Saiyana döste unter dem Baum und war nun richtig entspannt. Doch auch ohne ihre Augen zu öffnen, hatte sie bemerkt, dass sie nun nicht mehr alleine war. Die Luft hatte sich verändert und sie hatte Geräusche gehört. Ihre Ohren zuckten und dann öffnete sie ihre Augen. Sie musste natürlich sehen, ob es eine Gefahr war, oder nur ein kleines Tierchen oder sonstiges.
Ein Mädchen stand direkt vor ihrer Nase und fragte sie flüsternd etwas. Im ersten Moment war Saiyana ein wenig verwundert, dass das Mädchen so nah war. Hatte sie wirklich so tief gedöst, dass sie nicht gemerkt hatte wie nah die vielleicht-Gefahr gewesen wäre? Ein kleiner Schauder kroch ihr übern Rücken, aber sie streckte sich nur ein wenig. Alles ok. sagte Saiyana freundlich und gähnte dabei, sodass man ihre spitzen Zähne deutlich sehen konnte. Langsam setzte sie sich aufrecht hin und schaute das Mädchen mit schrägem Kopf an. Hast du dich verlaufen? Ist denn bei dir alles ok? fragte sie neugierig und freundlich. Sie war zwar ein Wolf, aber wenn keine Gefahr drohte, war sie wie ein kleines süßes Hündchen. Zumindest verhielt sie sich so. Sie durfte nicht zeigen, wie nervös sie war, denn sonst würde das Mädchen vielleicht wieder denken "was ein komischer Wolf" , aber sie musste sich deutlich mehr bemühen Freunde zu bekommen, dementsprechend musste sie ihre Schüchternheit außen vor lassen und versuchen so gut wie sie es nun konnte neue Leute kennen zu lernen. Ich bin Saiyana und wohne im Wohnheim. sagte sie freundlich.

Nach einigen Wortwechseln stellte sich heraus, dass wir beide zur Zeit im Waisenhaus lebten. Komisch das sie mir vorher gar nicht aufgefallen ist. Aber gut, sie ging in eine andere Klasse und lief dort wahrscheinlich nicht immer in dieser Wolfsgestalt herum, auch wenn die ganz niedlich war. So genommen wusste ich also gar nicht wirklich wie sie aussah. Das würde das wieder erkennen nicht gerade einfacher machen, aber da musste ich wohl auf ihre Spürnase vertrauen. Ich redete natürlich wieder viel zu viel, aber mir kam s so vor, als ob Sayana es auch gar nicht weiter schlimm fand. Dennoch machte auch ich zwischendurch eine Pause und wir genossen einfach die Stille, lauschten dem Wind der durch die Bäume fuhr. All das erinnerte mich an irgendwas, ich konnte es nur nicht greifen was genau es war. Es klopfte sanft an, doch sobald ich versuchte da dran zu kommen war es auch schon wieder weg. Wie auch immer, ich war optimistisch, dass es zur rechten Zeit schon noch kommen würde. Ich war mir nur nicht so sicher ob ich das auch wollte oder ob ich dann darauf vorbereitet war. Jedenfalls machte es mich jetzt gerade doch etwas nervös nicht dahinter zu kommen, also unterbrach ich die Pause einfach und fing wieder an zu reden. „Sag mal, ich weiß nicht ob es dir auch erst jetzt auffällt, aber es doch schon ziemlich spät geworden, was hältst du davon, wenn wir uns auf den Rückweg machen und uns morgen beim Frühstück treffen, vielleicht treffe ich da noch welche aus meiner Klasse und ich könnte dir ein paar Leute vorstellen, natürlich nur wenn du möchtest.“, ich streckte mich und gähnte dabei. „Ich werde so langsam auch müde und ehrlich gesagt frage ich mich was meine lieben Mitbewohnerinnen so gemacht haben oder ob die schon im Bett sind.“, ich grinste Sayana verschmitzt an, um ihr zu verstehen zu geben, dass meine Mitbewohnerinnen es mit den Regeln nicht ganz so genau nahmen. Reine Vermutung. Ich war ja selbst nicht dort und so lange waren wir noch nicht in einem Zimmer. Ich stand auch und klopfte mir das bisschen Dreck ab. „Also wie sieht´s aus? Steht der Plan? Ich find ihn eigentlich ganz gut, loslos lass uns gehen, sonst musst du mich gleich tragen.“, erneut musste ich gähnen während ich losging und darauf wartete Sayana hinter mir zu hören.

