dann doch größer. Ein Mädchen für das Dinner würde er in diesem Leben wohl nicht mehr finden, zur Not könnte man ja wirklich Mike mitnehmen. „Ichhhhh…“, lallte er und zog Worte sinnfrei in die Länge. „Nehm Mike mit und lassssdich *hick* hier. Ha!“, gab er mit felsenfester Überzeugung preis und streckte den Zeigefinger nach Ivy aus. „Ischpppann ihn dir auch net auu*hick*sss. Nur vielleicht!“, teilte er ihr noch mit und streckte dabei kurz die Zunge heraus. Gut, dass alle eigentlich schon ziemlich angeheitert waren und das wahrscheinlich eh niemand ernst nehmen würde. Unter normalen Umständen war der Engel nämlich nicht so eine Plaudertasche, vor allem wenn es um was Vertrauensvolles ging. Levis Blick blieb kurz an Lydia hängen, die jedoch alles andere als betrunken wirkte. Sie wirkte beängstigend nüchtern. War wohl auch der Grund dafür, warum Ivy ihr etwas von ihrem Getränk angeboten hatte. „Du kannnsssauch Bier hab*hick*en*“, bot Levi Lydia auch an und streckte ihr die Hand mit der Flasche entgegen. Dann rempelte irgendein Mädchen Mikhail an und sein rauer Tonfall erweckte irgendwie die Lust nach Streit in dem Engel. Außerdem war sein Kumpel angerempelt worden, einfach so, hallo? „ABER ECHHHH ALLLLLER, MACHSIE AUGEN AUF!“, rief er ihr noch hinterher. Mit geballter Faust in der Luft. Gut eigentlich, dass das unbekannte Mädchen alsbald dem Sichtfeld der Gruppe entschwand. „Wers’n die? Kenn ich *hicks* net“, stellte er verwundert fest und so schnell konnte er anschließend gar nicht schauen, stand Caiwen plötzlich vor ihm. Und entführte ihm Mike! „Caaaiii*hicks*weeen!“, begrüßte er seine Freundin und kratze sich über die Blumen auf seinem Kopf. Wo hatte sie denn bitte die ganze Zeit gesteckt? Levi hatte sie den Ballabend über nicht gesehen, und das, obwohl er ihre Anwesenheit gut hätte gebrauchen können. Ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken, als er an die Manipulationsmasche von Frau Jansson vorhin dachte. Unwillkürlich musste sich der Engel schütteln, als würde er die Erinnerungen damit losbekommen. Als er wieder bei sich war, war Caiwen schon damit beschäftigt, mit seinem Date, das voll erfreut war, haha, vor dem Feuer zu tanzen. Im Gegensatz zu Mike wusste Caiwen zumindest, was sie tat. Und was sie tat, sah gut aus. Im Allgemeinen sah Caiwen heute sehr gut aus. „Cai*hicks*wen, du siehsssssvoll gut aus.“, lallte er ihr zu und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wow, und nicht einmal seine wahrscheinlich beste Freundin schenkte ihm einen Tanz. „Haallllllloo, ihrsehhhso aus alsssskönntet ihr *hick* Untersssützsssung gebrauchen!“ Fuck, was war Unterstützung eigentlich für ein scheiß schweres Wort? Ohne auf ihre Antwort zu warten schubste er ein Mädchen mit dem Ellbogen von der Trommel weg und klopfte begeistert, aber leider komplett taktlos mit. Zuerst noch begeistert, dann fiel ihm aber auf, dass sein Trommeln nicht zu den anderen passte. „Hilffffmir Ivy, du kannnsssicher auch trommel sssso gut wie du tansssen kannst!“, bat er sie mit Hundeaugen und ignorierte die verstörten Gesichter der anderen Trommler. So schnell konnten sie ihre Musik nicht abbrechen und Levi verscheuchen, denn dann wäre der ganze Rhythmus im Arsch und die Tanzfreudigen wären leicht verwirrt. A propos, was war eigentlich mit der Trommlerin passiert, die Levi fast oder vielleicht voll umgenietet hatte?
