Auch der Sportplatz ist am Abend des 22. Juni in ein ganz anderes Licht gerückt. Schon von Weitem sticht das imposante Mittsommerfeuer, das relativ zentral am Sportplatz und zu Beginn des Schulballs entfacht wurde, hervor. Der wie eh und je gepflegte Rasen wird wohl nicht wenig in Mitleidenschaft gezogen werden. Das gesamte Areal ist mit Fackeln und Papierlampignons ausgestattet und durch Lichterketten, die an der Außenfassade der Sporthalle angebracht sind, wird auch ihre Bedeutung deutlich hervorgehoben. Auch wenn das Mittsommerfeuer erst kurz vor Sonnenaufgang in den Fokus des Geschehens tritt, kann man am Sportplatz vereinzelt Seelen antreffen, die den Ballsaal kurz- oder langzeitig für zu laut oder zu voll empfinden. Ein Hotspot ist einerseits das Feuer an sich, anderseits aber auch die mit Bänken und Liegestühlen ausgestattete Ruhezone am Rande des Platzes, sowie ein längst vergessener Pavillon.
Das Mittsommerfeuer
Seit Sonnenuntergang erhellt das imposante Mittsommerfeuer nun schon die Weiten des Sportplatzes. Endlich ist es soweit. Der Grill ist schon länger nicht mehr im Betrieb, stattdessen hat sich eine junge Gruppe an traditionellen Taiko-Trommlern beim Feuer versammelt und sorgen für musikalische Unterhaltung während der Tänze. Mal schnell, mal langsam und rythmisch - sollte für alle etwas dabei sein.
Eine alte, isolanische Legende besagt, dass man bis zur nächsten Wintersonnenwende von Glück und Erfolg vorangetrieben wird, wenn man in der Nacht der Sommersonnenwende bei Sonnenaufgang mit einer vertrauten Person das Tanzbein um das Feuer herum schwingt. Vor allem nach den verheerenden Angriffen in diesem Jahr verwundert es nicht, dass sich schon vor Sonnenaufgang einige übereifrige Paare tanzend um das Feuer bewegen. Wer könnte es ihnen auch verübeln. Hast du schon jemanden ins Auge gefasst, mit dem du dein Glück teilen möchtest?
Wasabi war sichtlich irritiert darüber, dass man sie am Tisch weder begrüßte noch ein wenig Dankbarkeit für die angebotenen Snacks zeigte. Von gutem Benehmen war dieses Verhalten definitiv ganz weit entfernt. Vielleicht mochten die Schüler weder Gemüse noch Chips oder waren schon gesättigt und hatten daher kein Interesse an dem Knabberkram. Trotzdem fühlte die Hausmeisterin sich vor den Kopf gestoßen, vor allem nach der nahezu überschwänglichen Begeisterung, die Vincent und Chloe an den Tag gelegt hatten. Stirnrunzelnd beobachtete Wasabi die merkwürdige Szene, die sich vor ihr entfaltete. Es war fast so als wären Vincent, Chloe und sie überhaupt nicht anwesend… Die Bemerkung des Heimleiters blieb hingegen nicht unkommentiert, wobei die Worte des braunhaarigen Mädchens fast dazu führten, dass Wasabi sich an ihrem gegrillten Fisch verschluckte. Hastig schluckte sie den Bissen herunter, bevor sie entschieden den Kopf schüttelte und mit einem ablehnenden Wedeln ihrer Hand nach einem Moment der Aufmerksamkeit verlangte. „Bitte nicht auf die Schuhe von jemandem brechen. Oder auf den Boden. Das muss ich alles sauber machen“, betonte Wasabi mit beinahe flehender Stimme und einem ebenso bittenden Blick in Richtung der Braunhaarigen. Hoffentlich verstand die Schülerin ihr Anliegen. Wasabi machte ihren Job ja wirklich gern, aber wenn sich solche Unfälle vermeiden ließen, beklagte sie sich auch nicht. Vor allem, wenn sie eigentlich nicht offiziell im Dienst war. Nachdem sie die kleine Anmerkung in den Raum geworfen hatte, lehnte sie sich erneut zurück und nahm wieder den Beobachterposten ein, während sie weiterhin an ihrem Fisch knabberte. Sie erwartete gar nicht mehr, dass ihr überhaupt noch irgendeine Form von Aufmerksamkeit zuteil kommen würde. Die Schüler schienen irgendwie kein großes Interesse an einem Gespräch zu haben und Chloes Frage richtete sich wohl eher an das Mädchen und Cyril. Dass Wasabi ihr Fisch schmeckte war weder zu übersehen noch zu überhören. Sie hatte ihr Gegrilltes sogar fast schon vernichtet und grübelte darüber, wie sie unauffällig einen weiteren Fisch vom Grill mopsen könnte. Oder sollte sie einfach Chloe darum bitten ihr einen Nachschlag zu besorgen? Bevor sie diesen Gedanken weiter ausführen konnte, bemerkte sie den Blick der Braunhaarigen auf ihr. Schmatzend schaute Wasabi zurück, ihr Blick dabei ähnlich ausdruckslos wie der ihrer Tischnachbarin. Ihre Mimik wurde ein wenig forscher als das Mädchen ihr eine Frage über ihre Haarfarbe stellte, die Wasabi in der Vergangenheit schon etliche Male gehört hatte. In letzter Zeit hatte sie jedoch niemand mehr über ihr Aussehen gewundert. Oder sie hatten sich die Fragen einfach aus Höflichkeit verkniffen. „Ja und nein“, gab sie zurück, schluckte und trank einen Schluck Wasser, bevor sie weitersprach. „Ich hatte früher schwarze Haare. Aber sie wachsen grün nach seit ich ähh … zehn bin“, erklärte sie lächelnd als wäre es das selbstverständlichste der Welt. „Wieso fragst du?“ Unbewusst hatte Wasabi sich nach vorn gelehnt als sie dem Mädchen antwortete. Vielleicht war die Freude darüber, dass jemand freiwillig ein Gespräch mit ihr begann an ihren aufwärtszeigenden Mundwinkeln abzulesen. „Ich heiße übrigens Wasabi. Ich bin die ähm … Hausmeisterin“, stelle sie sich heiter vor. Womöglich hatte sie die kühle Atmosphäre zu Anfang einfach falsch gedeutet. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie eine Situation nicht richtig eingeschätzt hatte und es würde sicherlich auch nicht das letzte Mal sein.
