Was versteckt sich hinter den Türen Zimmernummer 108 im Westtrakt des Yanega Anwesens? Öffnet man die leicht quietschende Tür, so steht man inmitten einer doch recht großen und hellen Räumlichkeit. An den grün tapezierten Wänden befinden sich vereinzelte Wandleuchten. Mit Vorhängen kann man das Zimmer nachts abdunkeln. Drei Betten, die mindestens genauso alt wie das Gebäude selbst, aber dennoch gut in Schuss sind befinden sich an der rechten Seite des Raumes. Jedem Bett ist ein Nachtkästchen mit einer dazugehörigen Lampe beigestellt und bietet den Bewohnern desweiteren Platz für persönliches Hab und Gut. Gegenüber der Betten befinden sich die Schreibtische. Jeder Bewohnerin steht einer dieser Tische zu. An einer Wand befinden sich ein paar Wandboards, die zur Verstauung von Büchern oder ähnlichem genutzt werden können. Neben dem äußersten Schreibtisch in der Ecke führt eine weitere Tür in einen kleinen Nebenraum, der an allen Wandseiten mit Kleiderschränken zugestellt ist, die sich die Bewohnerinnen unter sich zuteilen. Ein klamottenbezogenes Platzproblem sollte in diesen Räumlichkeiten also nicht herrschen.
Isalija
Isalija
85 Charakterbogen Aufenthaltsort: ??? Aktuelles Outfit: - schwarzes T-Shirt, lange graue Jogginghose, unterschiedliche Socken (links braun, rechts blau), Puschen
Etwas verlegen rieb ich mir den Nacken, als Matthew anmerkte, ich hätte ja schon einiges durchgemacht. "Ja, schon.", gab ich zu, ehe ich mit dem Finger über die schmale Narbe an meinem Hals rieb. "Aber das ist ja schon ewig her.", winkte ich dann ab und lächelte fröhlich. War ja immerhin auch so. Jedenfalls schien meine Sorge wenig später völlig unbegründet zu sein. Ich hatte befürchtet ihm irgendwie vor den Kopf zu stoßen, indem ich sagte, ich wollte erst jemand anderem eine Nachricht schreiben, aber Matt schien das überhaupt nicht zu stören. Er lächelte mich sogar fröhlich an. "Sehr gut.", entgegnete ich erleichtert und überlegte bereits, was ich ihm wohl in die Nachricht schreiben würde. Vor der Zimmertür verabschiedete er sich schließlich von mir und gab mir meinen Einkauf zurück. "In Ordnung. Vielen Dank nochmal und... ich hoffe auch, wir sehen uns bald wieder. Und wenn nicht, können wir ja jetzt schreiben!", betonte ich nochmal begeistert und winkte mit meinem Smartteilding, "Dir auch eine gute Nacht." Und quasi direkt nachdem er gegangen war, erschien Ivy und begrüßte mich mit einem Hey. "Hallo", entgegnete ich gut gelaunt, stockte aber, als ich bemerkte, wie gerötet ihr Gesicht war. Und ihre Augen. Hat sie etwa geweint? Mein Magen verkrampfte sich einen Moment und ich wollte sie schon darauf ansprechen, aber sie ging schon direkt weiter. Vielleicht wollte sie ja nicht darüber reden. Also folgte ich ihr mit einem leisen Seufzen ins Zimmer, wo ich auch schon die Witterung einer weiteren Person aufnahm. Da war schon jemand im Zimmer, den ich noch gar nicht kannte. Sie schlief bereits, also zog ich rücksichtsvoll die Schuhe aus und bewegte mich lautlos durchs Zimmer, als ich meinen Einkauf auspackte, mich auszog und mir etwas leichtes zum Schlafen anzog, ehe ich in eines der freien Betten schlüpfte. Anschließend seufzte ich behaglich über die Weichheit, kuschelte mich ins Kissen und zog nochmal das Handy hervor, um meinem Helden die versprochene Nachricht zu schicken. Anschließend nickte ich ratzfatz ein.