-> Zimmer 106 [Viererzimmer] - Luana, Candice, Sky, Caiwen


@Saiyana Sylfaena -> Zimmer 104 [Dreierzimmer] - Saiyana, River

cf: Das Wohnheim :: Parterre :: Westflügel :: Speisesaal

Ryder konnte immer noch nicht ganz glauben, was da gerade vorgefallen war. Dabei war seine Ankunft auf Isola so gut verlaufen - gestern im Wald Sky begegnet, nachdem er auf der Insel rausgeschmissen wurde. Mit jener ist der dann zum Wohnheim, mit einem Abstecher in eine heiße Quelle, dann durfte er sogar bei ihr im Zimmer übernachten, weil er seine eigene Zimmernummer nicht gewusst hatte und es sicher zu spät gewesen war, um in einem Sekretariat oder sowas nachzufragen, wo denn sein Zimmer war. Ein Traum vom ersten Abend. Dann am nächsten Tag hatte er ein weiteres, süßes Mädel kennengelernt, Ruby, mit welcher er sich ganz gut verstanden hatte - bis dann ihr - Freund? Ex? Stalker? - dem Geist plötzlich eine gedrescht hatte. Alter, was ging bitte bei diesem Kerl falsch? Aufjedenfall, bei dieser Aktion hatte es seine Nase erwischt, welche erstmals bestialisch wehtat und auch noch wie sau geblutet hatte. Nun, die Blutung konnte er inzwischen größenteils stoppen, zunächst hatte er es mit Servietten versucht. Jene hatte er sich geschnappt, nachdem er aus dem Speisesaal gedampft war, noch vollkommen innerlich geladen. Er wollte jetzt erstmal seine Ruhe und weh von diesem Idioten, keinen sehen, bevor seine Wut auf die falsche Person überschwappte.
Grummelnd und orientierungslos durch das Wohnheim irrend, blutete er die vier Servietten voll, die er dann wo in den Müll schmiss und dann sein Kragensaum herhalten musste, weil es immer noch nicht ganz aufgehört hatte zu bluten. Er landete im Foyer des Wohnheimes, welches er jetzt auch zum ersten Mal im hellen sah und echt schnicke finden würde, wäre er gerade nicht so geladen. Schließlich verließ er den Raum auch durch die Tür, wodurch er das Wohnheim verließ und einfach irgendeinen Weg entlangging.

Dadurch landete er in einem Wald, ob es derselbe von gestern war, dies konnte er nicht beurteilen. Wenn er der selbe wäre, dann definitiv eine Stelle, mit der Sky und er nicht vorbeigelaufen waren, denn floss hier ein Fluss und er war sich sicher, gestern auf dem Weg keinen vernommen zu haben. Man merkte gleich, wie ruhig die Atmosphäre des Waldes war - man vernahm nur den Wind, das rauschen der Blätter, das plätschern des Flusses, hier und da vernahm man den Klang von Vögeln und Getier. Es hatte etwas entspannendes, wodurch die Laune von Ryder sich gleich etwas beruhigte und er nicht mehr das Bedürfnis hatte, eine Mülltonne zu zertreten. Mit dem Gesicht von diesem Penner drauf. Seine Schritte wurden leichter und waren kein Stampfen mehr, sein murrendes Gefluche verblasse etwas, fast vollkommen. Weiter den Weg entlangschreitend, dabei den Fluss folgend, kam er bald auf einer großen Wasserlichtung an, welche auch einen ziemlich beeindruckenden Wasserfall besaß. Dort blickte er jedoch erstmal nur flüchtig hin, allgemein beachtete er seine Umgebung gerade kaum, stattdessen ging er zum Fluss, wo er sich vorhockte, auf einen etwas niederen Stein.
Dadurch saß er nicht mit dem Arsch im Wasser, seine Schuhsohlen gerade so, aber so kam nichts in den Schuh. ,,Damn, eh", grummelte er nochmals und atmete tief aus, ließ dann mal den Saum seines Oberteils los, wodurch es wieder runterrutschte und nicht mehr sein halbes Gesicht verdeckte. Offenbarte so die blaue Nase und die Stelle drunter, welche voll mit getrocknetem Blut war, lecker. ,,Scheiße, tut das weh." Vorsichtig zog er sich das schwarze Shirt über den Kopf, so, dass er nicht an die Nase kam, Striptease für die Eichhörnchen. Das Shirt betrachtete er kurz, war es obenrum voller Blut, klasse. Also beugte er sich vor und tunkte es ins Wasser, um es auszuspülen. Dabei konnte er sich in der Wasserspiegelung sehen, ergo, seine sexy Verletzung. Das Gesicht verziehend murrte er: ,,Toll, seh ich scheiße aus." Seufzend wring er das Oberteil aus, ehe er es beiseite legte und dann vorsichtig versuchte, sich das Gesicht zu waschen. Was'n toller Tag.