Vincent, Dienstag23.06.2015 mit Chloe und Wasabi, Cyril und Miyako [Serah]
Ich war nicht überrascht darüber, dass die Bälger sich nicht die Mühe machten, sich mit uns zu unterhalten. Allerdings erstaunte mich das Auftreten des Neuzugangs, wie man an ihren Klamotten unschwer erkennen konnte, doch ein wenig. Manieren? Fehlanzeige. Von Cyril war ich gar nichts anderes gewohnt, außer er brauchte mal wieder was, dann war er wie eine andere Person. Mit hochgezogener Augenbraue musterte ich die Beiden. Ehe ich mich wieder meinem Essen widmete. Konnten sich die beiden Damen doch mit den Quälgeistern unterhalten. Sollte mir allerdings zu Ohren kommen, dass jemand von dieser Gruppe gekotzt hatte, war ich nur allzu gerne bereit eine saftige Strafe auszusprechen. Innerlich freute ich mich sogar darauf. Mein Fleischberg war bereits zu einem Nichts verschwunden und nur der Grillkäse und ein wenig Tomatensalat waren noch auf meinem Teller. Aber nicht mehr lange, denn immerhin wartete das Törtchen bereits darauf von mir verspeist zu werden. Nur mit einem halben Ohr hörte ich dem Gespräch zwischen Wasabi und der Braunhaarigen zu. Was ich hörte, speicherte ich mir sogleich als gedankliche Notiz ab. Mit einem seligen Lächeln griff ich nach meinem Törtchen und biss herzhaft hinein. Es schmeckte wirklich unglaublich gut und erforderte Nachschub. Daher und auch um nach dem Rechten zu sehen, würde ich in Kürze auch wieder zurück in den Ballsaal gehen. Doch zuvor kam mir noch das Tombola-Los in den Sinn, welches sich Cyril noch immer nicht abgeholt hatte. Tja, wenn man nichts in der Birne hatte, konnte sowas schon einmal vergessen werden. »Ladies, war schön mit euch, aber die Pflicht ruft. Wir sehen uns später noch.«, verabschiedete ich mich von Chloe und Wasabi. »Hast du zwar nicht verdient, aber hier.«, und mit diesen Worten legte ich das Los vor Cyril auf den Tisch. Vielleicht war das braunhaarige Mädchen neugierig genug, um den Wolf nach dem »Warum?« zu fragen oder sie besaß so viel Selbstbeherrschung es nicht zu tun. Allerdings ließ ich es mir auch nicht nehmen, provokant die Sektflasche meines Sohnes mitgehen zu lassen. Als Wegzehrung verstand sich. Immerhin hatte ich nichts zum Trinken mitgenommen. Und außerdem war es ja nicht so, als hätten die Kids nicht noch genug Nachschub parat, da fiel eine abhandengekommene Sektflasche nicht ins Gewicht. Protest hin oder her, jetzt war es meine Sektflasche. Das Grinsen konnte ich mir ebenfalls nicht verkneifen, als ich den Weg zurück in den Ballsaal antrat.
Montag, 22. Juni 2015 mit Miyako, Wasabi, Chloe, Vincent und [Serah]
Wenigstens hatte er eine Verbündete bei sich. Miyako schien vom Eintreffen der Erwachsenen genau so angetan zu sein wie er selbst – nämlich überhaupt nicht. Doch anstatt sich über den Heimleiter aufzuregen, schien sie ein anderes Opfer ins Visier genommen zu haben. Die Hausmeisterin, Komplizin seines Zigarettendealers des Vertrauens. Viel mitbekommen hatte er von ihr bis jetzt nicht, doch das hieß ja nicht gleich etwas Schlechtes. Zumindest musste er sich noch nie über sie beschweren, weil er irgendwo einen Haufen Unordnung entdeckt hatte, also würde sie ihren Job schon gut machen. Auf dem Ball sah es bis jetzt ja auch ganz ordentlich aus und außerdem war sie die Einzige der Erwachsenen, die sie nicht ganz so offensichtlich dazu drang, nicht so viel zu trinken. Immerhin klang es aus ihrem Mund eher wie eine – gut nachvollziehbare – Bitte. Ganz anders, als der Befehl seines Alten, dem die Schwarzhaarige Ärztin auch noch zustimmte. Damit hatte sie sich für heute ebenfalls ins Aus befördert, von seinem Vater ganz zu schweigen. Peinlicher ging es ja wohl kaum. Doch wenigstens wurde seiner Bitte schnell nachgekommen und Miyako reichte die verlangte Sektflasche über den Tisch. „Danke“, erwiderte er schief grinsend und demonstrierte somit, dass er doch gut erzogen wurde. Zumindest halbwegs. Denn kaum konnte er die Flasche mit dem flüssigen Nektar sein Eigen nennen, nahm er einige große Schlucke. Das Gespräch mit Grünbeere überhörte er gekonnt. Grünbeere. War eigentlich kein schlechter Spitzname, so hatten die Hausmeister wenigstens eins gemeinsam – sie waren Beeren, Blaubeere und Grünbeere. Und kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gedacht, verzog er das Gesicht. Wie kam er nur auf so einen Blödsinn? Musste die schlechte Gesellschaft sein. Hastig spülte er diese Grausamkeit mit einigen weiteren Schlucken hinunter und linste auf den Teller seines Vaters. Ob er ihm vielleicht das Törtchen vor der Nase wegschnappen sollte? Allein sein Gesichtsausdruck wäre Genugtuung genug, doch auf noch eine Standpauke hatte er nun doch keine Lust. Verdammt war das langweilig. Und von @Lyall fehlte auch jede Spur, was ihn alles andere als aufheiterte. Immerhin wollte er den Ballabend mit seinem Schatz verbringen, so war zumindest der ursprüngliche Plan. Wenn das so weiter ging und die ungebetenen Gäste noch länger hier sitzen blieben, wäre die Stimmung bald komplett hinüber. Und darauf hatte er wirklich keine Lust. Vielleich war es an der Zeit, lieber das Weite zu suchen – doch damit kam ihm sein Vater bereits zuvor. Doch natürlich nicht, ohne ihm noch eins rein zu würgen. Als er den kleinen Zettel vor sich sah, arbeiteten die grauen Zellen verwirrt auf Hochtour, bis es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Das Los! Verdammt Scheiße, irgendwas musste er ja vergessen haben. Hastig stopfte er den Zettel in seine Hosentasche, bevor die Anderen Fragen stellten und wollte @Vincent gerade noch ein „Danke“ zunuscheln, doch genau in dem Moment verschwand die Sektflasche aus seinen Händen. So wurde aus dem Dank nur ein trotziges: „Scheiße, was soll das?!“, doch da sprach vermutlich schon der Alkohol aus ihm. Erfolglos versuchte Cyril noch, sie zurück zu erobern. Aber zu schnell hatte der alte Wolf das Weite gesucht. Natürlich mit seinem dämlichen Grinsen im Gesicht, doch trotzdem bereute er das Gesagte bereits. Der Schwarzschopf war ja kein Monster, lediglich vom Verhalten des Alphas überrascht und entsetzt. Doch hinterherrennen und sich entschuldigen? Das kam noch weniger in Frage, nicht nach diesem zufriedenen Grinsen. Er einigte sich darauf, dass sein Paps damit schon klarkommen würde und ließ den Blick wieder unzufrieden über die anderen Personen am Tisch schweifen. So hatte er sich den Abend wirklich nicht vorgestellt. Seine gute Laune von vor wenigen Minuten war wie weggefegt. Kein Lyall, sein Vater nervte und betrunken war er auch noch nicht. Hoffentlich änderte sich wenigstens eins der Dinge, nachdem er sein Handy gezückt hat und eine SMS schicken konnte. Seine Person wurde hier aktuell ja eh nicht verlangt, wenn dem so war, würden sie sich schon bei ihm melden. Doch bis dahin blieb er in seine Nachricht vertieft.