Ivy schaute auf die Uhr und sie sagte gerade mal 6 Uhr. Sie seufzte leise. Geschlafen hatte sie kaum, denn sie musste einfach immer wieder an Jaden denken und dass jetzt nur noch ein Grab von ihm übrig geblieben ist. Sie hatte so viele schöne Dinge mit ihm erlebt und sie hatte das Gefühl, dass sie einfach einen Teil von sich verloren hatte. Sie wusste immer noch nicht so genau, wie sie darüber hinwegkommen sollte, doch ihrer Meinung nach musste sie sich einfach nur ablenken. Langsam setzte sie sich auf, streckte sich und rieb sich ihre Augen. Sie hatte kaum geschlafen und genauso sah sie auch aus. Einen Moment sah sie sich um und bemerkte, dass die anderen beiden noch schliefen. Zum Glück, denn sie hatte noch nicht die Kraft, ihre fröhliche Seite zu zeigen. Leise stand sie auf und suchte ihre Sachen zusammen. Ein schönes Bad wäre doch ganz schön und bestimmt etwas entspannend. Ein kurzer Blick auf ihr Handy zeigte, dass sie niemand vermisst hatte. Naja wer sollte sie denn auch vermissen, jetzt wo Jaden nicht mehr da war? Schnell drehte sie das Handy um, denn ihr Hintergrund war immer noch ein Bild von sich und Jaden. Sie musste unbedingt daran denken es zu ändern.
Sie machte sich dann auf ins Bad, um sich ganz kurz frisch zu machen und ging dann zum Unterricht.
Am nächsten Morgen weckte mich mein Wecker um Punkt 6 Uhr morgens. Schon beim ersten leisen Klingeln schlug ich meine Augen auf und schaltete ihn schnell aus, damit keiner meiner Mitbewohner noch davon wach wurde. Mir war nämlich sehr genau bewusst, dass wohl niemand außer mir um diese Uhrzeit aufsteht, vor allem dann, wenn man gar keinen Unterricht hatte. Ich setzte mich an meine Bettkante und streckte meine Gliedmaßen und verzog dabei gleich mein Gesicht, da mein Fuß beim Strecken schmerzte. Mein Blick glitt zu der schmerzenden Stelle. Mittlerweile war er wirklich angeschwollen und lila-blau verfärbt. Ich fuhr mit meiner Hand durchs Gesicht, rieb mir die Augen und blickte dann schnell auf mein Handy. Keine Nachricht und keine verpasste Anrufe. Was hätte ich auch anderes erwarten sollen? Vorsichtig stand ich vom Bett auf, versuchte meinen verletzten Fuß so wenig wie möglich zu belasten, während ich leise ins Ankleidezimmer ging und mir frische Klamotten für den Tag raussuchte. Da ich eh nicht die größte Auswahl an Kleidung besaß, fiel die Entscheidung nicht sehr schwer und dauerte auch nicht wirklich lange, dann nahm ich mir meine Kulturtasche und zwei Handtücher. Mit voll gepackten Armen ging ich dann wieder zurück ins Zimmer, nur um dieses dann zu verlassen, um duschen zu gehen.
Man sollte meinen, es wäre das Klingeln des Weckers, das mich weckte. Wenn nicht der von Ruby, dann wenigstens mein eigener - wenn ich denn einen hätte. Aber es war tatsächlich das leise Klicken der Tür, das meinen Geist aufmerksam werden ließ. Mein Ohr zuckte, wenn auch nicht so wie die meiner inneren Katze, auch wenn es sich für mich zumindest so anfühlte. Dann murrte ich leise, rollte mich herum, sodass ich mit dem Gesicht in Richtung Zimmer lag und öffnete ein Auge einen Spalt weit, um zu schauen, ob irgendwer auf den Beinen war. War es nicht. Es war eher sehr still. Ich hörte noch die ruhig Atemzüge von einer meiner Mitbewohnerinnen und- Ooooh, die Rothaarige war nicht mehr da. Vermutlich war sie gerade aufgestanden. Ob sie auch Fähigkeitentraining hatte? Wahrscheinlich. Warum sonst sollte sie schon so früh aufstehen? Jedenfalls sollte ich ihr dankbar sein, dass sie mir geweckt hatte, wenn auch unabsichtlich. Sonst hätte ich vermutlich noch verschlafen oder so. Träge schob ich mich also aus dem Bett, gähnte herzlich und kratzte mich am Kopf, ehe ich mich schmatzend erneut umsah. Musste ich eigentlich die Schuluniform dafür tragen? Es war ja ein schulischer Anlass, oder? Also... wahrscheinlich schon. Vielleicht sollte ich mir noch einen zweiten Satz zulegen, damit ich nicht eine Woche lang dasselbe trug. Noch immer etwas müde suchte ich also die Uniform zusammen und schnupperte kurz an mir. Muss ich duschen? Gestern hatte ich Sport gehabt, aber kaum geschwitzt. Die letzte Dusche hatte ich.... vorgestern. Allerdings würde ich heute vielleicht wirklich schwitzen, also... wäre es vielleicht praktischer später zu duschen? Ich schauderte bei der Vorstellung mich überall nass zu machen. Mit Wasser zu spielen konnte Spaß machen und ich trank es auch gern, keine Frage. Aber putzen tat ich mich als Katze lieber selbst. Wahrscheinlich fänden das andere aber wiederum merkwürdig. Wie auch immer. Ich stank nicht. Also schlüpfte ich in meine Schuluniform, warf meine Schlafsachen auf meine Matratze und kämpfte mich noch ein paar Sekunden mit der Masche ab, die ich niemals so hübsch würde binden können, wie Mathéo. Schließlich machte ich nur einen lockeren Knoten, sodass das Band daneben einfach nur locker herab fiel. Anschließend bürstete ich mir noch kurz die Haare und warf einen Blick auf die Uhr, ehe mein Magen knurrte und mich daran erinnerte, dass ich etwas essen sollte. Nur hatte ich dafür nicht mehr allzuviel Zeit. Mist... Hastig schnappte ich mir meine Tasche, warf mein Handy und eine Flasche Wasser herein und hastete dann hinaus, wobei ich die Tür etwas zu laut hinter mir zu zog. Entschuldige, Ivy! Anschließend eilte ich in den Speisesaal.