So nahe am Wasser, welche munter vor sich hinplätscherte und mit den Gedanken darauf fokussiert, beim Waschen seine Nase nicht zu sehr zu drücken, bemerkte der Weißschopf zunächst nicht, wie sich ihm eine Person näherte. Erst wo er eine Stimme vernahm, realisierte er, dass er nicht alleine war und blickte sich überrascht um. Erschrocken hatte er sich nicht, sonst säße er wohl nun komplett im Wasser. Guckte er lediglich verwundert, da er nicht erwartet hätte, hier jemanden anzutreffen, wobei es gar nicht so abwegig war - das Wohnheim schien nicht allzuweit weg und zudem war dieser Ort hier bildschön. Sicher kamen hier des öfteren Schüler her, um mal abzuschalten und ihre Ruhe zu haben, so wie es bei ihm gerade der Fall war. Und was er da erblickte, missfiel ihm keineswegs - eine hinreißende Rosahaarige, welche auch noch einen ziemlich guten Spruch raushaute, welcher Ryder ein schiefes Grinsen abrang. Da hatte wohl jemand einen guten Humor? Gefiel ihm, wurde immer seltener. Seine Laune ging rapide bergauf, erstaunlich, wie schnell soetwas gehen konnte. Wenn man bedachte, dass er nur Sekunden vorher noch rumgebrummt und leise geflucht hatte. Der Vollidiot wie vorhin war wie aus seinen Gedanken geblasen und seine volle Aufmerksamkeit galt gar der Schönheit. ,,Stimmt, gegen Dich kommt keiner in diesem Job an", grinste er und zwinkerte, hoffte, der Spruch kam positiv an - immerhin hatte sie ihn zuerst als Stripper bezeichnet. ,,Da schmeiße ich lieber, man sollte wissen, wann man aufgeben sollte."
Das Mädchen kam dem Weißschopf bekannt vor, dieser war er doch gestern begegnet, als er bei Sky übernachtet hat. Kurz musterte er sie, war sich auch ziemlich sicher, fragte aber dann doch nochmal nach: ,,Du bist doch die Mitbewohnerin von Sky, richtig?" Wenn sie es war, dann wusste er auch schon von gestern Abend, dass sie ziemlich gut drauf war - mit dem Spruch von gerade, noch sympathischer. Sie hatte wohl immer das perfekte Timing, Ryder zu erwischen, wenn er halbnackt war - schien sie nicht abzuschrecken, oho. Eine Wertschätzung des Körpers war immer schon, auch, wenn sie non-verbal war. ,,Aber wo bleiben meine Manieren?", sprach er schließlich und wand sich dem Mädchen zu, dessen Hand er vorsichtig ergriff. ,,Ryder mein Name, Milady", grinste er und gab ihr dann Gentlemanlike einen Kuss auf den Handrücken. So begrüßte er gerne hübsche Mädchen, allerdings war dies wohl gerade ziemlich unpassend, da sein Gesicht noch voller Wasser und Blut war. Und der Handrücken nun einen schönen, nassen, rotgepunkteten Abdruck hatte. Yau, richtig sexy, klasse gemacht, Ryder, dachte er sich, während er ein: ,,Ja, eh, hupps", von sich gab. War nur zu hoffen, dass sich die Kleinere nun nicht zu Tode ekelte, ihm eine verpasste oder sonstiges. Oder am besten noch Blut nicht sehen konnte und ihm K.O. ging, dass würde jetzt echt noch fehlen. Schnell wusch er ihre Hand mit seinem Oberteil sauber, nachdem er eine saubere Stelle davon ins Wasser getunkt hatte. ,,Sorry sorry", grinste er entschuldigend zu ihr auf. ,,Normalerweise sehe ich nicht aus, wie ein Schlachtschwein - wie Du gestern Abend sicher festgestellt haben solltest."