Mit Cryil und [Serah], Wasabi, Chloe und [Vincent]
Meine herausfordernde Aussage an den Heimleiter blieb - zumindest von ihm - unkommentiert. Was für ein Langweiler. Aber was sollte man von einem Typen in so einer Rolle auch erwarten? Absolut nichts, zumindest nichts gutes. Da war mir die Bardera ja sogar fast schon lieber, alleine weil sie auf meine Aussagen eingegangen war. Aber wenigstens musste ich mir bei den beiden keinen Liebling aussuchen, ich konnte sie beide scheiße finden. Eine Person reagierte auch auf meine Aussage, undzwar die Frau mit den eklig grünen Haaren. Ihren Worten nach zu urteilen war sie wohl die... Putzfrau hier? Oder irgendwie sowas. Die Dunkelhaarige meldete sich nun auch zu Wort und faselte irgendetwas über ihr Essen; die Frage dabei kam mir nicht vor, als wäre sie an uns Schüler gerichtet, da wir schon lange kein Essen mehr hatten, weswegen ich Frau Unscheinbar einfach wieder ignorierte, nachdem ich ihr einen leicht genervten Blick zugeworfen hatte. Kurz darauf antwortete auch die Putzfrau auf meine Frage und ihre erste Antwort ließ mich nur verständislos meine Augenbrauen zusammenziehen, ehe sie ihre Erklärung jedoch fortführte. Also hatten ihre Haare spontan beschlossen, einfach in einer anderen Farbe nachzuwachsen? Vielleicht sollte mich sowas hier nicht überraschen, wenn jeder irgendein komischer Freak war; aber das war doch schon irgendwie interessant. Jedoch nicht interessant genug, dass ich weiter nachhakte, denn der Grund dafür war mir ehrlich gesagt egal. Wasabi, wie sie sich nun vorstellte, schien irgendwie glücklich darüber zu sein, dass ich mit ihr sprach - oder ich bildete es mir nur ein. Und scheinbar war sie die Hausmeisterin und nicht die Putzfrau, aber was war schon der Unterschied? „Ich hab mich nur gefragt, ob sich jemand freiwillig die Haare grün färbt.“, antwortete ich auf ihre Frage und war genau genommen noch immer nicht sicher, ob es freiwillig war. „Sieht ziemlich scheiße aus.“ Mit diesen Worten wandte ich mich von ihr ab und beobachtete stattdessen den Heimleiter wieder, welcher sich wohl drauf und dran machte, schon wieder abzuhauen. Sicherlich hatte ich ihre Freude damit geradewegs zertreten, aber im Moment gab es wichtigeres zu sehen. Der Weißhaarige erhob sich vom Tisch und verabschiedete sich von den beiden Frauen, ehe er sich komischerweise auch an Cyril wandte und ihm einen kleinen Zettel gab. Egal wie schnell Cyril versuchte diesen einzustecken, gesehen hatte ich ihn trotzdem, sowie auch die Worte des Heimleiters gehört. Misstrauisch verengten sich meine Augen und ich schaute von Cyril zum Weißhaarigen hin und her - was ging denn da ab? Irgendwas war hier faul. Die Sektflasche des Schwarzhaarigen gemopst verließ der Mann uns nun und ließ einen abgefuckten Cyril zurück, welcher kurz laut wurde, dann aber quasi auf der Bank zusammensank und nurnoch in sein Handy vertieft dasaß.
Kurz wurde es still, während die Rädchen in meinem Kopf ratterten. Einerseits könnte ich Cyril einfach eine andere Sektflasche reichen, doch zuerst wollte ich irgendwie wissen, was ihn und den Heimleiter verband - denn ich glaubte nicht, dass der Weißhaarige mit jedem Schüler so umging. Mich zumindest hatte er ja sogut er konnte einfach ignoriert. Zudem würde diese Geste uns möglicherweise noch länger hier an den Tisch fesseln, und ich hatte absolut keine Lust mehr hier rumzuhängen - die Luft war raus, Cyril war beleidigt und die beiden Weiber mir ein Dorn im Auge. Cyrils Laune war hoffentlich rettbar, aber den Rest des Schiffes wollte ich gerne zurücklassen. „Okay!“, sagte ich plötzlich, unterstrichen von meinen Handflächen, welche ich bestimmt auf den Tisch schlug. Ich erhob mich von der harten Bank und streckte mich kurz, ehe ich meine Hände in die Hüfte stemmte und zu dem Schwarzhaarigen schaute. „Wie wärs wenn wir irgendwo anders hingehen, Cyril? Bevor du noch komplett in deinem Handy versinkst. Außerdem bin ich nicht scharf drauf, die Nacht mit zwei alten Ollen zu verbringen.“ Ich schaute von Wasabi zu Chloe, dann einfach zum riesigen Feuer, welches hier draußen der Eyecatcher war. Ich klopfte kurz mit meinen Händen auf meinem Allerwertesten herum. „Und die unbequeme Bank killt meinen Hintern.“ Immerhin saßen wir hier schon viel zu lange, etliche Stunden. Ein wenig Bewegung wäre schön, selbst wenn es nur bis zur nächsten Sitzgelegenheit war. Auffordernd schaute ich Cyril an, und ich hoffte, dass er auf meinen Vorschlag ansprang. Immerhin hatte ich noch ein, zwei Fragen, auf die ich gerne ein paar Antworten hätte.