Als ich aufwachte, mehrere Minuten vor meinem Wecker, war es, als würde ich unter Strom stehen. Die letzten Monate hatte ich mich langsam eingewöhnt und komme nun immerhin recht gut mit den großen Menschenmengen zurecht. Zwar fühlte ich mich noch immer etwas eingeengt, wenn zu viele Menschen auf zu wenig Raum standen, aber mit der Hilfe der Direktorin @Julia Bardera arbeitete ich an mir. Aber das war nicht der Grund, warum ich so aufgeregt war. Es war der Ball, der heute anstand. Ich überlegte seit Tagen, was ich anziehen sollte und stellte mit jedem Tag fest, dass ich einfach nichts passendes für so einen Anlass besaß! Deshalb hatte ich mir gestern vorgenommen heute in die Stadt zu fahren, um etwas zu kaufen. Und wenn es den ganzen Tag dauern würde! Aber der Mittsommerball war nicht das einzige Ereignis, das mich nervös machte. Es war mein nahender Geburtstag. In drei Tagen wurde ich 18 Jahre alt. Ich würde volljährig werden. Erwachsen. Jedenfalls war das der Grund, weshalb ich etwas aufgedreht war, als ich aus dem Bett sprang, und mich umzog. Ich würde später noch ausgiebig, das sollte reichen. Da musste ich mich nicht unnötig dem Wasser aussetzen. Hier und da eckte ich an Möbeln an, als ich mich fertig machte, gab mir aber Mühe nicht zu laut zu sein, um niemanden zu wecken. Dann huschte ich auch schon eilig hinaus, um zu frühstücken, bevor ich mich auf den Weg in die Stadt machte.
Verschlafen und etwas zerknauscht von meinem Nickerchen, öffnete ich blinzelnd die Augen und gähnte herzlich. Nach einem erfolgreichen Einkauf hatte ich den Schlaf bitter nötig gehabt. Vor allem, wenn so ein Ball bevor stand, bei dem wir lange wach bleiben würden. Und lange bedeutete in diesem Fall die ganze Nacht. Ich wurde langsam etwas aufgeregter, auch wenn ich keine Ahnung hatte, was mich erwartete. Ein Blick auf die Uhr verriet mir jedenfalls, dass es bald soweit sein würde. Vielleicht wäre es eine gute Idee sich langsam vorzubereiten. Was mich zu der Frage brachte, was man alles dafür tun musste. Recherchen im Internet hatten mir zwar gezeigt, dass ein passendes Outfit wichtig war, aber gab es sonst noch irgendwas? Musste ich mir das Gesicht anmalen? Ich hoffte sehr, dass ich auf einen künstlichen Geruch verzichten konnte. Vielleicht rochen sie für andere angenehm, aber in meiner Nase rochen sie eher unangenehm. Chemisch, sauer, scharf. Manchmal gab es da angenehme Noten, aber die waren oft viel zu stark mit den anderen vermischt, als dass ich so einem künstlichen Geruch etwas positives abgewinnen könnte. Nein, Parfum würde ich also ganz sicher nicht tragen. Aber mein neu gekauftes Kleid und die Schuhe würde ich anziehen. Aber das Gesicht anmalen? Musste ich mich frisieren? Nachdenklich betrachtete ich die Einkaufstüte, die neben dem Bett lag und schob das Gesicht in mein Kissen, um schwer zu seufzen. Selbst wenn ich im Internet eine Anleitung finden würde, wie ich mich anmalte oder mir die Haare machte - ich glaubte nicht, dass ich das auch wirklich gut hinkriegen würde. Also brauchte ich Hilfe. Träge fischte ich also mein Handy aus meiner Hosentasche und besah meine Kontaktliste. Besonders lang war sie nicht. Und nur zwei davon waren Frauen. Luana und Helena. Meine Stirn legte sich in kleine Falten, als ich darüber nachdachte, ob ich Luana je mit Schminke gesehen hatte. Dasselbe ging mir bezüglich Helena durch den Kopf. Schließlich seufzte ich leise und begann eine Nachricht an die charmante Franzosin zu schreiben. Zwar glaubte ich nicht, dass Luana unfähig wäre mir zu helfen... aber Helena war einfach ein anderes Kaliber. Ich war mir sicher, sie würde mir hundertprozentig helfen können. Diese Frau konnte wahrscheinlich alles. Anschließend blieb mir nichts anderes übrig, als auf meine Freundin zu warten.