Jack Wilson
Jack Wilson
160 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Eine knielange weite Jeans, ein dunkles T-Shirt und dunkle Sneakers
Die beiden Raucher entschieden sich für den Platz beim Mittsommerfeuer. War eigentlich eine gute Idee, denn hier war wohl auch einiges los. Drinnen war ja schon Vincent gewesen, soweit er dies gesehen hatte. So könnte Jack ein kleines Auge auch auf die Schüler hier draußen gut werfen. Aber natürlich war er in erster Linie eigentlich hier um zu feiern. Ganz klar. Rileys Antwort zum Saufverhalten der Kids, führten dem Blonden vor Augen, welche Arbeit das Personal heute Nacht vielleicht noch hatten. Wenn sie wirklich viel Alkohol trinken würden, dann könnte es gut sein, dass das ganze Personal in der Nacht kein Auge zu bekommen würde. Der Schlaf würde heute wahrscheinlich sowieso recht mager ausfallen, aber wenigstens ein bisschen Schlaf wollte der Neuseeländer doch schon bekommen. „Ja, solange ich es nicht mitbekomme und nichts passiert, können meiner Meinung nach die Schüler ruhig auch noch Alkohol konsumieren“, sagte er auf die Frage von Riley. Immerhin war auch Jack jung und hatte auch seine ein oder andere Erfahrung mit Alkohol gemacht. Jack nickte zustimmend, als der Arzt die Schüssel von Rox ansprach. Ungewollte Kinder von den Schülern wäre wirklich nicht etwas Positives. Aber der Blonde ging davon aus, dass die Kondomschüssel doch sicherlich ihre Wirkung zeigen würde und auch sicher einige Jungs hineingreifen würden. Safety first.
Die drei bewegten sich nun nach Anweisung von Riley zum Feuer. Die Wärme war angenehm und das Feuer war toll anzusehen. Es gab aber dieses eine Phänomen von Männern, dass diese wieder in die Steinzeit versetzt wurden, wenn sie Feuer sahen oder dieses sogar anmachen mussten. War dies bei ihnen drei auch so? Für den Neuseeländer kam es jedenfalls nicht so rüber. Riley versuchte derweil eine Zigarette von Jacob so bekommen beziehungsweise jetzt versuchte er mehrere zu ergattern, darunter die von Jack, die er sowieso nicht genommen hätte. Jack fing an zu schmunzeln und wartete gespannt auf die Reaktion von Jacob.
War klar, dass Ivy die Niete nicht einfach auf sich beruhen lassen konnte. Bei dem Wirbel, den Mike um die Glückszahl gemacht hatte, war das auch verständlich. „Abeeer …“, grummelte er, während er versuchte sich eine Ausrede aus den Fingern zu saugen. Nö, ihm fielen absolut keine Worte zu seiner Verteidigung ein. „Okaaay … ich gieß das Blümchen wenn’s austrocknet. Deal?“, neckte er sie schließlich, als er ihr grinsendes Gesicht (ab und zu doppelt) sah. Sie war ihm also echt nicht böse wegen des Trostpreises. Normalerweise hätte Mike sich bei Ivys Bemerkungen sofort quergestellt und mit angewidertem Gesicht verkündet, dass Levi sich den Gutschein sonst wohin stecken könnte. Doch der Teil seines Gehirns, der solche Reaktionen regelte, hatte sich wohl gerade kurzfristig abwesend gemeldet. Jedenfalls war auf dem Gesicht des Werwolfs Belustigung statt Missfallen zu sehen. Er nahm noch einen Schluck von seinem Bier und latschte leicht unkoordiniert auf Levi zu, dem er eine unfreiwillige und klatschnasse Umarmung von der Seite aufzwängte. „Haaa! Ich geh‘ morgen geil bei Mecces frühstück’n“, meinte er mit rausgestreckter Zunge zu Ivy, bevor er grinsend wieder etwas Abstand zu Levi einnahm. Ob er morgen überhaupt vor dem Mittagessen aus dem Bett kommen würde? Sah zumindest im Moment nicht so ganz danach aus. Aber der nächste Tag war gerade das letzte worüber Mike sich Gedanken machte.