Mit Sabi, Cryil, Miyako, [Serah] und kurz am Anfang mit Vincent
Die Schwarzhaarige aß ihr Essen, während sie das Gespräch von Wasabi mit der Gruppe mitverfolgte. Es war klar, dass die Grünhaarige nicht wollte, dass jemand auf den Boden oder so sich übergab, da sie dies dann putzen musste. Chloe musste sich dann vielleicht sogar um diesen Fall dann noch kümmern, deshalb nickte sie zustimmend bei den Worten ihrer Freundin. Ziemlich gleich darauf verabschiedete sich der Heimleiter von der Gruppe und übergab seinem Sohn noch ein Los, ehe er sich dann auf den Weg machte. Er hatte wohl in Rekordzeit alles gegessen. Sogar das Törtchen, bei dem Wasabi zuvor noch Zweifel hatte, dass er es überhaupt noch essen konnte. „Bis dann“, verabschiedete sie dann noch Vincent, ehe er verschwand.
Das Mädchen der Gruppe kannte Chloe noch nicht, deshalb war auch die Frage, die sie Sabi gestellt hatte, auch etwas seltsam in ihren Augen. Doch die Antwort ihrer Freundin überraschte sie. Aber gut, wieso sollte sie dies auch irgendwie anders versuchen zu erklären? Sie verstand ihre Freundin und war auch ziemlich überrascht über die Aussage des Mädchens. Die Emotionen fingen an mit Chloe durchzugehen, vielleicht war es aber auch der Alkohol, der ihre Zunge etwas lockerte. „Entschuldigung? Wie kommst du denn bitte darauf die Haarfarben von anderen zu bewerten? Hast du selbst solche Komplexe, dass du das an anderen herauslassen musst?“, fragte sie das Mädchen. Dieses Gesicht würde sie sich ganz genau einprägen. Falls sie mal eine Verletzung hatte oder so, würde sie ihr helfen, keine Frage, aber es würde dann nicht angenehm für sie werden, dafür würde die Griechin sorgen. Wie sie hieß, war gerade für die Griechin nicht wichtig. Aber nun aß sie erst einmal fertig.
Anschließend wandte sich Chloe ihrer Freundin zu. „Alles okay?“, fragte sie zuerst einmal. „Glaub ihr nicht, was sie gesagt hat. Ich bin mir sicher sie ist einfach nur neidisch, okay?“, fragte sie danach noch und hoffte, dass es sie aufheitern würde. Um auf andere Gedanken zu kommen, fiel der Griechin die Preisverlosung der Tombola ein. „He Sabi? Die Preisverleihung der Tombola müsste jetzt glaub ich beginnen. Komm gehen wir“, forderte die Schwarzhaarige ihre Freundin auf. Sie stand auf und wartete auf sie. Währenddessen warf sie noch den Pappteller und das Einwegbesteck weg. Sie nahm dann noch ihr Glas in ihre Hand. Danach ging sie eingehakt mit Wasabi zum Ballsaal, damit sie den Zwischenvorfall verdrängen konnte. Während des Abgangs warf sie dem Mädchen noch einen Blick zu, der alles andere als freundlich war.
Ein wenig perplex sah Wasabi dem Heimleiter hinterher, nachdem dieser sich sein Törtchen geschnappt und von ihr und Chloe verabschiedet hatte. Somit kam sie gar nicht mehr dazu ihn zu fragen, ob ihm der Nachtisch denn schmeckte. Wasabi überkam ein kleiner Hauch Enttäuschung, die nur teilweise durch den sichtlich zufriedenen Gesichtsausdruck des Grauhaarigen gedämpft wurde. Zumindest wirkte es so als würde ihm das Törtchen schmecken. Damit müsste Wasabi sich wohl oder übel begnügen. „Tschüss, Vincent!“, verabschiedete sie sich ebenfalls von ihm und winkte ihm hinterher, bis er auf ihrem Sichtfeld verschwand.
Mit einer erwartungsvollen Miene kehrte die Grünhaarige wieder zu ihrer Unterhaltung mit der Schülerin zurück. Sie war ganz erpicht darauf den Namen der Braunhaarigen zu erfahren und womöglich sogar in welche Klasse sie ging. Als Hausmeisterin hatte sie nicht oft die Gelegenheit dazu sich mit Schülern zu unterhalten. Die Unterrichtszeiten und ihre Arbeitszeit überschnitten sich meist und wer wollte nach der Schule schon freiwillig länger bleiben, um einen Plausch mit der Reinigungskraft zu halten? Das war alles verständlich für Wasabi, was aber nichts daran änderte, dass sie es trotzdem schade fand, wie wenig Schülerinnen und Schüler sie kannte. Selbst die Gesichter der meisten Jugendlichen sagten ihr nichts. Hätte sie gewusst, dass dieses Mädchen ebenfalls kein wirkliches Interesse an einer Unterhaltung mit ihr hatte, hätte Wasabi ihre Erwartungen nicht so hochgesteckt. Verwirrt über die unfreundlichen Worte der Braunhaarigen legte Wasabi die Stirn in Falten. Es war weiß Gott nicht das erste Mal, dass sich jemand über ihre Haare lustig machte, doch kam die Bemerkung in dieser Situation so unerwartet, dass sie Wasabi regelrecht vor den Kopf stieß. Sie konnte nicht anders als das Mädchen, das sich inzwischen abgewandt hatte, für einige Sekunden bloß ausdruckslos anzustarren, während ihre Gehirnzellen versuchten den Anlass für den barschen Kommentar zu ergründen. War sie dem Mädchen irgendwie auf den Schlips getreten? Wasabi konnte sich nicht erinnern. Bevor sie selbst etwas sagen konnte, meldete Chloe sich bereits energisch zu Wort. Es war eine Seltenheit die Ärztin so aufgebracht zu erleben und ehrlich gesagt war es Wasabi sogar ziemlich unangenehm. Sie machte sich neben Chloe etwas kleiner und ließ den Blick unsicher über den Tisch wandern, um Blickkontakt mit allen Anwesenden zu vermeiden. Die Stimmung war so schnell gekippt, dass Wasabis Gefühle gar nicht hinterherkamen. Sie war nicht wütend auf das Mädchen, andererseits war sie auch nicht dankbar für Chloes Eingreifen. Am liebsten würde sie einfach aufstehen und gehen und der unangenehmen Situation den Rücken zukehren.