Die Nachricht von Isa kam zwar nicht zu spät bei der Pariserin an, aber so ein bisschen früher hätte sich die Mieze laut Helena schon melden können. Immerhin wusste sie ja auch nicht, was für Vorstellungen die Rot-braunhaarige mit in dieses Treffen bringen würde. Sie hatte schon einmal den Fall gehabt, dass sie in eigentlich einer Stunde die Arbeit von zwei Stunden machen musste. Nur, weil eine ihrer Freundinnen nicht wusste was sie wollte. Um ehrlich zu sein könnte es bei Isalija auf das Gleiche hinauslaufen. Immerhin erinnerte sich die junge Dame nicht daran, ihre Freundin einmal großartig mit Make-Up gesehen zu haben. Selbst so dezente Sachen traute sie Isa jetzt eigentlich nicht zu. Das machte im Umkehrschluss aber auch keinen Sinn. Wenn sie das könnte, würde sie logischerweise nicht fragen. Aber wer wusste schon was die Gründe waren? Die Blondine war sich sicher es gleich herauszufinden. Und genau dort stand sie nun. Mit einem Schmink-Koffer und ihrer Handtasche bewaffnet vor der Tür von dem Zimmer ihrer Freundin. Alles was sie brauchte befand sich dort drinnen. Immerhin wollte sie nicht ihre ganze Kosmetik mit ihren Zimmergenossinnen teilen. Mal ganz davon abgesehen das Alix da sowieso sehr verhalten war. Mit einem leichten Seufzen klopften ihre zarten Hände bestimmend an die Tür des Zimmers. „Isa, ich bin’s. Ich komm jetzt rein.“, und ohne auch nur einen Moment zu warten, öffnete sie die Tür. Selbstverständlich achtete die junge Dame vorher darauf, ob sich nicht eventuell lustvolle Augen im Flur versteckten und sie Isa gerade beim umziehen erwischte. Obwohl…eigentlich spornte das die Blondine sogar noch mehr an. Umso schneller war sie auch in das Zimmer ihrer Freundin eingetreten. Nur, um diese auf dem Bauch liegend in ihrem Bett vorzufinden.
Ein bisschen beleidigt fühlte sich die Chevalier schon, als sie wortwörtlich mit dem Arsch begrüßt wurde. Aber es wäre ja nicht Helena, wenn sie dafür keine angemessene Reaktion hatte. Und -mal ehrlich - wie könnte eine gute Freundin bei der Vorlage widerstehen? Richtig, das war unmöglich! Der Schelm-Modus der Blondine lief zu Hochtouren an. Aber die Zeit wurde knapp, wenn sie es umsetzen wollte! Schnell stellte sie ihren Koffer in sicherer Entfernung zur Tür auf den Boden, dann ging sie schnellen Schrittes zum Bett und…. Patsch! Da haute sie ihrer Freundin leicht, aber dennoch bemerkbar auf das Hinterteil. „Isa!“, grüßte sie die Miezekatze gleichzeitig mit dem Auftreffen ihrer Hand und freute sich innerlich schon grinsend auf die Reaktion des selbsternannten Faulpelzes. „Ich dachte du bist schon auf Trab und fertig. Aber nein! Stattdessen liegst du hier auf der faulen Haut!“, leicht grinsend schüttelte die Blondine den Kopf, um ihre gespielte Enttäuschung auszudrücken, „Also wirklich…“. Wenn ihre ironische Stimmlage den Witz nicht verriet, dann hoffentlich das Zwinkern ihrer Augenpartie.