Dass der Geist sich damals in so jungem Alter bereits tätowieren und piercen lassen hat und dazu gleich in solchen Ausmaß, hat zwei Gründe. Erstmals, es gefiel ihm. Er fand schon immer Körperverzierungen mega cool und wollte schon immer welche haben. Zweitens und wohl der wichtigste Grund - er lebte zur Vorkiegszeit des zweiten Weltkrieges. Es ließ sich erahnen, dass bald Konflikte ausbrechen würden und Ryder wäre einer der Kandidaten gewesen, die man als Soldaten einbezogen hätte. Und ob man da lebend rauskam - gering. Ein bitterer Gedanke in jungen Jahren, doch war er sich dessen ziemlich bewusst gewesen und hatte die Einstellung, sein Leben vor dem Krieg soweit auszuleben und zu genießen, wie es eben ging. Dann kam sein Tod und sein Werdegang zu einem übernatürlichen Wesen.
Wenn sein Körperschmuck neugierige und positive Blicke anzog, war es natürlich sehr schön. Hatte er diesen jetzt nur nicht registriert, da er ja dem Mädchen mit dem Rücken zugewandt war, was sich aber bald änderte. Die Antwort vom Mädchen ließ ihn schief grinsen: ,,Nicht?" Er wollte sie mustern, verkniff es sich aber in dem Zusammenhang mal, um nicht wie ein Perversling zu wirken. Doch konnte er sich gewiss vorstellen, dass die Rosahaarige sich prima entkleiden konnte - wenn nicht, konnte er zu gerne nachhelfen. Solche Kommentare würden ihn aber nun noch mehr, als nur eine blutige Nase einfangen lassen, ziemlich sicher, auch wenn seine Gegenüber ziemlich cool drauf war - man musste es ja nicht direkt auf die Spitze treiben.

Ach wie süß, da schien jemand verlegen zu werden, wo Ryder sie auf ihre Identität ansprach und nach der Reaktion zu urteilen schien er Recht zu haben. Er fand es süß, wenn Mädchen rot wurden, weshalb ihm das ein recht warmes Lächeln und ein dazu passenden Blick abrang, zog er sie deswegen auch nicht auf. Stattdessen stellte er sich stilvoll vor, wobei er die Schönheit direkt mal vollsaute. Auf die unschöne Weise. Aber bekam er dazu nicht eins auf die Nase, sehr schön, wurde das alles ruhig hingenommen, was den Weißschopf ja schon ziemlich erleichterte. Nach dem kleinen Fettnäpfchen stellte sie sich dann auch schließlich vor, Luana also. ,,Luana, hm? Ein schöner Name", sagte er direkt und ehrlich. ,,Klingt tropisch?", kam es fragend und er dachte einen Moment drüber nach. Würde er für einen Namen halten, der auf Inseln vorkam, wie auf Hawaii oder der Karibik. Hatte Aufjedenfall einen schönen Klang und passte auf dem ersten Blick ganz gut zu dessen Trägerin.
,,Ne, ersteres. Wobei mir 'ne Wand echt lieber gewesen wäre", gab er zu und blickte wieder zum Wasser, so er dann anfing, sich weiter zu säubern, bevor alles antrocknete. Dabei erzählte er weiter: ,,Kein Plan warum genau, ich tippe auf einen eifersüchtigen Ex-Freund." Kurz blickte er zu Luana und stellte noch kurz richtig, wie es abgelaufen war, bevor sie ihn für einen Kerl hielt, der sich an jede x-Beliebige ranmachte - was ja auch nicht ganz unwahr war, aber eben auch nicht komplett zutreffend, ja! Auch er hatte Prinzipien und war nicht notgeil. ,,Anscheinend tut sich hier öfters hier weh, ein Mädchen namens Ruby hatte sich den Fuß verletzt, weshalb ich ihr geholfen hab - getragen und so. Hat so einem Kerl nicht gepasst, weshalb meine Nase mit seiner Faust kuscheln durfte." Vielleicht wusste die Rosahaarige ja, wen er meinte, sicherlich nicht unwahrscheinlich, schien sie schon etwas länger auf der Insel zu sein. ,,Tut Aufjedenfall scheiße weh", meinte er dann und blickte wieder zu ihr, dabei auf seine Nase deutend: ,,Meinste, die is nur halb so wild, doch gebrochen oder so? Kenn mich mit sowas nicht aus." Vielleicht kannte sie sich mit sowas ja aus, so zufällig, erwartete er aber nun auch keine geschulte Krankenschwester.