Auf Chloes Frage hin nickte Wasabi zunächst nur mit gesenktem Blick, schaute dann aber wieder auf, als ihre Freundin die Verlosung erwähnte. Das hatte sie in der Zwischenzeit fast schon verdrängt gehabt. „Ja. Ist gut.“ Mit einem angestrengten Lächeln erhob sie sich ebenfalls vom Tisch, hielt allerdings kurz inne, um zu überlegen was sie mit ihren restlichen Snacks machen sollte. Die beiden Törtchen nahm sie mit, reichte Chloe ihres für unterwegs und warf den Rest in den Mülleimer. Es war zwar Verschwendung, aber das Essen hätte letztlich sowieso nur bis zum Morgen auf dem Tisch herumgestanden und Fliegen angelockt. Bevor sie endgültig mit Chloe verschwand, versuchte sie mit einem Räuspern nochmals die Aufmerksamkeit der Braunhaarigen auf sich zu richten. „Man soll nicht fluchen. Und andere Leute beleidigen. Das ist unhöflich und gemein. Ich wollte nur mit dir reden“, erklärte sie tonlos. Ob man ihr überhaupt zuhörte? Die Schüler schienen bereits wieder untereinander zu plaudern. Sie verabschiedete sich mit einem etwas traurig klingenden „Tschüss“ und wandte sich schließlich ab, um Chloe in die Sporthalle zu folgen. Dabei kuschelte sie sich förmlich an die Schulter der Schwarzhaarigen, während sie beiläufig an ihrem Dessert knabberte. Hoffentlich gewann sie nun zumindest etwas Tolles bei der Tombola!
Mit Arata (?), Ivy, Lydia und Mikhail Out: Sorry Ari, ich hab dich jetzt mal übersprungen weil ich a. nicht weiß, ob du noch mit der Gruppe zum Feuer gehst und b. ich ab morgen eine Woche weg bin und noch posten wollte :D
Stirnrunzelnd betrachtete der Engel das Stück Papier in seiner Hand, während er mit den anderen vom Ballsaal aus nach draußen spazierte. Natürlich hatte er kein Auto gewonnen, sondern einen Streifen Papier, auf dem Pommes und rote Ketchup-Herzen aufgedruckt waren. Er war sich nicht sicher, ob er denn nicht lieber Ivys oder Lydias Glücksbringer gehabt hätte, als ein romantisches Dinner bei Mc Donalds. Da müsste man ja sicher zu zweit aufkreuzen, oder? Eigentlich war Levi für seine Verhältnisse recht ruhig gewesen seit dem Erhalt seines Preises – und das ob des Alkoholpegels und der Blumen auf seinem Kopf, die er zwischenzeitlich schon wieder vergessen hatte. Mal hingen sie deprimiert runter, mal stellten sie sich wieder auf. So wie Levi. Er wusste halt auch nicht so recht. „Alsssoich find das jetzt schon scheiße*hick*“, gab er seine Meinung kund. Natürlich hatte bei der Preisvergabe jeder von jedem mitbekommen, was erhalten wurde. „Willsu echnicht tau*hick*schen oder was?“, bohrte er nochmal bei Ivy nach und grabschte immer wieder mit seinen Fingern nach ihrem Glücksbringer. Vielleicht könnte sie ja mehr mit einer romantischen Fressorgie anfangen. Oh, wo wir gerade dabei wären … „Und warum hasssu jetzs nichs gewonnen? Verssssteh ich nich‘ *hick*“, belästige er auch noch Mikhail, weils so schön war. Klug wie der Engel nun mal war hatte er beim Verlassen des Ballsaals noch eine Flasche Bier mitgehen lassen, aus der er immer mal wieder nuckelte. Beim Mittsommerfeuer angekommen wurde die Gruppe bereits von komischen Trommlern empfangen, deren Klänge aber eigentlich gar nicht mal so schlecht waren. Außerdem hatten sie lustige Sachen an. „Die Band kennchhh garnich“, kommentierte er die Taiko-Gruppe, die auch bei vergangenen Festen immer mal wieder präsent war, die sehr eng mit der isolanischen Tradition verknüpft war. Levi wusste das eigentlich auch, aber im Moment … nicht. Ein paar mutige hatten es auch schon gewagt und torkelten um das Feuer herum. (NPCs) „HEY!“, brüllte er fast schon und wandte sich mit ausgestreckter Hand und Bierflasche darin zu den anderen. „Wir fragen, ooob wir mit*hick*trommeln können!“ Tanzen will hier ja wahrscheinlich eh keiner, oder? Auch wenn der Engel mit Ivy wohl einer der besten Lehrerinnen dafür gefunden hatte. „Oder willsu tanssen, Miiike?“, fragte er seinen Kumpel, grinste breit und stieß ihm mit der freien Hand bzw. dem Ellbogen in die Seite. „Ichmein du hasssvoll die Auswahl.“, schob er noch nach und seine Augenbrauen zuckten ein paar Mal nach oben. Gut, dass die beiden Mädchen eigentlich direkt neben ihnen standen.