Aber sie war ja auch nicht hier, um Isa einen Vortrag über Benehmen zu halten. Es dauerte also nicht mal eine Sekunde, bevor das Schauspiel sein Ende fand und sie zu ihrem üblichen Sprachgebrauch zurückfand. Das Lächeln kehrte zurück, der ernste Gesichtsausruck wich der üblichen Freundlichkeit. Außerdem passte die Szenerie – das musste die Engelin zugeben - zu ihrem Bild einer verzweifelten Katze, die nicht so recht wusste wohin. Was wiederum was Süßes an sich hatte. Generell hatte Isa in ihren verwirrten Momenten so ihre Star-Momente. Mitunter auch einer der Gründe, warum Helena sie so liebenswert fand. Das…und noch andere Sachen. „Bon!“, hängte die Blondine gleich direkt hinten an und setzte sich lässig in ihrem Heimat-Outfit an die Seite des Bettes, „Dann erzähle mir mal, was es werden soll.“. Konnte ja sein, dass sich Isa schon ein paar Gedanken gemacht hat. Ehrlich gesagt war das sogar Helenas Erwartung. Aber sie machte sich besser keine großartigen Hoffnungen. Am Ende würde es nur auf Missverständnisse hinauslaufen. „Liedschatten, Rouge, Lippenstift, ich habe alles dabei, eure Majestät.~“, das wollte sie nur noch schnell einmal loswerden. Dann blieben ihre Augen erwartungsvoll am Gesicht der Braunhaarigen hängen, während sie leicht auf der Matratze hoch und runter wippte.
Isalija
Isalija
85 Charakterbogen Aufenthaltsort: ??? Aktuelles Outfit: - schwarzes T-Shirt, lange graue Jogginghose, unterschiedliche Socken (links braun, rechts blau), Puschen
Helenas Antwort auf meine SMS kam recht zügig. Erleichtert, dass sie sich bereit erklärte mir zu helfen, lächelte ich in mich hinein. Ich überlegte kurz sogar zu antworten, dachte aber, weil sie gleich eh da sein würde, wäre das nicht nötig. Also stellte ich mich darauf ein noch ein paar Minuten zu warten und tat einfach das, was ich in dem Bett gerade am Besten konnte. Dösen. Viele, denen ich begegnet war, schienen ja zu denken, dass das gleichzusetzen war mit Schlafen, aber ein Experte wie ich wusste, dass Dösen zwar so aussah, aber nicht dasselbe war. So lag ich also mehrere Minuten in meinem Bett, das Gesicht im Kissen vergraben und im Kopf Überlegungen, was man vielleicht mit meinen Haaren anstellen könnte. Da ich allerdings nicht viel Ahnung davon hatte, liefen die Überlegungen größtenteils ins Leere. Als ich schließlich ein Klopfen an der Tür hörte, gefolgt von Helenas Warnung, brummelte ich unverständlich ins Kissen, noch ein bisschen zu faul, um mich aus dem Bett zu erheben. Stattdessen hörte ich zu, wie Hel herein kam und ihre Tasche abstellte. Ich war gerade dabei mich dafür zu wappnen meinen Körper in die Senkrechte zu befördern, da klatsche mir etwas auf den Po. Überrascht quiekte ich auf und entzog mich mit einem Zug der folternden französischen Hände , ehe ich mich aufsetzte und umdrehte. "Hel!", grüßte ich mit mehr Empörung als Freude in der Stimme zurück und verzog ein wenig den Mund, als ich mir mein Hinterteil rieb, während sie mich dafür schalt rumgelegen zu haben. Dann lächelte ich schräg. "Naja, ich dachte mir, ich ruhe mich für uns beide aus, damit wir später auf dem Ball genug Elan haben. Ich hoffe, du fühlst dich jetzt ausgeruht." Anschließend rückte ich neben sie zur Bettkante und ließ den Kopf in den Nacken fallen. "Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Ich hab gedacht, wir könnten meine Haare irgendwie hochbinden oder so. Mit dem... ähm... Schminken kenn ich mich noch weniger aus. Aber solange ich hinterher nicht aussehe wie Pierrot, der traurige Clown." Wie hypnotisiert glitt mein Blick zu Helena, die so gelassen auf und ab wippte. Gute Laune war ja ansteckend. "Ich zeige dir vielleicht erst mal das Kleid! Dir fällt dazu sicher etwas passendes ein." Begeistert von meiner Beute sprang ich auf und tapste mit nackten Füßen hinüber zu der Einkaufstüte, die noch am Fußende des Bettes stand. Das Kleid war schnell herausgezogen und locker flockig ausgeschüttelt. Anschließend hielt ich es mir an den Körper, sah kurz an mir hinab und ließ den Blick dann weiter zu der blonden Schönen gleiten. "Was meinst du? Ich hatte Hilfe bei der Auswahl." Zwar behagte mir die Tatsache nicht ganz, dass das Kleid keine Träger hatte, aber Helena hatte da sicher Ratschläge für mich. Schließlich sah ich wieder an mir hinunter. "Ich hab noch nie ein Kleid getragen."