Nun, als Geist, der 72 Jahre lang in einer Flasche gefangen war, welcher ein Lappen um den Hals trug und dabei um die Welt reiste, hat Ryder so einige Kulturen und Länder kennengelernt, auch wenn er dabei nur ein eingesperrter Dunst gewesen war. Unter anderem war auch auch auf Hawaii gewesen, einer der Orte, welche er noch in seinem ersten Jahrzehnt des Untotseins kennengelernt hatte. Ob er da bereits mal eine Luana kennengelernt hatte, wusste er nicht mehr, so sehr hatte er sich auch nicht alles gemerkt, jeden Leute- oder Ortsnamen. Sein Meister konnte das, dieser Kerl war auch einfach ein wandelnder Creep, hallo. Was Ryder alles von seinem Meister mitangesehen hat, weil diesem es egal war, ob es einen geheimen Zuschauer gab. . . Dinge, welche er stets verdängte. Aufjedenfall grinste er schief, wo die Rosahaarige meinte, er läge mit ihrer Namensherkunft richtig. Ob sie auch eine echte Hawaiilady war, mit surfen, schwimmen, im Kokosnuss-BH und Holarock. Er - würde es ihr definitiv anrechnen und mögen. Wie könnte er nicht? Dabei dachte er irgendwie nicht dran, dass sie nicht zwingend von Hawaii stammen musste, nur weil ihr Name daher stammt.

Ryder winkte ab, als das Mädchen mitteilte, dass es ihr für ihn leidtat, weil seine Nase etwas abbekommen hatte. ,,Passt schon - und yo, wäre was. Ich hoff mal, dass ich nie so'n Minderheitskomplex habe und Kerle verdresche, nur weil ich eifersüchtig bin. Na ja -", leicht grinste er dann schief: ,,aber irgendwo kann ich ihm ja danken - so bin ich hierher und wir haben uns nochmal getroffen. Gestern Abend war es einfach zu spät, für'n Rendevous", grinste er etwas schief und gluckste. Sich die Haare zurückwischend wand er sich dann dazu, sich danach zu erkundigen, ob Luana eine Nasenspezialisten war.
Ihre Worte verneinten dies, hätte aber ja sein können, fragen kostet nichts. Guckte er dann aber kurz fragend, wo sie meinte, er solle die Augen schließen, was er dann auch tat, lauschte derweil aufmerksam, was nun geschah. Kurz erschrack er leicht, als er etwas im Gesicht vernahm, was keine Lippen waren, sondern etwas sehr kühles. Was aber sehr gut tat, sodass er gleich entspannte und wohlig ausatmete. Das war wirklich eine Wohltat. Bei der Frage hin gab er ein bestätigenden Laut von sich. ,,Mhm, hammer", murmelte er.
Leicht öffnete er die Augen, um zu sehen, was da eigentlich vorging, da erkannte er sie bei sich und die Hände. Vom nahen war sie wirklich noch hübscher, doch schloss er wieder die Augen und verkniff sich jegliche dummen Kommentare, stattdessen genoss er einfach. ,,Mhh, lass mich raten. . .", setzte er an und versuchte herauszufinden, um was für ein Geschöpf es sich hier handelte. Es schien keine direkte Heilmagie zu sein, doch es hatte mit Wasser zu tun. ,,Wassermagierin oder Nixe?" Letzteres wäre ja besonders süß und würde super zu ihrem Namen passen.