Montag, 22. Juni 2015 mit Miyako, Chloe und Wasabi dann Miyako und Lyall, (Isalija und Fenice)
Was war denn jetzt kaputt? Verwundert über die aggressive Stimme der Ärztin hob Cyril den Kopf und sah von seinem Handy auf. Am Rande hatte er noch aufgeschnappt, dass Miyako von den grünen Haaren wohl nicht so begeistert war. Doch ob das der Grund für den plötzlichen Ausbruch war, erschloss sich ihm nicht ganz. Zumal die Hausmeisterin sich am liebsten in Luft auflösen würde, wenn er ihre Reaktion richtig deutete. Hörbar ausatmend sah er genervt zur Krawallmacherin. Erst kamen sie ungefragt hier her, belästigten sie mit unnötigen Gesprächen und dann waren sie die Blöden, wenn ihnen irgendwas nicht passte? Normalerweise hätte er sich ja da rausgehalten, doch durch die Aktion seines Vaters eben war er ohnehin schon gereizt, sodass ihm das mittlerweile herzlich egal war. Das Handy auf dem Tisch ablegend, funkelte er den Schreihals wütend an. „Klar, Kindern Komplexe vorhalten, klingt sehr Pädagogisch“, giftete er sie an. Und als würde ihm das nicht schon genug Ärger einhandeln, setzte er noch einmal nach: „Niemand hat euch gebeten, sich zu uns zu setzen. Dass @Vincent so ne blöde Idee hatte wundert mich nicht, aber selbst Schuld, wenn ihr da mitzieht.“ Zwar waren seine Worte in dem Fall eher an die Ärztin gerichtet, doch vermutlich würde sich die Grünhaarige ebenfalls angesprochen fühlen. Naja, man musste Opfer bringen. „Lasst mal die Kinder nerven, freuen sich bestimmt, wenn wir ihnen unnötige Ratschläge erteilen“, äffte er die Stimme der Schwarzhaarigen nach. „Am Arsch, so dämlich kann doch niemand sein.“ Und ehe er sich noch weiter in Rage reden konnte, beschlossen die ungebetenen Gäste endlich, das Weite zu suchen. Wurde auch langsam mal Zeit. Ob es was bringen würde, wenn er Chloe deswegen bei seinem Vater anschwärzte? Vermutlich nicht, zumindest nicht nach dem, was er ihr noch an den Kopf geworfen hatte. Mit Glück behielten sie die Sache einfach für sich, sonst machten sie sich noch weniger Freunde. Zufrieden beobachtete er, wie die Frauen aufstanden und sich zum Gehen wandten. Miyako bekam noch einen finsteren Blick zugeworfen, wie es ihn nur unter Frauen gab. Zum Glück nicht sein Gebiet. Und da sie sich nicht verabschiedete, dachte er gar nicht daran, ihr noch etwas nach zu rufen. Lediglich der Hausmeisterin schenkte er noch ein entschuldigendes Lächeln – sie hatte ja wirklich nichts falsch gemacht, zumindest nichts, was nach diesem Theater noch herausstach. So hob er zum Abschied kurz die Hand in ihre Richtung und sah zu seinem zukünftige Spieler 2, welche sich gerade erhob. „Klar, lass uns verschwinden“, entgegnete er ihrem willkommenen Vorschlag. Bevor er das Handy in der Hosentasche verschwinden ließ, überprüfte er es noch kurz auf eine Nachricht von seinem Schatz. Ein Schmunzeln huschte über seine Lippen, vermutlich war nicht er es, der gleich Mühe hätte, seinem Partner nicht über die Füße zu stolpern. Doch das war ihm nur ganz recht. „Machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Feuer? Mein Freund schuldet mir noch einen Tanz, danach können wir hier gern verschwinden. Muss dann nur noch kurz in die Sporthalle schauen, wegen dem Los.“ Zwar wäre es ihm lieber gewesen, das mit dem Los nicht weiter zu thematisieren, doch er wollte immerhin seinen Gewinn abholen – wenn es denn einen gab. Denn er hielt es für recht unwahrscheinlich, dass sein Paps ihm den auch noch hinterherträgt. Noch ein Bier als Wegzehrung, dann verließ er auch schon den Platz, wo sie sich die letzten Stunden den Hintern wund gesessen haben. „Kannst ja mittanzen, tut deinem halb abgestorbenen Hinterteil bestimmt gut“, ging er noch schmunzelnd auf ihren Kommentar ein und machte sich nun auf die Suche nach dem Wolf seiner Begierde. Es dauerte etwas, bis er ihn am Feuer entdeckte, doch als es erstmal soweit war, verschwendete er keine Zeit – denn soeben begannen auch die Musiker, mit Trommeln und Flöten den Mittsommertanz einzuleiten. Die unterwegs immer leichter gewordene Bierflasche parkte er kurzerhand bei seiner Begleitung, um die Hände frei zu haben, damit er sie seinem Schatz um die Taille legen konnte. „Hallo Hübscher“, raunte er ihm leise ins Ohr, gefolgt von einem sanften Kuss. Erst dann schenkte er den zwei Mädels der Runde ein kurzes Lächeln: „Ich entführ ihn euch mal für einen Tanz.“ Sich kurz suchend nach Miyako umdrehend, nahm er die Hand des Rotschopfs und zog ihn aus der Menge heraus, nur um sich danach wieder eng an ihn zu schmiegen.
Erst mit Cyril, Wasabi und Chloe Dann mit Cyril und Lyall, [Isalija und Fenice]
Ich erwartete ja eigentlich eine Antwort von der Grünhaarigen selbst, auf meine Aussage hin - oder eben keine, war mir auch egal. Doch als die andere Frau - die für mich bisher so sehr in den Hintergrund gerutscht war, dass ich sie kaum noch bemerkte - plötzlich anfing mich anzukeifen, hoben sich meine Augenbrauen überrascht und mein Blick fixierte sich auf sie. „Wie ich darauf komme?“ Gelassen streichte ich mir durch mein langes Haar und nahm eine Strähne zwischen meinen Zeige- und Mittelfinger und betrachtete diese, da sie interessanter war, als die Heulsuse von Frau. „Als ob du noch nie das Aussehen von jemandem bewertet hast - ich sprech meine Gedanken halt einfach aus. Nicht mein Problem, wenn du so verklemmt bist.“ Das Siezen sparte ich mir bei dem Weibsstück, da sie meiner Meinung nach diese Art von Respekt gar nicht verdient hatte. War mir auch egal, wenn sie dadurch nur noch furioser wurde. Ich fand, dass jeder am besten einfach seine Meinung offen sagen sollte, selbst wenn sie andere Leute verletzte. Ich hatte kein Problem damit, wenn Leute mir sagten, was ihnen nicht an mir gefiel; solange es der Wahrheit entsprach. Warum also hatten so viele Leute einen Stock, nein, Ast im Arsch? Ich warf mein Haar wieder hinter meine Schulter und verschränkte die Arme vor der Brust, öffnete gerade den Mund, um noch mehr hinzuzufügen, ehe Cyril mir auch schon zuvor kam. Mit noch immer leicht geöffnetem Mund starrte ich ihn an, während er sich augenscheinlich auf meine Seite schlug und der Braunhaarigen seine Meinung geigte. Ich schloss meinen Mund zügig wieder und stattdessen bildete sich ein zufriedenes Lächeln auf meinen Lippen - das gab eindeutig mehrere Pluspunkte! Der Auftritt des Schwarzhaarigen füllte mein Herz regelrecht mit Sympathie, da war es mir sogar egal, was die nervige Frau noch von sich geben würde. An diese wandte ich mich trotzdem jedoch noch mit einem letzten Satz, als sie schon drauf und dran war, zu verschwinden: „Oh, und alles auf 'Neid' zu schieben ist das billigste Argument ever. Denk dir was neues aus.“ Ich grinste die Brünette an, ehe ich kurz nochmal zu Wasabi schaute, als diese letzte Worte an mich richtete. Die Grünhaarige war ziemlich still bei dem ganzen Wortgefecht geblieben, und ihre Worte waren alles andere als auf Konflikt ausgelegt. Ich presste meine Lippen zusammen und zuckte lediglich mit den Schultern; unter normalen Umständen hätte ich vielleicht irgendetwas deeskalierendes gesagt, aber gerade war nichts normal. Man soll andere nicht beleidigen, aber genausowenig soll man Kinder gegen ihren Willen in ein Heim auf eine Insel im Nichts schicken - das hatten die Angestellten hier jetzt eben meinen Eltern zu verdanken. Auf Chloes zerstörerischen Blick zeigte ich ihr nur den Mittelfinger, zusammen mit einem überlegenen Grinsen, ehe ich mich umdrehte und mit Cyril ebenso den Tisch verließ.