Diese Reaktion der kurzen Empörung. Dieser Schreck, welcher durch die Stimme von Isalija fegte und sich danach Impulsweise auf ihre Gliedmaßen übertrug, war einfach göttlich. Das Grinsen wurde einen kurzen Moment sogar so breit, dass man es glatt als Lachen interpretieren konnte. Mission erfolgreich! Schelmische tat vollbracht! So hakte die Chevalier ihren kleinen Mini-Auftrag erfolgreich ab und schob ihn sogleich von ihrer mentalen Agenda herunter. Wenigstens hatte die Braunhaarige ihre Schlagfertigkeit bei dem hinterhältigen Angriff der Helena-Guerillas nicht verloren, der Kampf konnte also weiter fortgeführt werden. „Sicherlich, Schlaf ist schließlich ansteckend.“, kommentierte sie als würde es das selbstverständlichste auf der Welt sein. Nun, Helena hatte sicherlich keinen Mittagsschlaf gehabt, aber es würde für diesen Abend reichen. Immerhin war sie ein trainiertes Party-Mädchen aus der Metropole, wenn man es denn so ausdrücken wollte. Wäre doch gelacht, wenn sie das nicht schaffen würde. Da musste schon mehr auf sie zu kommen. Doch eines nach dem anderen. Isa gab sich wenigstens jetzt schon einmal die Mühe zumindest partizipationsbereit an die Bettkante zu rücken. Auch, wenn sie wahrscheinlich nicht ahnte, wie die Französin bei den Worten „keine Ahnung“ und „ich habe gedacht“ einen innerlichen Schrei des Frusts ausübte. Irgendwie hatte sie wohl ihre Erwartungen ein kleines bisschen zu hoch geschraubt…vermutlich. Naja, jetzt brachte es auch nichts mehr. Es lag also voll und ganz an der jungen Dame aus Frankreich den Look ihrer Freundin zu erarbeiten. „Ouf.“, kommentierte Helena ihre dezente Enttäuschung und begann sogleich an einem Ersatzplan zu werkeln, kam jedoch nicht weit. Anscheinend hatte Isa selbst einen Notfallplan entwickelt.
„Ja, das Kleid ist eine gute Idee.“, sprießte die Hoffnung aus der Chevalier heraus und vertrieb die leicht murrende Stimmung wieder. Wenn es eines gab, was die Pariserin nicht mochte, dann waren es Leute die nichts zum Thema beitrugen. Hier - so fand sie - versuchte es die Katze wenigstens. „Und mach dir keine Sorgen um das Make-Up. Ich werde dafür sorgen, dass du unglaublich scharf aussehen wirst!“, was natürlich eine kleine Übertreibung war. Immerhin reichte es auch manchmal kleine Akzente zu setzen, die in Verbindung mit der Kleidung ein echt scharfes Bild abgaben. „Vertrau mir.“, zwinkerte sie noch fröhlich hinterher, bevor sie Isa beim Vorhalten des Kleides genaustens beobachtete und schon leicht bedächtig nickte. Was aber vielmehr als Bestätigung für die Aussage ihrer Freundin gewertet werden konnte. Bei vielen Leuten sah man, wenn sie ihre Kleidung mit Hilfe ausgewählt hatten, weil sich die Stile leicht von dem normalen Standard abwichen. Selbst Isa, wäre sie alleine gewesen, hätte vermutlich eine andere Auswahl getroffen. Natürlich war die Voraussetzung für so eine Feststellung, dass man besagte Person schon eine längere Zeit kannte.