Gerne ließ er sich die Nase noch kühlen und durch das Wasser wurde er zusätzlich noch sauber, was ideal war, weshalb er bald sein Oberteil komplett auswaschen konnte. Allerdings blieb es noch nass und troknete nur langsam, dies dann so anzuziehen, wäre nicht so toll. Da war es gesünder, wenn er nun oben ohne herumlief, dafür war es dann auch warm genug. Und es störte ihn nicht, schämte er sich weder für seinen Körper, hatte er kaum Schamgefühl und er mochte es, wenn Mädchenblicke an ihm hafteten. Beide unterhielten sich noch etwas, bevor sie entschlossen, zusammen zurück zum Wohnheim zu gehen. Inzwischen war Ryder trotz Nase wieder richtig gut drauf, würde er dann auch einen Besuch auf der Krankenstation ablegen, hoffend, dass der eine Kerl dann nicht selbst da war. Allerdings war ja schon einiges an Zeit vergangen, seit die Fäuste flogen. Aufjedenfall freute er sich schon darauf, da er danach mit seiner neuen Bekanntschaft zum Mittag essen würde, also wurde der Tag doch noch gut. Müsste er sich auch definitiv noch danach erkundigen, was nun sein Zimmer war, immerhin konnte er nicht auf ewig bei Sky und Luana im Zimmer pennen. Leider.


[Ryder's letzter Post, vor dem Timeskip am 14.10.2019]

Mit einem lauten „Plumps“ ließ die Dämonin ihren großen Rucksack auf den Boden des Waldpfades fallen. Hier bot es sich doch richtig an klettern zu gehen. Direkt neben dem Wasserfall befanden sich ein paar große Felsen die sich einfach viel zu perfekt anboten. Jeder einzelne von ihnen schien Karina schon beim bloßen Anblick eine Route zu eröffnen, um ihn zu erklimmen. „Sehr schön. Hat sich der Tipp des alten Mannes gelohnt.“, schmunzelte sie und nahm trotzdem erstmal einen gut beherzten Schluck aus ihrer Wasserflasche. Erst danach packte sie die Flasche wieder an die Seite des Rucksackes zurück und schleppte ihn weiter hinauf, näher an die Felswand. Dann musste sie ja nur noch die Schuhe wechseln. Immerhin waren die jetzigen Sportschuhe gänzlich ungeeignet für die heutigen Pläne. Zum Klettern sollte man immer Schuhe nehmen, die kein Profil hatten. Deswegen waren sie auch meisten glatt an der Unterseite, hatten aber eine raue Schicht darauf, damit man am Felsen auch halt finden konnte. Mit Ballettschuhen brauchte man hier nicht auftauchen, das war schlichtweg fehlplatziert. Aber nicht nur das Schuhwerk, auch der Rest sollte vorbereitet sein. Ihre Haare waren schon am Anfang der Reise zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und ihre Kleidung ging mit diesem einher. Sie trug kurze Sporthosen in einem Hell und Dunkelblau, ein Top mit kurzen Ärmeln, welches ihren Bauch offenließ, aber dennoch alles weitere gut bedeckte. Lediglich ihren Ausschnitt präsentierte die Blondine Schamlos dem Betrachter. Ihre Hände waren mit Halb-Handschuhen bedeckt, welche die Finger frei ließen und nur die Handflächen schützten. Auf dem Kopf hatte sie eine dunkelblaue Baseball-Kappe und den Klettergurt hatte sie in weiser Voraussicht bereits angezogen. Karabiner aller Art hingen an der linken Seite, während rechts ein kleiner Beutel mit Kreidekugel darin hing, den man immer dann nutzte, wenn die Hände zu schwitzig wurden. Die Kreide sorgte dann dafür, dass man wieder Grip bekam. Eine ganz simple Sache mit großer Wirkung. Nur musste man sich halt auch erlauben können dort hin zu greifen, wenn man schräg an der Wand hing. Nicht gerade einfach, auch für Profis. Natürlich aber konnte man nun auch noch den Einwand einschieben, dass sie eindeutig zu Freizügig war. Aber wen die Sonne sich drehte und volles Rohr auf die Felswände knallen würde, war man sicherlich dankbar für jede unbedeckte Körperstelle. Sie hatte keine Lust ein Bergsteigender Wassersack zu sein...