Ein Bier hatte ich mir für den Weg auch noch geschnappt, der Rest, plus Eis-Eimer, wurde einfach zurückgelassen. Am nächsten Tag wäre dieser bei den Temperaturen sicherlich eh schon geschmolzen. Mit der freien Hand klopfte ich Cyril anerkennend auf die Schulter. „Fand ich echt geil von dir. Ich sollte dich öfter in meiner Nähe haben!“ Ich lachte leicht und nickte auf seine folgende Frage - sollte er ruhig mit seinem anhänglichen Freund rumtanzen. Ich war gerade schon zufrieden, mir einfach etwas die Beine vertreten zu können. „Kein Problem, uuund auf keinen Fall“, erwiderte ich noch grinsend zum Vorschlag, ich könne ja mittanzen. Nein danke, schon gar nicht zu so einem blöden Getrommel. Auf dem Weg zu Cyrils seltsamerer Hälfte rempelte ich ausversehen einen Kerl (@Mikhail) mit der Schulter an, was ich mit einem trockenen „Pass doch auf.“ kommentierte und ihm einen mürrischen Blick zuwarf. Schwarze Haare, verschiedenfarbige Augen wie eine Katze, dümmlicher Gesichtsausdruck. Nach einer Sekunde des Musterns ging ich auch schon weiter und folgte Cyril weiterhin, bis dieser endlich seinen rothaarigen Freund gefunden hatte. Warum hatten sie eigentlich nicht von Anfang an hier zusammen rumgehangen? Hätte Cyril sicherlich besser gefallen, als mit Serah und mir festzustecken. Was auch immer, ändern konnte man es eh nicht mehr. Ich ließ die beiden ihr Ding machen und stand selbst so irgendwie halb bei den beiden Mädchen, die bei Lyall rumstanden - mit so ein, zwei Metern Abstand - und beobachtete die beiden Jungs einfach, da es hier gerade nichts sonderlich interessantes zu sehen gab. Ab und zu nippte ich an meinem Bier, steckte meine freie, linke Hand in meine Hosentasche; aber mehr tat ich dann auch nicht für den Moment.
Karina
Karina Aurelia Jansson
141 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Die Haare sind fast ganz unten mit einer Schleife zusammengebunden. Am Oberkörper ist ein schwarzes Jackett mit weißer Bluse darunter. Am Hals sitzt ein Halsband mit einer grünen Brosche, fein säuberlich in den Kragen eingearbeitet. Die Beine verdeckt ein schwarzer und leicht kürzerer Bleistiftrock, sowie eine Strumpfhose. An den Füßen finden sich zwei schwarze Schuhe mit Absatz wieder. (Siehe Signatur)
Mit Avon, danach mit Cyril van Nykvist und Lyall. Erwähnt Miyako, Chloe Chordalis und Wasabi.
Oh es war schon niedlich wie sich Avon an einem Tanz verseuchte. Das Problem lag auch nicht an den Talenten der beiden Erwachsenen, sondern vielmehr an den ganzen subtilen Gesten und Andeutungen. Ja, Karinas Leben wäre ohne so etwas eindeutig simpler. Auf der anderen Seite aber auch genauso langweilig und spannend wie eine Schneeflocke im Schneesturm. Und selbst da konnte man vermutlich noch mehr Spannung rausholen. Dementsprechend schenkte sie dem Blauhaarigen eine kleine Session der Extraklasse, ehe sie sich von Madaras Ankündigung unterbrechen lassen mussten. „Und schon setzt sich die Masse in Bewegung.“, ließ sie einen kleinen Kommentar einfließen und beobachtete die Völkerwanderung, welche sich auf ins innere der Sporthalle machte. Die Sensationslust der Leute war eben in vielerlei Hinsicht eine fixe Variable. Man konnte immer darauf zählen. Es war wie das Klima im Wartezimmer, welches automatisch ruhiger wurde, wenn jemand seinen Satz mit den Worten „Ich muss dir was privates erzählen“ begann. Wer das nicht glaubte, der konnte es ruhig mal ausprobieren. Es funktionierte, garantiert. Aber zurück zum großen Feuer und den damit verbundenen Ereignissen.