„Ja, jetzt wo du es sagst, ich hab‘ dich auch noch nie mit einem Kleid gesehen.“, merkte sie mit prüfenden Blicken an und machte eine Kleine Pause. „Trägerlos…eine interessante wahl.“. Die Blondine stand von der Seite des Bettes auf und ging auf Isa zu. Mit einer Hand fasste sie den Stoff des Kleides an, rieb ihn einmal kurz zwischen zwei Fingern entlang und machte schließlich eine kleine Runde um die Braunhaarige herum. Die Figur war sicherlich nicht zu verachten, wie zu erwarten war. Sicherlich würde das Kleid super zu ihr passen. Als sie wieder vor ihr zum stehen kam, blieb sie einen kurzen Moment lang still. Mit dem Finger an den Lippen, tippte sie ein paar Mal nachdenklich dagegen. „Mh…“. Ja, in ihrem Kopf bildete sich so langsam eine Idee ab. Ein paar Akzente an den Augen, die Wimpern etwas aufhübschen…vielleicht ein subtiles Rouge an den Wangenknochen. Achja! Und ein bisschen Lippenstift, aber ein unauffälliger und nicht knallrot. Das würde die Farbbalance einfach zu sehr stören. „Leg das Kleid mal bitte kurz zur Seite.~“, orderte sie leicht melodisch an und wartete, bis Isa dem auch ordentlich nachgekommen war. Sie selbst nutzte die Zeit um einen der Stühle von den Schreibtischen zu nehmen, und neben Isa’s Bett zu stellen. Auch ihr Schmink-Koffer landete Griffbereit neben der Französin. „Und nun setz dich bitte einmal dort hin.“, orderte sie mit einem leichten Patten auf die Bettkante an. So würde sie später auch eine geeignete Höhe zum Arbeiten haben, sollte sie bei der Braunhaarigen gleich den Pinsel ansetzen. Aber erstmal wollte sie sich ihre Arbeitsfläche genauer anschauen.
Mit leichten Bewegungen nahm sie ein paar Klemmen aus ihrem Koffer heraus und fixierte somit das Haar ihrer Freundin etwas weiter hinten, damit sie aus dem Gesicht blieben, ehe sie mit ihrem Gesicht relativ nahe an Isa's herankam. „Ich schaue nur noch einmal genauer hin.“, erklärte die Blondine, ehe ihre Finger das Gesicht in die verschiedensten Richtungen drehten. Sie beobachtete den Lichteinfall, bei verschiedenen Winkeln. Außerdem waren die genaueren Gesichtskonturen ebenfalls relevant für sie. „Du hast ein schönes Gesicht, weißt du das?“, und mit einem leichten Lächeln ließ die Pariserin ihre Finger von Isas Gesicht gleiten. „Definitiv nicht zu verachten.“, setzte sie nach und wandte sich ihrem Koffer zu, um das nötige Material für den Style-Vorgang bereitzustellen. Gleich im Anschluss kamen sogar ein Paar kleiner Boxen zum Vorschein, welche von ihr auch mit einer kleinen Handbewegung direkt eingeschaltet wurden. „Mit Musik geht alles besser, es entspannt außerdem.“, kommentierte sie und holte ihr Handy heraus, auf dem sie mit ein paar Handbewegungen schon die Musik zum spielen brachte. Bluetooth war halt schon was Feines! Besonders für Partys, aber das war ein anderes Thema. Jetzt spielten die Hudsuns erstmal ihr Lied Retrograde. „Ich habe mich dazu entschieden, dir ein paar Akzente im Gesicht zu setzen. Mit knalligen Farben siehst du am Ende nur lächerlich aus. Außerdem möchte ich deinen natürlichen Look beibehalten. Nicht zu plastisch, wenn du verstehst.“, erläuterte sie leicht summend und schnappte sich bereits alles Nötige für den Lidstrich. Das ihre Freundin dahinter wohl gerade eine streng geheime Wissenschaft vermuten könnte, kam der Französin dabei eher weniger in den Sinn. Wenn man etwas gewohnt war, dann ging man selten davon aus, dass es für andere durchaus überfordernd sein könnte. Auch Helena tappte ab und an in diese Falle hinein. Die Situation gerade war das beste Beispiel. „Dementsprechend werde ich dir auch nur einen seichten Lidschatten verpassen. Die Haare mache ich dir als Letztes.“.