Die Anrempel-Aktion war für den Werwolf gar keine so große Sache. Ja, er fand das zwar ultra unhöflich von dem Mädel, aber er hatte seinem Ärger ja kurz darauf schon Luft gemacht. Er hatte jedenfalls nicht das Bedürfnis ihr hinterherzujagen und sie zur Rede zu stellen. „Lass, die is‘ bestimmt voll“, wandte er sich an Levi und packte halbherzig dessen Arm, um seinen Kumpel zu beschwichtigen. Lydia schenkte er derweil ein munteres Lächeln und ein symbolisches Daumen-Hoch. „Nix passiert.“ Irgendwie süß, dass seine Freunde ihn verteidigten, auch wenn Levis Ausbruch wohl teils dem Alkoholpegel zuzuschreiben war. Dennoch … Mike hatte tatsächlich eine kleine Gruppe von Freunden um sich, mit der er feierte. Wäre er nicht so dermaßen angetrunken und aufgekratzt, hätte ihn dieser Gedanke vielleicht ein bisschen sentimental gemacht. Stattdessen spülte er ihn mit dem Rest seines Biers herunter; die Flasche stellte er einfach auf dem Boden ab.
Als er sich wieder aufrichtete, wurde seine Hand plötzlich von einem Mädchen gepackt, die einfach ohne zu fragen eine Drehung unter seinem Arm vollführte. Verdattert und mit einem wohl etwas debilen Lächeln im Gesicht machte er mit. Immerhin zählte das nicht als tanzen, wenn er selbst quasi gar nichts tat außer den Arm anzuheben. „Kennt ihr euch?“, fragte er die Schwarzhaarige anschließend und deutete auf sie und dann auf Levi. Er hatte das Mädchen noch nie bewusst wahrgenommen, was ihn sehr wunderte, denn ihrem Geruch nach zu urteilen war sie ebenfalls ein Werwolf. Nein, eine Werwölfin. Die erste, die er hier auf der Insel kennenlernte. „Ich bin Miiike un‘ du?“, fragte er, da er ihren Namen schon wieder vergessen hatte. Hatte sie ihn überhaupt genannt? „Das is‘ Lydia. Sie is‘ auch ‘n Werwolf. Okaaay, nich‘ so richtig … aber dafür hat sie voll süße Ooohren und ‘n Schweif.“ Er zog Lydia an den Schultern zu sich herüber und drehte sie einmal um 180 Grad. „Guck, was hab ich gesagt?“, sagte Mike stolz, als hätte er gerade Atlantis entdeckt. Die Möglichkeit, dass es Lydia eventuell unangenehm sein könnte so vorgeführt zu werden, zog er dabei gar nicht in Betracht. Das war gerade einfach nicht auf seinem Radar. Und auch dass das Trommeln währenddessen noch penetranter und unrhythmischer wurde, fiel Mike nicht wirklich auf. Er konzentrierte sich gerade nicht auf die musikalische Untermalung und hatte sowieso keine Ahnung wie das Rumgetrommel klingen sollte.
Die Idee von Ivy mit dem romantischen Diner für Leviathan und Mike schien auf jeden Fall bei Mike anklang zu finden. Der Gedanke, dass die beiden ein Date im McDonalds hatten, ließ die Irin schmunzeln. Irgendwie konnte sie sich das gut vorstellen bei den beiden.