Während eine Hand voll Leute sich also nach drinnen zurückzog und vermutlich die trockenen Kehlen etwas befeuchtete, trat Vincent heraus an die frische Luft. Was die Dämonin dabei allerdings besonders reizte, befand sich im Handgepäck. Zwei Damen hatte er dabei, dessen Antlitz der Sukkubus nicht bekannter sein konnten: Wasabi und Chloe. Wenn man nicht mit Scheuklappen durch das Schulgebäude lief, hatte man sie zumindest ein paar Mal gesehen. Hatte der alte Wolf nun doch seine Vorliebe für grüne Harre entdeckt? Oder wollte er vielleicht nur sein kollegiales Verhältnis ein bisschen anheben? Ein Grinsen platzierte sich auf Karinas Lippen als sie sich weitere Szenarien im Kopf ausmalte. Nein, für sowas war Wasabi einfach nicht geschaffen. Da müsste die Hausmeisterin schon irgendwie in die richtige Situation reinrutschen, schätzte die Expertin in diesem Thema. Aber wer wusste schon, ob sie nicht vielleicht doch mal aus sich herauskam? Es blieb spannend. Allerdings hielt sich ihr euphorisches Bedürfnis, dieser Gruppe beizutreten, stark in Grenzen. In der Nähe stehen und leicht lauschen war ausreichend. Nur hin und wieder huschte ihr Blick hinüber zu den Dreien, welche sich nun auch weiter zu einer Schülergruppe begaben. Der Grund lag für sie natürlich offen auf der Hand. Jedes Elternteil kontrollierte doch gerne einmal, was die Schützlinge so in ihren freien Stunden trieben. Besonders bei so einem Ereignis war das eher weniger verwunderlich. Oder aber er wollte noch etwas von ihm wissen. Immerhin war dort ein ziemlich unbekanntes Gesicht unter den Schülern. Noch dazu in einer sehr unangepassten Kleidung. Ein Neuzugang? Heute? Ziemlich mutig dann auch noch auf dem Ball aufzukreuzen. Andererseits hätte sie das an ihrer Stelle auch gemacht. Aber da würde sie niemandem etwas Neues erzählen. Aber naja, Vincent stellte sich auf jeden Fall nicht ganz so gut bei seinem Verhör an. Die Blondine konnte es buchstäblich an den spannungsgeladenen Gesichtern ablesen und wie die Blicke sich zuerst allein auf seine Wenigkeit zu konzentrieren schienen. Wie ein Vulkan, der kurz davor war in die Luft zu fliegen. Leider konnte sie nicht alles genau mithören, aber später wurde es dafür umso leichter. Besonders als Vincent sich mit seinem süffisanten Grinsen verabschiedete, musste sie nur leicht den Kopf schütteln. Der Gedanke, dass es eine ziemlich dumme Idee war, bewahrheitete sich schon kurz danach. Es wurde laut an der Ecke. So laut, dass sie zumindest jedes einzelne Wort sauber und deutlich verstehen konnte, ohne wirklich angestrengt hinhören zu müssen. Sie waren letzten Endes wohl sogar so beschäftigt, dass sie gar nicht merkten wie die Sukkubus die ganze Zeit in deren Richtung schaute. Sehr interessant, wirklich sehr interessant…
Mit einer Hand die Brille richtend, beobachtete sie das Schauspiel weiter. Besonders bei dem Wort pädagogisch musste sich die Dämonin ein kleines Grinsen verkneifen. Hatten weder Chloe noch Wasabi großartig Ahnung davon. Großartig erschrocken war sie letzten Endes nur von der Geistesgegenwärtigkeit Cyrils, als er die Idee seines Vaters bewertete. „Akkurat.“, erwischte sich Karina bei einem kleinen Selbstgespräch und lächelte weiter leicht vor sich hin. Erst im nächsten Moment war sie von dem aggressiven Potential des Schwarzhaarigen sehr überrascht und gleichzeitig auch verwundert. So hatte sie den jungen Mann noch nie erlebt. Ob das am Alkohol lag? Oder vielleicht doch an der Unterstützung des anderen Mädchens, welche nun noch demonstrativ klarmachte, wie genervt sie von den anderen Erwachsenen war? Oh man, dass konnte auf so vielen Ebenen noch Ärger geben. Allein schon, wenn das an Vince herangetragen wurde und dieser sich dann der geschlossenen Erklärung von Chloe und Wasabi stellen musste. Natürlich würden sie sich im Zweifelsfall miteinander solidarisieren …
Ein leichtes Seufzen presste sich zwischen ihren Lippen hervor, als sie die Beiden Jugendlichen letzten Endes beim Verlassen ihres Sitzplatzes beobachtete. Sie sah es schon kommen, ihre Rolle als Retterin des Abends … zumindest ihres Abends. Deswegen löste sich Karina nun auch von ihrer Position und folgte dem Duo mit langsamen Schritten ein wenig um das Feuer herum. Dort musste sie nur noch einen durchaus passenden Moment abwarten …. und das dauerte auch nicht mehr lange. Kaum hatte sich der Schützling ihres langjährigen Freundes seinen Schatz gekrallt, verließen sie die Geborgenheit ihrer gleichaltrigen Bekannten. Also ging die Dämonin schon einmal auf Abfangkurs. Sie wollte das ganze auch nicht zu lange halten, immerhin sollte der Schwarzhaarige nicht als Lehrermagnet oder irgendetwas anderes gelten. Aber ein kleiner Denkanstoß sollte doch schon einmal drin sein. Die anderen würden auch nicht ungeschoren davonkommen, dafür machte ihr das manipulieren anderer einfach zu viel Spaß. Und war doch sicher glorreich, wenn eine der Beiden später von selbst auf ihn zukam und sich entschuldigte. „Hey, Großer.“, kam es ziemlich locker über die Zunge in seine Richtung geworfen, damit sie sich erstmal seiner Aufmerksamkeit sicher sein konnte. „Ich störe euch nur kurz, keine Sorge.“, zwinkerte sie leicht frech in die Richtung von Lyall und beäugte die Beiden im Anschluss kurz abwechselnd mit ihren smaragdgrünen Augen. Die Kosenamen würden ihn wohl bei ihr eher weniger stören. Lag wohl daran, dass die Fronten zwischen ihnen mehr als nur klar waren. Das folgende, durchaus sympathische, Lächeln sollte lediglich die Feindseligkeitsstufe senken. Erfreut über ihre Präsenz war er vermutlich nicht, aber das konnte sie ihm auch nicht verübeln. Sie wäre selber nicht so begeistert über so einen Zustrom an Erwachsenen gewesen. Wobei ihre Mutter sie damals immer machen lassen hat. Gut, war auch nicht immer so ideal, aber es waren auch andere Zeiten. Dementsprechend fokussierte sie sich wieder auf den dunkelhaarigen der beiden Wölfe. „Ich würde dich bitten, dich ein bisschen ruhiger zu verhalten. Kriegst du das für mich hin, Darling?“, sie sah dabei leicht in die Richtung seiner weiblichen Anhängerin (@Miyako). „Nur, damit dein Morgen genauso entspannt wird wie meiner.“, sie grinste leicht, „Aber dafür gehe ich mal Schaden begrenzen bevor er entsteht. Wir wollen den beiden großen Mädchen ja nicht freie Bahn lassen, sollten sie jetzt zu Vincent gehen. Du weißt ja, ein glücklicher Vincent, ist ein ruhiger Vincent.“. Allein deswegen sollte sie sich ein bisschen beeilen. „Ihr seht übrigens wundervoll aus, Jungs.“, fügte sie noch schelmisch an und ließ von ihnen ab. „Zeigt den ganzen alten Leuten mal wie man tanzt!“, und mit diesen letzten Worten drehte sich die Sukkubus um und ging in Richtung Ballsaal. So wie sie den alten Herrn kannte, war er bestimmt direkt zur Bar verschwunden. Oder aber er hing mit Riley und dem ganzen anderen wieder am altbekannten Ort ab. So oder so, die Suche würde wohl nicht unbedingt lange dauern. Vielleicht kann sie ihm ja ein bisschen ins Gewissen reden. Der Junge würde es ihr sicherlich danken.