Aber gut. Die Route war ja schon von anderen Bergsteigern vormarkiert worden. Überall dort wo Sicherungsstellen waren, hing ein metallener Haken aus dem Fels heraus. Dort befestigte man dann einen Karabiner und führte das Seil durch eben diesen. Die Dämonin hatte es allerdings etwas schwieriger. Denn normalerweise Sicherte immer eine Person den Kletternden. Bei ihr war das nicht der Fall. Sie hatte zwar eine Gerätschaft dafür, aber so ganz trauen tat die Blondine den Sachen nicht. Doch was tut man nicht alles für sein eigenes Hobby. Da musste sie also durch.
Dementsprechend schnell knotete sie das Seil vorne an ihrem Abseil-Achter an und stellte sich sogleich vorbereitet an die Felswand heran. Eine leichte Route für den Einstieg, das sollte es sein. Kaum hatte ihr linker Fuß also den Felsen berührt, griffen die Hände nach oben und suchten Halt. Der Trick beim Klettern war die Kraft aus den Beinen zu holen. Für die Sukkubus jetzt nicht unbedingt das Problem. Immerhin hatte sie Erfahrung mit der effektiven Beinnutzung…aber das war ja auch nicht das Thema. Wer diesen Trick beherzigte würde auch am Anfang mehr als nur eine Kletterwand schaffen. Aber wer weiß? Vielleicht kamen ja noch ein paar andere Kletterer dazu, welche ihr dann helfen konnten und denen sie sich anschließen konnte. Das Wetter sollte gut werden und vor dem Ball heute Abend, wollte sie sich in jedem Falle gut dehnen. Tanzen war immerhin auch was Schönes. Außerdem wollte sie Vincent unbedingt mit Riley sehen. Der Arzt wusste vermutlich nur im Entferntesten wer sie war, aber es reichte zu wissen, dass Männer untereinander den größten Blödsinn veranstalteten. Gefundenes Fressen für sie also. Ganz neben den normalen Gesprächen mit Roxanne im Krankenzimmer. Allein der Gedanke daran trieb ihr beim klettern gerade ein Grinsen aufs Gesicht, während sie leicht verschwitzt einen Karabiner an die Sicherungsöse packte und weiter nach oben stieg. Hatte man jetzt einen guten Blick, so war es sicherlich ein super Erlebnis die Schweißperlen den Bauch herunterlaufen zu sehen, während sie ihren hellen Teint zum glitzern brachten. Karina tat wirklich alles um ein möglichst erotisches Display hinzulegen. Auch wenn sie das eher unterbewusst tat als wirklich willentlich. Irgendwo musste die Sukkubus halt durchkommen, also warum nicht auch hier? Sie musste sich immerhin nicht dafür schämen, so viel war sicher. Wer sah nicht gerne die leichten Muskeln im Bauchbereich aufblitzen, wenn sie sonst immer versteckt unter glatter Haut waren.
„Und noch einmal hoch.“, ermutigte sie sich leicht stöhnend selbst und zog sich an dem letzten Vorsprung hoch, bevor sie dort den letzten Karabiner der Route befestigte und sich zum Abseilen bereit machte. manchmal musste es eben doch Kraft in den Armen sein. Und gleich nochmal, sobald sie unten war, das war der Plan. Training und Spaß. Klettern war doch immer wieder was schönes!