Lydia schien ein bisschen überfordert zu sein, als Ivy ihr ihre Sektflasche hinhielt. Sie wollte eigentlich nicht weiter Alkohol trinken, da sie nicht als Alkoholleiche enden wollte, wie das letzte Mal, aber ablehnen konnte sie ja auch nicht, oder? Nun bot ihr auch noch Leviathan Bier an. „Ähm, dann nehme ich von beiden einen Schluck, vielen Dank“, sagte sie und nahm von beiden einen kleinen Schluck. Ihre Erfahrung mit Alkohol wollte sie in diesem Maße nicht mehr wiederholen und nun spürte sie auch schon langsam, wie der Alkohol seine Wirkung entfaltete. Lydia wurde warm. So warm, dass ihre Wangen langsam rötlich wurden. Mehr spürte sie im Moment noch nicht und sie hoffte, dass es auch dabei bleiben würde.
Lydia hörte Stöckelschuhe immer näher kommen. Ein Mädchen kam auf die Gruppe zu, das Lydia noch nie zuvor gesehen hatte. War sie neu? Oder war sie ihr nur noch nie über den Weg gelaufen? Sie entführte Mike auf die Tanzfläche und schien eine Freude zu haben. Lydia sah wie Leviathan sich auf zur Bühne machte. Würde er jetzt wirklich trommeln? Jepp er trommelte nicht im Rhythmus. Er forderte auch sogleich Ivy auf nachzukommen. Die Irin lächelte, auch wenn der Rhythmus zu wünschen übrig ließ, aber es wurde heute auf keinen Fall langweilig. Lydia war in Gedanken versunken, als sie ganz plötzlich spürte, wie Mike sie an den Schultern zu ihm und zu dem Mädchen zog. Die Schwarzhaarige war ganz verlegen, als Mike sie vorführte und ihre Ohren und ihren Schweif offenbarte. Als Mike sagte, dass er diese süß fand, fing wieder das Herz der Irin an wie wild zu klopfen. Was war denn jetzt schon wieder los? Sie versuchte das Herzklopfen zu ignorieren und wandte sich dem Mädchen zu, dass Lydia immer noch nicht kannte. „Hallo, ich bin ein ganz normaler Wolf, nicht so besonders wie Mike oder du“, sagte sie zu ihr und lächelte sie an. Die Irin konnte den Wolf in dem Mädchen riechen, aber der Geruch war anders, als der von einem normalen Wolf. Der Geruch ähnelte dem von Mike ein wenig, deshalb ging sie davon aus, dass das Mädchen auch ein Werwolf war wie Mike.
Levi streckte fies die Zunge raus und meinte, dass er doch lieber mit Mike gehen würde. Ein wenig enttäuscht war Ivy nun schon, doch die beiden würden sicherlich mehr Spaß zusammen haben. Eigentlich wollte Ivy nur nett sein, da Levi kurz so niedergeschlagen aussah, doch das hatte sie sich dann wahrscheinlich nur eingebildet. Als er allerdings meinte, dass er ihr Mike nicht wegschnappen würde, wurde Ivy rot und sie trat auf den Fuß von Levi. Was sollte das denn? Hoffentlich waren alle genauso betrunken wie sie, sodass das wirklich auch keiner mitbekam. Sie grinste Mike an. Wehe du gießt mein Blümchen! sagte sie drohend und streckte ihm die Zunge heraus. Hoffentlich würde die Blume einfach von alleine weggehen, sodass sich das Problem einfach auflösen würde, doch so wirklich daran glauben tat sie nicht. Na dann geht ihr beiden Turteltauben halt essen! Ich mach dann mit Lydia ein gemütliches Frühstück! Sagte sie und streckte Levi und Mike die Zunge heraus und nahm kurz Lydia an ihre Seite.