Alexandra
Alexandra Chevalier
58 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Ball-Outfit; siehe Link in der Signatur!
cf: Zimmer Nr. 110 [Dreierzimmer] - Inori, Helena, Alexandra
Frei von jeder Überraschung befand sich das Zimmer mit der Nummer 108 nur einen Katzensprung von Alexandras Zimmer entfernt. Man konnte also sogar von einem kleinen Wunder sprechen, dass Alix ihre Schwester nicht auf dem Gang getroffen hatte, während sie zum Gemeinschaftsbad gegangen und von dort zurückgekehrt war. Irgendwo dazwischen musste Helena unterwegs gewesen sein. Wobei es am sinnvollsten war, dass sie schon davor ihr Zimmer verlassen hatte. Andernfalls hätten sich die Schwestern ja getroffen. Egal!, schob Alix die Überlegung rigoros zur Seite. Sie brauchte nicht mit den Gedanken in der Vergangenheit schweben und darüber sinnieren, warum etwas wie passiert war. Daran ändern konnte man nichts. Und außerdem war es gerade viel wichtiger, die Tür einzutreten, hinter der sich Ellen versteckte. Mit wem eigentlich nochmal? Alexandra las die Namen auf der Tür und erinnerte sich nicht daran, in der Nachricht was darüber gelesen zu haben. Allerdings waren ihr die Namen nicht fremd. Außerdem wohnte sie nicht erst seit gestern im Wohnheim und hatte alle Fratzen bereits ein Mal gesehen. Sie wusste also, welche Konsorten dort hausten. Sie erinnerte sich auch daran, dass Helena von dieser Isalija gesprochen hatte. Irgendwas mit einer Katze … vielleicht war sie ja eine. Aber das würde Alexandra ja gleich herausfinden. Sie musste nur …
Eintreten war nicht gut, das hatte sie gelernt. Stattdessen prellte Alix die Klinke nach unten und zog beinahe im selben Moment die Tür auf. Ruckartig und ohne jede Ankündigung stampfte sie in das fremde Zimmer. Wer vorher klopfte, war nur schüchtern; und wer hier über Manieren sprach, der konnte nichts anderes als dummschwätzen. Falls Helena das tat, war das natürlich etwas anderes, aber wenn das kleine Häufchen Elend da auf dem Bett das Wort erheben sollte, würde Alix sie direkt übertönen. »Hey!«, raunte Alix in den Raum hinein. Eine Sekunde später fiel die Tür bereits wieder laut ins Schloss. Klinken wurden heutzutage überbewertet. Ein kecker Schubser reichte, damit das Holz wieder in seine Form passte und ungebetene Gäste fernhielt – zu denen Alix natürlich nicht gehörte. »Schwesterchen, da bist du ja. Ich hab‘ einen bäääääärigen Hunger. Ich hoffe, du hast noch was übriggelassen.« Einerseits aufgewühlt, andererseits schnell vom Hunger in die Langeweile getrieben, zog sich ein desinteressierter Ausdruck über das Gesicht der Blondine. Die Hände wurden am Hinterkopf ineinandergelegt, sodass die Ellbogen nach links und rechts zeigten. Schlendernden Schrittes watschelte Alix ungefragt durch den Raum und ließ dabei ihren Blick über alles schweifen, was sich nicht vor ihr versteckt hatte. Parallel machte sie sich ihre Gedanken, wertete alles ab und machte sich sogar über den Geschmack der Bewohnerinnen lustig; alles aber ohne die Visage zu wechseln. »Hier sieht’s ja aus«, bemerkte sie beiläufig.
Als ihr Blick an dem Mädchen auf dem Bett hängen blieb, blieb auch Alix stehen. Sie musterte mit abfälligen Augen die Präsenz des kleinen Häufchens, ehe sie dieses begrüßte – quasi. »Isa, nehme ich an? Hm.« Alix kam etwas näher heran und schaute, was Ellen bereits fabriziert hatte. Schienen noch am Anfang zu sein. Neben dem Mädchen lag sogar ein Kleid. Auf den ersten Blick machte es einen schicken Eindruck, auch wenn es nicht zu der Sorte gehörte, in die sich Alix selbst reinzwängen würde. Aber wenn es der Mieze gefiel. Ellen hätte sie schon von abgehalten, wenn es kacke aussehen würde. Da konnte man sich auf den Geschmack der Chevalier bestens verlassen. Und wenn Alexandra das sagte, stimmte das auch; immerhin hatte sie jahrelange Erfahrung. Ellen hatte sie auf diesem Gebiet noch nie enttäuscht. Ihre Geschmäcker mochten nicht dieselben sein, doch trotzdem hatten sie Ahnung von Mode allgemein.