Es dauerte nicht lange, da ging Levi sogar auf ihren Vorschlag ein und schubste eine Trommlerin einfach direkt von ihrer Trommel weg. Alle starrten ihn perplex an und Ivy lachte laut. Das hört sich ja schrecklich an! Sie kicherte und sah sich um, und bemerkte, dass Mike und Lydia plötzlich bei einer anderen standen. Wer war sie und woher kam sie auf einmal? Nun würde nicht nur Lydia ihn ihr wegschnappen wollen, sondern auch Levi und diese neue! Für einen kurzen Augenblick sah sie unsicher durch die Gegend. Sollte sie lieber zu Mike und so gehen, oder Quatsch mit Levi machen? Ein langer Seufzter und sie zuckte leicht mit den Schultern. Mike würde eh nichts von ihr wollen, also wieso es noch weiter versuchen? Ey du Spaten! Mach mal Platz! Sie hüpfte zu Levi und ging auch zu seiner Trommel, um nicht noch jemanden wegschubsen zu müssen, und fing einfach an wild auf der Trommel zu trommeln. Melodisch oder harmonisch klang das zwar auch nicht, aber Ivy hatte Spaß. Langsam aber sicher wurden die anderen professionellen Trommler allerdings ein wenig zickig.
Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Es war für mich nicht üblich, mich einfach in das Getümel zu stürzen und irgendjemanden anzuquatschen. Aber der Anlass war gegeben und Leviathans Freunde sind auch meine. Warum sie also nicht kennenlernen? Mit Alkohol im Blut wäre es bestimmt einfacher gewesen. "Aber wenn ich allen Mut zusammen nehme, klappt das sicher..." Am Einfachsten ist es mit etwas total Peinlichem zu beginnen, dann ist der Hund aus dem Sack und man kann sich nicht mehr blamieren. Zumindest dachte ich das. Da wusste ich noch nicht, wie unangenehm es werden kann.
Ich hörte meinen Namen rufen, als ich den Werwolf der Gruppe entführte um ein Tänzen mit ihm zu veranstalten. Man konnte sichtlich erkennen, dass ich Freude daran hatte, auch wenn ich die Leute nicht wirklich kannte. Der Junge jedoch wirkte nicht so ganz begeistert. Ob er wohl tatsächlich nicht gerne tanzte? "Levi...athan!", äffte ich ihn nach und streckte ihm die Zunge raus, "...natürlich tu ich das!" Welch ein Charmeur! Aber es tat gut einmal ein Kompliment zu bekommen. Und man sagt ja, Betrunkene sagen die Ehrlichkeit - oder etwa nicht? "Naja, wer kennt Levi nicht..." antwortete ich dem Wolf. Als er nach meinem Namen fragte, wollte ich nicht unhöflich sein und verriet es ihm, nachdem ich meine Hand nach ihm ausstreckte: "Hey Mike, ich bin Caiwen." Es freute mich, dass er mir Lydia vorstellte, ich lächelte und sagte: "Ah hey Lydia. Ich bin Caiwen." ...um es noch einmal zu verdeutlichen. Im nächsten Moment überkam mir eine Gänsehaut. Ein unangenehmes, mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus. Sie ist >auch< 'n Werwolf. Er wusste, dass ich eine Werwölfin war! Wer zur Hölle... Ich war erst total perplex, wusste zuerst nicht wie reagieren. Dann erst erkannte ich, dass Mike ja auch ein Werwolf war und mich dadurch ebenfalls erkannt haben musste. "Sowas ist mir noch nie passiert..." Eine mehr als unangenehme Situation! Und ich hatte schon fast Leviathan beschuldigt... Apropo... Es war nicht zu überhören, dass Levithan bereits zu tief ins Glas geschaut hat. Man konnte es ihm auch nicht verübeln, dass er die Situation ausnutzte und mal so richtig abging. Einen Augenzwinker später war er auch schon wieder verschwunden und ich guckte verwirrt ihm nach - "Was... soll das werden?" Aber gewiss hatte er nichts Böses vor - Leviathan doch nicht! Er schubste bloß eine Trommlerin weg und meinte es tatsächlich besser Trommel spielen zu können als eine der Band. Er rief laut nach Ivy - das musste also die weitere Person hier sein. Ich schmunzelte und rief ihr zu: "Ja Ivy - BITTE HILF IHM!" Mike zeigte mir seine Lydia in allen Richtungen. Dadurch konnte ich erkennen, dass sie zwar einen Schweif hatte, doch war sie eine Wölfin? >Nicht so besonders wie Mike oder du.< "...besonders?" fragte ich verwundert nach. Erkannte auch sie, dass ich eine Werwölfin war? Was war mit ihr? Dieses Thema war mir äußerst unangenehm! Ich wusste, dass ich hier auf dieser Insel damit konfrontiert werden musste, dennoch sah ich nicht ein, dass dieser Zeitpunkt jetzt bereits gekommen war. Bisher konnte ich mich sehr gut raus reden! Meine Stärke! Das versuchte ich wieder einmal... "Hey Lydia, dein Kleid ist echt phantastisch! Ich liebe diese goldige Farbe - woher hast du es her?" ...und es war nicht einmal gelogen. Ich lenkte das Thema nur auf ein etwas glänzenderes schöneres ab...
Es hatte ein wenig gedauert, bis Ivy verstanden hatte, dass Levi ohne sie aufgeschmissen war. Sogar Caiwen war das aufgefallen, die hoffnungsvoll ebenso nach Ivy rief. Der Engel trommelte immer unrythmischer und langsamer, spürte wie sich die Blicke der anderen Trommler mehr und mehr in seinen Rücken bohrten … in seinem Kopf kam das aber nicht wirklich an. Dahingegen war dem Schüler nicht entgangen, mit welchen Blicken Ivy zu dem mehr oder weniger tanzenden Dreiergespann warf, die sich wohl prächtig zu unterhalten schienen. Caiwen gab Mike zumindest die Hand. War der Tanz schon vorbei? Wie das letzte, vereinzelte Poppen von Popcorn in der Mikrowelle, kurz bevor sie fertig waren, klopfte Levi nunmehr demotiviert auf die Trommel und seufzte bei Ivys Anblick. Das Mädchen konnte einem aber auch leidtun! Sie sich selbst aber wohl nicht, denn im nächsten Moment kam sie zielsicher zu Levis lieb gewonnener Trommel, beschimpfte ihn erstmal und fing dann an mit ihm mitzutrommeln. Jetzt, wo sie gemeinsam lautere Klänge erzeugten fiel die schiefe Musik auch erstmals so richtig auf, Ivy schien es auch nicht unbedingt musikalisch voll drauf zu haben. Nach einem kurzen Schockmoment hämmerte der Engel jedoch gemeinsam mit Ivy weiter, mit einer fast schon unheimlichen Begeisterung und einem Grinsen im Gesicht, das ihm bis zu den Ohren ging. Es war den beiden sichtlich anzusehen, dass sie Spaß an dem hatten, was sie taten. Zumindest sie beide. Eigentlich nur sie. Alle anderen litten wohl darunter. „Ey“, er musste laut sprechen, dass Ivy ihn verstehen konnte, reckte seinen Kopf aber trotzdem ihrem entgegen. Musste ja nicht jeder mithören. „Dich hat’s ja echvoll ewissscht.“, kicherte er. „Aber kein Grrrrund Cai-*hick*-wen jetzsss den Kopf abzubeißen!“, sagte er während ihrer gemeinsamen Trommeleinlage zu ihr. Und wie immer, wenn es am schönsten war, bekam Levi einen gewaltigen Rempler von hinten ab, ehe er von einem erwachsenen und sehr groß geratenen Typen am Oberarm gepackt und von der Trommel weggeschubst wurde. Einige Meter hinter der besagten Trommel landete Levi schließlich mit seinem Arsch in der Wiese und starrte perplex zu dem Typen, der wohl der Chef von der Musikgruppe oder was auch immer war. Ivy hatte er natürlich nicht weggestoßen, stattdessen schien er ihr völlig ruhig und sanft lächelnd zu erklären, dass das, was sie hier machten, nicht im Sinne der Schulleitung war und es schon einen Grund gab, warum man eine Gruppe von talentierten Trommlerinnen und Trommlern auswählte, für musikalische Unterhaltung zu sorgen. Fassungslos ballte der Engel die Faust. Sollte er? Sollte er nicht? Er stieß einen ultralauten Stoßseufzer aus und ließ sich dann einfach mit seinem Oberkörper nach hinten in das trockene Gras fallen. Nur noch wenige Sterne waren zu sehen, stattdessen wurde der Himmel bereits von der aufgehenden Morgenröte leicht erhellt. Wann war es überhaupt so spät geworden? Und überhaupt, wo hatte er eigentlich sein Bier gelassen?
Mike fands ein wenig befremdlich, dass das Mädchen ihm so formal die Hand hinhielt, war in dem Moment aber auch zu verdattert, um sie anderweitig zu grüßen und nahm ihren Händedruck daher einfach mal an. „Caiwän?“, vergewisserte er sich nochmal etwas lauter, da das Trommelspiel wirklich laut war und ihr Name irgendwie ungewöhnlich. „Levi hat nie vom dir erzählt! Was’n Arsch …“ Er warf Leviathan einen möchtegerngrimmigen Blick zu, doch der Engel schenkte ihm während seiner ausgelassenen (und sowas von unrhythmischen) Trommeleinlage gar keine Beachtung. Je länger Mikhail den Trommelschlägen und den vibrierenden Instrumenten zuschaute, desto schwindeliger wurde ihm. Ob es ihm als einziger so ging? Er wandte den Blick lieber schnell ab, bevor sich seine Welt noch komplett auf den Kopf stellte. Viel lieber wollte er Caiwens beeindruckten Gesichtsausdruck sehen, als er Lydia vor ihr präsentierte wie ein stolzer Besitzer sein geliebtes Haustier. Bloß … wirkte sie nicht nur unbeeindruckt, sondern irgendwie sogar vor den Kopf gestoßen. Dass er zu allem Überfluss auch noch Lydia in Verlegenheit brachte, bemerkte er derweil gar nicht. Beleidigt schürzte er die Lippen, als Caiwen dann vom Thema ablenkte und stattdessen Lydias Kleid bewunderte. „A-Aber die Ohr’n, un‘ der— …“ Resignierend ließ er die Schultern hängen und nahm auch die Hände von Lydias Schultern. An diesem Mädchengespräch wollte er echt nicht weiter beteiligt sein.
Frustriert ließ er die beiden stehen und schaute sich suchend um, bis er seine Zielpersonen an den Trommeln fand. Zumindest für kurze Zeit dort fand. Denn während Ivy noch die Schläger schwang, machte Levi dank eines laufenden Schranks eine unsanfte Bruchlandung auf der Wiese hinter den Trommlern. Mike konnte sich ein unterdrücktes Prusten nicht verkneifen, als er in leichten Schlangenlinien zu seinem Kumpel rüberjoggte und neben ihm in die Hocke ging. Jedenfalls versuchte er sich hinzuhocken, landete aber schließlich armefuchtelnd auf dem Hintern, was ihn nicht davon abhielt eins der Blümchen auf Levis Kopf zwischen die Finger zu nehmen und kurzerhand herauszurupfen. „Du passt zur Wiese mit’n Blümchen auf deim Kopf.“ Als wäre es die lustigste Feststellung der Welt grunzte Mike vor Lachen und versuchte Levi die Blume hinters Ohr zu klemmen. Mit seinen unkoordinierten Handbewegungen verfehlte er das Ziel allerdings mehrmals und piekte Levi erst einmal ins Auge, bevor die Blume letztlich die Ohrmuschel des Engels zierte. Bevor Levi ihm a) fürs Rausrupfen der Blume, b) die Bemerkung und c) das unfreiwillige Accessoire wehtun konnte, rappelte Mike sich wieder auf und winkte Ivy zu … oder her, je nachdem wie sie seine wild herumfuchtelnden Gesten interpretierte. So abseits des Feuers wurde ihm in seinen nassen Klamotten aber allmählich fast schon ein bisschen kalt. Was würde er jetzt für eine warme Milch und ein heißes Bad geben … Ziellos und vollkommen grundlos watschelte er gemächlich wieder in die Nähe des großen Feuers, wo er nur kurz stehenblieb und die Hände aneinander rieb, um sie aufzuwärmen. Dann stiefelte er einfach genauso langsam und holprig weiter in die Richtung, in der das Wohnheim liegen müsste. Nebenbei kramte er sein Handy heraus und fand noch eine ungelesene Nachricht von Ivy vor. Aus dem Inhalt wurde er nicht wirklich schlau — von welchem Vorschlag sprach sie? —, aber da ihr Kontakt gerade aufgeploppt war, tippte er, dass er nun zum Wohnheim zurücklaufen würde und sie ja mitkommen könnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die er mit Tippen verbracht hatte, meinte Mike die SMS abgesendet zu haben, hatte stattdessen aber nur auf Enter gedrückt und sein Handy daraufhin wieder gesperrt. Nichtsahnend trottete er daher einfach weiter, in der Zuversicht die anderen (oder zumindest Ivy) würden Notiz von seinem Abgang nehmen.
Das schwarzhaarige Mädchen, das Lydia bis Dato noch gar nicht kannte, stellte sich dann als Caiwen vor. „Freut mich dich kennenzulernen“, sagte die Irin mit einem Lächeln im Gesicht und in einem lauteren Ton, damit Caiwen sie auch verstand. Immerhin hatte sich mittlerweile Ivy bei Leviathan eingefunden und die beiden trommelten um die Wette, jedenfalls sah es für die Wölfin so aus. Aber ehrlich gesagt, hatte Lydia überhaupt nicht damit gerechnet, dass die beiden sich wirklich Zutritt zu den Trommeln schaffen würden. Wie hatten die beiden das eigentlich geschafft? Die Schwarzhaarige hatte es leider nicht mitbekommen. Aber vielleicht würde sie die beiden ja irgendwann mal fragen, wenn sie gerade daran denken würde.
Die Vorführrunde schein wohl für Caiwen irgendwie unangenehm zu werden, dies sagte jedenfalls ihr Gesichtsausdruck. Sie schein auch irgendwie das Thema zu wechseln und Mike war nicht begeistert davon, deshalb ging er weg. „Das Kleid? Vielen Dank“, sagte sie lächelnd und ein wenig verlegen. Sie war schon froh, dass sie das Kleid hatte, aber normalerweise trug sie so etwas ja nicht, darum war sie sich nicht so sicher, ob es gut passte. „Ich habe das von meiner Mutter bekommen. Sie hat es in Irland gekauft. Von da komme ich ursprünglich her“, erklärte die Irin ein wenig zu ausführlich, was wahrscheinlich am Alkohol lag. „Deines gefällt mir aber auch sehr gut. Woher hast du deines denn?“, gab sie die Frage anschließend zurück und lächelte freundlich. Caiwen stand das Kleid ausgezeichnet. Ein Blick zu Leviathan und Ivy erklärte wo Mike wohl hingetorkelt war. Ob es ihm gut ging? Ein wenig besorgt schaute sie ihm nach, doch er schien glücklich zu sein, weshalb sich Lydia wieder ihrer Gesprächspartnerin zuwandte. „Woher kommst denn du?“, fragte sie sie interessiert. Caiwen schien eine echt nette Person zu sein. Ob die beiden in Zukunft Freundinnen werden könnten? Auf jeden Fall würde sich die Schwarzhaarige freuen, das Mädchen besser kennenzulernen.
Kurze Zeit später torkelte wieder Mike an Caiwen und Lydia vorbei. Ihm schien es nicht wirklich gut zu gehen. „Ich glaube Mike geht es nicht so gut. Wahrscheinlich der Alkohol. Vielleicht sollten wir ihm ja folgen, damit er sich nicht verläuft oder weh tut?“, fragte die Schwarzhaarige das Mädchen. Ihr Entschluss stand schon fest. Sie würde ihm hinterher gehen, um sicher zu gehen. Immerhin waren die beiden ja befreundet, da schaute man doch aufeinander, oder? Lydia ging Mike auf jeden Fall hinterher.
